Der asphaltierte Hauptplatz befindet sich inmitten der Stadt im Herzen des Baradori Viertels, ist sehr groß und belebt und ausserdem der ideale Treffpunkt für Jugendliche. Die vereinzelten, umliegenden Straßen sind allesamt mit dem Hauptplatz verbunden, an dem jedoch striktes Fahrverbot herrscht. In der Mitte des Platzes steht ein kleiner Brunnen mit Sitzflächen, etwas am Rande des Platzes außerdem eine Reiterstatue, die bestimmt schon seit vielen Jahrhunderten hier steht. Überall am Platz verteilt gibt es Bänke, vereinzelt mit schattenspendenden Bäumen, auf dem sich gerne Leute hinsetzen um das rege Treiben zu beobachten. Nicht unbedingt am Platz selbst, am Rande jedoch, wo die Straßen beginnen herrscht stets ein Gedrängel - also seid vorsichtig, rempelt nicht zu viel und nehmt euch vor Taschendieben in Acht!
Ermutigt durch die Worte Aratas, setzte Vivian ihre Fragerunde munter fort. Anstatt eine normale Antwort zu bekommen, stutzte der Weißhaarige einen kleinen Moment. Hatte sie etwas Falsches gefragt? War etwas an ihrer Frage unverständlich? Das ihr Thema generell eigentlich eines war, welches man nicht einfach so salopp heraus in Fragen packte und dem anderen vor die Füße warf, der Gedanke kam der Engelin nicht. Sie waren ja nun zusammen, da sollte so etwas doch kein Problem sein … oder doch? Einen Moment lang neigte sich ihr Kopf, in dem Anflug einer Erwartungshaltung, leicht schräg, richtete sich jedoch gleich wieder auf, als sie die ersten Worte des jungen Mannes vernahm. Kurz darauf machte sich Vivian schon einmal gedanklich ein paar Notizen. Also ein Küsschen gab man immer nur flüchtig? Also kurz? Gut, das konnte sich die Blondine gut merken. Auch die Orte, an denen man zu so einem schnellen Akt der Zuneigung ansetzte waren nun nicht gerade schwer auseinanderzuhalten. Stirn, Wange, Mund, Hals, sehr einfach. Nur die Situationsbedingten Parameter machten der jungen Frau einen dezenten Strich durch die Rechnung. Was war denn die richtige Situation? Konnte man das Abschätzen? Gab es dafür irgendwelche Voraussetzungen? Gerade als sie diese Frage stellen wollte setzten sie sich mit den ersten Schritten in Bewegung.
Vivian folgte, langsam seine Geschwindigkeit haltend und immer im Wechsel den Blick nach vorne und dann wieder seitlich zu ihm richtend. Gut, dass sie nicht noch einmal von selbst nachgefragt hatte. Also waren diese schnellen und kurzen Küsse eine Art und Weise eine leichte Zuneigung auszudrücken? Mh, das erklärte vor allem das Verhalten der meisten anderen Mädchen, wenn sie sich in den Gängen der Schule trafen. Wirklich verstanden hate Vivian es allerdings nie. Selbst jetzt tat sie sich noch dezent schwer damit, das Ganze als Geschenk zu interpretieren. Vielleicht war es eher eine kleine Aufmerksamkeit? Dann würde es auch mehr zu seiner anfänglichen Beschreibung passen. „Ich verstehe, Arata.“, gab sie zumindest bei diesem Punkt als Rückmeldung, ehe sich ihre Augen kurz an seiner Hand verloren, die ihr eine symbolische zwei Aufzeigten. Was im Endeffekt die Fortsetzung seiner Erläuterung ankündigte. Logisch eigentlich. Immerhin hatte er nur eine kleine Sache angesprochen, wo das Thema doch so viel größer war. Und während die Worte nur so aus Arata hinaussprudelten, welcher der Engelin immer wieder ein leichtes Nicken entlockten, setzte sich in ihrem Kopf ein ziemlich komplexes Bild der Kuss-Beziehungen zusammen. Leichter Kuss, inniger Kuss, privater Kuss und … nicht so privater Kuss? Da musste sie definitiv noch einen anderen Begriff für finden. Vielleicht fiel ihr ja beim Üben ein anderer Name für die letzte Kategorie ein, das wäre … oh.
„Du würdest das Training also nicht gutheißen?“, kam die unweigerliche Gegenfrage und ihre türkis-blauen Augen hafteten an dem Gesicht Aratas, als hätte er gerade eine offensichtliche Lüge erzählt. Zum Glück setzte der Weißhaarige noch einmal nach und ergänzte sich. Was es der Blondine nicht gerade einfach machte ihm zu folgen, doch das Ende konnte klarer nicht sein. Kein Kuss-Training also. Sie stoppte ihren Gang, ihre Begleitung dabei sanft zurückziehend. Er hatte einen Punkt und als sie ihn so sah, wie er die Hand zur Brust erhob und sich so sicher schien, da wollte Vivian ihn keinesfalls anzweifeln. Außerdem … sie mochte es, wenn er wusste was er will und es so entschlossen verkündete. Es war eine neue Seite an seiner so einfarbigen Fassade, die dem ganzen mehr Leben verlieh. Ihn in einem neuen Licht erstrahlen ließ. Vielleicht schon ein Nebeneffekt ihrer Nähe? Zumindest sah sie das Thema durch seine Worte aus einem anderen Blickwinkel. Aus eigener Kraft das Lieben zu lernen und aus der eigenen Erfahrung seine Schlüsse ziehen. Das klang … schön. „Ich verstehe, worauf es dir ankommt, Arata.“, und sie ließ kurz den Blick an ihm vorbei über die Läden streifen, ehe er wieder zu seinem Gesicht zurückkehrte. Ihr Griff festigte sich kurz um seine Hand, dann kehrte er zu einer sanften Ummantelung seiner Hand zurück. „Es wäre schön, wenn wir aus eigener Kraft und Erfahrung diesen Weg beschreiten und erkunden.“, eine kleine Verbeugung folgte dieser Aussage. „Und auch ich gelobe mich diesem ehrenwerten Ziel zu verschreiben.“, verkündete sie ebenfalls mit der Hand vor ihrer Brust, während sich das Lächeln ihrer Lippen kurz weitete. „Deine Lehren werden mir trotzdem den Weg weisen.“. Und ja, das war ein Witz. Natürlich würde sie es darauf ankommen lassen. Auch, wenn Vivian noch gar nicht wusste wie genau. Vorbereitung war bis jetzt immer ein Teil ihres Lebens gewesen. Sich so ins Ungewisse zu stürzen war … aufregend. Es machte sie hibbelig und unruhig. In einer positiven, nicht erdrückend behafteten, Art und Weise.
Doch so schön das Thema auch war und die Regeln des verliebten Miteinanders erkundet werden wollten, so sehr trieb es Vivian voran den Nachmittag mit einer Aktivität zu füllen, bevor sie ihren AG-Pflichten Nachkommen musste. „Du ... Arata?“, stellte sie mit beinahe schon unschuldigem Unterton den Anfang ihrer Frage, „Würdest du mir die Ehre erweisen, mich mit dir zusammen nach passenden Kleidern umzusehen?“. Sie untermauerte das Ganze auch noch mit einem ehrfürchtigen Blick gen Boden. „Es würde mich ungemein Freuen, wenn wir uns Kleider aussuchen, welche wir dann dem jeweils anderen empfehlen.“. Und selbst wenn man nichts kaufen würde, so hatte man doch eine Vorstellung davon, wie der Geschmack des jeweils anderen war. Außerdem entdeckte man etwas Neues dabei und – wer weiß? – vielleicht gefiel einem dieser neue Stil sogar? Ihr würde es bestimmt helfen, wenn sie auch mal etwas anderes auf ihrer Haut tragen würde. Vielleicht würde es ihrem Freund sogar gefallen? Komisch, dieser Gedanke kam ihr gerade das erste Mal. Schön für jemanden aussehen. War das normal, wenn man verliebt war und jemandem Nahe sein wollte? War sie überhaupt schön? Sie begutachtete Arata einen kleinen Moment als ob in seinem Gesicht die Antwort auf ihre Gedanken lagen, doch sie stellte die Frage nicht. Noch nicht. Dennoch brannten ihr die Worte auf der Zunge … mh.
Arata
Arata
103 Charakterbogen Aufenthaltsort: Terrasse Aktuelles Outfit: Oversized T-shirt in weiß,
Wenn es etwas gab, worin sich Vivian wirklich was hätte abgucken können wäre Aratas ständige Unpünktlichkeit und seine geringe Rate an guten Noten. Irgendwie sicher, dass er ihr etwas in Sachen Liebe und Zweisamkeit hätte beibringen können, zweifelte er regelrecht dran. Aber wie er es ihr nun eigentlich auch sagte, so werde er sich bemühen. Darauf hoffte er jedenfalls. Noch dazu, dass sie wirklich nicht ein weiteres Mal auf die Thematik mit dem Manga zu sprechen kommt. Der Gedanke war im Grunde nicht schlecht, aber es würde sicherlich auch etwas gruselig wirken wenn man da etwas drin sieht und sich anhand dieses Beispiels liebt. Es würde sicher nicht gut sein, dachte er sich und schüttelte es ab. „Einkaufen?“, jetzt wieder bei der Sache blieben sie tatsächlich vor einem Laden stehen. Er schaute erst in den Laden hinein und dann hoch zum Schild. Mh, nun ja. Sicher es gehörte sich dem jeweils anderen in Sachen Kleidung eine gute Beratung zu sein, aber war die Zeit denn nicht knapp bemessen? Aber, … aber … ABER, ABER! Ja, das könnte es sein. „Na klar. Es würde mich freuen, wenn wir uns Sachen heraussuchen können! Also ich trage ja auch nur fast schwarz und weiß.“ An sich herunter sehend, gab er ein gutes Beispiel an. Klar, er trug auch andere Kleidung – zum Beispiel die Uniform der Schule. Aber so im privaten Raum – naja. Eher wie ein Bauer, würde man sagen können. Er nickte es noch ein weiteres Mal ab. „Also dann, wollen wir?“, sagte er mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen.
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Shoppen in der Stadt? Nein, das hatte ich jetzt nicht wirklich vor. Vielmehr wollte ich mich über Konsolenspiele informieren und eventuell mal eines kaufen, sodass ich im Wohnzimmer mit Levi mal was Neues ausprobieren konnte. Auch in der Stadt war es bereits ziemlich warm, jedoch ließ es sich mit den schattigen Plätzen hier noch gut aushalten. Das änderte sich bestimmt bald, weshalb ich mich beeilen wollte, meine Erledigungen zu tätigen und im Anschluss im Wohnheim etwas essen, bevor ich mich an den Strand pflanzen würde. Wo sonst könnte man die Hitze besser aushalten – beim Wasserfall womöglich. Ob sich jemand zu mir gesellen würde? Mit einer dunkelblauen Umhängetasche gewappnet drängte ich mich durch die gut besuchten Gassen und wollte eigentlich einfach nur den Elektronikladen aufsuchen. Auch wenn ich schon länger hier war, wusste ich just in diesem Augenblick gar nicht, ob ich richtig war. „Verdammt, Cai! Isola ist doch nicht soooo groß…“, grübelte ich und ließ mich von der Menschenmenge einfach mitreißen, bis ich mich dazu entschied eine Seitengasse zu nutzen. So gelangte ich zum Hauptplatz, an dem ich mich doch eigentlich wieder auskennen sollte. Hier war etwas weniger los, welch ein Glück. Denn ich blieb einen Moment lang stehen und schaute mich etwas verloren um. Ich hätte schwören können, dass ich bereits die richtigen Straßen abgelaufen war. Wieso nur checkte ich nicht, wo ich hin musste? Ziemlich langsam tapste ich weiter und pflanzte mich an eine Sitzgelegenheit unter einem schattigen Baum. Schließlich habe ich mich noch gar nicht eingecremt, weshalb ich gut überlegt die Sonne mied. Mein Gesichtsausdruck war gar nicht üblich, denn ich wirkte weder glücklich noch freundlich. Seufzend ließ ich mich nieder und beobachtete das Treiben der Menschen, wenn auch nur für wenige Minuten. Meine Nase führte mich hier ordentlich rum, am liebsten wäre mir wohl ein Knopf um den Riecher auszuschalten. Vielleicht hätte ich mich dann nicht geirrt und ich stünde nun bereits im gesuchten Elektroladen. Grübelnd kramte ich in meiner Tasche nach meinem Handy um darauf herumzutippen. Irgendwo musste ich dazu eine Information finden, oder etwa nicht? Hatte ich nicht irgendwo noch ein Foto vom Stadtplan? Mein Fokus lag voll und ganz auf dem kleinen Bildschirm vor mir. Gerade als eine Nachricht aufpoppte erschrak ich dermaßen, dass mir das Handy aus der Hand fiel. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Ah, Mist!!!“, rief ich empört und stürzte mich auf den Boden um nach dem Telefon zu langen um zu checken, ob denn noch alles in Ordnung war. Glücklicherweise war es kein neumodernes Zukunftshandy, welches bei jedem Kontakt mit dem Boden sofort zersprang.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Den Blick fest auf den Zettel in meiner Hand gerichtet schritt ich langsam durch die Straßen der Stadt, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Laden. Leider war ich keine gute Zeichnerin, also sah der Stadtplan, den ich mir abgezeichnet hatte, nicht gerade gut erkennbar aus. Ich war bereits drei Mal falsch abgebogen und war so langsam der Verzweiflung nahe. Ich wünschte mir fast, ich hätte mir einfach nur eine Wegbeschreibung abgeschrieben, statt mir die Mühe zu machen 20 Minuten lang den Plan abzukritzeln. Was sollte dieses kleine Symbol in dem Häuschen nochmal bedeuten? Mit gerunzelter Stirn hob ich den Blick und ließ ihn einen Moment wandern, in der Hoffnung irgendeinen Anhaltspunkt zu finden. Stattdessen fand ich mich zum dritten Mal am Hauptplatz wieder. Wieso laufe ich ständig im Kreis? Mir entschlüpfte ein beschämtes, kleines Stöhnen und ich vergrub die Hand einen Augenblick in meiner Hand, ehe ich den Zettel nochmal betrachtete. Hielt ich ihn überhaupt richtig herum? "Das kann doch nicht so schwer sein.", murmelte ich vor mich her und drehte den Zettel ein paar mal, ehe ich zu dem Entschluss kam, dass es überhaupt nicht hilfreich war. Ich hätte ja auf mein Handy geschaut um nochmal alles rauszusuchen, aber meine Fähigkeiten mit diesem Gerät umzugehen beschränkten sich noch immer stark darauf Nachrichten zu lesen, zu schreiben und Kontakte hinzuzufügen. Naja, theoretisch wusste ich auch, wie man jemanden anrief, aber das traute ich mich noch nicht so wirklich. Um an diesen Plan in meinen Pfoten zu kommen, hatte ich am Vortag Matthew um Hilfe bitten müssen - er kannte sich mit Technik immer noch besser aus und konnte mir im Internet eine Seite mit einem Plan aufrufen. Keine Chance, dass ich das allein nochmal hinbekam. Ich atmete einmal tief durch und ließ den Blick nochmal gleiten. Vielleicht gab es hier irgendwo ein Café in dem ich mir eine heiße Milch kaufen konnte. Das würde meine Nerven bestimmt beruhigen. Dann konnte ich ja vielleicht jemanden fragen, der sich hier besser auskannte. Mit diesem Entschluss sah ich mich aufmerksam um und bemerkte einen schwarzen Haarschopf, der zu einem Gesicht gehörte, das mir irgendwie bekannt vorkam. Ich kramte nachdenklich in meinem Gedächtnis, wo ich das Mädchen schonmal gesehen hatte. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich begriff, dass sie im Unterricht neben mir saß. Ich hatte noch nie wirklich mit ihr gesprochen und war mir gerade nicht sicher, wie sie eigentlich hieß. Kai? Kai-san? Nannte man sie so in der Schule? Ich wollte sie nur ungern mit falschem Namen ansprechen.
Caiwen
Caiwen
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Auf dem Boden kniend schnappte ich mir mein Handy. Welch ein Glück, dass es ein robustes Teil war und ich keine Sorgen muss, dass es kaputt ging. Mit zusätzlichem Panzerglas und weicher Außenhülle war es wohl unmöglich es zu zerstören. Dennoch seufzte ich, als ich auf die Entsperren-Taste drückte und der Screen leuchtete, da ich erkannte, dass auf dem Schutzglas ein Riss entstanden war. "Verdammt!", entkam es mir und hielt das Gerät in beiden Händen dicht an mein Gesicht. "Mensch, das darf doch nicht wahr sein!" Auch wenn ich tollpatschig war, achtete ich schon sehr darauf nichts kaputt zu machen. Ungünstigerweise war dies ein Ding der Unmöglichkeit und das ärgerte mich ordentlich. Ich strich über den gebrochenen Bildschirm und öffnete die Nachricht von Mathéo. Es überraschte mich sehr, dass er mir in diesem Moment geschrieben hat, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass er irgendwann wieder zurückkam. Es hatte sich wohl etwas rumgesprochen, dass er nicht mehr auf Isola war. Unbekannt war jedoch die Dauer der Abwesenheit oder ob er überhaupt wieder zurückkam. Mein Herz raste vor Überraschung und Freude. Mein Blick war wohl ewig auf den Bildschirm gehaftet, sodass mein Gehirn wiederholend die wenigen Worte innerlich vorlas. Plötzlich schaltete sich meine Nase ein und ein mir bekannter Geruch erreichte meine Aufmerksamkeit, sodass ich mir gar keine Gedanken mehr machen konnte, was ich auf diese SMS antworten konnte. Irritiert und etwas gedankenverloren blickte ich hoch und drehte den Kopf in die Richtung, aus der ich den Duft wahrgenommen hatte. Es war kein sonderlich guter Geruch, um ehrlich zu sein. "Isalija?" Es fühlte sich an, als ob die Erde für einen Augenblick stehen blieb, als sich unsere Blicke trafen. Wohl waren wir beide etwas unsicher, wie es nun weiter gehen sollte. Dann jedoch schaltete sich mein Hirn wieder ein - welch ein Glück - sodass ich zügig aufstand und mir die Knie mit der freien Hand rieb um sie vom Dreck zu befreien. Mit dem leuchtenden Handy in der anderen Hand schaute ich sie mit einem aufgesetzten Lächeln an. "Wie unangenehm...", dachte ich mir nur, sprach jedoch etwas ganz anderes: "Isalija! H-Hallo..." Peinlich berührt, dass ich vor einer Sekunde noch auf dem Boden saß, kratzte ich mich am Hinterkopf. "W-Was machst... du denn hier...?", fragte ich nach und erhoffte mir, dass sie sich nichts dabei dachte, als sie mich auf dem dreckigen Erdboden fand. "Puuuh, was sie wohl von mir hält?"
Isalija
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Mein schlechtes Gewissen schnappte zu, als meine Schulkameradin mich problemlos mit richtigem Namen ansprach, während ich noch immer darüber nachdachte, wie sie hieß. Ich erwiderte ihr Lächeln freundlich und ließ den Blick runter zum Boden gleiten, wo sie gerade noch gesessen hatte. "Hey.", begrüßte ich sie dann, trat zögerlich herüber und sah wieder zu ihr auf, "Hast du etwas verloren?", fragte ich sie dann besorgt, "Ich kann dir suchen helfen. Ich wollte eigentlich was besorgen, aber ich verlaufe mich ständig." Ich schob einen Moment schmollend die Unterlippe vor, zuckte dann aber mit den Schultern und sah wieder zu Boden. "Weißt du zufällig wo der Musikladen ist?" Mein Blick richtete sich abermals auf ihr Gesicht und ich lächelte verlegen. "Mir ist vor ein paar Tagen die Saite meiner Gitarre gerissen." Ich deutete mit dem Daumen auf den Gitarrenkoffer, den ich auf dem Rücken trug. Dabei stellte ich fest, dass ich vor Nervosität angefangen hatte zu plappern, ohne sie überhaupt zu Wort kommen zu lassen. Hoffentlich hat sie nicht etwas wichtiges verloren, überlegte ich mit einem letzten kurzen Blick zum Boden. Gerade war hier zwar nicht viel los, aber ich bin schon an anderen Tagen hier gewesen und da hatte hier reges Treiben geherrscht. Es wäre schade, wenn sie etwas wichtiges verloren und nicht bald wieder fand, weil es sonst sicher fast unmöglich wäre es wiederzufinden. Allerdings sah ich auf dem Boden nirgends etwas, das heruntergefallen sein könnte, also hat sie vielleicht schon gefunden, was dort lag. "Warum bist du eigentlich hier?", fragte ich vorsichtig, weil sie mich ja auch gefragt hatte. "Suchst du auch einen Laden?"
Caiwen
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Mein Lächeln verschwand, als das Mädchen mich ansprach und nachfragte, ob ich denn etwas verloren hatte. Doch noch ehe ich darauf antworten konnte, schob sie sogleich nach, warum sie denn hier war und dass sie etwas suchte. Scheinbar wollte sie einen Musikladen besuchen, was ihre Gitarre auf dem Rücken erklärte. Ich bog meinen Oberkörper etwas seitlich um das verpackte Gerät zu betrachten, ehe ich mich wieder gerade hinstellte und die Mundwinkel sich ein wenig nach oben verzogen. "Okay.", war das einzige, was ich sagte, als sie nach Luft holte und mich zu Wort kommen ließ. "Nein nein, ich habe nichts verloren... ich... mir ist nur... was runtergefallen...", erklärte ich etwas verlegen und zeigte ihr das Telefon in meinen Händen, dessen Bilschirm aufleuchtete und die zuvor gelesene Nachricht offenbarte. Ich zuckte erneut zusammen, drückte zügig auf die Sperrtaste und stopfte das Telefon im Anschluss in meine Hosentasche. Ihre nächste Fragen stellten klar, dass auch ich etwas verloren wirken musste. "Eh ja... um ehrlich zu sein... ich war mal in einem Elektroladen, da wollte ich wieder hin." Mit halb ausgestreckten Armen schaute ich mich um. "Aber das ist schon ewig her, dass ich mal da war. Und es war irgendwo in... Barádori." Ich grinste verlegen. "So wie es aussieht, können wir uns gegenseitig wohl nicht so gut helfen, eh?" Auch wenn ihr Geruch nicht sonderlich angenehm war, sie schien recht freundlich und offen mir gegenüber zu sein. Ob es auch nette Katzengestalten auf Isola gab? "Man sollte nie alle in einen Topf werfen...", grübelte ich und ergriff mit beiden Händen die Schlaufe der Umhängetasche. Mein Blick fiel über den Körper meiner Mitschülerin. Sie wirkte recht zierlich und der Gitarrenkasten so groß zu ihrem Verhältnis. "Sag mal, ist das Ding nicht ziemlich schwer um ihn in der Stadt herumzutragen?", fragte ich einfach nach und blickte sie neugierig an. "Also den Musikladen habe ich leider nicht gefunden, tut mir leid." Überlegend legte ich den Zeigefinger an das Kinn und grummelte: "Ich frage mich nur gerade, ob es den einen Musikladen, den ich mal gesehen habe in Barádori oder Kuradori gab... Hmm..." Mehrmals auf meinen Kinn tippend grübelte ich einen Moment lang nach, doch ich kam nicht auf einen grünen Zweig, woraufhin ich mit den Schultern zuckte. "Tut mir leid..." Ich schaute mich etwas um - sollten wir jemand Fremdes fragen? Huff. Das war so überhaupt nicht mein Ding. Im Anschluss wanderte mein Blick wieder zurück in die blauen Augen meiner Mitschülerin. Ob sie so etwas tun würde? Einfach jemand wildfremden anquatschen?
Isalija
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Glücklicherweise hatte Kai-san nichts verloren. Ihr war bloß etwas runtergefallen, wie ich es in meinem Kopf wiederholte, als mein Blick auf ihr Handy fiel, auf dem aus der Entfernung vage eine Nachricht zu erkennen war. Aus Respekt vor ihrer Privatsphäre wendete ich den Blick wieder auf ihr Gesicht, während sie das Handy in ihrer Hosentasche verstaute. "Das ist gut. Ich meine, dass du nichts verloren hast. Ich glaube, hier könnte man ewig suchen." Ich trat von einem Bein aufs andere und schnupperte vorsichtig, als mir ein bekannter Geruch auffiel. Hund. Deshalb war ich also so nervös. Hund oder Wolf, ich kannte sie nicht wirklich gut. Und ich wusste nicht, ob alle Hundwölfe so nett sind wie Lyall oder Cyril. Oder Vincent. Als sie den Elektronikladen erwähnte leuchtete in meinem Kopf eine kleine Lampe auf und ich verzog nachdenklich das Gesicht. "Ich war auch mal in dem Laden.", stellte ich fest, "Hab da mein Handy gekauft." Allerdings war ich da auch nicht allein. Einer Katze sagte man ja nicht umsonst nach, dass sie von überall nach Hause fand. Nur war dieser Laden nicht mein Zuhause... Als sie nach meiner Gitarre fragte, schob ich den Gedanken beiseite und fasste mit einem Lächeln nach dem Gitarrenkoffer. Ich hatte ihn mir vor kurzem geholt, weil es ein bisschen lästig war, Tarri immer in den Händen zu halten. "Ach, so schwer ist es gar nicht.", antwortete ich und klopfte auf das harte Plastik. Es war dunkelgrau und ich hatte vor Sticker drauf zu kleben, sobald ich welche zwischen die Pfoten bekam. "Außerdem wäre meine Gitarre mir das auch wert." Ich würde sie überall hin tragen, egal wie schwer sie war. Schließlich überlegte sie, ob das Musikgeschäft, das ich suchte, überhaupt in diesem Viertel war oder in einem anderen. Ich verzog missmutig den Mund und sah missmutig auf den Witz eines Stadtplans, den ich abgekritzelt hatte. "Deshalb habe ich mich ständig verlaufen. Das würde natürlich Sinn machen." Auf den unförmigen Straßen, die sich auf meinem Zettel befanden, hatte ich kleine Kürzel geschrieben - die Anfangsbuchstaben der Straßen - und nichts damit anfangen können, weil ich diese Straßen nicht gefunden hatte. Verlegen rieb ich mir den Hinterkopf und schob den Zettel in meine Hosentasche. "Danke für den Hinweis. Ich wollte mir jetzt etwas zu Trinken holen. In einem Café oder so. Wir können ja zusammen was trinken. Vielleicht fällt mir unterwegs wieder ein wo der Elektronikladen ist.", bot ich vorsichtig an und lächelte schräg.
Caiwen
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Irgendwie hatte ich ein merkwürdiges Gefühl bei diesem Mädchen. Lag es daran, dass sie nach Katze stank? "Doch eigentlich ist sie recht nett, oder?" Es verunsicherte mich sehr, auch wenn mein Gegenüber ebenso nervös wirkte. Ich beobachtete sie, wie sie hüpfend vor mir stand. Zugegebenermaßen war sie auch noch überaus hübsch. Ich haderte wohl mit mir selbst, was ich von ihr halten soll. Daher meine Verunsicherung, oder? Meine Ohren zuckten, als sie erklärte, dass sie den Elektroladen kannte und dort ihr Handy gekauft hatte. "Oh! Cool.", meinte ich nur, schaffte es aber einfach nicht ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Dahingehend wirkte meine Mimik mehr wie ein Resting-Bitch-Face. Im Anschluss erklärte sie, dass der Gitarrenkoffer wohl nicht so schwer war und es bestimmt wert war. Natürlich - lieber diesen Koffer rumtragen, anstelle eine kaputte Gitarre, oder? Plötzlich schaffte ich es doch meine Lippen kurz aufzucken zu lassen, sodass ich nicht mehr ganz so unfreundlich drein schaute. "Da hast du Recht." Ich schielte auf das Stück Papier, welches sie hervorzauberte um zu erkennen, was das sein sollte. Doch so ganz schlau wurde ich daraus wirklich nicht. Es war wohl irgendeine Kritzelei, die ihr helfen sollte, zum Musikladen zu finden. Oder? Jedoch konnte ich so rein gar nichts damit anfangen, da ich aber auch nur kurz ein Auge darauf warf, ehe ich wieder in ihr irritiertes Gesicht blickte. Ihr Angebot mit ihr ein Cafe aufzusuchen kam für mich dann doch ziemlich überraschend. Womöglich sah man mir das auch gerade an. "In ein Cafe? Mit ...ihr?", übelegte ich und blickte die Braunhaarige wohl ein wenig zu lange an ohne etwas zu sagen. Mir gefiel die Idee aber ziemlich nicht alleine nach dem Laden zu suchen - auch wenn das für mich ziemlich peinlich war. Sie wusste bestimmt anhand meines Wesens, dass ich gut darin sein musste etwas zu finden. Kurz zögerte ich, stimmte dann jedoch ein: "Oh ... Eh... Ja, klar... Warum nicht?" Ich versuchte ebenso ein Lächeln aufzusetzen. Es war doch ein Versuch wert, oder etwa nicht? Machte ich gerade einen Fehltritt mit einer Katze etwas zu unternehmen? Mein Magen murmelte, weswegen ich mir mit beiden Händen an den Bauch griff. Dies lag jedoch nicht an Hunger, sondern eher an der ganzen Situation. Während mein Körper mir sagte, ich sollte lieber alleine weiter suchen, machte es mich dennoch neugierig mit Isa etwas abzuhängen. Sie war ja nett. Mathéo mocht sie doch auch... Da musste doch was dran sein oder? Abrupt wandte ich mich von ihr weg, als mir die Erinnerung von Mathéo und dieser Katze kam... der selbe Geruch... "Isalija..." Ich seufzte leise, tat dann jedoch so, als ob ich in meiner Tasche herumkramte. "Oh, eh... ich... muss nur noch kurz die Uhr checken...", versuchte ich zu erklären und sah tatsächlich auf mein Telefon um zu erkennen, dass es eh schon später Vormittag war und ein Besuch im Cafe vielleicht gar nicht so schlecht war. Mit einem aufgesetzten, jedoch ernsthaft freundlich versuchtem, Lächeln drehte ich mich wieder um. Ich war wirklich gewillt es zu probieren und gegen mein Ich zu gehen. "Also! Ich probier das jetzt." "D-da gibt es doch... ein Cafe um die Ecke, oder? Ich meinte... da vorbei gelaufen zu sein..." Ich zeigte mit dem Finger auf eine Straßenecke, die gut besucht war. Bestimmt gab es da etwas Gutes zu Essen oder Trinken, warum sonst sollten so viele Menschen dort umherlaufen? "Vielleicht können wir uns dann ja auch darin probieren, den Weg zum Musikgeschäft herauszufinden.", erklärte ich und lief schonmal mit ihr los. Mein Herz zog sich zusammen, es war ein merkwürdiges Gefühl. "Noch kannst du flüchten...", überlegte ich und versuchte mich davon abzulenken, indem ich die Menschenmenge beobachtete, wie sie - teils gemütlich, teils gehetzt - hin und her sprangen.
Ich war noch immer verunsichert von Kai-san, auch wenn ich es immerhin schaffte ihr fast ein Lächeln zu entlocken. So langsam fragte ich mich auch, was sie von mir hielt, wenn sie mich mit diesem Blick ansah. Unruhig begann ich am Saum meines Pullovers herum zu fummeln und hatte automatisch Angst davor von ihr abgewiesen zu werden. Wir saßen in der Schule nebeneinander. Ich fand die Idee, mich zumindest gut mit ihr zu verstehen, gar nicht so schlecht. Wenn sie nicht wollte, mussten wir nicht einmal Freunde sein... Mein Vorschlag in ein Café zu gehen schien sie zu überraschen. Jedenfalls sah sie ziemlich danach aus. Ihre Zusage klang nicht unbedingt überzeugend, aber sie versuchte sich an einem Lächeln, was mich zumindest ein wenig beruhigte. Als ihr Magen ein leises Geräusch von sich grab, folgten meine Augen kurz der Bewegung ihrer Hände auf besagtes Körperteil, aber ich versuchte so zu tun, als hätte ich es nicht gehört, weil ich sie nicht verlegen machen wollte. Ich öffnete bereits zaghaft den Mund, um etwas zu fragen, als sie sich plötzlich abwendete und in ihrer Tasche kramte. Sie muss nur die Uhr checken. "Oh, ja, kein Problem.", versicherte ich ihr, "Ich möchte dich auch gar nicht aufhalten, wenn du eigentlich keine Zeit hast oder so." Als sie sich aber wieder mir zuwendete, war da wieder ein freundliches Lächeln, das mich ein bisschen mehr beruhigte. Vielleicht fand sie mich ja nicht so blöd. "Oh, bin ich froh, dass du weißt, wo ein Café ist." Etwas erleichtert schob ich mir das Haar nach hinten. "Sonst hätte ich wirklich noch jemanden fragen müssen. Das wäre irgendwie peinlich, weil ich ja nicht erst seit gestern auf der Insel bin." Als sie dann auch noch anbot mit mir zusammen das Musikgeschäft zu suchen, hellte sich meine Laune um einiges auf. "Oh, wirklich? Vielen Dank! Ich fühl mich immer sehr unwohl damit fremde Leute anzusprechen.", gab ich zu und begleitete sie, als sie voran ging. Dabei überlegte ich, über welches Thema wir sprechen konnten. Es war immer einfach mit Lyall zu plaudern, weil er, wie ich, in der Wildnis aufgewachsen war. Aber Kai-san wirkte viel... zivilisierter. Kultivierter. Ich konnte sie ja wohl kaum fragen, ob sie in letzter Zeit ein Kaninchen gejagt hatte. "Bist du... äh... oft in der Stadt?", fragte ich stattdessen etwas unbeholfen.