Was sollte das denn wieder??? Das mit den "Fressen" war nur ein Witz gewesen! "Habe nie gesagt das ich es will oder? Das war eine Frage!" Tristan war etwas gekränkt. Ob Pino schmecken würde? Er war kein Werewolf und herausfinden konnte man das anderst! UPPS! was dachte er da??? Die Größe? Na klasse war die jetzt auch ein Problem???? "Auf meine Größe habe ich leider keinen Einfluss junge Dame!" Dann kamen sie zum Thema Lächeln, Ausdruck etc. "Ich sagte das nur die kleineren Kinder mich so sehen! Wenn ich lächele, lachen oder ähnliches. Gib mir einen Grund und ich werde es für dich tun!" Tristan zwinkerte Pino etwas frech zu, denn bis heute haben ihn nur die Kinder im Waisenhaus so richtig zum lachen, lächeln etc. gebracht. "Mit den falschen Fuß stehe ich nie auf, aber lebe mal 17 Jahre hier und sei alleine. Habe nur die Kinder im Kinderheim und die Bibliothek! Tristan´s Blick verfinsterte sich, denn schließlich war er gefunden worden. Man wusste nicht einmal genau WAS er war. Nur die Vermutung Dämon, aber stimmte das? Er verhielt sich überhaupt nicht so. Was das Thema Angst dann anging deutete Tristan auf Pinos Tasche. "Etwas stark verkrampft findet das das junge Fräulein nicht?" Ers eufzte und sah aus den Fenster. Mittlerweise lehnte er an seinen Tisch, denn so war er auch etwas niedriger. "Du bist ganz anderst als die Anderen! Ich habe dir auch länger in die Augen sehen können!" UPPSS! Hatte er das jetzt laut gesagt? Tristan errötete deutlich.
Verwirrt schaute die Lehrerin Pino an, welche an der Tafel gestanden hatte und fragte, ob sie mehrere Worte aufschreiben sollte. Na klar, was denn sonst? Wenn jeder ein Wort zu sagen hatte, musste sie natürlich mehrere aufschreiben. Doch Zeit um über weiteres zu reden blieb aus, da die Schulklingel läutete. Uff. Was für ein Toller Unterricht.
Während ein paar der Schüler verschwanden, packte die Engelsdame ihre Sachen zusammen. Das war jetzt echt schnell vergangen. Unglaublich. Und jetzt? Jetzt hatte sie vorerst frei. Und die Schüler der Sonnenklasse ebenfalls. Sie stand auf und schaute zu den Restlichen Schüler, die hier waren. "Begebt Euch bitte nach draußen, an die frische Luft oder so. Ihr habt jetzt ja eine Freistunde." meinte sie mit freundlicher Stimme und lächelte Pino kurz an, das nächste mal musste sie wirklich was schreiben, und Tristan auch, wenn das Geschwätze so weiter gehen würde. "Bis dann!"
Mit einem breiten Grinsen verließ sie den Raum und lies die Schüler und Schülerinnen hinter sich. Wohin? Wohl zum Lehrerzimmer um dem Geschichtelehrer der Sonnenklasse einen Brief zu hinterlassen...
===> Lehrerzimmer oder so ~
{out: sorry, dass der Unterricht so öde war, aber ich war ja auf urlaub >.<}
Seufzend sah sie ihn an, sie seufzte wirklich viel in letzter Zeit, vor allen Dingen, seit dem sie mit ihm hier zu tun hatte, normaler Weise seufzte sie nicht so viel. "Ich weiß, und ich habe sie dir beantwortet." Die Kränkung konnte man ihm allzu deutlich ansehen. "Was habe ich denn jetzt wieder falsch gemacht?", dachte sie innerlich erschöpft. Alles was sie sagte kam immer falsch rüber, war sie einfach zu blöde um sich vernünftig auszudrücken oder woran lag es? Stillschweigend nickte sie und hörte sich an, was er sagte. "Deine Größe ist auch kein Problem, eigentlich stört es mich nicht, ich habe mich mittler Weile dran gewöhnt, vielleicht bist du auch gar nicht groß sonder ich nur klein!", meinte sie und grinste. Wobei ein Meter achtundsechzig nicht unbedingt klein war, oder? Bis jetzt war sie mit ihrer Größe immer ganz gut zurecht gekommen. "Ihm einen Grund geben? Hm.... und was, wenn ich es mir einfach wünsche? Nein, das ist ja kein Grund. Ein Grund, ein Grund, ein Grund. Gib mir einen Grund dir einen Grund zu geben!", ging es in ihrem Kopf hin und her, aber auf einen Grund kam sie nicht wirklich. Sie dachte viel mehr um den Grund herum als wirklich auf einen zu kommen. Mit schief gelegtem Kopf beugte sich Pino vor und blickte in sein Gesicht welches förmlich von einem Schatten überzogen wurde. "Woran denkst du?", fragte sie sich, sie verstand ihn nicht, er war so undurchsichtig für sie, vor allen Dingen machte es ihr zu schaffen, immer seinen negativen Gesichtsausdruck zu sehen. Das sie in so fern etwas besonderes war, weil er vor ihr lächelte und sie kein kleines Kind war, realisierte sie nicht, zumindest noch nicht, später jedoch würde sie das. Vielleicht war sie aber auch einfach zu sehr daran gewöhnt, selber immer zu lächeln, war sie vielleicht doch zu optimistisch? Ihr war schon klar, dass die Welt nicht rosa-rot und wunderbar war, aber... aus irgendeinem Grund lief ihr ein Schauer über den Rücken, der sie mal wieder an ihrer Welt und ihrer Ansicht, die sie sich so mühsam aufgebaut hatte, zweifeln ließ. Die Gestaltenwandlerin hatte lange gebraucht ehe sie die depressive Seite ihre Ichs überwinden konnte, so traurig und verlassen wollte sie sich nie mehr fühlen, auch sie hatte keine richtige Familie gehabt, nur eine Adoptiv-Familie die sie jedoch sehr gemocht hatte, dies machte das was passiert war jedoch nicht ungeschehen. Unbemerkt hatte sich ein trostloser, leerer Blick auf ihr Gesicht gezogen und das fröhliche, unbeschwerte Lächeln vertrieben, immer wenn sie daran dachte passierte sie das, weswegen sie versuchte, nicht zu sehr in ihrer Vergangenheit herum zu stöbern. "Ja, das kommt davon das ich bei ernsten Gesprächen immer etwas, naja verkrampfe", meinte sie mit monotonen Worten und leerem Blick. Mit dem Kopf war sie gerade ganz wo anders, da wo sie nicht hin wollte, da, wo das Haus in Trümmern stand und alles bebte. "Vielen Dank für diese Reise in die Vergangenheit, und jetzt ist schluss damit, hör auf dich damit herunter zu ziehen! Mann oh mann, Pino, ich dachte, das hätten wir hinter uns!", ermahnte sie sich selbst und schüttelte kurz ihren Kopf um die Gedanken zu verteiben. Aus der gebeugten Haltung richtete sie sich auf und sah Tristan verwundert an. Ebenso wie er lief auch sie rot an, zwar nicht wie eine Tomate, aber wie eine reifende Tomate. "Du nimmst auch kein Blatt vor den Mund, hm?" - "Wozu auch?" - "Eh, tja, hehe, danke...?" - "Wie reagiert man auf so etwas?" - "Ist dir das etwa peinlich?", neckte sie ihn ein wenig bezüglich seiner roten Wangen, in welche sie ihm sanft piekte. Und kurz darauf kam ihr auch in den Sinn, wieso es ihm peinlich sein könnte, und wieso es so direkt rüberkam - er hatte es eigentlich nur gedacht, aber diesmal anscheinend etwas zu laut. Das das ihr selber noch nie passiert war grenzte auch nur an ein Wunder, und wenn jemand ihre Gedanken hören könnten, sie würde nicht nur rot werden – sie würde vor Scham im Boden versinken. Über seine Tollpatschigkeit musste Penelopé schmunzeln, irgendwo niedlich... "Was? Niedlich? Das habe ich gerade nicht wirklich gedacht... nein, habe ich nicht...", redete sie es sich ein.
Das Frau Sayuri sich wieder zu Wort meldete ignorierte Tristan, obwohl er ihr sonst immer zugehört hatte! Sogar lieber IHR als einer Klassenkameradin! Im Moment aber war das seltsamerweise anderst! Rausgehen? keine Lust.....ausnahmsweise mal. Na ja, Tristan würde sowieso nur wieder in die Bibliothek flüchten wie immer in den Pausen! Doch im Moment hatte Pino seine Aufmerksamkeit.....wie sie das auch immer geschafft hatte, war ihm jedenfalls ein Rätsel. "Tzz....Ob groß oder klein.....wir können nichts dafür und sind nun mal keine Pflanzen! Wir können uns es nicht aussuchen!" Blöder Spruch. Pino schien sich Gedanken zu machen WIE sie Tristan zum lächeln oder lachen bringen könnte, denn das sah man ihren nachdenklichen Blicken an, aber anscheinent kam sie an kein Ziel. Es war auch nicht einfach bei ihm. Dann machte sich auch auf Pino´s Gesicht so ein trauriger Ausdruck breit, aber im Gegensatz zu Tristan schien sie ihn unter Kontrolle zu haben. *Seltsam! Hat sie auch etwas schlimmes erlebt?* Dann errötete sie! Das Tristan das auch war wusste er ja nicht. Es sah sehr süß aus und siehe da.....er lächelte! Es war diesmal deutlicher und nicht nur fluchtartig. Pino´s Reaktionen die darauf folgten sorgten sogar dafür das Tristan strahlte und die Dunkelheit aus seinen Gesicht verschwand, aber lachen tat er nicht....NOCH NICHT! "Macht dir das Spaß?" Tristan meinte Pino´s "Gezwicke" in seine Wangen. Sie war echt süß! HERR GOTT! Was dachte er denn da???? "Die Farbe steht dir!" Tristan stubste Pino an die Nase mit den rechten Zeigefinger, denn das SIE errötet war war ihm nicht entgangen!
Keine Pflanzen also, und was hatte das mit der Wahl der Größe zu tun? Ein belustigtes Schmunzeln huschte über das Gesicht des Mädchens mit den bordeaux-roten Haaren. Pflanzen konnten sich nach ihrem Wissen auch nicht aussuchen, wie groß sie sein wollten. In wie weit sie überhaupt irgendetwas wollen konnten, denn folgende Frage stellte sich da: brauchte man nicht, um etwas zu wollen, einen eigenen Willen? Dies wiederum leitete dann zu der Frage über: hatten Pflanzen einen eigenen Willen? Merkwürdig und gruselig wäre das schon gewesen, dann hätten sie im Umkehrschluss ja auch eine Persönlichkeit, Vorlieben, Desineteressen, könnten hassen und lieben, verzeihen, würden sie sich dann auch an den Menschen rächen, weil diese ihnen soviel Leid antun? Pino wollte gar nicht weiter darüber nachdenken, erstens weil es alles rein spekulativ war, zweitens weil es sie beunruhigte und drittens hatte das überhaupt nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Immer wenn Pino in solche Gedankenstrudel geriet - wie sie es persönlich nannte, nur niemand wusste das, weil die das Wort nur in ihrem Kopf benutzte - legte sie geistesabwesend ihren Kopf schief, sah nachdenklich an die Decke, drehte und zupfte sich an den Haaren, tat sonst etwas, aber meistens diese, nein, eher immer diese drei Dinge, in Komibnation konnte das schon sehr lustig aussehen - vorrausgesetzt, man achtete drauf. "Also meines Wissens nach können es sich Pflanzen auch nicht aussuchen!", sagte sie schließlich leise lachend, wahrscheinlich hatte er es eh nicht allzu ernst gemeint. Eine Zeit lang herrschte Stille, eine Art Spannung die die Gestaltenwandlerin spürte und umso länger die Stille wehrte um so mehr baute sich die Spannung auf. Und umso mehr Spannung sich aufbaute desto mehr wünschte sie sich das jemand (Tristan) die Stille irgendwie brach, zu dem wuchs die Vermutung in ihr, dass sie beobachtet wurde oder zumindest gemustert von jemandem (Tristan). Sie konnte nicht anders als einfach zurück zu mustern und sieh an was sie fand: ein Lächeln auf den Lippen ihres Gegenübers. "Also egal was ich gemacht habe, funktioniert hat's!", freute sie sich und strahlte ihn an, ganz abgesehen von der Tatsache, dass sie eigentlich nichts gemacht hatte. Das sie wenn sie rosa anlief knuffig, niedlich oder gar süß aussah konnte sie ja nicht wissen, zumal sie bisher mit Jungen nie näheren Kontakt gehabt hatte, wenn dann nur freundschaftlichen, und erst recht konnte sie nicht wissen, dass der Junge mit den Wuschelhaaren vor ihr das süß fand und deswegen lächelte. "Tjaaaa, wie soll man sagen, ja, irgendwo schon", meinte sie und streckte ihm kurz die Zunge heraus, "soll ich aufhören, stört's dich?" Natürlich würde sie damit sofort aufhören wenn es ihm auf den Leim ging, oder gab es wirklich jemanden, den es nicht störte, wenn einem ununterbrochen in die Wange gepiekst wurde? Andererseits musste man bemerken, dass Penelopés Pieksen nicht penetrant und nervend war sondern sanft und liebevoll, schließlich wollte sie ihm ja nicht weh tun, geschweige denn auf den Wecker gehen. "W...welche Farbe?", fragte sie verwirrt, ungläubig und wurde kurz darauf an die Nase gestupst, mochte verlockend sein bei ihrer ansatzweisen Stupsnase. Sie ließ von seiner Wange ab und legte ihre Hände auf ihre Wangen. Mit einem Schreck stellte sie fest dass sie fast glühten, nicht aber wegen Fieber oder anderem, nein, sonder weil sie wie ihr Gegenüber bereits gemerkt hatte, errötet war. Einen kurzen Moment hielt sie inne, ihre Augen weiteten sich und sie lief noch tausend mal röter an als zuvor, bis sie ihr Gesicht ganz in ihren Händen, schützend vergrub. "Was geht denn hier vor sich? Wie kann das denn sein??" Eigentlich war ja offensichtlich wie das sein konnte und was hier vor sich ging, kalt ließ sie das sicherlich nicht, doch würde die Gestaltenwandlerin alles andere tun als sich das ein zu gestehen, ha, nein, das wäre ja viel zu einfach gewesen. "Puuuh, beruhig dich!", redete sie innerlich auf sie ein, mit ruhigem Atem versuchte sie ihren Herzschlag wieder auf eine normale Geschwindigkeit zu bringen, langsam, ganz langsam kühlte sich ihr Kopf ab. Vorsichtig blinzelte sie durch die Lücken zwischen ihren Finger zu Tristan hoch. Mit einem Seufzen nahm sie ihren Schutzwall von dem Gesicht und versuchte entspannt zu wirken. "Thema...reden...sag was!" Auf ihre Nase deutend fragte sie mit einem gekonnt herrausvordernden Blick: "Na, hat dir das Spaß gemacht?" Und außerdem war sie hier ja nicht die einige gewesen, die einen roten Kopf bekommen hatte, nur war ihrer wahrscheinlich einfach viel zu rot gewesen.
Es machte also Spaß! Spaß Tristan so in die Wangen zu picksen? Na ja, nicht das es ihn nervte oder störte.....ganz im Gegenteil, irgentwie war das auch die Ursache für das Lächeln gewesen! Es verblasste aber wieder etwas, als Pino so verstört reagierte, als sie erfuhr das sie errötet war. Das Thema das sie dann versuchte anzuschneiden war nicht gerade perfekt ausgesucht, aber wäre Tristan in ihrer Lage.....wäre das Thema noch blöder gewesen! Er hätte sicher ein Unterrichtsfach gewählt! Tristan war einfach "süchtig" lernsüchtig! "Wie man´s nimmt würde ich sagen!" Blöde Antwort! Tristan sah nach draußen, was Pino jetzt sicher verwirrte, aber sah sie dann wieder an. Er seufzte.....! *Jetzt benimmst DU dich wie ein Idiot!* Tristan kannte sich nicht mit Mädchen aus und ihren "Reaktionen". Er war nur vor ihnen geflüchtet bis heute. "Wieso versteckst du dich wenn du errötest? Es ist doch nicht schlimm, oder findest du das?" Tristan war etwas verwirrt gewesen über diesen "Versteck" Tat von Pino. Er nahm eine Strähne von Pino´s Schulter und spielte damit. Funktionierte super, obwohl er so groß war. "Sie sind sehr schön. Du bist oft sehr nervös und spielst damit kann das sein?" Trisatn ließ Ihre Strähne los und beugte sich wieder etwas weiter zu ihren Gesicht vor. "Sie haben so geheimnissvolle Augen Miss Gestaltenwandlerin! Tragen sie soviele Geheimnisse in sich?" Tristan sah Pino direkt in die Augen.
Und was sollte das jetzt heißen? 'Wie man's nimmt'? Ja oder nein? Etwas verwirrt starrte sie den Jungen an. Mit fast allem was er sagte hüllte er sich nur noch mehr in diese undurchsichtige unverständliche Hülle. "Aaa...chso", murmelte Pino, Gedanken lesen müsste man können, mal wieder. "Wieso bin ich nur Gestaltenwandlerin? Wieso kann ich denn nicht noch Telepathische Fähigkeiten haben? Das würde mir im großen und ganzen gesehen mehr helfen als mich in einen Schmetterling oder einen Fuchs oder ein Fisch zu verwandeln. Aber andererseits hätte ich dann Airesyll nicht..." Jedenfalls hatte der Versuch ein Gesprächsthema anzubrechen nicht ganz nach ihren Vorstellungen funktioniert, nach einem Satz trat wieder die mit Spannung gefüllte Stille zwischen die beiden. Ihr Blick haftete auf ihrem Gegenüber, was sollte sie auch anderes machen? Nur schaute er nach draußen aus dem Fenster, irgendwo hin, wollte er weg von hier? Wollte er sich mit jemand anders treffen? Hielt Penelopé ihn auf? "Langweile ich ihn??", dachte sie bedrückt, "ich weiß ja selber das ich nicht die größte Stimmungsmacherin bin und viel reden... tue ich auch nur bedingt, aber das ich andere langweile, das ist mir neu." Und aus irgendeinem Grund nervte es sie besonders, dass Tristan von ihr gelangweilt war, zumnindest dachte sie das, ob es wirklich so war, wusste sie nicht, und reden tat er auch nicht wie ein Wasserfall, was sie sonst störte, aber jetzt wünschte sie sich das mehr als alles andere, Klarheit. Doch mit dieser 'Aus-dem-Fesnter-schau-Aktion' wurde der Nebel um ihn herum nur dichter. Fast schon flehend sah sie ihn an - >sag was, sag doch was!< - natürlich nicht übertrieben bettelnd aber es hätte ihr Unbehagen vielleicht aufgebessert. Diesmal zupfte sie sich wieder an den Haaren herum, mehr jedoch aus Nervosität als aus einem 'Gedankenstrudel' heraus. "Hör auf, wieso benehme ich mich jetzt so kindisch, ich bin ja schließlich nicht mehr im Vorschulalter, hier stehen sich ein Junge und ein Mädchen gegenüber, gut, und? Eben, kein Grund zur Aufregung." Außerdem wollte sie nicht zu so einem Anhängsel werden, sie wollte nicht, dass er schlecht über sie dachte, dass sie ihn nervte. Und ein blindes Huhn, welches einfach hinter irgendjemandem herrannte, war sie bestimmt nicht. "Ha?", wachte sie aus ihrer innerlichen Krisensitzung auf, "ich, ahm... nein, eigentlich nicht, nein, da hast du recht, ja..." - "Nur ist der Grund dafür vielleicht schlimm..." Mit den Augen fixierte sie die Hand die auf sie zu kam, eine Art Hieckser entwich ihr, kurz die Augen zusammgekniffen öffnete sie sie langsam wieder und beobachtete wie Tristan mit einem ihrer Haarstränen spielte. "Findest du? Tja, danke, he. Ich bin mir nicht sicher, eigentlich bin ich nicht sooo oft nervös aber..." - "das liegt wohl viel mehr an deiner Gegenwart - gott, was geht da in meinem Kopf vor? Ein Eimer kaltes Wasser zum aufwachen bitte!" Wieso machte ihn seine Gegenwart eigentlich so nervös? Eine gute Frage wie sie fand. Wer wusste die Antwort? Aber vielleicht wollte sie die Antwort gar nicht wissen. "Wer weiß, wer weiß, find's doch heraus!", meinte sie und zwinkerte ihm zu - hatte sie Geheimnisse? Tja, da waren vielleicht Sachen, die nicht jeder wusste, aber das hing primär damit zusammen, das sie nicht jedem ihren Geschichten auf die Nase binden wollte, die meisten interessierte es ja gar nicht. Meistens teilte sie auch niemandem mit, was sie gerade fühlte oder was in ihr vorging, weil sie zu oft damit beschäftigt war, anderen bei ihren Gefühlen und Ideen zuzuhören. "Und sag mal... woher weißt du eigentlich, dass ich ein Gestaltenwandler bin?" Ein Hauch von Verwunderung machte sich auf ihrem Gesicht breit, sie lehnte sich ein Stück vor und schaute ihm mit durchdringendem Blick in die blauen Augen.
Pino war echt süß! Diese Schüchternheit und Zurückhaltung, aber vorallem ihr errötetes Gesicht fand Tristan wircklich niedlich! Ganz anderst als die anderen "Hexen", wie er seine Vereherinnen nannte. "Ich soll herausfinden ob sie Geheimnisse haben Fräulein Gestaltenwandlerin?" Tristan lächelte wieder und beugte sich noch etwas weiter vor. "Und wie soll ich das Bitteschön anstellen?" Geheimnisse erforschen.....na ja, da sollte man ziemlich vorsichtig sein. Tristan umgaben Geheimnisse zum Beispiel die nicht einmal ER wissen bzw. erforschen wollte. Ausserdem kam es ihn vor wie zuviel Neugierde, wenn er selbst dahinter kommen sollte. Neugierde konnte verdammt gefährlich sein! Sein Laborunfall! Die gewaltige Explosion und nur der Direktor wusste wielange Tristan im Koma gelegen hatte, denn er selbst wollte es garnicht wissen. Tristan hatte nie gefragt und wollte es auch nie erwähnen, aber durch die Narbe im Gesicht war er leider gezeichnet! Na ja, an der Seite und nicht direkt IM Gesicht......ausserdem jagten ihn die "Hexen" trotzdem noch nach! Doch dann kam plötzlich Pino´s Frage: WIESO bzw. WARUM hast du mich erkannt? Tristan lächelte immer noch. "Nun ja, sagen wir mal äußerlich sind wir wie verschlossene Blüten. Öffnen wir uns sehen wir die Vielfallt an Farben dieser Blüte. Es ist ein komischer Vergleich, aber je länger man sich kennt desto mehr öffnet sich die Blüte." *Vollidiot! Ihr kennt euch vielleicht gerade über eine Stunde!* Tristan hatte mal wieder einen blöden Vergleich gewählt. Er sah Pino in die Augen. "Etwas voreiliger Vergleich! Na ja.....es waren deine Augen!" Tristan wohnte halber in der Bibliothek und da las man ziemlich viel! "Mein zweites Zimmer ist die Bibliothek und da erfährt man ziemlich viel! Gestaltenwandler haben ein bestimmtes Funkeln in den Augen, wenn sie nach rechts sehen! Um das aber zu erkennen musst du ziemlich geübt sein!" Tristan schmunzelte, denn eine junge Gestaltenwandlerin die das vielleicht nicht wusste? Das wäre ja echt was Neues! Erst jetzt fiel Tristan auf, das auch Pino sich seinen Gesicht etwas mehr genähert hatte! Fragent sah er sie an, denn es war wircklich sehr nah! "Sagen sie mal.....für die Bekanntschaft von nur einer Stunde gehen wir aber ziemlich weit, oder?" Tristan wunderte sich das er das überhaupt zuließ! Doch Pino verursachte in ihn so ein seltsames Gefühl.......etwas was er noch nie gespürt hatte!
"Bingo, wenn es dich wirklich interessiert und du nicht nur aus oberflächlicher Freundlichkeit fragst, vertraue ich dir gerne Sachen an, nur habe ich glaube ich keine sonderlich interessanten Geheimnisse...", murmelte sie und fing wieder an, unbewusst nach zu denken und an ihren Haarsträhnen und zwirbeln. Wenn Penelopé es ihm schon anbot, ihre möglichen Geheimnisse herauszufinden, würde es sie sicherlich nicht stören, geschweige denn als Neugierde interpretieren, eher als Interesse, sprich es würde einen positiven Eindruck bei ihr hinterlassen. Zudem würde sie - im Gegensatz zu manch anderem hier - garantiert nicht beißen! Man konnte es ihm ansehen, dass er mit der Idee so seine Zweifel oder Schwierigkeiten hatte. "Keine Sorge, ich beiße nicht", meinte sie grinsend und zog eine Augenbraue hoch. Und dann kam wieder so eine interessante, schöne wie komplizierte, ansehnliche Metapher von ihm, sie wiederholte sie ein paar mal im Kopf und nickte verständnisvoll. Metaphern und Sinnbilder konnte er wirklich gut aufstellen, was von Kreativität zeugte, zumindest deutete Pino das so. "Nein, der Vergleich ist nicht komisch, er ist gut gewählt und genau so individuell und schön wie der andere von vorhin." Dabei stellte sich ihr die Frage: wie weit ist denn ihre Blüte schon geöffnet, beziehungsweise, ist sie vielleicht weiter geöffnet, als sie wollte? Und wie weit würde sie sich noch unbewusst, unbemerkt öffnen? Tristans jedenfalls schien sich mehr zu verschließen als zu öffnen, oder viel mehr öffnete sie sich kurz und schloss sich danach sofort wieder. "Voreilig? Was war voreilig?", ging es ihr durch den Kopf. Bedrängte sie ihn etwa? War das wirklich möglich, dass sie 'zu schnell' für jemanden war? Haha, normaler weise kam sie bei anderen nicht mit oder andere kamen ihr zu nah, aber... sie ging einen kleinen, halben Schritt nach hinten und sah ihn fragend an, sagte jedoch nichts. Ganz abgesehen davon, dass sie mal wieder nicht die passenden Worte im Kopf hatte, sie hatte ein Gefühl, aber das konnte sie schlecht in Worte fassen, zu doof, dass man Gefühle nicht übermitteln konnte. Eigentlich konnte man es ja, aber da musste man schon sehr sehr feinfühlig sein und hoch empathisch. Vielleicht konnte er ja aus ihren irritierten, fragenden Gesichtsausdruck genug lesen. "Ist das so? Was du alles weißt... ich sollte auch mehr lesen. Dann schaue ich demnächst nur noch nach links! Sonst bin ich sofort enttarnt", sagte sie frisch lachend, doch war ihre Grundstimmung bei Leibe nicht so entspannt und locker. "Und... was für ein Wesen bist du, wenn du kein Werwolf bist?" Sein Verhalten von vorhin gab ihr jedoch den Eindruck, dass das nicht unbedingt sein Lieblingsthema war. Mit einem weiteren halben Schritt nach hinten stand sie auf normaler Distanz vor ihm, mit ernstem Gesichtsausdruck und leicht angefressenem Tonfall sagte sie leise: "Besser so?" Dabei deutet sie auf die entstandene Lücke zwischen ihnen. Wieso auch immer bohrte sich etwas in ihre Brust was ein unangenehmes Gefühls hinterließ, doch die Gestaltenwandlerin schenkte dem keine weitere Aufmerksamkeit und ignorierte es in der Hoffnung, dass es genau so wie es gekommen war auch wieder weggehen würde - was es aber nicht tat. Verwundert legte sie ihre Hand auf die Brust und klopfte ein paar mal drauf, unterließ dies aber bald wieder, keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. "Was ist nur los mit mir...?!", fragte sie sich etwas verzweifelt, sie verstand sich selbst nicht so recht. Frustriert und enttäuscht von sich selber sah sie sich um, packte schließlich in ihre Tasche und kramte eine Wasserflasche hervor. Mit einem 'Klack' drehte sie den Deckel auf und nahm zwei... drei große Schlücke um die Trockenheit aus ihrem Hals zu vertreiben, mit einem Räuspern wurde der Deckel wieder zugeschraubt und die Flasche verschwand in der Leinentasche. Vorsichtig blickte sie wieder zu ihrem Gegenüber, das Bild vor ihr drehte sich etwas. "Herr je..." Seufzend lehnte oder setzte, es war wohl eher eine Mischung daraus, an ihren Schultisch und schloss sie Augen. "Habe ich mich etwa erkältet, weil ich die Nacht über draußen geschlafen habe?? Aber es war doch so warm...", überlegte sie, diesmal ließ sie die Finger von ihren Haaren. Mit entschuldigender Miene schielte Pino zu Tristan und lächelte schwach. "Peinlich peinlich..." Nur der springende Punkt bei der Sache war ja: eine Erkältung war nicht die Ursache für das Bohren in ihrer Burst.