Tequila, Tequila! Wer kennt schon nicht die stets gut besuchte Strandbar Happy Coconut? Sie befindet sich direkt oberhalb des Hauptstrands und ist mit von vielen Palmen umringt. Reichlich Sonnenschirme spenden hier außerdem immer Schatten, denn die Temperaturen am Meer sind stets hoch. Tagsüber finden immer wieder Kinder den Weg nach oben, die anschließend mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem Eis in der Hand zurück zu ihren Eltern kehren. Abends ist von ihnen jedoch nichts mehr zu sehen, dann werden Fackeln angezündet und die Location verwandelt sich in ein beliebtes Partyziel. Oft gibt es auch Live-Musik am Abend und mann kann zwischen den Fackeln im Sand tanzen.
Wie er es sich gedacht hatte. Wie es schien war sie noch nicht so befriedigt von der Menge an Blut welches sie bekomme hatte wie es ihm lieb war. Nicht nur das ihm nun die roten Blutkörperchen fehlten um genug Kraft auszuüben, nein. Durch den Verlust steigerte sich auch noch die Alkoholische Wirkung des Absinth. Hölle noch eins war ihm Schwindelig. Er konnte sich nur Tunnelblickartig auf konzentrieren was sich vor ihm befand. „Scheinst ja eine richtige Feinschmeckerin zu sein.“ Hör auf! „Aber mehr davon…“ Er fasste sich an den Hals und rieb sich das Blut notbedürftig vom Hals. Nicht das das geholfen hätte aber es half nicht gleich danach auszusehen das er Grade ausgesaugt wurde. „…gibt es vielleicht ein andermal.“ Er gab sich innerlich eine Backpfeife. Er hatte sich Grade als Blutkonserve abgestempelt. Was zur brennenden Seele tat er da Grade. Und dir nichts mir nichts entdeckte er an ihrem Mundwinkel Blut von ihm. Er wischte es ihr mit dem Daumen weg und hob ihr Kinn vorsichtig an. „Aber das musst du dir dann schon verdienen.“ Man konnte Grade nicht richtig beschreiben in was für eine Beziehung die beiden Grade standen. Von Außen betrachtet würde man meinen die beiden hatten sich Grade Hals über Kopf in einander verknallt, aber in Wirklichkeit war es ein leicht absurdes Verhältnis zwischen einen scheinbar masochistischen Dämonen und einer nach Kontrolle schmähenden Vampirin. Wie man es auch nennen mag. Es ging ihm nicht aus dem Kopf das das noch lange nachhallen wird. Zu beider Seiten Vor als auch Nachteil. Auch merkte man ihren Augen an das sein Blut ihr gut tat. Kräftigen könnte man meinen. Augen die nach mehr sehnten. Nun ließ er auch ihr anderes Handgelenk wieder los und zog sie wieder an sich heran. Wäre das die Geschichte eines Buches wäre das Bild was sich Grade bot das Titelbild des Einbands. Er küsste sie wieder einmal doch dieses Mal nicht so aufdringlich wie beim ersten Mal, sondern zuvorkommend und ungezwungen als hätten sich Grade zwei Seelenverwandte gefunden. Den Unschein bewahren natürlich. Als hätte er, gerade er, Gefühle für jemanden entwickelt. Das war überhaupt nicht seine Art. Doch eine Art Anziehung war schon vorhanden. Unangenehm lief es ihm kalt den Rücken runter. Nicht wegen dem leichten Eisenhaltigen Geschmack auf ihren Lippen. Sondern eher das er Grade das Gefühl nicht loswerden konnte, Nein Flasche formuliert. Das Gefühl wenn sich die Wege trennen, die Freude des Wiedersehens. Zur Hölle mit den Gefühlen. Er hasste diese Eigenschaft.
So gut wie ich mich fühlte, so schlecht ging es ihm anscheinend. Auch wenn er weiterhin grinste, sein Blick wirkte vernebelt und wirklich kräftig war sein Griff auch nicht. Dennoch ließ ich es dabei. Es war mal was anderes. Ich lauschte seinen Worten während er sich irgendwie das Blut am Hals abwischte und ich jede seiner Bewegungen verfolgte. Nicht das mich damit noch besuddelte. Offensichtliche Beweise wollte ich nun auch wieder nicht mit mir rumschleppen. Ein andermal? War das ein Angebot gewesen, dass ich mich bedienen konnte, wann ich wollte? Misstrauisch sah ich ihm ins Gesicht bis der nächste Satz folgte. Nun musste ich doch wieder grinsen. Was wenn ich es mir einfach holen wollte, was konnte er schon großartig dagegen tun? Er wischte sanft oder über meinen Mundwinkel, weil ich da offensichtlich etwas übrig gelassen hatte und erst jetzt viel mir auf, das ich die Luft angehalten hatte. Was für eine komische Begegnung das hier war. Auf der einen Seite schienen wir doch ziemlich ähnlich zu sein, was ich durchaus…interessant fand, um es mal vorsichtig auszudrücken und auf der anderen Seite fand ich ebenso Nerv tötend, dass ich wegen ihm einfach so die Kontrolle verloren hatte. Allerdings machte ihm das anscheinend relativ wenig aus, was mich nur umso mehr faszinierte. Jemand der keine Angst vor mir hatte oder sich nicht angeekelt verzog und es stattdessen mit mir aufnahm, ja sogar vorpreschte. Eine ganze Weile standen wir so da und auch ich konnte sehen, dass er über irgendwas nachdachte, ehe er mich wieder küsste. Dieses mal irgendwie anders, schöner, verbundener. Kurz verspürte ich den Wunsch, dass dieses Gefühl nie mehr aufhören sollte, als der Kuss auch schon endete und damit der Wunsch beinahe wieder vergessen war. Etwas verwirrt sah ich von seinen Augen, zu seinem Mund und wieder in seine Augen. Nein, das hier war wirklich eine meiner schlechtesten Ideen gewesen. Auch wenn er sich freiwillig als Blutkonserve anbot und mir somit ein Machtgefühl schenkte, dass ich lange nicht mehr kannte. So wäre ich abhängig von ihm und das war nicht mein Ziel. Ich könnte ihn aber auch dafür benutzen, meine Grenzen kennen zu lernen und damit umzugehen, so könnte ich ihn behalten. Ich verwarf die Idee sofort wieder. Ich glaube kaum, dass die Schule und das Waisenhaus davon begeistert wären, wenn das raus kommen würde. Dann zu Hause ankommen, weil ich von der Schule geflogen bin…ich würde nie wieder das Haus verlassen dürfen und das wäre Folter. Dieses mal lächelte ich ihn an, ehrlich, vielleicht auch ein wenig entschuldigend. Das hier hätte nie passieren sollen, auch wenn wir beide offensichtlich Spaß daran hatten, aber es warf mich einfach nach hinten und ich wollte mich nicht einfach fallen lassen und die Kontrolle abgeben. Ich hielt seine Hände und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Abschied. Mit meiner Berührung verstärkte ich unsere Verbindung und versuchte mit aller Kraft die Erinnerung an diesen Abend zu löschen. Die Erinnerung war groß, viel zu viel ist passiert und ich war bei weitem nicht so trainiert wie ich es mir vielleicht wünschte. Es fühlte sich merkwürdig an und mit einem Mal war die Stärke, die ich gerade noch verspürt hatte verschwunden. Stattdessen setzt nun leichter Schwindel ein, welches mir signalisierte, dass ich langsam aufhören musste. Ich konnte nicht mehr kontrollieren, ob auch wirklich alles gelöscht war, schließlich wollte ich nicht riskieren hier umzukippen. „Bis dann.“, ehe er irgendetwas sagen konnte, verschwand ich so schnell es ging aus der Bar und machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer. Meine dazugewonnene Kraft war zwar wieder verschwunden, aber irgendwie hätte ich gedacht, dass mich das ganze mehr kosten würde. Es wunderte mich doch ein wenig, dass es im Vergleich zu anderen derartigen Erinnerungen relativ leicht ging. Vielleicht lag es aber auch an seinem Blut oder aber er hatte auch den Wunsch all das zu vergessen, das machte es immer noch leichter. Ja das musste es sein. Wer wollte sich schon gern daran erinnern?
Irgendetwas gab ihm das Gefühl das es gleich einen Abschied gab. Als sie ihm dann einen Kuss auf die Wange gab konnte er seinem Gespür Bestätigung geben. Doch auch etwas anderes machte sich in oder eher an seinem Kopf breit. Es kribbelte, wie eine sich anbahnende Gänsehaut, an seinem Hinterkopf. Dieses Erlebnis löste sich allerdings auch wieder als sie ihn wieder losließ und sie sich mit einem ‚Bis dann‘ verabschiedete und zugleich davonbrauste. Er war so perplex das er zuerst einfach nur wie angewurzelt dastand. Ein Korb? Nein. Nicht wirklich auch nicht ganz. Er konnte es nicht zuordnen und sah zu wie sie aus der Bar verschwand. Als er sich wieder kopfschüttelnd fasste kratzte er sich verwirrt am Hinterkopf. Was war das den jetzt bitte gewesen? „Bis…dann?“ sagte er noch Ehe er vollkommen realisierte das er nun alleine war. Eigentlich das was er wollte, aber jetzt auch irgendwie nicht mehr. Er ging also langsam zu seinem Koffer, nachdenklich, holte seine Jacke wieder heraus und zog sich diese Über da es doch Recht frisch geworden war im Vergleich zu dem Zeitpunkt seiner Ankunft. Das Gefühl ließ ihn nicht los das sie irgendetwas gemacht hatte was nicht so wirklich funktioniert hatte wie sie es sich gedacht hatte. Sein Kopf drehte sich so oder so. Während er also den ganzen Abend nochmal vor seinem Inneren Auge ablaufen ließ schlurfte er mit seinem Koffer ebenfalls ein wenig später aus der Bar, mit dem Plan zum Wohnheim zu dackeln. Wo auch immer das sein sollte.