Etwas besonderes... Für einen kurzen Moment dachte die Brünette über die Bedeutung dieses Wortes nach. Wie viel Wert man darauf legte war jedem selbst überlassen und es hing schließlich doch von jedem Einzelnen ab, was er als besonders und was als normal empfand. Recht hatte er mit dem, was er gesagt hatte. Warum das jedoch so war konnte sie nicht beantworten. Wäre der Kuss eines x-beliebigen Menschen auch dazu in der Lage gewesen? Oder lag es an dem Dämon selbst? Fragen über Fragen, die ihr durch den Kopf gingen, während sie seine spürte, die über ihren Rücken strich. Die Worte, die seine Lippen dann verließen, gepaart mit der Berührung ihrer Wange lösten schließlich einen erneuten Hitzeschub aus, der sie in Verlegenheit brachte und ihre Worte glichen eher einem Murmeln, als sie den Blick für einen Moment senkte und diese Äußerung kommentierte „Hör auf so einen Stuss zu reden.“ Selbst wenn er die Wahrheit sagte und das wirklich von ihr dachte, war es nicht das, was sie hören wollte. Wenn man als süß bezeichnet wurde, dann würde ein Gegner einen nie und nimmer ernst nehmen. Vielleicht sollte sie daran etwas ändern... Sich weitere Gedanken darüber zu machen war zwecklos, denn der Blondschopf, auf dessen Schoß sie saß bewegte sich. Den Umständen war es zu verdanken, dass das Mädchen nun nicht mehr auf dem Schoß des Dämons saß, sonder auf ihm lag. Ein ungewohnter Umstand, der so befremden war, dass sie gar nicht mehr in der Lage war sich zu bewegen. Das braune Haar fiel nach vorn über ihre Schulter hinweg und streifte die Wange des Dämons. Vorsichtig strich sie es zur Seite, während ihr Herz gegen ihre Brust zu springen schien. Seine Berührungen hinterließen eine Spur auf ihrer Haut, ein sanftes und angenehmes Brennen. Was geschah hier? Und vorallem: Was hatte er vor? Illia hatte doch vorgehabt, sich nicht an die Wesen hier zu binden. Sie wollte einfach nur leben und verbergen, was sie war. Stattdessen traf sie jenes Wesen, das wohl mehr an ihrem Leben beteiligt gewesen war, als irgendwer sonst. Er war der Grund dafür, dass sie heute überhaupt hier war. Das Mischwesen steigerte sich so in diesen Gedanken hinein, dass sie für einen Moment zu vergessen schien, in was für einer Situation sie sich befand. Eines war ihr jedoch klar: Sie wollte nicht, dass er verletzt wurde, wenn er bei ihr blieb. Illia schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Sie wollte sich sammeln, doch das war so gut wie unmöglich. Seine Berührungen hinderten sie daran. Sie verwirrten sie und weckten gleichzeitig den Wunsch in ihr, dass er niemals von ihrer Seite weichen würde. Wie egoistisch von mir... Der Blondschopf konnte nicht in ihre Kopf hinein sehen, er konnte ihre Gedanken nicht lesen und gerade deshalb würde er nicht verstehen können, wieso sie in dieser Reaktion anders reagierte, als es die Frauen normalerweise taten: Eine Träne fiel auf seine Wange. „Wenn ich es schaffe jemand anderen zu finden, der auf mich Acht gibt, wirst du dich dann...“, die Brünette schluckte, „...von mir fern halten?“ Wenn sie jetzt beginnen würde ihn zu mögen, dann wäre es das dümmste, das ihr je in den Sinn gekommen war.
Stuss? Er redete doch keinen Stuss. Er sagte das, wie sie gerade im Moment für ihn rüberkam. Vorallem halt wegen den geröteten Wangen und ihren Reaktionen auf seine Aktionen. Ihre Haare, welche teilweiße sein Gesicht verdeckten, wurden auch gerade, als ihm dieser Umstand auffiel, von ihr wieder zurecht gelegt. Der Blonde sah in das Gesicht der Brünette welche irgendwie immer mehr und mehr wieder abwesend wirkte. Wie eben, als sie aus dem Traum zurückkehrten. Aber wieso? Dachte sie schon wieder über ihn und seine Aktionen nach? Hatte sie denn immer noch nicht Verstanden, dass er sie nicht gehen lassen würde? Ihre nächste Aussage bestätigte seine Vermutung. Gleichzeitig spürte der Dämon auch, wie eine Träne seine Wange traf. Er sah sie mit seinen Grünen Augen eindringlich an. Es war zwar kein Böser oder Stechender Blick, aber ein Blick der deutliche Worte sprach. Beide seiner Hände wanderten nun an ihren Rücken und er drückte sie auch etwas wieder hinunter. Mit sicherer und ernster Stimme fing er an leise zu sprechen. "Nein, werde ich nicht." Sein Blick wurde zwar etwas weicher, aber dennoch entging ihm keine einzige Bewegung von ihr. "Du hast die Verletzung heilen sehen. Du hast gesehn, gegen wie viele ich damals gekämpft hatte. Mir wird nichts passieren.", sagte er noch danach. In ihren Augen sah er, dass sich wohl wieder Tränen bilden würden. Sanft streichelte er ihr mit seinen Händen den Rücken während er immer weiter zu ihr sprach. "Wer anders soll schon auf dich aufpassen, so gut wie ich es kann?" Er musste kurz lächeln als er dies sagte. War ja irgendwie sogar logisch. Immerhin kannte keiner hier ihre Vergangenheit. Sie selber kannte sie ja nicht mal richtig. Auch wenn der Dämon nicht die besten Absichten mit ihr hatte, so war er wohl wirklich die am besten dafür geeigneste Person. In Gedanken musste er Lachen als er dies dachte. War wirklich so. Er wollte sie nur ausnutzen, als Waffe gebrauchen und endlich seine Ziele zu erreichen. Aber dennoch war er die Person, welche ihr am meisten gut tat gerade. Was für eine Ironie. Seine beiden Hände legte er vorsichtig an ihre Wangen und umschloss so ihr Gesicht. Mit einem seiner Daumen fuhr er jetzt ihr über die Lippen, wie sie es eben bei ihm tat. Kurya sah, wie ihr eine weitere Träne die Wange runterlief. Langsam bewegte er seinen Kopf zu ihrem und bevor die Träne weiterlaufen konnte, küsste er sie sanft weg. "Ich sagte doch, dass ich dich beschütze.", flüsterte er ihr in das Ohr.
Die Brünette wurde schließlich sanft hinab gedrückt, während sie seinen Worten lauschte. Ihn wurde man wohl nicht so leicht los. Und allmählich begann sie daran zu zweifeln, dass die Gründe, die er ihr genannt hatte, die einzigen waren, die den Dämon antrieben. Sie konnte sagen, was sie wollte, er würde ihr wie ein Schatten folgen. Sie konnte so viele Einwände aufbringen, wie sie nur wollte, der Blick in seine grünen Augen sprach Bände. Seine Worte bewirkten nicht in geringster Weise, dass sie sich beruhigte. Stattdessen musste sie damit kämpfen, nicht noch weitere Tränen zu verlieren. In ihrem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, den sie kaum in der Lage war herunter zu schlucken. „Selbst, wenn dir nichts zustoßen würde, die Schuldgefühle würden bleiben.“ Seine Hände strichen über ihren Rücken und lösten einen angenehmen Schauer aus, während Illia ihre Hände beide auf seiner Brust platziert hatte. Sie hatte eine Antwort auf seine Frage, doch wagte sie es nicht, diese auszusprechen – noch nicht. Das Mädchen hatte versucht seinem Blick auszuweichen, doch spätestens dann, als seine Hände ihr Gesicht umfassten, blickte sie wieder auf. Als sein Daumen über ihre Lippen strich hielt sie schließlich den Atem an. Hör auf...hör bitte auf... Eine weitere Träne rann über ihre Wange, während der Kummer ihr Gesicht zeichnete. Weit kam die Träne jedoch nicht. Das Mischwesen zuckte leicht überrascht zusammen, als sie seine Lippen auf ihrer Wange spürte, um die Träne aufzuhalten. Wie konnte er sie einfach so immer wieder küssen, ohne etwas für sie zu empfinden? Er konnte doch gar nichts für sie empfinden, dafür hatte er sie zu lange nicht gesehen; zumal er selbst gesagt hatte, dass sie sich sehr verändert hatte. Allmählich fand sie wieder zu ihren Gedanken zurück, spürte, dass sie den Boden unter den Füßen wieder fand und auch ihre Atmung schien ein wenig zur Ruhe zu kommen – trotz der Tatsache, dass ihr Pulsschlag immer noch erhöht war. Lange hielt dieser Zustand nicht an, denn seine Worte erhöhten ihren Pulsschlag bereits wieder. Anders als vor wenigen Augenblicken mischte sich nun jedoch Wut hinein. Ihre Augen flackerten, während die verschiedensten Gefühlsregungen zu beobachten waren. Jetzt konnte sie ihm ihre Antwort mitteilen – jetzt war sie dazu in der Lage. „Mein Vater. Wenn es nicht anders möglich ist, dann werde ich zu ihm gehen. Ich habe gehofft, dass ich in dieser Welt leben könnte – so wie ich es bisher getan habe. Doch allmählich begreife ich, dass das nicht möglich ist. Ich habe mir dieses Leben nicht ausgesucht. Ich wurde nicht gefragt, ob ich so leben möchte, aber es ist in Ordnung. Vielleicht hast du mich mal gekannt, doch du hast selbst gesagt, dass ich mich verändert habe. Das Mädchen aus deiner Erinnerung ist Lilith – nicht ich.“ Es waren viele Worte gewesen und die Brünette musste schließlich Luft holen. Je länger sie gesprochen hatte, desto sicherer waren ihre Worte geworden. Wie hatte sie ihre eigenen Überzeugungen nur vergessen können? Mit einem seichten Kopfschütteln schenkte sie dem Dämon schließlich ein Lächeln, das von Abschied sprach. „Sei nicht so egoistisch und versuche mich zu beschützen, wenn es für mich bedeutet, dass ich leiden muss.“ Ob er nun damit rechnen würde? Noch ehe der Dämon dazu in der Lage war etwas zu sagen hatte sich das Mischwesen bereits vorgebeugt und den Dämon auf die Lippen geküsst. Damit konnte er nicht gerechnet haben, denn es bedeutete, dass dieser Kuss für Illia etwas besonderes war. Er war flüchtig und vergänglich gewesen. Trotzdem hatte sie das Gefühl seine Lippen immer noch zu spüren, selbst nachdem sie sich bereits wieder gelöst hatte. Diesen Moment der Überraschung ausnutzend machte sie sich vorsichtig von dem Dämon frei und erhob sich. Ihr war ein wenig schwindelig, was zum einen noch die Nachwirkungen der Reise waren und zum Anderen mit ihren Gefühlen in der Gegenwart des Dämons. Ich muss weiter gehen. Ein wenig taumelnd bewegte sich Illia auf die Tür seines Zimmers zu. Ob es das schon mal gegeben hatte? Das es ein Mädchen schaffte sich in solch einer Situation zurückzuziehen? Die Hand des Mischwesens lag bereits an dem Türgriff, doch als sie die Tür öffnen wollte zeichnete sich Überraschung in ihren Zügen ab, ehe sie sich langsam umdrehte. Abgeschlossen...
Schweigend hörte der Dämon ihr zu. Sie hatte also Schuldgefühle wenn er verletzt wurde? Oh man. Also war sie ein wahrlich guter Mensch mit guten Absichten geworden. Wie Nobel. Innerlich seufzte er laut, aber nach ausen hin tat er so, als ob er nur zuhören würde. Kurz bevor er sein Wort erheben wollte, platzte es dann doch aus dem Mädchen hinaus. Sie wollte..zu ihrem Vater? Aus dem gedanklichen Seufzer wurde nur ein dumpfes Lachen. Sogar Tenso selbst fand diese Aussage wohl urkomisch. Die Aura um das Schwert veränderte sich. Für das Mädchen musste sie sich jetzt wohl viel Sanfter anfühlen als vorher. Jedenfalls wenn sie Auren spüren konnte. Kurya hörte, wie der Geist Tensos laut lachte. Er würde wohl es ihm gleich tun, jedoch musste er seine Maske wahren. Illia durfte keinen Verdacht schöpfen. Ihr Vater erst recht nicht.. Gerade wollte er wieder etwas sagen, aber er konnte nicht. Sie versiegelte einfach seine Lippen mit ihren. Sie küsste ihn. Für den Blonden war sofort das innere Lachen vorbei. Jetzt musste er nachdenken. Ein Kuss auf den Mund war etwas besonderes. So sah sie es. Nachdenklich fasste er sich mit zwei Fingern an die Lippe. Erst in diesem Moment realisierte er dann auch komplett, dass sie von ihm herruntergestiegen war und davor war das Zimmer zu verlassen. Zum Glück war die Tür verriegelt. Aus Sicherheitsgründen hatte Kurya als sie noch Bewusstlos war die Tür abgeschlossen. Nicht nur mit einem Schlüssel. Die Tür würde nicht aufgehen, solange er es nicht wollte. Erinnerte ihn an die erste Begegnung mit Calleigh. Die hatte er ja mit dem Trick erst kennen gelernt. Naja, egal. Langsam stand der Dämon auf. Das er immer noch Oben ohne rumlief war im egal. Sanft berührte er Illia an den Schultern und drückte sie von der Tür auf sein Bett, so das sie gezwungen war sich nun dort hinzusetzen. "Dein Vater..hat keine Zeit. Keine Kraft. Keine Möglichkeit..dir zu helfen.", sprach er recht leiße aus. "Der Krieg kostet ihn jeden Tag all seine Kraft.." Der Blonde stellte sich vor die Brünette, berührte sanft ihr Kinn und ihre Wangen und sah in ihre Augen. "Deswegen sandte man mich.", sprach er wieder zu ihr. Er musste sich zusammenreißen, seine Maskerade weiter machen zu können, denn Tenso redete ihm immer wieder dazwischen. Zum Glück war er der einzige, der Tenso hören konnte. Aus einem Impuls herraus, kam dem Dämon eine Idee. Sie hatte ihn geküsst.. Langsam ging er vor ihr in die Hocke, so das die beiden nun auf Augenhöhe miteinander sprechen konnten. "Verstehst..du denn nicht..", fing er zögerlich an zu Reden. Seine Stimme war leiser als vorher. Er blickte zu ihr und bevor sie sich versah, küsste er sie wieder. Diesesmal jedoch, war der Kuss anders. Während er sie küsste, drückte er sie sanft auf den Rücken. Nun lag sie unten, er über ihr. Er löste den, mit abstand am längsten Kuss mit ihr wieder und bewegte seinen Kopf nur wenige Zentimeter weg. "..wieso ich dich beschützen will?", hauchte er hinaus. Ob sie überhaupt seine Frage gehört hatte, wusste er nicht. Und ob sie ihm antworten hätte gewollt verhinderte er. Wieder legte er seine Lippen auf die ihren. zärtlich streichelte er mit einer Hand noch ihre Wange.
Wieso hatte er dir Tür abgeriegelt? Bezweckte er damit, dass sie nicht vor ihm davon rennen konnte oder hatte er es darauf abgesehen, dass niemand hinein konnte? Weiter darüber nachdenken konnte sie nicht. Die Hand des Blondschopfs lag bereits auf ihrer Schulter und das brünette Mädchen blickte zu ihm auf, als er sie mehr oder weniger dazu zwang auf seinem Bett Platz zu nehmen. Wohl war ihr dabei nicht. Zudem hatte sich die Atmosphäre im Raum verändert. Was genau anders war konnte sie nicht sagen, doch sie spürte immer mehr das Verlangen diesen Ort zu verlassen. Seine Worte versetzten ihr einen Stich. Mein eigener Vater hat keine Zeit für mich? Bin ich wirklich eine Last für ihn? Wenn sie bis eben noch eher angespannt war und sich die Hände in den Stoff ihrer Hose gegraben hatten, sodass die Knöchel bereits weiß hervor ragten, schien sie nun vollkommen zu erschlaffen. Diese Worte hatten sie so verletzt, dass ihre Augen zu schimmern begannen, als sich wieder vereinzelte Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Sie nahm seine Berührung an Kinn und Wange wahr, während sie ihm aus tränennassen Augen entgegen blickte. Sie hatte nicht das Bedürfnis sich erneut aufzuraffen und einen Versuch zu wagen sich aus dem Staub zu lassen. In diesem Moment lag die Erkenntnis so bitter auf ihren Schultern, dass sie das Mädchen in Gleichgültigkeit tauchte. Stumm folgte ihre Blick dem Dämon, der sich in die Hocke begab, während er schließlich sprach. Ihr Blick wurde wieder aufmerksamer, doch bevor sie überhaupt die Chance dazu bekam in irgendeiner Weise zu handeln lagen seine Lippen wieder auf den ihren. Für den Bruchteil einer Sekunde weiteten sich die goldbraunen Augen, ehe sie sich zur Hälfte schlossen. Widerstandslos ließ sich das Mischwesen von ihm auf das Bett drücken. Sie spürte die weiche Decke unter sich und den Atem des Blondschopfs, als dieser den Kuss wieder löste. Illia war nicht in der Lage etwas zu sagen, auch wenn sie jedes seiner Worte so gestochen scharf wahr nehmen konnte. Selbst, wenn sie ihm antworten wollte, hinderte Kurya sie daran. Ein erneuter Kuss und das Streicheln ihrer Wange nahmen das Mädchen vollkommen ein. 'Verstehst du denn nicht, wieso ich dich beschützen will?' Seine Worte benebelten ihre Gedanken, während sie nach einer Antwort auf diese Worte suchte. Bedeutete das, dass er es ihretwegen wollte? Ging es ihm dabei nicht um das, was sie war? Unter diesen Umständen wäre es noch schlimmer, denn die von damals war sie nicht mehr. Illia spürte die Wärme, die von seinem Körper aus ging. Sie spürte seine und ihre eigene Wärme. Am stärksten nahm sie die Hitze in ihren Wangen wahr und als sie ihre Augen schließlich vollkommen schloss rannen die letzten Tränen über ihre Wangen. Für einen Moment war sie versucht sich dem Dämon ganz hin zugeben. Ihre Hand wanderte in seinen Nacken hinauf, als sie ihre Fingerspitzen behutsam über seine Haut tanzen ließ. Nein, sie durfte nicht schwach werden. Sie musste daran denken, dass sie sich nicht noch stärker an ihn binden wollte. Illias Hand wanderte schließlich auf seine Brust hinab, wo sie auch auf die andere Hand traf. Sanft versuchte sie den Dämon von sich zu drücken, während sie ihren Kopf zurück zog und den Kuss somit löste. Das Mischwesen hatte seine Augen wieder zur Hälfte aufgeschlagen und drehte den Kopf schließlich leicht zur Seite, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Ihr Herzschlag war so unregelmäßig, dass sie glaubte der Blondschopf müsste es hören, während sie selbst immer noch das Blut in ihren Wangen pulsieren spürte. „Ich verstehe gar nichts mehr...“, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch. Zögernd spähte sie aus dem Augenwinkel zu Kurya. Jetzt verdiente sie wohl das Wort süß oder niedlich, so wie sie dort lag – unter ihm. „Du verwirrst mich.“, murmelnde Worte, die ihre Verlegenheit zum Ausdruck brachten, als sie rasch wieder einen unbestimmten Punkt im Zimmer fixierte.
Die Brünette machte keine Anstalten ihn wegzudrücken. Jedenfalls im ersten Moment. Aber schon wenige Sekunden - oder vielleicht doch Minuten? - drückte sie ihn sanft von sich. Kurya wollte sie nicht drängen, also gab er ihrem Druck nach, löste sich von ihr leicht. Sie drehte ihren Kopf zur seite, so das sie ihn nicht mehr direkt ansehen musste. "Ich..glaub dir, dass..das viel für dich ist..", sprach er mit perfektem gespieltem Mitleid aus. Während er sich auf der Linken Hand abstützte, so streichelte er mit der Rechten wieder ihre Wange. Sie glühte förmlich vor Wärme. Und das sah man ihr auch an. Vorsichtig näherte er sich ihrem Ohr, jedoch stoppte er sofort als er etwas sagen wollte. Sie spürte wohl noch den Hauch seines Atems, jedoch vernahm kein Wort. War es wirklich Richtig? Dieses Verwirrte Mädchen ausnutzen? Sie einfach für seine Ziele zu benutzen? Sich mit ihr schlussendlich auch gegen ihren Vater auflehnen? Konnte der Blonde dies wirklich machen? Langsam fing er an, an seinem Plan zu Zögern. Aber wieso? Das der Plan heimtückisch und rücksichtslos werden würde, wusste er schon von Anfang an. An diesen Plan hielt er sich mehrere Jahrzehnte. Aber jetzt aufeinmal kamen Zweifel auf? Anscheinend war er doch noch nicht so abgestumpft wie er selber vermutet hatte. Wann hatte er das letzte mal Zweifel gehabt? War eine wahre Ewigkeit her.. Nach kurzem Überlegen, entschied er sich für die Wahrheit. Oder zumindist einen Teil. "Die Erinnerungen..die du eben gesehen hattest.." Er schluckte kurz bevor er weiter sprach. "..sind nicht unsere einzigsten Gemeinsamen Erinnerungen." Leicht ging er mit seinem Kopf nach hinten um mehr von ihrem Gesicht und ihren Reaktionen sehen zu können. Im Prinzip log er ja nicht. Bei weitem nicht. Wieder streichelte er ihre Wange sanft. "Nachdem Sie...in dir versiegelt wurde..hatte ich ein Auge auf dich geworfen.", sprach er ruhig zu ihr. Ob sie verstehen würde, was er meinte? Mit Sicherheit. "Anfänglich, sollte ich nur Obacht geben, wie du in der Welt klar kamst von da an." Nun drehte er leicht seinen Kopf weg. Machte er dies, weil er ihr bei so einer Lüge nicht in ihr Gesicht sehen wollte? Er wusste es selber nicht. "Nachdem dann klar war, dass alles in Ordnung sei, sollte ich aufhören dich zu beobachten." Auch wenn sein Gesicht leicht weggedreht war und eher ihre Schulter ansah als ihr Gesicht so strich er dennoch zärtlich über ihre Wange. "Es gab Momente..wo ich mich dir Zeigen wollte. Jedoch durfte ich es nicht. Ich durfte genauso wenig Eingreifen, sollte dir Leid zustoßen..Dein Vater befürchtete damit erneuten Ärger..also wurde ich schlussendlich abgezogen." Der Dämon hörte auf ihre Wange zu streicheln, jedoch lag seine Hand immer noch auf ihrer Wange. Vorsichtig beugte er sich wieder zu ihrem Ohr hinunter und hauchte nun mehr als nur einen Atem hinein."Aber...das wollte ich nicht. Zu sehen, wie glücklich du doch unter den Menschen gelebt hattest..machte mich glücklich." War das nun seine Finale Lüge gewesen? Entsprach das doch der Wahrheit? Ja, hin und wieder hatte er sie wirklich beobachtet gehabt. Aber glücklich wegen ihrem Glück? Nein, oder? Jetzt würde er jedoch ihre Gedanken lesen können. Wäre sehr praktisch gewesen. So hätte er gewusst was sie dachte nun..bevor sie es aussprechen würde. Innerlich war der Blonde wirklich gespannt darauf zu sehen wie sie Reagieren würde. Wenn er bei der Manipulation versagte..blieb ihm zwar noch die Gewalltsame Methode..aber die würde dann nur noch schwerer werden.
Er nahm wirklich ein wenig Abstand von ihr, als sie in von sich drücken wollte, doch kurz darauf spürte sie bereits seinen Atem an ihrem Ohr, der sie wieder zum Schaudern brachte. Als er jedoch selbst zu sprechen begann wurde sie wieder hellhörig. Das Mischwesen sah ihm zwar nicht in die Augen, doch sie vernahm jedes einzelne seiner Worte. Illia war überrascht – ja. Sie war überrascht, dass der Dämon und sie sich noch weitere Male gesehen zu haben schienen und die Begegnung länger sein musste, als sie es der Erinnerung des Blondschopfes hatte entnehmen können. Aus den Augenwinkeln nahm sich wahr, dass er sich bewegte und kurz darauf spürte sie wieder seine Hand auf ihrer Wange. Er hatte ein Auge auf mich geworfen? Zögerlich wandte das brünette Mädchen ihren Kopf schließlich ein Stück weit, um mehr von seinem Gesicht zu sehen. In ihrem Gesicht waren die unterschiedlichsten Regungen zu lesen. Er schien ihre Gefühle vollkommen durcheinander zu bringen. So vieles, was sie zuvor nicht gewusst hatte. Das der Dämon selbst seinen Blick abwandte ließ Illia schließlich stutzen und sie wandte ihm das Gesicht wieder ganz zu, ehe sie eine Hand von seiner Brust löste und vorsichtig mit dieser über den Handrücken seiner Hand an ihrer Wange strich. Als er fort fuhr ließ sie die Hand wieder sinken. Man hat ihn gezwungen sich von mir fern zu halten? Wie konnte man so etwas grausames von ihm verlangen? War das nötig, um Lilith Kraft zu versiegeln? Dieser Gedanke versetzte ihr einen schmerzlichen Stich und das Mischwesen wandte sich wieder mit ihrem Gesicht zur Seite. Hatte er wegen ihr unter diesen Umständen leiden müssen? Als er aufhörte, ihre Wange zu streicheln legte sie ihre Hand wieder auf seine. Seine Worte berührten die Brünette und machten ihr zugleich schmerzlich bewusst, wie sehr ihm das zugesetzt haben musste. Er hatte zusehen müssen, wie sie immer wieder bei Angriffen auf das Dorf verwundet wurde? Wie konnte ihr Vater so etwas grausames zulassen? Ihr Herzschlag schien sich noch einmal zu beschleunigen, als sie seine Worte hörte, die er ihr ins Ohr hauchte. Mit geweiteten Augen blickte sie in den Raum und versuchte darüber im Klaren zu werden, was das bedeutete. Wie lange sie so dort lag und sich nicht rührte wusste sie nicht. Schließlich stieß sie ein leises Seufzen aus, als sie ihr Gesicht dem Blondschopf über ihr wieder zu wandte. Ihre Augen wirkten warm und das Lächeln auf ihren Lippen freundlich, als sie schließlich sprach. „Mir ist etwas klar geworden...Du bist die einzige Person, die meine Vergangenheit kennt und die mir sagen kann, wer ich war...Zu wissen, dass du mich ein Leben lang immer wieder beobachtet hast, ohne mich treffen zu können...tut weh...Es tut mir Leid, dass du all das Erleiden musstest, doch eins ist mir nun klar: Ich brauche dich. Wenn ich mich selbst verstehen möchte, dann bist du der Schlüssel dazu. Versprich mir, dass du meine Erinnerungen nicht verfälscht. Du bist der Einzige, dem ich Glauben kann. Versprich mir, dass du mich nicht belügen wirst, ja?“, ihre Hand löste sich von der seinen, als sie schließlich seine Wange berührte und sanft über diese strich. Er ist alles, was mir aus der Vergangenheit geblieben ist... Das Mädchen richtete sich schließlich soweit auf, dass sie ihre Lippen auf die seinen legen konnte. Illia war ihm dankbar – dankbar für alles, was der Dämon für sie getan hatte. Es war nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn er sie belog. Er würde ihr den Boden unter den Füßen weg reißen und sie in Verzweiflung stürzen. Sie sollte am Besten gar nicht erst an so etwas denken.Sie musste ihm vertrauen – Kurya.
Kurya spürte, wie sie seine Hand an ihrer Wange berührte. Zunächst dachte er schon, sie wollte seine Hand fortheben, jedoch berührte sie sie nur. Es folgten Minuten der Stille. Sie sagte nichts. Anscheinend dachte sie gerade über seine Worte nach. Er wollte ihr die Zeit geben nachzudenken. Es war viel für sie. Dann endlich, rührte sie sich. Sie drehte den Kopf wieder zu ihm hoch und lächelte. Ihre Augen sahen bei weitem nicht mehr so traurig aus, wie eben, nein im Gegeteil sogar. Sie erhob wieder das Wort und er erwiederte ihren Blick. Er sollte ihr versprechen, sie nicht zu belügen? Ahnte sie etwa etwas? War er durchschaut worden? Sofort dachte er darüber nach, jedoch wurde er wenige Augenblicke später unterbrochen. Sie küsste ihn erneut, legte ihre Hand nun an seine Wange. Der Blonde schloss die Augen und erwiederte den Kuss. Anscheinend war sie wohl nur vorsichtig..sie hatte seinen Plan nicht durschaut. Wie hätte sie auch? Mit der einen Hand streichelte er weiterhin ihre Wange. Nach einigen Momenten löste der Dämon den Kuss wieder und zog seinen Kopf um wenige Zentimeter zurück. Immerhin wollte sie doch noch eine Antwort von ihm. Lächelnd sah er sie an. "Ich verspreche es.", flüsterte er zu ihr bevor nun er sie wieder küsste. Weiterhin streichelte er ihre Wange während er seine Lippen immer noch auf ihren liegen hatte. Nach einiger Zeit löste er sich wieder von ihren Lippen. Mit einem Lächeln sah er in ihr Gesicht, erwiederte den Blickkontakt. Seine Hand an ihrer Wange fuhr sanft mit dem Daumen über ihre Lippen. Er lächelte wieder zu ihr. Es war ein wahrlich ehrliches Lächeln. Wenn man es so sah, hatte er mehrere Gründe dazu. Einerseits, weil sein Plan aufging und der Schüssel zum Sieg wortwörtlich an seinen Lippen hin. Andererseits, weil er gerade über einem Mächen in seinem Bett lag. Und zuletzt, weil wohl bald sein altes Ziel, sein Rachefeldzug bald schon erfüllt wäre. Er presste wieder seine Lippen auf die ihren. Seine Hand wanderte von ihrer Wange zu ihrem Nacken. Wie lange die beiden jetzt da schon auf dem Bett lagen und sich küssten vermochte er nicht zu sagen. Aber selbst obwohl es ihm schon lange vorkam, so löste er diesen Kuss nicht wieder. Es war auch ein viel Intensiverer Kuss. Aber von wem diese intensivität ausging, vermochte der Dämon nicht zu sagen
Sie tat es ihm gleich und schloss ihre Augen, als der Blondschopf ihren Kuss erwiderte. Erst, als er den Kuss löste wagte sie es, die Augen wieder zur Hälfte zu öffnen und ihn anzusehen. Wieso nahm man solch eine Berührung viel intensiver wahr, wenn man die Augen schloss? Seine Worte lösten ein warmes Lächeln in ihrem Gesicht aus, während ihre Züge von tiefer Dankbarkeit sprachen. „Ich hoffe du hältst dein Wort. Eine Lüge zu leben, nachdem man jemandem ein Versprechen gegeben hat wäre nämlich noch schlimmer, als eine einfache Lüge.“, ihre Worte waren nicht mehr als ein Flüstern, während dieses Lächeln nicht aus ihrem Gesicht zu verschwinden schien. Sie vertraute ihm und baute auf sein Versprechen – arme, naive Illia. Sein Daumen auf ihren Lippen kitzelte und sorgte keineswegs dafür, dass ihr Herzschlag sich beruhigte. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart wohl, anders als zu Beginn auf dem Dach. Dort hatte er sie mehr oder weniger überfallen. Da sie nun mit ihm auf diesem Bett lag hatte etwas eigenartiges an sich. „Das Lächeln steht dir.“, für einen kurzen Moment war sie versucht sich für diese Worte auf die Unterlippe zu beiße, doch sie widerstand dem Drang. Warum machte sie ihm überhaupt ein Kompliment? Oder wollte sie ihm einfach nur mitteilen, was sie dachte? Irgendwie war dieses Lächeln anders, als die Blicke zuvor. Dieses Lächeln schien mehr von innen heraus zu strahlen. Vielleicht war das Mischwesen aber auch einfach so benebelt, dass sie bereits begann die Wirklichkeit verzerrt wahr zu nehmen. Seine Lippen erneut auf ihren zu spüren lenkte sie schließlich ab. Das Mädchen spürte, wie seine Hand auf Wanderung ging und sie tat es ihm schließlich gleich, als sie auch die zweite Hand an sein Gesicht hinauf wandern ließ, um dieses sanft zu umschließen. Sie sollte sich im klaren sein, was sie hier tat, doch dieses Gefühl war so angenehm, dass es ihr schwer viel überhaupt weiter über all die Fragen nachzudenken, die ihr durch den Kopf gingen. War das hier pure Dankbarkeit, die in ihr sprach? Oder war da ein anderes Empfinden, dass sich aus falschen Gründen aufbaute? Wenn es nur Dankbarkeit war, dann wäre das, was sie hier tat vollkommen falsch. Der Gedanke beunruhigte das Mischwesen und brachte ihr Herz zum Flattern. Obwohl sie begann sich darüber den Kopf zu zerbrechen ließ sich nicht verhindern, dass ihre Zunge schließlich gegen seine Lippen stieß, was sie selbst dazu brachte kurz vor Überraschung zusammenzuzucken. War das wirklich von ihr ausgegangen? Illia brachte es so in Verlegenheit, dass sie ihre Augen schließlich wieder schloss, sich der Hitze ihrer Wangen wohl bewusst, doch so musste sie ihn wenigstens nicht ansehen und ihm diese tiefe Verlegenheit direkt vor Augen führen. Stattdessen verharrte sie einfach mit geschlossenen Augen.
Illia erhob wieder ihre Stimme. Sie hoffte, er würde nicht lügen? Sie nicht manipulieren? Anscheinend war sie Paranoid. Naja, bei ihrer Vergangenheit..bei ihrer wahren Gestalt..war dies wohl nötig. Nur leider war sie gerade dabei, auf ihren wohl größten Feind hereinzufallen. Er würde mit ihr endlich seinen Plan, seinen lang ersehnten Traum, erfüllen. Wenn das so weiterging würde das wohl schon schneller passieren als er selbst dachte. Als das Mädchen meinte, sein Lächeln würde ihm stehen, musste er noch mehr so lächeln. Kurya spürte, wie nun auch ihre andere Hand sein Gesicht berührte und wie der Kuss immer und immer weitergeführt wurde. Normalerweiße würde der Blonde soetwas nur genießen, jedoch dachte er dieses eine mal noch ein wenig in die Zukunft. Schon bald würde er seine Klinge wieder in Blut tunken können. Er würde viele, mächtige Dämonen dafür töten. Aber wenn er es dann geschafft hatte, was er mit dem Mädchen unter ihm auch schaffen konnte, dann würde er endlich das haben, was er immer wollte. Seine Rache wäre endlich vollbracht. Aber nicht nur das, gleichzeitig hätte er dem Dämonenreich Frieden gebracht. Mehr oder weniger. Aber sollte es Probleme geben, sollte es Feinde seines Planes geben, so würde er sie eiskalt liquidieren. Der Dämon musste sich vorstellen, wie es wäre mal wieder einen Gegner in der Mitte zu spalten. Dabei musste er jedoch leicht in den Kuss hineingrinsen. Gerade in diesem Moment jedoch, spürte er etwas was ihn aus jedem seiner Gedanken hinausbrachte. Illia's Zunge? Okaaaay. Damit hatte der Dämon nun wirklich nicht gerechnet. Vielleicht hatte sie ihm seine überraschung angemerkt, jedoch reagierte er schnell und gewährte ihrer Zunge einlass. Jetzt lag er wirklich auf seinem Bett, über der Waffe, welche er suchte und steckte ihr die Zunge in den Hals? Das war selbst für seine Verhältnisse etwas extrem. Aber wie er so darüber nachdachte, war es der perfekte Plan. Einfach so weitermachen und später würde sie gar nicht mehr merken, wie sie seine Puppe werden würde. Irgendwie tat ihm Illia jedoch auch fast schon Leid. Nachdem sie schmerzlichst an die Vergangenheit erinnert wurde, von einem Dämon belogen werden, der sich als gutmütiger Retter darstellt. Und dann auch noch die Geschichte hier auf dem Bett. Wie weit das wohl jetzt noch gehen würde? Aber selbst wenn es dahin führen würde, zu was er es sonst immer führen ließ, so würde er dieses Mädchen danach nicht fallen lassen. Der Gedanke hatte doch was! Die "tollste Nebensache der Welt" immer mal wieder bekommen und gleichzeitig die Waffe zum Sieg besitzen. Er musste jetzt wieder kurz in den Kuss hineinlächeln. Sanft fing er an mit der Hand ihre Seite zu streicheln während er den Kuss mit Zung immer noch weiterführte. Kaum zu Glauben das das von ihr ausging.