Ein kleines und nettes Cafe, indem man in Ruhe seine Zeitung lesen kann ohne gestört zu werden. Viele kennen sich hier einander und sind offen zu fremden Leuten. Die alten, gelben Stühle und Sitzbänke drinnen und draußen sehen teilweise schon etwas mitgenommen aus, dennoch sind sie gemütlich und laden zum Verweilen ein. Die Tresen sind oft für die Stammgäste reserviert, die Fußballspiele im Fernsehen betrachten können. Oft finden sich hier auch Jugendgruppen, die sich einen nach dem anderen Eisbecher in die Figur stellen - es soll hier aber auch die besten der Insel geben! Auch ist es möglich, sich im Vorbeigehen beim Eisstand vor dem Cafe ein selbstgemachtes Tüteneis in verschiedenn Sorten mitzunehmen.
Das das Mädchen tatsächlich immer alles hinterfragen musste. „Das erzähl' ich dir lieber ein anderes mal.“, lächelte sie, strich sich dabei einige Strähnen aus dem Gesicht. Natürlich wusste sie um die Neugier des Mädchens, aber sie würde sie wohl ein wenig zappeln lassen. Zu mindestens was diese Antwort anbelangte, denn auch wenn sie schon einiges über die Nakamura wusste, gab es dennoch Geheimnisse, die sie zu hüten hatten. Allein um ihrer Freundinnen Willen, die sie mit Sicherheit umbringen würden, würde sie einer fremden zu viel von sich erzählen. Außerdem war man es gewohnt verraten und verkauft zu werden. In ihrer Welt war das damals alles anders, viel zu ungewohnt war die Ehrlichkeit vieler Wesen hier auf dieser Schule. Aber ihre Charaktereigenschaften hatten sich über Jahrzehnte manifestiert, in den wenigen Tage hier würde sich das also kaum ändern. Auf ihre Aussage hin das man sie immer beschützen müsse hätte die Nakamura selbst beinahe darauf genickt. Ein besonders Kampferprobtes Wesen war die Kleine wirklich nicht, sollte sie also jemals ernsthaft in Schwierigkeiten geraten.. Roxy fuhr sich erneut durch das braune Haar. Irgendwie hatte sie das Gefühl, auf das Mädchen aufpassen zu müssen, weshalb sie sie auch vorhin aufgesucht hatte um ihr zu erklären, dass die ganze Sache im Bad alles andere als Falsch war. Nur eben.. auch nicht richtig. Erst als Kotori sanft über die Finger der Schottin fuhr richtete sie ihren Blick wieder auf. Die Gedanken hatte sie bereits einige Sekunden zuvor gehört, und die Unsicherheit dabei, Roxy könnte dies unangenehm sein schlug schmerzhaft gegen ihren Verstand. Ja, sie als Adler liebte Berührungen, Wärme, Zärtlichkeit und die Anwesenheit anderer. Umso mehr schmerzte es das sie dem festen Glauben verfallen war, die Braunhaarige würde all dies mit Hass abtun. Nein, sie hasste es nicht. Nur wusste sie das anderen Leuten Unbehagen einflößte, in ihrer Nähe zu verweilen. Als Kotori ihre Hand wieder zu sich zog schloss die ältere der beiden kurz die Augen, ehe sie aufstand, sich neben den Stuhl des Mädchen stellte und ihr eine Hand reichte. Das arme Ding war unsicher und völlig überfordert, wanderte daher von einer Situation zur anderen in der sie rot wurde und peinlich berührt wieder einen Schritt zurück trat. Irgendwie tat es ihr Leid, aber irgendwie war es auch niedlich. Sie kannte Roxy überhaupt nicht, das merkte man mit jeder Bewegung, der sie tat. Aber solange sie ihr eine Chance gab, würde auch sie das Mädchen nicht weg stoßen. Als sie also endlich nach der Hand griff konnte sie sofort die Wärme spüren, die von jener ausging. Genauso wie Kotori merken dürfte, dass die bleiche Haut der Dämonin wie immer eiskalt war. Doch Roxy zog sie auf die Füße, durch den Schwung standen sich beide nun mehr weniger Zentimeter gegenüber, und ein Nicken läutete die Antwort ein. „Klar. Gehen wir.“, flüsterte sie, deutete mit einer knappen Kopfbewegung an das sie gehen konnte, ehe sie die Hand der Adlerin los ließ und sich Richtung Ausgang begab.
tbc: Waisenhaus, Zimmer von Roxy und Chloe. Wenn du möchtest kannst du direkt dort posten, oder noch wo anders. ^^
"Ist das erste Mal, das ich höre, dass Kaninchen im Müll wühlen.", konterte ich, jedoch nicht wirklich emotional beteiligt. Mein Drang meine Meinung irgendwem aufzudrängen ging nämlich just in diesem Moment zurück und ich stierte auf meinen leeren Becher. Hm. "Ich wette dagegen. Wir können es ja auch gleichmal ausprobieren. Ich heb dich, du mich, und wer's länger kann, hat gewonnen!" Mit sinnlosen Spielen seine freie Zeit zu vertreiben machte Spaß. "Ich auch nicht.", meinte ich und ließ meine linke Hand hin und her wandern. Ich hatte es, seit ich Engel war, bemerkt, dass sie zwar zu funktionieren schien, aber immer ein ungutes Gefühl dabei lag, wenn ich sie zu oft bewegte. Ich starrte einige Sekunden lang meine Hand an, doch je mehr ich nachdachte, desto mehr pulsierte mein Kopf. Ich versuchte mich an etwas zu erinnern, dass es für mich nicht zu geben schien. Für ein paar Sekunden war ich wie betäubt. Als wäre ich in Gedanken versunken ohne wirklich welche zu haben. Arisa redete wieder und brachte mich somit in die Gegenwart. "Kekse?", fragte ich nach. Was laberte sie denn jetzt? Aber ich hatte auch Lust auf welche.
Als sie mich als widerlich bezeichnete, grinste ich sie böse an. "Jajajaja.", stimmte ich zu, "Ich bin ein Arschloch sondersgleichen, ein Widerling, der Feind aller Frauen, hm." Und nachdem sie mich weiter beleidigte, stimmte ich ihr auch noch lächelnd zu. "Und ein Herz hab ich ganz sicher nicht." Sie schien die Situation abzuwägen, ob sie nun sich gegen das Handy eintauschen wollte; oder nicht. Und sagte weiterhin komisches Zeug. "Aber Pirat bin ich nicht.", gab ich zu, zuckte die Achseln und kuschelte liebevoll Charlie. Was sah sie denn so verängstigt aus? Sie stimmte zu, auch wenn ich es sowieso schon entschieden hatte. Vielleicht blieb ihr ja somit der Gedanke, dass sie mitentscheiden konnte. "Freut mich.", meinte ich dann, winkte mit Charlie's Pfote und grinste wie ein kleines Kind, das soeben ein Spielzeug gefunden hatte. "Naja, schon was von Emanzipation gehört? Frauen zahlen seit dem 21. Jahrhundert ihre Rechnung selbst und lassen sich die Beinhaare wachsen.", erklärte ich, während ich meinem Zögling die Ohren zuhielt. So grausame Dinge musste er nicht jetzt schon erfahren. Ich nahm ihr Handy und änderte die PIN. "So, der Code ist wieder der Alte.", meinte ich lächelnd, schubste Charlie von meinem Schoß und stand auf, legte das Geld für meinen und ihren Eisbecher raus. "Mir ist langweilig. Du solltest nun was finden, um mich zu unterhalten.", stellte ich fest, nahm ihre Hand und zog sie schwungvoll aus dem Stuhl, hinter mir her. Gut, ich hatte die Führung übernommen, aber ihr würde sicher noch etwas einfallen.
TBC: ~ Arisa, du führst.
Matheo
Mathéo Tristam
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Auf Velias Frage, warum er es nicht konnte, antwortete er mit einem: „Weil die Qual der Wahl zu groß ist.“ Während das Duo erst mal fast durch den gesamten Stadtpark schlenderte, um dann direkt ins Yashidori-Viertel zu kommen – leider mussten sie dieses auch komplett durchqueren, denn das Eiscafé lag am Rand Richtung Ortsmitte -, spekulierte es über die Wahrscheinlichkeit, mit der der Bogen noch am Strand in der Nähe des Palmennestes lag. Velia ging davon aus, dass nur ein Sternenklässler es nehmen könnte, da der Rest Unterricht hatte. Mathéo dagegen meinte: „Kennst du alle aus unserer Klasse so gut, dass du sicher sagen kannst, dass niemand Interesse an einem Bogen hat? Sieht doch schmuck aus das Stück und ein wenig herumschießen macht sicher Spaß, eh?“ Mathéo wollte darauf hinaus, dass er zumindest niemanden so gut kannte, um zu sagen, dass Velia die einzige Bogenschützin war oder sich für einen herumliegenden Bogen interessieren würde. Irgendwann kamen die beiden dann endlich am Eiscafé an. Mathéo war glücklich, es wiedergefunden zu haben. Bisher war er nur ein- oder zweimal dran vorbeigelaufen. Es auf Anhieb zu finden, hätte er fast nicht erwartet. „Mal schauen, wie es ist. Bin bisher nur dran vorbeigegangen. War aber noch nie drin.“ Bei solch einem Wetter würde sich etwas Eisiges sicher vorzüglich in seinem Magen anfühlen. Schnell war ein Platz gefunden. Mathéo reichte Velia eine der beiden Karten. „Ich hoffe doch, du magst Eis, eh?“ Im nächsten Moment hielt er schon Ausschau nach der Kellnerin und winkte sie herbei.
Die Qual der Wahl war also zu groß? Das war zu schade. "Dann musst du dir eben ganz viel selbst ausdenken." sagte sie grinsend zu ihm; das war immerhin eine Möglichkeit, um dem aus dem Weg zu gehen. So hatte man eben viel, was man machen konnte - aber das war doch nicht schlecht. Die beiden liefen durch beinahe den gesamten Stadtpark und Velia sah sich die Bäume an, die Blumen, die Pflanzen, den Himmel, bis sie ins Yashidori-Viertel kamen und Velia sich andere Dinge ansehen konnte. Aber immer wieder blickte sie zu Mathéo, mit dem sie auf dem Weg über die Tatsache sprach, dass der Bogen, den er ihr gebastelt hatte, im Palmennest liegen geblieben war. "Nein, ich kenne eigentlich niemanden aus unserer Klasse; nur dich." sagte sie lächelnd - aber das fand sie auch nicht weiter schlimm. Denn Mathéo besser zu kennen als die anderen ihrer Klasse, war mit größter Wahrscheinlichkeit das Beste. Zumindest bezweifelte Velia, dass sie sich mit irgendjemandem aus ihrer Klasse wirklich anfreunden konnte, wenn diese auch außerhalb des Unterrichts so waren wie in den Stunden. Durchaus konnte man sich da vorstellen, dass sie Spaß daran hatten, mit einem Bogen sinnlos durch die Gegend zu schießen. "Wir müssen uns einfach beeilen und die ersten sein, die ihn sich holen werden." sagte sie dann noch, bevor sie dann endlich dort angekommen waren, wohin Mathéo sie hatte mitnehmen wollen. Dass er noch nie drinnen gewesen war, war ja nicht schlimm, aber er hatte wenigstens ein Café auftreiben können; ein Eiscafé noch dazu, was bei diesem Wetter sicher perfekt war! Also gingen die beiden nun das erste Mal hinein und Velia sah sich direkt um. Es schien freundlich zu sein, einladend und vor allem nicht zu düster - bei den ganzen Fenstern war das bei dem Wetter aber auch kein Wunder. Die beiden setzten sich auf einen Platz und Velia bekam eine der Karten in die Hand gedrückt, die sie auch sogleich zu studieren begann. "Klar mag ich Eis!" meinte sie fröhlich - wer mochte denn schon kein Eis? Velia war sich noch nicht ganz sicher, was sie nehmen sollte, da kam auch schon die Bedienung - also hieß es, sich jetzt zu entscheiden. "Einen Schwarzwaldbecher, bitte." Nachdem Mathéo auch seine Bestellung abgegeben hatte, war die Bedienung wieder verschwunden und Velia hatte die Karte zurück auf den Tisch gelegt. "Warst du eigentlich schon oft in der Stadt?" wollte sie nun wissen. Sie wusste nicht, inwieweit die Schüler sich die Zeit eher in der Stadt oder irgendwo im Waisenhaus vertrieben. Ihr selbst wäre es wohl egal, wobei man in der Stadt sicher viel mehr machen konnte.
Matheo
Mathéo Tristam
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Ja, da hatte sie recht: Sie mussten die ersten sein, die sich den Bogen schnappen würden. „Und ob wir das sein werden! Aber hallo!“ Schon übertrieben drückte er sein Engagement aus, den Bogen wieder für sich zu beanspruchen. Der Drang, ihn zu verbessern, gesellte sich dazu und Mathéo war sich sicher, dass er die Waffe unbedingt wiederhaben wollte. Am Abend sich auf die Terrasse setzen und ein wenig dran herumfeilen, hatte sicher was. Am Ende wäre das Teil unübertreffbar und er könnte es für einen schmackhaften Preis verkaufen. Andererseits – Mathéo musterte Velia – könnte er ihn auch ihr schenken, damit sie üben konnte. Hm. Versuchung und Vernunft waren stets so nahe beieinander. Als die Bedienung dann kam, bestellte er ein Bananensplit. Nichts ging über einen schönen Eisbecher mit Bananen und Schokosauce. Sowieso waren Bananen in Kombination mit Schokolade der absolute Überflieger. Selten hatten die Menschen etwas Genialeres auf die Welt gebracht als dieses Meisterwerk der Geschmacksnervenmanipulation. Innerlich freute er sich schon riesig, was sich darin äußerte, dass er sich grinsend die Hände rieb. Das Wasser lief ihm allein beim Gedanken daran schon im Munde zusammen. Wäre Velia nicht da, um ihn zu fragen, ob er schon oft in der Stadt gewesen war, hätte er auch so weitergemacht. „Na ja, was heißt oft? Ein- oder zweimal sicherlich. Aber immer nur zum herumschmochen. Mal hier hinschauen, mal da hinschauen. Dabei war mir dann auch das Café hier aufgefallen. Sieht ja ganz schick aus.“ Andernfalls hätte er Velia nicht hierhergeholt. Sollte er sie jetzt fragen, ob sie auch schon mal in der Stadt gewesen war? Leider gab es noch andere Fragen, die ihm auf der Zunge brannten. Nur waren es nicht gerade die heitersten. Mathéo würde gerne herausfinden, ob Velia ihm mehr über das Werwolfsvorhaben sagen konnte. Andernfalls gab es da auch noch die Geschichte mit Slevin. Warum nur musste sie so viele fragwürdige Hintergründe mit sich herumtragen? „Hm, Velia“, begann er schließlich. „Du weißt schon, dass du ziemlich … merkwürdig bist, eh?“ Besser konnte er es eben nicht ausdrücken. Was sollte er denn sagen: Geheimnistuerisch? „Ich mein‘, mich würde brennend interessieren, wie du diesen Vorfall mit den Werwölfen erlebt hattest und zu dem frage ich mich, was du mit Slevin bequatscht hattest. Du scheinst nicht gerne über so … geheimnisvolle Sachen zu reden. Das ist irgendwie schade.“ Mit einer Mischung aus gespielter Trauer und Misstrauen untersuchte er ihre Mimik. Irgendwie musste es ja möglich sein, solche Dinge aus ihr herauskitzeln zu können. „Sorry, dass ich wieder damit anfange, aber ich bin wohl einfach zu neugierig.“ Erwischt! Nun gab es kein Zurück mehr. Er hatte sich als Personifikation der Neugier geoutet und damit musste er nun leben. Frage war, wie Velia damit umgehen würde oder ob der kommende Schwarzwaldbecher in seinem Gesicht landen würde, damit er nicht sah, wohin sie verschwand. Alles nur Ausgeburten der wilden, dämonischen Fantasie. Am Ende sorgte es nur dafür, dass Mathéo sein freches Grinsen zurückerlangte.
Scheinbar schien er sehr davon überzeugt zu sein, dass sie tatsächlich die Ersten sein würden - und auch Velia war sich ziemlich sicher, dass es nicht anders kommen würde. Aber gut, man konnte nie wissen. Vielleicht irrten sich die beiden ja doch. Schade wäre es nur. Aber dann hatten sie wenigstens etwas, womit sie sich die Zeit vertreiben konnten; zumindest, wenn sie den Bogen unbedingt wiederhaben wollten. Immerhin ließ es sich bestimmt leicht herausfinden, wer ihn wenn genommen hatte. Allerdings wollte sie sich jetzt darüber nicht den Kopf zerbrechen. Auch Mathéo hatte nun seine Bestellung aufgegeben, und schien sich schon tierisch darauf zu freuen, was man vor allem daran erkannte, dass er sich die Hände rieb, mit einem Grinsen auf den Lippen. Und auch Velia musste grinsen. Selten erlebte man, dass sich jemand so über oder auf etwas freute. Hätte sie ihm keine Frage gestellt, vermutlich hätte er nicht damit aufgehört. "Da muss ich dir Recht geben." meinte sie dann lächelnd; schick war es hier auf alle Fälle. Vermutlich konnte man innerhalb einer Woche nicht einmal richtig die Stadt erkunden; dazu brauchte man wohl schon etwas mehr Zeit. Aber im Laufe der Zeit, in der sie noch hier sein würden, würde es sich sicher auch noch mehrfach anbieten, in die Stadt zu gehen und zu schauen, was es so gab. Ob es hier gute Dinge zum Einkaufen gab? Nicht, dass Velia jemand war, der ständig nur ans Shoppen dachte. Wohl eher im Gegenteil. Aber ab und zu verspürte auch sie den Drang, ihr Geld auszugeben. Aber das war nun auch nicht weiter wichtig. Irgendwann würde sie das schon noch heraus bekommen, aber dieser Zeitpunkt war eben nicht jetzt. Immerhin saß sie mit Mathéo in einem Eiscafé; und dieser schien wohl etwas von ihr wissen zu wollen. "Merkwürdig?" fragend und verwirrt sah sie ihn an; wie er darauf nun gekommen war, konnte sich Velia bei bestem Willen nicht denken. Ebenso wenig verstand sie nicht, was genau er meinte. Wieso sollte sie merkwürdig sein? Schnell wurde sie aufgeklärt; nur der Wechsel zu diesen Themen gefiel dem Mädchen gar nicht. Wieso fing er schon wieder davon an? War es wirklich so wichtig, Informationen darüber zu erhalten? Misstraute er ihr? Es sah ganz so aus... Dass er sich entschuldigte, veränderte nun auch nicht wirklich, dass er nachgeharkt hatte. "Wieso ist es denn wichtig, dass du darüber informiert bist?" fragte sie ihn, kurz bevor die jeweiligen Eisbecher gebracht wurden. Ein Danke erhielt die Bedienung, dann verschwand auch schon der erste Löffel Eis in ihrem Mund; es schmeckte fantastisch. Nur konnte Velia trotzdem nicht lächeln. "Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht darüber reden mag." Würde er irgendeinen guten Grund anbringen, wieso sie ihm davon erzählen sollte, würde sie vielleicht über den Werwolfvorfall sprechen. Von Slevin würde sie aber ganz sicher nicht anfangen. Zum einen aus Angst, er würde dann kein Wort mehr mit ihr sprechen, und zum anderen, weil sie selbst nicht gern daran dachte, sich dafür schämte und es einfach alles andere als toll war, dass es passiert war. Nur konnte sie daran leider nichts mehr ändern. Wieder verschwand der Löffel im Eisbecher und gleich darauf in ihrem Mund; sie war nervös und konnte nur hoffen, dass man ihr das nicht ansah.
Matheo
Mathéo Tristam
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Da war wohl jemand leicht angefressen von der Neugier ihres Gegenübers. Mathéo spürte, dass es hier nicht ganz mit Freude zuging. Dem passte er sich an und legte eine ernste Miene auf. „Ich habe auch nicht gesagt, dass du mit mir darüber sprechen sollst. Ich habe einfach nur gesagt, dass ich mich frage, was hinter all dem steckt und es schade finde, dass du nichts davon preisgibst.“ Da wollte wohl Velia ein wenig zu viel in seine Worte hineininterpretieren. Natürlich wollte er sie insgeheim dazu bringen, kleinbeizugeben, aber das hatte er nicht offen ausgedrückt und ihm vorzuwerfen, es wäre andersherum, war nicht die feine englische Art. Nachdem der endlich den Eisbecher vor sich zu stehen hatte, tauchte er mit dem Löffel in eine der Eiskugeln, nahm sich etwas Schokosauce dazu und stopfte ihn in den Mund. Danach kam noch ein Stückchen von der Banane dazu. Auf seiner Zunge tanzten die Moleküle Cha-Cha-Cha. Es schmeckte einfach wunderbar! Aber bei einem Bananensplit konnte man auch schwer etwas falsch machen. Solange Bananen und Schokosauce dabei waren, konnte es nur göttlich sein. Aber zurück zu Velia. Diese war immer noch recht griesgrämig drauf. Mathéos Neugier schien nicht positiv auf sie einzuwirken. „Manchmal ist es gut, Sorgen zu teilen. Ansonsten weiß niemand, was du durchlebst und niemand kann sich etwas ausdenken, um es für dich so angenehm wie nur möglich zu machen. Okay, angenehm ist jetzt vielleicht ein schlechtes Wort. Aber zumindest so unangenehm wie nur möglich.“ Seine Augenbrauen stiegen leicht nach oben, sein Mund wurde kleiner und ein tadelnder Blick flog auf Velia zu. „Ich kann nur immer wieder an diese Mauer stoßen, wenn ich nicht weiße, wo sie überall steht und welchen Umfang sie hat. Vielleicht kann ich dir helfen, eine Tür hinein zu bauen, um auch selbst durch diese Mauer durchzukommen. Wer weiß.“ Der Tristam war beinahe schockiert darüber, was da aus seinem Mund. Er hätte gar nicht gedacht, darüber reden zu können, Mitgefühl zeigen zu wollen. Wie sollte er ihr denn schon helfen können? Es war ihr Problem, ihre Erfahrung, die sie verarbeiten musste. Ihm würde bei so etwas auch niemand zur Seite stehen können, weil niemand in seinen Kopf springen konnte, um irgendetwas zu bewerkstelligen. Er merkte, dass Verlias Verhalten immer wager wurde und sie scheinbar mit der Nervosität zu kämpfen hatte. Irritiert wackelte er mit dem Kopf hin und her. „Nein, vergiss, was ich gesagt habe. Irgendwie macht das keinen Sinn.“ Mathéo berichtigte sich. Er verstand gar nicht, was da in ihn gefahren war. Er sollte sich um seine eigenen Dinge kümmern. Bis eben hatte er überhaupt nicht an sich selbst gedacht gehabt, da hatte er sich nur einen Kopf darüber gemacht, was Velia bedrücken könnte. Absurd. „Wie schmeckt das Eis?“, fragte er dann, um das Thema wieder zu wechseln. Er selbst nahm immer wieder einen Löffel voll mit Eis, Banane und Schokosauce. So wie es sein musste. Und es war super.
Klar hatte er das nicht so ausgesprochen; aber Velia war sich sicher, dass hinter seinen Worten die Absicht gesteckt hatte, etwas davon aus ihr herauszubekommen. Warum hätte er denn sonst nachharken sollen? "Und du hattest nicht die Absicht, mir zu entlocken, was wirklich passiert ist, nein?" fragte sie direkt; nur, weil sie sonst so zurückhaltend war, hieß das nicht, dass sie in anderen Situationen nicht auch Konter geben konnte. Erst recht dann, wenn man ihr quer kam. Sie hatte ja nichts dagegen, wenn man nachfragte; aber wenn man dann auch noch der Meinung war, zu leugnen, dass man genau das getan hatte, ob nun direkt oder indirekt, das konnte Velia einfach nicht haben. Gehörte das nicht auch in den Bereich Ehrlichkeit? Und war Mathéo das nicht auch wichtig? Scheinbar nicht. Aber vielleicht reagierte sie auch einfach nur über, gerade weil sie nichts mehr von den Themen wissen wollte. Mathéo schien sie noch immer davon überzeugen zu wollen, mit ihm über diese Themen zu sprechen. Allerdings klang es dieses Mal vielmehr so, als würde er ihr nur helfen wollen, statt selbst wissen zu wollen, was wirklich passiert war. Es klang, als würde vielmehr die Hilfsbereitschaft und der gute Wille dahinter stecken, statt die Neugier. Seine Worte ließen Velia ruhiger werden, darüber nachdenken. Vielleicht hatte er ja sogar recht. Vielleicht musste sie sich einfach nur jemandem öffnen, um selbst damit klar zu kommen. Bisher hatte sie immerhin noch keinen Weg gefunden, damit wirklich umzugehen, was man vor allem an ihrer Art darauf zu reagieren bemerkt hatte. Sie biss sich auf die Lippe und wurde mit einem Mal wieder still. Eine Kirsche verschwand in ihrem Mund, während wohl auch Mathéo nachdachte; worüber, konnte Velia nicht sagen, doch es war im Endeffekt auch egal. Ob er das alles nur gesagt hatte, um sie doch noch dazu zu bringen, zu reden? Möglich war es ja. Und er hatte damit tatzsächlich auch etwas in ihr bewegt. Nur stritt er es dann selbst ab. Verwirrt sah sie zu ihm. Wieso der plötzliche Meinungswechsel? Hatte er etwa erkannt, dass es nichts ändern würde, wenn Velia darüber sprach? Zwar würde man ihr helfen können, indem man ihr zuhörte und sie gegebenenfalls tröstete, aber ungeschehen konnte man nichts von beidem machen. Ungeschehen konnte man ohnehin nichts machen, was bereits geschehen war. Das war einfach unmöglich. Velia war noch selbst ganz in Gedanken, als Mathéo schon wieder das Thema gewechselt hatte - einerseits war sie froh darüber, andererseits aber fühlte sie sich schlecht. Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Sie kannte ihn doch noch nicht lange. Aber bisher hatte er nur bewiesen, dass sie mit ihm Spaß haben konnte; dass sie Lachen konnte, wenn sie bei ihm war. Warum also sollte sie ihm nicht auch vertrauen können? "Gut. Dir?" gab sie ihm als Antwort auf seine Frage, auch wenn sie mit den Gedanken eigentlich noch ganz woanders war. Sie tauchte den Löffel wieder in das Eis und schob ihn sich dann wieder in den Mund. "Ich hab nicht auf den Vollmond geachtet. Ich wusste zwar, dass wir in dieser Nacht Vollmond hatten, aber ich bin eingeschlafen." gab sie sich schließlich fast wie aus dem Nichts einen Ruck und fing an, leise und zurückhaltend zu erzählen; jedoch sah sie dabei vielmehr auf ihr Eis, als zu Mathéo. "Dann hat mich jemand geweckt und..." Die Einzelheiten wollte sie ihm nun eigentlich nicht erzählen. Es war zwar lange nicht so wie bei Slevin, aber trotzdem nicht gerade toll, darüber zu sprechen. "Jedenfalls hab ich mich durch ihn in einen Werwolf verwandelt...nur war es irgendwie anders als sonst. Ich...hab die Schüler mit angegriffen, als wäre ich einer von ihnen gewesen. Von den anderen Werwölfen, die die Schule angegriffen haben." Ihre Stimme war leise, zögerlich und sie traute sich kaum, zu ihm hochzusehen, tat es letztlich aber doch. Man konnte erkennen, wie schuldig sie sich fühlte, wie ungern sie darüber sprach - aber vielleicht verstand er jetzt auch, wieso sie ihre eigene Rasse hasste. Natürlich geschah nicht zu jedem Vollmond eine Angriffs- und Mordlust diesen Ausmaßes, aber im Grunde war es kaum etwas anderes. Würde er jetzt anders über sie denken? Ihr vielleicht sogar Vorwürfe machen? Ein weiterer Löffel des Eises verschwand in ihrem Mund; es tat gut, nebenbei etwas Kaltes zu sich nehmen zu können. Einen Teil hatte sie ihm nun erzählt, auch wenn es nicht alles gewesen war, was wirklich in der Nacht passiert war. Die nächste Nacht aber verschwieg sie lieber auch weiterhin. Dass sie ihm sich überhaupt ein Stück weit geöffnet hatte, war immerhin auch nicht selbstverständlich.
Matheo
Mathéo Tristam
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Velias akribisches Nachhaken ließ Mathéo wie einen Gummiball abprallen. Weder mit Gestik, noch mit Mimik und vor allem nicht mit Worten ging er weiter darauf ein. Der Tristam hatte sie wohl erneut in tiefes Gedankengestrüpp geworfen. Zumindest machte sie einen sehr nachdenklichen Eindruck. Den wollte Mathéo auch nicht unterbrechen, deshalb ließ er sich Zeit mit seinen Worten. Er ging just davon aus, dass sie akzeptieren würde, dass er das Thema seinlassen würde. Seiner Meinung nach wäre das typisch gewesen für Velia. Jedoch musste er feststellen, dass er falsch lag. Zuerst antwortete er noch auf Velias Gegenfrage mit einem „Jupp“ – natürlich schmeckte ihm sein Eis. Danach aber horchte er aufmerksam zu, als Velia stückchenweise mehr von sich preisgab. Es war immer nur ein bisschen, aber am Ende konnte er es zu einer halbwegs stabilen Geschichte zusammensetzen. Die Lücken, welche nachwievor blieben, waren von Velia sicher mit Absicht ausgewählt. Allzu offen konnte sie immer noch nicht damit umgehen. Dennoch war Mathéo mehr als überrascht, dass sie etwas gesagt hatte. Man sah es ihm an, dass er nicht damit gerechnet hatte. In Gedanken ging er ihre Geschichte nochmal nach. Velia wurde vom Vollmond überrascht, hatte nicht damit gerechnet. Mitten im Schlaf wurde sie von einer ihr bis dato unbekannten Person geweckt. Wer war diese Person? Er war scheinbar schuld daran, dass sie sich verwandelte. Wie hat er das gemacht? Scheinbar hatte sich mehr in ihr gewandelt, als ihr lieb war. Nicht nur dass sie unfreiwillig zum Wolf wurde, nein, sie war auch nicht mehr Herrin ihrer Lüste und griff somit an der Seite der Bestien die eigenen Mitschüler an. Ob man sie hätte erkennen können? Zumindest fühlte sich Mathéo nun in seiner Vermutung sicherer. Wenn er so zurückdachte, konnte es sein, dass … Caiwen? Sofort verlor er den Gedanken wieder, als Velia aufschaute. Da hatte Mathéo ja etwas angerichtet. Man musste sich nur ihr Gesicht anschauen und einem war klar, wie unwohl sie sich gerade fühlen musste. Da half selbst der leckere Eisbecher nicht drüber hinweg. „Hm.“ Der Tristam wollte sich jetzt nicht in mitfühlende Formulierungen tauchen. Er kam gerade heraus mit ernster Stimmlage. „Dacht ich mir schon.“ Er presste die Lippen kurz zusammen und nickte zustimmend. „Ich hatte bereits so eine Vermutung gehabt, dass der Vollmond sich nicht nur auf die alten Werwölfe sondern auch auf die Werwölfe unter den Schülern auswirken würde. Das schlimmste Szenario war genau jenes, welches auch eintrat. Ich habe keine Ahnung, ob du oder jemand anderes an mir vorbeigejagt ist, ohne, dass ich jemanden erkannte.“ Genau das war seine Angst gewesen, dass man niemanden unterscheiden könnte. Am Ende waren es nur Tiere in ihrer Erscheinungsform. Velia war eine der wenigen, die diese ihre Rasse jemanden anvertraute, glaubte er. Es sollte nicht oft vorkommen, dass jemand wusste, wen er unter dem Pelz hätte erkennen sollen. Er musste tiefer bohren. „Kannst du dich an irgendetwas erinnern, während du verwandelt warst? Was du erlebt hast, was du getan hast, was du gefühlt hast?“ Ein wenig pikste ihn das schlechte Gewissen, doch Mathéo trat es gekonnt beiseite. Seine Neugier war viel zu groß und er wollte dieses mystisch angehauchte Spektakel einfach verstehen können. Der Forschergeist war aufgeblüht und das zu Velias Leidwesen. Eifrig steckte er sich einen Löffel nach dem anderen in den Mund. Nur jeden zweiten spürte er und jeden dritten schmeckte er. Seine Sinne waren momentan mit etwas anderem beschäftigt.
Sie hatte ihm gerade gesagt, was an dem Abend passiert war. Und alles, was er sagen konnte, war, dass er es schon gedacht hatte? Kein Mitgefühl, kein Mitleid, nichts. Aber hatte sie etwas dergleichen überhaupt erwarten können? Vermutlich hatte sie es gehofft. Aber das war wohl einfach bloß dumm gewesen. Wenigstens schien er nicht groß schlecht von ihr zu denken - zumindest hoffte sie das. Aber nur, weil sie es hoffte, hieß das nicht, dass es stimmte. Immerhin konnten sich Personen auch verstellen. Und Mathéo schien das scheinbar ganz gut zu können. Immerhin hatte er sie noch vor ein paar Minuten so überzeugend beredet, dass sie ihm tatsächlich einen Teil erzählt hatte. Und jetzt schien er wie ausgewechselt. Es schien ihn nicht mehr zu interessieren, wie sich Velia fühlte; er schien bloß mehr darüber wissen zu wollen. Ein wenig verletzte Velia das. Nein, nicht nur ein wenig. Aber sie hatte angefangen, also musste sie es jetzt zu Ende bringen. Immerhin hatte er sie zu nichts gezwungen. Sie hatte aus eigenem Antrieb heraus erzählt. Aber vielleicht hätte sie das nicht tun sollen. Er hatte ihr zwar eine Frage gestellt, doch antwortete Velia ihm noch nicht. Für eine Weile sah sie ihn einfach nur an, eine Mischung aus Unwohlsein und Enttäuschung, gleichzeitig auch Unsicherheit. Vielleicht hatte er sie ja auch nur ausgetrickst? Daran wollte sie nicht denken. Sie sah auf ihr Eis und tauchte ihren Löffel hinein. Ihre Anspannung war inzwischen noch mehr gestiegen. "An alles. Ich kann mich an alles erinnern." sagte sie dann, mit leicht zittriger Stimme, denn daran zurück zu denken, fiel ihr nicht gerade leicht. Dann schob sie sich den Löffel Eis in den Mund und kostete den Moment des Kühlen aus, da es ihr wenigstens ein bisschen half. Sie erinnerte sich an jedes Detail dieser Nacht. Denn dummerweise war auch das nicht wie sonst abgelaufen; nie hatte sie sich an irgendetwas erinnern können. Bei dieser Nacht aber war es anders gekommen. Sie wusste, was sie getan hatte, wusste, dass sie die Schüler angegriffen hatte, wusste, wie sie sich verwandelt hatte...auch erinnerte sie sich an die Toten, das Blut. "Willst du mich jetzt weiter darüber befragen?" fragte sie vorsichtig; wieso musste er unbedingt so neugierig sein? Reichte das nicht? Jeder andere wäre wahrscheinlich sogar einfach aufgestanden und gegangen. Velia aber nicht. Dafür war das noch nicht genug; sie stand nicht einfach auf, nur weil jemand sie über etwas fragte, worüber sie nicht reden wollte. Außerdem würde sie ihm wohl auch einfach sagen können, dass es reichte. Dass sie eben nicht mehr weiterreden wollte. Aber das hatte sie bisher eben nicht getan.