Die Terrasse ist mit einigen bunten Pflanzen und Stühlen umgeben. Dieser Ort ist ideal für Leute die sich einfach ein wenig entspannen, den Gesang der Vögel oder dem Rauschen des Meeres lauschen wollen. Zwar bietet die Terrasse nicht viel Platz, jedoch steht in der Ecke eine gemütliche Hollywoodschaukel, die jeder unbedingt mal ausprobieren sollte!
"Das war ein Scherz, Rem.", meinte ich knapp zu meiner Frage, ob sie ein Junge wäre und kneifte sie einfach am Arm. Sie musste doch nicht alles so ernst nehmen! Würde ich alles ernst nehmen.. dann gäbe es schon lange ein paar Tote. Vorallem wär Lyon jetz ein Zombie! Und wenn man schon von Untoten sprach, da dackelte er auch schon an! Ich begrüsste ihn nicht, sondern sah ihn einfach schief von unten an. Er machte einen müden Eindruck, aber sonst schien es ihm wieder gut zu gehen. Und genau das hob meine Stimmung gerade überhaupt nicht an. Im Gegenteil. Brummig pustete ich mir eine Strähne aus dem Gesicht und versuchte erst gar nicht, auf seine Frage, ob ich abreisen würde, zu antworten. "Mein Blick fiel lediglich von Rem zu Lyon und dann wieder zu Rem, die etwas nervös zu sein schien. Versteckte sie irgendetwas? Oder hatte sie einfach Angst vor dem Häschen namens Lyon? "Er ist ein alter Löwe, der kann nicht mehr zubeissen.", summte ich fröhlich gespielt und spielte mit meinem Haar. "Also, Rem weiss nicht wo ihr Zimmer ist, also Herr Coelho, können Sie uns helfen, damit wir gleich etwas essen können?~" Etwas ungeduldig stand ich vom Koffer auf und hüpfte von einem Fuss auf den anderen. Loslosloslsossodfjsojsdi.
"Mariem?", wiederholte ich den Namen der potenziellen, neuen Heimbewohnerin, hob verwundert eine Augenbraue an und schüttelte die Hand der jungen Dame. "Butterblume?!" Ich musste mich etwas zusammenreissen, denn es wäre unhöflich, ein junges Fräulein aufgrund ihres Nach- oder Vornamens auszulachen. Auch wenn ich den Namen schon etwas lustig fand gab ich mir Mühe, mein Gesicht nicht zu verziehen und hob stattdessen die zweite Braue an. Reiko brabbelte etwas dazwischen, was mich kurz etwas genervt zischen und zu ihr blicken liess. "Freut mich auch, Mariem. Ich bin Lyon Coelho und sozusagen der Aufpasser hier.", stellte ich mich der Neuen vor, legte meine Hand schliesslich auf den Kopf Reikos, die immernoch am Koffer hockte, und tätschelte über diesen. "Ich pass auf unartige Kinder wie sie auf." Und damit hatte ich nichtmal unrecht. Mir waren schon so viele Jugendliche und weniger Jugendliche begegnet, verwaist oder nicht verwaist. Und keiner von denen war so gut im Scheisse bauen wie Reiko. Definitiv nicht. An dem, was letzte Nacht aber passierte... war sie wohl nicht alleine Schuld. "Also Mariem..", begann ich, während ich einen zerknüllten Zettel aus meiner Hosentasche zog, ihn auffaltete und checkte, ob ihr Name draufstand. Wie aber schon gedacht war das nicht der Fall. "Du bist nicht für's Waisenhaus angemeldet - niemand wusste, dass du kommst, also können wir dir auch schlecht ein Zimmer geben. Wissen die in der Schule, dass du angekommen bist?", fragte ich die junge Dame und linste von meinem Zettel zu ihr rüber. "..du bist hier doch mit der Absicht, die Schule und den Unterricht zu besuchen, angereist, oder?", hing ich noch dran und knüllte schliesslich meinen Zettel wieder zurück in die Hosentasche.
Ich fühlte mich ein wenig nicht ernst genommen von diesen beiden Personen, aber erhob nicht meine Stimme. Ich hatte es mit einer Schülerin und einem Erzieher zu tun, deren Beziehung zueinander ich keinen Gedanken würdigte - mich beschäftigten eher Probleme in meinem eigenem Anliegen. Zunächst konnte sich...'Lyon' wohl kaum das Lachen über meinen Namen verkneifen, weswegen ich sofort rote Wangen bekam, woraufhin ich mit zusammengebissenen Zähnen erstmal nichts erwähnte. 'Lyon', und dann ein Löwe, ich fragte mich ernsthaft, was hier lächerlicher war! "Unartige..", wiederholte ich und verhinderte, dass mir ein 'es gibt viele von der Sorte hier'? rausrutschte. Aber das sollte erstmal nicht meine Sorge sein. Lyon erklärte mir, dass keiner weiss, dass ich ankomme, und mir klappte ein wenig entsetzt der Mund auf. Ich fasste mich allerdings wieder - dass mich momentan noch alles aus der Ruhe brachte, war ich gar nicht gewohnt. Ich schob meine Brille weiter zurück auf meine Nase, und atmete tief ein. "Nennt mich doch bitte Rem.", warf ich bittend zwischenrein. Mariem - nun ja, das war wirklich nicht gerade ein toller Name. "Ich hab mich noch nirgends gemeldet; das liegt wohl eher daran, dass ich nicht das Sekretariat finde.", sagte ich entschuldigend und blickte zu Reiko, dann wieder zu Lyon. "Den Unterricht besuchen?", fragte ich relativ gelassen, aber überspielte dabei nur meine Unruhe. Schülerin war ich nun wirklich nicht mehr. "Also..wenn sie damit 'selbst unterrichten' meinen, dann sehr wohl." Aber ich schüttelte schnell den Kopf: "Wieso weiss denn niemand, dass ich hier ankommen soll? Meine Bewerbung war schon lange abgeschickt und ich habe auch eine Antwort erhalten." Vielleicht war ich ja auch nur durchgekommen, da ein gewisses Chaos hier zu herrschen schien. Innerlich seufzte ich auf; so würde man es wohl erst recht nicht bemerken, dass ich eigentlich gar keinen Abschluss hatte, oder?
Unartig? Ich? Tch. Ich war mehr als nur unartig. Und was stempelte er mich so vor Rem ab? Wieder schnaufte ich und erstarrte mit dem Rumgehopse. Ich beobachtete wie Lyon einen recht zerknitterten alten Zettel hervorkramte und daraus ablesen konnte, dass Rem hier eigentlich überhaupt nicht angemeldet war. Was zum Teufel. Wieso war sie denn sonst auf so eine Insel gekommen? Um Früchte zu säen? Mein Gesichtsausdruck wurde spöttisch, aber ich hielt vorerst immernoch meine Schnauze. Erst als Rem abermals das Wort erhob und dazwischen noch "selbst unterrichten" erwähnte, klappte mir der Mund auf. Wie bitte? Das kleine, niedliche Mädchen war eine Lehrerin? Ich glaube mir wurde übel. Ich tat kurz so als schwankte ich und hielt mich an der Glastüre fest - mit Absicht das es nun auf dem Glas schöne Abdrücke von meiner Hand gab. "Rem? Du bist Lehrerin?", stiess ich nun fassungslos gespielt aus und erdachte mir schon einen Vorteil dabei. Lehrerinnen konnten doch Häuser haben! Wenn ich sie als Abbfl gewinnen konnte, würde ich beinah bei ihr Leben! Sowas wie.. eine Adoptivtochter.. auch wenn das sehr ulkig aussehen würde. Egal! "Dann bist du hier irgendwie falsch.. Du kriegst ne fette Wohnung oder n Haus! Also wenn dus dir mit dem Gehalt hier leisten kannst." , brabbelte ich dazwischen und blinzelte mit hochgezogenen Augenbrauen zu Lyon. Bingo, Rei.
Relativ schnell war der Übeltäter gefunden. Nämlich dann, als Mariem, die darum bat Rem genannt zu werden, erwähnte, sie müsste an der Schule unterrichten. "Tatsächlich?", fragte ich die junge Dame etwas verwundert und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Reikos Reaktion zufolge hatte auch sie keinen Plan, dass Rem hier garnicht hingehörte. Eine etwas unangenehme Situation war das nun aber schon, denn immerhin gingen wir beide davon aus, dass es sich bei Rem um eine Heimbewohnerin, eine Schülerin handeln würde, sodass wir sie auch von Anfang an geduzt haben. Sie schien aber nicht wirklich eine Lehrerin der Sorte zu sein, die ich selbst in meiner Kindheit kennenlernen musste. Nein nein, Rem ahtte sicher keine Haare auf den Zähnen. "Wenn das so ist, was willst du dann hier im Waisenhaus?", fragte ich die scheinbar junge Lehrerin und lachte kurz, linste dann etwas verstohlen zu Reiko rüber, die darauf losbrabbelte und erzählte, sie würde in einem fetten Haus wohnen. Mir war vorhin Reikos Gesichtsausdruck nicht entgangen und sofort wusste ich, worauf sie es eigentlich abgesehen hatte. Sie wollte nunmal aus allen Profit schlagen - aber das konnte man ihr auch nicht verübeln. "Reiko hat schon Recht. Wenn du dich bei der Schule im Sekretariat meldest und dich ausweisen kannst wird dir dein Wohnungsschlüssel übergeben. Entweder du landest in einem Wohnblock etwas abgelegen an der Küste oder mitten in der Stadt - diese Wohnungen stehen den Lehrern zur Verfügung. Die Kosten werden von der Schule übernommen, ausser wenn du in ein grösseres Gemach ziehen möchtest.", erklärte ich der neuen Lehrerin und beäugte dann kurzerhand ihren Koffer. "Du hast doch sicher nichts zu tun, Rei.", fing ich an und grinste breit (&gruselig) in ihr Gesicht. Nun fehlte nur noch, dass ich mir die Hände rieb! Womöglich würde sich Mariem dann aber etwas Fehl am Platz oder verarscht vorkommen und das wollten wir gewiss nicht. "Hilf doch Rem, ihr Gepäck zu tragen und die Schule zu finden."
Weder der Erzieher noch die Schülerin schien zu wissen; dass ich Lehrerin war, oder zumindest es angenommen zu haben. Vermutlich sollte ich wütend sein - aber ich ließ es mir nicht anmerken. "Tatsächlich.", stimmte ich zu und war über die nächste Frage eher entsetzt. Woher sollte ich denn wissen, dass die Lehrer und Schüler getrennt schliefen? "Ich..ehm..keine ...Ahnung", war relativ ehrlich. Ich dachte einfach, vielleicht war ich hier an der richtigen Stelle, vor allem, weil ich einfach kein Sekretariat oder sonst etwas fand, wo ich mich hätte melden können. Vor allem hatte Haruna - so freundlich und lieb sie war - mir irgendwie nicht wirklich weiterhelfen können, in der Frage, wo ich überhaupt hinmusste. Die Schülerin Reiko rief mittlerweile aus, dass ich wohl ein ganzes Haus bekommen würde; und mein Kiefer klappte nach unten - das konnte ich mir niemals leisten; was Reiko bestätigte. "Das Gehalt ist hier also nicht so dufte?", fragte ich nach und runzelte die Stirn. Da machte man sich mal die Mühe, Lehrer zu werden... Doch Lyon erklärte mir, dass es auch kostenlose Wohnungen gab. Soso. Exzellent. Ich leckte mir über meine Oberlippe. Ein zerstörerisches Geräusch kam aus meiner Magengegend, woraufhin ich betreten zur Seite schaute. Wie ich wohl dort alleine hinfinden würde, ohne zu Verhungern? Aber ich schätzte, sobald ich die beiden Inselbewohner loswurde, konnte ich vielleicht zunächst einmal einen ordentliches Restaurant oder eine Frittenbude finden..- Der 'Löwe' wurde mir unsympathisch, gleich in dem Moment, als er vorschlug, Reiko sollte mir mit dem Koffer helfen; aus zweierlei Gründen. "Sie sollten sich was schämen, dem armen Mädchen mein Gepäck zuzumuten", schimpfte ich mit roten Wangen - es war nicht wirklich einfach, sich gegen eine so viel größere [und ÄLTERE] Person durchsetzen zu wollen. Aber wirklich, was sollte das. Da konnte er als muskelbepackter Mann wohl viel eher mit anpacken, als seine Schülerin dazu zu nötigen.
Ich hörte den Beiden kaum zu, denn meine Gedanken waren im 18ten Himmel. Genau da, wo ihr Haus oder ihre Wohnung stand. Von wem? Na von Rem! Ich sah mich schon vor dem Kühlschrank und ihr ganzes Zeugs auffuttern und.. halt eine richtige Freundin sein! Natürlich wollte ich sie .. nicht ganz ausnutzen, denn das machte man unter Freunden nicht, das war mir klar. So ein schlechter Mensch war ich nun auch wieder nicht. Aber Lyon. Ich begutachte sein hämisches Gesicht und merkte sogleich, was er mir andrehen wollte. Gerade als ich ihm protestierend etwas an den Kopf werfen wollte, mischte sich Rem ein und.. sagte doch tatsächlich, dass er sich schämen sollte! "Ouuuuh yes.", dachte ich mir und konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Und genau in diesem Augenblick kam mir eine Idee in meinen hübschen, blauen.. Kopf. "Sie hat Recht, Lyon! Ich bin nicht so stark wie du! So ein starker.. und charmanter Löwe, wie du.. kann die Koffer doch sicher alleine zu ihrer Wohnung schleppen!", entgegnete ich ihn etwas hochnäsig und schnappte mir einfach die Hand von Rem. "Sei brav und bring sie zu einer der Wohnungen!" Welche? Kein Plan. Ich wollte einfach so schnell wie möglich essen und.. von Lyon weg. Ich warf mir mein langes Haar über die Schulter und.. rannte einfach mit Rem als Anhängsel davon. Einmal nach rechts, dann nach links und schon waren wir in einem Raum verschwunden. Ich hoffte insgeheim, dass Lyon wegen seinem Kater, kaum hinterher kam oder.. es aufgab. Er sollte ein Gentlemen sein, aber so verhielt er sich im Moment gar nicht! Ätschibätsch! Selberschuld.
Es machte klick und ich wollte mich für mein unhöfliches Geschimpfe schon entschuldigen, aber Reiko schien das mit dem Reden schon zu übernehmen - sie stimmte mir zu und ich war glücklich, in dieser Sache eine Unterstützung zu finden. Und falls sich Lyon selbst anbieten würde, den Koffer zu tragen (ich meine, er war nichtmal großartig schwer, oder so..), wäre das auch in Ordnung. Doch Reiko hatte nicht die Absicht, dass wir gemeinsam meine Wohnung suchen würden - sie zog mich weg von Lyon (und meinem Koffer), sodass ich kaum wusste, wie mir geschah. "Mein Koffer..!", wimmerte ich ein wenig entsetzt, ließ mich jedoch führen. Denn ich war auch ein wenig geschmeichelt, dass so ein hübsches Mädchen sich um mich kümmerte - auch wenn sie viel erwachsener als ich selbst aussah.
Heute morgen war ich hier angekommen, ich hatte erwartet das hier um einiges voller sein würde. Dennoch bin ich heute morgen kaum jemanden über den weg gelaufen , man könnte sagen das es an der Uhrzeit lag. Aber überall sonst sieht man um vier halb fünf auch Leute , selbst wenn es nur der genervte Familienvater mit seinem Hund war. Wenigstens irgendjemand aber hier war es still gewesen um diese Uhrzeit. Für mich war es dennoch ein Grund mich zu freuen denn ich mag es schließlich nicht wenn sich zu viele Leute an einem Ort befinden. Als ich mich dann gegen halb neun im Büro der Heimleitung blicken ließ war ich erstaunt , denn die Heimleitung hatte bereits alle unterlagen über mich bereitliegen. Lediglich das Datum meiner Ankunft war noch nicht ausgefüllt , dies lässt mich zu dem Schluss kommen das mein Onkel mich bereits angemeldet hatte. Nur wann ich und unter welchen Umständen ich ankommen würde wusste scheinbar niemand. Nun ich wusste es schließlich selbst noch nicht bis ich herausgefunden hatte das es eine Seeschifffahrts-Route gab die mich hier her bringen konnte Ich nickte bei dem Gedanken und kramte die Karte welche ich von der Heimleitung bekommen hatte aus meinem langen mattschwarzen Mantel. Es würde für mich viel zu erkunden geben dachte ich mir nebenbei als ich mir die Karte ein wenig genauer ansah. Da ich nun so oder so keine schule mehr hatte wenn man nach meinem Stundenplan ging wusste ich nicht viel mit meiner zeit anzufangen. Dies war für mich ein Nachteil da es mich dann doch ein wenig störte an jedem neuen Ort immer und immer wieder neue Kontakte knüpfen zu müssen. Aber wie es immer war und immer sein würde konnte ich nichts daran ändern , also beschloss ich mich erst einmal in der näheren Umgebung umzusehen. Und somit begann ich mich umzusehen und einen geeigneten Ort für meine teleportation zu finden , nachdem ich einen Ort hatte verschwand ich einfach
Ich wollte eigentlich nach draußen, dich die halb geschlossene Terrasse gefiel mir dann doch besser. Abermals kam mir ein Schwall kalte Luft entgegen, als ich die Schiebetür öffnete. Ich fühlte wie mir die Haare zu Berge stehen. Das taten sie wohl wirklich gerade, denn ich sah aus, als wäre ich aus dem Bett gefallen. Ich schnaufte abermals. Mir fiel dabei auf, dass ich unterbewusst die ganze Zeit leise am rum schniefen bin. Na, super. Mich überkam wieder ein Gefühl, als könnte ich nicht mehr lange stehen, doch zum Glück entdeckte ich eine Zweisitzer-Hollywoodschaukel. Ich schloss die Tür hinter mir und schlurfte rüber zur Schaukel. Ich seufzte laut, als ich mich darauf niederließ, als wäre ich ein alter Mann. Dann ließ ich mich seitlich auf den Rest der schaukel plumpsen und hüstelte einige Sekunden. Letztendlich entfuhr mir ein leiser Seufzer und ich schloss meine Augen. Die Kälte tut gut. Ich schien mich langsam zu entfernen und ins Traumland anzudriften...
