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Shima no Koji :: Die Schule :: Erdgeschoss

Raum E2 - Krankenzimmer
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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

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BeitragThema: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyMo 3 Jan 2011 - 13:15
das Eingangsposting lautete :

Das Krankenzimmer





Das Krankenzimmer ist ziemlich schlicht gestaltet. Hier und da hängen die üblichen Poster, die nunmal in einem Krankenzimmer hängen sollten. Zwei Betten, die durch Vorhänge voneinander getrennt sind befinden sich in diesen Raum. Diese sind besonders weich... und kuschelig... und verführen schlimmstenfalls zum Schlafen. Ein kleiner, chaotischer Pult, auf dem der Schularzt mit einem Computer arbeiten kann befindet sich neben den Betten. Desweiteren finden sich im ganzen Raum verteilt Medizinschränke und diverse Utensilien wie eine Waage oder ein Messgerät. An einem runden Tisch hat man die Möglichkeit, wichtige Gespräche die die Gesundheit betreffen zu führen. Der Geruch des Raumes ist wegen der vielen Desinfektionsmittel stets ein chemischer.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyFr 27 Nov 2020 - 17:53
Mittwoch, 24. Juni 2015, 08:00 - 10:00 Uhr

Chloe erwähnte ein Foto ihrer Flosse - oder Nixenform - und meine Augen fingen sofort an, neugierig zu funkeln. Dann würde ich wohl doch früher als erwartet erfahren, ob das, was ich mir in meinem Kopf zusammengebastelt hatte, wirklich der Wahrheit entsprach. Bestimmt nicht, das was man sich vorstellte wich immer von der Realität ab; mal mehr, mal weniger. Geduldig wartete ich, während meine Kollegin ihr Smartphone durchsuchte, ehe sie dann tatsächlich ein Foto gefunden hatte und ihr Handy zu mir umdrehte.
Direkt klebten meine Augen am Bildschirm ihres Telefons und meine Augenbrauen hoben sich, gefolgt von einem: „Oh wow!“ Ja, das war erstmal alles was ich von mir gab. Mein Blick wanderte kurz zu Chloe, dann wieder zu dem Bild auf ihrem Handy - was für ein Unterschied! Oder dachte ich das nur, weil sie grade voll bekleidet vor mir stand?

Nach ein paar Momenten zwang ich mich dazu, meinen Blick von dem Display zu reißen und schaute stattdessen wieder die Schwarzhaarige an. „Ich bin definitiv neidisch“, sagte ich grinsend und sprach damit nichts als die Wahrheit. Zu gerne hätte ich auch eine atemberaubende Version von mir, sobald ich ins Wasser stieg; doch Tatsache war, dass ich genauso aussehen würde wie jetzt, nur mit nassen Haaren.
Leider schien es auch so, als gäbe es keinen Weg für mich, mal eben zu einer Halbnixe zu werden; zumindest nicht durch Chloe. Der Gedanke war zwar etwas traurig, andererseits war es aber auch nicht so, als hätte ich es gerade ernsthaft in Erwägung gezogen. Ich mochte mein Dasein als Engel und bisher hatte es mir immer gereicht, andere Arten einfach kennenzulernen und mehr über sie herauszufinden. „Es ist ähnlich bei Engeln. Entweder man wird einfach als Engel erschaffen - so wie ich - oder man kann als Kind von zwei Engeln geboren werden. Naja, oder man wird nach dem Tod zu einem.“ Ich lächelte schwach, da Leute generell weniger gerne über den Tod sprachen.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, oder Chloe auf meine Worte eingehen, kam plötzlich eine Durchsage durch den Lautsprecher in einer Ecke. Meine Ohren spitzten sich und ich sah automatisch zu dem Gerät, obwohl dies absolut überflüssig war. Eine Stimme gab bekannt, dass der Rest des Unterrichts für heute wegen steigenden Temperaturen ausfiel. Damit war die Durchsage auch schon beendet und Stille kehrte erneut im Krankenzimmer ein; zumindest bis ich meine Stimme erhob. „Oh. Das bedeutet wohl auch weniger Arbeit für uns.“ Ich grinste Chloe an und irgendwie freute ich mich über Hitzefrei, obwohl ich garkein Schüler war. „Na dann, du kannst ruhig einen freien Tag genießen. Ich bleibe noch etwas hier, falls ein paar Schüler doch noch im Gebäude bleiben und etwas brauchen.“ Ich ging zum Schreibtisch und ließ mich auf den Stuhl fallen, ehe ich Chloe fröhlich anlächelte.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptySa 28 Nov 2020 - 17:21
Amélie schien beim Anblick von Chloes Flossenbild wohl überrascht zu sein. Es gab schönere Nixen und Flossen, wie die der Griechin, trotzdem war sie in diesem Moment doch stolz auf sich, was aus ihrer Nixenform geworden ist. Als Kind sah sie ja auch komplett anders aus in Nixenform, als heute. Dies entwickelte sich ja alles mit. Nach kurzer Zeit wandte sich dann nochmals die Brünette zu Wort und diese Worte freuten Chloe doch sehr. Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Griechin. „Ich glaub, dass ich von deiner Engelsform auch so begeistert sein werde“, sagte die Schwarzhaarige und lächelte die Kollegin freundlich an. Gleichzeitig stellte sie sich Amélie in einer Engelsform vor. Sie konnte sich gut vorstellen, dass die Engelsflügel ihr sehr gut stehen würden.

Die Verwandlungsmethodik in einen Engel schien ähnlich zu sein, wie die der Nixe. Doch ein Satz, den ihre Kollegin sagte, irritierte die Schwarzhaarige doch sehr, denn sie sagte, dass man nach dem Tod zu einem werden würde. „Ist das denn immer so, dass man nach dem Tod zu einem Engel wird? Oder gibt es da nur bestimmte Umstände, dass man danach zum Engel wird?“, fragte Chloe die Brünette. Die Sache mit dem Erschaffen wollte sie ein anderes Mal, wenn sich die beiden besser kennen, bereden. Sie wusste ja nur, dass sie ihren Erschaffer nicht kannte, aber wie das ganze funktioniert wusste Chloe nicht. Ob es aber Amélie wusste, war auch fragwürdig.
Wie aus dem Nichts, meldete sich plötzlich eine Stimme zu Wort, die den Unterricht vorzeitig beendete. Seit Chloe hier als Ärztin tätig war, hatte es so etwas noch nie gegeben. Sie war deshalb über den plötzlichen Entscheid des Rektorats verwundert. „Ja, das ist mir neu, dass es sowas gibt. Aber ich bin nicht beleidigt. Ich werd jetzt langsam sowieso gehen. Wenn du aber was brauchen solltest, kannst du mir gerne jederzeit eine SMS schreiben oder mich kurz anrufen. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Bis dann“, verabschiedete sich die Griechin noch kurz, ehe sie sich wieder aus dem Staub machte.

Tbc: Eiscafe "Tsurara"


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyMi 2 Dez 2020 - 14:47
cf: Die Stadt | Stadtzentrum | Yashidori 1 Wohnhaus

Sein ärztliches Wissen und Können waren gefragt? Der Brite grübelte sichtlich angestrengt und reimte sich auf die Schnelle sehr viele mögliche Szenarien zusammen, die der Engelin ein Gewicht an ihrer doch so erquickende Seele heften konnten. Aber vielleicht ging es ja auch gar nicht um sie, sondern um einen Verwandten? Vielleicht einen Freund? Mh, konnte sein. Zumindest waren ihr die vorführenden Widerworte nicht ausgegangen, wenn er sich den ersten Satz seiner SMS durchlas. Gut, damit war das Thema dann wohl erledigt. Das Krankenzimmer der Schule war sein neues Reiseziel. Also aufstehen, den Kaffee austrinken, den Rest in eine Kanne schütten und alles zusammen mitnehmen. Das Riley aus Prinzip heraus nochmal vom Auto hoch in die Wohnung gehen musste, um seine Tasche zu holen, war sowas wie ein ungeschriebenes Gesetz. Aber wer dachte auch an so ein Ding, wenn er eigentlich keine Schicht hatte? Richtig! Niemand! Dementsprechend schnell fand sich sein Hintern auf dem Fahrersitz seiner Klapperkiste wieder und er brummelte los. Laufen war überbewertet und Umweltschutz war nur so wichtig, wie die eigene Privatsphäre es zuließ. Könnte man zumindest so behaupten. Tatsache war, sein Karren schleuderte gar nicht so viel Dreck in die Luft. Eigentlich … ja eigentlich war der sogar relativ sauber. Und Umweltschonend, weil er schon so alt war! Die Fähigkeit Dinge lange zu erhalten hatten sowieso die wenigsten. Alle fünf Jahre ne neue Küche, dann noch einen neuen Fernseher und und und. Er konnte schon verstehen, warum Avon manchmal so grimmig war. Aber vielleicht war das auch der Grund, warum er ihm noch nicht die Reifen zerstochen hatte. Aber sei es drum. Er war jetzt erstmal auf dem Weg zu seinem Sorgenfall und konnte den Strandschlumpf auch später noch fragen, wie es um Herbert den Clownfisch und Günther die Seeanemone stand. Wäre ja auch mal interessant zu wissen, oder nicht?
 
Mit einem leichten quietschen hielt der Doc seinen Wagen auf dem Stellplatz neben Amélies schwarzen Protzschlitten an. Eigentlich führen hier alle solche unnormalen Luxuskarren. Ganz besonders die Chefin des Ladens. Was man mit so einem Ding hier auf der Insel wollte, er konnte es sich nicht beantworten. Die Frage würde er ihr aber auch nie im Leben freiwillig stellen. Kälter als der Weltraum, diese Schreckschraube. Und bevor eben diese ihn hier noch erwischte – weil ihr Wagen auch noch da war – ging er lieber schnell ins Gebäude hinein und suchte das Krankenzimmer auf. Verlaufen war ausgeschlossen, das war hier immerhin seine Zweitwohnung. Also, im übertragenen Sinne. Zumindest erhellte der Anblick von @Chloe Cordalis seine Laune ein bisschen, als er sie mit einem simplen Handwink begrüßte und sogleich verabschiedete. Waren die etwa die ganze Zeit zu zweit hier gewesen?
„Ich dachte der Schichtwechsel ist erst später?“, kam er lässig mit einer Thermoskanne und seiner Tasche ins Zimmer rein. Ich hoffe, ihr schwänzt nicht auch den Unterricht und verkürzt eure Schichten. Ansonsten muss ich euch beide wohl mal übers Knie legen.“, was er nach dem ablegen seines Gepäcks auf der Tischplatte auch sogleich demonstrierte. Beinahe schon nachdenklich musterte er das Gesicht der Braunhaarigen, dann verwarf er jegliche Gedanken aber anscheinend wieder und setzte sich in den Stuhl hinter dem Schreibtisch, als hätte er schon den ganzen Tag gearbeitet. Vermutlich würde das aber noch kommen, wenn er sich noch einmal den genauen Wortlaut der Nachricht vor Augen rief. „Aber ich will euch mal nichts unterstellen … brauchst nur noch eine Tasse.“, grinste er mit einem Deut zu dem metallenen Kaffeebehältnis und packte beide Arme hinter seinen Rücken, ehe er leicht von links nach rechts wippte und dabei leicht lächelte. In Gedanken war er aber schon längst woanders.


„Du sagtest, es geht um was persönliches.“, kam er auch gleich zum Punkt und schaute sich um. „Da der Kaktus von Rox noch lebt und hier keiner Verblutet, nehme ich mal nicht an, dass es um andere Leute geht.“. Er kehrte mit seinem Blick wieder zu ihr zurück. „Sag nichts, ich weiß was los ist.“, und seine Stimme nahm einen ernsten Ton an, „Du heiratest!“. Ein süffisantes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Ne, dann wärst du glücklicher … mh …. Ist Orangenhaut involviert?“, und was noch viel wichtiger war: Sollte er hinter dem Tisch in Deckung gehen? Abwehrend nahm er schonmal die Hände in die Höhe. Aber was wäre ein weiterer Arbeitstag ohne dumme Kommentare. Sie durfte ihn auch schlagen, ausnahmsweise.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptySo 6 Dez 2020 - 17:17
Mittwoch, 24. Juni 2015, 08:00 - 10:00 Uhr

Engelsform? Konnte man es so nennen, wenn ich einfach nur meine Flügel erscheinen ließ? Immerhin verwandelte ich mich nicht, fing nicht an zu strahlen oder wurde in ein weißes Kleid gehüllt. Es gab einfach nur entweder mich, oder mich mit Flügeln. Ziemlich langweilig, im Gegensatz zu manch anderen Leuten und Wesen.
„Ich kenne die Voraussetzungen nicht, um nach dem Tod ein Engel zu werden. Aber alle Menschen, die sterben, sind es sicherlich nicht“, sagte ich mit einem Schulterzucken. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass alle Massenmörder nach ihrem Tod plötzlich als Engel dastanden, aber die genauen Umstände kannte ich auch nicht. Da musste Chloe sich wohl oder übel an meinen Vorgesetzten wenden, wer auch immer das war. Doch erstmal schien sie sich wieder zu verabschieden, was Sinn machte, da der Rest des Unterrichts nun ja auch ausfiel. Auf die Worte der Dunkelhaarigen nickte ich mit einem Lächeln und winkte ihr dann kurz zu, während sie durch die Tür verschwand. Tja, und jetzt?

Die Antwort darauf bekam ich nichtmal 5 Minuten später, da die Krankenzimmertür erneut aufging und ein Blondschopf hereintrat, welcher ohne richtig anzukommen direkt anfing loszureden. Eindeutig Riley. „Ich bin seit sieben Uhr hier, Chloe hat mir nur etwas Gesellschaft geleistet. Über's Knie legen musst du uns also nicht. Noch nicht“, begrüßte ich ihn zurück und grinste leicht, während ich ihm dabei zuschaute wie er es sich bequem machte. Wirklich gut kannten wir uns nicht, lange auch nicht, aber irgendwie war es meistens ziemlich leicht, mit Riley zu reden. Er war mir so wie er war definitiv lieber als ein Kollege, der sich viel zu ernst nahm und es nicht hinbekam seine Lippen zu einem Lächeln zu formen. Perfekt war er aber auch nicht.
Ich schlenderte gemächlich zu einem der Schränke, aus welchem ich mir eine Tasse nahm, ehe ich ihn wieder brav schloss und zu dem einzigen Tisch im Raum ging, wo sich nun auch der Kaffee befand. Riley derweil kam direkt zum Thema, was mir irgendwie... unangenehm war. Ich war es, die ihn hergerufen hatte, und doch wünschte ich mir, dass wir einfach weiter Smalltalk führen konnten, da ich mich scheinbar gerne vor diesem Thema drückte. Aber das wäre ihm gegenüber ja auch nicht fair.

Ich hörte seinen wilden Vorschlägen zu, ehe das Lächeln auf meinen Lippen einfror und ich die Tasse auf den Tisch knallte. Riley wurde mit einem kalten Blick gestraft - bitte was? Orangenhaut? Ich hatte ihn dazu auserwählt, mein Leid mit ihm zu teilen, und er machte dumme- okay, was hatte ich erwartet, natürlich machte er dumme Witze. Mit einem strengen Blick in seine Richtung stellte ich mich seitlich vor den sitzenden Blondschopf, sodass mein Bein direkt vor ihm war. Ich hob meinen Rock an der Seite, welche Riley zu sehen bekam, an, und klatschte mit meiner freien Hand auf meinen Oberschenkel. „Perfekt wie immer.“ Pff, Orangenhaut, Engel und Orangenhaut. Er sollte froh sein, einen Blick auf mein nacktes, makelloses Bein bekommen zu haben.
Ich ließ den Rock wieder fallen und füllte die Tasse nun endlich mit etwas Kaffee, an welchem ich auch direkt etwas nippte und ein wenig hin und her ging. „Okay, ich komme lieber auf den Punkt, bevor ich es mir anders überlege.“ Einen letzten, stechenden Blick bekam Riley, ehe ich die Sache dann auch fallenließ und mich lieber auf das konzentrierte, was ich ihm sagen wollte. Ich atmete tief ein und ließ die Luft mit einem Seufzen wieder raus, ehe ich mich zu Riley gedreht an einen Schrank lehnte und ihn nicht aus den Augen ließ. „Also, wie gesagt, es geht um was privates... weswegen ich dich auch an deine ärztliche Schweigepflicht erinnern will!“ Ob man mir anmerkte, dass ich etwas nervös wurde? Bestimmt. „Wie gut... kennst du dich als Arzt mit Engeln aus?“, fragte ich vorsichtig und mir fiel auf, dass ich gar nicht wusste... was er war. Vielleicht eine verzauberte Kaffeemaschine. Ich biss unterbewusst auf meiner Unterlippe herum, während ich meinen Kollegen anschaute und hielt es für das beste, einfach zu sagen, was los war. Immerhin konnte er mit so wenig (keinen) Informationen ja auch nichts anfangen. „Vor ein paar Monaten wurde ich an einem meiner Flügel angeschossen. Die Verletzung ist verheilt, aber benutzen kann ich ihn trotzdem nicht wieder, da der Schmerz irgendwie... noch da ist. Und selbst heilen kann ich mich nicht, also brauche ich die Hilfe von jemand anderem, was mir unangenehm ist, also bitte halte dich mit deinen Witzen zumindest im Moment zurück!“, platzte es nur so aus mir heraus und mir fiel erst jetzt auf, dass mein Blick während des Redens gen Boden gewandert war. Diese unsichere Art legte ich normalerweise nicht an den Tag, doch normalerweise redete ich auch nicht über irgendwelche Leiden, die ich hatte, und um die ich mich nicht selbst kümmern konnte.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyDo 10 Dez 2020 - 0:47
Was sollte das denn für eine Androhung sein? Ein Glück verschleierte die Brille seinen kurz etwas fragenden Blick. Noch sollte er sie nicht übers Knie legen? War das ein neuer Fetisch? Vor allem: Sie bezog sich hier auf sich selbst und Chloe? Hatte er … irgendetwas verpasst? Mal abgesehen von der Tatsache, dass beide nicht über sein Knie passten. Da war eben nur Platz für eine. Also, mehr oder weniger. War im Endeffekt ja auch vollkommen egal und er würde seine Zunge hüten da jetzt genauer nachzufragen. Stattdessen beobachtete er seine Kollegin lieber dabei, wie sie sich auf die Odyssey machte eine passende Tasse zu besorgen, während er seine anstrengende Anreise auf dem Stuhl des Krankenzimmers ausklingen ließ. War ja auch viel Arbeit gewesen!
Womit der Brite dann aber nicht rechnete – obwohl er bei seinem Orangenhaut-Kommentar schon Vorzeitig in Deckung ging – war das leichte knallen des zukünftigen Kaffeegefäßes auf der Tischplatte. „Jesus!“, war seine einzige Stellungnahme dazu und als er die Hände – immer noch grinsend – wieder herunternahm, stand Amélie schon bei ihm. Geradezu provokant hatte sie ihren Rock an einer Stelle gehoben und es wäre gelogen, wenn er da nicht hinschaute. „Seh‘ ich, sieht gut aus.“, kommentierte er knapp und ohne Angriffsfläche zu bieten, um sich nicht zu weiteren Sprüchen hinreißen zu lassen. Ein bisschen nachdenklich musterte er das Bein trotzdem noch, dann kehrte sein Kopf letztendlich zu dem Gesicht seiner Kollegin zurück. Ihren strengen Blick ignorierte er gekonnt. Warum machte man denn so eine Szene, wenn es einen gar nicht betraf? Musste wohl so ein Frauending sein. Aber wenn ihm jede bei so einer Frage automatisch ihr Bein zeigte … mh. Ein wirklich guter Plan. Vorausgesetzt natürlich, die Welt wäre so simpel und es würde ihn ernsthaft interessieren eine Leg-Show auf die Beine zu stellen ... hehe. Also war es nichts weiter als ein lustiger Gedankengang.

Aber weder sie, noch er selbst wollten da wohl gerade weiter drüber diskutieren. Die Überleitung zum ernsteren Part dieses Treffens kam da wohl wie gerufen. Also lehnte er sich einfach zurück und bemühte sich einen ruhigen und aufmerksamen Eindruck zu machen. Was wohl am Besten daran zu erkennen war, dass seine Mundwinkelkrümmung sich minimal schmälerte. „Okay. Privat und Schweigepflicht, ist so notiert.“, bestätigte er und schüttelte innerlich den Kopf. Als ob er alle seine Sachen ausplauderte. Dafür hatte er den Job schon viel zu lange! Außerdem musste er sich nicht durch die ernsten Leidensgeschichten anderer in den Vordergrund heben, war nicht so sein Stil.
„Genauso, wie mit jedem anderen magischen Wesen hier, Amélie. Ich weiß, dass ich sie behandeln kann, sollte es drauf ankommen. Deine Sorgen sind also in angemessen fähigen Händen.“, versicherte er mit einem ruhigen Tonfall, bevor er seine Brille abnahm und erstmal auf den Tisch legte. Es war schwer zu übersehen, dass sie sich dort gerade gedanklich winden musste ihren Mund auf zu machen. Drängen machte aber keinen Sinn, also wartete er einfach nur still ab. Im Nachhinein hätte er es aber lieber nicht gehört. War nicht sein Lieblingsthema, wirklich nicht. Ungewollt huschten ihm dabei ein paar eigene Erinnerungen vor dem inneren Auge vorbei.

Angeschossen?! Vor wenigen Monaten? Die Fragen in seinem Kopf wurden eigentlich nur zahlreicher mit jedem weiteren Wort, dass Amélie von sich gab. Mit den Lykantropen hatte sie nichts am Hut gehabt – zumindest nicht dieses Mal – und vorher war sie ja noch gar nicht hier? Oder doch? Die linke Augenbraue des Arztes wanderte immer höher und als sie ihm schließlich noch den Ratschlag gab, keine Witze mehr zu machen, nickte er einfach nur leicht. Ob nun zu ihrer Geschichte vorher oder dazu, er ließ es unkommentiert. „Also eine vulnera sclopeteria", wiederholte er sich und nickte nochmals nachdenklich. „Und …“, er stand von seinem Stuhl auf, „ … du sagtest es ist schon verheilt. Das ist gut. Aber es heißt auch, dass es keine Entzündung sein kann.“. Flügel waren – auch bei Engeln – nicht gerade sehr dick. Je nachdem wo sie also getroffen wurde, war es nur ein geringer Gewebeverlust. Ein Körpertreffer hätte da schon anders ausgesehen. Der Blondschopf hatte im Irak ein paar solcher Sachen gesehen. Nicht unbedingt die besten Erinnerungen, aber prägend, ganz eindeutig.
„Könnten chronische Wundschmerzen sein.“, war die nächste Vermutung und er rieb langsam seine Handflächen aneinander, „Aber bevor ich dir das wirklich attestieren kann, muss ich mir das leider ansehen, Amélie.“. Sein rechter Arm zeigte derweil auf einen Stuhl, wo sich seine Kollegin draufsetzen sollte. Sein Fuß bewegte derweil einen dieser kleinen Hocker auf Rollen dahinter. „Und mach dir nicht so viele Sorgen, das kriegen wir schon hin.“, hängte der Brillenträger noch einmal nach, bevor er sich selbst mal seinen stylischen Kittel überzog. Schon irgendwie lustig, seine eigenen Kollegen nun hier zu behandeln, so viel sei gesagt. Den lockeren Spruch bezüglich Fußpilz verdrängte er lieber mal.
„Du musst dir vielleicht einen Kittel überziehen. Ich weiß, nicht wie sich Kleidung und Flügel bei euch vertragen, falls du dich also entkleiden musst … ja, bleibt dir nichts anderes übrig.“. Riley selbst setzte sich schonmal auf den kleinen Hocker und bemühte sich einen Blickkontakt zu dem in sich versunkenen Etwas herzustellen. Ob seine nicht bedeckten gelben Pupillen jetzt so viel entspannender wirkten, war allerdings fraglich. Er würde es herausfinden, so oder so. „Es klingt auf jeden Fall behandelbar.“. Zumindest, wenn er jetzt kein riesiges Loch im Federkleid betrachten durfte. Mal ganz abgesehen davon, dass er sich wunderte, woher genau Amélie eine Schusswunde hatte. „Du könntest mir ja währenddessen mal erzählen, wie das überhaupt passiert ist. Und, was noch viel wichtiger ist: Wer genau das war.“, ein leichtes Schmunzeln zierte seine Lippen, „Ich besuche solche Leute unglaublich gerne. Man muss sich ja mit ihnen … unterhalten.“. Was im Endeffekt einer Tracht Prügel gleichkam nur etwas … drastischer. Außerdem würde sich mal ein anderer Name auf seiner Schwarzen-Liste gut machen. Bis jetzt – so der aktuelle Stand - waren da nämlich nur Werwölfe drauf.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyFr 11 Dez 2020 - 22:07
Mittwoch, 24. Juni 2015, Nachmittag

Zu meinem Glück besaß Riley genug Professionalität, um keinen Witz über die Schweigepflicht oder private Natur meines Anliegens zu machen; aber zumindest das hatte ich ihm auch zugetraut. Im normalen Alltag konnte er vielleicht manchmal etwas gewöhnungsbedürftig sein, fast wie ein pubertierender Schuljunge, aber als Arzt vertraute ich ihm. Natürlich tat ich das, immerhin war er der erste, an den ich mich hier wandte, er durfte sich gerne geehrt dadurch fühlen.
Ob ich es zugeben wollte oder nicht, ich steckte eine Menge Hoffnung in ihn, was man mir sicherlich sehr leicht von meinen Augen ablesen konnte. Nachdem ich mein Problem wie ein nervöses Schulmädchen runtergerattert hatte nippte ich vorerst ein paar Mal an meinem Kaffee um mich wieder etwas zu fangen - es gefiel mir nicht sonderlich, mich wie ein kleines Mädchen zu fühlen. Am besten hörte ich einfach auf damit. Selbst wenn mein Flügel nicht wieder repariert werden konnte, was soll's! Ich musste einfach immer nach vorne schauen, und mich nicht einschüchtern oder unterkriegen lassen. Mir dies einzureden half ein wenig; so zu tun, als wäre mir das ganze Anliegen nicht unheimlich wichtig.

Ich betrachtete Rileys Gesicht, während ich ihm aufmerksam zuhörte. Er hatte seine Sonnenbrille abgenommen, die er viel zu oft trug - warum eigentlich? - und irgendwie sah er ohne sie viel hübscher aus. Ob ich ihm das sagen sollte? Lieber nicht, immerhin ging es hier um was ernstes und wir waren nicht auf einem Date, da musste sein männliches Ego wohl noch etwas länger auf positiven Zuspruch warten.
Riley stand auf und weiterhin folgte ich ihm gedanklich bei seinen Worten, stellte aber auch wieder fest, wie viel größer er war als ich. Da war es fast schon schwer, sich nicht wie ein Teenager zu fühlen. Aber nein, sicherlich war er im Gegensatz zu mir eher der kleine Junge, zumindest was das Alter anging. Ich wusste zwar nicht welcher Gattung er angehörte, aber irgendwie bezweifelte ich im Moment einfach, dass er uralt war. Ich stieß mich sanft von dem Schrank ab, an welchen ich mich gelehnt hatte und ging zum Schreibtisch, auf welchem ich meine Tasse nun abstellte. Natürlich wollte Riley meine Flügel begutachten, das machte mehr als Sinn. In meinem Hinterkopf sorgte ich mich etwas, dass er nichts finden würde, was falsch mit mir war - aber nein! Ich würde weiterhin Vertrauen in ihn haben, bis ich die geschlagenen Worte selbst von ihm hörte. Vorher gab ich ihn nicht auf.

„Klamotten sind meinen Flügeln nicht im Weg, Magie sei Dank“, sagte ich mit einem schwachen Lächeln an meinen Kollegen gewandt, welcher sich schon auf den Hocker gepflanzt hatte. Es wäre unheimlich umständlich, wenn meine Flügel dauernd meine Kleidung zerreißen würden - oder wenn ich dauernd rückenfreie Oberteile tragen müsste. Engelsflügel - zumindest meine und die die von Leuten die ich kannte - gingen einfach durch menschliche Stoffe hindurch, Magie eben, und nichts wurde zerrissen. Ich atmete tief durch und trat einen Schritt von dem Tisch weg, ehe meine Flügel nach einem kurzen Aufleuchten erschienen. Es war eine ganze Weile her, als sie ich das letzte Mal rausgeholt hatte, und es tat wirklich gut; immerhin gehörten sie zu mir. Ein kurzes, glückliches Lächeln zierte meine Lippen, als ich meine fast schon strahlend weißen Flügel kurz mit einem Blick nach Links und Rechts betrachtete. Ein wenig Aufgeregt war ich schon, bei dem Gedanken, bald vielleicht wieder fliegen zu können!
Als der Blondschopf mehr Informationen zu meinem kleinen Unfall haben wollte und beiläufig dem Täter drohte, musste ich doch kurz lachen. Es war ein glückliches lachen, dankbar. Ich ging auf den Stuhl zu und wuschelte Riley beiläufig mit meiner Hand durch die Haare. „Süß von dir, aber unmöglich.“ Gott sei Dank. Wahrscheinlich ginge es mir noch schlechter, wäre der Täter noch auf freiem Fuß. Ich setzte mich vor Riley auf den Stuhl, mit meinem Rücken zu ihm gewandt. Mein Zopf sollte ihm eigentlich nicht im Weg sein, aber vorsichtshalber griff ich nach diesem und legte ihn über meine rechte Schulter, sodass mein Rücken frei war.

Ich deutete mit meiner linken Hand etwas umständlich auf eine Stelle an meinem linken Flügel; war gar nicht so einfach. „Da... da war die Wunde.“, sagte ich und schaute so gut ich ging dorthin, wo ich hinzeigte, ehe ich mich wieder nach vorne drehte und einfach die Wand anschaute. „Ich weiß nicht, ob du es weißt, aber ich hab' schonmal hier gearbeitet. Das war als die Insel das erste Mal von Werwölfen angegriffen wurde.“ Ich senkte meinen Kopf etwas, als unweigerlich ein paar der Erinnerungen vor meinem inneren Auge erschienen. „Davon hab ich auch ein Andenken, aber das ist ein anderes Thema.“ Ich seufzte leise. „Jedenfalls habe ich kurz danach einen Auftrag bekommen, dass ich mit ein paar anderen Engeln eine Gruppe Dämonen vernichten soll, welche angefangen haben, uns Engel zu jagen und zu töten. Ich... kann nicht kämpfen, also war ich für die Heilung zuständig.“ Für einen kurzen Moment wurde ich still und dachte nach, ob ich das vielleicht auch ändern sollte? Es war keine schlechte Idee, zu lernen, sich selbst zu verteidigen. „Das ganze ging über viele Monate, wir mussten sie suchen, dann ist ein Kampf ausgebrochen, dann sind entweder sie oder wir geflohen. Und dann alles wieder von vorne. Bei dem letzten Kampf wurde ich angeschossen, aber... zumindest haben wir dort auch die Überhand gewonnen und die Dämonen existieren nicht mehr.“ Ich hob meinen Kopf wieder und ein leichtes Lächeln legte sich erneut auf meine Lippen, welches Riley jedoch nicht sehen konnte, da er hinter mir saß.
„Deswegen kannst du dich leider nicht mit dem Täter unterhalten, tut mir leid.“ Ob es mir wirklich leid tat war fraglich, denn ich war nicht scharf darauf, dass Riley sich unnötig in Gefahr begab - schon gar nicht für mich. „Oh, und soweit ich weiß handelte es sich um eine normale Schusswaffe. Wenn du noch Fragen hast, schieß los.“ Schieß ... los. Wow, das war eindeutig ein ungewollter Wortwitz von mir. Und trotzdem musste ich, so seltsam es auch war, kurz leise auflachen. Gott, wie dämlich! Ich riss mich schnell wieder zusammen und hielt brav still, während mein Kollege alles so lange betrachtete und betastete wie er wollte - an meinem Flügel natürlich. Obwohl meine Geschichte keine sonderlich fröhliche war, ging es mir irgendwie besser. Vielleicht, weil ich vorher noch nie mit jemandem so im Detail über diese paar Monate meines Lebens geredet hatte. Schon komisch, dass es gerade Riley war, der auf dieser Insel nun am meisten von mir wusste.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptySo 13 Dez 2020 - 20:45
„Na, dann ist ja gut.“, schmunzelte der Doc und fokussierte sich innerlich schonmal auf die bevorstehende Aufgabe. Versagen war jetzt keines seiner Hobbies und enttäuschen wollte er seine Kollegin auch nicht. Außer natürlich es ging nicht anders. Er war nicht der Typ für beschönigende Lügen, wenn diese absolut nicht angebracht waren. Es tat ihm einfach viel mehr weh jemanden zwar im ersten Moment glücklich zu machen, aber im Nachhinein in eine umso tiefere Enttäuschung stürzen zu lassen. Das war einfach nicht sein Stil, daran musste man sich bei ihm gewöhnen. Wird zwar von vielen nicht unbedingt als toll angesehen, aber was sollte er machen. Die Wahrheit ist eben nicht immer schön, so war es schon immer gewesen.
Das man ihm im Gegenzug für seine dezente Andeutung aber die Frisur zunichtemachte, das wollte er sich nicht so ganz gefallen lassen. Mit einem leicht starren Blick – den Amélie beim Hinsetzen nicht mehr sehen konnte – verfolgte er die Engelin bei ihrer Aktion und dachte sich nur seinen Teil dazu. Er hatte sowieso schon kaum eine Frisur, da musste man ihm doch das letzte bisschen Würde nicht auch noch nehmen. Wie sah denn das aus? Er hatte einen Look zu verlieren. Zumindest bildete sich der Arzt das immer wieder ein. „Das ist vermutlich auch gut so.“, kommentierte er deswegen ein wenig verzögert den Kommentar und machte sich mit seinen Äuglein auch schon an die Arbeit. Er untersuchte zwar noch nichts, aber präventiv suchen war nie eine schlechte Idee. Manchmal entdeckte man Verletzungen, von denen der Betroffene selbst nichts wusste. Allerdings bestätigte ihm Amélie, dass er gerade auf den Falschen Flügel schaute.

Seinen Blick etwas korrigierend, versuchte der Brite ihren Instruktionen mal gedanklich zu folgen. Er musste doch nicht … doch, er musste. Mit einem kleinen Seufzer erhob sich der Riese von seinem Hocker und begutachtete die Stelle erst einmal mit bloßem Auge. So direkt war da echt nichts erkennbar. Sah sogar relativ gut verheilt aus, wenn er sich die Beurteilung mal so erlauben konnte. Großartig etwas sagen brauchte er sowieso nicht. Die Engelin präsentierte ihm freiwillig alle Infos die er haben wollte. Sehr löblich, wirklich. Hatte Vorteile zur Abwechslung einen Mediziner in der Behandlung zu haben.
Trotzdem, wenn ihn eine Sache überraschte, dann, dass Dämonen und Engel genauso waren wie Menschen. Zumindest was ihre nie endenden Konflikte anging. Das … beruhigte ihn irgendwie, aber irgendwie auch nicht. Wenn er so genau darüber nachdachte überwog wohl eindeutig Letzteres. Aber erstmal wollte er sich die Geschichte zu Ende anhören. Das er dabei hin und wieder bedächtig nickte, war hier nur ein kosmetisches Detail. Er hatte sich sowieso erstmal auf seine Untersuchung eingestellt und genau die lief währenddessen schon an. Seine Hände wurden von einem Moment auf den nächsten mit einer blauen, leicht schlieren ziehenden Aura überzogen. Kurz darauf wanderte seine linke Hand schon den oberen Flügel entlang. Allerdings ohne ihn phy1sisch zu berühren. Wenn sie magisch empfindlich war, würde sie vielleicht sogar ein leichtes Kitzeln auf der Haut spüren können. Denn, auch wenn ihm die brünette Dame eine normale Verletzung garantierte … er traute dem Braten nicht.  
„Fragen habe ich erstmal nicht … mh, aber ich erinnere mich an eine Ärztin, die damals am Waisenhaus gearbeitet hatte. Musst wohl du gewesen sein.“, ergänzte er schmunzelnd seine eigenen Gedanken und überprüfte die aus Magie bestehende Resonanz, welche vom Flügel zurückgeworfen wurde. Seine andere Hand machte das Gleiche, nur bei ihrem heilen Federkleid. Schließlich musste er die Aura vergleichen, wenn er unterschiede erkennen wöllte. „Zu der Zeit war ich allerdings noch im Krankenhaus hier am Arbeiten. War ein ganz schönes durcheinander.“, sein Blick wechselte immer zwischen dem linken und dem rechten Flügel hin und her, „Schon komisch, dass man sich da nie über den Weg gelaufen ist.“. Oder? War man sich vielleicht doch begegnet? Eigentlich kannte ihn jeder auf der Insel, zumindest grob. „Könnte übrigens Kitzeln.“, warf er noch schnell leicht amüsiert klingend hinterher, da man sein Gesicht ja nicht sehen konnte.

„Dennoch muss ich sagen: Das sind natürlich interessante Einblicke in das kaffeehungrige Monster vor mir.“, setzte er beim zweiten Teil der Geschichte wieder an und nahm beide seiner Hände wieder zurück. Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte. Tatsächlich hatte der Angriff eine magische Signatur hinterlassen, eine knifflige obendrein. Das, so wusste der Arzt schon jetzt, würde nicht einfach werden. „Aber … es ist mehr als eine bloße Schusswunde. So viel kann ich dir sagen. Ich muss nur noch herausfinden was genau es ist.“, und er rieb seine Handflächen nochmals aneinander und beschwor erneut Magie herauf. Währenddessen wäre es auch aus seiner Sicht besser die Patientin in einem kleinen Gespräch zu fangen.
„Ich weiß allerdings nicht, ob mich das beruhigt, dass du ab und an verschwindest, um diesem Himmel und Hölle Konflikt beizuwohnen.“, erläuterte er und ließ eine Art blaues und dickflüssiges Gel in seiner linken Handfläche entstehen, dass nun auf die betroffene Stelle fließen lassen wollte. „Könnte gleich etwas kalt werden., also nicht erschrecken“, und damit ließ er diese dickflüssige Magiemasse vorsichtig auf dem betroffenen Beriech nieder, wo er sie – dieses Mal auch physisch – zu verreiben begann. „Und auch wenn ich die Einzelheiten nicht weiß …“, er überlegte kurz ob er das wirklich sagen sollte, tat es dann aber trotzdem, „… es ist irgendwie erschreckend, dass sich Menschen und alles drumherum so stark ähneln.“
Es folgte eine weitere Portion vom magischen Gel in die umliegenden Bereiche der ehemaligen Wunde. „Wenn ich meinen Rat einfließen lassen darf, dann solltest du solche Konflikte hinter dir lassen.“. Die waren auch nicht mehr sein Ding. Spätestens nach dem ganzen Chaos im Nahen Osten war das so gar nicht mehr seine Welt.
„Unabhängig von dem Richtig oder Falsch Gerede, was man sonst erwarten würde, hat sowas hier auf der Insel einfach nichts verloren. Ganz besonders, wenn wir uns hier auf Toleranz der anderen Arten ausrichten.“, er hielt kurz inne. „Worauf ich hinaus will ist, dass es ziemlich paradox wirkt hier mit Dämonen zusammenzuarbeiten und dann draußen auf Geheiß anderer Jagd auf sie zu machen. Soll aber auch keine Kritik sein.“, einen kleinen Moment lang ruderten ihre Arme herum, „Einfach nur ein Denkanstoß von anderer Richtung. Also nichts wofür man sich rechtfertigen muss. Wie gesagt, wenn du da selbst voll hinter stehst, dann ist das so. Aber manchmal sehen wir manches einfach nicht, bis es von anderer Seite an uns herangetragen wird.“. Mehr wollte Riley ihr eigentlich auch nicht sagen, er sah sich selbst auch nicht als Lehrer der unbedingt jeden konvertieren musste. Aber es gesagt zu haben war auf jeden Fall nicht schlecht gewesen. Befreite so ein bisschen den eigenen Geist.

„Was deine Wunde angeht…“, setzte er bei einem viel wichtigeren Thema an und beobachtete das ehemals blaue Gel, welches sich nun gelb gefärbt hatte. „Die Kugelwunde war anscheinend nur eine Grundvoraussetzung, um dir einen Fluch aufzuhetzen. Einen von der ganz üblen Sorte, die Parasitengattung.“, und er trat den Weg um Amélie herum an, damit er ihr die Diagnose ins Gesicht sagen konnte. „Das bedeutet, sobald der Fluch durch eine temporäre Schwächung Zugang gefunden hat, gleicht er sich an deine magische Signatur an so gut er kann und bleibt dann verborgen. Sehr fortschrittlich und genauso widerwärtig.“, er verschränkte die Arme und seufzte einmal leicht, „Gut, dass du dich mit deinen Leuten da drum gekümmert hast, das letzte Mal, als ich sowas perverses gesehen habe, musste ich mit einem Kollegen zwei Arme ersetzen.“. Und die Erinnerungen an den Abend wollte er am Besten auch nicht wieder vor Augen haben. Es reichte, dass es dem Patienten danach wieder gut ging … oder zumindest sichtlich besser.
„Die gute Nachricht ist, ungeachtet unseres Exkurses, ich kann es behandeln. Es bedarf einer kleinen Vorbereitung, aber es ist möglich. Ich muss nur ausbalancieren, wie viel meiner Heilmagie du auf einmal verträgst. Aber ich denke bei deiner Aura wird das nicht so schwer. “, ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er löste seine leicht skeptische Pose wieder. „Also, wenn du willst, kann ich auch gleich damit anfangen. Es könnte …“, und bewusst wippte seine linke Hand vage auf und ab, „ … ein bisschen Schmerzen. Der Fluch hat sich schon ein bisschen festgesetzt. Aber was ist ein leichtes Zucken gegen die Freiheit des Himmels, eh?“, und ein kleines Lachen folgte dieser – seiner Meinung nach – unübertroffen humorvollen Aussage. Ein bisschen Spaß musste einfach sein. Waren ja schon fast unnormal ernste Themen hier gewesen. Zeit, sie alle ein bisschen zu vertreiben.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyDi 15 Dez 2020 - 13:45
Mittwoch, 24. Juni 2015 - Mittag

„Ich war auch nur wenige Tage hier“, kommentierte ich Rileys Aussage, während er angefangen hatte, meinen Flügel zu inspizieren. Was genau er da tat wusste ich nicht, da ich mich schlecht nach hinten drehen konnte ohne auch meinen Oberkörper dabei zu drehen; oder ohne meinem Nacken nach kurzer Zeit Schmerzen zuzufügen. Ein bisschen konnte ich spüren was er tat, aber dies war keinen Kommentar wert, während mein Kollege seine Arbeit machte. Stattdessen überlegte ich, ob ich ihn tatsächlich noch nie vorher gesehen hatte, doch konnte ich mich wirklich an kein Treffen erinnern. Vielleicht waren wir uns auf den Straßen mal kurz über den Weg gelaufen, aber wer erinnerte sich schon an jede Person, die man im Vorbeigehen sah? Ich jedenfalls nicht. Allerdings war es interessant zu wissen, dass er im Krankenhaus hier auf der Insel gearbeitet hatte; nicht ganz anders als ich, nur hatte ich vorher in einem Krankenhaus an einem anderen Ort in Japan gearbeitet.

Nannte er mich grade ein kaffeehungriges Monster? Riley hatte mich so genannt? Hatte er schonmal in den Spiegel geguckt? Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, ließ aber auch dies unkommentiert, da ich nun die erste Einschätzung des Mannes hinter mir bekam. Mehr als eine bloße Schusswunde? Ein mulmiges Gefühl machte sich in meinem Magen breit und ich presste die Lippen etwas aufeinander. Irgendwie hätte ich es mir ja denken können... würde ich mich nicht dauernd hinten anstellen und mich lieber um andere Leute kümmern. Eventuell müsste ich diese Strategie beizeiten nochmal überdenken, doch im Moment war ich einfach nur froh, dass ich den Blondschopf um Hilfe gebeten hatte.
Der Constantin schnitt ein anderes Thema an, eine Art Smalltalk der nicht ganz so small war, während ich spüren konnte, wie er sich weiter an meinem Flügel zu schaffen machte und es nun auch etwas physischer wurde. Seine Worte allerdings ließen mich meine Ohren spitzen, denn was ich hörte gefiel mir nicht. Erst fühlte ich mich unfair beurteilt - auch wenn Riley betonte, dass er ja nur seinen Senf abgab - doch bevor das mulmige Gefühl in meinem Magen sich ausbreitete, wurde mir klar, dass er die Situation, in welcher ich mich befunden hatte, nicht ganz richtig einschätzte. „Du missverstehst, Riley“, setzte ich ruhig an und schaute auf die gefalteten Hände in meinem Schoß. „Es ging nicht darum, dass sie Dämonen waren. Wir führen keinen Krieg mit Dämonen.“ Zumindest war mir sowas nicht bekannt. Aber in meinem Fall war die alte Geschichte von Krieg zwischen Himmel und Hölle nicht mehr als das, einfach nur eine Geschichte. „Wir haben sie gejagt, weil sie unsere Freunde und Geschwister ermordet haben, und es bis heute getan hätten.“ Meine Laune war etwas gedämpft, da ich mich fragte, ob Riley dachte ich hätte einfach grundsätzlich was gegen Dämonen; doch ich verwarf den Gedanken schnell, da seine Worte nicht boshaft waren. Er kannte die ganze Geschichte ohnehin nicht, wusste nicht, wie es im Himmel ablief. Viel zu viele Details hatten in meiner Geschichte gefehlt, weswegen es nicht seine Schuld war, dass er zu einem nicht ganz so korrekten Ergebnis gekommen war - oder aber ich selbst hatte alles missverstanden. Und Grundsätzlich waren seine Worte auch nicht falsch, nur eben nicht 100% passend zu meiner Erzählung. Außerdem schien der Arzt noch vor wenigen Minuten nicht abgeneigt, dem Täter selbst einen Besuch abzustatten; es ging darum, Dinge zu beschützen und zu verteidigen, egal wer den Frieden störte. Ich würde jeden Schüler hier mit meinem Leben verteidigen, egal ob Dämon, Werwolf oder etwas anderes; doch das musste ich nicht noch hinzufügen, klang zu dramatisch.

Gut - oder schlecht - für mich, dass Riley nun auch eine Diagnose für mich hatte. Und dadurch, dass er mich in einem Gespräch verwickelt hatte, war mir auch gar nicht viel von dem aufgefallen, was er überhaupt getan hatte; sein Plan war damit sicherlich aufgegangen.
Als ich das Wort "Fluch" hörte schoss der Schock wie ein Blitz durch meinen Körper, und wenn ich vorher nicht gerade gesessen hatte, dann jetzt auf jeden Fall. Mein besorgter Blick klebte direkt an Riley, als er in mein Sichtfeld trat, und ich tat mein allerbestes alles an Infos aufzusaugen, die er mir gerade verbal überreichte. „Das mir das nicht aufgefallen ist...“, sagte ich geschlagen und blickte drein wie ein Welpe der im Regen stehengelassen wurde. Mir war bewusst, dass es eine meiner größten Schwächen war, mein eigenes Wohlergehen hinten anzustellen. Trotzdem fühlte ich mich, als sollte man mir meine Lizenz dafür entziehen, sowas nicht gemerkt zu haben. Oder noch schlimmer: Es einfach ignoriert zu haben, denn immerhin hatte ich bis vor kurzem nichtmal an meine eigenen Probleme denken wollen!
Meine Laune war definitiv... durchwachsen, doch Rileys positive Einstellung und die Versicherung, dass er es behandeln konnte, zauberten mir dann doch ein schmales Lächeln auf die Lippen. Ob es schmerzen würde oder nicht war mir dabei auch sowas von egal. „Bitte fang direkt an! Ich habe das ganze viel zu lange vor mir hergeschoben.“ Mein Lächeln wurde ausgeprägter und mit neuer Motivation nickte ich ihm zu, lehnte mich dann jedoch zum Schreibtisch und fischte nach meinem Handy. „Ich muss nur kurz ein paar Pläne verschieben!“ Mit diesen Worten tippte ich schnell eine Nachricht in das Gerät, ehe es wieder auf den Tisch gelegt wurde und ich mich brav und kerzengerade auf dem Stuhl hinsetzte. „Du wirst für deinen Job zwar bezahlt, aber du hast trotzdem definitiv was gut bei mir, Riley. Einen Wunsch frei - solange er mich nicht in den Ruin treibt.“ Ich lachte leicht und grinste ihn fröhlich an. Ich erwartete irgendetwas mit Kaffee - vielleicht seltene oder teure Bohnen - oder aber er hob es sich für einen Moment auf, wo er selbst Hilfe brauchte. Doch um meine Hilfe zu kriegen musste niemand etwas gut bei mir haben.


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyDi 15 Dez 2020 - 18:41
Mit Amélie | Am 24.06.2015 | ca. 12:00 Uhr

Okay, na gut, kein Krieg mit Dämonen. Mit der Antwort konnte er leben, irgendwie. Auf der anderen Seite war es ja nicht so, als ob er mit dem Thema generell viel anfangen konnte. Es hatte den Hauch einer Pseudo-Philosophischen-Auseinandersetzung. Großartig zu einem Ergebnis sollte man also nicht kommen und – wenn man Philosophie kennt – konnte man auch nicht. Was erwartete man auch von einem Fach das Fragen wie „Ist ein Apfel, ein Apfel, ein Apfel?“ stellt. Komplett behindert, aber das sagte er besser keinem dieser Leute ins Gesicht. Philosophie war eben was Subjektives in seinen Augen. Jeder hatte da seine eigenen Ansichten und Weisheiten. Es lebten eben alle unter dem gleichen Himmel, hatten jedoch immer einen anderen Horizont. So würde der Arzt es für sich zusammenfassen. „Ja, da kann man auch nicht einfach zusehen, stimmt schon.“, begrub er das Thema für sich mit einer relativ neutralen Aussage. Er wollte ja von Anfang an keine Wertung vornehmen. Es also im Nachhinein zu tun machte erst recht keinen Sinn. Vielleicht verstand er das später ja mal besser. Je nachdem, ob Amélie sich da öffnen würde. Das konnte er ja jetzt noch nicht sagen.
 
Stattdessen widmete er sich erstmal seiner Diagnose. Darum war er hier und darum war Amélie überhaupt in ihrer geflügelten Pracht so vor ihm, was er wirklich gut fand. Generell fand er Engel mit ihrem Federkleid recht ansehnlich. Aber die wenigsten zeigten ihre schönen Fluginstrumente öffentlich. Vivian Edwards holte sie nie heraus … so gesehen wusste er nicht mal, ob sie die überhaupt nutzen konnte. Gut, @Leviathan machte es öfter. Schwarze Schwingen waren auch echt cool, aber nicht so sein Ding. Der Blondschopf mochte die Dinge ohnehin etwas heller. Dunkle Farben waren jetzt nicht so sein Favorit … naja, egal. Das Flügel-Thema konnte man zu einem anderen Zeitpunkt sicherlich besser aufgreifen.
„Um ein Problem zu behandeln muss man erstmal wissen das es eines gibt, Amélie.“, erklärte er auf den welpenhaften Blick hin und lächelte warm. Ein kleines Lachen musste er dennoch loslassen, als seine Kollegin sofort zum Handy griff. „Keine Zeit verlieren, eh?“, kommentierte er sichtlich amüsiert und war schon auf halbem Wege hinter seine Patientin gewesen, da machte er nochmal einen Schritt zurück.
„Einen Wunsch?“, äußerte er fragend und kaum hatte er das gesagt, hatte er auch schon eine Idee. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und Riley ließ es bewusst etwas spitzbübischer wirken ließ, als es eigentlich gemeint war. „Der Wunsch ist ziemlich einfach.“, deutete er an und ließ eine kleine Künstlerpause mit einfließen, „Komm bei irgendwelchen Verletzungen gleich vorbei, mh? Dieses reuevolle Gesicht steht dir nicht. Das Lächeln passt da schon eher.“. Zu mehr wollte er sich erstmal nicht mehr hinreißen lassen. Wer natürlich an seiner empathischen Ader zweifelte, der hatte wohl jetzt einen Grund zum Umdenken. Auf jeden Fall konnte er nett und mitfühlend sein, er zeigte es nur nicht so oft. Taten statt Worte, das war eher sein Ding. Aber ein Arzt-Beruf ging eben nicht ohne sowas, ging er nie. Keiner wollte einen kühlen Klotz als Seelsorger haben. Nicht mal er; und ihm war das eigentlich egal!
 
„Dann werde ich mal Versuchen der Begeisterung gerecht zu werden“, trat er letzten Endes wieder den Weg hinter Amélie an und positionierte sich an ihrem linken Flügel. „Wenn etwas weht tut, oder schmerzt, schrei einfach, okay?“. Das er sich dabei leicht nach vorne neigte, damit sie es auf jeden Fall mitbekam, fiel ihm gar nicht auf. Erst als er seine Hände wieder in die bläuliche Aura hüllte, machte er wieder einen kleinen Schritt zurück. So … mal sehen. Er brauchte einen Ansatzpunkt dafür … ah, da!
Sanft griff seine bleu leuchtende Hand in die Nähe der verwundeten Stelle und fing sofort an, einen magischen Gegenpol zum Fluch zu bilden. Er musste die Infektion Flächendeckend zurückdrängen, ansonsten könnte sie sich einfach verschieben. Und … heilige Mutter Gottes, brauchte das Magie! Da musste er wohl etwas mehr Kraft hineinstecken. Was sich im ganzen Zimmer durch ein konsistentes, blaues Leuchten äußerte. So stark, dass man es ihm ganzen Raum bemerken konnte. Zusammen mit einem leicht beruhigenden Summen, was von seinen Händen ausging. „Dir könnte ein bisschen übel werden, aber alles andere sofort melden, ja?“, ergänzte er und konzentrierte sich weiter auf seine Heilprozedur. Es ging schleppend voran, aber der Fluch verlor an Boden, sehr gut! Aber … Moment. Kämpfte dieses … dieses Ding dagegen an? Er verstärkte die Heilung über seine linke Hand nochmal und packte sogar seine andere dazu. Konnte ja wohl nicht wahr sein! „Ist bei dir noch alles okay?“, er konnte aufgrund des Lichtes nicht mehr so gut auf seine Kollegin achten. Ein Fehler und die Behandlung könnte vielleicht unmöglich werden! Sie hätte eindeutig früher kommen sollen! Jesus! Warum musste es denn immer so kompliziert sein? Er hätte sich einen zwei Wochen Urlaub wünschen sollen, jawohl!


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BeitragThema: Re: Raum E2 - Krankenzimmer Raum E2 - Krankenzimmer - Seite 56 EmptyMi 16 Dez 2020 - 20:33
Mittwoch, 24. Juni 2015 - Mittag

Wer hätte das gedacht - Riley konnte ja richtig lieb sein, wenn er wollte. Sein warmes Lächeln wirkte wie Balsam für die Seele, in seinem Versuch mich etwas aufzumuntern. Das tat es auch, aber ich hatte ja gewusst, dass es irgendein Problem gab - Schmerzen entstanden eben nicht einfach so. Es war einfach leichter gewesen meine Flügel versteckt zu halten, anstatt jemanden um Hilfe zu bitten, doch nun war ich so oder so hier gelandet, vor Riley und mit meinen Flügeln sehr gut sichtbar. Doch ich war froh drum und es war eindeutig die richtige Entscheidung gewesen, auch wenn ich noch nicht wusste, was die Behandlung alles beinhalten würde.
Gerade hatte ich mein Handy weggelegt und dem Constantin einen Wunsch versprochen, da schienen sich seine Ohren auch schon gespitzt zu haben und er hielt in der Bewegung inne. Sein Grinsen ließ vermuten, dass er eine ganz besondere Idee hatte - irgendetwas, das mir nicht gefallen würde? Ich wartete brav darauf, dass er weitersprach, ohne meinem Kopfkino die Zügel zu überreichen. Als er seinen Wunsch ausgesprochen hatte musste ich doch kurz leise auflachen und mir kam sofort ein „Einverstanden!“ über die Lippen. Was für ein liebenswerter Idiot. Da ich mich nun sowieso schon überwunden und Riley um Hilfe gebeten hatte, sollte es in Zukunft nicht schwer sein, das gleiche zu tun. „Aber das akzeptiere ich nicht als Gegenleistung. Du hast noch immer einen frei“, fügte ich mit einem lieblichen Lächeln hinzu. Immerhin wollte ich ihm eine Freude machen, irgendwie. Es musste doch etwas geben, was er haben wollte; sogar seine Wohnung würde ich putzen! Ich wollte ihm ja nur das gleiche Gefühl von Glück zurückgeben, was er mir geschenkt hatte, das war alles.

Vorerst jedoch kamen wir wieder zu dem ernsten Thema zurück, weswegen der Arzt überhaupt gerade anwesend war. Inzwischen stand er schon wieder hinter mir und irgendwie wünschte ich mir, dass ich ihn während der Behandlung ansehen konnte und nicht nur die blöde Wand zum anstarren hatte - aber man konnte ja nicht alles haben. „Okay, ich sag' dann bescheid!“ Ich nickte und schaute ernst einfach stur geradeaus, da ich mich gedanklich auf etwaige Schmerzen vorbereitete. Ja, das ganze zu ignorieren wäre sehr einfach gewesen... aber das hier war der richtige Schritt, definitiv. Dennoch fragte ich mich, was passiert wäre, hätte ich niemals nach Hilfe gesucht - doch diese Frage stellte ich hinten an, denn das konnte ich Riley auch noch später fragen.
Der Blondschopf fing mit der Behandlung an und fast augenblicklich konnte ich die Auswirkungen in meinem ganzen Körper spüren. Es war kein Schmerz, noch nicht, doch fühlte es sich so an, als würde selbst an meiner eigenen Energie etwas gezehrt werden, wenn auch nur ein wenig. Passend zur Rileys Warnung, dass mir etwas übel werden konnte, setzte dies auch ein - aber da es scheinbar normal war, machte ich den Mund nicht auf. Noch immer starrte ich höchst konzentriert an die Wand, die Hände auf meinen Oberschenkeln zusammengeballt. Das blaue Licht, was den ganzen Raum erfüllte, wirkte irgendwie sehr ominös... irgendwie überhaupt nicht beruhigend. Eher das Gegenteil war für mich der Fall, aber das konnte auch daran liegen, dass mir plötzlich etwas schwummrig vor Augen wurde und mich ein Schwindel überkam, dicht gefolgt von einem stechenden, wenn auch leichten, Schmerz, der durch meinen ganzen Flügel raste. Bescheid sagen, ich sollte bescheid sagen! Allerdings hatte ich gerade noch damit zu kämpfen, gerade sitzenzubleiben und nicht einfach zur Seite umzukippen... aber ich musste mich zusammenreißen. Meine Augen hatte ich inzwischen schon fest zusammengekniffen, ohne es überhaupt zu merken, ehe ich nach Rileys Frage etwas keuchend den Mund öffnete: „Mir ist etwas... schwindelig... und es tut ein bisschen w-weh... aber nicht aufhören.“
Was wäre ich denn für eine Ärztin, wenn ich selbst nichtmal eine kleine Behandlung durchhalten konnte? Nein, an meine Grenzen gestoßen war ich definitiv noch nicht, weswegen ich auch wieder meine Augen öffnete und stattdessen einfach mit grimmig zusammengezogenen Augenbrauen die Wand mit meinem Blick durchbohrte, als würde es mir dabei helfen, alles Negative gerade auszublenden. Aber vielleicht tat es das auch. Ich musste mich einfach ablenken ... an irgendwas anderes denken. Deirdre, Autos, Werwölfe, Gummi-Enten ... wo würde ich eine riesige Gummi-Ente herbekommen?! Vielleicht musste ich sie einfach selbst hers- gottverdammt, konnte Riley bitte einfach fertig sein?


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