Sie und Angst? Von wegen! "Du glaubst, ich bin so leicht flachzulegen?" fragte sie auf seinen zweiten Satz hin, den er aus welchen Gründen auch immer im Gegensatz zu seiner rhetorischen - es war doch eine rhetorische Frage gewesen? - Frage todernst aussprach. Wenn sie so darüber nachdachte...gestern war ein komischer Tag gewesen. Vielleicht war sogar etwas Wahres dran. Aber etwas hätte sie immer davon abgehalten: ihr Verstand. Einfach das Wissen, schon einmal ausgenutzt worden zu sein.
Tatsächlich hörte er mit dem Knacken auf, was doch recht verwunderlich war. Calleigh hatte damit gerechnet, dass er, nur um sie zu ärgern, noch damit weiter gemacht hätte. Aber so war es natürlich viel besser. Und leiser. Wenn da nicht seine Stimme wäre. "Ärzte können einem auch nicht wirklich helfen." meinte sie und zuckte mit den Schultern, ohne sich umzudrehen. Natürlich konnten sie helfen, irgendwie. Aber nie so, wie Calleigh es wollte oder sich früher erhofft hatte. Aber sie sollte auch zu einem Arzt gehen, ob ihr das gefiel oder nicht. Mit einem Bruch war nicht zu spaßen. Und auch wegen ihrem Fuß sollte sie hingehen. Vielleicht würde sie das ja noch machen. "Dann solltest du es dir vielleicht mal holen." entgegnete sie auf seinen Fluch hin. Es war nicht ihre Sache, wann er sich seine Klamotten holte. Aber wenn es ihn doch so störte, war es sinnvoller, sie holen zu gehen. Sie selbst wollte auch langsam wieder in ihr Zimmer. Nur war der Gang sicher noch immer von Blut bedeckt.
Sie ließ sich Zeit beim Rauchen, zog mehrfach an der Zigarette und pustete die rauchige Luft wieder aus. Lüften wäre angebracht, aber sie würde ihm sicher nicht sagen, was er in seinem Zimmer tun und lassen sollte. Als sie fertig geraucht hatte, drehte sie sich erst wieder zu ihm um. "Klar kann ich. Ich bin ja nicht schwer behindert." entgegnete sie ihm zunächst. "Nur ob ich will, ist ja ne andere Sache." fuhr sie fort. Sie wollte schon gerne. Nur wollte sie nicht unbedingt an Leichen vorbei laufen, nur um in ihr Zimmer zu kommen. "Natürlich sind die Wölfe weg. Die Leichen aber wohl kaum. Es sei denn, jemand hat die Nacht durchgemacht und das Gebäude gereinigt." Merkte man ihr an, dass sie sich vor Blut und Tod ekelte? Wäre egal. Wichtig war nur, dass sie nicht in ihr Zimmer gehen würde, wenn der Gang nicht sauber war. Es sei denn vielleicht, man würde sie irgendwie dazu überreden - oder dazu zwingen. Das war ja auch eine Möglichkeit, die sie so aber nicht in Erwägung zog.
"Werd ich auch gleich machen.", meinte der Dämon nur leicht Grinsend als sie das fehlen seiner Sachen kommentierte. Aber wann genau wäre das? Er würde Sie sicher nicht nocheinmal alleine in seinem Zimmer lassen. Am Ende würde sie noch einmal Duschen. Kurya verzweifelte jetzt schon, als er an die Wasserrechnung dachte. Nein Spaß, er hatte ja genügend Geld. Wie sollte er sich wohl sonst dieses Zimmer hätte kaufen können? Irgendwie war es ja ganz schön Unverschämt hier. Die, mit mehr Geld hatten vorzüge ohne ende. Allein in dem Zimmer waren schon genügend Beispiele. Aber Hey, irgendwie musste sich das Waisenhaus auch finanzieren. Kapitaldenken bla bla bla. Die Reichen haben die Macht, die Armen nicht. So ist es doch überall auf der welt, selbst auf Isola.
"Ich wette der Direktor persönlich ist mit seinem Zauberbesen da durch gehuscht und hat aufgeräumt. Was wäre er denn für nen Kerl, wenn er die Leichen verweßen lassen würde?" Kurz lachte der Blonde. Wieso bitte Zauberbesen? Harry Potter oder was? Naja, irgendwas musste der komische Direktor ja sein. Auch wenn er so irgendwie unsichtbar war, oder es für nicht nötig hielt sich mal Blicken zu lassen. Toller Chef, echt.
"Also ich geh jetzt, kommst du?", sprach er laut, und hielt Calleigh die Tür auf.
Der Handywecker läutete und bendete die Nacht. Der Blonde richtete sich in seinem großen Bett auf und gähnte kurz. Er hatte doch tatsächlich geschlafen. Das kam nicht oft vor. Er sah kurz an seinem nackten Oberkörper hinab. Auf seiner Schulter war noch ein kleiner Kratzer von seinem Kampf mit dem Werwolf letzte Woche. Ein zweites, lautes, gähnen entkam seinem Mund. "Nen Zimmerservice wär net schlecht. So nen schönen Kaffee..", meinte er nur, als er das Bett verließ und kurz zum Fenster lief. Prüfend sah er auf sein Handy. Calleigh hatte ihm nicht geschrieben? Schade. Naja er hatte ja noch Vaya. Nachdenklich dachte er über das Gespräch mit Vaya nach, vorallem wie sie ihm ihre Handynummer gab. "Wenn deine Freundin mal langweilig wird." Kurz lachte der Dämon. Wer könnte gemeint sein? Calleigh? Okay, die beiden hatten ne menge Spaß in der heißen Quelle, aber davon konnte Vaya ja nichts wissen. Plötzlich viel es dem Blonden ein. Es gab doch noch ne andere Weißhaarige Dämonin hier.Diese Vaya-Kopie mit zu viel Make Up im Gesicht. Mit der hatte er ja auch ne menge Spaß gehabt. Davon wusste die andere Weißhaarige auch. "Wie hieß die nochmal...Jinaaaaaaal? Ne Jinai oder? Ach was weiß ich." Leicht Müde schlepte sich der Dämon ins Badezimmer. Als er sich im Spiegel sah, stutzte er kurz, als das eine Auge Grün das andere Rot war. Er hollte seine Zahnbürste aus dem Schrank, machte etwas Zahnpasta darauf und putzte sich die Zähne. Während er die Zähne putzte dachte der Dämon über seine Zeit auf der Insel nach. Er war in einem Zimmer mit Yukito, ein Stockwerk weiter oben. Erst hatte er einen langweiligen Schultag gehabt. Nagut und Collette. Später wurde er zum Klassensprecher gewählt. Aber Yukito und Collette waren dann schon verschwunden, wieso auch immer. Später am Abend aber dann tobte eine Schlacht auf der Insel. Werwölfe wollten die Insel zerstören. Aber er kämpfte mit ein paar anderen an forderster Front gegen sie. Takeo und Hayato. Beide waren aus seiner Klasse, aber sie haben auch Verluste erlitten. Melody starb. Der Werwolf hatte sie förmlich ausgeweidet. Aber dennoch war es ein Sieg. Die Werwölfe wurden in die Flucht geschlagen. Als er später wieder am Waisenhaus war, merkte er das auch hier Spuren eines Kampfes waren. Viele Leichen und noch viel mehr Blut. Der Blonde spülte seinen Mund aus und stellte die Zahnbürste wieder in den Schrank. Er schritt langsam in das Zimmer zurück. Mensch er konnte sich glücklich schätzen, jetzt eins der Edelzimmer zu haben. Gelagweilt stand der Blonde vor dem Schrank und überlegte, was er heute anziehn würde, immerhin hatte er die Schuluniform in vier verschiedenen ausführungen im Schrank hängen.
Leo ging die Gänge auf und ab und Klopfte überall an der Tür. Hier und da erwischte er sogar noch einen schlafenden Schüler den er aus dem Bett schütteln konnte doch der Großteil war bereits schon auf dem Weg zu ihren Klassenräumen. Der Blonde ließ einen Seufzer hören während er sich auf zum Nächsten Stockwerk machte. Er hatte keine Ahnung ob er überhaupt so etwas machen sollte, aber an sich war es ja keine Schlechte Idee. Schließlich mussten die Kinder in die Schule oder aber sie waren Krank. In dem Fall hätte er sich zur Ärztin geleiten können was ja auch nicht unbedingt schlecht war. Also ging er machte er sich zur Treppe auf n betrat das Stockwerk der Mädchen. Ob er die auch wecken sollte? Schließlich gab es bestimmt die ein oder andere Regel oder Verordnung, die besagte das nur Weibliche Erzieher sich um die Mädchen kümmern sollten oder was auch immer. Da er jedoch keine davon kannte und auch keine auf den Plakaten gesehen hatte, machte er sich daran und klopfte an jeder Tür und fragte ob sie schon wach waren beziehungsweise ob alles okay wäre. Wie überhaupt nicht überraschend hörte er nur aus einem Zimmer eine verschlafene Antwort. Die ihm jedoch sofort versprach sich zu Sputen. Schnell arbeitete der Tiermensch die Restlichen Zimmer ab ehe er sich abermals vor der Treppe wiederfand und sie hinab ging. In den letzten Stock des Gebäudes, in dem auch sein eigenes Zimmer lag. Soweit er wusste, befanden sich dort ebenfalls einige Schüler, etwa diejenigen, die sich etwas größere Zimmer leisten konnten und somit auch den Luxus der damit verbunden war. Zum Glück aber standen hier die meisten Zimmer leer und er hatte nicht so viel zu tun. Vielleicht würde er sogar nochmal in sein Zimmer gehen und sich etwas entspannen. Nun seine Pläne sollten durchkreuzt werden. Denn an der ersten Tür, auf der der Name "Kurya" stand hörte er bereits Geräusche, noch ehe er überhaupt angeklopft hatte. Da hatte er doch noch eine Schlafmütze. Geld haben aber keine Lust zum Unterricht was? Das hätte er wohl gerne. Leonardo hob die Hand und klopfte Kräftig mit der geballten Faust gegen die Tür. "Kurya Kenichi! Die Schule hat bereits begonnen du bist zu spät! Hier ist Leonardo. Erzieher, also raus aus den Federn!" Er hatte mit einer Kräftigen Stimme geredet, sodass der Insasse ihn auch auf jedenFall hören würde. also blieb er stehen und wartete auf eine Reaktion oder Antwort des Schülers.
Aufeinmal schlug etwas merfach gegen die Zimmertür. Der Blonde zuckte bei jedem Schlag gegen die Tür. Als er eine Stimme vernam musste er grinsen. "Ach Leonardo, wollen sie die Tür einreißen?", meinte der Dämon gelassen und öffnete die Tür. "Ja, die Schule hat bereits begonnen, jedoch entfällt die erste Stunde. Gestatten, Klassensprecher der Himmelklasse Kurya Kenichi." Gelassen bewegte sich der Blonde wieder an den Kleiderschrank und überlegte weiter welche der Uniformen heute angebracht wäre. "Leonardo, kann es sein, dass sie erst seit kurzem hier sind?", meinte der Dämon kritisch. Diesen Erzieher gab es die ganze letzte Woche nicht. Also hatte er auch nicht bei der Schlacht um den Blutmond teilgenommen. "Na wie gefällt ihnen ihre Arbeit?", fragte der Blonde herausfordernd während er eine der feinen Uniformen aus dem Schrank nahm und sie sich langsam überzog. "Aber keine Sorge um 9 Uhr bin ich im Heilkunde Unterricht.", sprach der Blonde nun weiter. Ein Grinsen auf dem Gesicht bei dem es einem Kalt den Rücken runterlief. Vorallem da das eine Auge immer noch Rot und das andere Grün war. Er knöpfte sich sein Hemd zu und steckte das Handy in die Mantelinnentasche als er wieder zu dem Erzieher sah. "Wecken sie jetzt immer die Schüler? Also ich würde sie sogar bezahlen wenn sie mir dann einen Kaffee mitbringen würden.", meinte der Dämon lachend.
Leonardo wusste sofort, das er dort eines der besagten "Problem" Kindern gefunden hatte. Kaum hatte er an die Tür geklopft konnte er von innen einen Schnippischen Kommentar aus machen der ihm gilt. Der Blonde Italiener schüttelte leicht den Kopf. Hätte er vorgehabt die Tür ein zu reißen, dann wäre dies schon längst passiert. Nein, er hatte ihn nur wecken wollen im Falle das Kurya im Schlaf redet oder etwas anderes die Geräusche gemacht hatte. Etwas Enttäuscht gleich so früh am Morgen einen schwierigen Fall zu finden seufzte er ehe er dem Schüler Antwortete. " Keine sorge, hätte ich es vorgehabt wäre es dir gewiss aufgefallen." Kaum das er seinen Satz beendet hatte öffnete der ebenfalls blonde Schüler die Tür und sah zu ihm hinauf. Schön er war also der Klassensprecher. Wie nett das er sich so vorstellte, denn so hatte Leonardo nur noch einen Grund ihn zur Klasse zu schicken. Selbst wenn der Unterricht ausgefallen sein sollte. " Ach der Klassensprecher? Das trifft sich ja gut. Dann kannst du mir ja auch sicher sagen warum die anderen Schüler zum Unterricht gegangen sind und nicht in Kenntnis gesetzt wurden, das sie ausschlafen konnten. Dann bist du ja sicher nun unterwegs zu ihnen um dich zu Entschuldigen und ihnen um den Glücklichen Zufall berichten. Also ab zieh dir was an und wir brechen auf." Mit einem Blick betrachtete er den Jungen vor ihm, der nur in seiner Boxershorts da stand und ihm die Tür geöffnet hatte. Was für ein Benehmen. Doch diesmal seufzte der Tiermensch nicht, er blieb hart, verschränkte die Arme vor seiner Brust und starrte den Jungen weiter an. Tatsächlich drehte sich Kurya um und ging zu einem Schrank, vermutlich seinem Kleiderschrank. Na gut, immerhin gehorchte der Junge zumindest jetzt. Wobei er diese Freude gleich mehr oder weniger zerstörte. Wie kam er denn nun darauf das er neu sei? " Nein ich bin nicht ganz neu. Einige Tage bin ich bereits hier." Aber warum fragte er ihn das? Wieso interessierte es den Arroganten Bengel überhaupt? Naja gut, er würde ihn nicht fragen außerdem hatte er so eine Ahnung, das er es ihm noch sagen würde. Aber das Thema ging schon wieder weiter. Wollte Kurya etwa Zeit schinden? Bestimmt! "Bisher gefällt es mir ja. Und gewiss wartest du nicht so lange. Als Klassensprecher hast du Verantwortung zu tragen. Ansonsten muss ich wohl mit einigen Leuten reden um die Wahl zu überdenken. Ab zum Dojo aber dalli!" Leo starrte ihn finster an. Er würde keine Widerworte dulden. Er konnte nicht an seinem ersten richtigen Arbeitstag nachgeben. Sonst würden ihn alle als "Weich" abstempeln und das wollte er ganz und gar nicht. Dann kam jedoch bereits der nächste Spruch des Dämons und eine Augenbraue schoss dem Gianni in die Höhe. Bitte was? " Vielleicht! Und du würdest bezahlen? Okay, das wären dann 50 Zen pro Tag Herr Kenichi." Leonardo grinste fies und freute sich auf seine Antwort.
"Na dann kann ich ja von Glück reden.", meinte der Blonde schnippisch und klopfte an die Tür. Dieser Erzieher hielt sich wohl für ganz hart und wollte unbedingt dass er zum Dojo ging. Der Dämon, jetzt in kompletter Uniform lachte kurz. "Leonardo, gucken sie doch mal auf die Uhr, in einer Viertelstunde geht die nächste Stunde los. Und sie kennen doch die entfernung zwischen dem Dojo und dem Klassenraum. Die Schüler werden schon auf dem Weg zum Raum sein, und wenn sie dies nicht sind, sind sie noch lange nicht dort, selbt wenn ich jetzt zum Dojo geh. Auserdem, würd ich dan zu spät zur zweiten Stunde kommen.", er beendete seinen kleinen Vortrag indem er mit einem Grinsen in das Gesicht des Erziehers sah. Er blinzelze kurz und aufeinal stand er hinter dem Erzieher. "50 Zen? Ist ja nen Schnäpchen.Ich hät Ihnen auch 100 gegeben." Er lachte wieder lurz bevor er sein Handy rausholte und ein paar SMS versendete. Eine an Vaya und eine an Calleigh. Als er das Handy wieder in die Tasche steckte sah er zu dem komischen Vogel von Erzieher. "Oh und Leonardo, wecken sie nen paar der Mädels, aber bei denen seien sie doch lieber etwas sanfter, ja?", sprach der Dämon und schritt langsam durch den Gang des Mädchentraktes und zeigte auf die Türen und am ende wnkte er noch oder so ähnlich.
Es freute die Brünette, dass Kurya sich für die Idee begeistern ließ. Sie freute sich wirklich darauf etwas mit dem beiden Wesen zu unternehmen, die ihr hier auf der Insel am wichtigsten waren. Schon irgendwie eigenartig, dass es gerade ein Engel und ein Dämon waren, zwei Wesen die unterschiedlicher nicht sein konnten, die mit ihr gleichermaßen befreundet waren. Das Tätscheln ihres Kopfes war beinahe zu einer Gewohnheit geworden und auch wenn es anfänglich komisch war, so hatte sie sich doch schnell daran gewöhnt. Unauffällig wie ein Schatten war sie ihm gefolgt, hielt sich dicht in seiner Nähe auf, so wie sie es gewohnt war. Hier fühlte sie sich sicher, auch wenn es offensichtlich war, dass der Klassensprecher heute schlechter gelaunt zu sein schien als bei ihrer letzten Begegnung. Sein Lachen ließ sie schließlich wieder erleichtert aufatmen und ein vorsichtiges Lächeln fand seinen Weg auf ihre Lippen. Er war ziemlich von sich überzeugt. Der Zusammenstoß mit dem Jungen dämpfte ihre Laune jedoch schlagartig wieder und seine Worte ließen sie zusammenzucken. Horie war empfindlich, vor allem gegen Lärm und gestörte Harmonie. Einen Kommentar verkniff sie sich. Stattdessen folgte sie dem Blondschopf zum Waisenhaus, die Treppe in den ersten Stock hinauf. Wann hat sich Kurya denn ein Luxuszimmer zugelegt?
Horie zögerte einen Moment, ehe sie schließlich hinter ihm in das Zimmer trat. „Schon seltsam...Ich bin jetzt fast vier Jahre hier und habe noch nie eines der Luxuszimmer von innen gesehen...“ Neugierig sah sie sich mit großen Augen von diesem Fleck aus um und inspizierte den Raum. In der Mitte stand ein riesiges Doppelbett, doch Horie zog es vor sich auf das Sofa zu setzen, welches einen bequemen Eindruck machte. Hatte er hier sogar ein eigenes Badezimmer? Sie musste gerade den Eindruck eines kleinen Kindes machen, das das erste Mal einen Freizeitpark betrat und einfach nur staunen konnte. Mit einem seichten Kopfschütteln holte sie sich in die Realität zurück und betrachtete Kurya, der vor hatte sein Hemd zu wechseln. Die Brünette schluckte schließlich, ehe sie ihre Frage stellte. Von Levi hatte sie keine Antwort bekommen, doch Kurya war mit ihnen Beiden befreundet vielleicht hatte der Engel ja mit ihm darüber gesprochen...“Sag mal Kurya...“, Horie krallte ihre Finger unbewusst in den Stoff ihres Rockes, der zusammengerafft wurde, als ihre Knöchel weiß hervor traten. „...weißt du wer Amélie ist?“ Die Wangen des Mädchens waren leicht gerötet. Sie hatte in der vergangenen Nacht von etwas geträumt, das sie an die SMS von Levi erinnert hatte, die er von dieser Person erhalten hatte. Warum hatte sie solche Angst davor, dass ihr Kindheitsfreund eine Freundin haben könnte? Warum schlug ihr Herz so schnell, wenn sie daran dachte und wieso bereitete es ihr solche Angst, dass sie hören könnte, dass es seine Freundin war? Ganz einfach – sie liebte ihn. Ob Kurya allerdings der richtige war, um über Liebe zu reden erschien äußerst fragwürdig, denn immerhin hatte er einen gewissen Ruf...dennoch war er ein guter Freund und der erste, dem sie sich anvertrauen würde, wenn es Levi gegenüber nicht möglich war...
Der Blonde prustete los. "Was? Echt jetzt? Noch nie??", nach einigen Momenten hatte er sich wieder eingekrigt und redete weiter. "Dann machs dir mal gemütlich in meinem kleinen Reich." Mit einem breiten Lächeln im Gesicht musterte er die Kleine welche mit großen Augen sein Zimmer inspizierte. Während Kurya am Kleiderschrank nach einem neuen Hemd suchte und sich auch eins schließlich nahm redete er jedoch weiter. "Großes Bett, eigener Tv, eigenes Badezimmer mit Dusche, keinen Zimernachbar und dann auch noch in der besten Lage." Bei der Anspielung auf die Tatsache, dass das Zimmer im Gang des Mädchentraktes lag zwinkerte er nur zu Horie und lachte anschließend. Als jedoch aufeinmal Horie ihn nach etwas fragte sah er gespannt zu ihr. Jetzt kommts, achtung. Amélie? Net die schon wieder.. Der Dämon rollte so sehr mit den Augen das es fast schon hörbahr gewesen sein musste. "Ja, weiß ich.", meinte er nur genervt. Wie er doch diesen Namen hasste. Immerhin hatte sie seine Klamotten gestohlen, sein altes Zimmer vollgeblutet und und und. "Das war diese Schulärztin. Hielt sich für was besonderes." Gelassen setzte er sich auf die Lehne der Couch. Oh, er würde wohl nie wieder auf dieser Couch schlafen, vorallem nicht mit einem fast nacktem Mädchen über ihm. Gerade in diesem Moment piepste das Handy von Kurya. Wie der Zufall es so wollte hatte Calleigh ihm geschrieben. "Tschuldige, ich schreib schnell zurück." Mit einem breiten Grinsen im Gesicht tippte er kurz eine SMS ein und steckte das Handy wieder ein. "Also, die tolle Amélie wurde beim Kampf mit den großen Wau Wau´s schwer verletzt und unser lieber Engel Levi hat sie an nen sicheren Ort geflogen", den "Sicheren Ort" betonte er so sarkastisch das er fast lachen musste. "Nämlich mein altes Zimmer!"
Ja, Horie wusste ja selbst, dass es seltsam war, dass nie noch nie auf einem der Zimmer gewesen war, doch so war es nunmal. Sie kommentierte sein Amüsement mit einem leichten Schmollmund, der ihm jedoch aufgrund der Tatsache, dass sie in diesem Moment zu Boden sah, verborgen blieb. Bei seinen Worten hatte sie nur nicken können. Ja, so ein Zimmer hatte wirklich seine Vorteile. Auf der anderen Seite war man allein. Horie mochte Gesellschaft, auch, wenn sie am Anfang zurückhaltend war. Es lag in ihrer Natur und war ihr von ihrem Stamm mitgegeben worden. Für sie wäre ein Einzelzimmer nichts. Für Kurya musste das hier wirklich das Paradies auf Erden sein und die Tatsache, dass er die Mädchen direkt vor der Nase hatte schien ihn wohl am meisten zu freuen. Horie konnte nur den Kopf schütteln. Als er jedoch auf ihre Frage einging wurde sie wieder hellhörig und für einen kurzen Moment kamen die großen, runden Chinchillaohren zum Vorschein, ehe sie diese auch schon wieder verschwinden ließ. Er kannte sie also wirklich. Neugierig fixierte das brünette Tierwesen den Dämon, als sich dieser auf der Lehne des Sofas nieder ließ. Also nur die Schulärztin... Mit einem erleichterten Seufzen stieß sie die Luft zwischen den Lippen hervor und entspannte sich. Horie hatte gar nicht gemerkt, wie angespannt sie gewesen war, doch nun, da sie die Gewissheit haben konnte, dass es wohl kaum seine Freundin war, ging es ihr gleich besser und ein Lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Zu ihrer Überraschung war er noch längst nicht mit seiner Erzählung fertig und das Mädchen hörte ihm aufmerksam zu. Stimmt ja... der Kampf. Ich erinnere mich dies bezüglich an überhaupt nichts mehr. Alles was diesen Angriff betrifft ist ein einziger schwarzer Fleck... Na gut dieser Ort war wohl wirklich nicht sicher gewesen. Doch Levi hatte jemandem geholfen, so wie er es immer tat. Ein wenig abwesend murmelte sie vor sich hin. „Also ist sie nicht seine Freundin.“ Zufrieden mit sich und der Welt schloss sie ihre großen, grünen Augen und lächelte dem Blondschopf so entgegen. Der SMS zufolge hatte sie ihre Verletzungen überlebt. Damit würde sie diesen Gedanken wohl endlich ruhen lassen können. Horie ließ ssich schließlich nach hinten in die weichen Polster sinken, die Augen immer noch geschlossen. Das er simste störte sie nicht im geringsten. Vermutlich eines der Mädchen, die er am Start hatte. Die Schülerin öffnete schließlich wieder ihre Augen und sah zu dem Dämon empor. „Darf ich dich hier öfters mal besuchen kommen, Kurya? Ich meine...wenn du schon um die Ecke wohnst.“ Zu wissen, dass ein Freund in der Nähe war hatte doch etwas schönes an sich und Horie fühlte sich so wohl, dass sie schließlich Kurya schließlich den Rücken zudrehte, um sich mit geschlossenen Augen an ihm anlehnen zu können.