Das Krankenzimmer ist im Gegensatz zu jenem im Schulgebäude mit mehreren Betten ausgestattet, die es also erlauben, dass erkrankte Heimbewohner im Notfall auch hier übernachten können, um andere nicht anzustecken. Der Raum befindet sich am Ende des Flurs; er ist sehr lichtdurchflutet, gross und geräumig. In den Computern sind alle wichtigen Daten der Schüler, wie Blutbilder, Testergebnisse, Krankheitsgeschichten, etc. eingetragen, zu denen nur die Ärztinnen Zugriff haben. Im Schrank befinden sich alle wichtigen Utensilien, die eine Ärztin zur Behandlung ihrer Patienten braucht. Ausser zwei Schreibtischen, die sich noch zusätzlich in der anderen Hälfte, gegenüber der Betten befinden, sind dort auch einige nützliche Dinge wie eine Waage und ein EKG Gerät vorhanden.
Als ich feststellen musste das tomoya nach wie vor nicht gegangen war entschied ich mich dazu noch einmal zu wiederholen was ich gesagt hatte, schließlich konnte es nicht ewig so weitergehen. Mein süßer würdest du bitte ins Bett gehen ? Wir sehen uns doch morgen wieder und mach dir keine Gedanken. Ich traue ihr nur einfach ganz und gar nicht also wäre es für dich besser zu gehen. Es war Absicht das meine „stimme“ sich sanft aber auch ein wenig ernst anhörte, schließlich musste er verstehen das es für mich lange kein Spaß mehr war. Nun wandte ich mich dem Mädchen zu, sie war einigermaßen schön und kam mir wie eine Art Trampeltier vor, ob es an ihrer Ausstrahlung oder an ihrer „Tür Öffnungstechnik“ lag konnte ich mir nicht genau erklären aber es war nun einmal so. Sie hatte uns gestört und hatte dinge gesehen die sie nicht hätte sehen sollen, andererseits war es möglicherweise unser eigener Fehler. Es war nicht sonderlich schlau gewesen so etwas im kranken zimmer zu tun, vor allem da die Tür eigentlich immer offen war. Dennoch wollte ich nun wissen wer sie nun eigentlich war und was sie hier suchte. Wie ist dein Name und was suchst du hier? Teilte ich ihr wie gewohnt auf telepathischem Wege mit, dennoch war die stimme sehr sanft wenn auch ein wenig ernst.
Ich wusste nicht warum ich nicht gegangen war, aber so war es nun mal, da mich alles im Moment noch verwirrte. Dann wiederholte er seine Aussage. Ich nickte darauf einfach nur und stehe auf. ich sah nochmal kurz zu Takeo. ich gab ihm nochmal kurz einen Kuss auf die Wange. Dann ging ich mit rotem Gesicht aus dem Raum. Ich lehnte mich an die Tür und hörte noch kurz zu. Ich wusste nicht mal was ich nun machen sollte. Ich ging sehr langsam durch die Flure und musste überlegen ob ich mich gleich hinlegen sollte. Ich war nun schon sehr weit und musste damit rechnen das ich mich wahrscheinlich gleich hinlegen würde..
Mir war das ganze hier ziemlich Suspekt und ich wusste nicht genau was ich nun tun sollte. Die beiden Jungs wechselten kein Wort mit einander und allgemein, sprach außer mir überhaupt niemand. Das war wirklich komisch. Ich verlagerte etwas nervös, mein Gewicht von einem Bein auf das andere und wäre am liebsten aus dem Krankenzimmer wieder ganz schnell verschwunden, so wie der blonde Junge nun. Der einfach an mir vorbei ging, die Tür wieder aufmachte, raus ging und sie wieder zu machte. Die Beiden fingen mir an angst zumachen, besonders jetzt, wo ich nur noch mit dem einen in diesem Raum stand. Ich überlegte mir gerade, was ich nun am besten sagen sollte, da ergriff jedoch mein Gegenüber das Wort. Das er gar nicht wirklich redete, sondern mit mir über seine Gedanken sprach, bekam ich gar nicht mit, da ich ihn nicht angeschaut hatte als er zu mir sprach. "Ehm..." Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, obwohl seine Frage ziemlich eindeutig war. Seine Stimme klang zwar ganz angenehm aber irgendwie schwang da ein Unterton mit, der mir nicht so gefiel. "Mein Name ist Sky... und was ich will habe ich doch vorhin schon erklärt gehabt.." Ich zuckte mit meinen Schultern, groß erklären wollte ich mich vor ihm wirklich nicht, besonders weil es schon so spät war und ich langsam mal schlafen sollte. "Naja, es tut mir auf jeden Fall wirklich Leid, ich werde nun aber auch mal wieder gehen." Verabschiedete ich mich dann. "Ich wünsche eine gute Nacht, vielleicht trifft man sich ja unter anderen Umständen noch mal wieder" Ich lächelte ihn freundlich an und verlies dann das Krankenzimmer.
Das Krankenzimmer. Ein für mich stets seltsamer Ort gewesen. Zu Beginn meiner Zeit auf Isola, war ich fast jeden Tag hier gewesen. Die Luft auf dieser Insel bekam mir ganz und gar nicht. Ich litt ständig an Nasenbluten, musste mich fast jeden Tag übergeben und dieses Prozedera wiederholte sich ständig. Je mehr ich in das Zimmer eindrang und mich nach vorne zur Tür kämpfte wiederholte sich die Frage, was ich hier eigentlich zu suchen habe. Irgendeinen dahergelaufenen Schüler finden mit dem ich nichts zu tun hatte retten? Eine sehr gute Idee, Roy. Der große Held aus Newcastle, England musste sich sich wieder behaupten. Zeigen, dass er kein seelenloser Stein ist der nur für das eine strebt, sondern ein mitfühlender Gigant unter Milliarden. Ich hätte mich selbst Ohrfeigen müssen. Auf eine solche Dummheit zu kommen und dann noch sich rechtzufertigen, dass man ein reines Gewissen am Ende hat. Bei all dem Abscheu den ich in dieser kurzen Zeit um mich herum aufbaute, entglitt mir dieses kleine amüsierte Schnaufen. Das Lächeln, spitz und freundlich, bemerkte ich erst als sich etwas Staub auf meiner Wange niederlies. Es fühlte sich kurzzeitig so an als wäre ich um Jahre gealtert. Oder war es einfach wieder diese Luft? Ich drückte mich an umgestürzten Tischen und Stühlen vorbei und ließ es mir nicht entgehen noch einmal in den Erste Hilfe Kasten zu schauen. Wer weiß wie sehr dieser Matheo zugerichtet war. Denn laut der Stimmenlage des Geflügelten, hörte es sich beinahe so an als wäre dieser nach dem ich suchte, auch nicht gerade die hellste Leuchte am Tisch. Schnell ein paar Verbände in die Hosentaschen gestopft und schon näherte ich mich der Tür. Überraschenderweise war sie leicht aufzuziehen. Wenn ich mich dann noch einmal im Raum umsah, so wirkte diese fast unbeschädigte Tür im Gegensatz zum Rest des Raumes sehr suspekt. tbc: Das Partere
