Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Dieser Raven starrte mich regelrecht an, weshalb ich ihn mit neutraler Mine zurück anstarrte und so schien er mich nun doch endlich bemerkt zu haben. War ich so unscheinbar, dass er mich gar nicht erst bemerkt hatte, als ich eingetreten war? Jedenfalls begrüßte er mich mit einem Lächeln, was mir den Eindruck verschaffte, dass er doch nicht ganz so unfreundlich, sondern bloß hungrig, war. Ich lächelte matt und wandte den Blick schließlich von ihm ab, nicht, dass er mir noch vorwarf, ich würde ihn anstarrten und sei gruselig oder soetwas. Seine Engelsaura konnte ich spüren, was jedoch nicht bedeutete, dass ich mich als Engel in seiner Gegenwart auch wohl fühlte. Im Gegenteil, ich wartete nur auf die Vorwürfe wegen der Sache im Labor. >>Unsre tolle, große Teamleaderin. Weißt schon. Labor und so.... Wie war der Name gleich? <<, meinte er, woraufhin sich meine Augen weiteten, das war vielleicht keine Anspielung, aber ich fühlte mich dann ein wenig angegriffen.... >>Sie heißt Alisha <<, erklärte ihm Samiel noch einmal, woraufhin ich diesen anlächelte, weil er zu mir gesehen hatte. Nickend wanderte mein Kopf wieder in die Richtung des Engels. Irgendwie war mir unwohl hier als Schuldige zu sitzen.
Als Samiel den Jungen auf die Bar ansprach fratge dieser, ob er sich betrinken wolle, das wäre sicher ganz lustig, diesen naiven Typen betrunken zu sehen, Leute reagierten ja alle unterschiedlich auf Alkohol. Abfüllen? Nicht abfüllen? Ich würde mich dafür nicht entscheiden, das würde Raven dann sicher, sofern er das vor hatte. Innerlich zuckte ich die Schultern, während ich zu Samiel blickte, welcher nicht zu verstehen schien, was Raven mit dem betrinken gemeint hatte, sagte noch, dass ich arbeiten müsse und er aufgrund der Langeweile vielleicht mitkommen würde, wenn Raven mit kam. So hatte ich es verstanden. Stirnrunzelnd blickte ich auf das Stück Pizza, das mit hinüber gerreicht wurde, doch lehnte ich es dankend ab, >>Ich kann nicht essen....<<, erklärte ich und sah zu Boden, ich hatte gar keinen Appetit, weil mir gewisse Personen diesen verschlagen hatten. Meine Gedanken kreisten wieder um Liam. Ich wollte mit ihm reden und klar stellen, dass da zwischen uns nichts war, dass ich nichts für ihn empfand - obgleich das wohl eine Lüge war.
„Alisha... Klar.“ Hätte ich mir auch einfach merken können. Wollte ich aber nicht und hatte auch andere Probleme gehabt, als bei der Vorstellungsrunde aufzupassen. Am Ende wusste ich um ihre Gesichter. Und das reichte. Demnach würde mir auch ohne entsprechenden Namen nicht entfallen, wer alles dort gewesen war. Und welchen Eindruck er oder sie hinterlassen hatte. An sich ein idiotischer Haufen. Aber nein, die Diskussion ließ ich nun bleiben. Und was dabei half einfach die Klappe diesbezüglich zu halten, war es noch ein Stück vom Essen ab zu beißen. Wenn der Karton auch langsam neben mich wanderte und ich mich dazu entschied nicht wirklich viel davon in mein Mageninneres zu verfrachten. Hunger kam schnell, aber ging auch rasch wieder. So konnte ich mir aber auf die Reaktion von Samiel auf meine Frage ein kurzes Grinsen nicht verkneifen. Be-betrinken. Genau. Manche fanden daran bestimmt Gefallen. Es gab doch immer diese schlauen Leute, die meinten es wäre eventuell cool sich mehr als die Anderen hinein zu schütten und am Ende in irgendeiner Ecke liegend belacht, oder ignoriert zu werden. Und egal was genau man tat; das Gesicht blieb einem wohl doch im Kopf. Auch wenn man nur kurz hinsah. Es blieben also nichts als peinliche Erinnerungen und lachende Leute, hatte man gerade den richtigen Ort erwischt. Ich hatte mich über ein oder zwei solcher auch schon zu genüge lustig gemacht. War nicht schwer. Bekam entsprechenden Personen am Ende nur nicht allzu prächtig. Tja~ Aber weg davon. Ich wollte wohl kaum Jemanden abfüllen, um im nachhinein drüber zu lachen oder peinliche Fotos zu schießen. Eher sah ich nochmals zu Alisha, die gerade dabei war angebotenes Essen abzulehnen. Schade. Dabei wäre noch zur Genüge da gewesen. Bei mir fehlten letzten Endes nur zwei Stücke, ehe ich den Karton wieder schloss und nicht weiter zu beachten schien. Jedoch nickte ich erst Sam zu, als Bestätigung, das die beiden mich dann wohl am Hals hätten, ehe ich mich dann endlich der Dunkelhaarigen widmen konnte. „Du arbeitest dort? Deswegen keinen Hunger und der panische Blick auf die Uhr? Mh~ Machts wenigstens Spaß? Oder... ist das dein erster Abend? Hast du schon mal inner Bar gejobbt?“
Geben war wohl definitiv anders. Sie lehnte es geradezu ab, was mich nicht so ganz zufrieden stimmte. Doch bis ich mich dem widmete, hatte ich mich wieder kurz an Raven gewandt. Stimmte dieser auch meinem Angebot zu, wodurch ich nun selber auch noch mal nickte. Als Bestätigung und Verständnis hintendran. Das Stück Pizza hielt ich wiederum noch immer in der Hand und wartete darauf, dass sie es sich womöglich vielleicht doch noch mal anders überlegte. Mir war bewusst, dass Menschen - so wie “ich”, hmpf - sie brauchten etwas zu Essen. Ich nicht unbedingt, auch wenn ich sehr oft das Gefühl hatte, essen zu müssen, es gar zu wollen. Aber da ich sowieso bereits… tot war, machte das kaum einen Unterschied. Zwar war ich “wiedergeboren”, blieb aber trotzdem nicht so quicklebendig, wie es vielleicht hätte sein sollen. Doch darüber verschwendete ich nicht gerade einen Gedanken oder so. Lediglich waren es nur kleine Zeitpunkte, in denen diese Funktion des Gehirnes zustande kamen. Allein der Tatsache wegen, dass ich darauf wartete, dass sie endlich das Stück in die Hand nehmen würde, musterte ich ihren Gesichtsausdruck - versuchte es jedenfalls - verengte auch kurzweilig die Augen. Wirklich anwesend schien sie nicht zu sein. So hatte ich jedenfalls das Gefühl. Allein aus folgendem Grund, sie hatte ihren Blick gesenkt und wich damit jeglichen Kontakt mit anderen Augen aus. Bevor ich aussprach, was ich dachte, schob ich meine Augäpfel hinüber zu Raven, um diesem zu lauschen. Gegen Ende waren sie wieder auf Alisha gerichtet. Ich bewegte das Pizzastück ein bisschen, um darauf aufmerksam zu machen. ”Iss.“ Meine Stimme hatte etwas forderndes, wenn auch schwach. Hielt sich dennoch monoton.
Ich tippelte die Finger aneinander, wusste nicht, was ich großartig sagen sollte, während ich in einem Raum saß, in welchem ich in der Unterzahl war, sowohl an Geschlecht, als auch an Macht. >>Alisha... Klar <<, der Engelsjunge machte den Anschein, als wäre ihm mein Name bloß entfallen, ob dem nun so war wusste ich nicht, ich konnte schließlich keine Gedanken lesen. Deshalb nickte ich bloß mit einem breiten Lächeln im Gesicht. >>Du arbeitest dort? Deswegen keinen Hunger und der panische Blick auf die Uhr? Mh~ Machts wenigstens Spaß? Oder... ist das dein erster Abend? Hast du schon mal inner Bar gejobbt? <<, fuhr er seine Fragerei fort, woraufhin ich kurz schwieg, um mich zu sortieren und ihm anschließend eine Antwort darauf zu geben. Mir war ein wenig flau im Magen, ich fühlte mich nicht unwohl oder so, aber irgendwie anders, als sonst. Vielleicht war ich ja aufgeregt, weil ich heute meinen ersten Arbeitstag antreten würde. >>Das ist mein erster Arbeitstag....ich bin ein wenig aufgeregt <<, meinte ich und tippelte wieder etwas nervös die Fingerkuppen aneinander, hoffentlich fiel meine Nervosität nicht ganz so auf. Hunger hatte ich wirklich nicht, denn der wurde von dem eigenartigen Gefühl verdrängt, der Blick auf die Uhr galt nur einer Sache. Nämlich, dass ich am ersten Arbeitstag nicht gleich zu spät kam, das machte sicher keinen so guten und zuverlässigen Eindruck!
Ich hatte den Blick während des Sprechens aufgerichtet. Als ich etwas neben meinem Kopf auf und ab schwenken sah, glitt mein Blick hinüber zu Samiel, welcher mich aufforderte das Pizzastück zu essen, nachdem er damit herum gefuchtelt hatte. Seuftzen. >>Na gut, aber nur, weil du es so willst <<, murmelte ich ihm zu, ergriff vorsichtig das Dreieck und biss einen Haps ab. Ja, ich war eben nicht so, dass ich alles gleich verschlingen musste. War ja auch kein Schlund. Nachdem mit der Käse salzig auf der Zunge zerging und ich das Stück verdrückt hatte, war der Hunger aufgetaucht und wieder gestillt worden, >>Danke <<, meinte ich, belächelte den Jungen, der neben mir saß und schürzte daraufhin die Lippen.
Uuuh, doch der Erste. Klar, wenn man sich dann freute etwas Verstärkung dabei zu haben. Zumindest in Form bekannter Gesichter, wie hier. Wobei ich nicht wirklich sicher war, ob meine Anwesenheit sie nun wirklich irgendwie.. erfreuen würde oder so was. Gab mir ja auch keine allzu große Mühe eben das zu erreichen. Stützte erstmals nur mit einem leisen „Hmm“ den Kopf in die Hände und sah zu, wie man ihr das Pizzastück aufdrängte. Das ließ ich nicht unkommentiert. „Mit leerem Magen zu arbeiten ist keine gute Idee. Vor allem nicht am ersten Tag.“ Kurz gegrinst folgte noch ein „Das wird schon“ und blieb erstmals das Letzte, bis Madame ihr Stück ganz aufgegessen hatte. Wanderten meine Augen dabei auch etwas zum Fenster. Ich mochte das Licht, welches nun ins Zimmer flutete. Wozu Vorhänge vorziehen, wenn man sich sowas ansehen konnte. Abende sahen meist spektakulär aus. Also auch eine gute Idee gerade dann hinaus zu gehen. Oder eben... zu arbeiten? Lieber waren mir da Spaziergänge. Wenn man sich alleine die Beine vertreten konnte. Etwas nachdenken konnte. Vielleicht war ich gerade deswegen zufrieden damit, den beiden zugesagt zu haben. Wer sich unterhielt und in einer Bar saß, der würde sich wohl kaum allzu sehr den Kopf zerbrechen können. Fragte sich nur noch... „Und wann genau musst du anfangen? Oder eher... wann gehen wir los?“ Die zweite Frage war an beide gerichtet. Sah so auch abwechselnd zwischen beiden hin und her. Jetzt? Gleich? Nachher? Wenn man trödelte, könnte man bestimmt auch schon eher losgehen? Bestimmt. Obwohl Samiel noch zuende essen musste. Warum ich es so eilig hatte? Hatte ich es eigentlich ja gar nicht. Ich mochte nur den Abend und wollte vielleicht nicht allzu viel davon verpassen. Oder von hier aus beobachten müssen. Wenn ich mich, auf eine Antwort lauschend, auch schon Mal erhob, weil mir gerade die Frage aufkam, wo genau ich eigentlich meine Geldbörse hin gepackt hatte. War doof ohne zu gehen. Musste Sam ja jetzt eh noch was wieder geben. Und Schulden wollte ich nicht allzu viele machen. Zumindest nicht direkt beim Zimmergenossen. Sonst ja gerne.
Na also. Es schien doch zu gehen. Ich nickte lediglich, versuchte sogar die Mundwinkel etwas anzuheben. Jedoch gestaltete sich das für mich selber nicht gerade einfach, wie für manch andere. Zwar spürte ich ein leichtes Zucken, was wiederum auch nichts brachte. Ich würde wohl in diesem Bezug noch lernen dürfen. Damit hatte ich auch versucht, ihre Danksagung zu erwidern. Einfach damit, dass ich versuchte zu lächeln. Mein Gesicht wehrte sich jedoch dagegen, wie ein Stück Beton. Alles wohl zu seiner Zeit. Während sie damit nun beschäftigt war, widmete ich mich wieder Raven zu. Parallel dazu nahm ich nun selber ein Stück der schon kalten Pizza, um schweigsam davon abzubeißen und anzufangen, zu kauen. Sie war nicht schlecht. AJ hatte recht. Ob sie warm besser schmeckte? ”Am besten nicht zu spät“, fügte ich nuschelnd bei, während ich noch immer etwas im Mund hatte, ehe ich es runterschluckte. Mein Blick wanderte kurz hinüber zum Wecker, um die Uhr abzulesen. Wiederum wanderte mein Blick hinaus in die Abendsonne, welche ich etwas beobachtete, ehe meine Seelenspiegel etwas hinab wanderten und auf irgendeinem Punkt ruhten. Die Sonne erzeugte so manchen Farbton, der mich an irgendetwas erinnerte. Das wiederum konnte vieles sein. Aber irgendetwas bestimmtes. Abwesend biss ich wieder vom Pizzastück ab. War noch längst nicht fertig, auch wenn mir im Hinterkopf bewusst war, das AJ um einiges fixer war, als gedacht. Aber sie hatte etwas gegessen, dass besänftigte meine anordernde Ader. Schließlich - wie Raven erwähnte - war es nicht gut, mit leerem Magen zu arbeiten.
Der Engelsjunge hatte mich ein wenig in ein Gespräch verwickelt, sodass ich die Nervösität verlor, >>Mit leerem Magen zu arbeiten ist keine gute Idee. Vor allem nicht am ersten Tag <<, sagte er mir, woraufhin ich nickte. Ein aufmunterdes Das wird schon fügte er seiner kleinen Rede bei, ehe ich auch darauf nickte. Nachdem ich das Pizzasrück gegessen hatte lächelte ich also doch etwas zufrieden, am besten wir gingen nicht allzu spät los, sodass ich mich noch in Uniform werfen und einen guten Eindruck machen konnte. Meine Augen suchten dann doch die Uhr, worauf mir der Atem stockte, ich hatte genau zehn Minuten Zeit meinen Arbeitsplatz aufzusuchen! Es blieb nicht mehr viel Zeit zum nachdenken. Ich sprang auf, während Raven fragte, >>Und wann genau musst du anfangen? Oder eher... wann gehen wir los? <<, ich hatte das Bedürfnis mich zu beeilen, daher stapfte ich leichtfüßig zur Tür, öffnete diese, >>Ich geh' einfach schon mal vor, kommt einfach nach, wenn ihr so weit seid <<, erklärte ich lächelnd und lief aus der Tür hinaus, zog jene hinter mir zu und rannte über den Gang, rutschte und schlidderte um die Ecke, der Boden war unheimlich glatt! Beinahe fiel ich hin und knallte gegen die Wand, aber auch nur beinahe, ich hatte mich gerade noch fangen können, um die Treppe hinunter flitzen zu können, ich sprang sie regelrecht hinunter. Von meinen akrobatischen Leistungen hatte ich irgendwie noch nie etwas gehört gehabt, doch endlich schienen sie sich zu bewähren. Über den Pausenhof zur Stadt gerannt kam ich auch so atemlos vor der Bar an, keuchte, rang nach Atem. Es blieb keine Zeit atemlos zu sein! Weshalb ich auch sogleich das Lokal betrat mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Dummerweise hatte ich meine Tasche bei Samiel und Raven vergessen.
Wann gehen wir los? Fräulein tat es bereits und stürmte wie von etwas gestochen hinaus, als wäre irgendein wildes Tier hinter ihr her gewesen. Und genauso hörte es sich auch an, lauschte man den Lauten, die folglich aus dem Flur kamen. Zwar beugte ich mich etwas nach vorne, lief dabei Gefahr noch vorne über vom Bett zu kullern, wusste das aber zu verhindern und blieb so einfach wie ein Stein sitzen. Erkannte jedoch nichts, da sie die Türe brav wieder hinter sich geschlossen hatte. Okaaay, dann hatte sich die Frage ja geklärt, wollte ich daraufhin leicht grinsend gerade etwas loswerden, suchte Samiels Blick und bemerkte dabei etwas, das eigentlich hätte mit zur Tür heraus verschwinden sollen. Doch mehr als ein einfaches „Mh..“ erntete die Tasche erstmals nicht, bevor ich dem meine Worte widmete, der noch mit seinem Essen beschäftigt schien. „Weißt du, wo genau die Bar ist?“ In der Stadt sollte es doch mehrere geben. So genau hatte ich darauf nun nicht geachtet, um es mit Sicherheit sagen zu können. „Sonst finden wir unser Barfräulein am Ende gar nicht wieder. Können wir ihr ihr Täschchen gar nicht bringen...“ Alles in überdeutlich mitleidiger Tonlage, während ich den benannten Gegenstand anstarrte, mich dabei auch endlich erhebend. Vielleicht sah ich sie ja vom Fenster aus noch rennen? Konnte sie in Gedanken anfeuern! Oder eben nicht. Eher nicht. Aber ich machte mich auch nicht drüber lustig oder grinste schadenfroh hinterher. Immerhin. Hätte die Tasche auch irgendwie dorthin bringen lassen können. So freundlich war ich heute Mal. Immerhin hatte ich nicht umsonst meine kleinen Freunde hier, von denen man aber momentan so gut wie nichts sah. Trieben sich irgendwo herum und gingen ihren Beschäftigungen nach. Und darin musste ich sie auch nicht stören, wenn ich mit Sam zusammen doch eh noch hinter dem Mädchen her gehen würde. Hoffentlich wurde das auch ein witziger Abend. Dann wäre es wenigstens lohnend. Wann genau wir uns nun allerdings auf den Weg machten, überließ ich dem Anderen. Immerhin war es jener, der noch am Essen war. Musste ihn ja nicht mit Gewalt hinfort zerren. Anders als die kleine Alisha hatten wir ja Zeit genug.
Vielleicht war die Zeit ja doch knapper, als ich dachte. Den schon im nächsten Moment - dabei war ich gerade mal mit der Hälfte meines Pizzastückes fertig - stürmte sie schon aus dem Zimmer, als würde sie etwas unheimliches verfolgen oder dergleichen. Ich starrte noch eine ganze Weile auf die schon wieder geschlossene Tür und konnte selber nicht mal ernsthaft festlegen, wie lange das nun genau war. Erst als Raven wieder zu sprechen anfing, konnte sich mein schon fast verkrampfter Blick von der Tür lösen, um zu ihm zu schauen. ”…?”, mein Blick wanderte neben mich, dann aber weiter im Zimmer umher, wo ich nun selber auch das Objekt mit den Augen fand, welches mein Gegenüber ansprach, nachdem er von der Bar gesprochen hatte. ”Wo die Bar ist?”, wiederholte ich murmelnd, schaute wieder zur Tür und überlegte kurzerhand, ”hmm…” Ich dachte nach, wusste nicht genau, wo sie womöglich war. Allerdings glaubte ich das schon irgendwie zu schaffen - die Bar und Alisha finden. Hinunter auf meine Pizza geschaut, aß ich das Stück nun auch allmählich auf, um wenigstens noch ein zweites zu essen. ”Sie wird schon ausfindig zu machen sein“, erklärte ich darauf wieder kurz schweigend, schloss sogar etwas die Augen, ehe die Lider daraufhin wieder nach oben schlugen. Ließ ich die Pizzahälfte auch langsam weder sinken, wieder hinunter auf die Schachtel schauend, ”…Raven. Warum ist… lächeln wichtig?”, fragte ich schließlich und wollte einfach auch eine Meinung von ihm einholen. Hatte ich sie schließlich schon von Alisha bekommen. Aber schaden würde das hoffentlich nicht.
Und doch glaubte ich, dass es vielleicht besser wäre, diese Sache in andermal beantwortet zu bekommen. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Vielleicht irrte ich mich aber auch. Jedoch zuckte mein Arm kurzerhand, welchen ich nun auch kurz beobachtete. Und ehe ich damit auch auf eine Antwort von Raven wartete, schob ich die Packung mit der Pizza an die Seite, aufs Bett, und erhob mich. ”Irgendetwas stimmt nicht“, murmelte ich, schaute hinüber aus dem Fenster und konnte schon sehen, dass es wirklich allmählich dunkel wurde. Wanderte mein Blick auch kurz darauf hinüber zu AJ’s Tasche. Ich hatte sie eigen gewissen Augenblick beobachtete, ehe ich auf sie zuschritt, um sie an mich zu nehmen. ”Ich geh zu AJ“, stellte ich klar und deutlich fest, schaute noch mal zu Raven, ”ich gehe vor.” Mit diesen Worten wandte ich mich wieder auch nach vorne und verließ das Zimmer. Mich regelrecht um den Gurt der Tasche gekrallt, verließ ich auch Gang und auch das Gebäude, um mich auf den Weg zu eben besagter Bar aufzumachen.
Beide hatten sich angezogen und waren aus dem Bad marschiert. Sie redeten nicht viel auf dem Weg und Vanth dachte in der Ruhe Pause über das nach was bisher passiert war. Eigentlich konnte er wirklich zufrieden sein. Er gewann langsam an Biss und auch sonst fühlte er sich nach dem bad viel frischer. Er war beinnahe Neugeboren. Nun, wenn man den Fakt dazu nahm, das er erst vor kurzen von den Toten auferstanden war, war er Tatsächlich Neugeborgen. Nur halt in Erwachsener Gestalt. Zum Glück. Nun seine Gedanken kreisten in dem Moment jedoch erst um die Wette die sie gerade abgeschlossen hatten. Hatte er sie nun wirklich Richtig verstanden, oder war er total in die Falsche Richtung abgeschlittert. Oder war es das was er dachte, und die beiden würden noch zusammen im Bett landen. Oder wo auch immer. Es wurmte ihm wirklich, das er sich nicht sicher sein konnte, was es nun mit dieser Wette auf sich hatte. Und Fragen wollte er auch nicht, da sie dann die Situation so Wenden und Drehen konnte wie sie wollte. Womit sie sich einen großen Vorteil einbringen würde. Er müsste das ganze also vorsichtig und am besten mit einer Zange anfassen, denn er wollte dies zu einem Heimspiel machen und den Preis nach Hause holen. Die beiden Hatten sich mehr oder weniger geeinigt erst bei Vayas Zimmer halt zu machen damit sie sich als erstes umziehen konnte. Vanth spielte einfach mal den Gentleman, was ihm eigentlich Charmant machte aber doch nicht wirklich seine Art war. Wie dem auch sei, Vaya wollte ihn auf den Gang warten lassen, doch der Dämon war ihr zuvor gekommen und bereits in Ihr Zimmer getreten. Gespannt beobachtete er wie sie sich erneut auszog. Es konnte wirklich zu einer Gewohnheit werden, dennoch verdarb sie ihm den Spaß als sie ihm Befahl sich gefälligst um zu drehen als sie sich ihre Unterwäsche ausziehen wollte. Grummelnd drehte er sich um und wartete bis sie fertig war. Es dauerte nicht lange und er drehte sich um und sah wie sie Bereits ganz fertig war. Schade, ihre neue Unterwäsche würde er dann wohl erst später sehen. Welch eine Schande. Doch sie sah in ihrem etwas weitem Shirt und ihrer Zerfetzten Jeans nicht wirklich schlecht aus, und die beiden verließen das Zimmer. Es dauerte nicht lange, ehe sie nun bei ihm Angelangt war. Er schloss die Tür auf und trat ein und Schritt sofort zu dem Schrank indem sich seine Kleider befanden. Rasch hatte er sich Ausgezogen ihn störte es nicht wenn sie ihn beobachtete, er war nicht so ein Snob wie sie. Doch er blieb nicht lange Nackt, griff sich schnell ne trockene Boxershorts und ne Jogginghose und dazu ein dunkles Tshirt und zog alles an. Ihren Blick sah er nur als er sich wieder umdrehte. Doch er sah ihr nicht lange in die Augen, sondern setzte sich schnell aufs Bett und meinte dann zu Vaya. “Sag mir nur eins, wann hast du vor diese Wette durch zu führen?! Würde mich wirklich interessieren.“ Er grinste ihr Frech zu ehe er noch etwas hinzufügte. “Ich denke, es ist okay, wenn wir erstmal hier bleiben!“