Riecht ihr das? Der Sand, Sonnencreme, Salzwasser ... so riecht Freiheit! Oder eben das Meer. Der weiße Sand an den Stränden Isolas lässt in jedem Fall Feriengefühle erwachen. Am Strand selbst gibt es immer wieder Palmen und viele kleine Muscheln, in denen sich Krebse verstecken und um ihr Leben bangen, wenn die Muscheln von Kindern oder gar Erwachsenen gesammelt werden. Liegestühle gibt es hier nicht, denn Isola ist nicht als Ferienort ausgewiesen und so dient der Strand auch eher den Einheimischen. Hier und da liegen ein paar Handtücher, Sonnenschirme oder Luftmatratzen herum. Am vollsten wird es gegen späten Nachmittag bzw. Abend, wenn einzelne Familien nach einem Arbeitstag oder Schüler nach der Schule noch einmal ins kühle Nass springen möchten. Der Spaßfaktor ist garantiert hoch.
In meinem Kopf hämmerte es, als ich langsam wieder zu mir kam. Verwirrt schreckte ich auf, denn ich war nicht allein. Jemand blätterte in einem Buch. Oh. Es war...wie hieß er? Alex. Ich schaute ihn einige Momente verwundert an. Wie lange hatte ich geschlafen? Eine Stunde? Eine halbe? Noch mehr Wunder war, dass er trotzdem noch hier blieb. Maan. Das war vielleicht, als würde jemand besonders sanft auf meinen Kopf hämmern. Langsam wurde es echt kühl und ich wollte aus dem Wasser. Das Problem war, ich hatte keine Sachen zum 'Wechseln' dabei. Und bei der Verwandlung platzte in extremer Geschwindigkeit alles, was ich ab dem Bauchnabel trug. Okay. Jetzt gab es viele, oder auch wenige Möglichkeiten, wie ich das ganze lösen müsste. Möglichkeit 1: Schreien und losrennen. Möglichkeit 2: Still und heimlich sich rausschleichen. Möglichkeit 3: BH auf Alex' Augen schmeißen und hoffen, er sieht nichts. Möglichkeit 4: Die Wahrheit sagen. Mhm. Noain. Ich zog mein Shirt, soweit es ging über den Arsch, dann riss ich Seetang ab und stopfte ihn mir in den Mund, schluckte ihn schnell und spürte, wie mein Meerjungfrauenschwanz sich wieder in Beine aufteilte. Dann rannte ich ohne Vorwarnung (und unten rumnackt) ins nächste Gebüsch, nicht ohne meine Tasche abzufangen. Hey! In meiner Tasche war der Kimono (oder Yukata. Was auch immer) und ich zog ihn schnell an. Jetzt gab es wieder ein paar Optionen. Option 1: Rausgehen, zu Alex setzen und verschweigen, das ich kein Höschen trug. Option 2: Sang und klanglos verschwinden. Das war aber arschig. Ich lief nach draußen, zog alles zurecht, sodass man keinesfalls (oder nur, wenn man unter meinen Beinen durchrutschte) etwas sehen konnte zurück zu Alex. "Danke fürs ins Wasser werfen", meinte ich ohne viel Emotion und setzte mich zu ihm. Was las er da? Ich schaute ihm zu und nickte wissend. Obwohl ich ja keine Ahnung hatte. Erst jetzt entdeckte ich den Arzt. "Ich hab kein Unterhöschen mehr, aber mir gehts gut!", rief ich. Mhm. Wollte ich das nicht verschweigen?
Alex war so in sein Buch vertieft, das dachte man jedenfalls wenn man ihn so sah. Aber er bekam alles mit. Natürlich auch wie Misu ins Gebüsch lief, aber er tat so als würde er nichts sehen. Nach einiger Zeit kam sie im Yukata(ist ein Sommerkimono) wieder und setzte sich neben Alex. Sie bedankte sich sogar bei ihm für die Hilfe, leise meinte er." Keine Ursache Kaze." Das buch klappte zu und wurde in seiner Innentaschen verstaut. Zu dem Thema mit Misus unterhöschen wollte Alex nichts sagen und sein Blick wandte sich der Untergehende Sonne zu. Alex wirkte dabei zwar nicht fröhlich aber wie ein normaler Mensch.
Er reagierte anscheinend weder auf nackte Mädchen, noch auf keine Unterhöschen tragende Mädchen. Es wäre wohl auch kein großes Drama gewesen, wenn ich ihm meinen BH ins Gesicht geschleudert hätte. Mhm. Ausprobieren? Nicht ausprobieren? Naja, erstmal starrte ich ja jetzt auf sein Buch. Vorher schaute ich noch kurz zum Arzt. Was zur Hölle machte er hier? Musste er nicht irgendwie in die Praxis? Ich meine, als ich auf dem Vampirweib rumgessen bin und sie durchgedreht war, war die Praxis gerammelt voll. Er war ein Arzt seiner Blütezeit. Oder auch nur ein unvefrorener Tölpel, der viel zu jung und zu unausgelastet für diesen Beruf war. Ich seufzte auf. Wieso nahm er nicht erst Probezeit? Er könnte so viel Lernen. Klar, ich war ein bisschen voreingenommen, denn immerhin hatte dieses dumme Kind nicht gewusst, was Nixen brauchten. Unzwar Wasser, sobald sie mit ihrem beschissenen Fischschwanz rumtänzeln. Und ich wäre da beinah gestorben. Übel. Nun wendete ich mich wieder Alex zu. Jo Alex. Who the fuck is Alex. Wieder starrte ich auf das Buch. Er las? Wie cool. Ich selbst las ja auch gerne, aber ich hatte nur wenig Bücher gekriegt. Maaan. Hey, jetzt schaute er woanders hin. Ich folgte seinem Blick. Sonnenuntergang. Wie romantisch. Jep. Und wie. Hust. Zwischenzeitlich kam mir Alex immer ein wenig abwesend vor. Ob ich ihn fragen sollte, was mit ihm abging? Oder war das normal? Ich hoffte, wenn er einen Schlaganfall bekommen würde, würde ich das bemerken und nicht für eine seiner Eigenarten halten. "Du musst mich nicht mit dem Nachnamen anreden" Vorrausgesetzt, er erinnerte sich noch an meinen Vornamen. Ich erinnerte mich nämlich NUR an seinen Vornamen. Ich seufzte und sah wieder zum Sonnenuntergang. "Bist du son Romantiker, der auf lange Spaziergänge und Sonnenuntergänge steht?", fragte ich ihn. Für noch mehr Gelaber war ich leider zu geschafft. Gott verhüte, er wäre so ein Schwachmat. Obwohl das ganz süß wäre.
Als nickte kurz als Misu meinte das er sie ruhig beim Vornamen nennen sollte. Sein Blick wandte sich aber keine Sekunde vom Sonnenuntergang ab. Dann kam eine komische Frage von ihr, muss man echt eine Romantiker sein um sich einen Sonnenuntergang am Strand anzusehen. gut möglich, aber bei Alex war es etwas anders. Er lebte 14 Jahre in einem Labor ohne je den Himmel oder einen Sonnenuntergang gesehen zuhaben. Deswegen sieht er sich sowas oft an. Es dauerte einige Sekunden bis Alex auf ihre Frage antwortete. "Vielleicht Misu, aber es hat mehr was mit meiner Vergangenheit zutun." Seine Stimme klang etwas traurig und einsam als Alex das sagte.
Oh Gott. Bloß nicht dran rühren. Verständnisvoll streichelte ich seine Brust. Mhm. Das war komisch. Oh mein Gott, ich tatschte. Schnell lies ich ihn los. Zog meine Hand zu mir zurück. "Okay", meinte ich. Ich wurde immer nervöser. Denn je weniger er sagte, desto weniger dachte ich, dass ich was sagen durfte. Das war die Hölle. Irgendwann war ich soweit, dass ich an meinem Yukata (oder Kimono?) rumfummelte, was vielleicht diversen Leuten Einblick auf mein Nichtvorhandenes Unterhöschen geben würde, wenn ich nicht zufällig sitzen würde. "Tut mir Leid, mit deiner Vergangenheit", murmelte ich. Ich war nun ehrlich eingeschüchtert. Ich traute mich kaum ein Wort zu sagen, also blieb ich still. Alle hatten hier eine traurige Vergangenheit. Wollten sie hier eine depressive, in Erinnerung schwelgende Insel machen? Das würde diverse Horrorszenarien geben. Von Misu mit ihrer Mörderaxt. Wuhu. Das würde Blut geben, aber ich war ja Pazifist, peace. Naja, ich war solange Pazifist, solange keine Bitch mein Revier kreuzte. Bitchfight, man. "Sonnenuntergänge sind schön", meinte ich und schwieg wieder, schaute mir den Sonnenuntergang mit ihm an und holte einen Apfel raus.
Aus irgend einen Grund wurde Misu nervös und blieb für ihre Verhältnis recht still. Dann entschuldigte sie sich auch noch bei ihm wegen seiner Vergangenheit. Was er überhaupt nicht verstand, Alex hatte ja nicht mit einem wort erzählt was er genau erlebt hatte. Er wollte es genauer wissen. "Warum entschuldigst du dich Misu oder gehörst du zu den?" Dabei wirkte er etwas zornig, aber er beruhigte sich schnell, sie konnte einfach nicht dazu gehören. Zu den Sonnenuntergängen meinte er nur."Ja, lass uns mal etwas weiter gehen. ich fühle mich so beobachtet." Damit meinte er den Arzt und das Mädchen. Alex ging also mit Misu den Strand endlang und wirkte wieder so mürrisch. Was aber nicht viel zusagen hatte.
Ach du Scheiße! Jetzt wurde er auch noch böse. Verängstigt trabte ich vor ihm her und stolperte, fing mich jedoch wieder. Wäre dumm gewesen, wenn ich hingefallen wäre...Irgendwie sollte ich mir ein Unterhöschen aus Seegras basteln oder so. "Zu was gehören?", fragte ich verwirrt, "Zu der Mafia? Zu den Amish? Zu den Jungfrauen? Ich gehöre zu den Meerjungfrauen, wenn du das wissen willst", meinte ich aufgeregt. Jetzt bekam ich wieder Schiss, obwohl ich das nichtmal wollte. Denn vielleicht war er ja auch kein Auftragskiller. Also lief ich weiter den Strand entlang, darauf bedacht, weder auf die Fresse zu knallen, noch mit Wasser in Berührung zu kommen. "Maaaan. Ich hab Angst, du willst mich töten", jammerte ich und knallte vor ihm in den sand. Gott sei Dank blieb mein Kimono (Yukata?) unten.
Alex schüttelte bei jeder der Vermutungen von Misu den Kopf. Er konnte ihre Angst spüren und er konnte es ihr nicht mal übel nehmen. Jeder hat Angst vor einem Monster. Auch als sie meinte das Alex sie töten will schüttelte er nur mit dem kopf und als Misu auch noch hin gefallen war reichte Alex mal wieder eine helfende Hand. Sie waren jetzt aus der Sichtweite der anderen und Alex fing an Misu es zuerklären. "Sie haben mich zu einem Monster gemacht und mich 14 Jahre lang wie ein wildes Tier isoliert. Doch sie haben bekommen was sie verdient hatten. An diesen Händen klebt das Blut Tausender, aber dein Blut wird nicht dazu gehören." Dann wurden seine Arme anderes, sie wurden schwarz und bekamen Zacken, seine Hände wurde sie großen Klauen die er verachtet anblickte. Aus ihm einen Unbekannten Grund wollte das Misu ihn versteht, Alex hoffte nur das sie ihn versteht.
"Nicht überreden, hm?" Gut dann werde ich es sein lassen. "Hast du Angst?", fragte sie nach kurzer Stille und schaute zur Seite. Egal was sie tat, alles wurde abgelehnt. Was sollte das? Soll ich dir mal ne Spritze in'en Arm rammen? x_x .. Doofer Vergleich. Sie schüttelte den Kopf und schaute dann dorthin, wo er hinschaute - schon zuckte sie zusammen als er brüllte. Hallo? Wir.. sind am Reden, oder? Das ist doch wichtig.. was wir reden...oder? W-warum.. kümmerst du dich um die da.. -- Du bist nur so freundlich, weil du Arzt bist, machst dir immer Sorgen um andere, aber um dich selbst nicht. "Idiot.", hauchte sie leise. Willst du nicht verstehen, das ich mich schrecklich in die verliebt habe? Die Dämonin lies den Kopf sinken. "Bist du eigentlich zurückgekommen, weil du dir Sorgen gemacht hast?", flüsterte sie und schaute leicht zur Seite. Sorgen, weil ich eine Schülerin bin, nicht wahr? Sonst nichts. Wieso mach ich mir Hoffnungen. Ich bin.. dumm. Sie seufzte und drehte sich um. "Was ist so schwer daran..", brummte sie und ging ein paar Schritte weg, jedoch, müsste er sie noch sehen können. "..wieso nicht etwas geschehen lassen ohne an die Konsequenzen zu denken. Warum es nicht einfach freien lauf lassen.. hmn?" Ob es wohl auch für Jemanden wie mich ein Happy Ending geben wird? Ich.. als verfluchte Dämonin - Mit Vorurteilen behäuft und vom Vater zur Mörderin ausgebildet.. Ahahaha.. schrecklich.
Oh. Ich wollte schon losjammern, dass ich nunmal kein Geld hatte, um das er mich berauben hätte können, da hielt ich inne im Mund öffnen. Meine Fresse. Vierzehn Jahre. Wie alt war er dann? Okay. Er hatte sie alle umgebracht.Ganz ruhig. Er hatte nicht vor, mich umzubringen. Und trotzdem war ich kurz davor, ihm den Finger abzubeißen und loszuschreien. Ich atmete tief durch. Okay! Freakshow ahoi! Verängstigt schaute ich diese riesen Pranken an, mit denen er bestimmt jeden umbringen konnte. Ich glotzte groß, wich ein Schritt zurück. "Ich bin dagegen...Leute zu töten", meinte ich langsam und nicht so frisch und spritzig, wie ich immer war. Oder vermutete, zu sein. "Bitches zu schlagen, natürlich nicht. Die habens verdient..", murmelte ich. "Du bist nicht anders wie die, die dich zum Monster gemacht haben", meinte ich feindselig. Denn ich konnte es wirklich nicht aktzeptieren. "Aber sie haben es verdient", schloss ich mit diesem Thema und schloss auch meine Augen, um tief durchzuatmen. "Sie haben es verdient zu sterben, genauso wie meine Familie es verdient hat", meinte ich kühl, ging wieder ein Stück auf ihn zu. Streichelte ihm über die Wange und lächelte leicht. "Aber bitte mach das nicht wieder"