Tatsächlich schaffte ich es, rechtzeitig in die Schule zu gelangen und war nur einmal kurz davor gewesen, den falschen Weg einzuschlagen, hatte mich dann aber doch an eine Gruppe von Schülern gehaftet, welche die richtige Richtung kannten. Welche Treppen und Flure ich zum Klassenraum nehmen musste, wusste ich hingegen ganz genau. Hier kannte ich mich fast so gut aus, wie in meiner Westentasche. “Guten Morgen, meine geliebte Sonnenklasseee~“ Breit lächelnd öffnete ich Tür, obwohl mir gar nicht danach war. Jedoch hatte mir ein Vögelchen gezwitschert, dass wir heute neue Klassensprecherwahlen machen würden und so musste ich von Anfang an sympathisch wirken und potenzielle Wähler zu gewinnen. Doch außer mir war bisher nur noch eine weitere Person da... besser gesagt, ein Kind. Verwirrt blinzelte ich den kleinen Jungen an, welcher auch noch Flügelchen am Rücken hatte. “Ehm, die Grundschule ist aber in einem anderen Gebäude, kleiner Engel.“ Ich lächelte ihn (@Ophaniel) an und ging schon mal zu meinem Sitzplatz, welcher sich Qualvoller weise in der ersten Reihe befand. “Aber frag mich nicht nach dem Weg dort hin, ich war da noch nie.“ Vielleicht würde einer meiner Mitschüler den Weg kennen und ihn dort noch hinbegleiten. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und sah zu der Wanduhr, welche ich wenigstens gut im Blick hatte. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis die Schulklingel schrillen würde und bei dem Gedanken, tat mir jetzt schon der Kopf noch mehr weh. Aber auch die anderen Schüler müssten sich so langsam hier zusammen finden und der Lehrer würde dann auch nicht mehr all zu lange auf sich warten. Ich hatte schon wieder ganz vergessen, wer alles in meiner Klasse war oder wer uns was in der ersten Stunde unterrichten würde. Leise seufzte ich und stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab.[/b]
Luana musste nicht lange auf den blonden Riesen warten, da war er auch schon wieder an ihrer Seite, bewaffnet mit seiner Tasche. Schnell steckte die Langhaarige ihr Handy wieder weg, es gab sowieso nichts Weltbewegendes darauf zu sehen. Gemeinsam bestritten die beiden jungen Personen den Weg zur Schule. Ein Glück, hatte der Blondschopf ihre Frage betreffend des gemeinsamen Schulweges nicht abgelehnt, ansonsten würde die Nixe bereits einen falschen Weg entlang irren. Ihr Orientierungssinn war nicht sehr stark ausgeprägt. Leider. Man konnte nicht alles haben und anscheinend war die Langhaarige als der Orientierungssinn verteilt wurde gerade auf dem stillen Örtchen.
Der Weg verlief relativ schweigend, hin und wieder musterte die Nixe ihren Begleiter. Der Grund warum sie das tat, erschloss sich ihr beim besten Willen nicht. Klar war der große Kerl recht hübsch anzusehen, vor allem die zweifarbigen Augen waren nicht zu verachten, aber das alleine konnte doch nicht alles sein. Grübelnd und die Stirn in Falten legend ging sie einfach weiter, schaute zu ihren Füßen und versuchte nicht zu stolpern. Mit dem Boden hatte sie schon oft genug Bekanntschaft geschlossen, meistens waren daraus sehr peinliche Stories entstanden. Die so, wie ihr Bruder sie zum Besten gab, aber niemals passiert waren. Luana hatte die Korrekturen diesbezüglich bereits vor langer Zeit aufgegeben.
Das Schulgebäude war bereits in Sicht - Ciarán sei Dank. Luana würde den Unterricht pünktlich besuchen. Nichts lag ihr ferner als zu spät irgendwo zu erscheinen. Ein paar Minuten Zeit plante die Langhaarige immer ein. Lieber wartete sie, als andere warten zu lassen. Das war ihre Devise. Das Schulgebäude kam mit jedem Schritt näher und näher und die Lust sank beinahe in den Keller. Bei der Tür angekommen war die Lust bereits nicht mehr vorhanden, aber so war es immer, wenn man vom Wochenende wieder zurück in die Schule musste. "Dann würde ich mal sagen, wir sehen uns. Mach's gut und viel Spaß.", lächelte sie dem Blondschopf entgegen und machte sich auf die Suche nach dem blöden Klassenraum.
Soweit sie wusste, war der Klassenraum nicht im Erdgeschoss. Jetzt musste sie auch noch Treppen steigen, was tat man nicht alles um etwas zu lernen. Ein Seufzen folgte auf dem Fuße, während Luana die Treppen zum Obergeschoss erklomm, um sich hier auf die Suche nach besagtem Klassenraum zu machen. Raum 02 - Magie, Raum O4 - Mondklasse. Ha! Immerhin hatte sie die Mondklasse gefunden, kurz schaute sie sich nach dem Blonden um, konnte ihn aber gerade nirgends entdecken. Ach er würde seinen Klassenraum auch ganz sicher alleine finden. Luana war bereits auf der richtigen Spur und siehe da, war auch die Sonnenklasse mit Raumnummer O6 gefunden.
Nicht sonderlich euphorisch betrat die Langhaarige das Klassenzimmer und staunte nicht schlecht, als sie erst zwei Schüler entdeckte und ein brauner Haarschopf kam ihr besonders bekannt vor. "Hey.", grüßte die Langhaarige beide (@Ophaniel und @Sky Love) ehe sie kurz an dem Tisch von Sky stehen blieb, die aber bereits mit dem nächsten Blondschopf sprach. Was war hier los? Invasion der Blondschöpfe?! Grundschule, hä? Nun ja der blonde Junge erinnerte eher an einen laufenden Meter als einen Schüler. Jetzt ging der Langhaarige ein Licht auf, was Sky mit Grundschule gemeint hatte. Luana konnte sich gerade noch ein Lachen verkneifen, indem sie es als einen Huster tarnte. Auch die Schulleitung war nicht unfehlbar. "Sorry wegen dem Frühstück.", entschuldigte sie sich bei der Braunhaarige nachdem sie sich geräuspert hatte. Da sie dem Spektakel der Beiden weiter ungestört frönen wollte, pflanzte sich die Meerjungfrau kurzerhand auf einen leeren Stuhl in der zweiten Reihe. Sollte dieser Stuhl bereits anderweitig besetzt sein, würde sie sich vielleicht umsetzen, wenn die Person nett fragte, ansonsten war das jetzt ihr Sitzplatz.
Auch Lucina war gespannt, wie die Klasse und vor allem die Lehrer sein würden. „Lucina, es sind sicher alle sehr lieb“, sagte Lydia gut zusprechend. Sie freute sich schon darauf und irgendwie war sie sich sicher, dass dies heute ein guter Tag werden würde. Warum war sie sich nur so sicher? Wahrscheinlich lag es an der guten Gesellschaft von Lucina. Als Lydia fragte, ob die beiden nun sich auch auf den Weg machen sollten, sagte Lucina, dass dies eine gute Idee wäre, jedoch sollte Lydia noch kurz warten. Die Schwarzhaarige sah ihrer Freundin hinterher. Diese gab das Tablett bei der Abgabe ab und kam gleich daraufhin zurück. Bevor dann jedoch Lydia den ersten Schritt machen konnte, gab Lucina ihr noch ein Wasser in die Hand und sagte, dass dies für sie wäre, wenn sie während des Unterrichtes durstig werden würde. „Vielen lieben Dank Lucina“, sagte sie zu ihr überglücklich. Die beiden ergänzten sich hervorragend. Lucina war sowas wie die bessere Hälfte für Lydia. Danach steckte sie die Flasche in ihre Tasche und nun konnten die beiden gehen.
Sonnenklasse:
Ziemlich gleich fanden die beiden die Tür zur Sonnenklasse. Lydia machte sie auf und trat mit Lucina hinein. Es waren schon drei Personen anwesend. Lydia war ein wenig mit der Situation überfordert, jedoch berappelte sie sich wieder. „Hallo, ich bin Lydia“, stellte sie sich in die Runde vor. Anschließend ging sie zu dem blonden Jungen. „Ist der Platz hier neben dir noch frei?“, fragte sie und wartete seine Antwort ab. Danach wandte sie sich an Lucina. „Jetzt fängt gleich unser neues Schulleben an. Ich freu mich schon“, sagte sie zu ihr.
Leise summte der kleine Engel vor sich hin, wo er sich in seiner kleinen Traumwelt befand. Heute war ein wirklich schöner Tag, also konnte er es kaum erwartet, dass der Unterricht vorbei war, damit er draußen spielen konnte. Doch das bedeutete gleichzeitig, dass sich der Unterricht heute für ihn ziehen würde. Und das war unerträglich. Zum Glück hatte er sich einen Kakao mit aus dem Speisesaal genommen, dies würde ihm Konzentrationskraft für den Unterricht geben. Doch wurde der Blondschopf von einer lauten, doch fröhlichen Stimme aus den Gedanken gerissen. Fragend blickte er auf und entdeckte an der Tür ein brünettes Mädchen (@Sky Love), welche den leeren Klassenraum fröhlich lächelnd begrüßte. Direkt war dem Engel das Mädchen sympatisch, weshalb er mit einem gut gelaunten: ,,Guten Morgen!" zurückgrüßte, dabei flatterten munter seine kleinen Flügelchen. Doch die nächsten Worte, welche das Mädchen an ihn wand, ließen ihn stutzen und verwirrt blinzeln. Grundschule? Was sollte Ophaniel in der Grundschule? Nur weil er kleiner war, hieß das nicht, dass er auch hier sein durfte. Eine Schmollschnute bildete sich auf dem Gesicht des 8-Jähringen, sowie verschränkte er seine Arme, als er etwas trotzig antwortete: ,,Ich bin hier richtig! Ich weiß ja wohl, in welche Klasse ich muss!" Es frustete ihn, dann er direkt so unterschätzt wurde. Doch meinte das Mädchen es sicher nicht böse, sondern dachte wirklich, Ophaniel habe sich verlaufen. Also lockerte er seine Miene. ,,Aber danke für Deine Sorge! Ich bin Ophaniel! Und Du hast ein sehr hübsches Lächeln!", kam es begeistert von ihm, als er sich an die freudige Begrüßung von kurz zuvor erinnerte.
Erst jetzt fiel ihm das rosahaarige Mädchen (@Luana) auf, welche zu der Brünetten ging. So wie diese redete, schienen sich beide Mädchen zu kennen und vermutlich waren sie Freundinnen. ,,Hallo!", winkte er dem Mädchen nun freudig zu, doch wurde er wieder abgelenkt. Erneut kamen zwei Mädchen in die Klasse, der Raum schien sich nun zu füllen. Also war der Blauäugige nicht allzu früh in der Klasse gewesen. Doch auf dem ersten Blickt wirkten alle der Mädchen sehr nett, was Ophaniel freute. Als ein Mädchen (@Lydia Johnson) direkt auf ihn zukam, guckte er sich kurz um, ob auch er gemeint war. Doch dann kam schon eine Begrüßung seitens des Mädchens, weshalb er sich dieser wieder zuwand. Freudig lächelte er: ,,Hallo, freut mich, Lydia! Ich bin Ophaniel!" Bei der Frage, ob der Platz neben ihm noch frei war, blinzelte er kurz fragend. ,,Ah - ja, der Platz müsste noch frei sein. Zumindest hat sich noch niemand hierher gesetzt. Wenn Du magst, können Du und Deine Freundin sich hierher setzen!" Das es sich bei Lydia um ein sehr liebes Mädchen handelte, bemerkte er gleich. Mit großen, strahlenden blauen Augen blickte er sie an: ,,Du hast total tolle Ohren! Bist Du eine Katze? Katzen sind so niedlich!" Ophaniel war einfach ein Tiernarr, er liebte alles, was niedlich war. So kam er nicht drum herum, dies direkt anzusprechen.
Cf: Das Wohnheim | Parterre | Westflügel | Speisesaal
Lucina antwortete, dass sie auch sehr gespannt war, jedoch mehr auf ihre Mitschüler und Lehrer als auf den ersten Schultag an sich. Lydia sagte darauf hin, dass die Leute sicher alle lieb sein würden. „Ja. Das glaub ich auch“, sagte Lucy anschließend. Nach dem Essen wollten sich die Beiden auf dem Weg zum Klassenzimmer machen. Bevor sie los gingen, besorgte Lulu noch jeweils eine Flasche Wasser, damit die beiden etwas zu trinken haben falls sie im Klassenraum durstig werden.
Den Weg zum Klassenzimmer fand Lydia ziemlich schnell, während Lucina ihr einfach nur folgte. Raum 06 – Sonnenklasse das ist unser Klassenzimmer. Neben der Tür hing noch ein Sitzplan, welchen die Orangenhaarige schnell überflog, um herauszufinden, wo sie nun saß. Zu ihrer Enttäuschung war ihr Platz nicht am Fenster, aber zu mindestens saß sie in der nähe von Lydia. Die beiden gingen anschließend in den Raum hinein. Der Raum sah aus wie ein normaler Klassenraum. Jeder Schüler hatte seinen eigenen Tisch, welcher mit Blick auf die große Tafel gerichtet war. Es gab eine große Fensterwand, welche den Raum komplett erhellte, aber sonnst war nichts besonders an dem Raum. Lydia stellte sich direkt den drei anwesenden Personen vor. „Lucina. Hi“, fügte die Werwölfin an die Begrüßung der Schwarzhaarigen hinzu. Anschließend gingen die beiden an ihre Plätze. Der Junge, welcher neben Lydia saß, stellte sich als Ophaniel vor. Während dieser noch mit Lydia weiter sprach, hängte Lucy ihre Tasche um ihren Stuhl und setzte sich auf diesen. Neben ihr saß auch schon ein Mädchen (@Luana) welches ihr bekannt vor kam. Nach kurzem überlegen fiel Lulu ein, dass sie dieses Mädchen schon auf der Party gesehen hatte. Als Lydia die Werwölfin ansprach drehte sie sich um und sagte : „Ich bin auch schon sehr gespannt“. Lucina schaute sich dann noch einmal um. Das andere Mädchen(@Sky Love), welches in der ersten Reihe saß kannte Lulu auch schon vom sehen. Sie war auch auf der Party und hat diese sehr betrunken verlassen. Daran konnte Lucy sich noch erinnern. Während sie über die Party nachdachte fiel ihr das Notizbuch ein, welches sie eingerichtet hatte, um die Erfahrung mit ihrer Fähigkeit aufzuschreiben. Sie kramte kurz in ihrer Umhängetasche und holte ihr Mäppchen und das Gerüchebuch, so nannte sie dieses Notizbuch jedenfalls, heraus und legte beide Sachen auf den Tisch. Sie klappte die erste Seite auf. Auf dieser Seite hatte sie die Geschichte mit den Verbrechern aufgeschrieben. Auf der zweiten Seite stand noch nichts. Sie nahm sich ein Stift heraus und fing an zu schreiben. Nachdem sie fertig war packte sie das Buch schnell wieder in ihre Tasche und wartete auf den Lehrer oder die Lehrerin.
cf: Die Stadt | Stadtzentrum | Wohnviertel | Wohnung 13 – Valerye van Dyck
Seufzend schritt Valerye durch die Gänge des Schulgebäudes. In der einen Hand hielt sie den To-Go-Becher gefüllt mit schwarzem, ungetrübtem Kaffee und in der anderen balancierte sie ein Tablet, auf dem ein Artikel der The Times angezeigt wurde. Dem Weg vor sich schenkte sie nur hin und wieder ihre Aufmerksamkeit, indem sie über die Brillengläser auf ihrer Nase hinwegschaute, sich dann allerdings schnell wieder in den Zeilen des Artikels versteckte. Sie mochte jetzt auf einer Insel fernab der Heimat leben, doch das war für sie kein Grund, ihre alten Gepflogenheiten abzulegen. Auch wenn ihre Füße nicht mehr über britischen Boden schlenderten, wollte sie dennoch wissen, was auf der Insel abging. Außerdem liebte sie es, bei einem Kaffee frühs vor der Arbeit die Zeitungen zu durchblättern. Leider hatte sie kurzfristig am Wochenende keinen Kiosk gefunden, der ihre Zeitung verkaufte – auch wenn es eine international bekannte war. Daher hatte sie auf die digitale Version zurückgegriffen.
Hier und da streifte ein eiliger Schüler ihren Weg, denen sie schwungvoll auswich und somit vermied, einen Tropfen ihrer schwarzen Ambrosia zu verschütten. Ganz und gar nicht konnte sie es ausstehen, wenn man ihren Kaffee verplemperte. Da war für sie der Morgen direkt gelaufen und die erste Unterrichtsstünde würde für ihre kleinen Opferlein alles andere als angenehm werden. Zum Glück für die Kinderlein der Sonnenklasse kam Lady van Dyck jedoch mit vollem Kaffee – abzüglich dem was sie bereits getrunken hatte – im Klassenraum an. Die Formel für den Zauber stumm murmelnd, drückte sich die Türklinke wie von Zauberhand nach unten. Weiter schob sich das Holz in den Raum hinein, ohne dass Valerye etwas tun musste. Der Wind, so hätte man meinen können, schickte ihr eine Brise voraus, die an der Tür drückte. In Wirklichkeit war aber auch hier nur eine zauberhafte Hand am Werk, die ebenfalls dafür sorgte, dass die Pforte nach ihrem Eintreten wieder geschlossen wurde. Die Tür hinter sich wissend blieb die Lehrerin stehen und schaute langsam von ihrem Tablet auf. Ein paar wenige Schüler hatten sich bereits eingefunden. Die gesamte Übersichtsliste hatte sie in der Tasche dabei, welcher per Riemen über ihrer rechten Schulter hing. Auswendig gelernt hatte sie diese freilich nicht. Ein vollkommen unnötiges Unterfangen. Dennoch war sie sich sicher, dass dort mehr Namen standen als Valerye junge Nasen im Raum zählen konnte. Ihr nächster Blick galt der Uhr, die nicht mehr viel übrig bis zum Beginn des Unterrichtes ließ. Der Rest der Schüler würde also in einem Gedränge den Raum stürmen müssen. Hoffentlich würden sie sich dabei gesittet anstellen, sonst würde Valerye sie wieder rausschicken mit der Aussicht auf einen zweiten Versuch, es richtig zu machen. Zwar waren sie hier nicht mehr in der Grundschule, doch ein Lehrer war immer auch ein Erzieher. Das hörte nie auf.
»Guten Morgen, Kinder«, richtete sie schließlich das Wort an ihre Schützlinge. Mehr kam nicht. Eine Vorstellung ihrerseits würde später folgen dicht hinter der Schulglocke. Bis dahin wollte sie noch ihren Artikel zu Ende lesen. Außerdem musste die Tasche auf dem Lehrertisch abgelegt werden. Ausgepackt wurde nichts. Das Leder blieb dort einfach unberührt liegen. Stattdessen schlenderte Valerye zum Fenster neben ihrem Tisch hinüber, als brauchte sie das Tageslicht für das Tablet, welches sich freilich aus eigener Kraft beleuchten konnte. Wo wäre die moderne Welt sonst geblieben?
Anstatt das der kleine, blonde Junge (@Ophaniel) mir Dankbar war, dass ich ihn darauf hinwies, dass er hier nicht der Grundschule war, schien er beleidigt zu sein und meinte, er wüsste genau, wohin er müsse. Ich runzelte mit meiner Stirn und sah ihn noch mal genauer an. Er war bestimmt nicht älter als fünf... oder acht. Ich war schlecht im Schätzen, aber er war eindeutig nicht alt genug, um mit mir in einer Klasse zu sein. Doch ich zuckte nur mit meinen Schultern. “Naja, wenn du dir da so sicher bist, kleiner Mann.“ Unser Lehrer wird sich schon darum kümmern und ihn in seine richtige Klasse bringen. Gerade wollte ich mich wieder auf meinem Stuhl nach vorne umdrehen, als der kleine Junge mir dann plötzlich ein Kompliment machte. Sofort weiteten sich meine Augen vor Freude. “Ooooh, Dankeschön! Und du schöne Flügel, Ophaniel!“ Wer hört nicht gerne, das irgendetwas an einem hübsch sei? Besonders, wenn man so verkartert war wie ich. “Ich bin Sky.“ So langsam füllte sich das Klassenzimmer und auch @Luana war einer meiner Klassenkameradin, wie sich herausstellte. Vielleicht hatte sie mir das aber auch mal erzählt, nur ich hatte es gleich wieder vergessen. Ich lächelte sie an, als sie sich bei mir für das Frühstück entschuldigte. “Ach, kein Grund sich zu entschuldigen.“ Dann setzte sich das Mädchen mit den rosanen Haare eine Reihe hinter mir. Ich versuchte mein Lächeln auf den Lippen zu behalten, was eindeutig schwieriger war als gedacht, wenn der Magen rumorte und der Kopf pochte, doch dann sagte die Schulglocke die erste Stunde an und ich verzog wieder mein Gesicht und hielt mir meinen Kopf, als wenn das irgendetwas helfen würde. Als das Klingeln endlich aufhörte, sah ich wieder hoch, ließ meine Hände auf die Tischplatte sinken und sah zu unserer Lehrerin, welche auch schon das Klassenzimmer betreten hatte.
Nachdem Inori vor der Tür stand und atmete, wurde ihr bewusst, das dies ihr erster Schultag in ihrem neuem Leben sein würde. Ein flaues Gefühl legte sich in ihrer Magengegend und ihr Stand die Angst förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie öffnete leise die Tür und war sich sicher bewusst das sie zu spät war. Ein schüchternes Lächeln und schon sah sich Inori die Lehrerin an und verbeugte sich zur Entschuldigung - wie es die japanische Kultur eben von ihr verlangte. "Tut mir leid für die Verspätung, Senpai. Ich hab die Klasse nicht gefunden." Sie hatte Augenringe, ihre Haare waren nicht mal ansatzweise richtig gekämmt und ihre Schultasche hing schlaff die Schulter hinunter. Sie war sich sicher: Es würde ein langer Tag werden. Eilig sah sich Inori um und bemerkte einen Sitzplan, welcher auf dem Tisch des Lehrers lag. Sie schielte, wollte es nicht schlimmer machen und begriff schnell, wo sie saß. Eilige schleppte sie sich durch die Reihen der Tische und Bänke und sah nun das sie genau neben Sky saß. Ihre Augen wurden sekundenschnell sehr groß und ihr Atmen blieb stehen. Nun war es an Ihr, das sie Guten Morgen sagte und doch ging ihr nur das Gespräch von Gestern durch den Kopf. Welche Rasse sie wohl angehörte? Sie rutschte auf den Stuhl und bemerkte das ebenfalls Luana in ihrer Klasse war. Inori hingegen schaute nach vorne und war sich bewusst das sie immer kleiner in ihrem Stuhl wurde.
Gespannt verfolgte die Langhaarige die weitere Unterhaltung von Sky und Ophaniel. Nachdem Sky die Entschuldigung, wegen des Frühstücks, der Nixe einfach abwinkte. Der Blondschopf hatte sich mit Namen vorgestellt, sowie die anderen beiden Mädchen, die ebenfalls das Klassenzimmer betraten. Wenn sich Luana nicht vollkommen irrte, dann waren die beiden Mädels auf der gestrigen Party gewesen. Aber eher mehr die Tresenhocker, nicht das so etwas zu verachten war. Luana war auch nicht wirklich weit von der Bar weggekommen. Die Orangehaarige, Lucina war ihr Name, setzte sich neben die Nixe. Das fand sie ausgesprochen nett, da Lydia sich neben Ophaniel niedergelassen hatte. So viele Namen, die sich die Langhaarige irgendwie merken musste, am besten mit Bild dazu. Sie war sich fast sicher, dass sie irgendwann die Namen und die Personen verwechseln würde. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn sie sich die Namen auf einem Blatt Papier aufnotierte und vielleicht eine kleine Skizze der Gesichter dazu. Aber im Moment war das keine günstige Idee, zumal der Unterricht gleich beginnen würde. Damit ihre Sitznachbarin sie nicht als unhöflich abstempelte, stellte sich die Rosahaarige nun ebenfalls vor. "Hi. Ich bin Luana." Ein Lächeln folgte auf dem Fuße.
Als hätte die Lehrkraft nur darauf gewartet bis die Vorstellungsrunde beendet war, betrat diese nun ebenfalls die Klasse. Sie schien aber ziemlich vertieft in ihr Tablet und den Kaffee zu sein, trotz allem fand sie die Zeit sich die Schülerschaft kurz anzusehen, ehe sie sich dem Lehrerpult zuwandte. Waren das hier eigentlich wirklich alle Schüler der Sonnenklasse? Eigentlich hatte Luana mit mehr Mitschülern gerechnet. Aber das war zum Glück nicht ihr Problem. Luana kramte schnell nach einem Block und einem Kuli. Schließlich war sie hier um aufzupassen und sich Notizen zu machen. Aber auch nach dem Läuten begann die Lehrkraft nicht gleich mit dem Unterricht. Anscheinend aus gutem Grund, denn im nächsten Augenblick wurde die Tür zum Klassenraum geöffnet und Inori trat völlig außer Atem und irgendwie ein wenig zerstreut wirkend in den Raum. Nach einer Entschuldigung ließ sie sich neben Sky in die erste Reihe fallen. Die erste Reihe schien sehr begehrt zu sein, aber sicher nicht bei der Rosahaarigen.
