Wie so ziemlich jede Schule verfügt auch diese über ein sehr grosszügiges Schuldach, das umzäunt wird. Hier können schlaue Schüler ihre Ruhe finden und sich entspannen. Zwar sieht das Dach sehr trostlos aus, dennoch hat es auch etwas Anziehendes an sich. Seit kurzem befinden sich hier sogar ein paar Bänke und Pflanzen, um den Ort nicht ganz so kahl wirken zu lassen.
War er... verärgert? Kurz bevor Sam das Plektrum aus ihren Fingern gleiten ließ, meinte sie, einen nicht allzu begeisterten Ausdruck auf Nathans Gesicht zu sehen. Er durfte sie also an sich pressen aber sie nichtmal seinen Schmuck berühren? Komische Welt... Die Schwarzhaarige zog einen leichten Schmollmund, während sie sich hinsetzte, normalisierte ihren Gesichtsausdruck aber schnell wieder, da sie nicht deswegen von Nathan aufgezogen werden wollte. Er konnte also nicht Gitarre spielen und trug trotzdem so ein Ding mit sich rum? Schon ein komischer Kerl, vielleicht würde sie es ja irgendwann einmal herausfinden. Sie beobachtete den jungen Mann dabei wie er sein Essen auspackte, Stäbchen auseinanderbrach und dann innehielt. Dass er sie ebenfalls mochte hatte sie sogut wie verdrängt, sie wusste noch nicht genau, ob sie ihm das glauben sollte. So ziemlich alles an ihm war für sie noch ein Rätsel, wahrscheinlich würde es noch dauern, bis sie etwas schlauer aus ihm wurde, oder er würde für sie immer ein Rätsel bleiben. Dann sprach er sie wieder an, wirkte ziemlich hilflos mit dem ungewohnten Besteck und fragte, ob sie damit was anfangen konnte. Sam hob den Blick und sah Nathan in sein Gesicht - ein großer Fehler. Sie wusste garnicht, dass es Leute gab, die so süß gucken konnten. Da hatte er wohl wirklich was mit den Hunden gemeinsam, bei diesen wurde das Mädchen auch immer schwach. Sie war sowieso eher der Hundemensch, Katzen fand sie eher... unberechenbar. Ihrer Meinung nach schmiedeten Katzen immer böse Pläne. "Äh, ähm. Ich bin nicht so der Japanfan..", meinte Sam leise, während sie die Stäbchen einmal griff und versuchte sie anständig zu halten. Nie hatte sie mit soetwas gegessen, auch wenn es in ihrer alten Heimat mehr als genug solcher Restaurants gegeben hatte. Schon nach wenigen Momenten brachen die Stäbchen in Sams Hand durch, da sie die Geduld verloren und etwas zu viel Druck angewandt hatte. "Oh.." Sie ließ die Dinger einfach fallen, Nathan wollte ja sowieso mit den Händen essen. "Gibt es hier keine Gabeln oder so?", murmelte sie, mehr an sich gewandt als an ihn, während sie das Essen betrachtete. Die Leute konnten doch nicht davon ausgehen, dass hier jeder mit soetwas essen konnte. Nun gut, für den Werwolf schien es kein Problem zu sein, also machte sie sich auch nicht weiter solche Gedanken, immerhin musste sie sich mit dem Essen hier nicht auseinandersetzen. Dafür musste sie sich bald wieder irgendwas anderes besorgen, sonst musste Nathan wirklich noch dran glauben. Der Blick des Mädchens schwiff über das Dach, keine Menschenseele war hier, außer den beiden und ein sanfter Wind wehte. Eigentlich war es ein schöner Tag, doch das gute Wetter konnte Samantha kaum genießen, es gab viel zu viele neue Eindrücke. "Hm, wir haben jetzt bis Zwei Uhr Pause... und danach eine Freistunde, also fast bis Drei Zeit. Ich weiß garnicht was ich mit der ganzen Zeit anfangen soll." Sam lehnte sich etwas mehr an den Zaun und schaute hoch in den Himmel, während Nathan wohl mit seinem Essen beschäftigt sein sollte. Vielleicht würde sie sich mal ihr Zimmer im Waisenhaus ansehen? Dort war sie noch garnicht vorbeigekommen, weswegen sich das Mädchen fragte, wie es wohl aussah und mit wem sie es sich teilen musste. Hoffentlich war ihre Zimmernachbarin nett. Oder zumindest nicht abgrunftief böse. Gerade mit ihrer Zimmergenossin wollte sie sich zumindest einigermaßen verstehen, sonst konnte sie nichtmal beruhigt schlafen. "Nathan, warum bist du hier? ... Erzähl mir was über dich... bitte?" Das Mädchen sah den Werwolf wieder an und hatte einen bittenden Gesichtsausdruck aufgelegt.
Es war von Anfang an klar gewesen, dass sie seinem herzerwärmenden Blick nicht widerstehen können würde, das hatte bislang noch niemand geschafft und er hätte schwören können, dass er für einen Sekundenbruchteil ein Glänzen in ihren faszinierenden Augen gesehen hatte. Die Schwarzhaarige nahm ihm die Stäbchen aus der Hand und hantierte selbst etwa s herum, besaß aber genauso wenig Talent wie er für die das fremde Besteck – als sie dann auch noch durchbrachen, wurde ihm klar, dass das sie wohl sehr störte. „Ganz ruhig“, kommentier er es spaßeshalber, bevor er mit auf ihre Frage, ob es denn nicht Gabeln, sprich bekanntes Besteck hab, mit einem Schulterzucken. Was sollte er schon wissen, schließlich war er erst seit wenigen Stunden hier. Ok sie auch. Wie ein kleiner Haushund, beugte er sich einfach über die Behälter und aß daraus. Im Nachhinein war es Nathan doch zu blöd mit den Händen zu Essen, weil dies total fettig und schmierig geworden wären, so ging es einfacher. Haare zurückhalten und mit dem Gesicht rein! Zum Glück sah das niemand anderes außer Sam, wobei der Werwolfsjunge glaubte, dass sie ihn mittlerweile für verrückt hielt. Jemand der noch normal war, würde so essen. Doch was war auf dieser Insel schon normal, vor allem wenn man bedachte, dass jeder seine eigene Ansicht von normal hatte. Für andere waren Katzenohren etwas alltägliches, während andere es als chirurgisches Problem einstufen würden. Solang es Toleranz und Verständnis gab, spielte dies jedoch keine Ruhe – eben diese beiden Dinge hatte er sich damals auch gewünscht. „Geht mir genauso“, plapperte Nathan mit vollem Mund und musste zurück an die alte Zeit denken in der er als Streuner unterwegs war. Als könnte sie Gedankenlesen, hob sich auch die helle, klangvolle Stimme der Vampirin und wollte mehr etwas über ihn wissen. Der Bursche unterbrach sein Mahl, sah ihr mit verschmiertem Mund entgegen, während sich seine Augenbrauen näher kamen und er am überlegen war. Warum er hier war? Dafür gab es viele Gründe. Er wollte raus aus dem Ghetto, hatte das ständige gejagt und gehasst sein satt, doch was war der gravierendste? „Nun“, setze er an und versicherte sich, dass ihre Aufmerksamkeit auf ihm und nicht auf dem endlosen Himmel lag, „Wenn man gejagt, gehasst und stets attackiert wird, hält man es irgendwann nicht mehr aus. Ich suche einen Neuanfang wenn man so will.“ Die grauen Augen nahmen etwas verträumtes an, bevor er seinen Abfall einfach über den Zaun schleuderte. Der Appetit war ihm vergangen. „Es gibt nicht viel über mich zu erzählen“, lächelte er etwas matt und verlor zum ersten Mal sein strahlendes Gesicht. Nathan wirkte eher abwesend und nachdenklich. „Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, bis ich mich alleine durchkämpfen musste. Ich lebte vom Stehlen und wurde gejagt, weil ich ein Werwolf bin. Ich bin nämlich ein Monster, das niemand um sich haben will. Daher auch meine Narben. Sie sind von etlichen Pfeilen, Schwertern und allen möglichen dingen…“ Letztendlich verlor sein Gesicht vollends an Emotion. Seine rechte Hand klopfte auf den Boden neben sich, bevor er das junge Mädchen besah. „Willst du dich nicht setzen ?“ Sein charmantes Lächeln konnte er zu dieser lieb gemeinten Frage, jedoch nicht aufsetzen, es ging einfach nicht. Doch noch bevor Sam antworten konnte, erkundigte er sich, ob sie noch etwas wissen wollte und ob sie nicht etwas von sich erzählen wolle…
Als Nathan anfing zu essen, musste Sam unweigerlich anfangen zu kichern. Nur ganz leise, es war mehr ein Glucksen, aber der Anblick war einfach zu niedlich, als dass sie ihn stillschweigend hätte ertagen können. Der junge Mann erinnerte in so vielen Situationen mehr an einene niedlichen Hund, statt an einen gefährlichen Werwolf, vor dem die Leute Angst hatten und flüchteten. Am liebsten hätte Samantha ihm durch die Haare gewuschelt, während er über sein Essen gebeugt war, doch hielt sie sich zurück. Sie bekam zwar immer mehr das Bedürfnis, ihn wie einen Hund zu streicheln und zu kraulen, doch würde sie dies machen stempelte Nathan sie wohl als völlig übergeschnappt ein. Deshalb sah sie ihm vorerst grinsend zu und ließ ihn in Ruhe essen. Das Mittagsmenü schien irgendwas mit Nudeln zu sein, Sam seufzte. Früher hatte sie so viel gerne gegessen, sie vermisste die Zeit, als alles noch normal war und sie sich einfach nur auf ein gutes Essen, oder eine Süßigkeit freute. Doch heute roch alles für sie nurnoch widerlich und schmecken tat es wie Dreck. Nicht, dass Samantha solchen schonmal probiert hatte, aber so stellte sie sich den Geschmack vor. Jedenfalls war es für sie nichtmehr genießbar. Den Hype um diese Vampirszene verstand sie garnicht, so viele Groupie-Mädchen wünschten sich wohl, so ein Wesen zu sein, doch konnten sie sich wirklich vorstellen, wie seltsam es doch war? Nunja, wenn man sich vorher schon eingehend damit beschäftigte, war es wohl nicht so schlimm, doch die Schwarzhaarige war nie an Vampiren interessiert gewesen. Es traf wohl immer die falschen. Leise seufzte sie, kurz bevor Nathan von seinem Essen aufschaute und auf ihre Frage eingehen wollte. Das Mädchen schaute ihm in die Augen und schenkte ihm wieder ihre volle Aufmerksamkeit, etwas interessanteres als ihn gab es hier weit und breit eh nicht. "Gejagt, gehasst und attackiert..?" Samantha dachte bisher eigentlich, dass Nathan sein Leben eher auf irgendeine Weise genossen hatte... ein wildes Leben, ohne Regeln, oder dergleichen. Aber das es so schwer für ihn war... Ihre Miene nahm etwas mitleidiges an und am liebsten hätte sie ihn nun in den Arm genommen, doch soetwas würde sie sich garnicht trauen, ohne zu wissen ob er es wollte. Sie hörte ihm weiterhin zu und setzte sich stillschweigend neben ihn, als er sie aufforderte. Dann wurde es still. Er hatte sie zwar gefragt, was mit ihr sei, doch sollte sie es wirklich sagen? Bisher dachte Sam, dass sie ein absolut schweres Schicksal hatte, aber konnte es sein, dass sie.. übertrieb? Immerhin hatte Nathan es auch überhaupt nicht einfach gehabt, und dennoch war er stets locker und eigentlich gut drauf. Nur jetzt wirkte er eher abwesend und lächelte nicht, was jedoch vollkommen verständlich war. "Na-.. naja..", setzte das Mädchen an und strich sich ihre Haare hinters Ohr, doch fielen direkt wieder ein paar Strähnen zurück, während sie nachdenklich auf den Boden schaute und etwas dichter an Nathan ranrückte. "Also vor ein paar Wochen war ich noch ein Mensch... Ich.. ich muss zugeben, dass ich ein ziemlich tolles Leben hatte. Viele Freunde, ziemlich wohlhabende und nette Eltern... naja aber das alles wurde eines Nachts zerschlagen. Es waren Einbrecher im Haus, ich wurde von seltsamen Geräuschen geweckt. Allerdings waren es keine Leute, die einfach nur Sachen nahmen und dann verschwanden... Sie hatten meine Eltern umgebracht und das ziemlich.. brutal.. fast schon bis zur Unkenntlichkeit." Das Mädchen schluckte. Wollte Nathan es überhaupt so genau wissen? Redete sie zuviel? Jetzt auch egal, ihre Geschichte war ja sowieso fast schon am Ende. Leise kullerten Samantha ein paar Tränen über die Wangen, doch bekam sie diese garnicht mit, während sie so vor sich auf den Boden starrte. "Ich... als ich runterkam, wurde mir auch direkt Schwarz vor Augen. Sie hatten mich auch.. umgebracht. Aber ich wachte wieder auf, und seitdem bin ich ein Vampir. Dort lag ein Zettel, und einer hatte mir ein neues Leben schenken wollen, oder so... und dann bin ich weggelaufen und schlussendlich hier gelandet. Aber ich glaube, ich wäre viel lieber gestorben und nichtmehr aufgewacht..." Den letzten Satz flüsterte sie nur ganz leise. Es dauerte einige Momente, in denen sie nur wie benommen vor sich hinstarrte, doch irgendwann hob sie eine Hand und wischte sich damit ihr nassgeweintes Gesicht ab, ehe sie den Kopf zu Nathan drehte, der dicht neben ihr saß. Das Mädchen nahm seinen Arm und schlang ihre um diesen, drückte ihn an sich und kam dem Werwolfsjungen somit noch näher. "Für mich jedenfalls bist du kein Monster, und ich will dich bei mir haben. Am besten sogar immer, ich finde wir gäben ein tolles Team ab." Ihre Stimme war viel leiser und weicher, als den ganzen Tag bisher, und sie brachte sogar ein zaghaftes Lächeln zustande, nur für Nathan um ihm zu zeigen, dass er nichtmehr alleine war.
Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter, als sie sich zu ihm gesetzt hatte und lauschte ihrem warmen Atem, die grauen Augen schließend und sich ihrer weichen Stimme hingebend. Ihre Vergangenheit hörte sich noch schlimmer als seine eigene an, ihre stockend, das schwächeln in ihrem Satz vernahm er deutlich und verfiel in Gedanken, bevor ihr schweres Schlucken ihn aufhorchen ließ. Nathan hob seinen Kopf an, drehte sich im Schneidersitz zu ihr, so dass er seinen Kopf nicht mehr um 90° Grad zu drehen hatte, um ihr Profil betrachten zu können. Sie wirkte so unberührt, so unschuldig und doch hatte das Mädchen viel mehr erlebt, als er. Ihre Vergangenheit war gezeichneter von Leid und Blut. Sie hatte ihre Familie verloren – er wurde von seiner eigenen verstoßen. Samantha starb und doch lebte sie, er war nur auf der Flucht gewesen. Er beobachtete die glänzende warme Flüssigkeit, die ihre zarten Wangen hinabkullerte, bevor er sich vor sie kniete und ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm. Mit seinem Daumen strich er sachte die Zähre weg, lächelte sie nur sachte an, noch immer ihren Worten lauschend. Als sie kurz pausierte, ließ er sich erneut neben sie nieder, nur damit sie die Nähe verspürte, denn er spürte tief in seinem Inneren, dass sie diese im Moment am meisten brauchte. Seine Vermutung bestätigte sich schließlich, denn sie schlang ihren Arm um seinen eigenen und drückte sich an den Werwolfsjungen. Er nahm ihre Worte einfach hin, atmete regelmäßig ein und aus, um ihr einige Minuten der Ruhe zu gönnen, damit sie sich wieder beruhigen konnte – irgendwo schmerzte es ihn doch sie so zu sehen. Er gab ihr einen Kuss auf den schwarzen Schopf, ehe er seine Wange darauf legte und ihre Hand griff. Seine Pranke war deutlich größer als ihre und umschloss diese beinahe, aber damit wollte er nur symbolisieren, dass er für sie da war. Und es auch immer sein würde. „Ich schätze deine Worte wirklich sehr, Samantha. Und wir geben wirklich ein gutes Team ab, aber du kannst nur bei mir sein wenn…“, er machte eine theatralische Pause, festigte seinen Griff kurz und legte seine andere Hand auch auf diese, bevor er einmal ausatmete um weitersprechen zu können. „… du mir versprichst nicht mehr zu weinen. Tränen stehen dir nicht, auch wenn du ein unglaublich schön anzusehendes Gesicht hast.“, endete er und gab ihr erneut einen Kuss seine Aufmerksamkeit einem Punkt in der Ferne schenkend. Im Moment wollte er nur die Zweisamkeit und ihren Atem genießen. Alles andere war unwichtig.
Es war ungewohnt für Samantha, dass sie jemandem so nah war, den sie noch nichteinmal wirklich lange kannte. Erst vor knapp zwei Stunden lernte sie den Werwolfsjungen kennen und inzwischen saßen sie so auf dem Dach, das wohl viele andere denken würden, sie wären ein Paar. Doch genoss das Mädchen seine Nähe, sehr sogar. Wenn er in diesem Moment nicht bei ihr wäre, hätte sie sich wohl zutiefst einsam gefühlt. Doch so entstand eine Wärme tief in ihr, die sie wohl auch in den kältesten Zeiten nicht verlieren würde. Einige Minuten wurde es still, ehe Nathan ihr einen Kuss auf's Haar gab und seinen Kopf sachte an ihren lehnte. Als würde das nicht schon reichen, um dem Mädchen die Röte ins Gesicht zu treiben, nahm er auch noch ihre Hand in die seine. Ein roter Schimmer lag auf den Wangen der Vampirin, während sie so auf die beiden Hände schaute. Seine war natürlich größer, irgendwie symbolisierte es etwas schützendes. Dafür war sie aber auch warm und viel weicher, als Sam es sich wohl gedacht hätte. Nun erhob der Werwolf wieder seine Stimme, und nach seinen Worten fühlte sich die Amerikanerin, als wäre alles was in den letzten Minuten geschehen war, wieder zerschlagen. Sie wusste ja nicht, was er für eine Bedinung stellte, doch allein dass es eine gab, war für sie irgendwie schockierend. Doch zeitgleich festigte sich der Druck seiner Hand und auch seine andere legte er darauf, was sie irgendwie beruhigte. Bei solch einer Geste konnten doch keine schlimmen Worte folgen, oder? Sie sollte recht behalten, und selbst Nathan sollte hören, wie das Mädchen erleichtert ausatmete. Unweigerlich musste sie lächeln. Nathan war wohl jetzt die Person, die ihr am nächsten stand, also sollte sie ihm vertrauen. Sam lehnte sich etwas von ihm weg, nur damit sie ihn auch ordentlich ansehen konnte, da sie sich vorher so nah waren. "Ich geb' mein Bestes. Aber wenn mich jemand verletzt, musst du diese Person wohl oder übel verkloppen!" Sam lachte leise und wandte den Blick von dem Schwarzhaarigen ab, sah wieder in die Ferne und wirkte nachdenklich. "Und danke, für das Kompliment...", fügte sie leise hinzu, ".. aber mach niewieder so 'ne dramatische Kunstpause, ich war ja schon fast beunruhigt, was da noch kommt!" Erneut sah sie den jungen Mann an und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Am liebsten säße sie wohl noch ein paar Minuten oder gar Stunden hier kuschelnd mit ihm, doch auch wenn Nathan so liebe Sachen sagte und ihr so viel Nähe schenkte, wusste sie ihn dennoch nicht genau einzuschätzen. Sam fragte sich, was wohl jetzt das richtige zutun war, was würde er wohl nun machen wollen? Hah, warum nicht einfach fragen. Gedanken lesen konnte sie immerhin noch nicht. "Und, was willst du jetzt machen? Egal was, sag mir das Erste, was dir einfällt!" Vielleicht kam ja was gutes dabei raus und sie hatten eine neue Beschäftigung! Es sei denn, es war etwas völlig unmögliches.
Ein Lachen konnte sich der Werwolfsjunge nicht unterdrücken. Ihre Ausdrucksweise war allzu köstlich, wobei das mit dem Verkloppen … das würde er sich gerne einmal ansehen. Vor allem, wenn sie sich mit einem Mädchen schlagen würde. Bikinis, viel nackte Haut… Schlamm. Rrrrrrr. Er musste zugeben, dass die Vorstellung ihm gefiel – aber hey, welchem Kerl würde das nicht gefallen? Außer er war total prüde und langweilig. Nathan wirkte etwas verträumt, fing sich jedoch wieder, als das junge Ding sich für das Kompliment bedankte. Dabei fiel sein Blick auf ihre grazile Gestalt, um sie gedanklich in einen Bikini zu stecken und die ganze Situation abzuspielen. Ja, das könnte mir gefallen.., grinste er in sich hinein und blickte etwas schief, als sie sich über seine Kunstpause beschwerte. „Mach ich dich nervös ?“, fragte er scherzhaft und piekte Samantha in die Seite. Dass die Vampirin danach fragte, was er machen wollte, erlöste ihn innerlich von den schweren Ketten des ruhigen Sitzens – denn das war nichts für ihn. Er sollte eine Idee bringen… was konnte man alles tun? Nachdenklich knurrte er etwas, bevor er vorsichtig aufstand und seine Begleitung simultan mit auf die Beine zog. „Ehrlich gesagt, hab ich keinen Plan, was man anstellen könnte…“ Die grauen Augen wurden matt, die Augenbrauen kamen sich näher, während sich seine sonst so glatte Stirn in Falten legte. Er kannte sich hier nicht aus, konnte also nicht sagen, was es hier zu tun gab, aber sie wollte ja irgendetwas hören – eventuell würde etwas aus seinem kranken Geist entspringen. „Gibt es hier überhaupt irgendetwas zu tun ?“, fragte der Bursche mehr sich, als das Mädchen. Der Werwolf wurde unruhig, lief aufgeregt hin und her – was seiner Meinung nach nur eines bedeuten konnte: Heute Nacht würde es Vollmond geben. Ein weiteres Knurren verließ seine Kehle, bevor er sich durch das zweifarbige Haar fuhr und die Augen schloss. „Also ich wäre dafür, wir gehen einfach zurück in die Schule oder so? Ich hab keine Ahnung wie viel Uhr es ist.. daher könnten wir uns erkundigen wann der Unterricht angeht oder sonst irgendetwas tun“, murrte er etwas desinteressiert und brachte noch einen weiteren Vorschlag. „Können es uns auch irgendwo im Klo, in der Besenkammer eng einander geschlungen bequem machen, falls du verstehst, was ich meine…“, grinste er schelmisch und ließ sein wölfisches Gebiss aufblitzen, bevor er sie an der Hand nahm.
come from: ich glaube, es war die Cafeteria... o.ô
Nach langer Suche gelang ich endlich zum Dach... Hm... schöne Aussicht, dachte ich. "Aber auch nicht das Wahre...", sagte ich dann laut. Ich zuckte mit den Schulter und setzte mich hin. Während ich mein Tagebuch in meiner Tasche suchte, schwebten kleine Wolken über mich. Zwischendurch schaute ich hinauf und beobachtete, wie die Sonnenstrahlen durch die Wolken verschwanden und wieder zurück kamen. Als ich dann mein Tagebuch fand, machte ich einen kleinen sinnlosen Eintrag und versorgte ihn wieder. Ist das langweilig... Ich seufte. Für die nächste Stunde ist es nun zu spät.. Vielleicht gehe ich doch lieber zurück ins Zimmer.
Der Tag war an mir vorübergegangen, wie Butter in einer heißen Pfanne schmilzt. Meine Kopfschmerzen waren verschwunden, Misu wurde Klassensprecherin und dieser Rauchertyp unser Klassenlehrer. Herrlich. Eigentlich wollte ich nach meinem Handy suchen, schlenderte dann aber irgendwelche Wege lang, die ich noch nicht kannte und kam dann an diesen ruhigen Örtchen an. Der Ort war genauso einsam und verlassen, wie ich mich eben fühlte und deswegen gefiel er mir auch. Merkwürdig einen Platz mit sich selber zu vergleichen. Und dann auch noch das Schuldach. Während ich so nachdachte als wäre es das tiefgründigste der Welt, welche Eigenschaften man einem Schuldach überhaupt zuordnen konnte, legte ich meine Tasche ab und lief an das Ende vom Dach, welches mit Gittern abgesichert war. Eine Vorsichtsmaßnahme um Schüler wohl davonabzuhalten zu springen, nahm ich an. "Genau, als ob man sich hier nicht anders umbringen könnte.",murmelte ich sarkastisch in meinen unsichtbaren Almöhi Bart. Anscheinend hatte ich das falsche Ende erwischt, denn die Aussicht war ebenfalls nicht so prickelnd. Außer man sah gerne in größere Städe hinein, mit den Dunst der Abgase über den Dächern. Wunderschöner Ausblick, reif für eine Fotoaustellung. Ich sah nach links und rechts und wieder zurück. Es gab einfach nichts, was mich irgendwie aufheitern konnte. Dabei hätte ich jetzt schon gerne ein wenig Spaß. Es gab hier ja nichteinmal eine Grundschule, wo man hätte Knirpse ärgern können zur eigenen Ermunterung. Nichts. Zwar hatte ich gehört, dass ein Freizeitpark hier eröffnet hatte, aber alleine würde das auch keinen Spaß machen. Oder war ich vielleicht zu anspruchsvoll? Was soll's, ich bin ein Mädchen. Ich durfte das!
Ich war rechtzeitig geflüchtet, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, wohin mich meine Beine soeben gerade trugen. Auf's Dach, hm? Ich lief immer weiter die Treppen hoch, bis ich ankam. Eigentlich erwartete ich dort niemanden, aber es stand in der Tat schon jemand dort. Ein Mädchen, das mir von hinten nicht viel sagte. Geiler Arsch.. Ich schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken! Vorsichtig näherte ich mich, erkannte sie dann. "Oh, Arisa!", brüllte ich entsetzt, rannte auf sie zu und warf sie zu Boden. "Du darfst nicht springen! Das Leben ist doch so toll! Wir kriegen das wieder auf die Reihe!", brüllte ich und schüttelte sie. Das war eine gute Tat, oder? Und genau die richtige Handlungsweise einer Klassensprecherin. Ich kuschelte sie daraufhin. "Wenn du stirbst, dann kannst du keine Mc Doof Burger mehr essen. Keine Donuts! Keine Pizza...kein Döner..boah, ich hab Hunger auf Döner. Haben die hier auf Snk welche?...Jedenfalls, wir kriegen das hin. Ganz ruhig." Ich tätschelte ihren Rücken und wiegte sie hin und her. Ihre Brüste drückten weich gegen meine Schultern. Hrm. "So. Geht's wieder?", fragte ich erwartungsvoll, stierte sie an.
Wahrscheinlich hatte das Schicksal, wenn man es denn überhaupt so nennen konnte, etwas Mitleid mit mir, denn plötzlich sprang mich ein wildgewordenes Ding - oder auch genannt Misu - an und drückte mich zu Boden. "Komm runter, ich wollte mich nicht mit umbringen.",sagte ich und befreite mich aus ihren Griff. "Nicht bevor du mich zum Essen eingeladen hast!". Grinsend sah ich sie an, vielleicht auch ein wenig dankbar, obwohl ich mir sicher war das es nur Zufall sein musste, das Misu nun hier war. "Schließlich müssen wir nun feiern, dass du eine Machtposition besetzt hast.". Ich tapste langsam hin und her, sah dabei immer wieder zu ihr. "Vielleicht schaffst du es ja, unseren wunderbaren Klassenlehrer vom Rauchen abzubringen. Die Welt zählt auf dich Misulein, nur du kannst sie retten!". Theatralisch richtete ich den Zeigefinger auf sie. "Und am Besten fängst du damit an, einem hungrigen Hasen die nächste Imbissbude zu zeigen.",meinte ich nickend und hustete gespielt laut, damit sie das peinliche Geräusch überhörte, welches mein Magen von sich gab. Das klang nicht mehr nach einem kleinen Magenknurren, sondern eher als würden Riesen Steine werfen.....oder so. "Ahja,",fragend sah ich sie an,"Hast du vielleicht irgendwo mal ein Handy alleine und verlassen herumliegen sehen? Könnte meins sein, ich hab's verloren. Irgendwo.". Vielleicht gibt es hier aber auch ein Fundbüro. Falls der Finder so sozial war und es dort auch abgab. Wer weiß, es konnte auch durchaus möglich sein, dass es mittlerweile von einem wilden Fuchs gegessen wurde. Ich fantasiere zuviel."Ist auch egal. Aaalso..essen?".