"Das sind doch meine Freunde.", rechtfertigte sich der Engel immernoch auf die Aussage hin, dass er beliebt sei und blickte nun ebenfalls in den Himmel. Die Sonne schien immernoch kräftig und es war keine Spur von Abkühlung zu erkennen, was auf dieser Insel auch nichts ungewöhnliches war. "Wäre komisch, wenn man von Freunden nicht gemocht werden würde.", hing Leviathan noch dran und starrte weiterhin Löcher in die Luft bzw. in den Himmel und bemerkte zuerst auch nicht, dass Kaji nach hinten lief, um ihre verloren gegangene Masche aufzuheben. Erst, als sie wieder zum Engel zurückkehrte, liess dieser seinen Kopf wieder etwas sinken, immerhin war es sowieso zu heiss, drehte sich während dem Gehen noch zu ihr, während sein Blick zu ihrer Hand wanderte, die die Masche ihrer Schuluniform gerade noch in die Tasche stopfte - hatte sie sie verloren? "Ha-..", begann der Junge eine Frage zustellen, jedoch kam er nicht soweit, diese auch zu beenden oder gar fortzuführen, denn unerwarteterweise stolperte Kaji (worüber auch immer?) und prallte mit ihren Körper so gegen den Engel, dass dieser samt seiner Begleitung zu Boden fiel.
Während dem Sturz hatte er die Augen geschlossen und zuckte innerlich zusammen - normalerweise hätte er in Fällen wie diesen die Fähigkeit, die Zeit zu verlangsamen, um so ein Unglück zu verhindern. Aufgrund der Tatsache, dass er aber kurz zuvor noch bei A.J seine Heilmagie verschwendet hatte war der Engel ziemlich geschafft, hatte keine Energie mehr übrig, war eigentlich nur noch schwach, was auch der Grund dafür war, dass er so leicht zu Boden fiel.
Das erste, was er nach diesem Sturz spürte, waren ... Brüste! Weiche Brüste. Moment mal ... Brüste? Unglaubwürdig öffnete der Nephilim seine hellen Augen und blickte an sich hinab - und zwar direkt in das Gesicht Kajis, welches auf seiner Brust platziert war. "Oh.", kam es vorerst nur von Leviathan, ehe er schelmisch grinste und nun wirklich realisierte, dass er doch tatsächlich wegen ihr gefallen war und sie auf ihm gelandet war. Und auch keinen Anschein machte, runterzugehen.
Auch der Engel, dessen Augen kurz zusammenzuckten, hatte in den nächsten ... Sekunden nicht vorgehabt, sich in irgendeiner Weise zu erheben oder sie wegzuschubsen, was in diesem Moment auch schwer geklappt hätte. Erst jetzt fiel ihm auf, wie ausgelaugt er eigentlich war und wie sehr ihm seine Heilmagie manchmal zu schaffen machte. Während er tief durchatmete und die Blicke des Mädchens nun nicht mehr erwiderte, wich sein Grinsen, doch schon als er seine Arme ohne weiteres um den Körper des Mädchens schlang kehrte es wieder zurück. Dieses Grinsen, das man oft nicht richtig deuten konnte.
"Kein Problem, ich find's gemütlich, und du?", antwortete Leviathan dem Drachenmädchen, blickte dabei in den Himmel und hatte seine Arme immernoch um sie geschlungen. Darüber, dass das Ganze nun sicherlich etwas komisch aussah - zwei Gestalten, ein Junge und ein Mädchen, stapelnd, auf den Boden eines Weges - dachte der Engel nicht nach. Abgesehen davon, dass es ihm sowieso egal gewesen wäre, wenn jemand passieren wollte.

Kaji's Anspannung stieg mit jeder Sekunde, in welcher der Engel nichts von sich gab, doch gleichzeitig beruhigte er sie auch irgendwie. Sein Geruch, seine Nähe, das alles wirkte so... verlockend auf sie, es hatte schon fast was magisches. Doch selbst das wäre auf dieser Insel wohl nicht verwunderlich gewesen. Zudem wurde sie auch irgendwie schläfrig. Ja, Levi war schon irgendwie bequem, wahrscheinlich hätte sie sogar auf ihm einschlafen können, wäre da nicht die Tatsache, dass er... Levi war, und kein Kissen. Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen wieder und starrte einfach nur vor sich hin, war in Gedanken jedoch voll und ganz bei Levi und konzentrierte sich auf jede seiner Regungen, jedem Atemzug und vor allem auf seinen Herzschlag, welchen sie deutlich hören konnte. Irgendwie war er beruhigend, oder bildete sich Kaji das alles nur ein? War sie so benebelt, konnte sie überhaupt noch klar denken? Plötzlich spürte sie eine Bewegung, fürchtete zuerst, der Engel wolle nun doch aufstehen, doch stattdessen legte er seine Arme um den zierlichen Körper der Schülerin und verweilte ansonsten weiterhin in dieser Position. Kajis Kopf derweil wurde noch röter, selbst ihr ganzer Körper gab mehr Körperwärme ab als sonst, was der Schwarzhaarige mit der weißen Strähne spüren sollte. "Levi's Arme.. um mich.. ich bin in Levi's Arm.. oh Gott.. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll... soll ich überhaupt etwas tun? Wie bin ich nur hier gelandet?! Ohje.. bleib ruhig Kaji, das ist doch nichts schlechtes... Es fühlt sich doch gut an. Vielleicht sind solche Situationen bei Levi ja auch völlig normal, tagtäglich..." Langsam hob das Mädchen ihren Kopf und sah in das Gesicht des Schülers, auf welchem sie lag. Er schaute in den Himmel, was ihr noch mehr Zeit gab, ihn einfach nur anzusehen. Seine Augen, seine Nase, seinen Mund - alles prägte sie sich ein und konnte sich garnicht satt sehen. Er sah wirklich gut aus.. wow. Eigentlich war es ja schon ein Erfolg, dass er sie leiden konnte, das Mädchen sollte stolz auf sich sein. Langsam kam sie mit ihrem Gesicht dem seinen näher, bis sie auch seinen Atem spüren konnte. Zugegebenermaßen löste dieser ein Kribbeln in ihr aus, so wie überhaupt die ganze Nähe Levi's. Es wäre nurnoch ein kleines Stück, welches ihre Lippen überwinden mussten, um auf die von dem Engel zu treffen. Es würde ganz schnell gehen, und der Gedanke war verlockend. Einige Sekunden schaute Kaji auf den Mund Levi's, biss dabei auf ihrer eigenen Unterlippe herum. Schlussendlich dann senkte sie ihren Kopf wieder und legte ihn wie vorher seitlich auf die Brust des Engels. Es gefiel ihr nicht, wie stark ihr Herz klopfte und wie durcheinander ihre Gedanken waren. Angestrengt starrte sie geradeaus, während die Schülerin einfach nur nachdachte, ehe eine Blume neben den beiden Feuer fing. "Oh... oh!" Rein aus Reflex schlug das Tiermädchen ihre Hand auf die brennende Pflanze, welche sofort erlosch. Kaji konnte Feuer immerhin nicht nur entstehen, sondern auch einfach verschwinden lassen. Vielleicht hatte der Schwarzhaarige garnichts davon mitbekommen, vielleicht wäre es auch besser so. Unbewusst kuschelte sich das Mädchen dichter an ihn, dachte jedoch gleichzeitig daran, wie dumm es aussehen musste, dass die beiden hier herumlagen, mitten auf einem Weg. Sie sollten wohl besser bald aufstehen. "Ja es ist... gemütlich. Du bist bequem", sagte Kaji leise und musste daraufhin leicht kichern.

Nach und nach entwickelte sich der Körper des jungen Mädchens immer mehr zu einer Heizung, oder bildete sich der Engel dies nur ein? Nein, gewiss nicht - es lag zwar eine Affenhitze in der Luft, doch diese andere Wärme ging definitiv von Kaji aus. Immerhin war sie doch das Element Feuer.
Aus dem Augenwinkel bemerkte der Engel wie eine kleine, hilflose Blume daneben Feuer gefangen hatte, das Mädchen allerdins patschte kurzerhand auf die kleine Flamme, wodurch sie auch schon wieder erloschen war.
Immernoch verharrte Leviathan so, mit Kaji in den Armen, auf dem Boden einer Strasse, blickte nun aber wieder an sich herab als er die Worte des Mädchens vernahm. "Echt?", fragte er etwas unglaubwürdig. "Können wir ruhig öfter machen.", hing der Nephilim noch dran und streckte kurz die Zunge raus. Warum aber eigentlich nicht? Kaji wäre bestimmt eine angenehme Gesellschaft in einsamen Nächten. Er schmunzelte und verkniff es sich nun, sie darauf anzusprechen. Stattdessen atmete er weiterhin tief ein und versuchte so, sich wieder etwas zu fangen. Nicht nur, dass ihm eine grosse Menge an Energie und Kraft fehlte, nein, auch die Tatsache dass ein Mädchen gerade auf ihm lag und es wohl wie er auch genoss, machte ihm etwas zu schaffen. Wieder vibrierte sein Handy in der Hosentasche, was wahrscheinlich auch Kaji deutlich spüren konnte, doch in Leviathans Kopf machten sich gerade andere Gedanken breit. Missmutig biss er sich auf die Unterlippe und musste sich nun wahrlich zusammenreissen, er kannte Kaji noch nicht lange und auch noch nicht so gut, um sie richtig einzuschätzen. Dennoch musste man mit ihr bestimmt anders umgehen, als man es beispielsweise mit Misu tat.
Vorsichtig zog der Schwarzhaarige einen seiner Arme zurück und stützte sich mit der Handfläche am Boden ab, während der zweite Arm nach wie vor um den Körper Kajis gelegt war. "Aber vielleicht irgendwo, wo's gemütlicher ist.", so brachte er das Thema noch einmal zur Ansprache und erhob sich dann mit seinem Oberkörper langsam, kniff dabei wieder kurz die Augen zusammen und sass schliesslich aufrecht am Boden. "Du hast dir aber nicht wehgetan, oder?"

Levi's Aussage hatte eine... recht schwere Auswirkung auf Kajis Gefühlswelt. In dem Moment, als er sagte, dass sie es ja öfter machen konnten, wurde ihr erst wirklich bewusst, wie dumm die ganze Situation doch war. Von einer Sekunde auf die andere wünschte sich das Mädchen nichts sehnlicher, als nun doch endlich aufzustehen und Abstand zu dem Jungen zu nehmen, was im Moment jedoch recht schwer war, da seine Arme um sie lagen. Missmutig schaute die Schülerin weiterhin einfach ins Leere, sie sollte garnicht hier sein - nicht auf Levi. Das passte doch alles garnicht. Kaji war sich nicht sicher, ob dieser Gedanke nun fies war, doch so wie es sich anhörte war Levi ein Frauenheld. Warum sonst sollte er so etwas zu einem Mädchen sagen, was er nichtmal einen Tag kannte? Bei diesen Gedanken vergaß das Drachenmädchen für sich selbst völlig, dass sie Levi ja auch schon gern hatte, doch irgendwas in ihrem Inneren wollte ihn von sich fernhalten. Irgendwas in ihr prügelte den Gedanken in ihren Kopf, dass er morgen irgendeine andere auf sich drauf liegen haben würde. Plötzlich machte sich die Angst in ihr breit, dass der Engel eigentlich nur einen auf nett machte, aber in wirklichkeit andere Absichten hatte. Anscheinend schienen die vergangenen Jahre doch nicht spurlos an dem Mädchen vorbeigegangen zu sein. Sie war von Natur aus freundlich zu eigentlich jedem, doch im Grunde kannte sie es nicht, einfach so akzeptiert und nett behandelt zu werden. Wahrscheinlich hegte sie deswegen Misstrauen. Sie mochte Levi, aber wünschte sich sehr, einfach mal in seinen Kopf sehen zu können, um zu wissen, was er wirklich dachte. Doch das Mädchen wurde sowieso aus ihren - hoffentlich - unbegründeten Befürchtungen gerissen, als Levi.. ähm... vibrierte? Da es seine Hosentasche war, ging Kaji davon aus, dass es sein Handy war. Wer auch immer dem Jungen in diesem Moment eine Nachricht geschrieben hatte - die Dunkelhaarige war der Person zutiefst dankbar. Am liebsten würde sie sich bei Levi für ihre Gedanken entschuldigen, aber er kannte sie ja nichtmal - was wahrscheinlich besser war. Plötzlich richtete sich Levi auf, sodass auch Kaji sich mehr oder weniger hinsetzen musste, und dem Jungen nun wieder ins Gesicht sah. Ein leicht rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen, als sie ihn ansah, und machte sich dieses Mal auch nicht die Mühe, dies zu verbergen. "Ja, vielleicht..", murmelte sie einfach auf seine Aussage hin, ohne genau zu wissen, worauf sie gerade geantwortet hatte. "Nein, mir gehts gut... a-aber ist bei dir alles in Ordnung?" Wo war Kôri, wenn man sie mal brauchte? Die jüngere der Zwillingsschwestern nämlich wirkte deutlich durch den Wind und verwirrt, sie könnte wohl gut mal eine Abkühlung gebrauchen. Dennoch war es ihr nicht entgangen, dass Levi seine Augen zusammengekniffen hatte, so als hätte er Schmerzen, und im Allgemeinen wirkte er irgendwie recht... kraftlos. Plötzlich machte das Tiermädchen weite Augen. "Bin ich etwa zu schwer?! Tut mir Leid!" Die Schülerin löste den einen Arm Levis, welcher noch um ihr lag, und stand auf. Kurz klopfte sie sich ihre Klamotten ab, dann griff sie sanft die Hand von Levi, um ihm hochzuhelfen. "Du.. vielleicht solltest du dich ja hinlegen, wenn wir Zuhause... sind. Bis wir heute Abend wieder in die Schule müssen, ist ja noch etwas Zeit", sagte Kaji ruhig und setzte wieder ein leichtes Lächeln auf. Damit hatte sie innerlich schon akzeptiert, dass Levi wohl nicht in die Bar kommen würde. Aber das war okay, solange er das tat, was er wollte, und wenn es ihm gut ging. Seine Hand hielt sie immernoch fest, und hatte beschlossen, sie nun auch nicht loszulassen. Im Moment verhielt sich Kaji reichlich merkwürdig... zumindest würde man dies meinen, wenn man ihre Gedanken lesen konnte. Doch sie wusste, warum sie sich vor einigen Minuten so in Panik "gedacht" hatte. Sie mochte Levi schon sehr gerne, und aus irgendeinem Grund - das konnte sie nun wirklich nicht leugnen, wenn sie ehrlich zu sich selbst sein wollte - war sie auch eifersüchtig auf die anderen Mädchen, mit denen er befreundet war. Oder mehr.. ? Kaji hatte lediglich Angst, ihn zu verlieren, oder zumindest, dass sich alles nicht so entwickelte, wie sie hoffte. Doch.. was genau hoffte sie? Irgendwie war das Thema zu viel für sie, normalerweise wusste sie doch ganz genau, was sie fühlte, das war alles zu seltsam. Zeit für etwas Ablenkung! "Sag mal... wenn du ein Engel bist, gibt es Gott dann auch wirklich?" Vielleicht war es verwundernswert, wie sie nun darauf kam, doch die Frage war sicherlich berechtigt. Währenddessen setzte sie sich auch wieder in Bewegung, damit die beiden heute noch im Waisenhaus ankamen.

(out: Sry Shinichi, werd woanders gebraucht, wir posten später weiter.)


Slevin grinste, als er von dem Klassenlehrer der Sternenklasse keine Antwort mehr bekam. Hatte es ihm die sprache verschlagen, oder wie? Naja, er drückte dem anderen Lehrer eine Visitenkarte in die Hand. "Meine Nummer steht drauf, ruf mich an, wenn du dich entschieden hast." Ein freundliches grinsen huschte über seine Lippen. "Oder wir gehn mal einen Trinken oderso und vergessen das hier."
Ein paar Schritte weiter, sah der Silberhaarige etwas...Zwei Schüler auf dem Weg. Mhm...der eine War Levi, aus der ersten Stunde, aber das Mädchen da, kannte er nicht. Musste wohl eine neue Schülerin sein. Nachdenklich sah er nochmal kurz auf die Akte in seiner Hand.
Ohne ein eiziges Geräusch löste sich der junge Lehrer in Luft auf, nur ein paar Rosenblätter fielen zu Boden.


tbc: Wohnung 20

Natürlich war dem Nephilim nicht entgangen, wie sich die Wangen des Drachenmädchens nach und nach leicht verfärbt hatten, gedanklich belächelte er diese Tatsache lediglich und fand das Mädchen in irgendeiner Weise sehr anziehend.
Da die Antwort Kajis etwas anders ausfiel als Levi es erhofft hatte, jedoch hatte er sich sowieso nichts anderes gedacht, ging auch der Engel nicht mehr darauf ein - es würde sich bestimmt nochmal wieder ergeben. Wenn die Zeit reif ist! Oder schon früher.
"Wie...?", etwas geschockt blinzelte Leviathan auf als Kaji doch wirklich von sich selbst behauptete dass sie zu schwer sei und kurze Zeit später auch schon den Arm des Jungen von sich gelöst hatte. Stattdessen stand sie auf und hielt ihm die Hand hin, eine nette Geste um ihn hochzuhelfen. Etwas verwundert wanderten seine Blicke von ihre Hand langsam weiter nach oben zu ihrem Gesicht, wo er kurz verharrte und ihr lediglich in die Augen sah. Mit jeder Sekunde allerdings verformten sich die Lippen des Engels, zuerst zu einem Lächeln, dann zu einem Grinsen, bis er schliesslich auflachte - es lachte sie nicht aus, sein Lachen war auch nicht böse und klang auch garnicht danach, es war viel mehr ... herzlich und wohlgesinnt. Ja, so konnte man es am besten beschreiben.
Nach ein paar Sekunden, in welchen auch das Lachen nach und nach verstummte, griff er nach der Hand seiner Schulfreundin und hoppste mit einem Mal auf, landete sogleich mit beiden Beinen auf dem Boden. "Du und schwer? Du bist doch ein Fliegengewicht!", erklärte Leviathan dem Mädchen und setzte dann gemeinsam mit ihr den Weg fort, allerdings ohne zuerst zu realisieren, dass sie immernoch seine Hand hielt. "Nein, nein, das ist es nicht.", meinte er immernoch gutgelaunt. "Ich bin nur etwas kaputt vom vielen Heilen. Bin halt kein Alleskönner in Engelsform.", brabbelte der Nephilim offen weiter. "Ein paar Stündchen, und ich bin wieder fit wie ein Turnschuh', auch ohne mich hinzulegen. Ausserdem lass ich es mir doch nicht entgehen, dich beim Arbeiten zu beobachten." Wieder drehte er den Kopf zu ihr und lächelte, drückte dann reflexartig und für den Bruchteil einer Sekunde ihre Hand etwas. Wann hatte er das letzte Mal soviel von sich preisgegeben? Bei einem Erzieher? Wohl kaum. Bei Cruel? Eher auch nicht. Werde ich jetzt krank oder was, ich kann sie doch nicht einfach so zumüllen., dachte er sich und blickte danach wieder gerade aus. Ihre Hand ist waaaarm.
"Gott?", fragte er etwas perplex. "Ich kenn keinen Gott. Es gibt einen Schöpfer dort oben", demonstrierte der Engel, indem mit geballter Faust und ausgestreckten Daumen in den Himmel zeigte. "Aber ob der nun Gott heisst - da bin ich überfragt." Und um besser von seinen Nicht-Wissen über seine Herkunft bzw. über "Gott" fiel ihm noch ein weiterer Punkt ein, weshalb es ihm nicht möglich war, sich auszuruhen und hinzulegen. Zumindest nicht in seinem Zimmer.
"Oh und ausserdem hat Cruel meine Sachen, das heisst er hat auch meinen Schlüssel und so wie ich ihn kenne geht der bestimmt noch nicht nach Hause. Also, er ist mein Zimmergenosse."

Edit: Hab im Nachhinein noch was editiert .. hab vergessen auf die Frage mit Gott einzugehen xD

Es war wirklich befreiend, Levi so lachen zu hören und zu sehen, wie heiter er war. Ehrlich gesagt wich sofort auch alle Anspannung von Kaji und die schlechten Gedanken schienen sogut wie verflogen zu sein, sodass sie nicht anders konnte, als ihm einfach ein warmes Lächeln zu schenken. Eigentlich wusste das Mädchen ja, dass sie nicht schwer war, und sie hatte auch nicht diese seltsamen Komplexe, die viele andere Mädchen hatten. Sie hielt sich nicht für dick und auch nicht für hässlich, aber... Vorsicht ist besser als Nachsicht, oder so. Auch weiterhin hörte sie ihm zu, seine Laune war wirklich... ansteckend. Sie hätte ihm wahrscheinlich stundenlang einfach nur zuhören können, wie er redete, selbst wenn es völliger Schwachsinn wäre. "Heilen.. passt ja zu einem Engel! Das ist irgendwie süß", sagte Kaji und schaute lächelnd in den Himmel. Bisher hatte sie nie an Engel oder soetwas geglaubt, doch inzwischen war es für sie schon fast normal, dass sie gerade neben einem herlief. Natürlich stellte man sie sich etwas anders vor... aber Drachen stellte man sich ja auch anders vor. "Ich kann nur zerstören." Die Augenbrauen Kaji's zogen sich nachdenklich zusammen, im Grunde stimmte das wirklich. Vor allem als Drache war sie... ein Stück aggressiver. Nungut, sie konnte Leute vor dem Kältetod bewahren, doch das war auch nicht viel, da war Levi wahrscheinlich viel besser. "Ich bin etwas aufgeregt, wegen meinem ersten Arbeitstag, aber es beruhigt mich, dass du da sein wirst", sprach die Schülerin leise, war sich fast nicht sicher, ob sie wirklich wollte, das Levi dies hörte. Immerhin sollte er sich ja auch nicht... gezwungen fühlen, dort zu erscheinen, oder so. Kurz sah sie ihn jedoch von der Seite an, lächelte schüchtern und sah dann auf die Hände der beiden herab. Levi's Hand war schön weich... am liebsten würde sie ihn nie wieder loslassen, doch irgendwann störte ihn dies sicherlich. Bei der Frage zu Gott schien er ein wenig überfragt, aber soweit Kaji sich erinnerte war er ja auch die meiste Zeit seines Lebens nun in dem Waisenhaus, oder? Also konnte sie es ihm nicht übel nehmen, sie brauchte keinen Gott, sie hatte ja einen Engel. Und dieser schien nicht in sein Zimmer zu können. Damit war die Frage auch beantwortet, warum Levi und Cruel sich.. "nahe" standen, aber wie sie Freunde werden konnten, das war immernoch fraglich. "Du kannst ja in meinem Bett schlafen." Einige Sekunden war es still, in denen Kaji über ihre soeben gesagten Worte nachdachte. Dann fing sie an zu lachen. "Okay, das klang komisch.. Ich mein ja nur, wenn du was brauchst, sag mir bescheid - ich helf' gern." Die Kamiya sah ihre Begleitung lächelnd an, verlor sich sogar eine kurze Zeit in seinen Augen. Nach einigen Momenten jedoch schaffte sie es wieder, geradeaus auf den Weg zu schauen. "Kôri und ich sind ja Tiermenschen, was würdest du glauben, was ich bin?" Die Schülerin war ziemlich gespannt, auf die Antwort. Keiner würde wahrscheinlich beim ersten Versuch auf die richtige Antwort kommen, dafür waren Kaji und ihr zweites Ich einfach... zu unterschiedlich.

out: Wenn sie schon wieder ignoriert worden wäre, wär Kaji vom nächsten Haus gesprungen. xD

Auf die Aussage hin, dass es ja zu einem Engel passen würde sagte der Nephilim nichts - irgendwie war er ja auch kein richtiger Engel, oder? Jedenfalls stolzieren richtige Engel nicht einfach so auf der Erde rum, gehen in die Schule oder spazieren gemeinsam mit einem Mädchen nach Hause. Als Kaji allerdings erwähnte, das alles was sie konnte zerstören war, wurde der Schwarzhaarige wieder aus seinen Gedanken gerissen und blinzelte kurz zu ihr - sie? Zerstören?
"Das passt nicht zu dir.", schoss es regelrecht aus dem Jungen heraus, ehe er weiterhin gerade ausschaute und nun bereits das Waisenhaus erkennen konnte - den Grossteil des Schulweges hatten sie hinter sich, wahrscheinlich waren es noch ein paar Minuten bis sie Levis trautes und Kajis neues Heim betreten würden. "Da ist es ja schon!", meinte er sichtlich erleichtert und deutete mit seinem Kopf nach vor, woraufhin seine weisse Strähne auf seinem Kopf rumwedelte, wie sie es auch immer tat, wenn der Engel ein etwas schnelleres Tempo draufhatte, rannte, oder ein leichter Wind wehte.
Die Hand des Mädchens hatte er nach wie vor nicht losgelassen, auch nicht nachdem er es so richtig realisiert hatte. Scheinbar hatte sich Kaji seine Aussage sehr zu Herzen genommen... oder sie bemerkte es selbst nicht.
"In deinem Bett?", wiederholte er die Worte des Mädchens, die kurze Zeit später allerdings schon über ihre eigenen Worte lachte, woraufhin auch Leviathan vergnügt grinste - aber warum eigentlich nicht? "Komisch? Vielleicht komm ich ja noch drauf zurück, falls das Angebot noch steht.", erklärte der Engel, nachdem er gemeinsam mit Kaji das Waisenhausgelände betreten hatte und kurz darauf durch die Eingangstüre des Gebäudes trat. "Hmm.. am ehesten eine Maus, oder eine Katze. Irgendwas süsses auf jeden Fall.", antwortete Leviathan auf ihre Frage hin, was er glaubte, zu welcher Tierspezies sie sich mit ihrer Schwester zählte. "Allerdings, so zerstörerisch sind die nicht...", meinte er noch und legte seinen Daumen und Zeigefinger an sein Kinn, als würde er über etwas sehr wichtiges nachdenken. "..." Mitten auf den Treppen, über die die beiden liefen, um in den ersten Stock zu gelangen blieb der Nephilim unerwartet stehen, eine Stufe unter Kaji - so war er nun wieder mit ihr auf Augenhöhe, mehr oder weniger. Nachdenklich legte er seinen Kopf schief, hielt ihre Hand dabei aber immernoch fest: "Was bist du denn?"

tbc: Zimmer 111

[Out: Gomenasai, Slevin. Ich hab ganz vergessen das wir beide auch posten... :'D. Verzeih!]

Ich schnüffelte unauffällig, denn Rassen hatten ihre Gerüche. Doch der einzige 'Duft' den ich wahrnahm, war der abartige Gestank von Zigarettenrauch. "Du bist Gestaltenwandler!",antwortete ich ihm scherzend und piekste ihm mit den Zeigefinger in seinen rechten Oberarm. "Und deine wahre Gestalt ist eine Zigarette!". Er wäre leicht zu besiegen, wenn er wirklich eine Zigarette wäre. Schade eigentlich.
"Das war ein Scherz, Kollege, so dumm bin ich nicht.",erklärte ich und verschränkte die Arme lässig hinter meinem Kopf. Er sah nicht gerade danach aus, als würde er oft Witze machen. Und mit Witzen meinte ich, nicht irgendwelche gebildeten Witze die nur Universitätsprofessor verstanden.

"Wollen wir wirklich an so einem schönen Tag den Sinn des Lebens suchen?",fragte ich Slevin skeptisch und gelangweilt und musterte den langhaarigen Lehrer. Was versteckte er wohl unter seinen Klamotten? Richtig, sicherlich einen Bierbauch. "Naja, immerhin mache ich Sport.". Und ehrlich mal, er sah nicht gerade aus als würde er wirklich mehr Gehalt bekommen. Dann könnte er sich wenigstens einen besseren Haarschnitt leisten. Oder wenigstens besseres Shampoo.
"Den Vorteil hätte ich so und so, nicht nur im sportlichen Wettkampf.",antwortete ich ihm ruhig. Doch dummerweise sollte ich meine wahre Gestalt auf dieser Insel lieber nicht zeigen. Am Ende lande ich auf dem Seziertisch, bei irgendwelchen verrückten Wissenschaftlern. Oder bei diesem Typ hier.
"Kumpel",ging ich auf seine Provokation ein, was ich eigenlich nicht wollte, und legte meine Hand 'freundschaftlich' auf seine Schulter,"Ich werde mich niemals hinter meinen Schülern verstecken. Aber heute ist mir nicht nach kämpfen, mir ist schon den ganzen Tag ein wenig komisch.". Das war nicht gelogen, der Tag machte mit mir tatsächlich was er wollte. Vielleicht kam ich in die Wechseljahre. Aber ich spürte das es einen anderen Grund haben musste. War heute vielleicht Vollmond? Ich musste mir hier noch einen ordentlichen Hügel suchen, wo ich munter jaulen konnte.
Mit einem gereizten Gesichtsausdruck erwiderte ich sein dämliches Grinsen. Ich war eigentlich ein immerzu fröhlicher Mensch und es gab nur wenige die es zustande brachten, mich auf die Palme zu bringen. Und dieser war kurz davor. Kein guter Tag das ausgerechnet heute zu machen.
"Wir können auch ein Murmelspiel veranstalten, aber dafür findet sich der Herr Professor bestimmt zu intelligent.",konterte ich. Ich brauchte ganz schnell einen Kaffee der mich wieder herunterbrachte.
Perplex starrte ich auf den kleinen Zettel, auf dem seine Handynummer stand. Ich hatte schon wieder vergessen was er sagte, denn er verschwand so schnell. Gott sei Dank. Ich stand ungefähr noch fünf Minuten da und sah wie ein verlassener Wolf in die Ferne, bis ich dann auch verschwand.
Wieso zur Hölle gaben hier eigentlich alle nach fünf Minuten ihre Handynummer heraus?

Tbc: Wird geedit.