Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Elion hatte die ganze Nacht sehr schlecht geschlafen, weil seine Gedanken nur um Blut gingen. Sein Hunger hatte gestern echt übertrieben und jetzt wusste er was es war, wenn man nicht auf Ayato hörte. Wenn er nach Hause gekommen wäre, so konnte er viel früher etwas erhalten. Er musste sich einige Male bewegen, was vielleicht auch der Grund sein konnte, dass der rothaarige aus seinem mühsamen Schlaf geweckt wurde. Es war dem Jungen gar nicht aufgefallen, dass der andere sich zu ihm begeben hatte. Die Bewegungen spürte er ziemlich genau und als er die Augen öffnete, ja da traute er ihnen nicht. Der weißhaarige wurde ungefähr so rot wie die Haarfarbe seines Zimmerpartners. Sie hatten doch nicht zusammen in einem Bett geschlafen? Definitiv zu peinlich. Seit seinem Kindesalter an hatte er das Bett mit niemandem geteilt, geschweige denn ein Zimmer. War das normal gewesen oder steckte dort mehr hinter? Keine Ahnung. In den nächsten Sekunden war er auch unsanft auf sein Bett gefallen und musste sich die Augen reiben. „Dir auch guten Morgen“, meinte er noch knurrend und versuchte sich langsam aufzurichten und blickte in die ersten Sonnenstrahlen. Kaum zu glauben, in einem gemeinsamen Bett. Jetzt setzte sich der weißhaarige auf und sah den nackten Ayato.. Moment.. den NACKTEN?? „AAAAAH!!“, schrie er auf einmal laut. Sie hatten doch nichts getan, oder? Das hätte der weißhaarige bemerkt. Zwar hatte er Kopfschmerzen doch der Junge war doch nicht blöd. „Haben wie etwa...“ Vielleicht war das alles nur eine Einbildung. Mit zitternden Lippen wusste er nicht was er sagen sollte. Was hätten sie denn gemacht haben sollen.. aber dieser Geruch in der Luft.. was war denn hier passiert?
Ayato streckte seine Arme und brummte dabei zufrieden. Er hatte zwar schlecht geschlafen .. aber der Geruch, der immer noch in der Luft lag, machte Ayato sofort gute Laune. Der rothaarige Vampir lächelte vor sich hin bis er sich auf einmal die Ohren zu halten musste. Was ging denn jetzt ab?! Hatte Ayato nen Knutschfleck am Hintern oder was musste sein Zimmergenosse so schreien? Ayato musste sogar die Augen zusammen kneifen und überlegte kurz, ob er aus dem Fenster flüchten sollte. Schlechte Idee - zwar hatte der Vampir keinerlei Schamgefühl, aber nackt raus gehen .. nein.. das würde nicht gehen. "Uaaah~ Schrei doch nicht soooo~"
Elion hatte schließlich doch noch das Schreien aufgehört und Ayato wandte sich ihm zu. Sollte er sich doch die Augen zuhalten! Auf seine nur zur Hälfte ausgesprochene Frage musste Ayato schmunzeln. Man durfte sich doch mal nen Spaß erlauben, oder? Lassen wir den armen Jungen doch ein wenig zappeln~ Also grinste Ayato ihn an, und stemmte seine Hände in die Hüften. "Was meinst du? Klaro. Was glaubst du denn, warum es sonst hier so riecht?" Dann ging der Vampir langsam auf den anderen zu. "Oder bist du etwa scharf auf ne zweite Runde?" Bildete sich der Vampir das jetzt nur ein, oder schien Elions Blut gerade noch intensiver zu werden? Interessant. Jetzt würde Ayato den Armen wohl immer scharf machen müssen, um geniales Blut zu bekommen. Einen Moment lang sah der rothaarige Vampir Elion ganz ernst an, dann brach er in Gelächter aus. "Natürlich - NICHT! Hahaha!" Ayato hielt sich den Bauch und ging dabei auf seinen Schrank zu, wo er frische Klamotten rausfischte und sich diese überzog. Dann ging er zum Fenster und machte dieses auf. Der Geruch musste weg, sonst würde Ayato Vivian leider erneut entführen müssen. Einen kurzen Moment später sah er Elion mit einem hungrigen Blick an. Es war schon ein wenig her, seit Ayato das unglaubliche Blut des neugeboreren Vampirs getrunken hatte..
Vielleicht hätte der weißhaarige wirklich nicht so schreien sollen, aber ihm bleib einfach keine Wahl. Er hatte einfach solche Angst bekommen. Ayato und dann auch noch nackt. So etwas musste man sich nicht immer ansehen. Obwohl, wenn Elion auf den Körper schaute. Er sah schon verdammt gut aus.. eigentlich sogar voll hübsch, wenn er lieb guckte. Obwohl es beiläufig auch gut aussah, wenn der rothaarige ihn böse anstarrte oder ein seltsames grinsen auf den Lippen hatte. NEIN NICHT DARAN DENKEN!! Irgendetwas war komisch mit dem Jungen, es löste so komische Gefühle in ihm aus, wenn er an den rothaarigen dachte. Hoffentlich bekam er diese Gedanken nicht mit. Schließlich würde er sich noch wundern was das ganze sollte. Aber jetzt ging es darum zu klären, was zwischen ihnen vorgefallen war. Sie hatten wahrscheinlich nur im gleichen Bett gelegen, mehr nicht.
Als Ayato meinte, dass es der Grund war, weswegen es hier so roch.. das war also der Duft von Geschlechtsverkehr zwischen zwei Jungen? Er wurde immer röter im Gesicht und als der Junge auf ihn zu kam, da wurde es immer schlimmer. Man könnte schon sagen das sein Blut in ihm blubberte und verdammt warm wurde. Wie sollte man die Situation beschreiben. Entjungfert von einem Jungen, von einem Oresama. Den nächsten Satz verstand er nicht wirklich. „Zweite... Runde?“ oh mein Gott nein! Sie würden doch nicht noch mal Sex haben. Ayato hatte definitiv einen Sprung in der Schüssel und Elion wollte einfach nur noch weg. Es war komisch ihm in die Augen zu sehen und darüber nachzudenken wie es war, wenn die beiden sich küssten... wenn Ayatos Hände seinen Körper berührten. Sein Herz schlug schneller und sein Blut blubberte schön weiter. Wahrscheinlich wieder zu Freuden von dem rothaarigen, aber das war ihm momentan egal. Die Erleichterung war groß, als Ayato die Lüge aufgetischt hatte. Elion wurde wütend und wollte ihm ein Kissen entgegen werfen. „Du bist so ein Oresama! Ich hasse dich.“, sagte er. Was sollte denn der dumme Satz von ihm? Die beiden würden nie im Leben Sex haben, da konnte er meinen was er wollte. Er würde den weißhaarigen ohnehin nicht mehr berühren. Doch dieser Blick sagte mehr als tausend Worte. Er schien etwas interessantes an ihm gefunden zu haben. Das tat nicht gut & wahrscheinlich hatte der Junge es auf sein Blut abgesehen. Vielleicht half es wenn er einfach nicht in die Richtung blickte. Seine Augen schlossen sich einen Moment und dann stand der weißhaarige einfach auf. „Ich...“, etwas schüchtern schlich er sich an Ayato vorbei und ging an seine Tasche. „Ich werd mich jetzt umziehen. Und schau bloß nicht zu!“, das war ernst gemeint, auch wenn er immer noch rot im Gesicht war.
Ayato konnten nur herzlich lachen und sah ihn dabei provozierend an. Der arme Elion wusste nicht einmal was Oresama bedeutete. Bedauernswert. Schließlich aber beruhigte sich der Vampir doch noch und musterte den Weißhaarigen mit skeptischen Blick. Wieso wurde er denn so rot? Wusste er denn nicht, dass er es so nur schlimmer machte? Und was verspürte Ayato da überhaupt für ein komisches Gefühl? Er konnte fühlen.. wie Elion gerade.. komisch. Naja, er würde noch zu spüren bekommen, was er davon hatte.. Oresama so zu provozieren. Also ließ Ayato ihm keine Chance sich umzuziehen, sondern packte den neugeborenen Vampiren am Kragen, als dieser an seine Tasche gehen wollte und hob ihn hoch. Nun war er mit Ayato auf Augenhöhe. "Weißt du eigentlich was du mir da gerade antust?" Der Rothaarige führte ihn näher an sein Gesicht. "Mit dieser köstlichen Farbe in deinem Gesicht? Bist du dir denn nicht dieser Gefahr bewusst?" Jetzt musste der Vampir bösartig grinsen und sah den Jungen mit hungrigen Blick an. Als hätte ein Wolf gerade ein Reh in einer Bärenfalle entdeckt. Ein kleiner Snack vor der Schule würde doch gut tun, oder? Ayato warf einen kurzen Blick über Elions Schulter zur Wanduhr. Ihm blieb nicht genügend Zeit. Zu schade. Brummend ließ er den Weißhaarigen wieder auf den Boden sinken und schnaufte. "Na gut.. dieses Mal kommst du mir davon. Aber sei nächstes Mal vorbereitet." Dann setzte er sich aufs Fensterbrett und sah eine Weile hinaus. Sein erster Schultag. Wie er wohl werden würde? Dann sprang er einfach hinaus, ohne auf Elion zu warten, geschweige denn ihn zu fragen in welche Klasse er ging. tbc: Raum E1 - Himmelsklasse
Kurz nach sieben und ich bin gerade fertig mich an zu ziehen. Kritisch betrachtete ich mich im Spiegel und mir gefiel überhaupt nicht was ich da sah. Nervige socken, eine Hose die meinen Schritt komplett zusammenquetscht und ein Oberteil, was mich jetzt schon zu sehr einschränkt! Zu allem Überfluss habe ich nie gelernt wie man Krawatten bindet. Mit einem groben Knoten hing sie um meinem Hals. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie zu ignorieren so gut es ging. Apophis beobachtete mich von meinem Bett aus, was im übrigem doch ziemlich unbequem ist. Ich bin überhaupt nicht gut drauf und wer auch immer die Ehre haben wird, mich heute morgen zu treffen wird das zu spüren kriegen. Ich starre mich immer noch im Spiegel an. Wieso müssen wir so einen Fummel überhaupt tragen? Was soll das bringen? Ich schnaubte dezent angepisst und drehte mich weg. Was nun? Ich fühle mich total albern... Ein Blick nach draußen offenbarte mir wenig. Es war noch dunkel draußen, doch durch das gekippte Fenstern hörte ich dass es Regnet. Meine Haut wurde ganz kribbelig vor Kälte. Vielleicht sollte ich mir noch etwas drüber ziehen? Ich hatte ja noch einen Pullover für die Uniform, ich schätze den sollte ich auch anziehen. Gesagt getan, das gefiel mir natürlich noch weniger aber ich sollte vielleicht dafür sorgen, dass ich nicht krank werde. Die Vorstellung wieder eine Schule zu besuchen ist doch irgendwie reizend. Ich hatte meine Schultasche bereits mit Schreibzeug gefüllt und schnappte mir diese zum vor dem Unterricht nicht mehr zurückkommen zu müssen. Ich hielt bevor ich ging Apophis meinen Arm hin, damit er mit mir kommen konnte, dann machte ich mich auf den Weg in das Erdgeschoss um noch etwas zu essen, bevor es losging.
Nicht lange musste Kazuya suchen, um das Zimmer zu finden. Beim aufschließen stellte er fest, das es geschlossen war. Um diese Uhrzeit am morgen sollte sich der Mitbewohner, wenn er denn einen hatte, im Zimmer befinden. Beim öffnen, als er die Klinke runter drückte und die aufschob, stellte er fest, das er wohl alleine war. Das Zimmer sah gut aus, besser als er es überhaupt erwartet hatte wenn er an das was er sonst über Heime wusste, dachte. Er suchte sich das Bet auf der rechten Seite aus und legte seine Reisetasche darauf ab in der sich auch das Katana befand. Laut der Hausordnung durfte er keine Waffe haben. Also nicht einmal im Zimmer als Deko aufstellen.
Demnach musste er also ein geeigentes und dauerhaftes Versteck dafür finden. Wobei er nun auch nicht wollte, das irgendwer es einfach fand. Nachdenklich blickte er sich im Zimmer um. Auf und im Schank war zu einfach um es nicht zu finden. Unterm Bett gab es nicht wirklich Platz. Einen Moment lang betrachtete er das Bett. Dann nahm er die Tasche runter und hob die Matratze leicht an. Ja, das eigenete sich für das Erste schon eher für ein Versteck. Vielleicht würde er sich noch ein besseres für das Katana finden.
Er öffnete die Tasche und holte das Schwert, welches unter seiner Kleidung am Boden der Tasche lag und schob es der Länge nach ans Kopfende an die Wand, damit man es auch beim kurzen anheben der Matratze nicht sehen würde. Dann richtete er wieder die Matratze wie auch das Bettzeug, damit alles wieder ordentlich war. Schließlich setzte er die Tasche auf das Bett zurück und holte die Kamera heraus, die er von seinem Großvater mitgenommen hatte. Diese legte er in die zweite Schublade in den Nachtschrank neben seinem Bett. Danach räumte er seine restlichen Sachen in die Schrankhälfte an der Wand, da die andere Hälfte sicherlich zum anderen Bett gehört.
Vielleicht bekam er im laufe der Zeit noch einen Mitbewohner. Die Reisetasche verstaute er unten in den Schrank und überlegte nun, was er als nächstes tat. Da es noch früh war, könnten die meisten noch schlafen. Sie wecken und sich damit unbeliebt machen wollte er nun auch nicht. Also beschloss er einfach mal raus zu gehen und sich ein wenig umzusehen. Wobei er sich erinnerte, das er sich als erstes im Büro der Heimleitung melden sollte, wenn er angekommen war. Also machte er sich dahin auf den Weg.
