An Isolas Hafen ankern nur wenig große Schiffe, dafür jedoch umso mehr kleinere Boote. Auch die S.K. Isola, jenes Passagierboot, das fast täglich neue Teenager auf die Insel bringt, ankert hier. Zu jeder vollen Stunde hat man die Möglichkeit, mit dem Boot auf das Festland zu reisen.
Also irgendwie war mir der neue Direktor ja jetzt schon so ein Früchtchen. Die ganze Zeit sah er aufs Meer hinaus. Er wirkte so verträumt und abwesend, dass ich ab und zu das Gefühl hatte, er würde mir nicht einmal mehr zuhören. Ein Verdacht der sich zum Glück für ihn nicht bestätigte. Ich mochte Leute die einem, wenn man schon freundlich zu ihnen ist, nicht einmal mehr ihr Gehör schenken. Bei sowas bekomme ich Haarausfall! Natürlich nur im übertragenen Sinne. Aber was solls. Zumindest schien auch ihm nun aufzufallen das er seine Sachen nicht neben sich stehen hatte. Mit einem etwas irritierten Blick schaute ich zu ihm, als er fragend an sich herunter schaute und zu sich selbst sprechend fragte wo seine Tasche war. Also hatte er mir doch nicht zugehört! Ab dann wurde es still um ihn herum. Wie ein Ölgötze starrte er einen Moment lang in Richtung des Schiffes, dann wieder zu mir. Ich erschrak fast bei dem Anblick der sich mir nun darbot. Er war so bleich wie jemand der gerade den Tod persönlich gesehen hatte. "A-Alles in Ordnung?", stammelte ich etwas panisch und je länger ich in sein Gesicht starrte, desto mehr wuchs in mir die Sorge er würde gleich tot umfallen. Sogar Schweißperlen liefen ihm von der Stirn. Ich war kurz davor den Krankenwagen zu bestellen. Da holte er mich von einem Moment auf den anderen von hundert auf null zurück. Ob ich ihm seine Tasche aus dem Boot holen konnte. Einen Moment lang schaute ich ihn ungläubig an. Bitte was hatte er da gerade von sich gegeben? Deswegen wurde er so bleich? Das war nicht sein ernst, oder? Zuerst wollte ich ihm an den Kopf werfen das er seine Tasche gefälligst selber holen solle. Ich war zwar Dienstgrad mäßig unter ihm, aber das galt nur für die Arbeit und nicht für meine private Zeit, welche ich gerade auch noch für ihn aufopfere. Doch schon im nächsten Moment verflog die ganze Aggression wieder. Am Ende seiner Aussage erwähnte er nämlich, das er eine Schiffsallergie habe. Eine Aussage welche ihn vor meinem Wutausbruch - und mich eventuell vor eine Kündigung gerettet hatte. "Sie haben eine Schiffsallergie?", fragte ich ihn noch einmal und seufzte einmal kurz. "In Ordnung. Ich hole ihnen ihre Sachen.", meinte ich nur und ging an ihm vorbei über den Pier. Auf hochhackigen Schuhen wohlgemerkt. Das dies ein Balanceakt war, musste ich nicht extra erwähnen oder? Immerhin war es an Bord nicht schwierig seine Sachen aufzuspüren. Ganz Mutterseelen allein standen in der Ecke ein Koffer, sowie eine Tasche. "Das müssen sie wohl sein.", meinte ich zu mir selber und nahm die beiden Gepäckstücke an mich. Eins stand fest, leicht waren die auf jeden Fall nicht. Was hatte der Typ denn da alles drin? Eigentlich wollte ich es ja gar nicht wissen. Wahrscheinlich eine Jahresration an Tüten, falls die Insel mal anfängt zu schaukeln. Etwas keuchend zerrte ich die beiden Dinger den Pier entlang. Dabei passierte natürlich nur mir das, was passieren musste. Ich knickte aufgrund meiner Schuhe kurz vor dem neuen Direktor um und wurde, in Verbindung mit einem Lauten und überraschten "Uaaaahhh!", unter seinem Koffer und der dazugehörigen Tasche begraben. Alles was man von mir nun noch sehen konnte waren die Beine, ein Teil des Unterkörpers und ab dort nur noch einen Koffer und eine Tasche. Total überrumpelt von dem ganzen blieb ich für die ersten paar Sekunden dort liegen. Bei dem ganzen Sturz hatte sich auch meine Brille von der Nase verabschiedet. Somit war ich nun so blind wie ein Maulwurf, wenn nicht sogar noch schlimmer. Es dauerte einen Moment bis mich ein stechender Schmerz im linken Fuß - und entlang meines Beins daran erinnerte, was wohl passiert sein musste. Kurz biss ich die Zähne zusammen. Es tat höllisch weh. Es war ein stechender, höllisch ziehender Schmerz. In meiner blinden Panik, versuchte ich mich irgendwie unter den zwei Sachen hervor zu kämpfen, aber es wollte nicht so wie ich. Weswegen ich nach zwei verzweifelten Versuchen einfach dort liegen blieb. Mein Bein pochte ein wenig und mir stand ein kleines Rinnsal Wasser am Auge herunter. Bitte lass es nicht gebrochen oder die Sehnen verzerrt sein, war das einzige was nun in meinen Gedanken vorherrschte. Gleichzeitig verfluchte ich mich selber. Zu dumm zum geradeaus laufen war ich.
Kazuto hatte das Gefühl, dass sie ihm das mit der Schiffsallergie nicht glauben würde. Aber jetzt mal ernsthaft, dachte er sich, Wer glaubt denn schon eine solche Lüge? Obwohl ganz gelogen war es ja auch nicht... Ich mochte sie ja wirklich nicht. Als Eve ihn erst, für sein Empfinden, scheinbar ungläubig anschaute, seufzte sie nur und sagte nur, dass sie ihm seine Sachen holen geht. Innerlich sprang Kazuto vor Freude, weil er jetzt doch nicht mehr auf diese schwimmende Hölle musste, die sich Schiff nennt. Eve jedenfalls trottete langsam los und in dieser Zeit machte sich Kazuto daran die Karte von der Insel, welche er in seiner Jackentasche hatte, zu studieren und er suchte sich erst einmal einen Weg zu seinem neuen Haus raus. Als er die Karte vor sich hatte musste er leider feststellen, dass er keine Ahnung hatte wo genau er überhaupt hin musste und so entschied er sich die überraschenderweise sehr freundliche Frau namens Eve zu bitten ihm den Weg zu zeigen. Es dauerte auch nicht lange als sie wieder aus dem Schiff gehüpft kam, nein halt! gehumpelt bzw. gekrochen kam... Es sah eher so aus als würde sie die halbe Welt hinter sich her ziehen müssen. Kazuto schaute auf die Taschen und dachte sich überlegte sich was sich eigentlich alles darin befand. Der Inhalt jedoch durfte gar nicht so schwer sein und deshalb verstand er das gekeuche nicht so ganz aber vielleicht musste sie noch nie richtige Koffer oder ähnliches alleine tragen. Kazuto grübelte vor sich hin und beobachtete Eve während sie sich und seine Taschen über den Pier zerrte. Auf einmal schrie Eve nur noch mit einem lauten "Uaaaahhh!" auf und fiel zu Boden. Ironischerweise wurde sie von besagten Koffern begraben und sah im ersten Moment recht faszinierend und witzig aus. Kazuto konnte gerade so sein lachen unterdrücken und nahm seine altbekannte Mimik wieder komplett an. Er bewegte sich langsam zu ihr und bemerkte wie sie sich nach wenigen Sekunden selber aus den Taschenhaufen über ihr ausgrub. Er schaute sie an und bemerkte recht schnell, dass etwas nicht in Ordnung war, ihr Fuß bzw. ihr Bein schien etwas abbekommen zu haben. Kazuto legte nun einen Gang zu und kniete sich, als er sie erreichte, zu ihr herunter und begutachtete ihr Bein. Für kazuto war das eigentlich kein Problem, er hatte bei seiner Ausbildung gelernt mit Verletzungen umzugehen. Langsam schaute er sie direkt an, er war so konzentriert auf die Behebung ihrer Verletzung, dass er einen finsteren Blick entwickelte und ein seichtes Lächeln,unbewusst, auf seinen Lippen widerspiegeln ließ. "Keine Sorge...", setzte er finster und kühl an, "... Die Operation wird nicht lange dauern", setzte er kichernd fort. "Ich habe mit soetwas schon Erfahrungen gemacht...", führte er wieder fort. Er wendete sich schnell seinen Taschen zu und suchte nach seinem nötigen Materialien. Er durchwühlte langsam seine Taschen und wurde mit der Zeit immer langsamer und blasser. Ihm fiel gerade auf, dass er eine Tasche scheinbar vergessen hatte. Er versuchte sich im ersten Moment seinen Schock nicht anmerken zu lassen und drehte sich wie versteinert seiner verletzten Begleitung zu, sein blick war Leer und seine Stimme nun etwas enttäuscht "Ich glaube... ich glaube wir müssen sie doch zu einem Arzt bringen...", er stand auf, hob die Taschen auf und hielt ihr danach die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen. "Ich würde das ja gerne hier und jetzt regeln aber ich glaube... ich denke ich sollte das nicht an der frischen Luft tun... genau! die frische Luft tut offenen Wunden schließlich nicht gut undso", stammelte er vor sich hin und setzte schnell wieder an, "Sie müssen mir nur mal den Weg zeigen...". Er hielt ihr seine Hand entgegen, vermied wenn möglich den Blickkontakt und hoffte, dass sie ihm den Weg zeigen will.
Viel bekam ich nicht mit nachdem ich dort halb wehrlos auf dem Boden lag. Mein Bein schmerzte und generell war ich etwas benommen nach der ganzen Aktion. Da wusste ich aber noch nicht was wirklich auf mich zukommen würde. Erst als ich das Gesicht des neuen Direktors über mir erkannte war mir wieder einigermaßen klar in welcher Situation ich mich gerade befand. Doch anstatt erst einmal beruhigend anzusetzen kam sofort die Androhung einer Operation aus einem Munde. Und in was für einer Stimme! Sie war so finster das sich meine Pupillen Instant erweiterten. "Was? Operation? Warum?", fragte ich beinahe panisch und richtete mich dabei mit meinem Oberkörper innerhalb von wenigen Sekunden auf. Es dauerte nicht lange da erinnerte mich einziehen im Bein daran, was passiert war. Statt mich aber zu beruhigen setzte er weiter nach. Ich wusste nicht warum, aber sein Verhalten machte mich etwas panisch. Besonders als ich dann sah wie er in seiner Tasche rumwühlte. Nein! Ich wollte kein Versuchsobjekt für irgendwelche Chirurgischen Eingriffe eines so finster schauenden Typen sein. Niemals! Ein Grund warum ich mich unter stärksten Schmerzen versuchte aufzurichten. Allerdings hatte ich die Befürchtung das das nicht schnell genug sein würde. Kurz überlegte ich sogar einfach weg zu krabbeln, doch das erschien mir dann doch etwas zu übertrieben. Trotzdem war mir die Erleichterung danach deutlich ins Gesicht geschrieben, als de Kommentar mit dem Arzt kam. Gott sei Dank! Ich werde kein Versuchskaninchen für ihn und seine Machenschaften. Da machte es plötzlich *klick* in meinem Kopf. Ich konnte doch mal meine Fähigkeiten benutzen. Zumindest zum Aufstehen. Dementsprechend nutzte ich seine kurze Abwesenheit um mein Bein an der Stelle äußerlich zu Metall werden zu lassen. Es funktionierte! Damit sollte sich die Geprellte Stelle auf jeden Fall selbst tragen können. Zumindest vorerst. Die heutige Nacht wird bestimmt die Hölle, da war ich mir sicher. Langsam aber sicher richtete ich mich nun auf. "Nein Nein. Ist schon in Ordnung.", schnaufte ich leicht angestrengt vor mich hin. "Ich werde einfach morgen zu einem Arzt gehen. Das wird schon.", meinte ich noch ergänzend und nahm nun die eine Tasche wieder in die Hand. dabei versuchte ich wieder etwas zu lächeln. "Die andere Tasche müssen sie selbst tragen. Tut mir leid.", entschuldigte ich mich für meine eigene Blödheit. Ein Glück das er das Metall am Bein durch meine Strümpfe nicht sehen konnte. Ich wollte keine unnötigen Fragen provozieren und setzte mich deswegen auch vorsorglich in Bewegung um die Aufmerksamkeit auch ja nicht in diese Richtung zu lenken. Obwohl, da ich jetzt so weiterlaufen konnte wie vorher war das schon etwas merkwürdig wie ich zugeben mussten. Aber vielleicht achtete er gar nicht darauf. Was natürlich ganz besonderes Glück von meiner Seite aus wäre. "Ich bringe sie dann mal zu ihrem Haus. Es ist schon spät und ich denke sie werden hier gleich morgen anfangen.", sagte ich während ich ihn passierte und auf seiner Höhe stehen blieb. "Also dann, sie wurden am...", nun stockte ich kurz und meine nachfolgende Aussage, welche den Satz beendete klang mehr als nur verwundert:"...Strand einquartiert?!". Wieso war mir das erst jetzt aufgefallen? Ich meine den Wohnort hat man ihm bestimmt zwangsläufig zugewiesen, oder? Bei der Angst ein Schiff zu betreten wohnt man doch nicht freiwillig in Wassernähe. Ich schaute kurz etwas ungläubig das Ufer entlang und an seinem Gesicht vorbei, schüttelte danach aber den Kopf. "Also, hier entlang." , gab ich noch einmal kurz die Richtung an und setzte mich wieder in Bewegung. Mal schauen ob ich in der Dunkelheit den Weg überhaupt noch finde. Nein, ein weiteren peinlichen Patzer darf ich mir nicht mehr erlauben. Wenigstens muss ich ich nicht vor ihm her humpeln. Wenn ich etwas nicht haben wollte in diesem Moment, dann Mitleid. Nur zur Sicherheit überzog ich mein anderes Bein ebenfalls mit einem Metallfilm. Nur um auf Nummer sicher zu gehen. Außerdem schrieb ich mir Gedanklich Blasenpflaster auf die Einkaufsliste. So wie ich in meinen aktuellen Schuhen hierher gesprintet bin, würden mich diese morgen früh garantiert begrüßen.
Kyo verließ das Schiff, mit welchem er auf die Insel gekommen war und nahm sich erstmal einen Moment Zeit, um die neuen Gerüche auf sich wirken zu lassen. Ja, es stimmt schon, es riecht hier irgendwie...divers, dachte er sich während er sich mit einem kurzen Blick orientierte. Lange wollte er sich hier nicht aufhalten, zu viele Eindrücke auf einmal. Sich direkt auf den Weg ins Weisenhaus zu begeben, reizte ihn aber auch nicht. Erstmal wollte er sich sammeln, bevor er diesen Schritt in seine Zukunft setzte. Er beschloss, sich erstmal auf den Weg Richtung Stadtpark zu machen, viel Gepäck hatte er sowieso nicht und dort konnte er mal in Ruhe runterkommen.
Schon von weitem sah ich das Ufer der Insel Isola auf mich zukommen. Das würde es nun also sein, mein neues Zuhause. Ein neues Zuhause, und ein neues Leben. Hier würde keiner wissen, wer ich war, ich könnte ganz von neu anfangen. Ich war fast die ganze lange Fahrt auf dem Deck des Schiffs gewesen, und hatte das Wasser beobachtet. Es beruhigte mich einfach ungemein, das sanfte hin und her der Strömungen zu beobachten. Ich muss auch zugeben, manchmal habe ich mit meiner Magie das Boot ein bisschen angetrieben. Damit es ein wenig - nur ein unauffallendes Bisschen wenig - früher auf Isola ankam. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Reling und schaute auf mein Handy. Mitternacht. Obwohl das Schiff dank eines Defektes verzögert gestartet war, werden wir nun doch früher auf der Insel angekommen als geplant. Ich musste lächeln, denn das war mir zu verdanken. Ich steckte das Handy weg, und lies meinen Blick noch ein mal über die wunderschöne Szenerie vor mir schwenken. Es war fast zu kitschig schön. Der Vollmond, der sich im Meer spiegelte und die Moleküle des Wassers zum Glitzern brachte. Dazu wehte eine sanfte Brise. Ehe ich es mich versah, legte das Schiff auch schon an. Ich schnappte mir meinen Koffer und verließ gemeinsam mit den anderen Menschen das Schiff. Viele waren es nicht. Was mich auch nicht wunderte, wer sucht sich auch diese Uhrzeit aus, um auf der Insel anzureisen. Ich wusste genau wo ich hinmusste, also machte ich mich auf den Weg zum Waisenhaus. Müde war ich auch schon.
Hayumi taumelte von dem Schiff, bemüht sich nicht schon wieder zu übergeben. Und ich dachte, ich hätte alles Schlechte dieser Welt gesehen... Die Seefahrt war eine ganz neue Erfahrung für sie gewesen - und keine die sie wiederholen wollte. Immernoch ein wenig betäubt, tapste sie einige Meter weiter zum Ufer, setzte sich und ließ die Beine übers Wasser hängen. Wegen ihres schlechten Zustandes sah sie aus, alswäre sie aus gefärbtem Glas, doch ihr wurde versichert, dass jeder hier an magisches gewöhnt war, sodass sie sich keine Gedanken machte. Als sich ihr Bauch einige Momente später erholt hatte, packte sie das letzte Reisbällchen aus ihrer Lunchbox aus. Sie wusste zwar nicht so genau, ob es noch nicht verdorben war, doch nachdem sie drei Tage kein Gramm in sich behalten konnte, war ihr das egal und sie schlang das matschige Reisbällchen hinunter. Ihr Geld hatte sie für Essen und Schlaftabletten auf dem Schiff ausgegeben, sonst hätte sie sich ohne umschweife in der Stadt ein Sandwich geholt. Hayumi wollte sich gerade erheben, um sich nach jemandem um zu sehen den sie bestehlen konnte, als sie hinter sich ein weißes Stück Stoff im Augenwinkel bemerkte.
Yui ging erleichtert vom Schiff. Endlich hatte diese lange Reise ihr Ende gefunden. Da sie nicht schwimmen konnte, war es ihr auf dem Schiff recht unangenehm gewesen. Falls etwas passiert wäre, wäre sie zwar nicht gleich ertrunken, da sie ja über dem Wasser schweben konnte, allerdings hätte sie dies höchstens einige Stunden durchgehalten. Doch nun hatte sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Wie immer war sie Barfuß unterwegs und sie ließ ihre Füße durch den warmen Sand gleiten. Durch ihr geringes Gewicht sank sie nicht mal ein bischen im feinen Sand ein. Orientierungslos blickte sie sich um. Yui entdeckte ein Mädchen mit scheinbar gläserner Haut, traute sich aber nicht diese anzusprechen, da sie gelernt hatte, dass es unhöflich war, jemanden beim Essen zu stören. Nicht nur wegen ihrer geringen Körpergröße, sondern auch wegen ihrer unbeholfenen kindlichen Art, wirkte Yui gerade noch mehr wie ein kleines Mädchen als sonst. Schließlich sah sie ja auch aus wie eine 8-jährige. Langsam schritt sie Stück für Stück weiter über den Sandstrand des Hafens und versuchte sich zu orientieren. Dabei kam sie dem Mädchen immer näher.
Für einen Augenblick war Hayumi unsicher. Wollte diese Person etwa zu ihr? Sie lehnte sich ein Stück nach vorne, sodass sie, als sie für einen kurzen Moment ihren Körper verließ, nur ein bisschen in sich zusammen sackte. Das glasige ihrer Haut, sah nun aber nicht mal mehr gefärbt aus, sodass Sie wie eine polierte Eisskulptur aussah. Ihre Seele bewegte sich auf die andere Seite des leblosen Mädchens, sodass Hayumi alles hinter ihrem Rücken sehen könnte.Nur ein kleines Mädchen... und auch noch ohne Schuhe... Die wird sich nicht lohnen.Eine sieben oder achtjährige, die nicht einmal Geld für Schuhe hatte, war nun wirklich unter Hayumis niveau. Ein wenig erschrecken, wollte Sie Sie aber trotzdem. Ruckartig fuhr wieder leben in ihren Körper, sie ließ alle Farbe aus ihrem Gesicht weichen und warf sich hoch um dem kind ins Gesicht zu starren. "Hallooo!" flötete Sie.
Yui befand sich gerade hinter dem Mädchen als dieses sich plötzlich umdrehte und sie ansprach. Natürlich erschreckte sie das etwas, aber eben nur ein kleines Bischen, da sie das Mädchen ja bereits vorher schon gesehen hatte. Wäre sie aus heiterem Himmel aufgetaucht hätte Yui sich bestimmt mehr erschreckt. "Ähm, hallo..." antwortete sie dem Mädchen schüchtern und blickte sie neugierig an. Ob sie sich hier wohl schon auskannte? Ihrem Aussehen nach zu Urteilen war sie keinesfalls ein Mensch. Also gehörte sie doch hier her, oder?
Hayumi richtete sich nun vollständig auf, sichtlich enttäuscht von der reaktion des Mädchens. Sie kratzte sich am Hinterkopf, und fühlte sich wie eine Idiotin. Das hätte ich mir verkneifen sollen, ich glaube nicht das sich die leute hier so leicht erschrecken lassen. Sie musterte das Kind, welches Sie nun ziemlich verunsichert anblickte und zu erwarten schien, dass Sie irgendwas sagte. Nach kurzem überlegen, reichte sie dem Mädchen die Hand. "Hayumi Iki!" stellte die Dämonin sich vor. "Hab ich dich auf dem schiff gesehen?" Grinsend wartete Hayumi, dass die Kleine ihre Hand ergriff. Diese würde der Hand der Fremden nachgeben, und sich wie ein Klumpen Spinnenweben anfühlen.