Dies ist das Lehrerzimmer, ein relativ großer, allerdings vollgestopfter Raum. Auf der linken Seite befindet sich eine gut ausgebaute Küche, hier kann sich jeder Lehrer bedienen. Inmitten des Raums steht ein großer Tisch, wo jeder Lehrer seinen eigenen Sitzplatz hat und seine Dokumente aufbewahren kann. Auch die Klassenbücher befinden sich gut verwahrt in den Schränken der Schreibtische. Fast zu jeder Tageszeit duftet es im Lehrerzimmer nach frischem Kaffee. Was wären Lehrer nur ohne Kaffee?
Gerade lächelte ich Herrn Baylon zu, als die Tür aufsprang und plötzlich eine junde Frau auftauchte, die meinen Kollegen aufforderte mitzukommen und gleich wieder verschwand. Verwirrt sah ich mir das ganze Schauspiel an, wusste nicht mal was los war und war gespannt auf Herrn Baylons Reaktion. Der Entschuldigte sich sofort, verabschiedete sich und verschwand recht schnell um dem Mädchen zu folgen. Ob sie sich wohl kannten? Ich zuckte mit den Schultern und seufzte kurz. Jetzt war ich wieder alleine, alleine in diesem fremden Raum und alleine mit meinen Gedanken, und wenn ich alleine war, wünschte ich mir jedes mal, dass er bei mir wäre. Entschlossen schüttelte ich den Kopf, nein, das will ich jetzt nicht, ich brauche in nicht und schaffe das ganze hier auch ohne ihn. Genervt von mir selbst packte ich nach meiner Tasche, sah nochmal durch den Raum und verschwand dann mit schnellem Schritt aus dem Lehrerzimmer.
Kurz sah ich auf mein Handy, auf welchem sich natürlich eine Uhr befand. “Uh, erst 8.15 Uhr.“, stellte ich überrascht fest und erblickte aus der Weite bereits das Schulgebäude, welches mein Ziel darstellte. Scheinbar hatte ich mich wirklich schnell bewegt ohne es wirklich zu merken. Denn normalerweise würde man ja wohl etwas länger brauchen um den Weg von der Stadt zur Schule zurück zu legen. Wie dem auch sei, trotzdem lief ich weiter und musterte das Gebäude und erkannte, dass es recht schön anzusehen war. Hier und da waren noch einige Schüler zu sehen, welche sich aufmachten schnell in ihre Klassen zu kommen. Diesen warf ich nur einen kurzen Blick zu, ein sanftes Lächeln, während ich im Eiltempo weiter lief. Gewiss, eigentlich hatte ich es gar nicht eilig, da mein Unterricht erst zur zweiten Stunde anfangen würde. Dennoch wollte ich schnell im Gebäude an kommen und erstmal die vielen neuen Eindrücke und Gerüche verarbeiten, die sich in mein Inneres stahlen und dieses aufwirbelten. So öffnete ich kurz die Tür, hielt sie für einige Schüler offen und trat selbst herein. Einige Schritte ging ich zur Seite, suchte nach meinem Zettel, auf welchem ich vermerkt hatte, wo ich was fand. Und dennoch irrte ich eine Weile umher, bis es mir schließlich zu doof wurde und ich beschloss einen Schüler zu fragen. Diesen kurz befragt erzählte er mir, dass ich das Lehrerzimmer im ersten Stockwerk finden würde und beschrieb mir kurz den Weg. So eilte ich die Treppen nach oben, suchte das besagte Zimmer und fand es schließlich. “Wenigstens ist dort ein Schild angebracht.“, dachte ich und lächelte fröhlich, blieb vor der Tür stehen und ordnete nochmals meine Kleidung, wie auch mein Haar, ehe ich eintrat und zögerlich hinein blickte. Aber niemand war zu sehen. Mit hochgezogener Augenbraue trat ich ein, sah mich in dem recht großen, aber vollgestopftem Zimmer um und ging zum Tisch, auf welchem ich sogleich meine Tasche ablegte, ehe ich mich zur Küchenzeile bewegte und mir dort einen Kaffee kochte. Normal trank ich dieses bittere Zeug nur ungern.. Aber heute könnte ich eine Ausnahme machen. So wartete ich bis mein Kaffee fertig war, schenkte mir ein und begab mich erneut zum Tisch, zog einen Stuhl zu recht und setzte mich darauf, stellte den Kaffee ab und nahm meine Tasche zu mir, um in dieser meine Sachen für meine erste Unterrichtsstunde zu recht zu suchen. Kurz las ich darüber, ehe ich es erneut verschwinden lies. Schließlich würde ich mich nie an den Plan halten und daher immer ein wenig improvisieren. Gerade bei Musik war dies meist kein Problem. Einen Arm stützte ich auf den Tisch, woraufhin mein Kopf Platz auf meiner Hand fand und ich gedankenversunken vor mich hinstarrte. Kurz nippte ich an meinen Getränk, nahm einige Schlucke von dem bitteren schwarzen Kaffee, ehe ich diesen erneut abstellte und mich wieder meinen Gedanken widmete. Ich war gespannt wie meine Klasse wohl so ist. Und ob ich den Raum finden würde..
Plötzlich hörte ich die Schulklingeln klingeln, welche wirklich laut an mein Ohr dran - schon zu laut. Schnell nahm ich meine Hände über die Ohren, sprang auf und packte schnell meine Sachen zusammen um zum Unterricht zu gelangen. Meine erste Stunde... Mal schauen wie dies ausgehen würde. Und wie die Klasse so drauf war.
Für den Weg zur Schule brauchte Lelouch zu Fuß überraschend lange. Erst gegen halb neun kam er dort an und spazierte dann gemütlich ins Lehrerzimmer. Dort setzte er sich hin und sah auf seinen Plan für den heutigen Tag, bevor er sich eine neue Tasse Kaffee machte und sich in eine kleine Lektüre vertiefte. Kurz vor Ende der zweiten Stunde sah er von seiner Lektüre auf, packte sie weg und richtete seine Unterlagen für die nächsten zwei Stunden her. Magieunterricht in der Himmelsklasse. Mal sehen, wie das werden würde. Der junge Prinz beschloss, während der Pause ein wenig durch das Schulhaus zu laufen.
Ich trat in das Lehrerzimmer ein, völlig ruhig und gelassen. Mit meiner Hand fuhr ich durch meine dünnen Haare und sah mich kurz um, bis ich eine Kaffeemaschiene entdeckte. Kakao hatten sie hier wohl keinen..? Hm.. Entspannt und mit der Tasse in der Hand hockte ich mich an einen Tisch ans Fenster. Sonst war hier wohl niemand? Nungut. Ich mochte es ja, alleine zu sein. Der Unterricht war vorhin wirklich besser gelaufen, als ich mir je erhofft hätte. Darum machte ich mir erstmal keine Panik. Bis 2 Uhr würde ich nichts zu tun haben - und wusste jetzt schon nichts mit der Zeit anzufangen. Die ganze Zeit müsste ich aber nicht hier bleiben, oder? Zwischendurch konnte ich ja sicher auch mal heimgehen...
EDIT:
15.August(Dienstag)11:14Uhr
Niemand kam ins Lehrerzimmer und an sich war es mir auch recht düster hier - ich entschied, einen kleinen Spaziergang (auch für die Figur) zu machen, an der Luft, immerhin war das Wetter sehr schön ~ Kurzerhand nahm ich mein Täschchen, stand auf, verließ das Gebäude und schlug den Weg zu einem grünen Fleckchen ein.
Ich war schon weit vor Clive im Schulgebäude verschwunden. Das sollte mich jedoch nicht großartig aufhalten. Ich musste mir schließlich noch ein paar Gedanken zu meinem Unterricht machen. War es doch nicht selbstverständlich, was ich in einer halben Stunde unterrichten sollte. Ich ging zur Küchenzeile und bediente mich der Kaffeemaschine. Zwar hatte ich im Café Morges zwei Tassen hinter mir gelassen, aber ich hatte irgendwie wieder Durst. Während ich also den Kaffee durch die Maschine jagte. Lehnte ich mich an der Küchenzeile an und dachte nach. Ich war sowieso sehr verwundert das ich die erste hier war. In dreißig Minuten geht es los. Und kein Schwein war da. Naja, ich war da.......aber.......vergessen wir das wieder! Fröhlich signalisierte mir die Kaffeemaschine das sie mit ihrer Arbeit fertig war. Ich nahm die Tasse und nippte vorsichtig daran......lauwarm......na super! Ich seufzte. Immerhin besser als sich die Lippen zu verbrennen, oder? Als mir das stehen jedoch zu lästig wurde. Nahm ich die Tasse mit mir und stellte sie auf den kleinen Tisch mitten im Raum. Ich persönlich setzte mich auf einen der Stühle davor. Immer noch über den Unterricht nachdenkend ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen. Leere. Gähnende Leere. Langsam war ich wirklich am Überlegen. Ob wirklich Schulzeit war. Normalerweise war ich eine der Lehrerinnen. Die immer kamen wenn schon die Hälfte der Lehrerschaft da war. Ich fühlte mich irgendwie ein wenig unwohl. Ganz alleine in einem Zimmer sitzen. Ein Zimmer, das nach meinem empfinden auf einmal ziemlich kalt gestaltet war.
Eine gefühlte Ewigkeit saß ich nun schon hier. Der Kaffee war leer und es war immer noch keiner da. Ich fühlte mich nun immer mehr fehl am Platz. Doch ein Blick auf die Uhr verriet mir, das der Unterricht bald losgehen würde. Ich überlegte kurz wo ich hingehen sollte.......achja! Zum Sportplatz. Nun gut. Es war nicht meine Art, aber ich ließ die Kaffeetasse einfach stehen und stand vom Tisch auf. Ich hatte jetzt schon einen ziemlich schlechten Eindruck von meinen Kollegen. Sofern ich überhaupt welche hätte. Es kam mir so vor, als ob ich die Einzige wäre. Ich ging zur Tür und machte mich auf den Weg zum Sportplatz. Hoffentlich waren die Schüler nicht genauso vollzählig wie die Lehrer im Lehrerzimmer.
"Guten Morgen", sagte ich fröhlich in das Lehrerzimmer hinein, als ich die Tür öffnete. Nur, um festzustellen das, wie immer, so gut wie niemand da war. "Wie immer also...", murmelte ich als mir keine Begrüßung aus dem Raum entgegen kam. Ich wusste ja, dass einige der Lehrer bereits Unterricht hatten. Aber das nie jemand hier war? Es waren doch sicherlich mehr als zwei Lehrer in dieser Schule tätig, oder? Etwas enttäuscht über diese Tatsache, ließ ich langsam die Tür hinter mir zu fallen und setzte mich mit einem eher gemischten Gesichtsausdruck an den Tisch im Lehrerzimmer. Ein Seufzer entfuhr mir als ich nun dort saß. Es war so ein richtig schöner Stimmungsdämpfer am Morgen. Aber davon würde ich mich nicht unterkriegen lassen! Alles ist super! Tatsächlich schaffte ich es wieder zu meinem alten Lächeln zurückzufinden und meine Gedanken von allem Negativen zu befreien. So begann ich meine Sachen für den Unterricht noch einmal durchzugehen. Dafür musste ich aber erst einmal wissen, welche Klasse und welche Art von Unterricht jetzt gleich an der Reihe waren. Wobei gleich auch wieder so ein Dehnbarer Begriff war. Immerhin war es noch rund eine Stunde. Langsam packte ich die Sachen aus meiner Tasche auf den Tisch. Ich musste also in die Sonnenklasse. Mh.....Sonnenklasse. Sp viel hatte ich mit denen ja noch nicht zu tun gehabt. Das heißt das ich mich auf eine ziemlich große Anzahl an mir unbekannten Leuten gefasst machen musste. Es freute mich richtig. Aber ob die Klasse das auch so sehen würde? Ach! Natürlich werden sie das! Vielleicht waren ja sogar ein paar Bekannte aus dem Transformationskurs mit dabei. Dann müsste ich wenigstens nicht alle Namen neu lernen. Eine Sache bei der ich sowieso sehr schludrig war. Denn irgendwie schaffte ich es immer Namen zu vertauschen. Aus einer Anne wurde dann Amelie und aus Collin plötzlich Kevin. Ganz zu schweigen von dem Fakt wie peinlich mir das Ganze war. Als Vorbild fungierte ich nämlich in diesen Momenten nicht wirklich. Wie dem auch sei. Heute würde ich dafür alles richtig machen! Das gelobe ich mir! Nun ging ich den Stundenplan etwas weiter hinunter und mir fiel nun auf, das ich zwei Mal hintereinander in der gleichen Klasse hatte, Ausgezeichnet! Dann konnte ich die Namen ja noch besser lernen! Zufrieden mit meiner nun neu erkannten Lage, packte ich meinen Ordner für den Unterrichtsstoff auf den Tisch und fing an mich noch einmal einzulesen.. .
Obwohl es erst ein paar stunden her war das ich auf dieser Insel angekommen war waren mir schon einige kuriose dinge passiert, scheinbar brachte es mir Unglück in der Nähe von vielen Personen zu sein. Schließlich war ich bereits ausgerutscht und konnte mich gerade noch so fangen, dann war ich ins Meer gefallen als ich den Steg entlang gewandert war. Scheinbar war heute wirklich nicht mein Tag, das konnte aber auch daran liegen das ich einfach ein wenig übermüdet und ausgepowert war, schließlich hatte ich seit mehr als einem Tag nichtmehr geschlafen. Ich war einfach ein wenig zu nervös, schließlich war es das erste mal das ich eine klasse unterrichten würde und es würde auch das erste mal seit langer zeit sein das ich meinen Vater wiedersehen konnte. Andererseits würde ich mir damit noch ein wenig zeit lassen, mein Vater hatte eben Unterricht und ich würde heute keinen Unterricht mehr haben. Die Fächer welche ich lehren würde waren eben auf wenige stunden aufgeteilt und ich würde wohl auch nicht so viel arbeiten müssen, dennoch war ich hier um ein wenig mehr über Heilmethoden zu lernen welche ich noch nicht kannte, schließlich wartete sie auf mich und ich würde sie niemals im Stich lassen. Selbst wenn ich bei dem versuch sterben würde, so würde ich sie doch retten, schließlich wusste mein Vater von ihrem Schicksal und er würde weitermachen wenn ich versagen sollte. Ich entließ einen leisen Seufzer als ich daran dachte wie lange es nun schon her war, es waren schließlich schon Jahrhunderte vergangen seit ich sie das letzte Mal reden gehört hatte. Und obwohl ich sie jedes Jahr besuchte würde ich ihre stimme erst wieder hören wenn ich sie aus ihrem Schlaf erwecken würde und ihren Körper heilen konnte. Aber das würde noch einige lange Jahre oder Jahrhunderte dauern, schließlich hatte ich lange gesucht und nichts gefunden was in ihrem Fall wirksam gewesen wäre. Als ich gedankenverloren durch das Schulgebäude wanderte überlegte ich mir was ich nun tun konnte, ich beschloss mich erst einmal über die Schüler und über meinen eigenen stunden plan zu informieren, also musste ich wohl ins Lehrerzimmer. Es dauerte eine weile bis ich den weg fand aber als ich dann vor der Tür stand klopfte ich an und trat ohne auf eine Antwort zu warten ein. Es war eine andere Person anwesend, demnach musste sie ein Lehrer sein, oder eben eine Schülerin welche sich einen Spaß erlauben wollte. Ich war mir allerdings sicher das es sich um eine Lehrerin handelte, sie sah zwar sehr jung aus aber sie strahlte irgendetwas aus was mich dazu veranlasste anders zu denken. Guten morgen Sagte ich in einem formellen wenn auch netten Tonfall, danach senkte ich mein Haupt ein wenig und trat ein. Als ich dann die Tür hinter mir schloss und mich zum Fenster begab überlegte ich einen Moment was ich nun wirklich tun konnte und welche klasse ich nun eigentlich als erstes unterrichten würde. Mir lagen die Stundenpläne zwar vor, dennoch stand dort eben FTF somit konnte ich nicht wissen welche Schüler genau ich nun unterrichten würde. Also ließ ich mich auf den Boden vor dem Fenster sinken und zog ein Buch aus meiner Tasche. Dieses Buch hatte ich schon Jahrhunderte, es war gefüllt mit unendlich vielen Formeln und Zaubersprüchen welche zur Heilung der verschiedensten Krankheiten und Verletzungen dienten. Ich hatte es selbst geschrieben und obwohl man dem Buch sein alter ansehen konnte, so würde es niemals beschädigt werden, schließlich war es mit einigen zaubern belegt. Als ich dann zu lesen begann und sich die Zeilen in dem Buch zu bewegen begannen wurde mir klar das ich noch sehr viel zu lernen hatte. Denn obwohl ich beinahe alles heilen konnte und selbst schwere Flüche für mich keine Probleme darstellten, so war es mir dennoch nicht möglich das was ich liebte zu retten. Als ich dann wiedereinmal seufzte und das Buch schloss, begann ich die Augen zu schließen und mich gegen die wand zu lehnen. Ich würde zwar nicht schlafen, aber ich würde so viel besser nachdenken können.
Es verging eine Weile während ich am Tisch saß und meine Unterlagen weiter studierte. Doch die Zeit wollte aus irgendeinem Grund trotzdem nicht schneller vorangehen. Es war immer noch so viel Zeit bis zum Unterricht und die würde ich wohl kaum mit Vorbereitung verschwenden. Eigentlich ein lustiger Gedanke, wenn man sich in Erinnerung ruft das ich als Lehrerin das sagte, aber so war es nun mal. Ich bereitete mich ja auch zuhause vorsorglich auf den Unterricht vor, da war das hier im Lehrerzimmer eigentlich gänzlich unnötig. In diesem Moment ging jedoch die Tür auf und jemand trat ein. Mit einem interessierten Blick schaute ich in Richtung der Tür und staunte nicht schlecht als eine mir unbekannte Person den Raum betrat. Es gab also doch noch andere Lehrer! Ha! Innerlich war ich gerade am Feiern. Das Lehrerzimmer hatte soeben den Rekord von zwei Personen aufgestellt! Eine geradezu feierbare Leistung. Jedoch hielt ich meine Freude unter meiner Hautoberfläche. Anstatt sich nämlich irgendwie groß Kommunikativ zu betätigen, begrüßte er mich einfach nur mit einem "Guten Morgen" und ging hinter mir vorbei in Richtung des Fensters. Okay, warum auch nicht. Aber mehr sprang wohl heute nicht heraus. Er schien einer der neuen Lehrer zu sein. Es waren viele neue Lehrer auf der Liste aufgetaucht wenn ich so darüber nachdachte. "Guten Morgen", erwiderte ich ebenfalls aus Höflichkeit, schien aber dabei die einzige von uns beiden zu sein welche dabei Blickkontakt suchte. Am Fenster angekommen blieb der mit noch Fremde stehen und schien zu überlegen. Als wäre ich nicht da. Eine Vorstellung als Neuer wäre ja auch viel zu viel verlangt. Meine Güte! Aber das Spiel konnte ich auch spielen. Ohja! Und wie ich das konnte. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren stand ich auf und machte die Kaffeemaschine im Lehrerzimmer an und lehnte mich an die Küchenzeile. Eine Sache die ich sowieso gemacht hätte, wäre er nun in den Raum gekommen oder nicht. Mit verschränkten Armen wartete ich, etwas ungeduldig, darauf, dass die Kaffeemaschine nun ihren Dienst erfüllen würde. Bloß kein Gespräch anfangen Eve. Mittlerweile hatte der Weißhaarige Typ seine Augen geschlossen und sich, so schien es, an die Wand angelehnt. Nur wenige Sekunden danach signalisierte mir dann die Kaffeemaschine das sie mit ihrer Arbeit fertig war. Wieder nahm ich wortlos die Tasse und setzte mich wieder zurück an den Tisch, nahm meinen Stift in die Hand und begann noch ein paar zusätzliche Stichworte auf meine Vorbereitungszettel zu schreiben. Danach aber platzte mir aber innerlich der Kragen. Weswegen ich einen sehr, sehr großen Schluck aus meiner Tasse nahm. "Macht man das bei ihnen so?", fragte ich, meinen Blick auf meine Dokumente gerichtet. Er hatte mir nicht in die Augen gesehen, nun tat ich es ihm gleich. "Normale Leute stellen sich in einem neuen Umfeld direkt vor, aber Sie scheinen ja nicht dazu zu gehören. Sind sie überhaupt hier an der Schule angestellt?". So nett und freundlich ich immer war, manchmal reichte es mir. Egal was ich nun für einen ersten Eindruck auf ihn machte. Ihm war dieser egal gewesen, also war er mir es nun ausnahmsweise auch mal.
Während ich über die dinge nachdachte welche ich bisher gelernt hatte begann die Lehrerin welche am Tisch gesessen hatte Café zu machen, sie kam mir tatsächlich wie ein normaler Lehrer vor. Sie schien zwar nicht menschlich zu sein, schließlich sollten Menschen hier nichts zu suchen haben, dennoch verhielt sie sich wie ein Mensch. Erst wunderte es mich ein wenig, trotzdem beachtete ich sie nicht weiter und schloss wieder meine Augen um nachzudenken, es wäre wohl auch zu einfach gewesen wenn sie mich hätte nachdenken lassen, aber stattdessen versuchte sie mir nun einen Vortrag darüber zu geben wie man sich normalerweise verhielt. Es störte mich nicht was sie da sagte, dennoch störte es mich das sie all das hier für normal hielt und das ihr nicht bewusst wurde das ihr eigenes verhalten nicht unbedingt an diesen platz gehörte. Menschliche Floskeln und menschliches verhalten waren wohl an schulen dieser Art durchaus normal, dennoch war es für mich ein Graus dies anzusehen, schließlich waren wir keine Menschen. Nun stand ich auf und blickte sie mit einem relativ normalen wenn auch ziemlich starren Gesichtsausdruck an, dann lief ich zu dem Tisch und setzte mich vor sie. Verzeiht mein Name ist Ragnar, ich bin der neue Arzt und Heilkunde Lehrer. Erst hatte ich mich gewundert wieso hier nur eine Person sitzt und da ich die liste der Lehrer gesehen habe weiß ich das es mehr als genug andere Lehrer gibt welche momentan keinen Unterricht haben. Aber nun ist mir klar wieso niemand in diesem Raum sein möchte, es liegt nicht am Raum, sondern eher an der Gesellschaft. Eigentlich hatte ich nicht vor gehabt so gemein zu sein, aber es war mir einfach herausgerutscht, schließlich hatte ich ziemlich lange nicht geschlafen und war schon ziemlich geschwächt. Aber sie hatte es geschafft mich aus meiner Ruhephase zu wecken, somit hatte sie meine wut auf sich gezogen, auch wenn es keine Absicht gewesen war tat es mir jetzt schon leid, sie schien ja eigentlich ganz nett zu sein, ich würde mich wohl entschuldigen müssen. Gut so war es nicht gemeint, es tut mir leid aber ich habe nun schon 72 stunden nicht mehr geschlafen und war eben am einschlafen, dann haben sie mich leider geweckt. Es war eigentlich mehr ein dummer Zufall das ich mich nicht vorgestellt hatte, ich war in meine arbeit vertieft, schließlich muss ich etwas finden das es wahrscheinlich gar nicht gibt. Dabei würde ich es belassen, schließlich kannte sie nun meine Beweggründe und wusste wieso ich so reagiert hatte.
