Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
Ich lächelte die Blondine nur an als sie mich vorsichtig fragte, was das wäre. "Keine Sorge, dass ist nichts schlechtes." Mit diesen Worten goss ich mir auch etwas Sake in meine Schale ein und lächelte sie nur an. "Normal gieße ich ihn ja nur aus, wenn jemand ein Problem hat, aber dir hilft er bestimmt." Mit diesem letzten Satz setzte ich mir das Schälchen direkt an die Lippen und trank es mit einem Zug aus. Breit grinste ich zu ihr. "Das ist der vielleicht beste gute Laune-Macher den es gibt." Und schnell schenkte ich mir wieder ein. Ich liebte den Geschmack von dem Mondlichtsake. Kurz sah ich aus dem Fenster. Wow, es war wieder einmal so spät und so Dunkel? Anscheinend ja. Schnell war mein Handy hinaus gezogen und es waren zwei SMS geschrieben. Eine ging an meinen Meister, eine ging an Faiza. Bei der SMS an Faiza musste ich wohl sogar mehr lächeln als bei der SMS an ihn. Aber nachdem ich dann an die beiden eine Gute-Nacht-SMS gesendet hatte, stand ich von ihrem Bett wieder auf und entzündete die Kerze, welche an dem Nachttisch bei meinem Bett stand. Sofort verbreitete sich der sinnliche Duft der gesamten Kerze im Raum. Wie jetzt nun Calleigh darauf reagierte? Manche Menschen empfanden ja den Geruch dieser Kerze als sehr aphrodisierend. Aber das störte mich nicht, ich mochte den Geruch einfach. Sehr schön zum entspannen einfach. Lächelnd setzte ich mich wieder zu Calleigh auf das Bett und schenkte mir wieder ein. "Männer sind schon Schweine."
Damit, dass es etwas Schlechtes war, hatte Calleigh auch nur gerechnet. Sonst hätte es Cynthia ihr wohl kaum angeboten - oder vielmehr sich selbst auch eine Schale mitgebracht. Sie goss das Getränk also nur aus, wenn jemand ein Problem hatte? Na das passte ja - immerhin konnte sie nicht gerade behaupten, keines zu haben. Denn wenn sie es sich richtig überlegte, hatte sie gerade einen Dämonenlord so gereizt, dass er abgehauen war - da konnte sie noch von Glück reden, dass er sie nicht in irgendeiner Art und Weise angegriffen hatte. Ein weiteres Problem stellte Cynthia dar. Aber das konnte diese natürlich nicht wissen. Sie hatte sich gerade selbst etwas in die Schale geschüttet und getrunken, sodass nun auch Calleigh beschloss, den Inhalt des Schälchens leer zu trinken. Und das geschah auch im nächsten Moment. Die Flüssigkeit hatte einen interessanten Geschmack, dass es sich hierbei um Alkohol handelte, konnte Calleigh auch herausschmecken. Allerdings störte sie das wenig. "Der Beste? Da bist du dir sicher?" fragte sie leicht skeptisch, aber grinsend. Irgendwie schien das Zeug seine Wirkung schon erfüllt zu haben - minimal zumindest. Wenigstens konnte Calleigh sich so ablenken. Und das war auch schonmal viel wert. Cynthia hatte ihr Handy heraus geholt und schrieb wohl eine SMS, was Calleigh daran erinnerte, auch noch welche verfasst haben zu wollen. Also griff sie ebenfalls zu ihrem Handy und tippte schnell zwei Gute-Nacht-SMS an ihre Freundin und Schwester, die sie in ihrer Heimat hatte zurücklassen müssen. Das wollte sie auf keinen Fall wieder vergessen! Oder nicht können, wie in der ersten Nacht an dieser Schule. Aber daran wollte sie nicht mehr denken. Sie legte das Handy auf ihren Nachttisch und beobachtete Cynthia dabei, wie sie eine Kerze anzündete. Augenblicklich roch es viel besser in dem Zimmer und Cynthia ließ sich wieder auf Calleighs Bett nieder. "Wenn du wüsstest.." murmelte sie kaum hörbar zu sich selbst und hoffte, dass Cynthia ihre Worte wirklich nicht gehört hatte. Aber sie war ein Dämon - vermutlich hatte sie genau verstanden, was Calleigh gesagt hatte. Doch es war ihr egal.
Schon bei der ersten Aussage der Blondine wusste ich, dass der Sake ihr sehr gut tat. "Das musst du selber heraus finden." Und sofort schenkte ich ihr wieder ein Schälchen voll ein. Umso mehr man davon trank, umso besser schmeckte es. Und das war wirklich so. Gespannt sah ich ihr zu, wie sie auch einige Gute-Nacht-SMS versendete. Nachdem sie dann fertig war, schenkte ich mir auch wieder ein und trank einen Schluck. Sake war etwas so schönes. Das erinnerte mich nun wieder daran, wie ich einmal mit meinem Meister viel zu viel getrunken hatte. Kurz musste ich lächeln, aber dann auch wieder nicht, Sofort verschlechterte sich meine Laune etwas. "Mhm. Manchmal frag ich mich..", enthuschte es nur leise meinem Munde bevor ich direkt den Rest des Schälchens trank und mir wieder einschenkte. Irgendwie war ich manchmal schon etwas Eifersüchtig auf Faiza. Sie kannte ihn schon so viele Jahre mehr als ich. Die beiden hatten schon so oft zusammen gesessen und getrunken. So hatten sie es beide erzählt gehabt. Aber genaueres hatten sie mir nie erzählt gehabt. Sie war ja damals dabei, als er seinen Vater stürzte, aber was vorher war wurde mir immer verschwiegen. Aber egal. Ich hoffte mal, Calleigh hatte nichts mitbekommen. Schnell musste eine Ablenkung her. "Wie lange bist du eigentlich schon hier?", fragte ich. Und schnell war wieder ein Schälchen Sake in meinem Mund verschwunden. Ich musste aufpassen. Vor nicht einmal 5 Minuten hatte ich Faiza gesagt, sie sollte nicht so viel trinken und nun trank ich selber.
Sie würde es ganz sicher heraus finden. Besonders wenn Cynthia ihr weiterhin einschenken würde. Aber solange sie nicht zu viel davon trank, konnte es ja eigentlich nicht schaden. Zumindest hoffte sie das. Wahrscheinlich hatte Cynthia schon oft dieses Zeug getrunken - was immer es auch war. Aber es schmeckte. Und mehr wollte sie im Augenblick auch nicht wissen. Sie kippte sich den Inhalt der Schale wieder herunter, gerade als Cynthia wieder etwas sagte, was sie jedoch nicht zu Ende sprach. "Was fragst du dich manchmal?" wollte Calleigh wissen, ganz egal, was sie jetzt hören würde. Viel schlimmer als Kurya konnte sie sowieso nicht reagieren. Und wenn doch...tja, dann war sie eben in eine Bekanntschaft gerutscht, die alles andere als bereit war, irgendetwas über sich zu erzählen. Sowas gab es eben auch! Und trotzdem würde es Calleigh enorm stören, wenn sie jetzt keine vernünftige Antwort erhalten würde. Das mochte sie allgemein schon nicht. Wenn man ihr keine Antworten gab, sollte man lieber gar nicht erst mit ihr reden. Und da sie das so handhabte, würde sie auf Cynthias nächste Frage auch bereitwillig Antwort geben - zumal es sowieso keine persönliche Frage war. "Seit letztem Donnerstag; dem Tag, an dem hier die Werwölfe angegriffen haben. Hast du davon gehört?" fragte Calleigh, gab ihr aber keine Möglichkeit zu antworten. "Hatte ich gleich einen Willkommenskampf. War nicht gerade angenehm. Aber laß raten, dir hätte es sicher Spaß gemacht?" So shnell und so viel hatte sie lange nicht mehr hintereinander gesprochen. Vermutlich das Alkoholzeug. Nicht, dass zwei Schälchen viel waren, aber sie hatte ja auch schon an der Quelle getrunken. Nur der letzte gesprochen Satz von ihr hätte wohl doch nicht sein brauchen. Hatte sie sich jetzt versprochen? Woher sollte sie schließlich wissen, dass es Cynthia kaum etwas ausmachte zu kämpfen? Gut, sie hatte ein Schwert dabei, welches Calleigh auch schon gesehen hatte. Aber allein dadurch darauf zu kommen, war doch etwas weit hergeholt. Egal~ dachte sie nur.
Als ich sah, wie Calleigh den Inhalt ihrer Schale wieder trank, lächelte ich, aber was danach kam ließ das lächeln aus meinem Gesicht wieder verschwinden. Sie hatte mich also gehört gehabt. Ich zwang mich zu einem Lächeln und schenkte uns beiden wieder ein, da fing sie auch schon an, eine Geschichte zu erzählen. Wie bitte? Es hatte hier..einen Kampf gegeben? Werwölfe? Und mein Meister war alleine hier gewesen? Natürlich konnte er sich alleine verteidigen, aber irgendwie sah man für einen Moment etwas Traurigkeit in meinem Blick. "Also musste mein Herr selber kämpfen. Dabei wäre es doch meine Aufgabe ihn zu beschützen..", murmelte ich nur leicht missmutig, bevor ich mit einem Schluck die Schüssel Sake leer trank. Sofort goss ich mir auch gleich nach und trank wieder sofort aus. Kurz keuchte ich nach Luft bevor ich die Blondine mit einem breiten Lächeln ansah. "Das hätte es bestimmt. Um einen Werwolf zu töten wäre es der schnellste Weg sein Herz zu durchbohren. Oder ihn verbrennen. Ähnlich wie bei Vampiren." Leicht unschuldig lächelte ich zu meiner Zimmernachbarin während ich mir erneut einschenkte. Aber dieses mal trank ich nicht wieder sofort. Ein leicht nervöses Lachen enthuschte meinem Mund. "Ähm, vergiss einfach was ich gesagt habe. Hehe.." Verdammt. Da hatte ich mich dann vielleicht verplappert. Sie musste ja nicht unbedingt erfahren, dass ich solche Kampferfahrungen hatte. Aber dafür war es jetzt wohl zu spät. Es musste eine Ablenkung her. Vielleicht sollte ich einfach damit Ablenken wovon ich ablenken wollte? "Eine Freundin von mir kennt ihn länger als ich. Sehr viel länger sogar. Bevor er das Oberhaupt geworden ist. Aber was die beiden vorher gemacht hatten, verschweigt man mir.." Schwach lächelte ich noch einmal kurz bevor der Sake wieder verschwand. "Aber am Dunvall-Vorfall liegt das bestimmt nicht.." Ein seufzten entkam mir bevor ich es wieder realisierte. Ich hatte mich schon wieder verplappert gehabt. Jetzt musste wieder eine Ablenkung her. Eine Ablenkung um von der Ablenkung der Ablenkung abzulenken? Keinen Alkohol mehr! Faiza würde jetzt wahrscheinlich nur lachend einen weiteren Drink bestellen während Kurya nur grinsend mit dem Kopf schütteln würde. "Ich..mag die Katze..", meinte ich dann nur als ich mit dem Finger auf ihr Höschen deutete. Wie kam ich denn bitte auf diese Idee? Wenn ich das Faiza erzählen würde, würde ich doch nur ausgelacht werden für diese Ablenkung. Aber wie auch immer, vielleicht funktionierte es ja. Und wenn sie nach dem Dunvall-Vorfall fragen würde, würde ich es ihr halt erzählen. Dann würde Calleigh mit Sicherheit in erfurcht erzittern wenn das Oberhaupt vor ihr stehen würde. Naja. Man würde es sehen. Verlegen kratzte ich mir am Kopf.
Eine Antwort hatte sie jetzt nicht erhalten, aber das war egal. Dafür hatte sie auf ihre Erzählung eine Reaktion bekommen. "Der kann sich auch gut selbst beschützen." winkte Calleigh ab, ehe ihr auffiel, was sie gesagt hatte. "Denk ich zumindest, sonst wäre er ja wohl kaum dein Meister." fügte sie deshalb noch recht schnell hinzu, in der Hoffnung, dass sie es einfach gut sein lassen würde. Zum Glück schnitt Cynthia da auch schon wieder etwas anderes an. Wie man Werwölfe und Vampire tötete? Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Calleigh sie an. Ah ja, war ja sehr interessant. Sollte sie jetzt Angst bekommen? Wahrscheinlich war sie sowieso schon von allen guten Geistern verlassen, sich überhaupt noch mit Cynthia zu unterhalten - besonders wegen des Alkohols. "Ja, dich hätten wir wohl gebrauchen können!" meinte Calleigh nur, als würde es ihr überhaupt nicht stören und als wäre es ihr völlig egal. In diesem Moment störte es sie wirklich nicht. Sie ließ sich von Cynthia noch einmal das Schälchen füllen und kippte den Inhalt auch recht schnell wieder hinunter. Cynthia fing wieder mit einem neuen Thema an, wobei es sich eher um ein altes Thema handelte. Wieder ging es um Kurya bzw. ihren Meister. Wie es schien störte es sie, dass eine Freundin von ihr ihn länger kannte als sie. Aber wenn dieses Mädchen doch ihre Freundin war, konnte es ja nicht so schlimm sein. "Es gibt bestimmt einen guten Grund, dass sie dir nichts erzählen!" meinte Calleigh recht betrunken, bevor Cynthia ihr schon wieder neue Informationen lieferte. Achja, so kam man auch an Infos, die man von Kurya nicht erhielt - und von denen man vorher noch nie etwas gehört hatte. "Was ist denn der Dunvall-Vorfall?" wollte die Blondine nun von ihrer Zimmernachbarin wissen.Diese allerdings hatte ganz offensichtlich andere Pläne. Vermutlich sollte das als Ablenkung dienen. Aber davon würde sie sich nicht beirren lassen! Auch wenn die Ablenkung irgendwie seltsam war. "Jaa, die Katze ist süß, nicht? Der Hund aber auch~" sprach sie aus - und sie hatte sich doch ablenken lassen. Hatte sie eigentlich nicht vorgehabt. "Aaaber: der Dunvall-Vorfall." lenkte sie also das Gespräch wieder auf dieses Thema. Bei Cynthia würde sie vermutlich mehr Glück haben, ihre Fragen beantwortet zu bekommen. Zumindest solange sie nicht wusste, dass sie Kurya kannte und sich mit ihm traf.
Ich lachte kurz bevor ich wieder ein Schälchen Sake in meinem Mund verschwinden ließ. Man hätte mich hier sehr gebraucht? Dann wäre es lustig gewesen, ja. "Das nächste mal." Nun achte ich selber wieder während ich uns beiden einschenkte. Okay, wir hatten wirklich schon sehr viel Sake, ich spürte das die Flasche nicht mehr sehr gut gefüllt war. Vielleicht noch drei Schälchen? Zwar schien meine schlechte Ablenkung von der Ablenkung der Ablenkung zu funktionieren, aber schnell kam wieder ihre alte Frage hervor. Was war der Dunvall-Vorfall. Vor allem in der Dämonenwelt war es ein bekannter Begriff. Kurz dachte ich nach, bevor ich mir wieder etwas Sake gönnte. "Wwweißt du, der Dunvall-Vorfall ist der Weg zur Macht des Oberhauptes, jaaa.", brachte ich schon leicht gelallt hinaus. Spätestens jetzt sollte ich eigentlich aufhören zu trinken, aber ich schenkte mir erneut ein und trank auch gleich wieder. "Alllsooo, ich finde die Katze süßer!~" Meinte ich nur lachend und tippte der Katze auf ihrer Unterwäsche auf die Nase. Im nüchternen Zustand hätte ich sowas wohl nicht getan, aber nun war ich ja nicht mehr nüchtern. Der Faiza-Notfall-Koffer sei dank. Oder sei Schuld? "So süüüß~" Jetzt fing ich auch noch an, ihre Katze zu streicheln. Spätestens nun würde Faiza wohl lachend am Boden liegen. Was wohl Shin dazu sagen würde?
Wieder schenkte Cynthia ihr und sich selbst ein, dieses Mal jedoch betrachtete Calleigh die Flüssigkeit etwas länger als die Male davor. Wie viel hatte sie heute eigentlich getrunken? Sie wusste es schon gar nicht mehr. Aber was sie noch wusste war die Frage, die sie Cynthia gestellt hatte! Als Antwort bekam sie etwas leicht zu verstehendes, worüber Calleigh trotzdem erst einmal kurz nachdachte. Den Inhalt des Schälchens kippte sie sich in der Zeit auch wieder hinunter und gerade, als sie glaubte, eine Frage bezüglich des Dunvall-Vorfalls gefunden zu haben, setzte Cynthia schon wieder zu etwas anderem an. Ja, die Katze. So süüß! "Ne ne, schau doch mal, wie süß das Hundi lächelt!" lallte sie nun ebenfalls und deutete mit ihrem Finger auf den Hund ihrer Hose. Ob Cynthia es wohl mit Absicht machte, immer wieder vom Thema abzukommen? Calleigh konnte sich darüber keine großen Gedanken machte, selbst wenn sie es wirklich gekonnt hätte, denn jetzt fing Cynthia auch noch an, die Katze zu streicheln! Wäre sie nicht betrunken, hätte Calleigh ihr dafür wohl eine gewischt. Aber so hielt sie nur grinsend Cynthias Hand fest und beugte sich leicht zu ihr vor. "Wwie genau ist ddenn der Wwweg?" fragte sie dann, wobei sie sich Mühe gab, deutlich zu sprechen - auch wenn sie dazu genau genommen gar keine Lust hatte. Aber es brachte ja auch nichts, wenn ihre Zimmernachbarin sie nicht verstand! "Erzzähl doch mal!" Leicht gedehnt kam das erste Wort aus ihrem Mund, was wohl dazu dienen sollte, dem ganzen etwas Nachdruck zu verleihen. Erst jetzt ging Calleigh wieder in die Ausgangsposition zurück und führte Cynthias Hand weg von ihrer Hose, kurz bevor sie ihr letztlich noch ihre Schale hinhielt. Wo blieb denn der Nachschub?
Und somit schüttete ich die letzten Tropfen des Sake's in die Schälchen von uns beiden und setzte sogleich die Schale zum trinken an. "Ich habb noooch eine Flascheee, momeeeentiiii!" Mit in etwa diesen Worten sprang ich (wenig) stilvoll vom Bett und landete (dennoch) sicher auf beiden Beinen. "Ha!", machte ich nur selbstsicher während ich an der Tasche herum fummelte. Es dauerte einige Minuten bis ich die zweite Flasche Sake hinaus geholt hatte. Lachend wankte ich wieder zu dem Bett Calleighs und setzte mich zu ihr. "Mir ist kkkaaallt.." Schnell waren meine Beine schon unter ihrer Bettdecke verschwunden und ich selber näher an sie gerutscht. "Kuschelzeiiiit~", meinte ich nur lachend als ich mich an sie lehnte. Eigentlich wollte ich nur meinen Rücken etwas entlassen, aber kuscheln war doch auch eine Idee. Sonst hatte ich ja immer das Fellknäuel Zephyr da. Der war ja immer schön kuschlig und weich. Wenn er denn mal nicht aufgeregt durch die Gegend rannte. Grinsend öffnete ich die Flasche und schenkte wieder uns beiden ein. "Aaaalsoo, normalerweise erbt man den Titel. Endeeee." Ich lachte kurz bevor der Sake wieder in meinem Mund verschwand. Soooo lecker. Ich grinste breit, als ich mir wieder einschenkte. Manchmal gab es so Momente, da wollte ich gar nicht aufhören, diesen Sake zu trinken. Faiza war ja verdammt trinkfest, wenn man bei ihr sein wollte wenn sie ein Problem hatte, musste man viel trinken können. Eben darum war ja mein Lieblings Sake in meiner Tasche. "Aberrrr mein Meister hat den Titel mehr oder weniiiger anderrrs bekommen." Jetzt musste ich wieder lachen. Anders bekommen trifft es sehr gut. Für das Massaker was da stattgefunden hatte war die Bezeichnung Dunvall-Vorfall noch unpassend. Mit dem Kopf lag ich nun auf ihrem schoss und sah - vorbei an ihren Brüsten - zu ihrem Gesicht hoch. Ich lächelte breit als ich weiter sprach. "Zusammen mit Faiza hat mein Meister bevor er den Thron seines Vaters bestieg die Köpfe aller anderen Familienmitglieder abgeschlagen und den gesamten Boden der Festung mit dem Blut der Wachen rot angemalt." Ich musste wieder lachen als ich dies sprach. Seltsamer weise musste ich dieses mal nicht so sehr auf das nuscheln und lallen aufpassen wie vorher schon. Aber ausnüchtern konnte ich doch nun noch nicht. "Zweiiii Dämonen strecken neun dutzeeend Palastwachen nieder und töten alle Kenichi's.." Meine Augen mussten wohl wie die eines kleinen Kindes beim Anblick von Geschenken leuchten. "Jetzt gibt es nur noch zwei Kenichi's. Alllllllllle anderen wurden von meinem Herrn getötet." Und wieder entkam mir ein leichtes lachen.
Da war ja endlich der Nachschub! Kaum gefüllt, war die Schale auch schon wieder leer. Da ging viel zu wenig rein! Aber die Flasche war leer. Aber Cynthia hatte noch eine! Sagte sie zumindest. Irgendwie schaffte sie es, aufzustehen und diese besagte andere Flasche zu holen. "Wuhu, seeehr schöhön!" meinte Calleigh grinsend und klatschte kurz in die Hände - die Schale ruhte auf ihrem Schoss - als Cynthia sich wieder auf ihr Bett gesetzt hatte. Kalt war ihr? Calleigh nicht unbedingt. Aber war ja egal! So gemeinsame Kuschelzeit mit der Zimmernachbarin konnte ja nicht verkehrt sein! Und schon gar nicht, wenn diese Zimmernachbarin noch mehr Sake hatte. Wieder war eine Schale gefüllt und endlich fing Cynthia auch an zu erzählen. Allerdings fiel die Ausführung doch recht kurz aus. "Ne ne, daaas kann nichtt das Ende seein!" brachte Calleigh heraus und ließ die Flüssigkeit der Schale wieder in ihrem Mund verschwinden. Sie war zwar betrunken, aber diese Erklärung reichte ihr dann doch nicht! Wieder schütte Cynthia sich und ihr ein, aber dieses Mal wurde die folgende Erklärung doch ein wenig länger. Nachdem nur ein Satz gesagt war jedenfalls. Anders hatte er ihn also bekommen. Und wie? Das wurde Calleigh jetzt ziemlich ausführlich erklärt. Die Blondine sah nach unten in das Gesicht ihrer Zimmernachbarin, wobei dieser ihre Haare in das Gesicht fielen - das machte ihr ja hoffentlich nichts aus? Je länger Cynthia erzählte, desto starrer wurde Calleighs Blick, während die Augen ihrer Zimmernachbarin zu leuchten begannen. Zwar hatte Calleigh keine Ahnung, wer Faiza war, aber das war auch nicht das, über das sie sich Gedanken machte. Ungläubig starrte Calleigh Cynthia an. Alle getötet? Ein Grund, wieso Kurya nicht darüber reden wollte. Und doch....plötzlich fing Calleigh lautstark an zu lachen. Wieder kippte sie sich den Inhalt der Schale hinunter. "Jaaa, tollerrr Witzz! Ich wärrre doch fast drrauf reingefallllen!" lallte Calleigh vor sich hin und hob ihren Kopf wieder an. Das ewige Nach-unten-gucken hielt doch keiner aus! "Und jetzt...hätte ich gerrrne...was wirrklich passierrrt istt!" Aus dem Lachen war ein schiefes Grinsen geworden. Niemals im Leben hatte er seine Familienmitglieder getötet! Das war doch völlig absurd. Mal ganz abgesehen davon, dass das auch nicht zu dem Kurya passte, von dem Cynthia ständig schwärmte. Oderrr...sie ist verrrückt! schoss es ihr noch kurz durch den Kopf, doch der Gedanke war genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.