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Shima no Koji :: Die Stadt :: Am Strand

Der Hafen
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Bürgermeister Koji

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BeitragThema: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptySo 11 Okt 2009 - 15:04
das Eingangsposting lautete :

Der Hafen




An Isolas Hafen ankern nur wenig große Schiffe, dafür jedoch umso mehr kleinere Boote. Auch die S.K. Isola, jenes Passagierboot, das fast täglich neue Teenager auf die Insel bringt, ankert hier. Zu jeder vollen Stunde hat man die Möglichkeit, mit dem Boot auf das Festland zu reisen.



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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyMi 3 Nov 2021 - 19:15
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gabriel

cf: erster Post

Mein Herz machte einen großen Hüpfer als die Silhouette der Insel Isola in der Ferne erschien. Ich stand auf dem Deck und starrte so lange zu ihr bis sie direkt vor mir war und wir an einem kleinen Hafen anlegten. Mein Gepäck war bis dahin bereits gepackt weil ich es kaum erwarten konnte endlich anzukommen. Einen ganzen und einen halben Tag war ich auf dem Boot und davor einen ganzen und einen halben Tag unterwegs um überhaupt ans Meer zu kommen. Als das Boot langsam seitlich an das Steg schlitterte und ein Paar Fremde es am Steg befestigten atmete ich einmal tief durch. Mittlerweile war mir die Seeluft mehr als nur bekannt, sie hatte sich förmlich in mein Hirn gebrannt, doch nun waren auch andere Gerüche in der Luft. Ich roch die Menschen und die Tanks der Boote, Seetang, Fisch und noch vieles mehr was ich noch nie zuvor gerochen hatte. Mein Herz fühlte sich an als würde es flattern aber ich machte mir keinerlei Sorgen. Ich war so voller Vorfreude, dass ich schon die ganzen letzten Tage taggeträumt habe über diese Insel. Vielleicht gibt es hier ja andere Hundemenschenklans mit denen ich mich anfreunden kann? Oder ein Volk von Halb-Schmetterling-Halb-Mensch-Wesen. Ob es einen Club für Bogenschießen gibt oder man im Rudel jagen gehen kann? Ich habe mir so vieles ausgemalt!

Als ich endlich das Boot verließ und auf der fein gesteinerten Straße direkt am Meer stand ließ ich meinen Blick in aller Ruhe schweifen. Nach vorne war mein Blick durch eine kleine Stadt versperrt wie ich sie schon von Zuhause kannte. Sie sah wie eine gewöhnliche Menschenstadt aus. Im Hintergrund sah ich allerdings Hügel und Berge, Wälder und ein großes abgesondertes Gelände. Es sah aus wie eine Schule. War das die Schule, die ich bald mit den anderen besonderen Wesen besuchen werde? Eine Briese wehte meinen Schweif umher und ich roch abermals neue Dinge. Die Ohren legte ich leicht an um das Rauschen des Windes nicht also laut zu hören. Ich sah die Sonne auf die sonderbaren Bäume am Ufer (Palmen) strahlen und schritt langsam voran. Es waren einige Leute hier, die alle nach Menschen aussahen. Ich lauschte ihren Gesprächen, erfuhr aber nichts außergewöhnliches. Es führte nur ein Weg weg vom Hafen und direkt zur Stadt, wahrscheinlich werde ich dort einfach mal nach der Schule fragen.

Ich zuckte zusammen, als ein komisches Gekreische begann. Instinktiv legte ich meine Ohren an und duckte mich leicht, den Schweif in Achtung aufgestellt. In Richtung des Geräusches guckend erblickte ich zunächst eine ältere Dame, die gemütlich auf einer Bank saß und einigen weißen Vögeln (Möwen) Brotkrumen zuwarf. Diese Vögel prügelten sich um das Futter und machten dabei diese schrillen Geräusche. Ich atmete auf. Hier wird es wohl noch so einiges geben, was mir einen ganz schönen Schrecken verpassen kann. Ich setzte ein Lächeln auf und lachte leise. Komischerweise freue ich mich auf diese Momente! Als ich meinen Weg fortsetzen wollte stand unweit vor mir plötzlich eine große Person, die etwas sonderbar aussah. Und diese Person sah mich direkt an. Er hatte ganz helle, kurze Haare und stechende Augen, aber das war noch nicht das schrägste an ihm: Sein Gesicht war voller komischer Metallteile, die über seiner Augenbraue, am Ohr, unterm Mund und an der Nase herumhingen. Er machte mich etwas nervös, also versuchte ich, ihn zu beschwichtigen indem ich meine Ohren etwas absenkte und ihn anlächelte, nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Meine Rute begann locker von links nach rechts zu wedeln, während wir uns so betrachteten.

Vielleicht hatte er noch nie einen Hundemenschen gesehen? Er selbst sah aus wie ein ganz normaler Mensch, mal abgesehen von seinem Gesicht und seiner komischen Haar- und Augenfarbe. Ich wartete vorsichtshalber ab, bis er sich bewegte, bevor ich weiterginge oder reagierte, je nachdem ob er freundlich oder böse erschien.


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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyMi 3 Nov 2021 - 19:53
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gorou

cf: Vom Wohnheim

"Hol ihn schnell ab.", äffte der Blondschopf seinen Vorgesetzten nach. "Dann wirst du den Weg grad selber nochmals kennenlernen." Laut seufzte der junge Mann, welcher mit seinem neuen Beruf noch nicht vertraut war. Den langen Hatsch zum Hafen nutzte Gabriel zum Runterkommen. Die frische Luft tat gut, doch sogleich der Hüne am gewünschten Platz ankam, lehnte er sich an das Hafengeländer und beugte seinen Oberkörper etwas nach vorne.
"Hm.", entkam es ihm studierend, als er sich die Umgebung und die Leute ansah. Niemand hier, den er mitnehmen musste? Irgendwo musste doch ein Schüler rumlümmeln... oder hat sich der Meister hierbei schlichtweg vertan? Geschickt drehte er sich um und lehnte mit seiner Hüfte gegen die oberste Stange. Die Sucht rief, so nahm Gabriel seine Zigarettenpackung heraus, schnappte sich einen Stängel mit den Lippen, ehe er mit dem Feuerzeug vor seiner Schnauze rumhantierte. Mit einem Schnipp entfachte der Erzieher ein Feuer, hielt es vorsichtig an den Glimmstängel und zog genüsslich daran, sodass das Ende erglühte.
Tief durchatmend pustete der Blondie den Rauch aus seinem Mund. Sein Puls wurde ruhiger, seine Züge entspannten sich... so steckte er seine Suchtstangen wieder in seine Hosentasche, ebenso das Feuerzeug.
Erneut ließ er seinen Blick schweifen, beobachtete rauchend die Umgebung und die Menschen, welche umherwuselten, gehetzt von A nach B liefen oder in Ruhe die Zeit am Hafen genossen. So kam es auch dazu, dass er mit erneutem Zug an seinem Glimmstängel eine ältere Frau ins Auge fasste - nicht weil sie ihm gefiel, viel mehr war es spannend, wie sie die Vögel fütterte. Dass diese Vieher dadurch immer wieder an diesen Ort kommen würden... ob die alte Dame auch daran dachte? Vielleicht wollte sie es so, damit sie nicht so einsam war.
Die grünen Augen zuckten zur Seite, als wenige Vögel aufschreckten und eine Runde drehten, ehe sie wieder bei den Brotkrümel am Boden landeten um gegen die anderen Schnabeltiere um ein Stück des Laibes zu kämpfen. An dieser Stelle kam es soweit, dass eine kleine Person die Aufmerksamkeit des Erziehers ergatterte. Erst wirkte dieses Wesen etwas verängstigt, anschließend jedoch lachte die Gestalt. Was für ein merkwürdiges Ding. "Und was für flauschige Ohren der hat..."
Plötzlich bemerkte die Gestalt wohl, dass er von einem Raucher angestiert wurde. Doch auch der Blondschopf wurde von ihm gemustert, als wäre er hier derjenige, der schräg aussah. Natürlich war dies auch der Fall mit seinen tausenden Piercings im Gesicht und sonst wo. Wie Nojra mal erwähnte - er war wohl der bunte Hund von Isola. Kurz kniff der ehemalige Pizzabäcker die Augenbrauen zusammen. Infolgedessen standen sich die Zwei gegenüber und betrachteten sich ausgiebig ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
Gabriel verkürzte mit einem tiefen Zug seine Zigarette sichtlich, wich mit seinem Blick jedoch nicht von der Flauscheohrengestalt. "Was schaust du mich so an?", grummelte der Hüne, ehe er den Rauch aus Mund und Nase entweichen ließ.
Erneut erforschten die grünen Augen die Umgebung. Es war ruhiger geworden, das Schiff, das zuvor angelegt hatte, war leer geräumt worden. Ob sein Gegenüber etwa Gorou war?
"Wer weiß.", dachte er sich nur, schließlich hatte er keine guten Informationen zur Gestalt bekommen, sondern wusste nur den Namen des neuen Bewohners, den er ins Waisenhaus bringen sollte. "Wie ätzend."
Er hätte ihn auch schlichtweg fragen können, ob er die gesuchte Person war. Doch so wortkarg wie Gabriel nun mal war, ließ er den Moment an ihn vorbei rauschen.




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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyMi 3 Nov 2021 - 20:36
Donnerstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gabriel

Der Mann öffnete schließlich seinen Mund und und bellte "Was schaust du mich so an?" Es klang ein wenig wie eine Drohung und aus Respekt stoppte meine Rute. Ich legte die Ohren ein wenig weiter an und machte mich ein wenig kleiner, schließlich möchte ich nicht angegriffen werden. Mein Lächeln behielt ich auf den Lippen. "Verzeihen Sie mein Starren, aber Sie sehen einfach sehr interessant aus.", sagte ich ehrlich und ging vorsichtig ein paar Schritte näher an ihn heran. Ein strenger Geruch stieg mir in die Nase und ich kannte ihn sogar aus der Menschenstadt. Es waren diese komischen Stifte, die sich manche anzündeten und an der Spitze zum leuchten brachten indem sie sie in ihren Mund steckten. Dann atmeten sie den stinkenden Qualm aus. Was genau der Sinn und Zweck dieser Teile ist habe ich noch nicht gelernt. Ehrlich gesagt fällt mir keiner ein, außer andere Menschen mit stinkender Luft zu stören und die Überreste auf den Boden zu werfen. Vielleicht ist es so etwas wie die Düngerstäbchen, die Meister Kamaji Zuhause für die Blumen hergestellt hat. Das würde jedenfalls diesen Gestank erklären.

Ich blieb wegen des Geruchs zwei Meter auf Abstand, aber ich war nahe genug um mit dem Fremden reden zu können. Dennoch klemmte ich mir die Nase mit meinen Fingern zu. "Ich kam gerade mit dem Boot an und muss zu einem Waisenhaus. Dort sollte auch eine Schule in der Nähe sein." erklärte ich dem Mann. Da er ein Einheimischer zu sein scheint sollte er mich auf den rechten Weg weisen können. "Wissen Sie den Weg dorthin und könnten Sie ihn mir bitte beschreiben?" Meine Ohren horchten auf seine Antwort. Ich musterte sein Gesicht, vor allem diese Metalldinger, ehe meine Augen wieder zu seinen Augen zurückschnellten. Ich will ihn nicht wütend machen, also zeige ich mich von meiner sehr höflichen Seite.

Ich hielt noch immer meine kleine Tasche, die ich in der Schule genutzt habe um meine Sportsachen zu transportieren. Es befand sich nicht sonderlich viel in ihr, lediglich ein paar Shirts und Stoffhosen und das Mobiltelefon, welches ich von meiner Mutter bekommen hatte. Ich hatte es noch nicht viel benutzt, da ich nicht wirklich verstehe wie es funktioniert. Natürlich ist es hilfreich, es kann Licht erzeugen und man kann mit Leuten reden die weit weg sind und sie sogar sehen, wenn sie auch so ein Gerät hatten. Man kann sich Briefe schreiben und sie blitzschnell zu Leuten auf der anderen Seite Japans schicken und eine Frage eintippen und seine Antwort von etwas namens Internet bekommen. Ich habe zwar noch nichts davon ausprobiert, weil keiner den ich sonst kannte so etwas besaß, dennoch hielt meine Mutter es für nötig mir sowas mitzugeben. Ich vernahm ein kurzes Vibrieren und eine kleine Melodie aus meiner Tasche und sah auch sofort nach, was es war. Es ging von dem Mobiltelefon aus. Auf dem Gerät erschien eine Nachricht: "Sie befinden sich nun im besten H2O-Netz Japans und können ab sofort kostenlos surfen und Nachrichten empfangen..." Bevor ich mit dem Lesen fertig war vibrierte es nochmals. Eine weitere Nachricht. "Sehr geehrter Herr Inunosenchi, wir möchten Sie herzlich als Schüler Isolas wilkommen heißen. Bitte warten Sie bei Ihrer Ankunft auf der Insel auf einen Mann namens Gabriel Wallin. Er ist Erzieher unserer Einrichtung und wird Ihnen bei Ihrer Ankunft helfen. Mit freundlichen Grüßen, gez. Vincent Tunstell."

Ich überlegte einen Moment und schaute auf zu dem Mann vor mir. "Sind Sie Herr Wallin?" fragte ich offen heraus. Ich habe keine Ahnung, wer Tunstell oder Wallin sind, die Chancen standen aber gut, dass mir der Mann vor mir aber weiterhelfen kann. Und falls nicht, kann er mir vielleicht anders helfen.


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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyDo 4 Nov 2021 - 13:50
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gorou

Es war doch sehr auffällig, wie abrupt das Wedeln mit dem Schwanz stoppte. Womöglich war sein Verhalten seinem Tierwesen sehr ähnlich, was auch erklärte, warum die Gestalt freundlich blieb, obwohl Gabriel es nicht zu ihm war. Wie ein Hündchen eben, sehr menschenverbunden und trotz Enttäuschungen stets treu. “Etwas armselig…“, dachte sich der Hüne. Der Erzieher hingegen tat sich nicht so leicht mit dem Aufbauen neuer Beziehungen. Doch wenn ihm eine Person wichtig war, dann ähnelte sein Verhalten wohl zum Teil die eines Hundes.
Ehrlichkeit wusste der Blondschopf zu schätzen, weshalb seine Lippen kurz zuckten und man sich einbilden konnte, dass ihm die Aussage seines Gegenübers gefiel. Schlussendlich war es nicht das erste Mal, dass man ihn – womöglich aufgrund seiner Piercings – so anstarrte. Relevant war für Gabriel nur, wie die anderen damit umgingen, wenn man dasselbe mit ihnen machte. Dem Kleinen schien das pupsegal zu sein. Dies war wohl der Grund, warum es dem Norweger ebenso erging.

Mit näselnder Stimme wegen der zugehaltenen Nase fragte das Hündchen nach dem Weg zur Schule. Also war er die von ihm gesuchte Person! “Mhm.“, kam es zwischen den Lippen hervor, ehe er den wohl letzten Zug seiner Zigarette genüsslich in seine Lunge ließ. Der Rauch sprudelte nebensächlich empor, als er ihm knapp antwortete: “Ich kann dir den Weg zeigen.“
Die Vibration eines Gerätes erlangte die Aufmerksamkeit der Beiden, sodass der Erzieher die Zeit nutzte, in der der Junge auf sein Handy stierte, um den Glimmstängel auf dem Boden auszudrücken. Vorsichtig beugte er sich nach unten, drückte den Rest der Zigarette fest auf den Untergrund, sodass nur mehr der leere, geknickte Filter übrig blieb. Anschließend erhob er sich wieder und packte den Müll in die nur mehr halbvollen Zigarettenpackung. Hierbei dachte er an Nojra’s Worte, welcher es sehr wichtig war, dass die Insel und dessen Umwelt geschützt wurde. Sie hatte Recht damit, dass es unnötig war, den Müll einfach liegen zu lassen.

Nachdem Gabriel mehrmals durchatmete und den Jungen weiterhin beobachtete, wandte sich auch die Gestalt zu ihm und erwähnte seinen Nachnamen. Daraufhin zuckte es an seinen Ohren. “Da vertraut mir wohl jemand nicht genug und denkt, dass ich die Aufgabe nicht hinbekomme, den Jungen selbstständig abzuholen.“
Ein schlichtes Nicken sollte Antwort genug für den Neuen sein. “Und du heißt also Goru.“, stellte Gabriel fest und war dabei nicht sehr sensibel, ob er den Namen richtig aussprach. Es war für ihn unmöglich alle unterschiedlichen Aussprachen der kompliziertesten Namen zu merken.
“Nun gut, lass uns gehen, es ist ein etwas längerer Weg.“, kündigte der Erzieher an, was jedoch nur zum Teil stimmte. Es kam immer auf die Motivation und das Tempo an, doch in diesem Fall auch darauf, sich nicht zu verlaufen. Alles in allem wollte er keine leeren Versprechungen ankündigen und erhoffte sich, dass der Kleine überrascht war, wie zügig die Beiden sein konnten.

So lief der Hüne voraus ohne groß auf eine Reaktion seines Gegenübers zu warten. Über die Schulter blickend war er es, der en Small-Talk eröffnete. Schließlich wirkte der Junge redeaktiv und wollte bestimmt so einiges von sich preisgeben. “Lief denn alles gut auf der Reise hierher?“, erkundigte er sich, ehe er fortfuhr: “Dass ich dich schief anstarrte, hat dich wohl weniger gestört. Diese Ohren und der Schweif sind aber auch sehr auffällig.“ “So, genug geredet!“, dachte sich der Blondschopf und erwartete, dass er nun nur mehr zu hören musste. Vielleicht war der Kleine ja auch so eine Tratschtante wie Noj.




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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyDo 4 Nov 2021 - 14:51
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gabriel

Ich konnte mich als glücklich schätzen direkt die richtige Person gefunden zu haben. Und meine Freude zeigte ich auch indem ich abermals ein Lächeln aufsetzte, was diesmal auch meine scharfen Eckzähne zeigte. Meine Rute begann abermals zu wedeln und es störte mich nicht weiter, dass er meinen Namen falsch aussprach. "Gorou." korrigierte ich in knapp und dann ging es auch schon los. Ich schmiss mein Mobiltelefon in meine Tasche und schloss sie, ehe ich sie fix vom Boden aufhob und dem großen Mann hinterher tappste.

Meine Augen schweiften schnell überall hin je weiter wir in der Stadt voran wanderten. Die Sonne stand tief und es war noch einiges los auf den Straßen. Ich joggte entspannt hinter Gabriel her, da dieser doch ziemlich lange Beine hatte und einen ganz schonen Zahn an Geschwindigkeit drauf hatte. Ich roch Abendessen aus einigen gekippten Fenstern und verschiedenste Dinge aus den Läden, die jetzt teilweise geschlossen wurden. Ich sah hauptsächlich Menschen in den Fenstern, Läden und auf den Straßen. Im allgemeinen war es sehr aufregend für mich ohne eine Verkleidung hier herumzulaufen und immer wenn mich jemand ansah fing mein Herz schnell zu pochen an. Die Reaktionen scheinen aber neutral bis positiv zu sein. Ich schnappte von ein Paar jungen Frauen auf wie süß sie meine Ohren fanden und ein kleines Mädchen sagte zu ihrer Mutter sie wolle mich streicheln. Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen!

Als Gabriel mich über seine Schulter hinweg ansprach schnellte mein Kopf mit aufgerichteten Ohren in seine Richtung. Er fragte mich nach meiner Reise und ich nickte enthusiastisch. "Das war das erste Mal, dass ich auf einem Boot war!" merkte ich begeistert an und schaute verträumt in den Himmel. "Die Geräusche der Wellen und die Schaukelbewegngen waren erst ziemlich komisch aber dann total entspannend." erzählte ich weiter. Mir kam eine Frage in den Sinn, die ich auch direkt laut aussprach: "Hört man von meinem Schlafzimmer aus auch die Wellen?" Das wäre sehr gut! So kann ich noch leichter einschlafen als sonst! Gabriel kam auf mein Aussehen und meine Art zu sprechen und ich kicherte auf, mein Ohr verlegen kratzend. "Ich weiß ja, dass ich nicht ganz normal aussehe, das bin ich aber auch schon gewöhnt." Ich winkte einem Pärchen zu welches uns entgegenkam und mich betrachteten während sie tuschelten. Sie fingen an zu lächeln und winkten zurück. "Ich glaube, ich mag das sogar. So kann man leichter Freunde finden." sagte ich leise zu Gabriel und grinste. Meine Ohren zuckten zufrieden zur Seite und zurück und ich legte kurz einen Zahn zu, sodass ich neben ihm laufen konnte. "Bist du ein Mensch?", fragte ich schließlich ganz offen heraus.

Er sah sonderbar aus, aber doch menschlich. Trotzdem hatte ich das Gefühl als wäre das nicht des Rätsels Lösung. Er hat einen seltsamen Geruch an sich, den ich nicht zuordnen konnte. Mir brannten eine Menge Fragen auf der Zunge und ich versuchte, ihn nicht mit ihnen zu überschütten. "Was gibt es denn sonst noch für Leute hier auf er Insel? Gibt es andere Hundemenschen wie mich?" fragte ich mit leuchtenden Augen und malte mir die seltsamsten Halbwesen aus. Es wird schwierig sein, heute einzuschlafen. Vielleicht sollte ich später noch ein wenig die Insel erkunden und mich etwas auspowern!


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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyFr 5 Nov 2021 - 18:14
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gorou

Dieser kleine Kerl hatte eine ausgiebige Freude an der aktuellen Situation hier auf der Insel gelandet zu sein. Das merkte man deutlich an seinem breiten Grinsen und des wedelnden Schweifs. Zudem schien es ihn keineswegs zu stören, dass Gabriel den Namen nicht ganz richtig ausgesprochen hatte, korrigierte ihn jedoch zugleich.
Rein körperlich legte der Erzieher gleich ein ordentliches Tempo an, sodass das Hündchen Gas geben musste um mithalten zu können. Die Idee dahinter war jedoch, dass er nicht auf dumme Gedanken kam und sich hoffentlich nicht zusehr von den anderen Dingen ablenken ließ. Schließlich wollte der Blondschopf so rasch wie möglich im Waisenhaus ankommen. Der Neuling war bestimmt hungrig und es war sicher nicht verkehrt noch zeitig etwas zum Essen zu holen.
Es waren einige Leute unterwegs, doch während Gabriel's Gesicht nicht so unbekannt war, war der Wuffi derjenige, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Und wie erwartet plauderte er munter drauf los, erzählte von seinem ersten Mal auf einem Boot, von den Wellen und ... sonst noch einigen Kram, ehe er nachfragte, ob der Erzieher wohl zu den Menschen gehörte. Er war äußerst lebendig und wollte sogleich in Erfahrung bringen, was es denn noch so für Wesen auf der Insel gab und ob sich da noch mehr Hundemenschen herumtrieben.
"Das musst du selber herausfinden. Ich hoffe jedoch, du hast keine Angst vor Werwölfen.", erwähnte der Erzieher, blickte kurz in seine Richtung um seine Reaktion einzufangen, ehe er wieder sein Blickfeld auf den Weg vor ihnen einschränkte. Nach dem Werwolfangriff konnte das gut sein, dass einige Bewohner etwas gegen diese Vieher hatten. Doch der kleine Kerl wirkte jetzt nicht wie ein gefährliches Tier. Eher wie ein Border Collie, welcher so viel Tricks wie möglich zeigen wollte um die Anderen von sich zu überzeugen.
"Was weiß ich, was es da alles gibt. Ist eher die Frage, was es nicht gibt. Tiermenschen, Zauberer, Engel, Nixen... und so..." Damit er mit der Antwort zufrieden war, zählte der Blondie die ersten paar Wesen auf, die ihm just in diesem Moment einfielen. Jedenfalls schien Gorou zu merken, dass der Erzieher weniger damit am Hut hatte. "Ich nehme an, dass ich ein Mensch bin, ja.", erzählte er und gab somit persönliche Informationen preis, was recht unüblich für den Einzelgänger war. "Wenn du mich jedoch unterschätzt, wirst du einen gewaltigen Fehler eingehen." Es klang wohl wie eine Drohung. Doch wollte er seine Position klären, sodass es zu keinen Überraschungen kommen sollte.
"Und die Wellen...", auch diese Frage ließ der Hüne nicht unbeantwortet, "...kannst du mit deinen Ohren bestimmt hören. Ich jedoch nicht." "...und das ist auch gut so." Gabriel würde bestimmt kein Auge zu machen können, wenn er die Wellen des Meeres rauschen hörte. Albträume würden ihn jagen, sodass der Erzieher nur die Hoffnung nicht verlieren konnte, rasch aufzuwachen und nicht mehr einschlafen zu müssen. Über seine Phobie jedoch verlor er kein Wort.

Der Neuling war eine Spur zu aufgedreht. Dennoch verspürte der Erzieher keine Abneigung gegenüber dem Hündchen, womöglich aufgrund seines Erscheinens und dem Drang, seine Ohren zu flauschen. Gemeinsam liefen die Beiden den Strand entlang in Richtung Schule. "So also wir sind eigentlich von der Stadt weg, die ist eher Südwestlich der Insel. Wir müssen in Richtung Norden, kommen dann an der Schule vorbei und laufen dann Richtung Wohnheim." Etwas kannte sich der junge Mann aus, so erklärte er Gorou, wie er sich mittels Sonnenstand wohl etwas zurecht finden konnte. "Mh, in der Stadt kannst du dein Taschengeld natürlich so ausgeben wie du willst. Natürlich gesetzeskonform." Erneut blickte er mit seinen grünen Augen zu dem kleinen Wuschelkopf hinunter. "Gorou, wie alt bist du?" Je nachdem durfte er ja auch Alkohol konsumieren oder nicht. Je nachdem durfte er gewisse Locations anpreisen... oder lieber nicht. Dass er kein vorbildlicher Erzieher war, das ließ der ehemalige Pizzabäcker mal unkommentiert.




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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptyFr 5 Nov 2021 - 22:11
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gabriel

Gebriels Antwort auf meine Fragen waren zunächst nicht ganz eindeutig, doch etwas anderen erhascht schon da meine Aufmerksamkeit. Ich legte meinen Kopf schief. "Was sind Werwölfe?" Das Wort hatte ich noch nie gehört. Ich weiß sehr wohl was Wölfe sind, zu denen pflegten wir daheim nämlich eine enge Allianz. Ich beneidete sie immer um ihre volle tierische Form. Es ist zwar in meinem Volk nicht üblich, aber es gibt Aufzeichnungen von Vorfahren und Familienmitgliedern die zeigen, dass es auch für mich möglich sein könnte. Meine Mutter war eine derjenigen, die jedenfalls ihre Ohren und den Schweif verschwinden lassen konnte und das war ja schonmal etwas wert! Ich spitzte meine Augen abermals als er aufzählte was es er hier schon alles an Wesen getroffen hatte. Ich kannte natürlich nur meine eigene Rasse, konnte mir aber auch ausmalen was Zauberer sind... Engel und Nixen aber? "Wow...!" hauchte ich verträumt als ich mir ausmalte wie diese Wesen wohl aussahen.

Schließlich entschied sich mein Erzieher jedoch dazu mir meine Frage zu sich selbst ordentlich zu beantworten. Es erschien mir aber so als wäre er sich selbst nicht wirklich sicher. Ich hatte kaum Zeit verwirrt auszusehen, denn Gabriel sagte etwas leicht bedrohliches. Meine Ohren legten sich an meinen Kopf and und ich lächelte. "Keine Sorge, ich bin kein Freund von Vorurteilen." erklärte ich und hob meine Hand schützend vor meine Brust. Ich lachte leise und meine Körperhaltung entspannte sich wieder etwas. "Das einzig ungewöhnliche an mir ist ja auch nur meine Rasse. Ich schätze, in einem richtigen Kampf würde ich gegen die meisten den kürzeren ziehen." Ich kratzte mir verlegen am Öhrchen. Leider ist das die volle Wahrheit. Ich kann zwar gut Bogenschießen und ausweichen aber sobald mir jemand zu nahe kommt oder Magie einsetzt werde ich schlecht dazu kommen Pfeile zu schießen. Vielleicht kann ich das hier ja auch lernen!

Ich lächelte ihm ins Gesicht. "Und Ihr Charakter hat mich auch schon überzeugt, wenn Sie das meinen." gab ich offen zu. Er war aufrichtig und verbog sich nicht für andere - jedenfalls hat er es anscheinend bei mir nicht getan. Das allein ist nicht selbstverständlich und schätzenswert. Da wo ich herkomme ist der Charakter wichtig, denn jeder sieht sich sehr ähnlich. Daher ist es auch für mich nicht unwichtig einfach ich zu sein. Gabriel war super nett und erklärte mir so viele Dinge, dass ich gar nicht mehr so viel nachfragen brauchte! Genau das, was mich gerade glücklich machte.

Gabriel erwähnte die Wellen und kam auf meine Ohren zu sprechen, die ich bei seinem Blick auf sie verspielt zurückzucken ließ. Ich lächelte abermals. Wie nett Gabriel doch ist! Wir verließen die vorortliche Stadt und bogen auf den Strand ab. Durch meine Sandalen versank ich im warmen Sand und staunte nicht schlecht. Es störte mich kein bisschen, viel mehr begeisterte es mich so viel Sand auf einem Haufen zu sehen. Zwar war ich kürzlich schonmal am Meer gewesen, der Hafen jedoch gehörte auch zu einer Stadt und die Küste war komplett mit Beton verbaut, ähnlich wie hier doch viel weitläufiger. Gabriel begann, mir zu erklären wo sich auf der Insel alles befand. Ich nickte, schaute immer in die passende Richtung, die er erwähnte, schließlich habe ich mich seit meiner Geburt so zurechtgefunden. Er sagte ebenfalls irgendwas von Taschengeld. Ich spitzte abermals meine Ohren und sah zu ihm. "Was ist Taschengeld?" Geld, welches ich in der Tasche habe? Aber ich habe gar kein Geld in der Tasche... Ich schaute hinunter auf die Sporttasche in welcher meine Sachen sind. "16 Jahre." antwortete ich brav auf Gabriels nächste Frage, mein Kummer von davor schon wieder vergessen.

Ich stolperte durch den unebenen Untergrund, konnte mich aber fangen. "Das fühlt sich so angenehm an." kicherte ich auf meine Füße guckend. Ich erblickte in der Ferne einige große Gebäude, die wahrscheinlich unser Ziel waren. Das Gebäude welches uns also näher war, schien die Schule zu sein. Meine Augen leuchteten vor Aufregung und ich hielt Schritt mit Gabriel, einfach, weil ich auch so bald wie möglich da sein und alles erkunden möchte!


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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptySa 6 Nov 2021 - 10:10
Donenrstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gorou

Gabriel's Blick verwies auf Verwirrung und Unsicherheit. Er kannte keine Werwölfe, ist aber selber ein Hund. Da hätte man sich eigentlich schon erwartet, dass er sich wenigstens mit verwandten Wesen auskannte. Doch der Kleine lebte wohl bisher in seiner kleinen schönen Welt, las keine Geschichten oder Märchen... "Was zur Hölle hat er die ganzen 16 Jahre denn getrieben?", dachte sich der Erzieher und war gespannt, was aus ihm woh mal werden wird. Ob er sich hier auf Isola zurecht finden wird? Das wird man früher oder später bestimmt noch herausfinden. "Werwölfe sind ... Wolfsmenschen sozusagen. Beachte bitte, dass die Menschen hier sensibel auf dieses Thema reagieren könnten." Gorou war bestimmt die Art von Person, die gleich als erstes in ein Fettnäpfchen trat. Der Erzieher konnte ihm mit diesem Hinweis etwas dabei helfen, dass genau dieser Fall nicht eintrat. Dennoch hatte er es im Gespür, dass es aufgrund seiner Neugierde eher sinnlos war.
Das Hündchen gab ohne zu zögern sofort preis, was wohl seine größte Schwäche war: er konnte gar nicht kämpfen. Kurz entkam dem Erzieher einen Seufzer. Sollte erneut ein Angriff vor uns liegen, war wohl Gorou der erste, der unter Schutz genommen werden musste. Das würde sich der Blondschopf im Hinterkopf behalten müssen.
"Ich muss unbedingt mal herausfinden, was die Kids in der Schule überhaupt alles so lernen." Ansonsten empfand Gabriel es wohl als Pflicht dem Kleinen wenigstens die ersten Schritte des Nahkampfs zu erlernen, auch wenn er sich selber nicht so sicher war dabei. Etwas Übung war nie verkehrt.
Als der Chihuahua den Charakter erwähnte, blickten seine Augen nach Sarkasmus oder Ironie suchend in das Gesicht seines Gesprächspartners. Doch seine Lippen verzogen sich zu einem ehrlichen Lächeln, seine Augen wirkten ebenfalls aufgeschlossen und seine Körperhaltung ... Naja, er versuchte ihm gerade nachzukommen mit dem Tempo. Da konnte man nicht viel aus der Haltung heraus schließen.
Es wurde etwas ruhiger, als wir den Strand entlang liefen. Während Gabriel sich etwas anspannte, entspannte sich der Junge umso mehr womöglich aufgrund der Wellen und des angenehmen Sands zu seinen Füßen. Das Wort "Taschengeld" war dem Tierwesen genau so unbekannt wie "Werwölfe". Es war anstrengend, alles erklären zu müssen. Doch scheinbar war es gerade in diesem Fall wichtig, ihm jede Regel sehr ausführlich zu beschreiben, damit es später zu keinen Überraschungen kommen sollte. Erneut seufzte der Erzieher, ehe er erklärte: "Wenn du dich besonders bemühst in der Schule oder viel im Wohnheim mithilfst, kann es sein, dass du etwas Taschengeld bekommst. Solltest du mehr Geld brauchen, gibt es auch kleinere Jobs für Jugendliche. Übernimm dich aber nicht." Ein Blick zur Seite reichte um zu checken, ob er es verstand oder nicht.
Er schien Spaß am Sand zu haben, stolperte beinahe, fing sich jedoch wieder und hüpfte fröhlich weiter. Es mag merkwürdig erscheinen, wenn man bedenkt, dass er von seiner Familie Abschied genommen hatte und hier auf Isola hinterlassen wurde, er jedoch so hypermäßig happy war. Ob es etwa so schlimm in seinem alten Zuhause war?

Die Beiden wandten sich vom Strand ab, als der Weg nordöstlich weiterverlief am Schulgebäude vorbei. Anschließend kamen sie auf den Pfad, durch welchen sie am schnellsten zum Waisenhaus gelangten. Ein sehr angenehmer Weg, ohne Wellen und Sand, sondern mit Wiese und Bäumen. "Kommen wir zu den Hausregeln.", erwähnte der Erzieher, wich den Blick jedoch keine Sekunde vom Pfad ab, ehe er weiter erzählte: "Rauchen im Gebäude ist untersagt. Ab 22 Uhr bist du im Wohnheim. Ab diesem Zeitpunkt bist du nicht mehr im Mädchentrakt." Nun blickte er zu dem Jungen und musterte ihn erneut. "Du bist doch ein Junge, oder?" Bei seiner merkwürdigen Kleidung und seinem androgynen Erscheinung war das doch ein wichtiger Punkt, den man als Erzieher klären musste.
"Um Elf bist du im Zimmer. Nimm Rücksicht auf die Anderen, ich will keinen Streit klären müssen. Verstanden?" Das war ihm wohl das Wichtigste. So viel Ruhe wie möglich. Das war bei Jugendlichen jedoch nicht immer so einfach. "Alkohol nur Bier und Wein, halte dich zurück. Erbrochenes musst du selber wieder aufwischen."
Er hielt die Hausordnung so schlicht wie möglich, sodass er es auch verstehen konnte, während er mit schnellen Schritten in Richtung Waisenhaus lief.

tbc: Wohnheim: Foyer des Parterres




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BeitragThema: Re: Der Hafen Der Hafen - Seite 25 EmptySo 7 Nov 2021 - 18:57
Donnerstag, 15. Juni 2015, am Abend
mit @Gabriel

Das Thema mit den Werwölfen schien einen wunden Punkt bei Gabriel getroffen zu haben. Er guckte plötzlich ganz ernst drein... also noch ernster als sowieso schon! Er war so nett und erklärte mir was Werwölfe sind, jedoch sagte er auch, dass die Leute hier sensibel auf das Thema reagieren könnten. Ich nickte ihm auf seine Warnung hinzu, diesmal ohne ein Lächeln, denn ich meine es ernst. Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern wenn das Thema aufkommen sollte. Was ist hier nur passiert? So schlimm kann es ja nicht gewesen sein wenn es hier noch Werwolf-Schüler gibt? Dass ich nicht allzu gut kämpfen konnte schien Gabriel auch eher zu ernüchtern. Es war mir selbst ein wenig peinlich. Ich hatte aber auch nicht wirklich erwartet, dass es hier wichtig ist gut kämpfen zu können. Schließlich ist es hier sicher, richtig? ...richtig?

Tatsächlich genoss ich es insgesamt mit Gabriel zu laufen und zu quatschen. Er war sehr aufmerksam und nett, reagierte aber als wäre ihm das nicht klar, als ich es in Worte fasste. Er erklärte mir ohne zu zögern neue Dinge und erteilte mir ab und zu auch einen gut gemeinten Rat. Das Konzept vom Taschengeld gefiel mir sehr gut! Ich bin sowie schon gespannt auf meine Unterrichtsfächer und werde mich dort richtig reinhängen! Vielleicht finde ich auch schnell Freunde mit denen ich zusammen lernen kann. Mit einem Blick aufs Meer hinaus fragte ich mich kurz ob es Mutter gut ging. Mir war klar, dass sie eine Menge Ärger erwartete, sobald die anderen feststellen, dass ich nun weg bin. Ihr war es auch klar. Deswegen wollte ich auch das beste aus meiner Zeit hier machen und nicht traurig sein - für sie, um ihr Opfer zu ehren. Es wird eine ganz schöne Umstellung werden, hier auf der Insel zu leben. Ich weiß immer noch so viele Sachen nicht, aber ich habe bereits während meiner kurzen Zeit in der Menschenschule gelernt, dass man besonnen und gelassen bleiben muss. Die meisten Dinge ergeben sich einem von ganz allein.

Als wir an der Schule vorbeiliefen betrachtete ich sie staunend. Sie sah der Menschenschule sehr ähnlich. Ich bin schon sehr auf meine Klasse und die Leute darin gespannt! Die Fächer und Lehrer natürlich auch. Wir folgten rasch einen Weg zwischen Bäumen und Wiesen und ich roch eine Menge verschiedene Tiere dort. Langsam kamen auch mir unbekannte oder unpassende Gerüche dazu. Das müssen die anderen Schüler im Waisenhaus sein. Gabriel ratterte die Hausregeln hinunter und ich nickte, während ich versuchte, mir alles grob einzuprägen. Als er mich fragte ob ich ein Junge bin war ich zum ersten Mal in diesem Gespräch ein wenig verwirrt. Ich blinzelte ihm zu und nickte schließlich. Wie kann er das nicht sehen? Meine Kleidung und die Markierungen unter meinen Augen sollten dafür doch ein klares Zeichen sein! Die Regeln gingen weiter und ich konnte mir aus allem nicht so wirklich einen Reim machen. Vielleicht wird sich das alles später zeigen. "Verstanden!" japste ich und fing erneut vor Vorfreude an zu wedeln, da ich das Wohnheim nun sehen konnte.

tbc: Foyer des Parterres


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