Die Westküste der Insel verfügt anders als die Ostküste, die zu einem großen Teil aus steilen Klippen besteht, über eine gute Infrastruktur. Über eine gepflegte Küstenstraße gelangt man vom Süden der Insel, wo sich die belebten Badestrände befinden entlang der Westküste auf etwa halber Höhe zum Hafen. Auf dieser Strecke des Weges sind entlang der Straße noch die ein oder anderen Läden und Restaurants an der Straßen- sowie an der Meeresseite. Fährt man die Uferstraße noch einige Kilometer weiter, so erreicht man nach einigen verlassenen Buchten und kleineren Anhöhen mit verwilderten Wiesen bald die Höhe des Areals der Shima no Koji Oberschule sowie das Schülerwohnheim. Die Straße führt in etwa bis zum nördlichsten Punkt der Insel, wo sich der Strand des alten Waisenhauses einst befand.
Er riet, was ich sagen wollte. Ich schüttelte den Kopf. Ziehmutter. beendete ich dann meinen Satz. Ich hasste dieses Wort so wie ich die Wörter Mutter und Vater ebenfalls hasste. aber eben nur sechs Jahre lang. Denn dann... ich wollte nicht daran denken müssen. Aber anders ging es jetzt nicht. dann hätte ich sie fast umgebracht. ja, da fragte man sich doch wie. Und was dann passiert war. Ab da an ging mein leben dn Bach runter. Aber das wollte ich noch nicht sage . Ich sah wieder auf die karierte dEcke, auf der wir saßen.
Ziehmutter also. Noch schlimmer. Sechs Jahre lang..und dann wollte sie sie umbringen?,fragte sich Raiko. ,,Es ist bestimmt schlimm..Du musst nicht mehr erzählen wenn du nicht kannst" sagte er und reichte ihr das Taschentuch. Ja das reichte erstmal. Er würde später noch einmal fragen. Wenn es ging und sie sich beruhigt hatte. Dann schnipste er wieder un zauberte einen Blumenstrauß. Vielleicht lachst du dann wieder.lächelte er und sah sie an.
>>Es ist bestimmt schlimm..Du musst nicht mehr erzählen wenn du nicht kannst<<, sagte Raiko mir. Er hatte keine Ahnung, wie ich mich fühlte und wie ich mich damals gefühlt hatte. Soetwas konnte man auch nur wissen, wenn man es erlebt hatte. Und das hatte er nicht. Ich hatte begonnen, ihm meine Vergangenheit zu erzählen, alles das, was nie jemand erfahren sollte. Ich hatte angefangen, sicher, es war nicht leicht, sich nocheinmal an alles erinnern zu müssen, aber ich wollte weitererzählen. Vielleicht ging es mir danach ja sehr viel besser als zuvor? Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er mich zumindest ein ganz kleines bisschen verstehen konnte. Er gab mir ein Taschentuch, ich lächelte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Anschließend war das Taschentuch schwarz. Ich musste ja wirklich toll aussehen. Alles musste verschmiert sein und das war nicht wenig. Also versuchte ich, mich langsam zu beruhigen, um nicht noch mehr meines Make-Ups im Gesicht zu verschmieren. Die Geschichte hatte zwar gerade erst begonnen, aber das würde ich cshon schaffen. >>Vielleicht lachst du dann wieder.<<, sagte er, nachdem er mir einen Blumenstrauß gezaubert hatte. Und ja, ich musste tatsächlich lachen. Es klang nicht, wie ein fröhliches Lachen, es klang eben nach einem, was es auch war. Ein Lachen nicht dem Weinen. Ich nahm den hergezauberten Blumenstrauß in die Hand und roch an den Blumen. Blumen würden wohl wirklich etwas werden, was ich mochte. Das hätte ich nicht erwartet. Ich lächelte. Dann atmete ich tief ein und sagte "Wenn..du nichts dagegen hast, dann..würde ich gerne auch noch den Rest erzählen." Warum ich das nun so genau wollte, wusste ich nicht, aber irgendetwas brachte mich dazu, einfach alles erzähln zu wollen, obgleich ich mir noch nicht al so sicher war, dass das alles auch unter uns blieb und dass er mich dann nicht doch hasste. Aber er hatte ja gesagt, dass er mich nie hassen würde, oder?
Raiko beobachtete wie sie sich ihre Schminke im Gesicht verschmierte. Sieht doch viel besser aus ohne Schminke, dachte er sich. Du hast doch keine Ahnung. Lachen tat er nur als Chloe an den Blumen roch. Na also..Geht doch grinste der Junge mit dem Pferdeschwanz. Es tat ihm gut ein Mädchen lachen zu sehen. Er unterhielt sich immer gerne mit Mädchen. Mädchen, Mädchen und Mädchen. Das einzige Geschöpf das ihn nie verletzte oder ignorierte. Außer seiner Mutter. Raiko erinnerte sich an den Tag an dem er mit seiner Familie auf einer Feier war. Er musste alleine sitzen weil der Tisch "keinen Platz" für ihn hatte. Raiko saß neben Mädchen, die er anfangs überhaupt nicht leiden konnte. Ich hasse Mädchen und meine "Familie", war mal seine Einstellung. Die Mädchen schienen ihm nacher doch lieber gewesen zu sein. So fing auch alles an. Partys in Las Vegas, Flirts, Probleme,die er eigentlich immer hatte. Auch die Stellung zu Mädchen hat sich stark verändert. Nun wieder zur Gegenwart zurück. "Wenn..du nichts dagegen hast, dann..würde ich gerne auch noch den Rest erzählen." sagte Chloe und Raiko musste etwas den Kopf zur seite beugen. Er hatte das nicht erwartet aber das Mädchen schien schon etwas vertrauen geweckt zu haben. Raiko nickte nur und sah hoch zum Himmel hinauf. Die Zeit war vergangen aber Raiko wünschte sich dass die Zeit heute mal nicht so schnell verging. Er hatte sogar vergessen, was er eigentlich vor hatte. Wegen Chloe. Dem Mädchen mit dem schwarzen haaren und lila Augen, die fast genauso aussah wie seine damalige Freundin. Raiko sah wieder zu ihr und hörte ihr Aufmerksam zu. Mit Blickkontakt.
>>Na also..Geht doch<<, meinte Raiko, er lachte, und ich musste es letzten Endes auch wieder tun. Wie er das schaffte, war mir ein Rätsel, aber es war mir dann eigentlich auch total egal. Hauptsache, ich sprach mich mal aus und hatte jemanden, der mir zuhörte und sogar versuchte, mich zu trösten. Denn genau das hatte ich nie bekommen. Raiko schien verwundert darüber zu sein, dass ich ihm noch den Rest meiner Vergangenheit erzählen wollte. Wahrscheinlich fragte er sich sogar, warum ich ihm das erzählte. Doch daran dachte ich nicht. Ich musste mich erst wieder sammeln, überlegen, wie ich fortfahren sollte. Lange Zeit hatten wir auch nicht mehr. Aber zur Not würde ich auch den Unterricht schwänzen und einfach hier sitzen bleiben. Ein Problem hatte ich damit nicht. Dann würde ich eben mal nachsitzen, na und? Dann würde ich das eben auch schwänzen. "Ich..brachte sie also fast um..", ja, da war ich stehen geblieben. "Sie wurde abgeholt, von einem Krankenwagen...noch bevor sie verschwand, zischte sie mir zu, ich solle verschwinden. Für immer verschwinden." Ich war wieder in meine Vergangenheit eingetaucht. Als würde ich alles nochmal erleben. Ich war doch erst 6 Jahre alt gewesen. Und dann sollte ich verschwinden? Es war doch nur ein Unfall...ein dummer Unfall...warum nur.. dachte ich laut, als wäre ich genau an dem Tag vor 10 Jahren, genau an dem Ort, wo alles geschehen war. Weinend rannte ich davon..irgendwo hin, in Gassen...seit dem..habe ich kein zu Hause mehr. So wie auch an jenem Tag begann ich wieder Tränen zu vergießen. Ein Windstoß kam auf, bließ meine Haare durcheinander und urplötzlich war ich wieder in der Gegenwart. Ich sah Raiko genau in die Augen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich wieder weinte. So wischte ich mir die tränen mit dem schwarz gewordenen Taschentuch ab. Ich war seit der Zeit nie wieder in einem haus. Das war zwar noch immer nicht alles, doch ich brauchte eine Pause.
Raiko hörte ihr Aufmerksam zu. Er fand es traurig und wirkte sehr mitfühlend. Am liebsten hätte er sie kurz in den Arm genommen. Sie war doch nur 6 Jahre alt. Wo sollte sie nach der Mutter denn bleiben? Hatte sie kein Mitleid mit ihr? Wusste sie nicht, dass sie es alleine kaum gut überleben könnte oder war ihr das bewusst und egal? Chloe weinte schon wieder. Nicht weinen flüsterte Raiko, doch ihm war klar, dass sie sehr gekränkt war und bestimmt noch weiter weinen würde. Du kannst bestimmt nicht viel für.sagte er noch. Ihm war klar dass sie nicht fertig war. Er zauberte wieder ein Taschentuch her und reichte es ihr erneut. Ich lasse dich nicht allein. Raiko lächelte.
Er hörte die ganze Zeit zu, unterbrach mich nie, sah mich Sogar mitfühlend an. Er meinte, dass ich nicht weinen sollte. Eigentlich wollte ich lieber weinen, als es weiterhin in mich reinzudrängen, doch ich wollte nicht, dass er mich nur weinen sah. Ich bemühte mich deshalb, mich zu beruhigen. >>Du kannst bestimmt nicht viel für<<, sagte er, er wusste ja gar nicht, wie wenig ich tatsächlich dafür konnte. Deshalb hasse ich es, ein Dämon zu sein. Hatte er überhaupt schon gewusst, was ich war? Nun, jetzt wusste er es wenigstens zur Hälfte. Wobei..eigentlich müsste er meine Vampirzähne ja schon gesehen haben, die zur Zeit jedoch schon wieder zu normalen Zähnen geworden waren - ich schmeckte nämlich kein Blut mehr.
Raiko sagte, er würde mich nicht allein lassen. Du ... Kannst das nicht so einfach sagen. meinte ich leicht traurig, ziemlich leise. Ich fühlte mich sowieso allein. Und Wir hatten uns doch gerade erst kennen gelernt. Außerdem kam immer irgendwann der Zeitpunkt, wo man allein gelassen wurde, ob der andere es nun wollte oder nicht. Doch nun wollte ich weitererzählen. Ich atmete nocheinmal tief ein, bevor ich fortfuhr. ...ich lebte dann vier Jahre lang auf der Straße. Dann...fing ich an... Menschen..zu töten. Man merkte, dass es mir schwer viel, ihm dies zu sagen. Jetzt würde Raiko bestimmt zurückweichen und mich doch allein lassen. Er kannte immerhin nicht den wahren Grund dafür. Noch nicht. Doch ich wollte erstmal seine eigentliche Reaktion abwarten. Nun würde sich herausstellen, ob er mich so mochte, wie ich wirklich war - nämlich ein Monster, was sich nichts lieber wünscht, als ein normaler Mensch sein zu können, welches sich manchmal aber nicht beherrschen kann - und nicht, wie er mich zuerst gesehen hatte. Kurz schaute ich auf die Decke, auf der wir saßen, dann schaute ich ihm in die Augen. Augen sagten mehr als Worte.
Er hörte ihr Aufmerksam zu und sah ihr in die Augen. Moment, sie war Vampir und Dämon zugleich? Also Halbwesen. Raiko fand dies echt cool aber Chloe hasste es ein Dämon zu sein. Er hatte wieder seinen besorgten Blick. Und ich hasse es ein Runses zu sein , fügte er noch hinzu bevor sie Fortsetzte. Man konnte Chloes unsicherheit spüren doch Raiko fand sich in ihren Worten wieder. Raiko, der Junge aus Las Vegas, der klaut und belügt um Geld zu bekommen obwohl seine Eltern reich waren. Er hatte nichts bekommen und sein Erbe, das Familienbild hatte er zerissen und weggeworfen. Das Geld ging an den stzolzen Erstgeborenen. Weißt du.., fing er an, ..ich war auch auf dem Weg jemanden zu.. er brach ab. Was sollte man von ihm denken. So etwas wie , Hey da sind wir ja zu zweit passte nicht wirklich. Aber dann fiel ihm etwas ein. Weißt du was ich denke wenn ich dich sehe? fragte er. Es war komisch denn er beantwortete die Frage selbst. Du bist wie eine Rose mit Dornen. Dornen können gefährlich werden aber für mich sind die Dornen gerade das besondere. Mann muss..Dornen überwinden um... die wunderschöne Rose zu sehen. Dornen...gehören dazu..., stotterte er. Raiko war in den Augen von Chloe vertieft. Eine Rose..eine schöne Rose. Ich würde jede einzelne Dorne anfassen nur um.. die Rose in.. der Hand zu haben.... Weiter konnte er nicht mehr. Er war zu vertieft in den Lila Augen des Mädchens um irgendetwas zu sagen.
Er hasste es, ein Runses zu sein? Es interessierte mich schon, warum das so war, dennoch fragte ich nicht danach. Vielleicht, weil ich keinen Mut hatte? Eher nicht. Dann vielleicht, weil ich nicht auch eine traurige Geschichte von ihm hören wollte? Das wäre eine Möglichkeit. Vielleicht wollte ich ihn auch einfach nicht daran erinnern, was bei ihm gewesen war - falls denn überhaupt etwas schlimmes passiert war. Sicher, das war eigentlich total untypisch für mich, dennoch war es hier sogar möglich. Ich kannte den Grund nicht, aber das war ja eigentlich auch egal. Tatsache war nunmal, dass ich nicht nachfragte. Wen interessierte mehr? Außerdem..war ich ja auch noch gar nicht fertig damit, selbst zu berichten. Denn noch immer fürchtete ich die Reaktion von Raiko.
Nachdem ich fertig war, von meinem ersten Vampir-Erlebnis zu erzählen, wie ich so viele Menschen umbrachte, nur um Blut trinken zu können, reagierte Raiko völlig anders, als ich es für möglich gehalten hätte. Er reagierte nicht abweisend, nicht schockiert, noch nicht mal erstaunt, als hätte er das von mir erwartet. Als hätte er die ganze Zeit geglaubt, dass ich zu so etwas im Stande war. Er kannte ja noch nicht mal den Grund dafür. Das Komische war nur, dass ich ihm das nicht übel nahm. Ich war froh, dass er so und nicht anders reagierte. Vielleicht war ich gar nicht wirklich bei Verstand? Oder aber ich hätte wirklich immer so reagiert... >>Weißt du.., ..ich war auch auf dem Weg jemanden zu..<< begann er zu sagen, doch dann stoppte er. Jemanden zu was? Jemanden zu töten? Das würde erklären, wieso er nicht schockiert gewesen war. Aber war es wirklich das, was er sagen wollte? Er stoppte, machte eine kurze Pause und fuhr dann mit etwas ganz anderem fort. >>Weißt du was ich denke wenn ich dich sehe?<<, fragte er, ich war überrascht, dass er nun von mir anfing, wollte gerade den Kopf schütteln, als er schon begann, es mir zu erklären. Jedes einzelne Wort hörte ich mir an, ich hörte genau zu. Ich war für ihn eine Rose. Eine Rose mit Dornen, an die nur schwer dran zu kommen war. Gefährlich für den, der es nicht versuchte. Wunderschön, doch allein, da niemand sich traut, die Dornen zu überwinden. Doch er...würde es versuchen.
Diese Erklärung traf sozusagen den Nagel auf den Kopf. Ich war jemand, vor dem alle Angst hatten, jemand, der nie Freunde oder Familie hatte und jemand, der sein Leben lang allein war. Eben eine mit Dornen bestückte Rose. Ich lächelte und merkte dabei nicht, wie mir wieder die Tränen über die Wangen liefen. Doch dieses Mal waren es andere Tränen. Keine Tränen der abgrundtiefen Trauer oder Einsamkeit, nein, viel mehr das genaue Gegenteil davon. Raiko akzeptierte mich, genauso wie ich war und nicht wie er es haben wollte. Er erkannte, dass ich alleine war. All das hatte ich gerade heraus gefunden. Vielleicht war er sogar genau wie ich? Ebenfalls einsam? So wie er meine Augen ansah, sah ich in seine. Die ganze Zeit schon hatte er meine Augen betrachtet, als wäre er direkt darin - als würde er in meine Seele schauen können. "Danke." sagte ich leise, leicht zitternd, aber froh.
Die Zeitz verging und Raiko sagte gar ncihts mehr. Vertieft in den Augen von Chloe. Die ähnlichkeit mit seiner damaligen Freundin war da aber die Augen..so unbeschreiblich. Raiko hatte einen Blick im Gesicht der so etwas ähnliches wie "Ich möchte deine Dornen überwinden um die Rose anzufassen.." sagte. Ganz schön komisch aber irgendwie süß Chloe weinte wieder. Freudentränen..Raiko war wie verzaubert. Konnte er überhaupt noch etwas. Als ob er nicht mehr bei sinnen war saß er nun neben ihr. Er blinzelte etwas und wischte ihr dann die Tränen aus dem Gesicht. Er näherte sich ihr hielt ihren Kopf immernoch. Raiko näherte sich bis deren Gesichter einen kleinen Abstand hatten. Als er nochmal in ihre Augen sah sprang er zurück. Iiich..tut mir Leid..es ist nur..ich weiß nciht..tut mir Leid.., stotterte er und sah auf die Tischdecke. Was hatte er getan? Wollte er sie wirklich küssen? Ach Raiko was ist denn Los?Raiko saß nur noch still da und fixierte die Tischdecke. Er hatte keine Ahnung wie Chloe reagieren würde. Etwas Angst hatte er schon..Aber warum? Erwar doch immer der Macho gewesen. Wollte er das denn nicht mehr?