Ein grosser, in einer Glaskuppel geschützter Garten stellt sich insbesondere für den Heilkundeunterricht zur Verfügung. Neben dem alltäglichen Grünzeug finden sich hier sogar längst vergessene Kräuter, die von hoher Seltenheit und kaum bekannt sind. Zu hinterst stehen 10 Tische und dazugehörige Stühle auf denen man arbeiten kann. Außerdem blühen hier auch die buntesten Blumen, die ebenso selten anzutreffen sind.
cf: Wasserfall out: Liebe Anwesenden, ich bin an dem ganzen Schlamassel hier schuld und sonst niemand anderer. Uromasaki ist mein Zweitcharackter. Es tut mir wirklich sehr leid und mehr kann ich leider nicht tun. Ich hoffe, dass ihr mir diese Unannehmlichkeit vergeben könnt. Ich war nicht abwesend, weil ich ein böser fauler Mensch bin.
Noch immer in dem selben irrsinnigen Tempo mit dem ich beim Wasserfall gestartet hatte, stürmte ich auf den Kräutergarten zu. Doch anstatt panisch hereinzustürmen und mich zu entschuldigen, bremste ich ab, beruhigte mich und trat dann in vollkommener Seelenruhe ein. Mit dem selben gleichgültigen Ich, das bei mir die meiste Zeit die Oberhand hatte, beobachtete ich die versammelte Menschenmenge. Es schien fast so, als wäre kein aktiver Unterricht. "Hi... ich heiße Flamex..." Ohne weiteres zu sagen, setzte ich mich weiter hinten zu ein paar bunten Pflanzen, deren Identität ich nicht kannte.
out: Ich weiß, das ist schon ein bisschen lächerlich, aber mir rennt die Zeit davon, weshalb mein Post diesmal sehr kurz ausfällt. Wenn nichts mehr dazwischen kommt, sollte ich ab heute abend endlich wieder Zeit zum posten haben. Mit bereuenden Grüßen, Flamex/Uromasaki.
Ich ginste zu Kyoko und flüsterte noch kurz: " Wir könnten zusammen hingehen oder? Wird bestimmt richtig cool! ", meine blöde Nervosität war nun vollends verflogen und ich beobachtete das Geschehen um mich herum mit einem stillen Lächeln. Mein Erzieher oder als was er sich da vorstellte schien wohl auch nicht eine der ernst zu nehmenden Persönlichkeiten zu sein und er erschien mir ziemlich nett. Ich stupste Kyoko an: " Ich hab recht Ahnung von Pflanzen, wollen wir das zusammen machen? Dann können wir ja heute Abend planen, vielleicht mit Zen zusammen.", ich zwinkerte ihr zu und erhob mich mit ein paar Flügelschlägen von meinem Stuhl und grinste über mein ganzes Gesicht, Pflanzen und Tiere waren schon immer meine Welt gewesen! Doch bevor ich mich weiter bewegen konnte wurde ich von Zen davon geschleppt und wir machten das zusammen, hoffentlich würde Kyoko nachkommen! Ich half ihm mit den Planzen eine ganze Zeit lang und sah mich immer mal wieder suchend um bis ich auf unseren Plan für heute abend zurück kam: " Ähm, das mit heute Abend, hast du denn ein paar genauere Ideen oder so? Ich glaube Musik und ein bisschen Alkohl wären nicht schlecht, aber woher? ", ich grinste und hob vorsichtig eine gefallene Kirschblüte auf und setzte sie in mein Haar. Wo war nur Kyoko? Ich sah mich um und entdeckte sie: " Da steckst du ja, komm doch jetzt bitte mit uns, ich hab dich schon gesucht! ", ich steckte ihr die zweite Blüte ins Haar und zog sie sanft zu Zen rüber. " Ohne dich können wir das doch nicht planen! ", zwei Sekunden später urde mir klar das sie mich vielleicht aufdringlich finden könnte und ich ließ ihre Hand los, " I-Ich meine... ähm... Du kennst hier ja so viele Leute undso... ", ich wollte mir es mit ihr auf keinen Fall verscherzen oder so, sie war echt total symphatisch und ich glaube sie könnte eine gute Freundin werden.
Gerade ließ ich mich auf meinem Platz nieder, als der Neue sich auf den Boden legte. So langsam fing ich mich ernsthaft zu fragen, ob man den Kerl wirklich ernst nehmen konnte. Gleichzeitig fragte ich mich auch, ob ich einfach zu konservativ und altmodisch war, denn außer mir schien er niemanden zu stören. Wie so oft wurde ich wieder einmal aus meinen Gedanken gerissen, und dass, obwohl ich mal eine Selbstreflektion machen wollte. Damit fiel das auch ins Wasser. Mein Kopf wandte sich in die Richtung der Störung, Kyoko, welche mich wohl noch ins Boot holen wollte. Allerdings war meine Aussage von vorhin keine Ausrede gewesen, immerhin hatte ich nach dem 'Unterricht' noch ein Treffen mit jemanden, welches ich natürlich nicht absagen wollte. Und außerdem... Wieso nannte sie mich eine Diva? Nur, weil man nicht zu allem 'Ja und Amen' sagte und nachdachte? "Hey, wieso Diva? Es ist nur mal so, dass ich nachher noch etwas zu erledigen habe und noch nicht weiß, ob ich dafür Zeit hätte." Und dann kam etwas, was ich für fast nciht mehr für möglich gehalten hatte: Ein erwachsender Mann trat in das kuppelförmige Gebilde ein. 'Wurde ja auch Zeit.' Trotzdem bezweifelte ich, dass es nun irgendwie Unterricht geben würde. Der Erzieher, so wie er sich vorstellte, war nur hier, um auf uns aufzupassen. Ernsthaft, wir waren doch keine kleinen Kinder mehr. Hoffte ich, mit einem unbemerkbaren Seitenblick auf die Person am Boden. Die Sache, die mir ziemlich unverständlich vorkam war das, was der Mann gerade gesagt hatte. Wieso zum Teufel gab er denen noch Tipps, wie man am effizientesten die Regeln bricht? Wenn das rauskäme, säßen nicht nur die Truppe, sondern auch er selber in der Patsche. Ein weiterer Grund für mich, von dort fernzubleiben. Denn immerhin wollte ich keinen unnötigen Ärger haben. Jedenfalls war jetzt Zeit für ein wenig Selbststudium. Unverzüglich packte ich den einen Block samt Füllhalter und zog mich rasch in den hinteren Teil der Anlage zurück, in dem es relativ ruhig war. Ich musste zugeben, es war schon faszinierend, was dort alles wuchs. Natürlich erkannte ich einige der Pflanzen, doch der größte Teil von ihnen war mir unbekannt. Das lag vermutlich am hier simulierten Klima, welches zusätzlich noch ziemlich warm war. Nicht, dass es mir etwas ausmachte, und so skizzierte ich erstmal einige der mir nicht bekannten Pflanzen, denn unsere Aufsichtsperson konnte man ja schlecht fragen, wenn er selber keine Kenntnisse davon hatte. Von irgendwoher hörte ich wieder die Tür, doch konnte ich nicht ausmachen, ob jetzt noch jemand gekommen oder gegangen ist. Lieber blieb ich hinten bei den Pflanzen. Gut, zwar erfüllte ich nicht die Aufgabe, aber was hätte es mir genützt, die Namen von mir bekannten Gewächsen aufzuschreiben? Nein, wichtiger war es, das Unbekannte zu ergründen, zu verstehen und zu nutzen. Zumindest sollte es so sein. Doch hielt mich eine Sache davon ab. Ironischerweise ging mir die 'Kennenlernparty' nicht so richtig aus dem Kopf. Auch wenn ich ursprünglich nicht hin wollte, interessierte es mich doch. Immerhin war es eine gute Chance, mehr über die anderen herauszukriegen, doch war es zeitlich kompliziert. Ich wusste ja nicht, wie Rei es aufnehmen würde, wenn ich fernbleiben würde, aber es war leichteste Logik, dass Leute bei solchen Aktionen nicht gerade erbaut darüber sind. Auch, wenn sie es sich vielleicht nicht anmerken ließen. 'Könnte man es unter einem Hut bringen?' Gedankenverloren zeichnete ich weiter die Kräuter und ähnliches auf, wobei die Qualität nicht gerade die Beste war.
EDIT: Die Zeit verging immer weiter, bis ich irgendwann das Läuten der Schulglocke vernahm, welche mich aufschreckte. Ich lief wieder zurück zu meinem Platz, packte meine Sachen wieder in die Tasche und verließ im Laufschritt die Kuppel. Mein Ziel: Der Eingang des eigentlichen Schulgebäudes.
Nalani war wie erwartet wirklich sehr gut mit dem Blumen Gedöns. Zen waren erst jetzt ihre Flügel aufgefallen. Langsam fragte er sich ob das Wasser ,was er sich wegen der Hitze den ganzen tag schon rein-gehauen hatte , wirklich Wasser gewesen war. 'ob sie wohl auch anders Anatomisch abwich.' Dachte sich Zen während Nalia Kyo zu ihm zog. Grinsend merkte er direkt an "Ich mag den Ort. Da werden einen die schönen Frauen gebracht ". Nalia meinte was von Planung des Treffens und Zen wusste nicht wirklich was sie damit meinte. viel zu planen gab es da nicht. Zen zog sein Handy aus der Tasche und Tippte kurz auf ihm herum. Der Bildschirm färbte sich weiß und mit schwarzen Lettern wurde eine Zahlen abfolge sichtbar. Zen deutete darauf und Hielt sie den beiden hin. "Meine Handynummer da könnt ihr mich erreichen.". Nun aber zu der Planung. Zen zog seine Brieftasche heraus und Prüfte ihren Inhalt. Er schätzte was sie brauchen würden und verkündete seinen Schluss " Wenn ihr mir etwas hinzu steuert werde ich uns etwas Bier, ein paar Softdrinks und etwas zum Knabbern in der Stadt besorgen. Wenn ihr euch um Boxen kümmern könnt treffen wir uns so gegen 20 uhr auf dem Dach. Wenn ihr noch Leute mit bringen wollt dann versorgen die sich selbst.". Das verstand sich eigentlich alles selbst aber bevor sie aneinander vorbei sprachen dachte sich Zen einfach das er es noch mal sagte. Als Zen auf die Uhr schaute stellte er fest das er bereits aus hatte und verabschiedete sich kurtz von den Beiden die ihn ja anrufen konnten wenn etwas sein sollte. Zen Klopfte dem Erzieher auf die Schulter und verschwand.
oog: sry das ich so Spam .. mir juckt es einfach in den fingern... die Dialoge sind auch mal wieder so lang wegen dem Planungszeug... passt oder ?
Binnen eines Wimpernschlages stand ich hier. Begrüßt vom dumpfen prasseln des Regens auf die Glaskuppel über mir sah ich mich um. Nicht schlecht, überhaupt nicht schlecht. Damit kann ich arbeiten. Da ich zufällig am Eingang stand schloss ich die Kuppel für meine Schüler auf und machte das Licht an. Das ist schon ziemlich faszinierend. Der beleuchtete Weg führte mich zum eigentlichen "Klassenraum". Inklusive Tische, Stühle und einem mobilen Whiteboard! Meine Tasche legte ich auf dem Pult vor Kopf ab, dann begann ich meine Jacke, den Beanie und den Schal abzulegen und stattdessen meinen Kittel drüber zu ziehen. Das ist ein Andenken aus Japan. Naja, eigentlich ist der geklaut... muss keiner wissen! Meine Schuhe wechselte ich mit Schlappen aus und schon fühlte ich mich wieder wie der tüchtige Wissenschaftler, der ich bin. Pläne für den Unterricht hatte ich ja schon, jetzt wurde es Zeit, die Unterrichtsmaterialien zu besorgen!
Ich pflückte mir Schöllkraut und Balissafrüchte und bereitete sie für einen Anschauungstrank vor. Das heißt, klein reiben und erhitzen. Anscheinend war ich viel schneller fertig als erwartet, denn ehe ich mich versah, hatte ich mir den ganzen Stoff wieder ins Gedächtnis gerufen und fing an mich zu langweilen. Mir fiel in diesem Moment das Arsenal an Whiteboardmarkern ins Auge und ich mutierte zum Künstler. Da Ergebnis war der Titel "Die Heilkraft der Pflanzen" mit Schnörkeln, Sternchen und sonstigem Kitsch an einer frisch geputzten Tafel. Ich hätte echt lieber Kunstlehrer werden sollen...
Nachdem sich so jeder der beiden aus dem Gemeinschaftsbad verkrümelt hatte, verblieb die Blondine noch einen Augenblick im Warmen Wasser der Wanne. Wäre da nicht dieses ungute Gefühl gewesen, das die Zeit dabei ein wenig gegen sie spielte. Weswegen auch sie sich schlussendlich in Richtung des Umkleideraums begab. Dort angekommen legte sie ihr Duschzeug in einen der Körbe, nahm ihre Schuluniform an sich und zog sich um. Wie man es von ihr natürlich nicht anders kannte, stellte sie sich auch während dieser Prozedur nicht gerade sehr geschickt an. Trotzdem achtete auch sie dieses Mal auf ihr Äußeres. Nämlich indem sie ihre Haare föhnte und sogar mit einem Kamm zurecht machte. Nachdem auch das erledigt war, begab sie sich aus dem Gemeinschaftsbad in Richtung ihres Zimmers. Schließlich musste sie ihre Tasche noch holen. Das sich eine Nummer auf ihrem Kleiderstapel befand hatte die Engelin erst in ihrem Zimmer gemerkt. Denn der Zettel haftete immer noch vorne an ihrer Weste der Schuluniform. Zögerlich nahm sie diesen davon ab und schaute ihn sich genauer an. "Call me" mit einem Smiley war darauf abgebildet. Auch eine Nummer war beigefügt. Im ersten Moment fiel es ihr schwer zu interpretieren von wem das Stück Papier wohl kommen würde. Aber in dem Wissen das es um Baumkuchen ging, war das am Ende doch gar nicht so schwer für die Künstlerin gewesen wie man vielleicht glauben würde. Wenn man dann noch den Fakt beachtete, dass sie sowieso keinen Vorrat mehr von dem süßen Gebäck irgendwo hatte, konnte sie es eigentlich gar nicht vergessen. Aber da es sowieso erst heute Nachmittag war, machte sich die Engelin dort nicht so viele Gedanken.
Mit einem gekonnten Griff mache sie sich die Krawatte am Hemd zurecht, nahm schließlich ihre Tasche und noch einen Regenschirm. Schließlich war das Wetter heute ausnahmsweise mal nicht so gütig zu der Insel wie sonst auch. Ein letztes Mal schaute die Siebzehnjährige noch zurück in ihr Zimmer, dann zog sie die Tür hinter sich zu und begab sich in Richtung des Kräutergartens, welcher die heutige Location für den Unterricht sein sollte. Wie immer galt hier die Klausel bloß nicht zu spät zu kommen. Immerhin hatte sie schon zu oft negative Einträge wegen so etwas bekommen und ein exzentrisches Künstlergenie zu sein hilft einem leider nicht bei jeder Lebenssituation. Zumindest nicht wenn man es selbst auch nicht ausspielt weil man eben zu extrovertiert ist um sich daraus etwas zu machen. Aber das war nun eine ganz andere Geschichte. Wenigstens musste sie nicht rennen um es in der noch übrig geblieben Zeit dorthin zu schaffen. Der Blick auf die Uhr, welchen sie vor der riesigen Kuppel noch einmal ausführte, verriet ihr das sogar noch zehn Minuten übrig waren. Aber draußen warten wollte die Engelin dann doch nicht. Vielmehr war es ihr so, als ob drinnen schon Licht an gemacht worden wäre.
Sanft drückte die Blondine gegen die Tür und öffnete diese damit. Aufgeschlossen war zumindest schon einmal. Mit zwei gekonnten Schritten trat sie dann auch ein, schloss die Tür hinter sich und stellte den Regenschirm seitlich angelehnt in Türnähe an. Dort konnte er ja bis zum Ende abtropfen. Jetzt wanderte der Blick von Shiina durch den Garten. So direkt sah sie niemanden, aber sie vernahm Geräusche aus dem Teil, wo der Unterricht mit den ganzen Bänken und Tischen war. Mit langsamen Schritten folgte sie dem, mit Lampen beleuchteten, Weg entlang bis zur Mitte und staunte nicht schlecht als dort ein Kerl in weißem Kittel stand und am Whiteboard eine reines Zeichenkonzert veranstaltete. Es sah schön aus, was die Engelin auch mit einem leichten Lächeln zu verstehen gab. Trotzdem änderte das nichts daran, dass der Lehrer einen sehr komischen Eindruck auf sie machte. Was bei Shiina natürlich nicht schwer war. Alle waren ja auf gewisse Art und Weise Merkwürdig, Seltsam oder anderes. Normal war noch keiner bei ihr gewesen. "..Guten Morgen...", begrüßte sie sanft die dort stehende Person und verneigte sich einmal leicht vor ihm. Dann bewegte sie sich an einen der Tische. Eine Sitzordnung behielt sie dabei nicht ein. Einfach wie sie Lust hatte wählte sie einen Tisch. Dass sie dabei die erste Reihe wählte, spielte für die Blondine keine Rolle. Sie stellte ihre Tasche auf der Tischplatte ab und begab sich sogleich an das "Kunstwerk" heran. Mit sehr skeptischen Blicken beäugte sie das dort aufgemalte. Den Lehrer ignorierte sie dabei gekonnt. Erst als sie fertig war schaute sie diesen an. "..Sind sie Künstler?..." , fragte Shiina in ihrer sanften Stimme und legte den Kopf etwas schräg. Klar kam die Frage jetzt etwas provokant rüber, wenn nicht sogar etwas belustigt über sein gemaltes. Dabei meinte es die Siebzehnjährige durchaus ernst.
Ja, okay, keiner Kaede über den Weg gelaufen. Auch keine Spur von Matti, Caiwen, oder jemand anderen aus seiner Idiotenrunde. Und zu allem Überfluss verließ sein bester Kumpel nun auch noch die Insel für ein paar Tage. Die Genehmigung hatte er von der Schule bekommen - nannte sich Studienreise oder so etwas ähnliches. Bestimmt wollte er seiner Vergangenheit auf den Grund gehen - etwas anderes konnte sich Levi bei ihm nicht vorstellen. Da man nicht genau wusste, ob es sich nun um Tage, Wochen, oder Monate handeln würde, würde sich Leviathan auch bestimmt mit einem vorübergehenden neuen Zimmergenossen anfreunden müssen. Ein schlechter Tag. "Und was soll eigentlich der Regen und diese scheiß Kälte?", jammerte der Engel in Gedanken und zog sich die Kapuze etwas enger um seinem Kopf, die ebenso wie der ganze Hoodie etwas durchnässt war. Mit dem Fuß schob der Engel die Türe der Glaskuppel auf, die Hände hatte er tief in den Taschen seiner Jogginghose vergraben. Er machte sich keine Mühe, die Türe hinter sich zu schließen, immerhin war der Engel für seine Verhältnisse früh dran und bestimmt würde noch jemand nach ihm eintrudeln. Der Anblick des beleuchteten, kuppelförmigen Kräutergartens, der bei einer solchen Wetterlage noch viel mehr von Faszination trotzte, beeindruckte den Teenager nur in Maßen. "Halloh.", begrüßte er die Anwesenden, von denen er nicht mal wusste wie viele es nun genau waren, da seine Sicht anhand der Kapuze nun doch sehr eingeschränkt war. Auch, als der Junge sich einen Platz in der Nähe der blonden Shiina aussuchte, befreite er seinen Kopf nicht von der durchnässten Bedeckung. "Den kenn ich nicht.", nuschelte Levi leise, streckte seinen Kopf aber jedenfalls in die Richtung des Mädchens. Auf eine Antwort hoffte er nicht wirklich. Kurz musterte er dann den Trainer für die heutige Heilkundeeinheit und direkt neben ihm eine ganz eigene Art von Kalligraphie auf der Tafel. "...fängt eh noch nicht an, oder?", fragte er das Lehrpersonal und ließ seinen Kopf mit der Stirn voraus auf dem Tisch vor sich nieder, während seine Arme rechts und links neben seinem Körper hinab baumelten. Und wer Levi auch nur ansatzweise kannte, wüsste auch, dass es sich hierbei gewiss nicht um seine alltägliche Gemütsverfassung handelte.
Nach einer Art kurzem Plausch kam ich dann ebenfalls wie andere Schüler hier an. Hier waren bisher noch nicht viele, aber das war ja kein Weltuntergang. Ich setze mich jedenfalls einfach und wartete eher das er Unterricht denn beginnen würde. Ich zog meinen Schal nochmal zurecht und vergrub kurz mein Gesicht darin. War wirklich nicht gerade angenehm draußen. Nah ja aber man konnte eben nicht jeden Tag tolles Wetter haben. Ich achtete kurz nicht auf mein Umfeld und versuchte einfach einmal kurz zu entspannen und atmete einmal tief durch. Währenddessen musste man irgendwie auf die Tafel gucken. Was der Lehrer da schrieb war sehr schön gestaltet. Kurz fragte ich mich auch ob er nicht vielleicht eher Kunstlehrer war, aber dann schob ich das beiseite. Keineswegs. Er war sicher ein Lehrer dieses Gebiets, hätte aber auch Kunstlehrer werden können. Dann sah ich mich nochmal um und wartete einfach darauf das neu Schüler eintreffen würden oder das der Lehrer anfangen würde. Dann sah ich nochmal zum Leher und zur Tafel. Was an der Tafel so kunstvoll stand klang jedenfalls sehr interessant. Für mich jedenfalls. Dann sank ich wieder in Gedanken. Er versuchte einfach nicht aufzufallen und stützte seinen Kopf auf einem seiner Ellenbogen ab und starrte in ein Buch welches nicht zum Thema gehörte, aber im Moment schien der Unterricht auch nicht anzufangen..
Der Tag verflog wieder einmal. Vor allem als das Mädchen weg war. Merkwürdig war es schon, dass sie sich nicht einmal vorgestellt hatten und Asuka so nicht einmal ihren Namen wusste. Aber irgendwie war sie sich sicher, dass sie sie wieder treffen würde. Sie waren hier schließlich auf einer Insel in einer Schule und in einem Waisenhaus, da kam niemand so schnell weg. Asuka saß also noch eine ganze Weile da und überlegte wie sie es anstellen sollte möglichst einfach Klassensprecherin zu werden. Eine wirklich gute Idee fiel ihr nicht ein und als es langsam dunkel wurde, saß sie immer noch da. Eigentlich hatte sie gar keine Lust zur Schule zu gehen. Was sollte sie da? Irgendwelches Zeugs lernen, wofür sie sowieso noch hunderte von Jahren zeit hatte diese zu lernen, wieso sich also den Stress machen und jetzt regelmäßig zur Schule gehen. Voll öde. Seufzend stand Asuka letztendlich auf und holte tief Luft. Die Nacht war einfach schön und sie wäre gern noch länger geblieben, aber letztendlich entschied sie sich doch dafür den Unterricht zu besuchen. Bedeutete ja nicht unbedingt, dass sie ununterbrochen mitmachen musste. Eigentlich bedeutete es auch nicht, dass sie überhaupt mitmachen musste. Ohne große Eile ging sie also in ihr Zimmer und versuchte ein wenig Schlaf zu finden bevor das Grauen von neuem startete. Erst am nächsten Tag wurde bekannt gegeben, dass die Klassen, mangels Schüler, zusammengelegt wurden. Damit war ihr Plan Klassensprecher zu werden um einiges schwieriger geworden. Sie war jetzt in einer neuen Klasse und sollte direkt Klassensprecher werden? Das war doch nahezu unmöglich. Am liebsten wäre sie wieder ins Bett gegangen und hätte gewartet bis es wieder Nacht wurde, um wenigstens ein wenig Spaß hier zu haben und tatsächlich hielt sie noch den Türgriff ihres Zimmers in der Hand. Aber sie war jetzt schon angezogen, fertig für den Unterricht und ihr Magen gab ihr wieder deutlich zu verstehen, dass sie noch was zu essen brauchte. Gerade als sie überlegte, was sie wohl essen wollte und sie endlich erkannte, dass es Fisch war, meldeten sich ihre Katzenohren mal wieder zum Einsatz. Genervt verdrehte sie die Augen und ging mit einem nicht sehr glücklichem Gesicht zum Speisesaal. Fisch wird es morgens eher nicht geben, außer sie würde etwas im Speisesaal finden. Aber wenn sie genau darüber nachdachte, hatte sie einfach keine Lust diesem Katzengen nachzugeben. Warum sollte sie auch? Dieser Tag konnte einfach nur noch besser werden. Nach dem Frühstück packte sie langsam ihren Kram und machte sich auf den Weg zum Unterricht. Heilkunde. Hörte sich nicht viel spannender an, als der Regen der gerade vor ihr auf den Boden prasselte. Wieder einmal kam ihr der Gedanke einfach wieder ins Bett zu gehen und nicht durch den Regen hinüber zum Kräutergarten zu gehen. Aber auch hier siegte letztendlich die Vernunft und sie zog sich die Kapuze über und ging möglichst schnell zum Kräutergarten. Ohne weiter auf ihre Umgebung zu achten, schlüpfte sie durch die Tür und schüttelte sich. Abrupt hörte sie auf und starrte gerade aus. Hoffentlich hatte niemand gesehen, dass sie sich geschüttelt hatte. Mit ihren Katzenohren hätte das nur noch mehr den Eindruck eines Tieres vermittelt. Dabei war sie ein reinrassiger Vampir. Sie schluckte um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken und ging vorwärts. Heute war einfach kein guter Tag. Das war alles. Sowas kam vor. Sie versuchte sich zu beruhigen und zog wieder ihre Kapuze über. Nicht sonderlich höflich, aber vielleicht hatte sie Glück und sie durfte sie aufbehalten. Vielleicht hatte der Lehrer heute mal Mitleid mit ihr. Am liebsten hätte sie sich in die letzte Reihe gesetzt, aber da noch so wenige da waren, hätte das ziemlich komisch ausgesehen. Deshalb entschied sie sich in die zweite Reihe hinter einem blonden Mädchen und schräg hinter einem Jungen zu setzen. Zumindest nahm Asuka an, dass dort ein Junge saß. Mit der Kapuze und dem Kopf auf den Tisch hätte es auch einfach ein nicht ganz so feminines Mädchen sein können. Trotzdem entschied sie sich dafür, dass es ein Junge war und so wie es aussah, hatte er genauso wenig Lust wie sie. Dann sah sie sich das blonde Mädchen direkt vor ihr an und stellte fest, dass sie diejenige war, mit der sie draußen gesessen hatte und dessen Name sie nicht wusste. Warum konnte Asuka auch nicht so genau sagen, aber ihre Laune wurde ein wenig besser und sie lächelte leicht. Wenigstens war hier jemand den sie kannte. Vielleicht würde es also doch nicht todeslangweilig werden.
Kaum war ich fertig ertönte eine sanfte Stimme hinter mir. "Ah, Morgen!" antwortete ich noch bevor ich mir überhaupt sicher sein konnte, wer da vor mir stand. Ein Engel, das sehe ich sofort. Furchtbar brave Erscheinung, fast schon himmlisch blondes Haar und nicht zu vergessen ihre Aura. Gnade intakt - wie beneidenswert. Leise röchelnd begab ich mich zum Pult, was für mich bestimmt war. Jetzt hieß es nur noch Warten bis die anderen auftauchen. Das Schöllkraut und die Früchte sind schön zur Anschauung angerichtet, die zerstoßenen Versionen davon direkt daneben. Der Bunsenbrenner mit Alkohol steht auch bereit. Ich fand bei Hinsetzen ein kleines Journal mit Aufzeichnungen über diesen Garten. Schätze, das wird dann meine Lektüre bis alle anwesend sind. Keine 2 Minuten nachdem ich angefangen habe mir die Infos zu den Pflanzen hier durchzulesen ertönte die Stimme des Mädchens wieder. Ob ich Künstler bin? Für mich war klar, dass das ein Witz ist, deswegen lachte ich auch leise. "Ziemlich bemerkenswert, was, Engelchen?" fragte ich rhetorisch und deutete auf die Tafel hinter mir. "Aber ich bin kein Künstler in dem Sinne." meine Stimme klang wieder etwas müde, das bin ich auch. Vielleicht hätte ich mir noch eine Becher Kaffee mitbringen sollen. Mein Lächeln war nicht präsent. Kurz darauf widmete ich mich wieder meiner Lektüre, doch es dauerte nicht lange da trudelten noch mehr Schüler ein.
Als ich den ersten Schüler erblickte wurde ich stutzig. Noch ein Engel? Davon gibt es hier wohl ziemlich viele. Aber nein, dieser hier ist anders. Er ist wie ich, nur eben mit all seinen Kräften. Man sah ihm schon an, dass er sonderbar ist. "Morgen!" grüßte ich zunächst zurück. Es folgte ein weiterer Schüler, der sich nicht mal die Mühe machte zu grüßen. "Auch dir einen guten Morgen, Cap!" Es störte mich nicht weiter, auch wenn es den Anschein machte. Zunächst holte ich die Liste mit den Namen meiner Schüler heraus. Doch so wirklich half es mir auch nicht meine Schüler zu identifizieren. Selbst wenn ich frage würde ich deren namen sofort wieder vergessen. Da musste ich mir wohl selber welche ausdenken. Auf die Rückseite schrieb ich die Überschrift "Klassenliste - Heilkunde". Der erste Name der darunter erschien war Engelchen. Den zweiten hatte ich ebenfalls schon, Cap. Eben weil die Einstellung dieses Jungen an den kleinen Fuchs erinnerte. Fehlt nur noch der andere Nephilim. Kaum spricht man vom Engel meldet sich dieser auch zu Wort. Erkundigt sich nach dem Unterricht, wie umsichtig. Allerdings zerstörte er das eben genannte Bild von ihm in meinem Kopf wieder als er kurz darauf auf den Tisch fallen ließ. "Brauchst du 'n Kissen?" fragte ich ich leicht spöttisch hinterher. Wenn er seine Augen echt nicht offen halten könnte, kann er natürlich auch gehen. Es würde dann an ihm liegen den Unterricht nachzuholen. Da fiel mir ein Name für diesen Jungen auch schon ein! Unter "Engelchen" und "Cap" schrieb ich "Domino". Perfekt! "Wir können den Unterricht auch sofort beginnen, vorausgesetzt du erklärst dich dazu bereit, den anderen Schülern beim Aufholen zu helfen, Domino." das würde natürlich niemand tun, jemand mit seiner Einstellung schon mal gar nicht.
Das Mädchen welches sich zu uns begab war nicht zu überhören. Eigentlich war sie nur zufällig in meinem Blickfeld und das Geräusch von schlackerndem Stoff zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Tiermensch also? Ein Hund? Sie setzte sich hinter Engelchen und vegetierte wohl genauso muffig vor sich hin wie die anderen Schüler. "Warum die langen Gesichter?" fragte ich ohne eine Antwort zu erwarten. "Ich weiß, ich weiß. Es ist früh, es regnet. Aber ihr solltet froh sein, dass ihr hier nur rumsitzen und zuhören müsst." begann ich einen kleinen Dialog und stand von meinem Platz auf. "Wenn ihr besonders gut aufpasst könnt ihr euch nach nur drei Unterrichtseinheiten einen Joint aus gesunden Kräutern drehen." Unnützes Wissen Teil 1: Drogen machen munter. "Da hat doch jeder was von!" Die Motivation schien einseitig. Ich seufzte. "Nächste Stunde geb ich Kaffee aus." Unverbesserlich. Wenn noch jemand durch diese Tür kommt können wir beginnen.