Das Krankenzimmer ist im Gegensatz zu jenem im Schulgebäude mit mehreren Betten ausgestattet, die es also erlauben, dass erkrankte Heimbewohner im Notfall auch hier übernachten können, um andere nicht anzustecken. Der Raum befindet sich am Ende des Flurs; er ist sehr lichtdurchflutet, gross und geräumig. In den Computern sind alle wichtigen Daten der Schüler, wie Blutbilder, Testergebnisse, Krankheitsgeschichten, etc. eingetragen, zu denen nur die Ärztinnen Zugriff haben. Im Schrank befinden sich alle wichtigen Utensilien, die eine Ärztin zur Behandlung ihrer Patienten braucht. Ausser zwei Schreibtischen, die sich noch zusätzlich in der anderen Hälfte, gegenüber der Betten befinden, sind dort auch einige nützliche Dinge wie eine Waage und ein EKG Gerät vorhanden.
Er hatte wohl angst vor irgendetwas, zumindest deutete ich sein Verhalten so, er war schließlich von mir weggerückt und hatte erst dann erklärt ob es ihm gefallen hatte oder nicht. Mir war es nicht egal das er angst hatte, nur wovor konnte ich mir nicht wirklich zusammenreimen, schließlich hatte ich ihm nie etwas getan oder ähnliches. Genau sowenig hatte ich ihm meine Fähigkeiten gezeigt, denn das würde ihm womöglich angst bereiten, zumindest sagte mir das meine Erfahrung mit Kindern im Allgemeinen. Wovor hast du denn angst mein kleiner? Sagte ich während ich ihn in den Arm nahm und seinen Kopf zu meiner Brust drückte um ihm ein Gefühl von Sicherheit zu geben, das war schließlich alles was ich tun konnte im angesicht dessen das ich keine Ahnung hatte was ihm nun angst bereitet hatte. Es freut mich das es dir gefallen hat berührt zu werden. Denn damit war ich mir nun einigermaßen sicher das er zumindest bei war und somit wohl eine Möglichkeit bestand ein wenig intimer mit ihm zu werden, auch wenn ich mir nicht so ganz sicher war ob ich das tun sollte denn er war eben noch so jung. Dennoch war es nicht so einfach mit ihm darüber zu reden, es würde ihm womöglich noch mehr angst machen.
Ich hatte eigentlich keine Angst vor Takeo, aber vor all was vielleicht kommen wird. Aber nun war in mir noch eine Frage eingefallen, die ich mir selber stellen sollte. Warum hatte mir seine Berührung gefallen? War es Liebe? Schwer zu sagen, ich mochte das doch nur wenn ich jemanden liebte und das müsste heißen das ich in Takeo verliebt wäre, aber ich kannte ihn doch erst seit kurzem. "Was? Ich habe keine Angst..." beteuerte ich und sah zu Takeo auf. Worauf mein Gesicht noch mehr rot als vorher. Ich lächelte dabei leicht. Takeo drückte mich an ihn und ich kuschelte mich dabei an ihn. Er roch wirklich angenehm. Ich hatte keine Angst vor ihm, ich mochte ihn sehr und deswegen mochte ich es auch von ihm Berührt zu werden. Beim nächsten Satz von Takeo drückte ich mich wieder an ihn und dachte nach was ich sagen könnte oder besser was nun passieren könnte. Soll ich es sagen? Ich weiß nicht mal ob es stimmt, also lass ich es lieber. Ich drückte und kuschelte mich noch etwas weiter an ihn, bis ich mir sicher war das es Liebe sein konnte. Aber ich konnte es nicht sagen, nicht solange ich nicht wusste was er fühle..
Als er sagte das er keine Angst hatte war ich ein wenig verwundert, denn schließlich hatte es so ausgesehen und sein Verhalten hatte eigentlich nur bestätigt das er angst haben musste und dennoch lag er in diesem Moment an mich gekuschelt und sagte das er keine Angst hatte. Irgendetwas war hier seltsam, auch wenn ich nicht sagen konnte was, so wusste ich das irgendetwas nicht so ganz stimmen konnte und so blickte ich ihn fragend an. Was hast du dann? Es sah eben aus als hättest du angst mein kleiner. Nun überlegte ich weiter denn es musste einen Auslöser für seine Aktion geben, nur welcher das war wollte mir partout nicht einfallen. Einen Moment später streichelte ich ihm wieder über die haare und machte ein nachdenkliches Gesicht. Er war jung und es konnte eben sein das ich ihn einfach nicht so einfach verstehen konnte wie ich jemanden meines alters verstehen konnte, schließlich ändern sich die Ansichten der meisten Menschen und übernatürlichen Wesen mit der zeit und so kam ich zu dem Schluss das er entweder gelogen hatte oder das er mir etwas nicht gesagt hatte was ich eigentlich hätte wissen müssen um ihn zu verstehen.
Ich konnte Takeo die Verwunderung ansehen, ging aber nicht darauf ein, denn vielleicht sah ich ja so aus als ob ich Angst hatte. Wahrscheinlich sah ich so aus. Ich kuschelte mich stark an ihn, irgendwie wollte ich ihn nicht los lassen. Ich atmete ganz ruhig ein und aus um nicht aufgeregt zu wirken. "Ich glaub ich hab mich in dich.." weiter kam ich nicht ich verschluckte das Wort und hatte das Gefühl beinahe zu explodieren. ..verliebt. Ich konnte es nicht laut sagen, es war mir so peinlich. Ich spürte wie Takeo mir über die Haare streichelte. Ich drückte mich an ihn und musste nun lächeln. Ich kann es nicht sagen. Ich weiß genau das er mich nicht liebt. Warum auch? Wie sollte man so jemanden wie mich lieben. Ich machte mich schon oft schlecht. Ich merkte wie mir leichte Tränen in die Augen stiegen. Ich versuchte sie wegzuwischen, aber sie kamen immer wieder. So als ob sie wie ein Fluss aus mir raus wollten. Nein, bitte nicht! Nicht vor Takeo! Ich atmete nun etwas zitternd und versuchte mir nicht anmerken zu lassen das ich weinte und mich selbst fertig machte. Ich kuschelte mich weiter fest an ihn und ein paar der Tränen fielen auf seine Kleidung..
Ich schüttelte ein wenig meinen Kopf als ich bemerkt hatte das er angefangen hatte zu weinen, ich konnte es mir zwar nicht wirklich erklären wieso er das tat aber er weinte, daran bestand kein zweifel. Hatte ich ihn zu sehr erschreckt oder hatte ich ihm wehgetan? Das konnte ich mir nicht wirklich erklären, als ich noch einmal über das was er gesagt hatte nachdachte wurde mir dennoch klar das es wohl damit zusammenhängen würde. Die Frage war nun was war los, hatte er sich in mich verliebt oder was hatte er sich in mich? Es war die einzige Erklärung die ich dazu hatte, schließlich ergab dieser Satz sonst keinen Sinn, somit blickte ich ihn an, er hatte sich näher an mich herrangekuschelt. Was hatte er nur vor? Nun überlegte ich wie ich ihm helfen konnte, es war nicht wirklich einfach da ich nicht genau wusste was genau er nun von mir wollte oder dachte. Schließlich hatte er nicht wirklich fertig geredet und auch nichts. anderes gesagt was auf seinen zustand hindeuten würde. Also bewegte ich mein Gesicht auf die Höhe seines Gesichtes und wischte ihm ein wenig die tränen aus dem Auge, dann küsste ich ihn aus dem nichts.
Ich wollte eigentlich ja wirklich zur Weihnachtsfeier gehen, wirklich, wirklich. Aber ich hatte noch kein Wichtelgeschenk... und es wäre mir wirklich unangenehm ohne dort aufzutauchen. Tja, leider hatten jetzt alle Läden schon zu also musste ich irgendetwas basteln. Nachdem ich mein ganzes Zimmer durch sucht hatte um etwas zu finden, woraus man was schickes machen könnte und nichts fand, kam ich auf die wundervolle Idee etwas Krankenzimmer suchen zugehen, immerhin gab es dort ja jeden kram. Vielleicht stelle ich ihm einen kleinen, süßen Erste-Hilfe-Koffer zusammen. Ich rannte durch die Schule, es war schon verdammt dunkel und natürlich nirgendswo Licht und so eine Schule konnte ziemlich grusselig in der Nacht sein. Ohne einen Zwischenfall fand ich zum Krankenzimmer und stürmte da genauso einfach rein, wie ich schon über den Flur gerannt war. Zum Glück war hier eh keiner, die würden sich sonst auch denken, was für ein Elefant jetzt nun hier lang trampelt. "Eeehm...." Ich musste mehr mals mit meinen Augen blinzeln, da ich mir nicht sicher sah ob ich träumte oder wach war. Da waren zwei Menschen auf einem Krankenbett und sie küssten sich. Das war nun natürlich etwas peinlich. Wer rechnet schon damit, das mitten in der Nacht welche im Krankenzimmer rummachen?!
Ich weinte, ohne das ich es wollte. Warum nur? Wieso muss man denn nur weinen obwohl man es gar nicht will. Ich konnte einfach nicht weiter reden, auch wenn ich es gewollt hätte. Ich kuschelte mich stark an ihn. Als Takeo sich bewegte war ich etwas verwundert. Er bewegte sich auf meine Höhe und wischte mir die Tränen weg. Ich zwinkerte danach kurz stark und ich schaffte es es nicht mehr stark zu weinen. Um so mehr war ich verwundert als Takeo mich küsste. Erst wusste ich nicht was hier vor sich ging. Doch dann weiteten sich meine Augen und wieder waren leichte Tränen darin. Aber das nur aus Freude. Konnte es sein? Liebte er mich auch? Ich erwiderte den Kuss und man konnte sich kaum vorstellen wie sehr ich es genoss. Eigentlich war alles wie in einem Traum. Bis zu dem Moment wo jemand die Tür schon fast auftrat. Dort kam ein Mädchen rein. Wie ein Elefant war sie hier rein gekommen. Ihr schien das peinlich zu sein und ja mir war das auch peinlich. Ich lief sehr rot an. "Ehhh...also...das ist.." ich bekam keinen richtigen Satz raus. Das ging einfach gerade nicht, was blöd war. Sie könnte es falsch verstehen..
Gerade als ich die Momente mit ihm genoss und ihn sanft küsste musste sich eine andere Person einmischen, es war schlimm genug das diese Person nicht einmal den anstand hatte die Tür auf normalem Wege zu öffnen. Aber sie hatte sogar das licht angeschaltet, woraufhin ich meine Augen geschlossen hatte und langsam aufgestanden war. Ich wusste selbst nicht was ich sagen sollte, schließlich hatte ich noch keine Ahnung wie diese Person das ganze auffassen würde und was sie sich dabei wohl so dachte. Ich hatte zwar Fluchtmöglichkeiten aber ich würde sie noch nicht nutzen denn dann würde ich ihn alleine lassen in dieser für ihn wohl peinlichen Situation. Und das wollte ich eigentlich nicht, vor allem weil er eben noch jung war und wahrscheinlich nicht wirklich wusste was nun passieren würde. Somit musste ich ihn fragen wie wir das nun machen sollten, schließlich war es seine Entscheidung. Ich hatte sogar eine Lösung für dieses Problem, nur ob sie ihm gefiel oder nicht war die andere frage, möglicherweise würde er auch auf mich hören und somit das richtige tun, aber wer wusste es schon. Würdest du bitte auf dein zimmer gehen süßer? Wir sehen uns morgen wieder, um neun Uhr im Park in der Stadt. Teilte ich ihm in einem sanften Tonfall mit, hier war meine Fähigkeit wieder perfekt, schließlich konnte ich ihm mitteilen was ich sagen wollte und das ohne das jemand anders mitbekam was ich ihm mitteilte.
Diese ganze Situation war mir nun wirklich verdammt unangenehm gewesen. Ich war noch nie in meinem ganzem Leben irgendwo rein geplatzt wo zwei Menschen mit einander rumgemacht haben und ausgerechnet an Heiligabend, am Fest der Liebe musste mir das passieren. Na super! Der blonde Junge wurde sofort knall rot, als er mich entdeckte und versuchte irgendetwas rauszubringen, was ihm jedoch nicht so ganz gelang. Aber auch ich wusste nicht so ganz was ich nun sagen sollte. Der andere Junge stand auf und sagte gar nichts. Okay, schweigen im Walde. Sau cool und überhaupt nicht unangenehm. "Hey, Jungs... es tut mir wirklich Leid, ich wusste nicht das hier jemand drin ist... Immerhin war ja auch kein Licht an!" Versuchte ich mich zurechtfertigen, obwohl ich mich eigentlich gar nicht erklären brauchte, dies war ein öffentlicher Ort oder so "Aber die Situation hätte ja auch noch peinlicher sein können, immerhin habt ihr ja noch was an!" Ich lächelte und hoffte das ich mit diesem super Satz das Ereignis nun etwas auflockern konnte. Darauf wartend, das einer der beiden Herren etwas sagen würde, zupfte ich an meinem Pulli rum und wusste nun auch nicht wirklich wie das hier ausgehen würde. "Ich wollte eigentlich nur ein paar kleine Sachen holen... also ich wäre gleich wieder weg und ihr könnt weiter machen..!"
Der Moment bevor das Mädchen rein kam war wirklich schön und eigentlich könnte man meinen das Schicksal hat sie geschickte um beide zu ärgern, doch sich darüber aufregen musste nun wirklich keiner. Takeo stand auf und hatte seinen Augen wieder geschlossen. Ich ließ es mir nicht ansehen, aber irgendwie war ich schon etwas enttäuscht. Ich bekam keine einzigen Ton raus, mir war das genauso peinlich wie dem Mädchen. Takeo schien aber ganz cool zu bleiben. Ich setzte mich gerade hin und überlegte was ich zu dem Mädchen sagen könnte. Ich hörte Takeo und war sehr froh darüber das sie uns nicht hören konnte oder besser gesagt sie konnte Takeo nicht hören. Ich nickte nur und würde leicht rot. Ich lächelte leicht, denn auch wenn es blöd war das wir nun gestört wurden. War es doch schön zu wissen das wir uns morgen wiedersehen würden. Es herrschte für eine Weile Stille. Dann sprach das Mädchen. Sie hatte schon recht, es sah wirklich so aus als ob hier keiner wäre und deswegen konnte man es ihr auch nicht so übel nehmen. Bei dem zweiten Satz wurde ich noch mehr rot als vorher, das war unangenehm. Schon alleine weil ich wusste das es jetzt noch nicht dazu gekommen wäre, schließlich war das nur ein Kuss und ich wusste noch nicht recht was Takeo fühlte, aber nach all dem konnte ich es mir eigentlich denken. Ich hatte mich daraufhin eingestellt in mein Zimmer zu gehen, aber ich wusste nicht ob ich das tuen sollte..