Amüsanter Lehrer (Liam). Daeron fand bereits jetzt gefallen an ihm. Es war niemand von der Sorte, die sich über die Schüler setzte sondern jemand, für den alle gleichberechtigt waren - manchmal. Zumindest wirkte dies auf den ersten Blick so. Der andere, Gilbert, wirkte ebenfalls amüsant, jedoch ruhiger, weiser, ernster. Doch vom ersten Blick hatte niemand bisher stets die richtige Einschätzung. Er schob einige Tische mühelos weg, als das rothaarige Mädchen ihn ansprach. .. Victoria? "Entschuldigt mich, wenn ich euch abgehängthaben sollte. Dies war nicht meine Absicht", entschuldigte er sich und verbeugte sich leicht vor ihr. "Wie ich sehe, habt ihr aber ebenfalls zurückgefunden" Daeron zuckte zusamen als seine höchstempfindlichen Ohren das Geräusch von einer knallenden Tür vernahmen. Die Dame vor ihm hatte sich bereits auf die Hassliste der beiden eingetragen, so viel war eindeutig. "Entschuldigt uns", sagte er zu den Lehrern gewandt und neigte den Kopf. Dann drehte er sich beinahe anmutig zu Victoria. Obwohl er wusste, dass diese nicht gerade sehr angetan war auf körperliche Betätigung, lächelte er sie verschmitzt an und sagte "Schnick Schnack Schnuk!"
Der erste, der hier wohl größtenteils irgendetwas machte war… ja. Raven. Schielte der Weißhaarige auch etwas zu diesem, um ihn zu beobachten, während die anderen Schüler dabei waren, anders zu handeln. Selbst die Lehrer schien das nicht sonderlich fröhlich zu stimmen. War irgendwo zu verstehen. Schielte er auch wieder nach vorne und beobachtete die Lehrer. Wie der eine versuchte leise mit dem anderen zu sprechen. Hätte ihn ja schon interessiert, was sie austüfteln würde. Ob es etwas anderes gewesen wäre, was man hätte machen können. Er war zwar nicht sonderlich scharf drauf, aber wenn es so wenigstens irgendwie voran ging, war es ihm halt recht. Und auf Ärger hatte er sowieso keine Lust, auch wenn das ganze hier nicht wirklich in seine Interesse viel. Lieber so etwas… ausgefallenes tun, als irgendetwas anderes. War es auch Raven, welcher sich nicht lumpen ließ und auf ihn zuschritt. Schob der Stumme auch seine Augen in die Richtung des Jungen, um ihn kurz zu mustern. War das ein Zeichen, dass sie beide dieses merkwürdige Spiel spielen würden? Mussten diese Gestikulierungen dann auch sein? Hm. Dafür war er ja nicht der Typ gewesen. Aber gut, dass Spiel mit dem Schnick Schnack Schnuck würde er eben mitmachen. So verstrichen die Minuten dann garantiert auch schneller. Und außer ihn kannte er hier ja sowieso keinen. Ließ er den angewinkelten Arm nun auch sinken und blickte aufmerksam zu Raven hinüber, welcher schon seinen Stuhl an die Seite gestellt hatte. Eigentlich hätte man ihn ja auch da stehen lassen können. Aber sie sollten ja Evolutionsetappen spielen. Mit diesen merkwürdigen Bewegungen. Seis drum. Wenn er sich so umsah, war hier außer der Schwarzhaarige[Raven] keiner wirklich begeistert darauf, dieses Spiel zu spielen. Etwas geseufzt, erhob sich nun auch der Weißhaarige und rückte den Tisch halt etwas zurück an die Wand. Tat er auch eine kurze Kopfbewegung zu Raven hinüber. Doch bevor sich noch irgendetwas weiter tat, hatte sich der Lehrer scheinbar dazu entschlossen, ein Machtwort zu sprechen. Hielt der Weißhaarige auch inne, um diesem ganzen erstmal zu lauschen.
War der erste Teil der Ansage auch eindeutig. Und als Ausweichmöglichkeit wurde Mathe gewählt. Hmpf. Nicht wirklich etwas für ihn. Aber die Ansage läutete ihm ein. Doch im Gegensatz zu den anderen hatte er - so war er sich auch sicher - nichts gemacht, was die Lehrer irgendwie verärgert haben könnte. Vielleicht nur, dass er seinen Tisch noch nicht zurück geschoben hatte, was aber jetzt in den letzten Sekunden ja passiert war. Hing es also an den anderen Schülern. Blickte er sich auch noch mal etwas um, ehe die Tür zuknallte und dies nun Aufmerksamkeit von ihm bekam. Kam so auch der zweite Teil der Ansage, welche er lauschte. Sie hatten also drei Möglichkeiten. Und dieser Herr Faceless war also auch noch ihr Mathelehrer. Natürlich, war eigentlich klar. Hm. Aber wenn es benotet werden würde, zog er dieses Spiel doch vor. Außerdem, sie brachen sich dabei schon kein Bein. Es würde einfach die Zeit überbrücken. Was war also dabei? So wandte sich der Weißhaarige auch an Raven, denn seinen Namen wollte er nicht wirklich erwähnen. Zum Einen, da er nicht scharf darauf war, einen Eintrag, gar die komplette Streichung von der Liste zu bekommen, noch, dass es hier laut posaunt wurde. Nun gut. Würde er dieses Spiel eben mit Raven spielen. Taten sich hinten auch schon zwei zusammen, um das ganze zu absolvieren. Langsam schien es doch zu funktionieren, hm? Schritt er auch etwas auf ihn zu. ”Gut“, sollte er nun etwas wichtiges noch dazu sagen? Weil, die Freude sprang nicht wirklich aus seinem Gesicht, aber er hob die Hand und ballte sie zu einer Faust, um auch anzufangen.
Das ganze lief nicht so… wie… ich… mir… das dachte. Erschien an meiner Stirn auch erneut eine imaginäre Träne. Dabei versuchte ich noch recht freundlich zu wirken. War das so verkehrt? Wäre ich nun gleich ungehobelt an die ganze Sache heran gegangen, was wäre dann passiert? Hatte ich schließlich nicht vor, mich gänzlich unbeliebt zu machen. Und das gleich am ersten Schultag. Schrecklich. Schaute ich auch etwas entmutigt auf den Tisch, ehe ich einen der Schüler bemerkte, welcher sich daran tat seinen… wer sagts denn? Er räumte seinen Tisch an die Seite. Immerhin einer von… einigen anderen. Vermutlich wurde ich auch noch von einigen ignoriert. Da schenkt man ihnen schon die Aufmerksamkeit und bekam sie nicht einmal wieder zurück. War schon bitterlich so etwas. Und, obwohl ich etwas im Sinn hatte, hielt ich mich doch etwas zurück und überlegte, ob das ganze wirklich Sinn ergeben würde. So schielte ich angebunden zu Liam, welcher nun das Wort erhob. Nun, er war in dieser Hinsicht wohl um einiges besser als ich. Trat ich so auch etwas zurück, um seinen Vortrag beizusteuern, indem ich aufmerksam lauschte und versuchte das meiste in etwa abzuspeichern, um es vielleicht selber mal umzusetzen. Halt dann, wenn es auch wirklich sein musste. Klar war aber, er hatte sichtlich die strengere Ader als ich. Und so richtete er auch selber noch einmal das Wort an jene, die ich vorher selber ermahne… uhm, nett. Verlief das bei Liam natürlich anders. So hatten wir eigentlich die richtige Verteilung. Er war streng, ich eher… na ja, das Gegenteil eben. Hielt ich mich auch lieber aus seiner Ansage raus, bevor ich noch etwas falsches von mir gab. Aber nett war doch, dass er… ja, ich würde also ver… schwinden? Uhm… so? Schielte ich auch wieder zu ihm und folgte auch mit den Augen seinen Taten. Definitiv. Er war wesentlich strenger, auch wenn man bedachte, dass er sich vor wenigen Minuten eigentlich noch zum Deppen gemacht hatte. Ein flüchtiges Schmunzeln legte sich auf mein Gesicht. Ach nein, ich hielt mich lieber raus. Nur war jetzt die Frage… wo… …und wo soll ich sitzen…? Auf dem Lehrerpult wollte ich mich nicht niederlassen. Was wäre das für ein Ansehen gewesen? Und zu den Schülern, ach bitte. Nein. Nun gut. Innerlich etwas geseufzt, blieb ich daher einfach in der Nähe von ihm stehen und schaute ihm etwas über die Schulter. Ich kam mir schon fast so vor, als wäre ich eine Art Student oder so etwas in der Art. Dabei hatte ich alles schon absolviert. Wie doof. Wieder in die Klasse gesehen, taten sich aber nun einige, weitere Schüler daran, endlich die Taten folgen zu lassen, auch, wenn sich noch einige eher zurück hielten. Vielleicht kam das ganze ja jetzt in Gang. Man entschuldigte sich sogar. So hob ich sogar verwundet die Brauen. Hm. Schien ja doch bei einigen zu wirken. Aber so eine Art von Charakter würde ich wohl nicht an den Tag legen können. Seufzte ich innerlich auch etwas. Nun gut. Würde es sich vermutlich zeigen. Beugte ich mich so auch etwas zu Liam hinunter, um nicht unbedingt laut reden zu müssen. ”Das scheint gefehlt zu haben“, merkte ich leise an und lächelte doch wieder etwas, ”…” Ich erhob mich lieber wieder und eigentlich wollte ich noch etwas sagen, wusste aber nicht genau wie und wollte auch nicht, dass man es eventuell in den falschen Hals bekam. Denn das musste nicht sein. Verärgern wollte ich Liam dazu auch nicht unbedingt.
Verwundert darüber, dass Daeron sich Entschuldigte ging Victoria etwas zurück. Abgehängt? Nein das hatte er mit Sicherheit nicht. Sie war am Träumen gewesen, weswegen sie alles vergessen hatte. Die kleine Maus schüttelte nur dazu ihren Kopf. Wollte nichts mehr sagen. Freude war auch nicht Grade ihr Lieblings Gefühlsart. Was sollte sie nun groß machen? Einige Schüler machten sich lächerlich. Genauso wie sie selbst. Super und dann verlor sie noch so gleich! Nun gut, es war eh nicht ihre Stärke. „Wie lange müssen wir das denn bitte machen?“ fragte Victoria in einem höflichen Ton, legte ein freundliches Lächeln auf um nicht gleich böse oder schlimmer noch sarkastisch rüber zu kommen. Sollte sie nun groß weiter machen? Sie machte es einfach. Etwas kindisch aber was Solls? Sich wehren konnte die Kleine sich ja auch nicht. Wann fängt nur der Richtige Unterricht an? Danach sehnte sie sich so sehr. Verdammt, warum war es nur so ein verdammter Kindergarten? Abgesehen davon, dass der Lehrer in ihren Augen echt einen Knall hatte, war er ganz nett. Ihren Stundenplan hatte die Lady auch nicht. Das wäre mal viel sinnvoller. Ihr den Stundenplan auszuhändigen, damit sie wusste wohin.
Das war jedoch nicht der Fall, also überlegte das Mädchen einfach Daeron nach zu rennen. Jedoch traute sie sich weniger ihm zu Fragen. Der Blick von Victoria ruhte auf den jungen Mann. Dann zuckte er zusammen. Ja der knall er war auch für sie nicht Grade ein leises Geräusch. Sah deswegen auch kurz zum Lehrer. Man nun sollte der echt mal halblang machen. Die meisten Schüler bemühten sich ja schon. Warum schrie denn so? Victoria war der festen Überzeugung das er schrie und sie auch nicht mochte. Das war gut so. Denn sie selbst wollte mit einem Lehrer eh nicht wirklich ´gut Freund´ spielen. Es war zu doof. Diese wahren Lehrpersonen und keine Freunde fürs Leben. Dann fiel ihr auf, dass ihr Armband runter gefallen war. Die Lady beugte sich und hob es auf. Nein! Der Verschluss war kaputt gegangen. Ihr Blick wurde traurig. Das war ein Geschenk ihres Privatlehrers gewesen. Etwas sehr wichtiges. Zur Einschulung… Das Glück bringen sollte. Wobei, er sagte ja etwas von… lauten Geräuschen und es ginge dann kaputt. Ihre grauen Augen richteten sich zu dem Lehrer. Leere, es war pure leere in den Augen wieder einmal. Innerlich war sie noch am streiten, ob sie ihn um brachte, den Kopf abreisen und aufspießen sollte oder einfach brav Lächeln sollte. Victoria wollte sich ärger ersparen und entschied sich darum fürs letzteres. Dann sah sie zu dem andern Lehrer. Der stand da wie ein Student, er wirkte jedoch viel netter. Deswegen kräuselten ihre Lippen ein viel netteres und freundlicheres Lächeln, als bei Liam.
Herr Faceles schien etwas sauer geworden zu sein. "Aber wir können sie gleich zurückstellen, mein Kollege verschwindet, und ich mache mit euch Matheunterricht. Vielleicht lass ich euch die Formelsammlung abschreiben und begründen. An schönen Beispielen. Wie wäre das?" Victoria, zum Beispiel? Niemand hält sie hier, im Unterricht oder überhaupt auf der Schule. Sie können gehen, wann sie wollen. Und da sie keine Eltern haben, denen sie auf der Tasche liegen, werden sie arbeiten gehen müssen." Als er sich genauer umsah bemerkte er dass dieser Typ (Raven) schon aufgestanden war. Vielleicht hätte ich auch was tun sollen, dachte er sich und zuckte zusammen als Herr Faceles die Tür zuknallte."Damit seht ihr die drei Möglichkeiten vor euch liegen. ENTWEDER ihr geht, ODER wir machen Mathe, was ihr sicher mega spaßig findet, was ich außerdem, als euer Mathelehrer auch benoten werde, ODER ihr stellt euch nicht an, als wärt ihr dermaßen erwachsen mit euren, hm, 16, 17 Jahren und räumt die Tische beiseite, geht im Raum herum. Da ich ein anständiger Kerl bin, gebe ich euch die Möglichkeit, ein anderes Kennenlern oder Aufwärmspiel vorzuschlagen. Damit habt ihr die freie Auswahl."
Nun fing er an sogar über Mathematik zu sprechen. Raiko hasste Mathe. Er sah etwas traurig und auch fast..ängstlich aus als er ihm zuhörte...Der achtjährige Raiko eben. Nun gab es eine Anweisung. Sollte Raiko sie wirklich befolgen? Er interressierte sich doch gar nicht für den Kram, aber irgendwie fand er es nicht gut, wenn er nicht mitmachte. Er fand es albern und etwas peinlich aber er wollte den Lehrer nicht sauer machen. Schließlich hatte Herr Faceles ihm ein Lächeln auf Gesicht gezaubert..ein echt wunderschönes, dass er nie hatte. Sogar Raiko merkte, dass es ihm gefallen hatte den Lehrer so vormachen zu sehen. Wenn Herr Faceles genau zu ihm geguckt hätte würde er sein dankendes Lächeln sehen und warscheinlich auch grinsen. Allerdings wäre es komisch gewesen.
Raiko erhob sich und schob auch seine Sachen zu Seite. Er ging nach vorne Richtung Herr Faceles. Vor seinem Pult blieb er dann stehen. Erst stand er nur da aber dann lächelte er. Ganz schön stark. Wie ein kleines Kind..nur mit einer rauen Stimme. Wissen sie was, mich haben sie überzeugt, lächelte er blieb erstmal kurz stehen und ging in der Amöbenbewegung auf Chloe zu. Es sah nicht besonders gut aus aber wenigstens sah er fröhlich aus. Na was ist?, grinste er Chloe dann an und ballte seine Hand zu einer Faust.
[out. Liam das mit dem vormachen fand Raiko (ich persönlich auch) sehr gut . Da hast du Pluspunkte gesammelt ^^]
OK, Herr Faceles wollte also unbedingend, dass die Klasse dieses Spielt spielte. Sogar mit Mathe fing er an. Das war ja nun so gar nicht mein Fach. Er ermahnte Victoria, die ja aufgestanden war, schrie schon fast. Wobei ich das schon als Schreien bezeichnen würde, er wohl eher nicht. Naja, die Meinung eines Schülers eben. Er knallte die Tür zu und ich zuckte zusammen. Erschrak ich jetzt schon wegen einer einfachen Tür? Bescheuert. Noch machte ich keine Anstalten, aufzustehen. Sollte er mich doch ermahnen oder Mathe mit mir machen. Wenn ich keine Lust hatte, hatte ich keine Lust. Und das konnten die beiden Lehrer auch ruhig wissen. Ich hielt von Lehrern ja sowieso nie wirklich viel. Und das lag keinesfalls an der Person. Menschen allgemein respektierte ich nicht, ob älter oder jünger, Lehrer oder sonst was. Gründe hatte ich wohl dafür, aber das war ja jetzt nicht wichtig.
Es standen in der Zeit schon ziemlich viele auf und schienen das Spiel tatsächlich mitzumachen. Der Matheunterricht war daran wohl Schuld zu sein. Fast alle Tische waren bereits bei Seite geschoben, nur meiner natürlich wieder nicht. Ich sah mich in der Klasse um, auch Raiko verschob seinen Tisch und kam nach vorne. Ich seufzte. Ja, so ganz die einzige wollte ich dann doch nicht sein, also erhob ich mich und schob meinen Tisch schließlich auch zur Seite. Hätte man das Spiel nicht eigentlich auch mit den ganzen Tischen spielen können? Hindernisse. Naja, war ja nicht meine Entscheidung.
Ich hatte den Tisch verschoben, als auch schon Raiko mit dieser komischen Amöbenbewegung auf mich zu kam. Ein Lachen konnte ich mir nur knapp verkneifen. Professionell war etwas anderes. Herr Faceles hatte es aber auch nicht sehr viel besser gemacht - wobei schon etwas. Ich grinste, als er schließlich bei mir war und seine Hand zur Faust ballte. Gut, das konnte ich ja mal mitmachen. Würde es mir denn schaden? Immerhin taten das hier ja alle. "Schnick, Schnack, Schnuck." sagte ich, während ich meine Hand zur Faust geballt hin und her bewegte.
Achjeeeeh~ Raven fühlte sich irgendwie in seinem Spiel gestört, welches er so voller Hingabe und mit ganzem Herzen bei der Sache zu spielen versuchte - und es dabei doch nur ins Lächerliche zog. Ernsthaft konnte er auch keineswegs an das ganze heran gehen. Denn gewisse Leute in diesem Raum hatten ihren Stolz noch nicht soweit begraben, als dass sie sich hier genau so affig aufführten wie das Herr Lehrerlein. Und Raven zählte sich dazu. Er war im wahrsten Sinne des Wortes bereits verdammt tief gesunken. Und er hatte nicht vor sich durch solch Albernheiten noch ein Stück weiter hinab zu befördern. Er war zwar durchaus zu Späßen aufgelegt, aber das hier ging ihm leider gewaltig gegen den Strich. Also spielte er seine Version davon, bei welcher er innerlich nur über alles grinsen konnte und man ihm bei Gott ansah, wie „ernst“ er es mit all dem nahm. Jedoch trieb er es nicht soweit, als das man sich wirklich groß hätte beschweren können. Denn immerhin war er dabei und spielte. Punkt. So hatte er sich aber auch zum Glück keines der Überraschungseier ausgesucht, bei denen man nicht wusste ob sie einem während des Spiels vielleicht noch das Ohr abkauten oder irgendwie anders auf den Nerv gingen. Jah, er gab es zu. Er war genervt. Und doch konnte er noch einen kleinen Spaß daraus machen, was diesen Umstand nicht allzu dramatisch gestaltete. Stattdessen hatte er ja nun auch denjenigen als Spielpartner, welcher sich erhoben hatte und in Ravens Richtung kam. Der würde ihn gewiss nicht mit Geschichten nerven oder ihm die Ohren zuheulen. Da war Schweigen oder die Verwendung weniger Worte doch angenehmer. Und wenn er diesmal wirklich etwas mehr sagen sollte, wäre es mal interessant, weil es sonst bisher nicht der Fall gewesen war. So war er nun voller Eifer, zu einem ehrenwerten und prachtvollen Huhn aufzusteigen und diese Runde zu gewinnen, welche nun beide starteten, indem man jeweils eine Hand zur Faust ballte. Dem ganzen drum herum schenkte er dabei nur wenig Beachtung, auch wenn er gerne einige Gesprächs- oder Wortfetzen mitbekam. So hatte ebenso das laute Knallen der Tür mitsamt der tollen Ansprache ihn nicht dazu bringen können, den Blick abzuwenden und kurz zu den Lehrern zu schauen. Ihm wäre es eh lieber gewesen, wenn dieser Herr ´Ich-bin-ja-ach-so-ätzend´ nicht dabei gewesen wäre. Dem fiel dieser Mist hier und als Ausweichmöglichkeit Mathe ein. Der andere hätte doch bestimmte noch anderes im Köpfchen gehabt, oder mangelte es etwa so sehr an vernünftigen Ideen? Nur würde man dies nie erfahren, da er ja schön den Mund hielt. Denn gehört hatte Raven keinen einzigen Vorschlag von ihm. Vielleicht stand er aber auch gerne einfach als Zierde und zur Vervollständigung der Raumdekoration herum... oder gab sich lieber als der, der nichts zu melden hatte. Jedem ganz das seine... So brachte Raven nun aber auch anders als eigentlich vom Erfinder des Spieles geplant ein „Das-ist-doof~“ anstatt schnick-schnack-schnuck oder Schere-Stein-Papier hervor. Was seine Hand am Ende zeigte, waren zwei ausgestreckte Finger. Schere. Als Stein konnte man es wohl kaum interpretieren, es sei denn man hatte gerade selbst einen an den Kopf bekommen.
Und plötzlich bewegten sich alle? Das war echt der Hammer. Fast zufrieden, aber auch frustriert, dass ich sogar laut werden musste, damit sich die Schüler teilweise erhoben, aber wenigstens taten sie es, murmelte ich zu Gilber zurück: "Scheint so zu sein." Mir war es gleich, wieso sie es taten,;ob aus Furcht, oder plötzlich aufkommenden Respekt oder Gruppenzwang erwogen, mitzumachen. Es war mir auch gleich, dass mich eine Schülerin ziemlich komisch anschaute. Wenn sie versuchte, ihren Mörderblick da einzusetzen. Meine Fresse, die wusste nicht, dass ich Mörder war. Ob sie dann ihren Blick daheimlassen würde? .... Okay, zugegeben, der Blick machte Angst. Aber ich hob nur ungestüm und arrogant die Augenbraue. 'sag, was dir nicht passt' forderte diese Wölbung der Augenbraue auf. Wer seine Probleme nicht benennen konnte, der war ein Feigling in meinen Augen. Selbst wenn man Probleme mit seinem Lehrer hatte, so konnte man die doch formulieren. Anstatt nunmal böse herzuschauen.
Na gottseidank hatte sie nun weggeblickt. Ich seufzte erleichtert auf, konnte es kaum unterdrücken, zu grinsen, während die ersten Schüler durch die Klasse 'schwammen'. Gern hätte ich gesagt, auf Gilli, ab ins Getümmel! Aber wir sollten doch als sehr erwachsene Vorbilder fungieren. Oder etwa nicht? ~
Ich beobachtete die Leute, die gewannen und die, die verloren. Ein kurzer Blick auf Gilberts Rücken, da entschied ich, dass er auch noch zum Zug kommen sollte.
Lautlos stand ich von meinem Platz auf, ging nach vorne, um die Schüler in ihrem Unterfangen nicht zu stören. Ganz im Gegensatz dazu räusperte ich mich nun laut, um meinen Satz einzuleiten.
"Ihr könnt nun aufhören, ihr Amöben.", grinste ich und fuhr mir durch die Haare, "Danke, dass ihr schließlich doch noch mitgemacht habt. Ihr seid schon 'ne anständige Klasse, wenn man euch ein wenig animiert." Und animieren war in diesem Fall eben, Stunk machen. Ich lehnte mich an das Lehrerpult an, faltete die Hände in meinen Schoß. "So, ich erlös' euch und ihr dürft damit aufhören", lächelte ich verschmitzt, "Gilli hat nämlich noch ein Rätsel für euch, dass ihr lösen könnt. Bitte seid auch bei ihm ein wenig aufmerksam, das würd' alles um einiges leichter machen. Schließlich opfern wir auch gerade unsere Freistunde, um euch daran zu hindern, aus Unter-Beschäftigung plötzlich das Klassenzimmer anzuzünden, oder so. Tut das bloss nicht." Und damit setzte ich mich zurück ans Pult, suchte kurz Gilbert's Augenkontakt. Er hatte doch das Rätsel, oder?
Im Grunde hätte ich ihr(Victoria) auch antworten können. Aber in diesem Fall machte ich nicht die Regeln dieses merkwürdigen Spieles. So hielt ich mich demnach auch zurück. Aber die Aktivitäten hielten sich und die Kinder taten das, was wir von ihnen verlangten. Auch wenn dazu ein barscher Ton gebraucht wurde. Doch sei es gut so. So ersparten sie sich wenigstens einiges an Ärger. Blickte ich so auch etwas über sie hinweg, um das stille Treiben zu beobachten. Merkte gleichsam auch das hin und wieder die Blicke auf uns gerichtet wurden. War wohl nichts verwunderliches mehr. Und durch ein Wunder mutierte man von einem Moment zum Anderen sogar soweit, dass man nicht mehr einfach so durch den Raum stolzierte, sondern zu ihnen blickte, um etwas zu lächeln. Machte mich das auch aufmerksam, sodass ich die junge Dame kurz musterte, um dann aber ebenfalls zu lächeln. Ich sah auch keinen Sinn darin, wirklich laut werden zu müssen. Wenn es doch so auch ging, war das vollkommen in Ordnung. Und mir persönlich gefiel es auch um weiten besser, wenn die Schüler ruhig arbeiten. Wenn man es den als Arbeit bezeichnen konnte. Sie schienen sich wirklich dazu entschieden zu haben. Damit würden wir sie schon nicht die ganze Zeit ärgern.
Was nur erstaunlich war, war die Tatsache, dass einer der Schüler nach vorne an den Pult trat. Der selber, der mich zuvor auch schon so aufmerksam musterte - warum auch immer. An der Nachfrage war ich jedoch nicht interessiert. Womöglich wieder etwas banales. Auf den ersten Moment tat sich nichts bei ihm, doch erschien plötzlich ein lächeln auf seinem Gesicht. War dies aber mehr an Liam gerichtet, sodass ich etwas neben den Tisch trat, um die anderen Schüler zu beobachten. Ruhig hatte ich meine Hände hinter dem Rücken verschränkt, während die Schüler aufmerksam von mir gemustert und beobachtet wurden. Sie taten in der Tat das, was verlangt wurde. Noch immer fand ich es sehr verblüffend. Ob es bei mir auch später so ablaufen würde? Ich hatte nicht vor, die Kinder anzuschreien, wenn sie sich mal quer stellen sollten. Wiederum konnte ich mir selber nicht garantieren, dass mein Unterricht auch ruhig ablaufen würde. Und irgendwo stand mir auch die Aufregung in den Knochen. So war ich doch ganz froh, dass ich die erste Stunde - auch wenn sie weder Liam noch mir gehörte - mit ihm zusammen absolvierte. Die Schüler konnten womöglich nicht gleich beim Ersten Mal geradezu darauf vernarrt sein, dem Unterricht zu folgen und ihre Interesse daran aufsteigen zu lassen. So sah ich es jedoch als Aufgabe, in ihnen dieses Interesse zu wecken. Es wenigstens etwas schmackhaft zu machen, damit sie auch wirklich Spaß daran haben würden. Denn nicht alles war langweilig. Kam es zu einer gewissen Prozentzahl auch darauf an, wer diesen Unterricht führte.
Aus meinen eigenen Vorsätzen gerissen, lockerte ich meinen Blick von einem Punkt, welchen ich zuvor noch anvisiert hatte, um einfach etwas in Gedanken schwelgen zu können. Wanderten meine goldenen Augen auch hinüber zu Liam, welcher seinen Platz gewechselt hatte und nun wieder das Wort an die Klasse richtete. Gut. Schienen die Schüler nun auch erlöst worden zu sein. Das hatten sie sich doch erhofft, nicht? Schweifte mein Blick - nach den Worten des Anderen - auch wieder in die Klasse. Allerdings… Gi-gilli?, wa-, nein. Lieber nicht. Doch wäre ich sichtlich damit bereichert, wenn die Kinder wenigstens etwas versuchen würde, sich meinem Rätsel doch nachdenklich zu nähern. Nochmals kurz zu Liam geschaut, nickte ich etwas und richtete mich wieder an die Klasse. Ein Rätsel. Als Gemeinschaft.
”Nun gut. Dann bitte ich Euch, dass Ihr meinen Worten für die restlichen Minuten der Stunde einen Teil eurer Aufmerksamkeit schenkt.” Ich redete ruhig. Nicht zu leise sondern genau so, dass man mich gut genug hören konnte. ”Das Rätsel lautet wie folgt:
Es gibt da drei, die bestimmen unser ganzes Leben. Doch sind von den Dreien immer nur zwei uns bekannt.
Der Erste der Drei, war einmal das, was jetzt die Anderen beiden noch sind. Und der Zweite von Ihnen, war auch schon einmal das, was der Dritte nun ist. Der Dritte im Bunde, steht für sich ganz allein, wird aber auch einmal werden, was die Anderen beiden schon sind oder waren oder werden, doch wer weiß?”
Vermutlich war es etwas lang, aber trotz allem hoffte ich doch, dass sie sich etwas davon merken konnten. Und, dass sie damit beschäftigt waren. Reintheoretisch war es nur logisches denken. Hoffte ich auch so, dass es nicht allzu schwer für sie war. Doch wenn sie kluge Köpfe waren, sah ich darin keine Schwierigkeiten. Hoffte ich so auch, dass sie nicht gleich mit irgendetwas antworteten, weil sie der Meinung waren, dass es eventuell richtig sein könnte. Sie sollten nachdenken.
"Sieg!", rief Daeron aus und umarmte Victoria herzlich und lachend. "Entschuldigt, ich gewinne nur äusserst selten" Nun war Daeron ein Huhn! Wie schmackhaft! "Wo sind die Hühner?!", erukundigte sich Daeron und hielt Ausschau nach seinen nächsten Gegner, während er gackernd um Victoria lief. "Victoria, richtig?", fragte Daeron das rothaarige Mädchen. Sie hatte sich gerade gebückt und etwas aufgehoben. Ein.. Armband? "Ist es auseinanderge-.. Ist es kaputt?", bemühte er sich neuere Wörter zu benutzen um nicht als Steinzeitmensch durchzugehen. Sein Blick folgte den ihres. Was für ein Blick! "Vic.." Er streckte die Hand nach ihr aus, die Augenbrauen hochgezogen, doch er hielt sich zurück. Sie hatte bestimmt bereits seine Umarmung missbilligt. Da musste er sie nicht auch noch einmal berühren. "Was, wir hören auf?", wiederholte Daeron enttäuscht. Doch da kam das Rätsel. Ein Rätsel...
