Der Magieraum der Schule ist vermutlich der einzige, der sich nicht in das Gesamtbild des Gebäudes einfügt. Die Wände sind bis zu einem sehr großen Teil mit Holz verkleidet und auch das Mobiliar erinnert an bereits vergangene Zeiten, wurden jedoch all die Jahre über ordentlich gepflegt und wirken insgesamt sehr edel. Das Magiezimmer ist sehr oft abgedunkelt und wenn man gerade nichts von der Tafel abschreiben muss sind einige Kerzen und mysteriös schwebende, leuchtende Kugeln die einzige Lichtquelle. Damit auch wirklich jeder Schüler ein freies Sichtfeld auf das, was vor ihm gezaubert wird hat, sind die Stühle an beiden Seiten nur zu zwei Reihen angeordnet. In der Mitte befindet sich eine Art Gang, an dem man genug Platz für seine kleinen Experimente hat.
Es dauerte zwar ein paar Sekunden, aber dann ergriff Matthew das Wort und fing an meine Frage zu beantworten. Ich hörte aufmerksam zu und nickte dann, als er kurz erzählte, was er über die weiße und schwarze Magie wusste. Dann sprach auch Saiyana und teilte mit, was sie wusste. Es war bei beiden nicht unbedingt viel und damit würde man keine DinA4 Seite voll schreiben, doch ich war zufrieden. “Ihr habt beide natürlich recht.“ Obwohl beide nicht wirklich viel Ahnung zu haben schienen, reichte mir ihre Antworten aus. “Wie ihr beiden schon gesagt habt, ist die weiße Magie jeder positive Zauber, Magie die zu selbstlosen Zwecken verwendet wird. Schutz- und Heilzauber stehen dabei an oberster Stelle.“ Ich schrieb dies in Stichpunkten an die Tafel, ergänzte dabei noch Abwehr-, Glücks-, Fruchtbarkeitszauber, Wahrsagen. “Schwarze Magie ist dementsprechend das Gegenteil dazu. Mit der Magie will man bewusst Schaden anrichten und sie wird für selbstsüchtige Zwecke verwendet.“ Auch dies schrieb ich an, so wie Schadenzauber, Verwünschungen. Ich ging wieder von der Tafel weg und setzte einen ernsten Blick auf, mit welchem ich meine beiden Schüler ansah. “Jegliche Art der schwarzen Magie ist hier verboten. Egal aus welchen Gründen, wo und bei wem es angewendet wird. Seid euch dem immer bewusst, denn ein solcher Verstoß wird nicht einfach nur mit Flur wischen bestraft.“ Ich sah erst Matthew eindringlich an und dann Saiyana. “Außerdem werdet ihr bei mir Unterricht nicht einfach eure Kräfte anwenden, ohne dass ich dies Ausdrücklich erlaube und drum bete. Die Gefahr ist viel zu Groß, dass einer von uns oder dieser Klassenzimmer Schäden erleidet. Habt ihr dies verstanden?“ Noch ein paar Sekunden ließ ich meinen Blick auf den beiden liegen, wartete darauf, dass sie mir ein Zeichen gaben, dann wurde meine Miene wieder etwas lockerer und ich fing an, den Lehrerpult an die Wand zu schieben. “So, wir fangen nun an, langsam in die praktischere Richtung zu gehen. Steht bitte auf und schiebt die Tische auseinander, damit jeder von euch gleich genug Platz hat um sich entweder hinzusetzten oder zu legen.“ Während meine Schüler anfingen die Tische zu bewegen, ging ich zu einem der Schränke rüber und holte insgesamt drei dünne Matten raus, welche ich auf den nun freien Platz aus breitete. Für Matthew und Saiyana mit einem gewissen Abstand nebeneinander und für mich eine, etwas weiter vor ihnen, auf welchem ich dann auch gleich Platz nahm. Mit einer Handbewegung deutete ich den anderen beiden an, sich auch hinzusetzten. “Um Magie richtig und vor allem bewusst anwenden zu können benötigt man höchste Konzentration und Selbstbeherrschung. Viel zu oft lässt man sich von unterdrückten Gefühlen und Emotionen leiten, welche uns das Kontrollierte anwenden, von zaubern erschwert oder uns gar blockiert, so das wir erst gar keine wirken können. Deswegen möchte ich euch nun eine Art der Meditation zeigen.“ Ich saß locker im Schneidersitz vor den Schülern. Auf die Idee für diesen praktischen Teil war ich tatsächlich eher spontan gekommen. Matthew konnte zwar seine Magie schon anwenden, aber noch nicht perfekt kontrollieren, Saiyana hingegen hatte ihre erst ein Mal angewendet, da erschien es mir als Sinnvoll, ihnen Übungen zu zeigen, welche sie offener für ihre Fähigkeit machen sollte “Hat jemand von euch schon Erfahrung mit einer Art der Meditation gemacht oder davon vorher schon gehört?“
Matthew
Matthew Mason
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Nachdem Matt seine Definition zur weißen und schwarzen Magie erzählt hatte, knüpfte Saiyana daran an und fragte unsicher, ob auch unter schwarze Magie Flüche fallen würden. Matthew lächelte sie freundlich an und nickte leicht, denn dies stimmte, doch von selbst wäre der Rothaarige nicht darauf gekommen. Anschließend sagte sie noch, dass ihr zur weißen Magie nur Schutz- und Heilzauber einfielen. Saiyana war zwar Anfängerin, jedoch fand der Engländer, dass sie sich schon gut auskannte. Tyrus hörte sich die beiden Antworten genaustens an und meinte danach dann, dass die beiden Recht hatten. Er erklärte anschließend nochmals die weiße Magie und der Rothaarige zückte seinen Stift und schrieb es sich auf. Wer konnte schon wissen, ob er diese Sachen eines Tages noch brauchen würde oder nicht? Er wusste es nicht, jedoch konnte es sicherlich nicht schaden sich einige Dinge sich zu notieren, weshalb er dies auch tat. Auch das was Tyrus zur schwarzen Magie sagte, schrieb sich der Engländer auf.
Nachdem der Lehrer die schwarze Magie genauer erklärt hatte, wurde sein Blick ernst und Matthew war ein wenig verwirrt. Anschließend sagte er, dass jegliche Art von schwarzer Magie hier verboten sei. Wenn man schwarze Magie verwenden würde, dann würde man bestraft werden. Matthew fragte sich, wieso er seine Kraft gegen eine Person verwenden sollte, denn auf so eine Idee würde er nicht kommen. Er war ja ein friedvoller junger Mann und würde sicherlich keiner Fliege etwas zuleide tun. Tyrus sagte weiter, dass sie im Unterricht nur ihre Kräfte verwenden durften, wenn er dies auch ausdrücklich erlauben würde, denn die Gefahr wäre viel zu groß, dass das Klassenzimmer Schäden abbekommen würde. Danach sah er die beiden Schüler wieder sehr streng an. Matthew nickte, damit der Lehrer wusste, dass er dies verstanden hatte.
Nach der Ansprache von Tyrus schien er schon viel motivierter zu sein, denn er wollte nun langsam zur Praxis übergehen. Matt war schon gespannt, was sie nun machen würden. Tyrus gab den Schülern die Anweisung, dass sie die Tische auseinanderschieben sollten, damit jeder genug Platz hatte. Gesagt getan, denn Matt machte sich sofort an die Arbeit. Er drehte sich um und wollte Saiyana helfen, falls sie Probleme dabei hatte den Tisch zu verrücken, doch es schien so, als ob sie keine Hilfe benötigte, weshalb er sich auf die schon vorbereitete Matte setzte. Als sich die Schüler gesetzt hatten, fing Tyrus wieder an zu sprechen. Er sagte, dass wenn man Magie bewusst anwenden möchte, dann braucht man höchste Konzentration und Selbstbeherrschung. Er erklärte auch, dass durch Gefühle und Emotionen das Zaubern erschwert wird und dies Magier blockiert. Genau deswegen wollte er den Schülern eine neue Art der Meditation zeigen. Anschließend fragte er in die Runde, ob jemand schon Erfahrung mit Meditation hätte oder schon davon gehört hatte. „Also ich habe keinerlei Erfahrung mit der Meditation, aber ich habe schon gehört, dass es einige Magier verwenden, um konzentrierter zu sein“, sagte der Rothaarige zum Lehrer. Wieso er es nie ausprobiert hatte, war, weil er sich nicht auskannte. Er wusste nicht was man dazu brauchte und auch Jane, seine ehemalige Lehrerin, wusste nicht wie das ging. Er versuchte nur immer sehr konzentriert zu sein als Kind und wollte auch unbedingt Lernen, das ihn alles rundherum ihm vergessen ließ. Nun wartete der Rothaarige gespannt ab, ob Saiyana sich vielleicht damit auskannte.
Meine beiden Schüler kamen meinem Auftrag schnell nach, schoben die Tische und Stühle beiseite und setzten sich dann auf einer der Matten, welche ich ausgelegt hatte. Nachdem ich mit meiner Erklärung, was nun als Nächstes auf dem Plan stand, fertig war, musste ich nur kurz warten, bis Matthew sich zu meiner gestellten Frage am Schluss äußerte. Er selbe hatte mit der Meditation noch keine Erfahrung, hatte aber schon davon gehört. Ich nickte nur. Zu meinen Zeiten als Mensch, gab es diesen Begriff „Meditation“ noch nicht wirklich, aber wir hatten schon damals welche gemacht, dass sie meiner Kultur hoch angesehen war. Durch meine Zeit in der Lampe und als Dschinn habe ich dann noch viele weitere Meditationsformen kennengelernt und konnte somit meine Magie deutlich besser steuern und einsetzten. Deswegen hoffte ich, dass ich den beiden Jugendlichen damit auch helfen konnte. Ich wartete noch Saiyanas Antwort ab und ging dann zum nächsten Schritt über. “Bevor es losgeht, möchte ich euch drum bitte, dass ihr mir jeder Zeit Bescheid sagt, wenn es euch nicht gut geht. Nicht für jeden ist die Meditation die richtige Technik und sobald ihr merkt, dass ihr euch dabei nicht wohlfühlt, steht es euch frei, es abzubrechen.“ Ich sah beide an, um mich zu versichern, dass sie mich auch verstanden und fuhr dann fort. “Okay, ich möchte gerne, dass ihr euch bequem hinsetzt und legt. Macht es euch so gemütlich wie es möglich ist, das ist sehr wichtig, damit ihr nicht durchs ständige Positionswechseln abgelenkt werdet.“ Ich selber behielt meinen Schneidersitz bei und wartete ab, bis die anderen beiden auch soweit waren. “Als nächstes schließt ihr eure Augen und konzentriert euch auf eure Atmung.“ Meine Stimme regulierte ich auf eine angenehme Lautstärke und ich machte eine kurze Pause. “Versucht euch selbst wahrzunehmen. Spürt die weiche Matte unter euch und wie sie an eurem Körper liegt. Atmet den Duft des Klassenzimmers ein. Lauscht den Geräuschen in eurer Umgebung.“ Ich wurde wieder still und fing an, mich auch selber auf meine Umgebung zu konzentrieren, ließ dabei aber die Augen offen, damit ich auch Saiyana und Matthew im Blick behalten konnte. Nach Jahre langer Übung, war es nicht mehr unbedingt notwendig die Augen dabei zu schließen, damit man sich besser auf die wichtigen Sachen konzentrieren konnte. “Nun konzentriert euch auf eure Atmung. Atmet durch die Nase ein und mit dem Mund wieder aus. Einatmen und Ausatmen. Spürt, wie euer Brustkörper sich hebt und dann wieder senkt.“
Saiyana war echt froh darüber, dass sie etwas zum Unterricht beisteuern konnte und es sogar richtig war. Dies war doch ein guter Start in den Tag! Fröhlich darüber, dass Matthew sie freundlich angelächelt hatte und genickt hatte, schrieb sie schnell alles von der Tafel ab.
Gespannt hörte sie Tyrus zu und stand auf und half dabei die Tische auseinander zu schieben. Sie war richtig aufgeregt gewesen und wollte am liebsten direkt loslegen! Sie setzte sich auf die Matte und versuchte eine gemütliche Position zu finden. Im ersten Moment schien es schwerer zu werden, als sie dachte, denn für sie war es deutlich gemütlicher als Wolf und sobald es auch ging, war sie ein Wolf. In Menschengestalt brauchte sie daher einen Moment, um die richtige Position zu finden. Nach einigen Momenten hatte sie sich im Schneidersitz zurechtgerückt und schaute freudig zu Matthew und dann zu Tyrus. Ich hab noch keine Erfahrungen mit Meditation gemacht. sagte sie leise und schüchtern, doch durch diesen anfänglichen "Erfolg" für sie, schien sie sich nun deutlich besser zu fühlen, auch wenn sie immer noch etwas schüchtern war.
Sie nickte und versuchte Tyrus´ Anweisungen zu folgen. Erst die Augen zu, dann langsam ein und ausatmen. Versuchen die Umgebung und die Geräusche wahrzunehmen. Zwar waren hier die Geräusche nicht so angenehm, wie in der Natur, doch Saiyana beruhigte es schnell und sie achtete auf ihre Atmung, die immer ruhiger und konstanter wurde. Es fühlte sich wirklich richtig entspannend an, was sie da machten!
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Nachdem auch Saiyana erklärt hatte, dass sie nichts über die Meditation wusste, schien sie ein wenig aufgelockert zu sein. An was dies lag? Sie schien nun fröhlicher zu sein und dies machte den Rothaarigen auch fröhlicher, denn sowas war wirklich ansteckend. Er lächelte das Mädchen wieder freundlich an. Danach richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Unterricht und das Lächeln verschwand wieder von seinem Gesicht.
Tyrus erklärte, dass die beiden jeder Zeit bescheid sagen konnte, wenn es ihnen nicht mehr gut gehen würde. Er sagte auch, dass diese Technik nicht für jedermann sei und wenn sich jemand nicht wohl fühlen würde, dann würde es dieser Person frei stehen, ob sie abbrechen will oder nicht. Matthew fand dies sehr freundlich, dass man sich nicht quälen musste. Wahrscheinlich würden so auch einige Arztbesuche weniger werden. Anschließend sagte er, dass die Schüler sich bequem hinsetzten sollten und es sich so bequem wie möglich machen sollten. Dieser Aufforderung kam der Rothaarige gleich nach, streckte seine Beine aus und legte sich dann flach auf die Matte. Dies war wohl am bequemsten, doch ob er nicht einschlafen würde, wusste er noch nicht, denn die Matte war richtig bequem am Rücken. Danach sagte Tyrus, dass sie die Augen schließen sollten und sich auf ihre Atmung konzentrieren sollten. Der Engländer kam der Aufforderung wieder nach und schloss seine Augen. Danach merkte er, wie sein Brustkorb sich gleichmäßig hob und auch wieder sank. Er konzentrierte sich sehr darauf. Wieder gab Tyrus einige Anweisungen und Matt spürte jeden einzelnen Knochen in seinem Körper. Er merkte wie er auf dieser Matte lag und er hörte den Geräuschen zu. Es war ruhig. Man hörte eigentlich so gut wie gar nichts. Vielleicht mal ein Vogel vor dem Fenster, aber sonst war es sehr ruhig. Nun sollten sie sich auf die Atmung konzentrieren. Matthew atmete im selben Takt wie zuvor durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Es schien, als ob er in einer Art Tiefenentspannung angekommen wäre. Er vergaß alles rundherum sich und er fühlte sich sehr wohl dabei.
Ich war wirklich froh über meine beiden Schüler. Der Unterricht gestaltet sich bisher als unfassbar ruhig und angenehm. Es wurden keine unnötigen Diskussionen angefangen oder überaus dumme Fragen gestellt. Es war wirklich eine angenehme Abwechslung zu meiner Arbeit als Erzieher. Saiyana und Matthew kamen meiner Aufgabe, sich es auf den Matten bequem zu machen sofort nach, auch Schienen sie sich an meine weiteren Anweisungen zu der Meditation zu halten. Ich hörte ihren regelmäßigen Atemzügen zu, welche in dem leisen Klassenraum deutlich zuhören waren. Ihre Brustkörbe hoben und senkten sich in gleichmäßigen Abständen, bisher schien sich keiner von ihnen unwohl zu fühlen. Ich erinnere mich noch an meine eigenen Anfänge sehr gut, ich war viel zu aufgedreht und konzentriert um auch nur eine Minute lang ruhig zu sitzen, es hat wirklich viele Übungsstunden und auch ein paar Schläge mit der Hand von meinem Vater gebraucht, bis besser wurde. Für mich war das damals wirklich eine Tortur, als ich dann jedoch in einen Dschinn verzaubert wurde, war ich froh, dass ich die Meditation beherrschte. Während meine Schüler meinen Ansagen nachkamen, fühlte ich schon, wie meine Magie in den Fingern kribbelte, ohne das ich wirklich meditierte. “Nun hört in euch rein. Konzentriert euch nur auf euch. Entfernt alle negativen Gedanken und sucht nach eurer Magie. Erinnert euch daran, wie sie sich angefühlt hatte, als ihr sie beim letzten Mal benutzt hattet.“ sprach ich dann wieder. “War es ein Kribbeln, ein Stechen? Wie habt ihr euch dabei gefühlt? Berauscht, verängstigt? Prägt euch dieses Gefühl gut ein.“ Ich ließ Matthew und Saiyana Zeit, schwieg erst Mal wieder, damit sie Zeit hatten, diese Aufgabe umzusetzen. Als ich das erste Mal meine Magie gewirkt hatte, fühlte es sich wie ein Rausch an, ich wollte gar nicht mehr aufhören, nur könnte ich zu der Zeit nur das Zaubern, was sich mein Meister gewünscht hatte und nachdem der Rausch weg war und ich wieder zurück in meiner Lampe, kam die Angst und Verunsicherung. Es gab bessere Zeiten in meinem Leben. Es verstrichen wieder einige Minuten, bis ich wieder was sagte. “Nun nehmt wieder eure Umgebung wahr. Hört die wenigen Geräusche, konzentriert euch auf eure Atmung und wenn ihr euch bereithält, öffnet eure Augen.“ Ich lies Matthew und Saiyana Zeit. Es ist wichtig eine Meditation nicht mitten drin oder viel zu schnell zu beenden. Während die beiden sich die Zeit nahmen, die sie brauchten, blieb ich still sitzen und wartete einfach. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir noch genug Zeit hatten. Als beide Schüler ihre Augen dann aufhatten, ließ ich noch kurz ein paar Sekunden verstreichen und sprach dann wieder. “Ich möchte gerne, dass ihr eine kurze Rückmeldung gibt, wie ihr die Meditation fandet. Wie ihr euch dabei gefühlt habt und ob ihr glaubt, dass dies eine Möglichkeit sei, besser mit eurer Magie umzugehen.“
Matthew
Matthew Mason
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Als Matthew rundherum sich alles so vergaß und sich auf die Meditation konzentrierte, sah er vor seinem Auge den tödlichen Unfall seines Bruders. Er durchlebte in diesen Augenblicken nochmals das, was er vor Jahren erlebt hatte und am liebsten verdrängen würde. Er sah sich und seine Familie im Auto. Sie saßen alle dort und hatten eigentlich eine schöne Zeit. Sein Bruder wollte sich nicht anschnallen und jeder akzeptierte es nach einigen Minuten der Diskussion. Der Rothaarige war glücklich, weil er mit seiner Familie zusammen Zeit verbringen konnte. Es war schön, doch dann wird alles plötzlich schwarz. Irgendwann öffnet er seine Augen und sieht, dass sein Bruder aus dem Auto geschleudert wurde und reglos am Boden lag und Matthew nur anstarrte. Danach wurde wieder alles schwarz. Die Atmung des Rothaarigen nahm zu und er bekam auch Schweißperlen auf der Stirn, doch bewegen oder seine Augen aufmachen konnte er nicht. Das nächste was er erlebte, war, dass er im Krankenhaus aufwachte. Neben ihm waren seine Eltern, die anscheinend nicht so stark verletzt waren. Als der Engländer richtig aufgewacht war und nach seinem Bruder fragte, fing seine Mutter an zu weinen. Sein Vater erklärte ihm mit Tränen in den Augen, dass sein Bruder gestorben sei.
Matthew liefen Tränen über die Wangen. Für ihn war dies wie ein Alptraum, aus dem er jetzt aber erwachte. Er bemerkte, dass Tyrus und auch Saiyana schon wach waren. Matthew wischte seine Tränen aus dem Gesicht und ging mit seinem Handrücken über seine Stirn, um die Schweißperlen weg zu bekommen. „Entschuldige Tyrus, was hast du gesagt?“, fragte er höflich nochmals. Er war verwirrt und auch froh, dass er nun nicht mehr in seiner Vergangenheit gefangen war. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich glaube, dass die Meditation nichts für mich ist. Ich hab mich an eine Vergangenheit erinnert, die ich lieber vergessen will“, gab er zu und schien ein wenig neben sich zu sein. Dem Rothaarigen ging es jetzt mit dieser Situation nicht gut, doch er wollte trotzdem das Training weiterführen, weshalb er versuchte wieder er selbst zu sein.
Saiyana saß still da und hörte nur noch auf Tyrus Worte, den Rest um sich herum hatte sie komplett ausgeblendet. Nach einigen Momenten blendete sie auch Tyrus komplett aus und konzentrierte sich darauf, wie sich ihre Magie bei der letzten Anwendung angefühlt hatte. Sie hatte eine warme beruhigende Aura in sich gespürt, als würde sie von innen Leuchten. Sie konzentrierte sich auf das Gefühl und es durchströmte sie mit einem angenehmen Gefühl. Sie fühlte sich ein wenig stärker und hatte das Gefühl, dass sie alles um sich herum heilen könnte! Es war ein unglaubliches Gefühl!
Sie saß auf ihrer Matter und war komplett in ihren Gedanken eingesunken. Sie atmete nur noch sehr flach und leise, doch ihre Handflächen schienen ein wenig heller zu werden und unbewusst hatte sie sich nicht nur an das Gefühl erinnert, sondern auch ein wenig Magie angewendet. Zwar sollten sie das nicht machen, doch sie machte es auch nicht wirklich extra, sondern eher ein wenig unbewusst. Nach einer ganzen Weile holte sie die Stimme von Tyrus wieder zurück. Sie machte die Augen auf und strahlte richtig. Sie fühlte sich super! Fröhlich schaute sie zu Matthew und musste leider feststellen, dass er sich absolut gar nicht so gut gefühlt hatte. Wie schade! Moment? Hatte er da etwa Tränen? Mitfühlend wollte Saiyana ihre Hand auf sein Bein legen, doch sie durfte ja niemanden anfassen! Kurz bevor sie sein Bein berührte, stoppte ihre Hand und sie sah ihn einfach nur mitfühlend an. Ihre Handflächen allerdings waren von der Meditation noch ein wenig aufgeladen und vielleicht würde ja etwas von ihrer beruhigenden Aura auf ihn überstrahlen.
Für mich war die Meditation sehr hilfreich! sagte Saiyana etwas leiser zu Tyrus.
Matthew
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Nachdem Matthew irgendwie ein wenig sein Herz in dieser kleinen Gruppe ausgeschüttet hatte, ging es ihm schon ein bisschen besser. Das Erlebte nochmals neu erleben war wirklich nicht toll. Da er aber Saiyana und auch Tyrus nicht wirklich kannte, wollte er nicht noch genauer darauf eingehen. (@Akaya Buredo) Ob er seine Vergangenheit irgendwann einmal Akaya erzählen würde? Vielleicht schon. Der Rothaarige konnte es sich schon vorstellen. Doch wahrscheinlich müsste dabei viel mehr Zeit vergehen, als ein paar Tage. Akaya war schon eine tolle Person, jedoch kannte er ihn viel zu wenig, um ihm so etwas anzuvertrauen. Denn es könnte ja sein, dass er sich dann von ihm entfernen würde, weil er ihn als schuldig ansah. Jedenfalls sah der Engländer sich selbst als schuldig für diesen Vorfall.
Diese Gedankengänge stimmten den Rothaarigen wieder traurig. Er wollte nicht den ganzen Tag traurige Gedanken fassen aufgrund dessen, dass er jetzt nochmals seine Vergangenheit, die sein Leben änderte, nochmals durchleben musste. Deshalb sah er jetzt mal auf die Uhr und merkte, dass die Zeit schon vorbei war. „Tyrus, die Zeit ist doch jetzt um oder? Dann geh ich jetzt“, sagte er zu dem Lehrer und stand danach auf, dann wandte er sich an Saiyana. „Bis zum nächsten Mal Saiyana“, sagte er mit einem Lächeln, versorgte dann anschließend dann die Matte und ging aus dem Raum hinaus. Was er jetzt tun würde? Er selbst wusste es nicht, doch er würde sicherlich schon etwas finden, das er tun könnte.