Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Nach seinem letzten Spruch war Vaya fast überstürzt aufgebrochen, als wäre ihr ein Schrecklich wichtiger Termin eingefallen, den sie unbedingt noch war nehmen musste. Mit einem Kuss auf die Wange hatte sie ihm eine Gute Nacht gewünscht und war davon gerauscht. Noch einige Minuten später starrte der Schwarzhaarige auf die geschlossene Tür, ehe er sich mit einem Kopfschütteln von dem Anblick los riss und sich zurück in sein bett fallen lies. Er wusste einfach nicht woran er bei ihr was. Zu einem war sie Zuneigungsvoll und zutraulich und auf der andere Seite konnte sie total abblocken und merkwürdig sein. Wie bei dem Kampf am Vortag. Sie war einfach davon gelaufen und hatte ihn dann verfolgt um ihre Ausreden darzulegen und sich bei ihm gut zu stellen. Er brummte vor sich hin. Nun ja… sie hatte es auch noch geschafft so doof wie er war. Klatsch. Seine flache Hand war auf seiner Stirn gelandet und blieb dort ruhen. Es war spät, er sollte einfach schlafen gehen. Abermals vergingen einige Minuten ehe sich der Dämon aufrappelte, sich bis auf die Shorts auszog, alles im Zimmer verstreut liegen lies und dann zurück ins Bett ging. Diesmal jedoch unter seine Decke. Er blieb noch lange auf, ständig schwirrten Weißhaarige Dämonen durch seinen Kopf… wobei eigentlich war es nur eine. Und noch andere Bilder aus der frühen Vergangenheit. Sein Begrüßungs-Komitee namens Jinai, das Essen im Speisesaal, seine ersten Unterrichtsstunden, das Treffen mit Vaya, der Tag den er mit ihr verbracht hatte und dann der Kampf. Die ganzen Leute, die Gruppen. Der Möchtegern Macho Blondie oder wie auch immer er hieß, der Einäugige, die schräge Wolf Engelein die ihn wohl nicht mochte. Vanth drehte sich um und Schloss die Augen. Die Bilder verschwanden, doch der Schlaf wollte noch immer nicht kommen. Er bekam sogar mit wie sein Zimmer Nachbar eintrat und sich in sein Bett schlich. Der Dämon tat einfach so als würde er schlafen und sah ihn nicht an. Dann irgendwann, konnte auch er seien Augen nicht mehr auf halten und schlief ein.
Mühsam öffnete er seine Liede rund blinzelte. Es war noch immer Dunkeln. Hatte er überhaupt geschlafen? Oder war der Tag schon wieder an seinem Ende. Langsam setzte er sich auf und sah das sein Nachbar bereits verschwunden war. Also war es auf jeden fall nach Morgen. Er zuckte mit den Achseln und streckte sich Gähnend. Hach ja, Der frühe Vogel ..kann mich mal! Erstand auf und die Decke fiel zu Boden, was ihn nicht weiter störte war er doch alleine im Zimmer. Den Bauchkratzend ging er zum Fenster und sah hinaus. Der Himmel war überall bewölkt und er konnte nichts von der Sonne entdecken. Nun, immerhin wusste er nun warum es so Dunkel war und das er nicht den ganzen tag verpennt hatte. Vielleicht sollte er sich auf den Weg machen um etwas zu Essen zu finden? Eine Gute Idee. Schnell war er angezogen und schon hatte auch er das Zimmer verlassen. Natürlich ohne Aufzuräumen.
Alle beide liefen durch das Waisenhaus auf dem Weg in ihre jeweiligen Zimmer. Mal wieder war der Tag ziemlich schnell vorrüber gegangen und für Kaoru's Geschmack ein bisschen zu schnell. Wie konnte er nur den ganzen Tag in der Musikbude verbringen? Hatte er etwa so sehr die Zeit um sich herum vergessen? Womöglich, denn anders konnte er es sich wirklich nicht erklären. Eigentlich bräuchte er garnicht mehr schlafen gehen, denn wenn er sich nicht irrte dann fängt der Unterricht bald wieder an. Seufzend lief er neben dem Türkishaarigen her und schleppte sich ziemlich träge die Treppenstufen herauf. Es lag nicht wirklich daran das er müde war, sondern eher daran das er keine Lust hatte. Als Halbdämon brauchte man zum Glück nicht soviel Schlaf, weswegen es jetzt nicht so schlimm wäre ohne jegliche Bettruhe nacher in den Unterricht zu gehen. Von der Seite warf er Toyo kurz einen Blick zu und fixierte schnell wieder die Treppen vor sich. Das er selbst ein Junge war hatte wirklich einen Vorteil, denn so konnten sie zusammen zu ihren Zimmern laufen und mussten sich nicht so schnell wieder trennen. Selbst wenn ein Erzieher sie erwischen würde wäre es nicht so schlimm, denn wie gesagt - sie waren beide Jungs. Wenn er sich jetzt nicht irrte dann durften Jungen und Mädchen zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zusammen irgendwo unterwegs sein. Naja, ihn betraf es ja zum Glück nicht wirklich - nicht in diesem Moment zumindest. Oben angekommen steuerte er auf seine Zimmertüre zu, da Toyo ja gemeint hatte er würde den Blondhaarigen bis zu seinem Zimmer begleiten. Irgendwie kam er sich jetzt vor wie das Mädchen in dieser... was immer sie auch miteinander hatten. Je näher er der Türe kam desto nervöser wurde er, denn gleich würden sie sich verabschieden müssen. Aber warum beunruhigte ihn das innerlich so? Es war doch was ganz normales.. Die ganze Situation war für den Halbengel mehr als nur peinlich, da sein Herz wieder ein paar Takte schneller schlug und einfach keine Ruhe gab. Natürlich würde das dem Halbvampiren nicht verborgen bleiben und genau aus diesem Grund wünschte sich der Blonde gerade ein schwarzes Loch zum verschwinden. Vor der Türe ankommend schluckte der Kleinere schwer und wandt sich dabei dem größeren zu, um ihm mitzuteilen das sie an ihrem Ziel angekommen waren. Da sind wir.. Danke fürs begleiten. sagte er nervös und starrte kurz auf den Boden. Seine Hand wanderte schon langsam zur Türklinke hinter ihm, um diese dann öffnen zu können. Jetzt passierte es schon wieder.. sein Kopf war mehr als nur leer. Er fühlte sich in diesem Moment mehr als nur dumm. Wie ein kleines Schulmädchen und so.. schwach. Hoffentlich würde das jetzt schnell vorbei gehen und Kaoru könnte sich in seinem Bett verstecken und für immer dort vor sich hin vegetieren.
Toyo hatte sein Wort gehalten und brachte den Blonden zu seinem Zimmer. Na so uneigennützig war es nicht gewesen, denn auch der Türkishaarige musste in sein Zimmer. Es war immerhin schon Schlafenszeit, wobei es eher mitten in der Nacht war. Den ganzen Weg zum Zimmer von Kaoru hatten sie nicht wirklich geredet, sie waren einfach nebeneinander hergegangen. Die Treppe hatten sie schon erklommen, gleich hieß es sich gute Nacht zu sagen und jeder ging dann in sein Zimmer. Eigentlich wollte der Türkishaarige das gar nicht, aber er konnte dem Superstar nicht einfach so auf die Pelle rücken, das wäre wohl nicht angebracht. Niemand mochte so gerne einen klammernden Jungen an seiner Backe kleben haben. Trotzdem versetzte es seinem Herz einen kleinen Stich, als sie vor seiner Zimmertüre zum stehen gekommen waren. Kaoru hatte schon eine Hand an der Türklinke. Nur noch wenige Augenblicke und dann würde er nur mehr auf die zugemachte Tür starren. Doch zuvor sollte er sich von seinem mehr oder weniger heimlichen Schwarm verabschieden. "Ach nichts zu danken.", winkte der Türkishaarige ab, auf die Worte von Kaoru. Er hatte es wirklich gerne gemacht, zumal er noch ein wenig mehr Zeit mit ihm verbringen konnte. Toyo hatte nicht damit gerechnet, dass er sich so schnell verknallte, oder zumindest so etwas in der Art für jemanden empfand. Hoffentlich machte er dem Blondschopf damit nicht übermäßig Angst, das wäre das letzte was er wollte. "Ich wünsch dir eine gute Nacht und hoffentlich sieht man sich bald wieder.", waren seine Worte zum Abschied. Aber so ganz ohne sich ein wenig an dem Superstar zu vergreifen und ihn zu verwirren, konnte er einfach nicht abhauen. Und so beugte er sich vor zu Kaoru und gab ihm einen federleichten Kuss auf den Mund. Eigentlich war das nie seine Intention gewesen, aber die Wange hatte in dem Moment einfach nicht so einladend ausgesehen wie die Lippen des Kleinere. Toyo machte auf den Absatz kehrt und verschwand in sein eigenes Zimmer, aber nicht ohne noch einen Blick zu dem Blondschopf zu riskieren.
Nun standen sie beide vor der Zimmertüre von Kaoru und würden sich gleich verabschieden. Die Nervosität des Kleineren wollte einfach nicht verschwinden und irgendwie schien sie immer größer zu werden. Sie konntan ja schlecht die ganze Nacht vor der Türe stehen und sich halber anschweigen. Nein, das würde sicherlich nicht gehen und wäre mehr als nur merkwürdig. Konnte jemand bitte kurz die Zeit anhalten und den Blonden da raus holen, als wäre er niemals in so einer Situation? Danke, wäre nämlich sehr nett, aber diesen Wunsch würde ihm jetzt wohl keiner so schnell erfüllen. Verdammt aber auch. Immer wieder strich er über die Türklinke, um sich selbst dadurch ein bisschen zu beruhigen. Zumindest beruhigte man sich schneller, wenn man ein Tier streichelte. Ob das mit einer Türklinke auch so gut klappte? Bis jetzt spürte Kaoru keine Besserung, weshalb er damit aufhörte. Gott, wie dumm war er eigentlich im Moment? Er streichelte geistesabwesend eine Türklinke, um seine Nervosität zu besänftigen. Irgendwie fühlte er sich im Moment so ziemlich krank.. vielleicht war es ja auch. Sollte der Halbengel doch die Krankenschwester der Schule aufsuchen? Sie konnte dem Superstar vielleicht sagen was ihm fehlte und weshalb er sich wie ein Idiot benahm. Obwohl.. nacher würde sie vielleicht Dinge aussprechen, die er im Moment nicht hören will und kann. Die Gefühle in ihm spielten schon genug verrückt.. die letzten Monate waren schon schwer genug gewesen. Kaoru brauchte doch einfach nur Ruhe vor allem und jedem, aber das Schicksal hatte ganz andere Dinge mit ihm vor. Als Toyo's Stimme die Stille durschnitt zögerte der Kleinere ein bisschen, aber richtete dann doch seine blauen Augen auf den Größeren. Auch wenn dieser meinte der Halbengel müsse sich nicht bedanken tat er das trotzdem, denn so wurde es ihm bei gebracht. Immer schön freundlich sein und sich für Dinge, die andere für einen tun, bedanken. Jetzt kam der Abschied vor dem sich Kaoru so sehr fürchtete.. aus welchem Grund auch immer. Innerlich versuchte er sich zu ermahnen und ruhig zu bleiben, weshalb er zuerst garnicht bemerkte wie der Türkishaarige immer näher kam. Erst als er seinen warmen Atem auf seinen Lippen spüren konnte schreckte der Kleinere aus seinen Gedanken heraus und versuchte nach hinten auszuweichen. Nur zu blöd das sich da eine geschlossene Türe befand, weshalb er es nicht schaffte. Sein Herz schlug ihm unkontrolliert gegen die Brust und seine Wangen färbten sich schlagartig rot. In diesem Moment glich er sicher einer reifen Tomate, aber er konnte sowieso gerade nicht klar denken. Sein Herz schien zu explodieren, als sich ihre Lippen ganz kurz und federleicht berührten und für einen kleinen Augenblick setzte sogar sein eigenes Herz aus. Selbst sein Atem ging unkontrolliert, als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. Verwirrt, geschockt, glücklich und beschämt zu gleich starrte er Toyo hinterher, wie dieser so schnell wie möglich verschwand. Noch ein letztesmal trafen sich ihre Blicke, als der Türkishaarige schon hinter der nächsten Ecke verschwand. Kaoru konnte sich nicht einmal richtig verabschieden, denn dazu war er einfach nicht im Stande gewesen. Er war wie paralysiert.. war es etwa so auffällig gewesen, dass er sich für Jungs interessierte?! Überfordert und total verzweifelt deswegen rutschte der Blonde an der Türe zu Boden und vergrub dabei sein Gesicht in seinen Händen. Hoffentlich hatte das jetzt keiner gesehen, denn das wäre mehr als nur schrecklich. Die Angst machte sich wieder in ihm breit.. angst verstoßen zu werden. Eigentlich hatte er gedacht das Chaos in ihm könnte garnicht mehr schlimmer werden, aber da hatte sich der Halbengel wohl geirrt. Sie war größer den je. Am liebsten würde er jetzt los heulen, aber das verkniff er sich lieber. So verheult könnte er doch nicht seinem Zimmergenossen entgegen treten, wenn dieser überhaupt da war. Tief luft holend sammelte er sich wieder vom Boden auf und öffnete leise die Türe zu seinem Doppelzimmer. Zum Glück war keiner da.. sofort hüpfte er mit seinen Klamotten unter seine Decke und versteckte sich da für die restliche Nacht, um ein bisschen nachzudenken. Schlafen würde er sowieso nicht können. Am nächsten morgen schleppte sich der Kleinere zu seinem Schrank und zog sich seine Schuluniform an. Die trug er heute zum ersten Mal, weswegen er sich im Spiegel betrachtete und so schlecht sah sie garnicht aus. Etwas müde schnappte er sich seine Schultasche und machte sich dann doch auf den Weg zum Unterricht.. dass würde ihn sicherlich ablenken.
Als Fion seine Augen öffnete spürte er als erstes sein rasendes Herz. Es schien als habe es nichteinmal über Nacht Ruhen können. Der gestrige Tag schien für Fion wie ein nebliger Traum, von dem er noch nicht wusste ob er ein Albtraum zu seien schien, oder zu der anderen Sorte gehörte. Er versuchte aufzustehen, doch sein Körper lag schlaff im Bett, verschwitzt und zitternd. Vorsichtig führte er seine Finger zum Hals und zählte das Pochen unter seiner Haut, als habe er Angst das sein Herz aufhören würde zu schlagen. Es dauerte ein wenig, bis er es schaffte sich aufzusetzten. Er schlang die Arme automatisch um seinen Körper und drückte sich selbst so fest wie möglich. Er fühlte sich alleine gelassen und ängstlich. Ich gehöre nicht hier her. Ich gehöre nicht hier her. Die leisen Worte die über seine Lippen kamen, schienen ihn müde zu machen, als habe er kaum Kraft seinem ersten Tag gegenüber zu stehen. Aber er stand auf und spührte das unangenehme Glühen seiner Wangen. Er kämpfte sich selbst zum Kleiderschrank und zwang sich, sich aus seinem Schlafanzug zu schälen. Er fühlte sich selbst wie abwesend, als er sich umzug. Ein dichter Nebel schien seine Gedanken zu umhüllen. Das einzige was er fühlte war die Angst die in ihm steckte und seinen Körper zum zittern brachte. Er traute sich nicht einmal in den Spiegel zu schauen, der Fion der er war würde ihm fremd vorkommen, falsch. Alles schien ihm falsch zu sein, doch die leise Einsamkeit in diesem Zimmer die er gestern so gewertschätzt hatte schien ihn langsam zu erdürcken. Er strich sich noch einmal durch die Haare und nahm seine Schulsachen, Es dauerte einen Moment bis er realisierte, dass er den Türgriff in der Hand hatte. Als er hinaus ging zog er den Kopf ein und spürte wie er sich auf ie Lippen biss vor Angst, so stark das er den eisigen Geschmack von Blut schmecken konnte.