Das Krankenzimmer ist ziemlich schlicht gestaltet. Hier und da hängen die üblichen Poster, die nunmal in einem Krankenzimmer hängen sollten. Zwei Betten, die durch Vorhänge voneinander getrennt sind befinden sich in diesen Raum. Diese sind besonders weich... und kuschelig... und verführen schlimmstenfalls zum Schlafen. Ein kleiner, chaotischer Pult, auf dem der Schularzt mit einem Computer arbeiten kann befindet sich neben den Betten. Desweiteren finden sich im ganzen Raum verteilt Medizinschränke und diverse Utensilien wie eine Waage oder ein Messgerät. An einem runden Tisch hat man die Möglichkeit, wichtige Gespräche die die Gesundheit betreffen zu führen. Der Geruch des Raumes ist wegen der vielen Desinfektionsmittel stets ein chemischer.
Wenigstens war man so nett, den Anweisungen zu folgen – was doch schon mal angenehm war. Und man war geblieben, anstatt gleich wieder zu verschwinden. Weiterer Pluspunkt. Gott, man machte sich ja richtig beliebt. Ironie Ende. Aber mal ehrlich... das kam am Ende June zu gute, also war sie wenigstens dafür dankbar, das man von alleine blieb und die Anweisungen befolgte, die die Ärztin gab. Zumindest bis dato. June lauschte der kleinen Geschichte, die die Andere zum Besten gab. Auch wenn es mit mehr Details interessanter gewesen wäre. Aber gut, man konnte nicht alles haben. Und June hatte die Frage wohl falsch gestellt, wenn sie es hatte ganz genau wissen wollen. Nun war ihr dies aber auch wieder nicht allzu wichtig. Es war Genugtuung genug, das es etwas sein musste, wovon man nicht gerne erzählte. Vor allem keinen Fremden. Aber sollte das daran hindern, danach zu fragen? Nein. Gewiss nicht. „Einfach abgerissen?“, fragte die Ärztin beinahe mitfühlend - wenn Leute die sie kannten auch bestimmt typischen Ton heraus zu hören vermochten, der gegenteiliges bewies. So etwas... solche Aussagen... durfte man bei June nie und nimmer für wahr nehmen. Das wäre so etwas wie das achte Weltwunder gewesen, würde sie wirklich mitfühlend oder ähnlich reagieren... So schritt June auch hinüber zum Bett, hatte sie zuvor nur stumm zugehört und sich einige Überlegungen dazu gemacht. Sie war sich bisher nur in einem sicher. Und das hätte man auch selbst schon erkennen können. Aber man hielt sich an närrischem Glauben und vergebener Hoffnung fest. Ätzend. War das, was ihr als erstes dazu einfiel. Obwohl das ziemlich oft Reaktion auf irgendwas und irgendwen war...
„Muss schrecklich gewesen sein..“ murmelte sie etwas leise vor sich hin, ehe sie sich auf die Andere Seite des Bettes setzte, auf welches sie Kazune gebeten hatte Platz zu nehmen. Saß so also hinter ihr und hatte einen guten Blick auf den Rücken und vor allem die Stelle, aus der die Schwingen entsprangen. Mehr oder weniger „Die Schwingen“. War ja eher Eins und ein kleines bisschen. Haha... ja. War wohl besser diesen Scherz für sich zu behalten. War es sicher... „Hmm...“ Konzentriert betrachtete sie alles einige Momente und schien nachzudenken. Immerhin war es ja nicht so, dass sie bloß einmal mit den Fingern schnippste und alles wieder heile war. Wäre die Welt so einfach, wäre sie nichts mehr wert... Würde ja auch keinen Spaß machen. Und June hätte wohl keinen Job in solch einer Welt, wo jedes Wehwehchen wie durch Zauberei einfach mal eben zu beseitigen war. Eine Hand etwas ausgestreckt, streifte sie den einen Flügel und fuhr behutsam über die Stelle, an der es eigentlich hätte weiter gehen müssen – hätte irgendein Mister Unbekannt da nicht einfach was weg gerissen. Wie gesagt... tragisch. „Es gäbe mehrere Möglichkeiten, das Problem zu lösen. Möglichkeit Eins:...“ Hoffnung. Oder? Für die Kleine? Bestimmt. Die sollte sich freuen bei diesen Worten – wenn eben diese Freude auch jäh durch etwas unterbrochen wurde. Konnte daran liegen, dass sich die Hand der Ärztin nun mit festem Griff recht unsanft um den Rest der Schwinge legte. So hatte sie in gleicher Geste das Mädchen an dem Gefieder grob zurück gezogen, sodass sie nun einige Zentimeter nach hinten gerissen wurde. Oder sie blieb dort hocken wie ein Stein und fand heraus, ob das hier reichte um auch den verbliebenen Rest vom Rücken zu entfernen. Was man eben bevorzugte. „.. Man reißt den Rest auch hinaus.“ Klang gefährlich und war angesichts der davor ausgeführten Handlung ernster zu nehmen als ein einfacher Scherz. Bestimmt.. „Dann hängt dort wenigstens nichts unnützes mehr herum. Sieht doch schäbig aus.“ June hätte noch weitere Vorschläge und sicher wären die gleich toll wie der eben genannte. Doch wartete sie erst einmal die Reaktion ab, ließ dabei aber nicht los oder auch nur lockerer. Legte nur ein schwaches Schmunzeln auf die Lippen. Man hätte doch besser gehen sollen, anstatt sich unnötige Hoffnungen zu machen.
"Ich hab eine Gehnemigung dafür vom Schuldirektor - sie können ihn höchstpersönlich fragen." Mit diesen Worten marschierte ich ins Krankenzimmer und ging ohne mich umzuschauen auf den Medizinschrank zu und klaute Verbandszeug, Desinfektionsmittel sowie einige Fläschchen die Aussahen, als könnten sie mir helfen. Ach, und.. natürlich hatte ich keine Genehmigung dafür, doch sie würde A) eh nich fragen B) weiss sie meinen Namen nicht C) interessiert sich der Schuldirektor nicht für solchen Kinderkriminellen-Scheiss. "Danke.", sagte ich nur, ohne mir die Leute im Raum anzuschauen und humpelte beinahe aus dem Zimmer. Schmerz...
Wenigstens trockene Sachen konnte sie sich irgendwie noch anziehen, denn seit der Mittagspause gabs eine Schuluniform. Shizu war so verdammt dankbar dafür, wär sie im Normalfall eigentlich nicht, aber es ist besser als mit Klitschnassensachen am Leib durch die gegen zu torkeln. Sternchen sah Shizuka wegen den unerträglich Kopfschmerzen, die sie durch den Sturm gekriegt hatte, immer noch. Blöder Schulausflug. Alles, aber auch wirklich alles war schief gelaufen. Ob man Blut eigentlich wieder aus Klamotten kriegte? Vielleicht wenn sie genügend schruppen würde.Warum ihr der Gedanke kam? Weil zwar etwas Blut ihren Nacken runter lief oder viel mehr runtergelaufen war, das schon eingetrocknen war, aber sie ihre alten nassen Klamotten wie einen nassen Lappen zusammen geknüllt darauf drückte, damit wenigstens ihre lange Bluse auch sauber bleiben würde. Ganz nebenbei tat die Kühlung wenigstens auch etwas gut. Jeder der sie gut genug kannte und das war im Moment wohl nur Liah, würde so oder so sehen, das es ihr nicht gut ging, da sie sich nicht verwandelt hatte. Denn normalerweise sah sie immer wie eine blonde Schönheit aus -wie Aali es ausdrückte - und jetzt klebten ihre nassen schwarzroten Haare ihr im Gesicht. Von der nassen Kleidung die sie auf ihrem Kopf drückte jetzt mal abgesehen. ~ Das einzigste was sie hoffte, das sie trotzdem noch in die Klasse konnte, was würde es für eine riesen Aufmerksamkeit geben, wenn alle erfuhren das sie tod krank war, na ja Shizu wusste selbst, das war sie zwar nicht, aber es würde genauso schlimm sein, wenn sie in die Klasse kam und alle auf einen Verband starren würde. Sie musste sich also wirklich eingestehen, das sie nicht drum rum kam, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick alle sie anstarrten. Sich mit einer Hand an der Wand festhaltend wartete Shizuka, bis ihr für einen kurzen Moment nicht ganz so schummrig war, um zu klopfen und kurze Zeit später einzutreten. Wobei sie sich lieber wieder an der Wand festhielt. Mochten die Insassen denken was sie wollten, im Moment wollte die Gestaltenwandlerin nur das es endlich aufhörte. Aber wie es schien würde Shizu noch warten müssen, da die Schwester, Ärztin was auch immer noch ziemlich beschäftigt mit einer anderen Patientin schien. " Guten.. Tag" kam es leise von ihr, immer hin wollte sie jetzt auch nicht stören.
Ich war innerlich ziemlich verwundert. Die Frau hatte anscheinend Mitleid oder so etwas. Er war ziemlich agressiv, fügte ich noch hinzu und beobachtete die Bewegungen des Doktors. Ich wollte ihr nicht alles erzählen. Sie war mir auch ziemlich unbekannt und ich fand keinen wirklichen Grund. Wenn sie es wissen wollte würde sie es sagen. Doktor Melfice hatte gemurmelt aber ich habe schon verstanden was sie sagte. Was war denn auf einmal los? Hab ich die Frau falsch eingeschätzt? Sie war hinter mir und ich merkte wie sie an meinem Flügel herumdrückte. Ein kleiner Schmerz war schon da aber es ging. Ich hörte ihr Aufmerksam zu. Es gab also viele Möglichkeiten um diese Sache endlcih zu lösen. Ein Lächeln baute sich auf meinem Gesicht auf. Endlich war es soweit. wieder ununterbrochen fliegen und sich wie ein echter Engel fühlen.... Moment.Hatte ich jetzt richtig gehört? Rausreißen? Ich spürte wie meine Unterlippe sich langsam von meiner Oberlippe trennte und ich mit offenem Mund dort saß. Gab es nciht etwas anderes, dachte ich mir und drehte mich um. Sie zog mich etwas nach Hinten. Ich spürte den kleinen Schmerz an meinem Flügel aber sagte nichts. Ääähm..was war die andere Möglichkeit?, fragte ich etwas freundlich und ängstlich. Hallo, erwiderte ich als ich ein Mädchen reinkommen sah. Was wollte die hier? Aus meiner Klasse war sie nicht. Hatte eine Klasse auch frei? Vielleicht die von Kazuya. Hat noch eine andere Klasse frei außer die Sternenklasse?, fargte ich vrosichtig.
Statt ihre Augen weiter auf das Engelsmädchen zu richten, glitt der Blick zur Tür. Ein weiterer Patient? Nein... bloß ein kleiner, dreister Quälgeist. Und das Gesicht, da konnte sie sich sicher sein, wurde gut vermerkt. Denn wer einfach hinein kam mit solch einer komischen Ausrede, von der June recht wenig überzeugt war, und sich einfach an ihren Sachen bediente... der konnte sich sicher sein, das dies Folgen haben würde. Also auf ein baldiges Wiedersehen~ So sprang June auch nicht auf und hinderte das Mädchen am verschwinden, sondern sah ihr nur kurze Zeit nach. Vergessen würde das erst mal bestimmt nicht. Dafür war June was so etwas anbelangte viel zu nachtragend und nachher gewöhnte man sich noch daran, dass man bei ihr einfach hinein spazieren und irgendwas entwenden konnte. Das konnte man hier gleich vergessen, deswegen wäre die nächste Begegnung die beste Chance das gleich zu unterbinden und ein paar angemessene Worte an das Gör zu richten. Dabei bemerkte die Frau nicht mal sonderlich, dass sich ihr Griff um den Flügel der kleinen alles andere als lockerte, eher noch fester wurde. War ja aber auch keine Absicht gewesen, nicht? Und wenn, würde June so was interessieren? Die Chance war gleich Null.
Von dem Gerede der Schülerin, wieder auf diese aufmerksam geworden, ließ June endlich von ihr ab und schüttelte innerlich nur den Kopf über die Frage. Dummes Kind. Ihre Möglichkeiten wären zum ersten die genannten gewesen, oder sie konnte ihr irgendwelche Federn da dran pappen. War auch nicht ganz so überzeugend. Es gab eben kein Wundermittel, das man einfach drüber schüttete und schon wuchs alles nach. Wie also sollte sie das anstellen? „Die andere Möglichkeit wäre albern genug, um dich zum Gespött der halben Schule zu machen...“ Wohl war. Irgendwie regte es June auf, dass man so naiv sein konnte und an den offensichtlichen Dingen vorbei sah. „Es gibt keine Möglichkeit. Das einzige was ich tun kann, ist dir diesen dummen Gedanken auszureden, dass das je wieder was wird.“ Begriff man es nun? Würde man das überhaupt je tun? War ja schon zum Verzweifeln, dass man wirklich glaubte June könnte hier solch ein Wunder vollbringen, den fehlenden Rest des Flügels einfach auftreiben und mir nichts, dir nichts wieder dran tackern und tadaaa: Alles war wieder wie früher. Happy End. „Du hättest besser darauf aufpassen sollen und solltest den Verlust vor allem akzeptieren.“ Punkt. Während dessen war bereits eine neue Schülerin eingetreten, die June bis dato völlig ignorierte. Nicht mal auf die Begrüßung kam ihr ein einziger Blick oder ein Wort zu. Stattdessen erhob sich June und zeigte auf die Tür. „Wir sind dann fertig.“ Sie bekam es einfach nicht aus dem Kopf... War ja fast so was wie das Highlight des Tages, bravo. Also hatte man sich wenigstens nicht ganz grundlos her begeben; hatte man immerhin noch zur Belustigung gedient. War doch auch was. Konnte nicht jeder. Und erst jetzt wandte sie sich an die Neue. „Womit kann ich helfen?“ Jah, kein Hallo, kein nichts. Musste ja auch nicht immer sein. Kam June halt mit einer leicht bissigen Frage daher. Machte bestimmt auch einen supertollen Eindruck.
Das alles war ihr irgendwie ziemlich unangenehm? Ein Engelmädchen, was wohl irgendetwas mit ihren Flügel hatte, an der gerade rumgedoktert wurde. Ja wunderbar, mitten in einer anscheinend wichtigen Untersuchung oder Behandlung hatte sie gestört. Nicht unbedingt förderlich für ihr schüchternes Wesen. Aber das Mädchen schien wenigstens nett und nicht so aufgebracht oder so etwas, weil sie gestört hatte. Schnell schüttelte sie den Kopf. Ja verdammt nicht dran gedacht, blöder Kopf! Ging es ihr durch den Kopf. Etwas schmerzverzehrt zuckte ihr Gesicht, wodurch sie instinktiv die nassen Sachen etwas döller an ihren Kopf presste, nicht gerade produktiv aber egal. “ Wir… meine Klasse… wir kamen gerade von einem… Schulausflug?... zurück…“ stotterte sie immer noch etwas benommen von der Shizu ziemlich peinlichen Situation, in der sie dort rein geplatzt war. Sie fühlte sich fehl am Platz, ob sie jetzt überhaupt noch wagen durfte zu sagen was ihr Probleme machte? Nicht das man vielleicht doch nur herkommen durfte, wenn man frei hatte… Hey aber das Mädchen schien fertig zu sein, hatte jetzt sie dafür gesorgt. Oh bitte nicht dachte sie sich, nicht das das Mädchen sie vielleicht deswegen nicht mochte. Shizuka machte sich e schon so fertig wegen ihrem Kopf und wegen Liah… Die Ärztin schien ja nicht gerade freundlich, kein hallo, nichts… Das steigerte ja ungeheuer ihren Mut und ließ sie ihre Schüchternheit fallen. Schön! Irgendwie war es nicht ihr Tag und dabei war doch alles bis kurz vor dem Schulausflug gut verlaufen. Innerlich seufzend versuchte sie Mut zu fassen. „ Ich… haben mir den Kopf… anscheinend übel aufgeschlagen… wegen dem ganzen Blut, uuund dem Schwindel, der Übelkeit … und so… ich dachte… vielleicht könnten sie mir helfen?“ gab sie schüchtern von sich, musste so gesehen schon fast allen Mut zusammen nehmen um ihr in die Augen sehen zu können
-> Mangetsu No Yoru - Stadtzentrum - Ausserhalb - Das Labor
Wie schön, dass ich es nicht gewohnt war, mit noch Jemandem im Gepäck zu fliegen. Aber es ging besser als gedacht und irgendwelche komischen Manöver aufgrund von Gleichgewichts- oder Höhenverlustes gab es Gott sei Dank nicht. Wäre ja auch wiederum peinlich gewesen... Wenn ich mich erst als Rettungshubschrauber meldete und dann nicht eine einzelne Person transportiert bekam. Anders herum hätte wir uns dann wenigstens beide eine Peinlichkeit geleistet. Für Samiel, so wie ich den Herrn bisher einschätzte, durfte sein jetziger Zustand und die Angewiesenheit auf Hilfe nicht das tollste sein. War gut nach vollziehbar. Ich hätte mich auch nicht allzu toll gefühlt, vor der ganzen Gruppe so zu schwächeln. Aber, ich ließ den Mund geschlossen. Wäre leicht gewesen ihn jetzt zu ärgern oder einen tollen Spruch los zu werden. Ich konzentrierte mich aber lieber darauf, rasch durch das schlechte Wetter hindurch zur Schule zu kommen. Dem momentanen Aussehen wegen kam es mir auch gar nicht in den Sinn, nun irgendwelche aberwitzigen Worte los zu werden.
Die Schule kam in Sicht... Und auch der Boden wurde bald erreicht, landete ich so ziemlich direkt vor dem Eingang. Die Schüler waren nun wohl alle im Unterricht, was es nur leichter machte, weil die Gänge dann nicht alle geflutet wären, so dass man nicht hindurch kam. Und ich hasste unnötige Blockaden – eine der Dinge, die mich doch sehr schnell aufbrachten. Als ich jedenfalls endlich die Füße wieder auf den Boden setzte, stellte ich auch den Vampir wieder ab. Dabei hatte ich nicht vor ihn nun bis zum Krankenzimmer zu jagen und zu hetzen. Keine Chance. Ich verzog kaum merklich das Gesicht, als sich langsam wieder alles so formte, wie es eigentlich normal bei mir war – wie man mich kannte. Keine Schwingen mehr, keine gold-schwarz glühenden Augen und leider auch kein Oberteil... Das lag noch irgendwo in der Nähe des Labors und für diese Dummheit, es einfach da liegen gelassen zu haben, hätte ich gerade gerne die Hand vor den Kopf geschlagen. Aber ich ließ es bleiben. Es ging erstmals auch so und der Verlust eines Hemdes war wahrlich kein Weltuntergang. Da aber nun die Flügel auch nicht mehr störten, nahm ich es mir heraus den Anderen einfach auf meinen Rücken zu verfrachten. Ob der meckern wollte, oder nicht. „Ich dachte du kannst auf dich selbst aufpassen...“ Ein Kommentar musste also doch sein, war es wohl auch die komplett falsche Zeit dafür... Wenigstens setzte ich mich nach diesem dann auch endlich in Bewegung und gab einen feuchten Dreck darauf, dass wir hier die Gänge voll tropften, während wir zum Krankenzimmer marschierten. Oder eher... ich marschierte. Und ich hatte sogar recht gehabt, denn man sah hier keinen Schüler oder Lehrer. Dann hatten sie wohl leider allesamt den Unterricht verpasst. Oder einen Teil davon. Aber Leben retten ging nun mal vor. Das sollte man verzeihen können.
An der gewollten Türe kam ich erst gar nicht zum Stehen, sondern stieß die Tür regelrecht grob auf. Es interessierte mich ja wohl kaum, ob man es nicht für gut hieß, dass man so mit dem Teil umging. Dann sollte man sich eben beschweren. Meine Augen schweiften über die Anwesenden. Irgend so eine Rothaarige, die sich mit einem Mädchen an einem von mehreren Betten befand und dann noch Jemand, dessen Rücken ich als erstes zu Gesicht bekam. Sollte ich mich jetzt brav anstellen? Nö. So drängelte ich mich einfach an dem Mädel vorbei, dass da irgendwas gegen seinen Kopf presste und setzte Samiel achtsam auf dem freien Bett ab. „Das hier geht wohl vor.“ Ich klang zurecht etwas ruppig und wies die Schülerinnen, sowie die Ärztin mit unfreundlichem Ton daraufhin, dass die Anderen jetzt zu warten hatten. Ob mir das leid tat? Unter anderen Umständen hätte ich ja nicht mal drängeln müssen. Aber bitte, man sah ja, dass das hier kein einfacher Husten war. So sah ich auch nochmal zu ihm herab. Besser sah er nicht aus.. im Gegenteil. Ich hätte in diesen Momenten nur zu gerne gewusst, was bitteschön passiert war, hatte am Labor nun aber auch keine weiteren Stunden darüber diskutieren wollen. Das sah nach nichts aus, was man sich einfach so hätte erklären können. Ich war sauer... auch wenn ich Samiel jetzt nicht seit Ewigkeiten kannte. So setzte ich rasch ein Knie auf dem Boden neben dem Bett auf, während die Begrüßung wohl erst mal sacken musste. „Was zur Hölle ist da drin passiert?“ Mussten die anderen nicht mitbekommen, was ich ihm da im leisen Ton zu zischte. Sah aus, als würde es gar nicht mehr stoppen, was auch immer sich da in ihm ausbreitete.
CF: Mangetsu No Yoru / Stadtzentrum / Außerhalb / Das Labor
”…kann ich… auch“, krächzte er leise widersprechend und obwohl es ihm nicht passte, fand er keine Wahl darin, sich von dem Anderen auf den Rücken nehmen zu lassen. Samiel seufzte merklich und schloss etwas die Augen. Im Grunde hatte er auch auf sich aufgepasst. Es war lediglich ein Bruchteil einer Sekunde gewesen, in der er nicht aufmerksam genug war. Und da war es schon passiert. Sich an dem Dunkelhaarigen festgehalten, behielt Samiel noch immer die Augen geschlossen und lauschte nur den Schritten des Anderen Und erst nachdem sie das Zimmer erreicht hatte - wo Raven die Tür aufschlug - öffnete der Vampir wieder etwas die Augen und konnte trotz allem nichts mehr erkennen. Er war nicht blind. Nur alles war dermaßen verschwommen, sodass er nicht mehr dazu in der Lage war, auch nur seine Hand vor Augen zu erkennen. Da würde nun auch keine Brille mehr helfen. Und auch so glaubte er, dass sein Körper nun merklich nichts mehr machen würde. Er war mittlerweile zu geschwächt. Das injizierte hatte sich verdammt schnell ausgebreitet, sodass die schwarze Flüssigkeit so allmählich seine Arme hinaufwanderte, was man natürlich nicht sah. Doch die Hände waren mittlerweile schwarz geworden. Selbst seine Augen - die weißen Räume fingen allmählich an sich zu schwärzen.
Auf dem Bett endlich zum Liegen gekommen, keuchte Samiel erleichtert aus. Trotz, dass es ein Krankenzimmer war, war es durchaus angenehm, endlich auf etwas… na ja, weich war anders, auf einem Bett zu liegen, anstatt sich die ganze Zeit auf den Beinen halten zu müssen, was den Ausbruch des ihm unbekannten Zeugs nur verschlimmerte. Und trotz, dass sie sich nicht sonderlich gut kannten, erstaunte es Samiel doch schon, dass Raven trotz allem hier bei ihm blieb, obwohl er sich auch wieder aus dem Staub hätte machen können. Immerhin wirkte der Weißhaarige von Anfang an nicht gerade SEHR gesprächig auf ihn. Aber das schien nun gänzlich in Vergessenheit zu geraten, hm? Ihm gelauscht, drehte der Vampir leicht den Kopf zu ihm, bis er ihn wieder geradeaus richtete. ”…hab kurz… nicht aufgepasst…“, erklärte er leise, noch immer krächzend, ”…landete im Käfig… und… bekam irgendetwas gespritzt.” Das sprechen war anstrengend und er glaubte, dass dieses injizierte sogar seine Organe angriff, was er an der Stimme schon zu erahnen schien.
Ich hörte der Frau aufmerksam zu. Achja da war auch wieder dieses gemeine in der Stimme. Betsimmt war es nur die Art von der Krankenschwester.. ich meine Doktor Melfice. Wir… meine Klasse… wir kamen gerade von einem… Schulausflug?... zurück…“, sagte sie udn ich musste überlegen. Aber ich hatte doch eben..ach egal. Doktor Melfice sagte ich wäre fertig Dankeschön, sprach ich und ich erhob mich. Meine Jackezog ich wieder an und war bereit zu gehen, als dieser.. Raven den Raum betrat. Ich hasse ihn, fuhr mir durch den Kopf und ich versuchte seine Anwesenheit zu ignorieren. Es gab also keinen Ausweg für meinen Flügel. Ich bin auch so bescheuert. Das hätte doch jeder mir erzählen können und ich renne nach drei Jahren zu einer Ärtztin in der Hoffnung, dass sie mir helfen konnte. Ist doch alles zwecklos. Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum und sash auf die Uhr. Ich musste jetzt weg von hier. In den Unterricht...der in einigen Minuten anfing.
Sie konnte ja nicht mal antworten... Auch wenn das Engelchen verschwunden war, funkte doch noch Jemand dazwischen. Und diesmal... vergaß man nicht nur anzuklopfen, sondern stürmte hier halbnackt herein und achtete weder darauf, wie heftig man die Tür aufschlug, noch auf die noch anwesende Schülerin, die gerade erst erklärt hatte, wieso sie hier war. Nur war Junes Blick erst einmal auf die beiden Neuen gerichtet... Sie brauchte den, der aufs Bett verfrachtet wurde gar nicht lange ansehen, um nun zu hundert Prozent sagen zu können: Jeder zweite Fall hier war etwas vollkommen abnormales. Wieso hatte sie sich auch je erhofft, hier würde sie auf etwas Normales stoßen? Am Ende kam es ja eh immer anders, als man dachte. Dabei hatte sie ja schon so etwas befürchtet. Das war aber kein Grund, solche Leute einfach zu ignorieren. So ließ June sich nicht lange Zeit und wies die Schülerin nur kurz mit einer knappen Geste sich hinzusetzen, bevor das Mädchen ihr noch umkippte. Nicht, dass man Kopfwunden nicht ernst nehmen sollte. Aber das war gerade nicht das Thema, so widmete sie sich als erstes dem Jungen, gefiel es ihr auch auch keineswegs so den Anweisungen des Braunhaarigen zu folgen, der hier einfach festlegte was wann zu tun war. Das es hier etwas dringender war, das erkannte June schon selbst. Doch kam dem Knaben nicht mehr als ein vielsagender Blick zu, bevor sie schon beim dem Anderen stand und sich diesen besah. Das... konnte sie nun wirklich nicht zuordnen. Nicht allzu oft waren früher im Krankenhaus oder in der Praxis ihres Vaters Leute angekommen, die sich mit dunkel gefärbten Gliedmaßen präsentierten. So stand June ohne jegliche Information da und die Worte, die sie mitbekommen hatte, machten es nicht leichter. Irgendein Zeug war keine wirklich hilfreiche Information. Davon träumte doch jeder Arzt und jede Ärztin tagtäglich... Das dort Jemand angedackelt kam und irgendwelche unidentifizierbaren, neuen Krankheiten oder Infektionen mit sich brachte. Toll... Der erste Tag hier war ein Traum. Wobei... Nein - lieber den den Gedanken vergessend, besah sie sich die geschwärzten Stellen genauer und nahm auch die Fremde Hand in die ihren, um zu sehen inwieweit diese sich verändert hatte. Und da sie nun nicht wusste was genau man sich da eingeholt hatte, untersuchte sie ihn auch gleich schnellstmöglich nach anderen Symptomen und Veränderungen, die so eigentlich nicht sein sollten. Was sie feststellte... gefiel ihr am Ende weniger. „Du hast wirklich keinen blassen Schimmer, was das sein könnte..?“ Wenn sie wenigstens einige Anhaltspunkte hatte... Doch waren die ja wie es aussah nicht vorhanden und während June nur schauen konnte, was genau los war, wurde es nicht gerade besser. Was auch immer ihn da infiziert hatte, es verbreitete sich zu schnell für ihren Geschmack. Sie konnte nicht groß agieren, wenn sie nichts wusste. Immerhin konnte sie mit, was auch immer sie zu tun dachte, alles auch verschlimmern, anstatt es zu verbessern. Das einzige was ihr gerade blieb, war in dieser Situation den Vorgang irgendwie aufzuhalten, um danach nach einer Lösung zu suchen es ganz zu kurieren. Ihr fielen ein oder zwei Dinge ein, die man versuchen könnte. So war die erste ein Mittel, das sie zu größter Wahrscheinlichkeit gefahrlos einsetzen konnte und vielleicht etwas dagegen wirken konnte. So verschwand die Ärztin kurz nur zum Schrank und kam mit einer aufgezogenen Spritze wieder, welche dem Patienten auch gleich verabreicht wurde. So stellte sie im gleichen Zuge aber ebenso fest, dass sich der Puls des Jungen verlangsamt hatte....Sie hoffte, das Mittel bewirkte wenigstens etwas und blieb erstmals einige Momente bei dem Jungen stehen, um festzustellen, ob sich sein Herzschlag noch weiter verlangsamte.