Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Zielstrebig lief Shusei zu seinem Zimmer, öffnete in aller Eile die Tür und schlüpfte hindurch. Gleich darauf drückte er sie hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Der Kopf fiel auf seine Brust, das Haar verdeckte sein Gesicht, ebenso wie seine rechte Hand, die er erhoben hatte, um damit sein Gesicht zu bedecken. Die Schultasche war ihm von der Schulter gerutscht und lag neben ihm auf dem Boden. Seine Miene war verhärtet und entspannte sich nur langsam, als er den Kopf hob und nach hinten gegen die Tür sinken ließ. Seufzend stieß er die Luft aus, dann stieß er sich ab und ging zu seinem Schrank, der praktischerweise direkt neben der Tür stand. Ohne darüber nachzudenken nahm er sich ein weißes Hemd und eine einfache Jeans. Anschließend durchquerte er den Raum und legte beides auf dem Bett ab. Zusätzlich hatte er sich ein Handtuch genommen, um seine Haare provisorisch abzutrocknen. Dann streifte er Schuhe und Socken ab, um seine Hose auszuziehen, die von der Nässe bereits klamm war. Diese legte er über seinen Schreibtischstuhl, nahm die Jeans und zog sie an. Danach folgte das durchnässte Hemd der Schuluniform, welches er geschickt aufknöpfte und zu der Hose legte. Schon nahm er sich das frische Hemd und streifte es über, doch da fiel sein Blick auf die Schultasche, die noch immer vor der Tür lag. Er ging zu ihr, nahm sie hoch und stellte sie bei seinem Schreibtisch ab, wo sie hingehörte. Da er nicht sicher war, ob Luca überhaupt kommen würde, er aber darauf vorbereitet sein wollte, wenn sie noch einmal das Zimmer verlassen würden, zog er sich frische Socken und seine Schuhe wieder an. Zuletzt erhob er sich wieder und griff nach den Knöpfen seines Hemdes, um auch dieses noch zuzuknöpfen. Dabei war er der Tür zugewandt und hielt den Kopf gesenkt, scheinbar ganz auf seine Tätigkeit konzentriert. In Wahrheit dachte er an Luca. Was sie wohl gerade empfand? Sicher hatte sie sich erschrocken, als sie so plötzlich von dem Stein gerutscht war. Ob es ihr wohl peinlich war? Sie hatte so geklungen und wenn er daran zurückdachte, tat es ihm Leid. Dieses Gefühl hatte er ihr niemals vermitteln wollen. Mit ernstem Gesicht folgte er weiter seinen wenigen Erinnerungen. Denn wenn er zu sich selbst ehrlich war, war die schöne Vampirin alles, was er noch hatte. Jedes Ereignis, an das er sich erinnerte, hatte mit ihr zu tun. Ein leichtes Lächeln spielte um seine schmalen Lippen, als er daran dachte und sich erneut ihr zauberhaftes Lächeln ins Gedächtnis rief. Unwillkürlich hatte er inne gehalten, wie erstarrt in seiner Bewegung, völlig in seinen eigenen Gedanken versunken.
Fröhlich wieder in trockenen Klamotten zu stecken lief Lucy durch das Weisenhaus zu den Jungen Schlafräumen allein dass war schon irgendwie unangenehm, den eigentlich hatte Luca hier nicht wirklich etwas zu suchen, egal wie man es drehte oder wendete, zu dem wusste sie doch nicht einmal welches Zimmer es war, also musst sie per Zufall einfach mal in einige gehen, wie gut das meist sie Namen an den Türen waren und da Shusei noch neuer war, ging Luca irgendwie sehr Ziel gerichtet zu Zimmer 205. Kurz klopfte sie leise und zaghaft an ehe sie langsam die Türklinge runterdrückte und in das Zimmer lief, die Tür schloss und zu Shusei ging, welcher schon fast fertig war, erstaunlich, ach wenn Luca recht gebummelt hatte war sie schneller als er, aber er schien abgelenkt. „Shusei ich bin es…“ sagte sie und lief zu ihm. Da erhaschte sie auch schon einen Blick auf deine Brust…und wurde zum einen Rot weil er echt gut gebaut war aber zugleich schaute sie verlegen weg, den sie wollte nicht unhöflich sein, und noch etwas erhielt ihre Aufmerksamkeit, das dunkle was sie eben gesehen hatte war wirklich etwas, aber kein Schmutz oder ein Tattoo, nein es waren Narben, schlimme Narben durch eine Verbrennung…? Möglich jedenfalls sah es nicht gut aus, dennoch abgeheilt, schnell richtete sie ihren Blick auf sein Gesicht. „Alles okay…?“ fragte sie nach und legte sanft eine Hand auf die Narben. „ich weiß… das, dass nun wirklich unhöflich ist…. aber geht es dir wirklich gut…was…ist passiert“ fragte sie leise und schaute ihn direkt in die Augen, sie hoffte einfach das ihre Augen diesmal beruhigend auf ihn wirkten und er sie nicht gleich rausschmiss. Nach einigern Minuten nahm sie sanft sie Hand von der Narbe und machte einen Schritt zurück. „tut …mit leid ich wollte dich nicht überfallen“ sagte sie und lies kurz den Kopf sinken.
Völlig in seine eigene Gedankenwelt versunken, bemerkte Shusei das verhaltene Klopfen an seiner Tür ebenso wenig, wie die Vampirin, die kurz darauf die Tür öffnete und herein kam. Als er den Kopf hob, um sie anzusehen, war es bereits zu spät. Erschrocken weiteten sich seine Augen. Sie hatte es bereits gesehen. Jetzt war es zu spät. Hart schluckend überlegte Shusei, ob es vielleicht das Klügste wäre, sich abzuwenden oder sie aus dem Zimmer zu befördern. Aber was hätte das noch geändert? Doch je näher Luca kam, desto härter spannten sich seine Muskeln an, als sei er jederzeit zum Sprung bereit. Um zu flüchten. Wie ein Tier, das man in die Ecke trieb. Ihre Frage überraschte ihn jedoch, was sich zur Abwechslung direkt auf seinem Gesicht abzeichnete. Doch bevor er etwas erwidern konnte, spürte er ihre warme Hand auf seiner Haut. Den Mund leicht geöffnet, beobachtete er das Mädchen vor sich. Was sie gerade denken mochte? Zumindest hatte sie nicht spontan die Flucht ergriffen. Dennoch fürchtete er, sie könne sich vor ihm ekeln. Und doch lag ihre kleine Hand auf seinen Narben. Es kribbelte unangenehm. Er war es vielleicht einfach nicht gewöhnt, auf diese Art berührt zu werden. Allerdings lag es vielleicht lediglich an dem Narbengewebe, welches besonders empfindsam auf ihre Berührung reagierte. Unwillkürlich begann sein Herz schmerzhaft gegen seine Rippen zu pochen. Was tat sie da nur? Von einer Sekunde zur anderen schien es so, als würde er nicht mehr von der Schwerkraft, sondern von ihr angezogen werden. Als wäre diese Verbindung, die sie über ihre Handfläche hergestellt hatte, das absolut wichtigste auf der Welt. Er verspürte beinahe das Verlangen, diese Verbindung festzuhalten. Umso verblüffter war er über ihre sanften, leise gesprochenen Worte. Doch Shusei hüllte sich in Schweigen, verschloss die Lippen und erwiderte schweigend ihren Blick. Er konnte ihr diese Frage nicht beantworten. Nicht, weil er es nicht wollte. Es ging einfach nicht.
Erst nach einigen Minuten unterbrach sie den Kontakt und löste sich von ihm. Gleichzeitig senkten sie den Kopf und hingen vermutlich für eine weitere Minute stumm den eigenen Gedanken nach. „Das ist schon okay. Du hast nichts falsch gemacht“, sprach der Vampir schließlich ruhig und so gefasst wie üblich. Er hatte sich mittlerweile wieder im Griff. Und schon hob er die Hände und knöpfte eilig sein Hemd zu, während er sich dabei von ihr abwandte, damit sie seinen entstellten Körper nicht noch weiter ertragen musste. „Mir tut es leid, dass du das sehen musstest. Aber ich kann dir deine Fragen nicht beantworten. Zumindest nicht mit absoluter Gewissheit. Aber ja, es geht mir gut“, fuhr er leise fort und beendete den Satz rechtzeitig, bevor er ein ‚Denke ich‘ hinzufügen konnte. Denn so sicher war er sich nicht. Bitter lächelnd betrachtete er sein eigenes, blasses Spiegelbild in der Fensterscheibe. Mit fahrigen Bewegungen strichen seine Finger über sein nun zugeknöpftes Hemd, während sein Blick zu der Stelle seines Spiegelbildes wanderte, unter dessen Stoff sich die Narben verbargen. Erneut hob er den Kopf und begegnete seinen eigenen, ernsten Augen in der Scheibe. Abrupt brach er den Blickkontakt ab, schloss die Augen und ließ den Kopf sinken. Schließlich ließ er die Hände sinken und drehte sich doch wieder zu Luca um. Ohne etwas zu sagen, studierte er ihre Züge und versuchte von ihrem Gesicht abzulesen, was sie gerade denken mochte. „Vielleicht solltest du jetzt besser gehen“, murmelte Shusei mit belegter Stimme. Er mied den Blickkontakt zu ihr, aus der Sorge heraus, sie könne in seinen Augen die Trauer über das eben Geschehene ablesen. Er wollte auch nicht die Abscheu, die ihm nun galt, in den ihren sehen müssen. Sie sollte sich nicht mit seinen Problemen belasten, zumal er annahm, sie könne gar nicht schnell genug von ihm wegkommen. Es war schon ein Wunder, dass sie noch immer dort stand. Steif stand er vor ihr und wagte es nicht, seine Anspannung aufzugeben. Im Grunde erwartete er bereits, gleich zu sehen, wie sie sich eilig von ihm abwandte und aus seinem Zimmer stürmte. Shusei hätte es ihr nicht verdenken können.
Nachdem Luca mir nichts dir nichts in das Zimmer, von Shusei gestürmt war, und ihn mehr oder minder überrumpelt hatte, schaute die Vampiresse mit den Kirschblütenfarbenen Haaren zu Shusei, sein Blick allerdings lies sie etwas erschrecken den er schaute sie sehr erschrocken und entsetzt zu gleich an. Lag es an der Tatsache dass sie einfach in sein Zimmer gestürmt war oder an den Narben auf seiner Brust. Sie legte ohne mit der Wimper zu zucken, eine Hand sanft und vorsichtig zu gleich auf die Kaputte Haut und schaute zu ihm hoch. Es störte Luca einfach nicht, sie selber trug eine große Narbe auf ihrem Körper, aber sie konnte Shusei auch verstehen dennoch war es ihr total egal. Aber es war wohl besser wieder die Finge von der Stelle zu nehmen und so tat Luca dies, sanft Strif sie Shusei’s Arme und seufze innerlich. Was ging in ihm wohl gerade vor, seine Muskeln waren angespannt. Hatte sie nun wirklich einen empfindlichen nerv getroffen, so tat es ihr nun umso mehr leid. Sehr, sehr Leid. „Ich hoffe ich kann ihm zeigen, dass es mich nicht stört…ist es Ihm Peinlich, unangenehm…denkt er ich renne weg…“ ging es in Luca weiter, Gedanklich machte sie sich sorgen um Shusei, nicht um ihretwillen sondern um ihn. Er wirkte immer so ruhig und als könnte ihn nichts und niemand was anhaben. Aber offenbar quälten ihn furchtbare Gedanken, und diese Narben. Nun war es Luca die wieder aufsah, Shusei hatte sich in der Zeit weggedreht und das Hemd zugeknöpft, dass machte Luca sauer, wieso drehte er sich den weg…und wieso wich er kurze Zeit später ihrem Blick aus. Mit einem seufzen, schaute sie ihn direkt an und begann. „Shusei…. Sieh mich an…und höre mir genau zu“. Sagte das Mädchen bestimmt.
Langsam knöpfte das Mädchen die kleine Weste auf und lies die ungeachtet auf den Boden fallen, mit ihren Eisblauen Augen versuchte sie Shusei zu Fesseln, oder zumindest hoffte sie das ihre Augen es schafften wie sonst auch. Langsam machte Luca dasselbe auch bei dem Hemd und wurde dennoch rot, denn immerhin stand sie hier gleich nur mit Rock und BH da. Als sie auch das weiße Hemd aufgeknöpft hatte, und es fallen lies meinte sie mit fester und ernster Stimme. „Es muss dir gar nichts Leid tun, und nun Hör mir gut zu, es stört mich überhaupt nicht, es ekelt mich nicht an, es schreckt mich nicht ab….aber ich habe auch Narben, ich zeige sie ungern, genau wie du aber ich will dir nur zeigen dass wir gleich sind, in vielerlei Hinsicht“ sagte sie drehte sich um und zeigte ihren Rücken, drehte ihren Kopf um ihn noch sehen zu können. „und findest du mich nun abstoßend, willst du das…möchtest du das ich das auch so sehe, da kannst du lange warten, dass werde ich nie….es ist alles okay….für mich jedenfalls“ sagte sie leise und seufze. Frustrierter biss sie sich auf die Unterlippe und kämpfte mit den Tränen.
Nun schwang aber auch wieder das schlechte gewissen mit, sie wollte ihn nicht so angehen, aber das hatte sie nun wirklich genervt, jeder hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen aber sie empfand dies nicht als schlimm, wieso machte er sich nur selber so fertig. Er war ein wundervoller Vampir. „wenn du das möchtest gehe ich...“ sagte Luca leise und ihr Blick schweifte kurz aus dem Fenster.
Noch immer um einen Großteil seiner Fassung ringend, betrachtete Shusei das Mädchen mit dem kirschblütenfarbenen Haar, jedoch ohne ihr auch nur ein einziges Mal in die Augen zu sehen. Im Übrigen gelang es ihr spielend, seine Aufmerksamkeit von ihrem Gesicht abzulenken. Irritiert folgte er mit seinen Augen ihren Bewegungen, blieb mit dem Blick schließlich fragend auf ihrem Gesicht hängen. Was hat sie vor?, überlegte er unwillkürlich, gab seine Verwirrung äußerlich hingegen kaum zu erkennen. Wortlos hörte er ihren wenig sanften Worten zu, die so eindringlich zu ihm durchdrangen, dass er sie unmöglich hätte ignorieren können. Das wollte er auch gar nicht. Stattdessen freute er sich insgeheim über diese Worte, die sein Herz erneut heftig Pochen ließen. Mit einem Mal war seine Kehle so trocken, dass er zwanghaft schlucken musste. Dabei war das lächerlich in Anbetracht der Tatsache, dass er seit Jahrhunderten tot war. Oder bildete er sich das nur ein? Nein, im Gegenteil. Dieses kleine Detail war ihm sicher. Umso erleichterter war er, als er Luca lauschte, obwohl sie sichtlich wütend auf ihn und sein Verhalten war. Natürlich konnte sie es nicht verstehen, erlebte es nicht jeden Tag oder besser gesagt jede Nacht wieder. Und selbst wenn, dann gewiss nicht so, wie er es tat. Sein Gefühl sagte ihm, dass ihre Erinnerungen noch intakt waren, wobei er nicht einmal sagen konnte, woher er das wissen sollte. Aber das war für den Moment ohnehin nicht von Bedeutung. Leicht neigte er den Kopf, als sich die Vampirin vor ihm umwandte, um ihm ihren Rücken zu zeigen. Auch dieser war schmal, die Haut hell und weich. Er musste sie nicht einmal berühren, um das zu wissen.
Doch sein Blick wurde sehr bald von etwas anderem angezogen. Nun wusste er, was sie meinte. Eine lange Narbe zeichnete sich auf ihrem sonst so makellosen Rücken ab, zog sich von der linken Schulter hinab bis zu ihrer Hüfte. Sogleich verengten sich Shuseis Augen, sein Blick wurde ernst und er fühlte sich seltsam betrübt. Natürlich fragte er sich, woher sie diese Narbe haben mochte, die sich quer über ihren Körper zog. Ob es ein Unfall gewesen war oder jemand ihr Absichtlich eine solche Wunde zugefügt hatte. Ein schmerzhaftes Ziehen in der Brust veranlasste ihn dazu, die Augen zu heben und nun doch auf ihre zu richten. Scheinbar erwartungsvoll sah sie ihn an, als forderte stumm eine Reaktion. Oder besser gesagt nicht ganz so schweigsam, denn schon fuhr sie fort und warf ihm einige unschöne Dinge an den Kopf. Mit ihr hatte seine Einstellung im Grunde gar nichts zu tun. Dennoch hatte er nicht erwartet, dass sie ihn so leicht verletzen könnte. Er hatte in ihren Augen offenbar alles denkbar falsch gemacht und sie obendrein, als wäre das noch nicht bedrückend genug, traurig gemacht. Das war wirklich nicht seine Absicht gewesen. Nicht im Entferntesten. Betrübt senkte er den Blick, war sogar versucht, die Hände in den Hosentaschen zu vergraben. Doch er unterließ es, sodass er stattdessen steif hinter ihr stand. Auf ihre Worte wusste er nichts zu erwidern. Zu viel gab es, was er ihr sagen wollte, ihr sogar sagen sollte und doch zu wenig Worte, um all das auszudrücken. Manche Empfindungen ließen sich eben nicht in Worte fassen. Schlagartig sah er auf und heftete seinen Blick erneut auf Luca. Kopfschüttelnd trat er dicht hinter sie und schlang beide Arme um ihren zierlichen, so zerbrechlich wirkenden Körper.
Dabei achtete er unterbewusst darauf, sie nicht an Stellen zu berühren, an denen es ihr unangenehm sein könnte. Obwohl er selbst ansonsten gar nicht darauf achtete. So jemand war er nicht. Stattdessen zog er sie sanft an sich, bis sie an seiner Brust lehnte. Den Kopf ließ er auf ihre Schulter sinken, bis sein Kinn darauf zu liegen kam. „Bitte geh nicht“, bat er leise und mit sanfter Stimme. Man konnte die Trauer in seiner Stimme hören, doch er versuchte sie sogleich wieder daraus zu verbannen. „Es tut mir Leid. Ich wollte dich mit meiner Sicht der Dinge nicht beleidigen. Du bist wundervoll. An dir gibt es nichts auszusetzen und selbst die schlimmsten Narben könnten daran nichts ändern“, sprach Shusei leise weiter. Dann schluckte er, wodurch seine Stimme eine Nuance gefasster wirkte. „Bitte verzeih mir. Denn ich kann dir nicht einmal erklären, woher meine Narben stammen. Aber ich weiß, dass jemand sein Leben dabei lassen musste“, flüsterte er mit tiefer werdender Stimme. Kurz schloss er die Augen, übte sanften Druck aus und schmiegte sich an Lucas Hals und Rücken. „Ich stelle dir frei zu gehen, wann du willst. Das heißt aber nicht, dass ich das möchte“, fügte er mit plötzlich rau gewordener Stimme hinzu. Dann löste er sich langsam von ihr, trat einen Schritt zurück und ließ einen Augenblick lang von ihr ab. Doch während er die Hände wieder sinken ließ, konnte er nicht anders, als zärtlich mit den Fingern über ihre Narbe zu fahren. Erst dann brach er den Körperkontakt endgültig ab, trat zur Seite und bückte sich. Vom Boden hob er ihre Kleidung auf und reichte sie ihr. Wortlos sah er sie an, sein Gesicht wieder ernst und regungslos. Sie sollte nicht sehen, welchen Sturm an Gefühlen sie in ihm ausgelöst hatte. Zumal er sich ausrechnen konnte, dass sie ihn gleich mit einem Sturm an Fragen überschütten würde. Das war eben ihre Art. Und ja, auch das mochte er an ihr.
Luca schämte sich der weil noch nicht wirklich darüber was sie gerade gemacht hatte, nein sie schämte sich eher für ihre Worte welche sie Shusei einfach mal so schnell an den Kopf geknallt hatte. Diese waren nicht unüberlegt aber vielleicht etwas zu direkt, und dennoch blieb Shusei ganz Herr der Lage, er blieb ganz ruhig. Nein stattdessen blieb er ruhig und innerlich zerbrach für die schöne Vampiresse eine kleine Welt, dass was noch übrig geblieben war, sie war vor langer Zeit mal ein Mensch und nun ist sie ein Blutsaugendes Monster, schon oft wurde sie als das abgestempelt und das hatte ihrem Selbstbewusstsein nicht immer gut getan, sofern den ein großes je vorhanden gewesen war, denn an ihre Menschlichen Erinnerungen verblassten immer mehr, den sie war schon so lange auf dieser Welt in der gestalt eines Vampirs. In Shusei fand Luca bereits den zweiten Seelenverwandten. Sie hatte einfach das Gefühl, sie konnte bei ihm sein und so sein wie sie war, aber nun war sie wirklich unter aller sau zu ihm gewesen. Aber Shusei wurde nicht sauer, nein, nachdem sich Luca umgedreht hatte, war einen kurzen Moment nichts zu höre, dann merkte das Mädchen etwas, und arme schlangen sich um ihre Mitte, und neben ihren Kopf merkte sie den von Shusei, leicht drehte das Mädchen ihren Kopf zu ihm und war rot, war alles okay mit ihm? Wollte er sie beißen? Als Rache, nein….nein dass konnte sich Luca bei besten willen einfach nicht vorstellen. Viel mehr machte es den Anschein, nein nicht nur das…er wollte sie trösten, schnell versuchte das Mädchen ihren Herzschlag etwas unter Kontrolle zu bekommen, den immerhin hatte sie sich gerade so mir nichts dir nichts vor einem Jungen ausgezogen und er umarmte sie, und das sie gerade nur in Rock und BH da stand und ihre Bluse und der Rest achtlos auf dem Boden rum lagen. Leicht legte, Luca wohl aus Reflex oder einfach automatisch eine Hand auf die von Shusei und schaute ihn seitlich an. Seine Worte versetzten dem Mädchen einen angenehmen Schauer, und ihr Herz zog sich zusammen und entspannte sich darauf gleich wieder um wieder zusammen zu sinken, ein eigenartiger schmerz machte sich in ihrem Brustkorb breit. Schmerzhaft aber auch irgendwie angenehm mit einem seltsamen Beigeschmack. Man konnte das Gefühl irgendwie nicht so wirklich beschreiben. Und das musste Luca ja auch keinem, sie selber wusste ja in etwa, was es bedeutet. Leicht lehnte sich Luca an Shusei und schüttelte langsam den Kopf, „Nein, nein es lag nicht daran, dass du mich beleidigt hast, ich war nur so sauer, dass du so schlecht von dir denkst, was du über mich denkst, würde erst danach kommen…“ sagte sie langsam und kaute sich etwas auf der Unterlippe rum. Natürlich musste er nicht erzählen woher er die Narben hatte, und wenn er es nicht so sehr wusste, dann war es für ihn doppelt so schwer. Luca hatte es da um einiges leichter als er, sie wusste woher sie die Narbe hatte. Und mittlerweile war sie auch recht gut verblasst. „du musst mir nichts erklären, aber ich höre auch zu“. Natürlich wollte Luca nicht gehen, nicht jetzt, auf keinen Fall, wollte sie mit so einer Stimmung mit so einem Gefühl, jetzt in ihr Zimmer gehen und wenn Überhaupt was sollte sie machen. Also verneinte auch das Luca. „ich bleibe“ sagte sie leise und merkte das Shusei sich bereits von ihr weg drehte und der Vampiresse noch kurz über den Rücken streichelte. Leicht grinsend nahm sie ihre Sachen entgegen, „Dankeschön“. Beim anziehen, seufze sie mehrfach und sagte dann eher in den Raum hinein. „ich will dir nichts verheimlichen oder so…zu dem Vertrau ich dir. Ich habe meine Narbe bekommen, als ich Erschaffen wurde, oder vielmehr aus den Armen meiner Familie gerissen wurde, die Narbe habe ich von dem Vampir bekommen, der mich Kaltherzig ausgesaugt hat und mich dann auf mich allein gestellt stehen hat lassen….er hatte meine Familie umgebracht“…. Erzählte Luca langsam und fasste sich an die Kette welche um ihren Hals hing. „und als ich wieder fand, brachte ich ihn um und bekam die Narbe, sie ist nicht schön aber was soll ich machen… ich finde sie auch nicht schön…“. Wieder folgte ein seufzen. „Aber ich will nicht, dass du so von dir redest, als würde ich dich deswegen geringer Schätzen“ meinte sie und richtete ihre Weste, Gedanklich fügte sie hinzu..."du weißt gar nicht wie Wichtig du mir bist" ..., da sie sich fertig angezogen hatte. Ging sie auf Shusei zu und legte ihm eine Hand auf den Arm. „Dankeschön“ meinte sie und lehnte ihren Kopf an dessen Oberarm. Seine nähe tat so unbeschreiblich gut, in Gedanken versunken und die stille und nähe von Shusei genießend schloss sie ihre Augen.
Es beruhigte den äußerlich so gelassenen Vampir, das Mädchen vor sich nicht beleidigt zu haben. Denn das hätte er sich selbst niemals verzeihen können. Nicht lag ihm ferner als ihr auf irgendeine erdenkliche Weise wehzutun. Sie bedeutete ihm unendlich viel mehr als er imstande war in Worte zu fassen. Einmal ganz davon abgesehen, dass ihr das alles vermutlich viel zu schnell ging. Erst vor kurzem hatte sie den Vampir verloren, den sie über alles geliebt hatte und dem sie selbst jetzt noch nachtrauerte. So hatte er sie kennengelernt, weswegen es ihn nicht weiter störte. Wie könnte es auch, wo er doch nur ihr Bestes wollte? Dennoch hielt es ihn in diesem Augenblick davon ab, ihr näher zu kommen als von ihr gewollt. Hart schluckend spürte der Braunhaarige den Empfindungen nach, die sie mit ihrer Berührung in ihm auslöste. Da sie den Kopf an seinen Oberarm gelehnt hatte, war es ihm nicht möglich, ihr in die Augen zu sehen. Vielleicht war das aber auch besser so. In Gedanken kehrte er noch einmal zu ihren Worten zurück. Wie sie ihre Narbe bekommen hatte. Verflucht sei ihr Erschaffer, obwohl es nur diesem zu verdanken war, dass Luca nun überhaupt bei ihm sein konnte. Den Blick gesenkt sagte Shusei leise: "Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Und eine Narbe allein ist noch keine Entstellung. Dass du sie trägst war nicht deine Schuld. Nichts davon", fügte er leiser werdend hinzu, da er die Vermutung hatte, sie würde sich die Schuld am Tod ihrer Familie geben.
So war sie, das war ihm klar und trotzdem wollte er das nicht einfach bloß akzeptieren, sondern ihr auch weiterhin Trost spenden. Unwillkürlich wanderte seine Hand zu ihrem Rücken, streichelte sanft darüber. Dann glitt sie jedoch nach oben, umfasste sanft ihren Nacken, sodass er ihren Kopf behutsam zurückziehen konnte, um ihr in die Augen zu sehen. "Als ich auf dieser Insel erwachte, hatte ich alle Erinnerungen an mein bisheriges Leben verloren. Doch Nacht für Nacht kehren sie bruchstückhaft in Form von Albträumen zu mir zurück. Deshalb kann ich dir nicht sagen, was damals geschah. Alles, was ich stets sehe, ist Feuer. Ein Flammeninferno, dessen Hitze an meinem Körper leckt. Und ich weiß auch, dass da noch jemand anderes ist. Ich spüre das Beben seines Körpers, höre seine Schreie. Sonst ist da nichts. Nur die Gewissheit, dass er in diesem Feuer umgekommen ist, während ich überlebt habe", erzählte er ihr mit dunkler, von Trauer und Verbitterung getrübter Stimme von den schrecklichen Träumen, die ihn jede Nacht heimsuchten, seit er auf dieser Insel aufgewacht war. Dann herrschte ein bedrückendes Schweigen, währenddessen er betete, sie möge es noch nicht unterbrechen. Mit erneut kratziger Stimme richtete er noch einmal, diesmal so leise, dass es kaum verständlich war, das Wort an sie: "Bitte. Verurteile dich nicht für etwas, woran du keine Schuld trägst. Ich trage meine Narben zu Recht. Du nicht."
Bei diesen Worten schluckte er, stieß die Luft aus und schloss einen Augenblick lang die Augen, als wolle er sie zugleich vor der Welt und ihren Grausamkeiten verschließen. Doch obwohl es in seinem Inneren bebte, ruhte seine Hand wie erstarrt in ihrem Nacken, ehe sie nach vorne glitt und auf ihrer Wange erneut zu Ruhen kam. Die Augen aufschlagend, richtete er den Blick direkt auf Luca, die noch immer zu ihm aufsah. Sie stand genau vor ihm. So nah, dass es ein Leichtes gewesen wäre, die letzte Distanz zwischen ihnen zu überbrücken. Er hätte sich nur vorbeugen müssen. Es schien so einfach zu sein. Aber er tat es nicht. Stattdessen ließ er die Hand sinken, deutete ein unechtes Lächeln an und trat einen Schritt zurück. Du gehst zu weit, rief sich der Vampir ins Gedächtnis. Seine Aufmerksamkeit ablenkend, warf er einen Blick aus dem Fenster, wozu er sich von Luca abwenden musste. Das gab ihm genug Zeit, einen Moment inne zu halten, ehe er sich wieder zu ihr umwandte. "Es wird spät. Du solltest etwas essen", bemerkte er, wieder ganz der alte, kurzgefasste Shusei. Da er jedoch bereits einen lautstarken Protest ihrerseits vermutete, schritt er an ihr vorbei zur Tür, öffnete diese und wies mit einer galanten Handbewegung hinaus auf den Flur. Sein Blick ruhte auf ihr, lud sie dazu ein, ihn in den Speisesaal zu begleiten. Auch wenn er selbst keinen Appetit verspürte, so musste sie doch beinahe am Verhungern sein. Einmal ganz davon abgesehen, dass es ihnen beiden sicher guttun würde, etwas unter Menschen zu gehen. Oder welcher Rasse man die Bewohner dieses Waisenhauses auch immer zuzuordnen vermochte.
Diese Gesprächsthemen gingen Luca immer recht nahe egal um wen es sich Handelte, nun ja ganz stimmte das nun auch wieder nicht, nur bei Menschen welchen Luca wichtig war. Und Shusei gehörte auf jedenfalls dazu. Was für eine Frage. Luca empfand diesen Vampir als sehr wohltuend für Geist und Seele und zudem mochte sie den schönen Vampir sehr gern also was sprach dagegen wenn man sich an diesen Anlehnte, genau rein gar nichts. Was Shusei sagte lies Luca lächeln aber es war eher ein leicht verbittertes lächeln. Zum einen hatte er ja recht aber zum anderen hatte die Vampiresse zu doch irgendwie das Gefühl, dass sie daran Schuld war, immerhin hätte sie ihn nicht rausfordern müssen, sie tat es um Rache für ihre Familie. Für den Tot. Sie hatte gesiegt aber auch verloren, denn sie war allein, eine Monster in ihren Augen. Grausame Wahrheit leider, aber das Mädchen versuchte das immer wieder so gut wie möglich zu ignorieren. „du magst recht haben Shusei, aber ich fühle mich damit nicht wirklich schön…und ich finde schon das ich etwas daran Schuld habe, mein Geruch hat ihn zu meiner Familie geführt, und meine Schwestern haben bestimmt ihr übriges bei dem Monster ausgelöst, vielleicht wollte er auch nur Spielen oder sonst was, es ändert sich nichts daran, dass ich sie nicht mehr habe, nur noch die Ketten…das war’s“ sagte sie monoton und legte erneut eine Hand auf ihr Dekolleté. Luca musste zugeben das sie die sanften Streicheleinheiten von Shusei genoss und ihm dann aufmerksam lauschte was er ihr erzählte, zu dem schluckte sie ab und an merklich, er hatte es weiß Gott nicht leicht gehabt, und dennoch wollte er ihr immer helfen, jedenfalls versuchte er es ja. „Ich weiß, dass du es vielleicht schon oft gehört hast, aber es tut mir leid…es hört sich viel schlimmer an als meine Vergangenheit…du kannst dich also nur erinnern, in den Träumen, und um wen es sich Handelte weißt du ach nicht, dass ist schrecklich, kann ich dir helfen…?“ fragte sie vorsichtig nach, stockte dann aber und wand ihren Blick ab. Es lag vielleicht nicht in dessen Absicht aber was er sagte, ja was Shusei sagte machte Luca sauer und wand sich kurz ab, sie wollte nicht ausrasten aber was er sagte, klang so, schrecklich in ihren Ohren, als wolle er alles last der Welt auf seinen Schultern ganz allein tragen. „Erzähl keinen Unsinn“ platze es aus ihr heraus und schlug leicht mit der Faust gegen die Wand. „so ein quatsch, als ob irgendjemand das verdient hätte, weder du noch ich, schon gar nicht du, du bist schon genug gestraft mit dem Unwissen was eigentlich genau passiert ist, da musst du dir nicht noch die ganze andere Last auf dich nehmen….“ Schimpfte sie und schaute zu Boden, sie hoffte das sie ihn nicht verschreckt hat aber es musste mal gesagt werden. Als Shusei, die Vampiresse dann aber so direkt anschaute, verpuffte ihre Laune und sie wurde wieder ruhiger und dennoch war sie froh sich das von der Seele, falls diese noch vorhanden sein sollte, geredet zu haben. „Tut mir leid Shusei, aber ich möchte wirklich nichts essen…können wir nicht wo anders hingehen?“ fragte sie und blieb in der Tür stehen, vielleicht konnten sie ja in die Stadt gehen und da wenn der Hunger kommen sollte, etwas essen. Luca hoffte dass sie Shusei mit der Kraft ihrer blauen Augen und ihrer Anwesenheit irgendwie davon überzeugen konnte, doch zu bleiben. „mach dir keine Sorgen ich melde mich schon, wenn ich was brauche…ich bin ein großes Mädchen“ meinte sie und lächelte.
Am liebsten hätte er ihr widersprochen. Aber das wäre zu unpassend gewesen, da er sie dafür hätte unterbrechen müssen. Zudem wanderten Shuseis Finger zu seinem Ring, in den sein Name eingraviert war. Er konnte ihre Gefühle nur zu gut nachempfinden und gerade das stimmte ihn so unendlich traurig. Sie hatte das nicht verdient, ganz gleich, ob sie auch weiterhin der Meinung war, die Schuld am Tod ihrer Familie zu tragen. Doch so beschränkte er sich auf ein Kopfschütteln, während er von seinem eigenen Schmuckstück abließ. Er wusste ja doch nicht, woher es stammte. Wieder schüttelte er den Kopf und beantwortete ihre Fragen mit einem einfachen: „Das ist alles, mehr weiß ich nicht.“ Ihre letzte Frage ließ er absichtlich offen stehen, da ihr sicher selbst klar war, dass sie ihm eigentlich nicht helfen konnte. Niemand konnte ihm seine Erinnerungen zurückgeben und ein Teil von ihm ahnte, dass das auch gut so war. Ganz gleich, wie sehr es ihn manchmal doch störte. Er würde damit leben, ja sogar damit leben müssen, da ihm keine andere Wahl blieb. Kaum, dass er sich von ihr gelöst hatte und zur Tür getreten war, brach es aus der sonst so lieblichen Luca heraus. Es hätte Shusei nicht weiter verwundert, wenn sie ihm Beleidigungen an den Kopf geworfen oder ihn sogar körperlich angegriffen hätte. Sie schien tatsächlich außer sich vor Wut zu sein, sodass ein anderer womöglich um die Wand des Zimmers gefürchtet hätte. Shusei hingegen machte sich allein um diese zornerfüllte Vampirin Sorgen, die ihn so wütend beschimpfte. Darauf wusste er nicht einmal eine Erwiderung. Egal was er sagte, es konnte nur lächerlich klingen.
Zu einem Teil mochte sie vielleicht sogar Recht haben. Aber Shusei wusste genug über diese Welt, um ihre Schande zu erkennen. Doch kaum trafen sich ihre Blicke, hielt er den Atem an. Was erwartete er eigentlich? Einen weiteren Gefühlsausbruch ihrerseits musste er augenscheinlich nicht überstehen. Ganz im Gegenteil entschuldigte sie sich fast schon kleinlaut. Seinen Vorschlag, etwas essen zu gehen, lehnte sie allerdings auch dieses Mal wieder ab. Sie hatte keinen Hunger und würde sich schon selbst melden, wenn sie etwas bräuchte. Daran habe ich doch nie gezweifelt, dachte der Braunhaarige ruhig, während er sie weiterhin betrachtete. Mit schnellen Schritten kam sie zu ihm und blieb in der Tür stehen. „Ich fühle mich damit nicht wirklich schön“, hallten ihre Worte in seinem Kopf nach, während seine warmen Augen über ihre Gestalt glitten. Täuschte er sich oder schob sie tatsächlich ein wenig störrisch das Kinn vor? Er hatte ihr doch nie wehtun wollen und dennoch hatte er sie mit seinen Worten verletzt oder zumindest erzürnt. Das war nicht seine Absicht gewesen. Darüber solltest du dir keine Sorgen machen. Erst recht nicht meinetwegen, bemerkte der Vampir stumm. Wie üblich blieb er äußerlich die Ruhe selbst, aber im Inneren spannte er sich an. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, wie ihm nur allzu bewusst war. Aber vielleicht spielte das im Augenblick auch keine so große Rolle mehr. Ganz egal, denn er musste handeln. Sonst würde er es nicht länger ertragen. Beherrscht trat Shusei an die Vampirin mit dem kirschblütenfarbenen Haar heran, legte ihr sanft die Finger ums Handgelenk und zog sie zu sich zurück ins Zimmer. Mit der anderen Hand schloss er die Tür und lehnte sich vor, womit er sie zweifelsohne in Richtung der nunmehr geschlossenen Tür drängte.
Aber er ließ ihr trotzdem die Möglichkeit, sich unter ihm wegzuducken, um die Flucht zu ergreifen, falls es das war, was sie wider Erwarten wollte. Mit der einen Hand stützte er sich an der Tür ab, während die andere nach Lucas Kinn griff und es sanft anhob. „Du bist schön“, war alles, was er mit rauer Stimme zu ihr sagen konnte, ehe er vorbeugte und seine Lippen auf ihre legte. Es war ein zarter Kuss, ohne etwas von ihr zu verlangen oder sie zu bedrängen. Leicht lag sein Mund auf ihrem, erfasste die Konturen ihres feinen Mundes, spürte der Wärme ihrer Lippen nach. Doch bevor er die Beherrschung verlieren konnte oder sie sich mit Gewalt von ihm befreien würde, löste er den Kuss. Aber er war noch nicht bereit, sie gehen zu lassen. Somit schlang er beide Arme um sie und drückte sie an sich. Ehe sie es sich versah, hatte er sich mit ihr in den Armen umgedreht und lehnte nun selbst an der geschlossenen Tür, die zierliche Vampirin fest und dennoch liebevoll in die Arme geschlossen. Shuseis Kopf sank zurück gegen das Holz, wobei er sich noch einmal der Erinnerung an den Kuss hingab. Das hätte er nicht tun sollen. Er hatte ihr schon genug angetan, indem er sie mit seinem Leid belastete. Als habe ihn schlagartig jegliche Kraft verlassen, kippte sein Haupt langsam nach vorn und kam auf ihrem Kopf zu liegen. „Verzeih mir“, bat er mit gebrochener Stimme, der man einen undefinierbaren Klang anhörte, der – wie er mit absoluter Gewissheit sagen konnte – von dem Kuss herrührte, den er sich so schamlos von ihr gestohlen hatte. Tief ihren Geruch einatmend, als würde er nie wieder die Chance dazu erhalten, drückte er sie noch einmal an sich. Dann versagten ihm auch die letzten Muskeln ihren Dienst, sodass seine Umarmung ihre Kraft verlor. Nun hätte sie sich problemlos aus seinem Griff befreien können und er wäre wie leblos zurückgeblieben, um erst in ihrer Abwesenheit in sich zusammenzubrechen.
Im Nachhinein tat es Luca schon leid, dass sie Shusei nun so angegangen war, aber es war ihr einfach auf gut Deutsch zu blöd. Er musste doch nicht für jeden den barmherzigen Samariter spielen, und alle Last auf sich nehmen, nein jeder hatte sein ganz eigenes Päckchen zu tragen und das wusste Shusei genau, wollte es aber nicht wahr haben. Luca hingegen wusste es genau. Klar trauerte sie ihrem früheren Leben lange und oft nach, aber es half doch nichts mehr. Und wenn sie nun kein Vampir gewesen wäre, wäre sie Shusei nie begegnet und das wäre wirklich sehr schade gewesen. Sehr schade. Obgleich sie noch immer etwas sauer war lies sie das ganze aber dennoch nicht kalt. Vielleicht war ja noch immer etwas Menschliches in ihr, schön wäre es zumindest. „schon gut, wir müssen nicht mehr davon sprechen“ sagte sie langsam und zuckte versucht unbekümmert mit den Schultern zu zucken. Sie wollte nicht noch mehr in der Stimmung sein, das er sich irgendein leid zuschrieb. Sie selber versuchte realistisch zu sein und sich auch schuld zuzuweisen, was ihre Vergangenheit anging gab sie sich die zu Einhundert Prozent. Es wäre sehr falsch gewesen, wenn sie das jemand anderem in die Schuhe schieben würde. Sehr falsch. Nachdem diese kleine Auseinandersetzung vorbei war, hatte Shusei, die Tür aufgemacht und Luca war bereits auf den Weg, da er diese offen gehalten hatte blieb aber stehen und lächelte ihn an, auch wenn sie keinen Hunger hatte, konnten sie ja irgendwo hingehen, aber was als nächstes passierte damit hatte wohl Luca nicht gerechnet, den Shusei machte ein paar schritte auf das Mädchen zu und hielt die Vampiresse mit den Kirschblütenfarbenen Haar am Handgelenk fest und zog sie in das Zimmer zurück, schloss die Tür und Luca an die nunmehr verschlossene Tür verfrachtete und sich vor sie drängte. Kaum merklich schluckte die Vampiresse und schaute Shusei erstaunt und sorgenvoll zugleich an, was hatte er vor und was hatte ihn gerade dazu gebracht dies zu tun. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Wollte sie ihn beißen? Nein das würde Shusei nie machen, dennoch wirkte er so entschlossen, seine Augen verrieten dennoch nichts, leicht legte das Mädchen den Kopf schief und betrachtete den hübschen Vampir genau. Als Shusei sie berührte sich das Kinn von Luca nahm und zu sich zog, lächelte die junge Vampiresse leicht und wollte gerade etwas wie ein, Danke erwidern als Shusei sie küsste, erstaunt und doch perplex darüber, weiteten sich ihre Himmelblauen Augen und dennoch gab sie sich den Kuss hin. Er war weich und sanft, und einfach verführerisch. Sie musste wirklich zugeben dass sie es sehr mochte wenn man sie so, Gefangen hielt. Jederzeit könnte sie natürlich gehen, aber seien wir mal ehrlich, dass wollte Luca doch gar nicht, ihr Herz machte einen gewaltigen Sprung. Sie freute sich und fühlte sich super, in ihrer Haut, dass Kompliment und der Kuss. Es passte einfach. Shusei beendete den Kuss und schlang seine Arme um sie, drehte sich sodass er nun mit dem Rücken an der Tür lehnte und hielt Luca einfach in den Armen. Das Mädchen schloss die Augen und lehnte sich an den Vampir. „es gibt nichts zu verzeihen“ flüsterte Luca leise und ein lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „ganz im Gegenteil“ fügte sie in Gedanken hinzu. Trotz des Kusses und die entstehenden Glücksgefühle bei Luca ließen sie nun aber irgendwie unsicher werden, den Shusei wirkte schwach oder gar traurig, hatte Luca was Falsch gemacht. Soviel Erfahrung hatte das Mädchen nicht das sie mit Gewissheit sagen konnte, das sie spitze war, aber vielleicht hatte sie was falsch gemacht. Möglich war es…vielleicht. Shusei arme rutschten von ihren Armen. Was auch immer war, nun schwang bei Luca die Sorge mit. Sanft legte sie eine Hand auf die Wange von Shusei und drehte sein Gesicht sanft aber bestimmt in ihre Richtung. „Shusei…was ist, los?...es ist alles okay…es muss dir nicht leid tun…ich freue mich darüber, sehr.“ Meinte sie und hauchte ihm sanft einen Kuss auf die Lippen. Grinste ihn dann mit roten Wangen an und wartete ab was passierte. Die Antwort auf ihre Gefühle für ihn, war ihr nun klarer den je. Sie hatte sich in Shusei verliebt.