Die Westküste der Insel verfügt anders als die Ostküste, die zu einem großen Teil aus steilen Klippen besteht, über eine gute Infrastruktur. Über eine gepflegte Küstenstraße gelangt man vom Süden der Insel, wo sich die belebten Badestrände befinden entlang der Westküste auf etwa halber Höhe zum Hafen. Auf dieser Strecke des Weges sind entlang der Straße noch die ein oder anderen Läden und Restaurants an der Straßen- sowie an der Meeresseite. Fährt man die Uferstraße noch einige Kilometer weiter, so erreicht man nach einigen verlassenen Buchten und kleineren Anhöhen mit verwilderten Wiesen bald die Höhe des Areals der Shima no Koji Oberschule sowie das Schülerwohnheim. Die Straße führt in etwa bis zum nördlichsten Punkt der Insel, wo sich der Strand des alten Waisenhauses einst befand.
Es wurde still zwischen uns. Weder er noch ich sagten etwas, sahen uns nur an. Ich wusste nicht, was ich überhaupt tun sollte oder tun konnte. Seine Augen waren...furchtlos, freundlich und so verständnisvoll, als wenn er mich so verstehen könnte, als wäre ihm genau das Gleiche passiert. Dies hatte ich noch in keinen anderen Augen gesehen, in die ich bisher geschaut hatte. Nein, immer nur ANgst, Entsetzen oder Schock sah ich in anderen. Für alle war ich ein Monster, nur nicht hier. Es war etwas völlig anderes. Er wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und kam mir näher. Mein Herzschlag verschnellerte sich. Was..hatte er vor? Wollte er mich etwa küssen? Diesen Eindruck würde wohl jeder bekommen, der gerade erst zu ihnen stieß, so nah wie unsere Gesichter waren. Ich war wie erstarrt, wusste nicht, was ich tun sollte. Plötzlich sprang er zurück, ich atmete wieder - bemerkt hatte ich nicht, dass ich die Luft angehalten hatte. >>Iiich..tut mir Leid..es ist nur..ich weiß nciht..tut mir Leid..,<<, stotterte er, er war plötzlich ganz anders als noch gerade. Verunsicherter? Ja, das konnte es sein. "Ähh..schon..in Ordnung.." murmelte ich nur und sah schließlich wie er auch, auf die Decke auf dem Boden. Was war eigentlich gerade passiert?
"Ähh..schon..in Ordnung..", sagte sie und Raiko war immer unsicherer. Warum hatte er das getan? Was die Aktion sollte wusste er selbst nicht genau. Chloe sah auch auf die Tischdecke und er lief leicht rot an. Er konnte sich nicht beherrschen aber er wollte diese Bindung an sie auch nicht verstecken. Er schwieg eine ganze Weile und dann kam er zu Wort. Also..ich..mag dich.., stotterte er wieder. Raiko wollte ehrlich sein. Es war nicht wie bei anderen Mädchen. Bei ihr war es anders. Nicht um Konkurrenz mit Maurice zu machen. Einfach so. Raiko dachte darüber nach, was passiert war. Naja, er wollte Chloe gerade Küssen...So schnell? Er kannte sie garnicht. Und wer sagte, dass sie es wollte? Aber Raiko meinte es ernst. Sehr Ernst. So etwas erwartet man nicht von Raiko. Chloe war so anders. Wie er... ..sehr, fügte er noch hinzu. Ehrlich bleiben Raiko.
Noch immer sah ich auf die Tischdecke. Was nun? Wie ging es jetzt weiter? Er wollte mich küssen. Aber wollte ich das auch? Wir hatten uns doch gerade erst kennen gelernt. Ging das nicht...zu schnell? Ich kannte in noch kaum, dennoch hatte ich das Gefühl, dass wir uns ähnlicher waren, als ich es für möglich gehalten hatte. Er schien mich zu verstehen, zu wissen, wie ich mich fühlte - und wenn das auch nur ansatzweise so war. Im Moment wusste ich nicht, was ich denken sollte. Der kühle Wind wehte mir durch meine kurzen Haare. Ich mochte das Gefühl. Kurz schloss ich die Augen, um sie gleich wieder zu öffnen. Ich nahm den Blumenstrauß, den Raiko mir vor wenigen Minuten geschenkt hatte und betrachtete diesen. Die Blumen darin waren einfach wunderschön. Auch rochen sie so gut. Ein paar mal roch ich daran, bis Raiko plötzlich etwas sagte. >>Also..ich..mag dich..,<<, waren seine Worte. Ich sah zu ihm auf, er schaute noch immer auf die Decke unter uns, die er vor vielen Minuten hier ausgebreitet hatte. >>..sehr<<, fügte er noch hinzu. Ich sah ihn einige Sekunden an, nicht sicher, was ich antworten sollte. Er war der erste Mensch, der mich überhaupt mochte. Und ich hatte keine AHnung, was ich sagen sollte. Mochte ich ihn auch? Es musste doch so sein, oder? Schließlich hatte ich ihm alles erzählt...und ich war gerade nicht zurück gewichen, als er mich küssen wollte. Dennoch kannte ich ihn nicht. Es war alles so schnell. "Ich denke...ich mag dich auch." murmelte ich, mein Kopf sank wieder, sodass ich wieder auf die Decke schaute bzw. die Blumen, die seit einiger Zeit dort vor mir lagen. Ja, genau das dachte ich. Eigentlich war ich mir sogar ziemlich sicher.
Sie mochte ihn anscheinend auch. Als sie sich bedankte lächelte er und sah sie wieder an. Raiko holte tief Luft bevor er weitersprach. Hab ich dir..Angst gemacht ?, fragte er besorgt. Eben war Raiko noch der Beschützer gewesen und in einer Sekunde hätte er fast die Beherrschung verloren. Er weiß nicht genau warum. Sie waren so gleich und einen Moment lang fühlte er sich nicht mehr allein. Raiko war einfach nur zu schnell vorgegangen. Warum zu schnell? Wer sagt denn, dass es eine Beziehung ist? Wer sagt denn, dass daraus etwas werden konnte? Wer sagt,dass Chloe es auch will? Entschuldigung noch einmal, fügte er nach einer Weile hinzu. Der Himmel wurde dunkler und die Zeit verging. Raiko wollte dies aber nicht. Mit seinen Fähigkeiten konnte er die Zeit nicht zurückzaubern. Und das Wetter verändern konnte er auch nicht. Raiko hatte sich nun wieder beruhigt und sah sie wieder ganz normal an.
Angst? Nein, davon wüsste ich nichts. Also schüttelte ich den Kopf. Dabei sah ich noch immer auf die Blumen. Was war nur los? Eigentlich mochte ich Blumen doch überhaupt nicht. Aber der Duft war so schön. Raiko sah mich wieder an, das wusste ich, ich jedoch sah mir noch eine Zeit lang die Blumen vor mir an, ehe ich meinen Kopf hob und wieder in seine Richtung schaute. Ich lächelte ihn an, bis er sich nochmals entschuldigte. "Schon in Ordnung." wiederholte ich mein zuvor gesagtes. Es war immerhin schon in Ordnung. Sonst würde ich es ja kaum sagen, oder? Ich sah nach oben, der Himmel hatte sich inzwischen verdunkelt. Wie langen saßen wir hier eigentlich schon? Bald würde der Unterricht weiter gehen. Aber so wie ich jetzt aussah würde ich ganz sicher keine Klasse betreten. Mein Make-Up war total verschmiert und wahrscheinlich war mein Gesicht schwarz davon. Ich musste vorher also dringend nochmal in mein Zimmer. Doch ich wollte hier nicht weg. Nicht gleich, nicht jetzt, nicht in einer Stunde. Ich sah wieder zu Raiko, der mich wieder so normal ansah wie noch vor 10 Minuten. "Ich will nicht in den Unterricht." sagte ich ihm. Aber was sollten wir schon machen? Einfach hier sitzen bleiben? Eine Möglichkeit wäre es.
Raiko sah sich um. Das Picknick war in die Hose gegangen aber das war ihm egal. Er musste kurz grinsen. Chloe antwortete "Schon in Ordnung." Na dann ist ja alles gut.Ich dachte schon ich habe dir Angst gemacht. Es tut mir echt Leid..das ist normalerweise nicht meine Art nur..ich kann nicht erklären was eben passiert ist, sagte der schwarhaarige. Er sah sich Chloes Gesicht an. Es war voller Schminke und ihr Gesicht war fast schwarz. Raiko grinste und zauberte eine Packung her. Diese sogenannten Tücher hatte er mal bei seiner Freundin gesehen. Sie waren etwas nass und man benutzte sie auch um Schminke zu entfernen. Er nahm eins heraus und Strich vorsichtig über ihre Backe."Ich will nicht in den Unterricht.", sagte Chloe und Raiko musste grinsen. Ich auch nihct. Wenn ich etwas hasse dann Schule. Aber ich denke wir sollten dort auftreten, sprach er und strich nun auch über die andere Backe. Er tat es weil Chloe es nicht sehen würde. Aber Raiko blieb vorsichtig er wollte keinen Eindruck machen als würde er auf sie losgehen. Er war ja kein Junge der hilflose Mädchen...
>>Na dann ist ja alles gut.Ich dachte schon ich habe dir Angst gemacht. Es tut mir echt Leid..das ist normalerweise nicht meine Art nur..ich kann nicht erklären was eben passiert ist,<<, entschuldigte er sich nochmals. Er wusste nicht, was eben passiert war? Ja, irgendwie fragte ich mich das auch. Doch darüber wollte ich mir keine Gedanken machen. Was passiert ist, ist passiert. Wenn es nicht genauso hätte passieren sollen, wäre es nicht passiert. Also war es doch eigentlich gut so. Und große Probleme hatte das alles ja nun auch nicht gebracht. Einige Sekunden später zauberte Raiko etwas herbei, etwas, was ich nur zu gut erkannte und jetzt wirklich dringend gebrauchen konnte. Er wischte mir die Schminke vom Gesicht, während er sagte >>Ich auch nihct. Wenn ich etwas hasse dann Schule. Aber ich denke wir sollten dort auftreten<< und während ich lächelte. "Leider hast du da vollkommen recht." meinte ich, dennoch lächelnd. Das Problem mit meinem Gesicht war nun gelöst, jedenfalls eines davon. Dennoch wollte ich so ungeschminkt nicht in den Unterricht. Ich fühlte mich einfach unwohl. "Aber davor muss ich mich erst wieder fertig machen." Ich ging davon aus, dass er wusste, was ich meinte.
Raiko hatte Chloes Gesicht von der Schminke befreit und sie lächelte wieder. Er war wieder so glücklich wie am Anfang als er sie traf. Aber auf den Unterricht konnte er auch verzichten. Nein, das ging nicht."Leider hast du da vollkommen recht.", sagte Chloe und Raiko musste grinsen. Er schnippste die Tücher wieder Weg. Auch die Picknicksachen hatte er weggezaubert und er stand auf. Dann nahm er Chloes Hand und sie stand neben ihm."Aber davor muss ich mich erst wieder fertig machen." hatte sie gesagt. Eigentlich finde ich dich ohne auch schön sagte er Aber ich halte dich nur kurz auf.Raiko nahm wieder ihre Hände und schloss die Augen. Er hatte aufgehört zu atmen, weil er Angst hatt, dass sie zucken könnte oder ihn vielleicht wegstieß. Er wusste ja nicht ob Chloe nicht doch Angst vor ihm hatte. Kurze zeit später waren deren Füße leicht vom Boden genommen und sie schwebten. Er hielt sie an den Armen weiter fest, weil er nicht wusste, ob sie Höhenangst hatte. Ich möchte dich ins Waisenhaus hinfliegen lächelte er und ließ etwas locker um zu sehen wie sie reagierte.
Ich sah Raiko an, dass wieder alles in Ordnung zu sein schien. Bei mir war das komischerweise auch so, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Schnell hatte ich meine ganze Vergangenheit wieder verdrängt, als hätte ich sie niemals erzählt. Aber so würde ich wenigstens gleich im Unterricht besser aufpassen können. Innerlich musste ich lachen. Sicher doch, ich und aufpassen. Das passt ja mal so gar nicht zusammen. Raiko hatte inzwischen schon alles weggeräumt, sodass man den Eindruck bekam, sie wären nie hier gewesen. Abgesehen von dem Blumenstrauß in meiner Hand waren auch alle Blumen verschwunden. >>Eigentlich finde ich dich ohne auch schön<<, sagte er, ich lächelte, würde mich jedoch trotzdem noch schminken gehen. >>Aber ich halte dich nur kurz auf<<, meinte er noch, was er damit jedoch meinte, verstand ich im ersten Moment nicht. Doch dann nahm er meine Hand und schloss die Augen. Was hatte er vor? Ich blieb ruhig. Mir würde schon nichts passieren. Schon kurze Zeit später fühlte ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen und sah hinab. Wir..schwebten? >>Ich möchte dich ins Waisenhaus hinfliegen<<, erklärte er mich, dann ließ er etwas locker, doch Angst hatte ich deshalb keineswegs. Ich lächelte. "Eine neue Art, von Ort zu Ort zu kommen." sagte ich fröhlich. Geflogen war ich schon mal, allerdings nicht als Mensch. Wie es in dieser Form aussah, wusste ich nicht. Doch ich wollte es gerne heraus finden. Allerdings wusste ich nicht, was ich jetzt tun sollte, damit es weiter ging. "Dann flieg mich hin." sagte ich freundlich lächelnd.
Als die beiden nun schwebten lächelte sie. "Eine neue Art, von Ort zu Ort zu kommen.", hatte sie gesprochen.Sie hatte vollkommen Recht. Fliegen war schon immer etwas außergewöhnliches und besonderes. Raiko grinste auch etwas und hielt sie nicht mehr fest. "Dann flieg mich hin.", sagte sie und lächelte ihn wieder an, was ihm seh gefiel. Er bewegte sich nach vorne. Das Waisenhaus hatte er schon gesehen. Man braucht Übung um fliegen zu können..Wenn wir nicht zu spät ankommen wollen dann flieg ich dich eben, lächelte er. Raiko hatte wieder eine sanfte Stimme. Er flog rückwärts und sah Chloe an damit es nicht so aussah, als würde er sie verschleppen oder ähnliches...Er schüttelte innerlich den Kopf und sah Chloe weiter an. Sie flogen kurz über das Wasser und man konnte es kurz berühren. Dann flog er wieder über das Grün und ging wieder Richtung Waisenhaus und Schule.