Das Waisenhaus ist ein gigantisches Gebäude, das vorallem in der untergehenden Abendsonne sehr einladend wirkt. Links vom Hauptgebäude, in welchem die normalen Zimmer der Jungen und Mädchensind, befindet sich der Neutrakt und hinter dem Hauptgebäude haben die Badehäuser samt Aussenbad ihren Platz gefunden. Der Platz vor dem Waisenhaus ist sehr gross, sogar ein Basketballkorb hat hier noch hingepasst. Im obersten Geschoss des Neutraktes befinden sich die Zimmer der Erzieher! Die Treppe ausserhalb ist lediglich ein Fluchtweg und darf in der Regel auch nur als ein solcher genützt werden.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Eine leichte Erpeldecke legte sich auf Mathéos Haut, als er von einer sanften Berührung überrascht wurde. Gut, Schritte hatte er gehört, doch dass er als nächstes betatscht werden würde, hatte er mit ihnen nicht in Verbindung gebracht. Natürlich drehte er sich sofort um, nachdem der oder die Unbekannte fertig war mit abtasten. War eh nur kurz und eine Frage wurde ihm auch schon entgegengeworfen. Hinter sich fand Mathéo jemand, der ihn immer noch zu überraschend wusste. Das Mädchen, was sie sicherlich war, trug eine Augenbinde und machte mit dieser einen sehr blinden Eindruck. Deshalb wohl auch das Anfassen. So wie der Tristam es kannte, versuchten Blinde ihre Umgebung zu erfühlen. Ein Mädchen mit derselben Schwäche hatte er bereits einmal getroffen. Sie tastete damals sein Gesicht ab, um seine Züge zu erkennen. Verhielten sich also alle gleich. Um ihre Frage zu beantworten, schaute sich Mathéo nochmal um. Die Mädchen vom Eingang waren verschwunden. Dafür waren zwei Kerle aufgetaucht. Der eine schaute schon mit hochgezogenen Brauen in seine Richtung. „Ja, denke schon. Zwei Kerle stehen dadrüben.“ Kurz überlegte er, warum er gerade das gefragt wurde. Um sich das Nachdenken allerdings zu verkürzen, fragte er sich einfach. „Warum fragst du? Suchst du wen?“ Oder wollte sie mit ihm alleine sein? Ein freches Grinsen konnte er sich nicht verkneifen und lachte einfach mal in sich hinein. Dass er falsch lag, lag auf der Hand.
Ich nickte auf seine Worte hin, "Einen Arzt hier aus dem Waisenhaus, er trägt eine Brille und hat braune, strubbelige Haare, außerdem müsste er in Begleitung von jemandem sein.", antwortete ich und seufzte leise, "Na gut, danke sehr. Ich werde hier wohl warten müssen, bis er kommt, lass dich nicht weiter von mir aufhalten.", meinte ich dann und bewegte mich zielstrebig auf eine Bank zu, dessen Formen ich dank des sanften Windes hörte. Auf diese setzte ich mich und lehnte mich zurück, um weiter in die Umgebung zu lauschen, wie ich es vorhin schon auf meinem Bett getan hatte. Dabei fiel mir auf, dass ich wahrscheinlich das Fenster hatte offen stehen lassen...
Matheo
Mathéo Tristam
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Die Frage, Lass mich raten, ein Augenarzt?, kam ihm sofort in Gedanken auf. Ehe er jedoch darüber grinsen geschweige denn nachschauen konnte, ob es sich bei einem der beiden Männer um die gesuchte Person handelte, wurde er schon von dem Mädchen – mehr oder weniger – abserviert. Dabei überraschte es ihn, wie gut sie die Bank traf, obwohl sie vorher nicht nach dieser getastet hatte. Wenn da mal keine übernatürlichen Kräfte im Spiel waren. Vielleicht diente die Augenbinde nur zur Ablenkung und in Wirklichkeit besaß sie fiese Röntgenblicke. Oh weh. Auf einer gewissen Weise war das ja cool, solange man wusste, sie auszunutzen. Ein freches Grinsen erschien auf seinen Lippen. Die Kerle hatte er bereits vergessen. Neugierig ging er mit schnellen Schritten zur Unbekannten. Beim Versuch, sich ebenfalls auf die Bank zu setzen, drückte er sich mit der linken Hand auf der Sitzfläche ab und nahm den Schwung, um sein Gesäß auf der Oberkante der Rückenlehne zu platzieren. Die Füße stellte er da ab, wo normalerweise der Hintern sein sollte. Natürlich fiel die Bank dabei nicht um. Sie wackelte noch nicht mal, als wäre der Tristam nur eine sanfte Feder, die soeben gelandet war. Zurück an seinen ersten Gedanken denkend, fragte er: „Ist das dein Augenarzt, auf den du wartest?“ Damit könnte er schon mal zu fünfzig Prozent bestätigt bekommen, ob seine bisherigen Vermutungen stimmten. Allzu direkt wollte er nicht fragen, denn viele Wesen fühlten sich davon überrumpelt bzw. dabei unangenehm. „Ich bin zwar auch noch nicht allzu lange hier, aber gesehen hab ich dich vorher noch nicht. Biste erst seit kurzem auf der Insel?“, fragte er neugierig weiter.
Leicht hob ich den Kopf an, als ich von den Worten der seit eben bekannten Stimme aus meinen Gedanken gerissen wurde, "Eher ein Arzt im Allgemeinen.", antwortete ich, "Und du kannst mich hier noch gar nicht gesehen haben, das ist ds erste Mal, dass ich überhaupt hier draußen unterwegs bin. Bis heut Früh hing ich noch an einem Tropf auf der Krankenstation im Waisenhaus.", vervollständigte ich meinen Bericht. Meine Blickrichtung lag auf dem Weg, an dem die Bank auf der wir saßen stand, "Es ist schon merkwürdig, sonst war er immer pünktlich...", murmelte ich und ließ meinen 'Blick' in die Ferne schweifen.
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Allgemeinarzt, so so. Das konnte jetzt zur Verschleierung beitragen oder es war tatsächlich so. Langsam näherte er sich mit großen Augen ihrer Nase und prüfte, ob sie klischeehaft rot war. War sie aber nicht, also konnte es keine Erkältung gewesen sein. Allgemeinarzt?, fragte sich Mathéo nochmal in Gedanken. Er fragte sich, was der für einen tun konnte bzw. was man haben musste, damit man diesen brauchte. Mit Ärzten hatte es der Dämon nicht so, da er aufgrund seiner Rasse ausgesprochen selten einen aufzusuchen hatte. Um ehrlich zu sein: noch nie. Als sie weitersprach, horchte Mathéo aufmerksam auf. Scheinbar war sie ihm doch näher gewesen als gedacht. Da sie allerdings ans Bett gefesselt war, hatte er sie trotzdem nicht sehen können. So was aber auch. Er wusste gar nicht, dass Schüler hier im Krankenbett festgehalten wurden und dann noch im selben Gebäude, wo auch die einfachen Wohnungen sind. „Gut, ich wohn ja selbst nicht mehr hier. Ist eigentlich totaler Zufall, dass wir uns über den Weg gelaufen sind.“ Kurz überlegte er, schaute die Augenbinde an. Normalerweise schaute er jemandem in die Augen, um in ihnen zu lesen, aber wie sollte er es jetzt machen? Die Situation war vollkommen neu für ihn; zugleich aber auch ungemein spannend. Jetzt konnte er trainieren, Blinde zu lesen. „Warum warst du denn auf Krankenstation?“ Ohne es blumig anzukünden, fragte er sie doch noch direkt. Die Neugier war doch größer und sein ungehaltenes Mundwerk ebenso. Sie würde es ihm schon nicht übel nehmen.
Immer diese Fragen... Das kannte ich schon von den Ärzten im Waisenhaus, egal was es war, es musste danach gefragt werden, "Ich bin am Strand angespült worden, vor ein paar Wochen. Man sagte mir, ich wäre eine Schiffbrüchige.", antwortete ich auf seine Frage, ließ meinen Blick aber da, wo er war und 'schaute' meine Gesellschaft nicht an.die Erinnerung an die Worte des Arztes, als ich das erste Mal hier aufgewacht war, machten mich leicht traurig. Er hatte gesagt, ich könnte nie wieder etwas sehen... Gedankenverloren striffen meine Finger über das Medallion, welches an einem Halsband an meinem Hals hing. Ich hatte diesen Schmuck schon getragen, als ich gefunden wurde und mir wurde beschrieben, dass es ein silbernes Medallion mit einem schwarzen Edelstein war. Ich nahm das Halsband mit dem Medallion ab und drehte mich zu dem Jungen neben mir, "Wie heißt du?", fragte ich und starrte auf die Sitzfläche.
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Es war zwar mehr eine Kurzgeschichte, dennoch sagte er sofort: „Coole Geschichte!“ Schiffbrüchige hatten etwas Geheimnisvolles: Wo kamen sie her, warum waren sie hier und wo wollten sie eigentlich sein? Manche hatten auch noch die Frage nach der eigenen Identität auf Lager. Ob es bei ihr auch so war, fragte sich Mathéo sogar für einen kurzen Moment. Außerdem: War sie vorher schon blind oder erst dadurch? Sie meinte, dass es erst ein paar Wochen her sei. Sie verhielt sich nach Meinung des Dämons aber sehr vertraut mit ihrer sehgeschwächten Situation. Demnach schlussfolgerte Mathéo, dass sie schon davor blind gewesen sein musste. Sollte er falsch liegen, wär’s auch nicht so schlimm. Vielleicht sollte er das Thema eh beiseitelegen. Vorhin war ihm noch der Gedanke gekommen, dass es sicher unangenehm für sie war, darüber zu reden bzw. daran erinnert zu werden und nun begann er, genau danach in ihr herumzustochern. Nicht gerade die feine englische Art, wie der Tristam bemerkte. Wenn er doch nur ihre Augen sehen könnte, dann könnte er aus ihnen wenigstens ein kleines Wenig lesen und wäre nicht so verloren. Mathéo fühlte sich mehr irr als recht. Er hoffte nur, nicht falsch rüberzukommen. Als das Mädchen scheinbar gedankenverloren über ihren Hals strich, bemerkte Mathéo, was da hing: Ein Halsband; und an diesem Halsband hing etwas. Es war ein Medaillon. Mathéo schaute verdutzt drein, als sie es abnahm und sich plötzlich zu ihm hindrehte. Irgendwie plötzlich, dachte er sich. Unbewusst lächelte er erst, ehe er antwortete und auch vorher bemerkte er, dass sie es eh nicht sehen könnte – komisches Gefühl. „Mathéo – und du?“ Natürlich beförderte er die Frage postum zu ihr zurück. Dann hätte er endlich einen Namen, den er in Gedanken benutzen konnte anstelle von sie, ihr und so was. „Gehst du eigentlich auch hier auf die Schule der paranormalen Gegebenheiten?“ Ja, sie wohnte im Waisenhaus, wo allerlei Nicht-Menschen wohnten. Trotzdem begann Mathéo, sich zu fragen, welches Gen sie dazu berief, hier wohnen zu dürfen. Was war sie denn? Elfe nicht, Nixe auch nicht – da fehlte der Fischschwanz. Eine Dämonin hätte er gespürt, also was blieb da noch alles übrig?
"Tajila.", antwortete ich, "Wo ich zur Schule gehe, dürftest du an meiner Uniform schon bemerkt haben, wie ich vorhin bemerkt habe, trägst du die Gleiche.", meinte ich fast beiläufig. Kurz trat Schweigen ein, ich drehte das Medallion nochmal in den Fingern, dann hielt ich es Mathéo hin, "Das Medallion kann man aufklappen, darin ist ein Foto, wer ist darauf zu sehen?", fragte ich ihn ohne Umschweife und ließ meine Hand ruhig vor ihm in der Luft, bis er das Medallion nahm, "Mir hat noch niemand sagen können, wer darauf zu sehen ist, kannst du es?", fragte ich leise.
(Medallioninhalt: Tajilas Stecki, unter Inventar, fast ganz unten)
Matheo
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Bei ihrer Feststellung bezüglich der Uniform zuckte sofort Mathéo freie Augenbraue nach oben. WIE?, war hier die Frage. Allerdings fragte er nicht, sondern staunte erst mal nur Bauklötze. Bevor er seine Neugier preisgeben würde, wollte er versuchen, selbst das Rätsel zu lösen. Wieder näherte er sich der Augenbinde ein wenig und untersuchte sie auf Gucklöcher. Dabei achtete er darauf, nicht zu nah zu kommen. Wenn sie anatmen würde, würde er sicher auffliegen. Andererseits: Wenn sie seine Uniform erkannte, warum dann nicht auch der Ort, an dem sich sein Kopf aufhielt? Vor dem Waisenhaus hatte sie ihn auch zielgenau gegriffen gehabt. Wobei … Sie kam von hinten, also falls sie dort erst mal hundertfach in der Luft herum gestrampelt hätte, hätte er es überhaupt nicht mitbekommen. Hm. Knifflige Angelegenheit. Die knifflige Ruhe wurde schon nach wenigen Sekunden von Tajila aufgelöst. Das Medaillon, welches der Tristam zuvor bereits entdeckt hatte, baumelte nun vor seinem Gesicht. Aufmerksam lauschte er ihrer Erklärung. Um Tajilas Frage zu beantworten, musste er es öffnen und dafür musste er es ihr abnehmen. Vorsichtig umschloss er es mit seiner freien Hand. Zwar hatte er aufmerksam zu gehört, dennoch kreisten seine Gedanken noch um die Frage, wie sie seine Uniform hatte erkennen können. „Auf dem Foto?“, fragte dann Mathéo plötzlich unbewusst. Erst musste er selbst begreifen, was er gesagt hatte, um dann im nächsten Moment ein wenig hastig das Medaillon zu öffnen. Ganz anders war er, als es offen war und er einen Blick auf das Foto werfen konnte. „Mh.“ Mehr kam zuerst nicht. Er ließ sich Zeit und musterte das Bild. „Zwei Eltern mit ihrer Tochter. Die Kleine hat dieselbe Haarfarbe wie du, Tajila.“ Daraus durfte sie jetzt schließen, dass sie es war, die da mit – vermutlich – ihren Eltern abgebildet war. Für jemanden in ihrer Lage war so etwas sicher der kostbarste Schatz, ein Relikt aus der Vergangenheit. Allerdings konnte sie es nicht sehen – oder doch? „Du kannst das Bild nicht erkennen wie meine Uniform – oder?“, fragte er neugierig.
>Eine Familie also...<, dachte ich, >Meine vielleicht?<, Mathéo ließ mich aus meinen Gedanken schrecken, als er mich etwas fragte, "Nein... Ich hab das nur an dem Stoff deines Hemdes erkannt vorhin - immerhin bestehen alle Teile aus demselben Stoff - aber ich kann nichts sehen, wie du sicher bemerkt hast, dadurch muss ich fragen.", erklärte ich ruhig und lehnte mich seufzend zurück. Ich hatte das Gefühl, dass der Doc die Verabredung mit mir vergessen hatte und inzwischen seine Arbeit wieder aufgenommen hatte. Ich nahm ihm das Halsband wieder ab und legte es mir wieder um, wenn die Familie auf dem Foto wirklich meine Familie war, hatte ich zumindest schon mal einen Ansatzpunkt, um mit meiner Suche anzufangen. Wieder strich ich über das Medallion, mein Ausdruck war traurig geworden, ich stand erst am Anfang meiner Suche.