In der Cafeteria gibt es nur den nötigen Schulfraß. Hier wird den Schülern in der Mittagspause ein kleines Mittagsmenü oder diverse Snacks wie Suppen oder Sushi geboten. Am Rande der Cafeteria steht die Theke, von der aus man sich das Essen mit einem Tablett selbst abholen muss. Desweiteren finden sich in einer Ecke des Raumes zwei Automaten, an denen man sich mit Süßigkeiten oder diversen (Soft-)drinks versorgen kann.
Hier in der Caféteria brach der Schweiss aus. Frischer, saftiger...stopp. Erst musste ich das stumme Gegenüber loswerden. Sie langweilte mich so unglaublich, dass ich von einer Sekunde auf die andere ein Stück Kuchen essen wollte. Und Kuchen war böse für die Hüfte, jaj- Stopp. Und da hier weder das Essen noch die Leute interessant waren, entschied ich, reißaus zu nehmen. Genau in die Richtung eines...oha, sehr negativ ausschauenden Schülers! Begeistert schmiss ich mich auf den Stuhl neben ihn. "Alter, hat deine Freundin Schluss gemacht, oder so?" Nein, der hatte ganz sicher keine Freundin. Der sah viel zu böse aus, so allgemein. Das machte mir Mädchen Angst. "Oder wieso ziehst du so eine Hackfresse?" Vielleicht war das auch ganz mein eigenes Empfinden. Ach, Papperlapapp. JEDER fand das! Unbetrübt und mit voller Absicht dermaßen zu Nerven klopfte ich ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Du findest schon 'ne Andere. Obwohl, mit dem Gesicht?" Ich gebe zu, ich amüsierte mich großartig. Ich war dermaßen böse! Und daher konnte ich auch ein fieses Grinsen nicht vermeiden. "Egal. Ich kenn dich doch. Immer zu derselben Frau zurück, stimmt's?" Ich kannte ihn kein bisschen, aber bei manchen Kerlen traf das doch zu, oder?
Als ich mich so in der Caféteria umsah, bewarf ich ein paar Leute mit Servietten. "Oh, waren das deine?" War mir derbe egal. Aber nachfragen sollte man immer. Fröhlich nickte ich mit dem Kopf hin und her, dabei fühlte ich mich gar nicht fröhlich. Eher so...Destroy! So, ungefähr.
War es überhaupt irgendwo möglich, seine Ruhe zu bekommen? Eigentlich hatte ich mir das ja hier erhofft, aber irgendwie ging das dann doch nicht so auf, wie ich mir das auch nur ansatzweise IRGENDWIE gewünscht hatte. So durfte ich auch bemerken, dass sich jemand zu mir setzte, sodass ich die Augen leicht in den Winkel schob, um neben mir zu gucken. Er sprach - wer auch immer er war - und ich hörte zu. Obwohl es mich nicht gerade brennende interessierte. So schob ich die Augen auch wieder auf die andere Seite, um hinauszuschauen. Doch kaum landete seine Hand auf meiner Schulter, schloss ich kurze Zeit die Augen und starrte mit zuckender Braue nach vorne. Doch plötzlich grinste ich und sah zu ihm. ”Wenn du deine verf!ckte Hand nicht gleich da weg nimmst, reiß ich dir den Arm raus, ramm ihn dir durch den Schädel und zusätzlich durchs Hirn“ meinte ich schließlich und ließ das grinsen wieder verschwinden. Freundin, Pf. Was sollte ich mit so etwas überflüssigem? Blickte ich auch wieder nach vorne auf den Tisch und warf das besudelte Tuch auch darauf. Einen Arm über die Lehne gepackt, ruhte die andere Hand auf dem Bauch. Ich war nicht scharf darauf, irgendein Mädchen~ kennen zulernen. Gerade sowieso nicht. Da hatte mir das Weib auf dem Dach für diesen Tag wirklich gereicht. Und dieser Kloppi, der neben mir saß, war auch kurz vor knapp davor, mir gewaltig auf die Nerven zu gehen. Blickte ich jedoch noch mal zu ihm und beobachtete, wie er mit Papierkügelchen die anderen Leute bewarf. ”Machs wenn mit Rotze“, Anfänger?, ”das is totaler Schwachsinn, was du da fabrizierst!” Setze ich mich so schließlich auch richtig hin, um ihm die Serviette zu klauen, ”bist du‘n fuck!ng Anfänger oder was?”, fragte ich schließlich und schaute mich etwas um, ”ich zeig dir, wie‘s richtig geht“, musste ich nun schon Unterricht geben oder was? Aufgestanden, ging ich hinüber zu den Bestecken, um dort zwei Strohhalme zu holen. Wieder zurück gekommen, pflanzte ich mich schließlich wieder auf meinen Platz und überreichte ihm einen davon. ”So, jetzt pass auf un lern“, murmelte ich, nahm die Serviette zur Hand, bis davon etwas ab, nachdem ich Spucke - versüßt mit grünem Schleim - hoch geholt hatte, um das Stück Papier damit voll zu packen und eines der Enden vom Halm in den Mund zu nehmen. Suchte ich mir auch eines der “unzähligen” Opfer, welches ich anvisierte. Dauerte es auch nicht sehr lange, bis die Person [irgendein NPC] das Stück Papier im Nacken kleben hatte. Entfuhr denjenigen auch ein kurzer Aufschrei. Packte ich den Halm auch wieder auf den Tisch und pflanzte mich zurück. So ging das - in meinen Augen. Wenn schon, dann richtig!
”Wenn du deine verf!ckte Ha.. [...]" "Und ich bin Cruel!" Normalerweise wäre ich schon längst brüllend und weinend weggerannt - geradewegs zu Levi. Den würde ich holen, um diesen bösen Bub zu verhauen. Und Levi würde wegrennen, wohl zu Caiwen. Und wenn Caiwen diesen Machtmensch sehen würde, so würde die wegrennen zu....zu Keinem! Caiwen hatte doch gar keine Freunde! Amüsiert darüber gluckste ich, bis mir wieder bewusst wurde, dass ich in Lebensgefahr schwebte. Und erst jetzt fiel mir auch die rote Farbe auf seinen...Oh. Keine Farbe. ICH MUSS HIER WEG ~ Und da ich meine Gedanken auch niemals für mich behalten konnte, hatte ich den Buben an beiden Schultern gepackt und geschüttelt, und ihm das gesagt. Aber, he, moment, er wollte mir was tolles beibringen. "Ich hab nicht sooft Rotze intus..", gab ich zu. Beeindruckend. Imposant! Sehr imposant, wie sein Rotzbällchen eine vorbeilaufende Person traf. Das war wirklich widerlich. "Wollen wir beste Freunde sein?" Denn mein alter bester Freund ließ mich total im Stich. Betrübt blickte ich kurz vor mich hin. "Lehre mir deine Kunst, oh du geheiligter Schleimspucker!", unruhig zappelte ich auf meinem Stuhl hin und her. Das blutgetränkte Tuch war vergessen...sowas hatte jeder doch mal..! Moment. Er hatte mir seine Kunst schon gezeigt. Nachher wurde er böse auf mich...ich hatte Angst. Nicht nur vor seinem Aussehen oder der Tatsache, dass er keinen Liebeskummer hatte, nein, er konnte auch noch perfekte Rotzbällchen formen. Irgendwie sollte mir das spanisch vorkommen, nicht? "Alter, bist du ein Pokemon?" Und wenn ja, welches? Pikachu? Nein, Pikachu war süß und klein und niedlich und gelb..lalala~ Vielleicht ein Relaxo. Aber dazu war er nicht fett genug. "Ich hab's! Du bist Glurak!" Dazu fehlte die orangene Farbe. Wirklich knifflig der Kerl. Und während ich mich hier weiter in der totalen Sicherheit wiegte und mit meinem Caféteriastuhl deluxe kippelte, blieb ich plötzlich stehen. "Du willst mich jetzt aber nicht essen, oder?" Denn irgendwie kam mir der Kerl wirklich komisch vor. Irgendwas war faul an ihm. Er roch auch ein wenig faul. So, nach faulen Eiern. Oke, das reicht. Irgendwas spürte ich und überlegte, ob das wohl Bauchgefühl war, das die meisten anstatt einem Hirn besaßen. Aber nichtmal mein Hirn klingelte. Und nun wurde ich erst recht verwirrt. Ein Gutes hatte das: Ich wurde unglaublich von meinen anderweitigen Problemen abgelöst. Wobei Rotzkönig vor mir und meine Erinnerungen wiederhaben auf das Selbe rausführen würde: Meinen Tod. Ich musterte ihn. Und fragte mich, was wohl angenehmer war.
Der Spast hatte mich einfach unerbrochen! Alter, ich würde ihm alle Knochen brechen. Auch die kleinen in seinen zu gemüllten Ohren! Demnach hatte ich auch seine Hände weg geschlagen, als er mich anfasste. ”Warum setz du dich dann hier hin, du Trottel?”, feixte ich und richtete meinen Anzug wieder. Hoffentlich war dem anderen... uhm, Cruel meinte er sich zu scheren, ja, so was, ja. Also! Hoffentlich war ihm auch bewusst, dass er meine Seuche - Blut - jetzt auch an den Pfoten hatte. Als mir meine awesome Hörner gewachsen waren, trat dabei leider auch Blut von den Schläfen hinab auf die Schultern. Wayne~. ”Dann kotz dich mal aus, dann kommt die Rotze auch von ganz alleine“, erklärte ich, ”du musst das weit von unten holen, dann fliegt es weiter. Nur die Spucke direkt aus der Fresse fliegt zu den Seiten und nicht frontal.” Ja, ich hatte Ahnung. In gewissen Momenten hatte man auch mal so Langeweile, dass man so etwas studierte, jahar. ”. . .”, ich verzog etwas das Gesicht. Beste Freunde? Wozu brauchte man so etwas? Klang irgendwie ausgelutscht. Blickte ich ihn auch noch immer fragend an. Man hätte echt meinen können, er hätte Käfer im Arsch, so wie der zappelte. Außerdem bezeichnete er mich als Schleimspucker… hrhr. Also das gefiel mir schon wesentlich besser, als diese… ach, darauf wollte ich schon gar nicht mehr eingehen. Schwamm drüber man.
”Alter!”, entfuhr es mich dann aber im nachhinein, als er weiter sprach und mich als Glurak bezeichnete. Doch ich beruhigte mich wieder und tippte auf den Tisch, um etwas nachzudenken, schielte auch wieder zu ihm. ”Okay. Wenn ich ein Glurak bin… dann wirst du ja hoffentlich wissen, was das Teil auch kann. Und da ich kein Feuer spucken kann, muss ich dich wohl vollrotzen“, stellte ich fest, setzte mich dann aber wieder richtig hin. Verschränkte die Arme auf dem Tisch und musterte ihn etwas. ”Du bist der absolute Vollfosten“, taufte ich ihn schließlich und verzog böse das Gesicht, musste dann aber irgendwie grinsen, ”ich fress dich nicht. Auch wenn ich rohes Fleisch echt awesome find. Vielleicht schmeckt ja auch dein Blut und so~”, überlegte ich und legte den Kopf etwas schief, um nachzudenken. Aber nein. Ich winkte ab. ”Nein, ich fress dich nicht. Ach ja, noch was. Wenn ichn Glurak bin, wirst du zum Sleimok, bist du scharf drauf? Nur in rotzgrün, kschschsch~” Ich konnte endlich mal wieder glucksen, sehr erleichternd. Und er brachte mich von diesen nervigen Gedanken runter.
Hrm. Er bezeichnete mich als Trottel.... Mir gefiel der Kerl! Seine Ratschläge waren komisch und ich würde sie garantiert nicht befolgen - "danke, ich acht' nächstes Mal drauf." - aber hey, er würde es auch nie erfahren. Außer, er war Gott. Aber das bezweifelte ich mal stark. Meine Angst wich nicht ganz, umso besser. Denn so rutschte mir kein weiteres 'Und ich bin Cruel!' raus, was ganz unpässlich für diese Situation wäre.
Okay, er sagte, er würde mich nicht fressen, aber Vollrotzen. Mein Gegenüber hatte interessante [aber widerliche] Hobbies. "Oke.", ich verstand. Und ich wollte lieber ein unschleimiges Pokémon sein. Wie Pummelluff. Also doch Glurak, ich wusste es. Und was ich noch definitiv wusste war: "Alter, ich muss dich unbedingt Caiwen vorstellen! Die wird sich freuen!" Über all deine kleinen Widerlichkeiten. Als würde man einen kleinen überfahrenen Wurm vor Caiwen's Gesicht pendeln lassen. Oder eine Ratte. Ratten! Shisatsu...~ Wo trieb der sich eigentlich rum? Die ganzen alten coolen Leute fehlten! Und für den Kerl da sollte es langsam unangenehm werden, wenn ich weiter so dement vor mich hinstarrte, versunken in meine Gedanken. "Aber he, Freunde für's Leben, Rotzi. Levi wird Augen machen.", laberte ich sinnlos vor mich hin, bis ich zu meinem Rotzkumpel hochschaute. Er wirkte so angriffslustig und destruktiv wie 50er Jahre Rock'n Roll Helden. Das brachte mein Blut zum Wallen! Ah, nein, oke. Stopp. Ich war doch keine Braut. Sein Geschiele war schon ein wenig paranoid, oder? Ich brummte vor mich hin und kniff die Augen zusammen, um ihn irgendwie besser 'erkennen' zu können. Fellfarbe, weißte. Wie er so tickt. Aber ich machte ziemlich schnell mit mir aus, dass er einfach nur einer psychischen Anstalt entflohen war. Das imponierte mir. Denn wer schaffte das denn so einfach? "Alter, wie war dein Name?" Eigentlich ja Rotzi. Aber so wollte ich ihn auch nicht dauernd nennen. Das wäre UNVERANTWORTLICH. Hier aßen Leute.
Und mein Gefühl sagte mir, dass er nicht darauf achten würde. Anfänger blieb eben Anfänger. Pf. Da wollte man mal nett sein und wertvolle Tipps geben und dann so etwas. So musterte ich ihn auch eingehend, ehe ich mit der Hand abwedelte und seufzte. Dann bleib doch Anfänger und ein Nichtswissender, mir wars egal. Den Halm wieder zur Hand genommen, kaute ich zur Ablenkung darauf herum. Und wer war dieses Caiwending? Ach ja, es war scho mal ne Sie. Toll. Ich schnaufte hörbar. ”Wenn die ohne Punkt und Komma labert, sinnloses Zeug, dann bin ich in keinster weise interessiert“, stellte ich klar und schaute wieder zu ihm hinüber, dabei auf dem Halm herumkauend. Denn so etwas musste ich wirklich nicht noch mal haben. Die Pissnelke von eben hatte mir sichtlich gereicht und meine Nerven strapaziert. Ich wandte mich wieder dem Fenster zu und überlegte einen Moment. Gab es hier auch eine Fleischerei? ”Weißt du, obs hier ne Fleischerei gibt?”, murmelte ich, bekam aber keine Antwort. ”Gibs or not?”, immer noch nicht. Ich schnaufte und blickte zu ihm. War ich Angelpunkt, dass er so gaffte? Hob ich auch wütend die Braue, ”hey! Ich red-”, da quatschte er schon von alleine los, aber nicht auf Antwort. Irgendein Gefasel seinerseits. Freunde fürs Leben, hörte ich richtig? Ich hob die Braue. Und wer war jetzt wieder Levi? Ich zog die rechte Hand durchs halbblutverschmierte Haar und legte dadurch kurz das fast blinde Auge frei. Auch wenn ich seine Worte, die er gedanklich vor sich herdachte nicht hörte, hätten sie mir gewiss gefallen. Aber seis drum. Eine nebensächliche Information. Und Rotzi? Ich schaute ihn spitz an und war davon nicht sonderlich begeistert. Wollte er sterben? Ja? Und stimmt. Ich hatte mich ja noch gar nicht vorgestellt. Aber im Gegensatz zu diesem Gammelfleisch war mir der Kerl hier nicht so fürchterlich nervig. Lag wohl daran, dass sie nicht mal wusste, was ein Pentagramm war. Und dazu war sie ja noch Gammelfleisch, hatte sie ja selber indirekt von sich gegeben. Vermutlich dachte sie es, ich sprach es nur aus. Liebe Welt~ Im Grunde hätte ich ihm ja eine ganze Palette vorlegen können, was den Namen anging, aber ich blieb beim Einen. ”Beelzebub“, murmelte ich, nachdem der Halm wieder zwischen meine Finger gefunden hatte, indem ich ihn etwas hin und herdrehte, dabei die anderen Leute beobachtete, die hier saßen oder sich dazu entschieden rein oder raus zugehen.
Ich starrte leer geradeaus, an Rotzi vorbei. "Alter. Wenn du eine willst, die nicht labert, kriegst du nie eine ab." Das war wahr. Frauen redeten - egal in welcher Situation. Und sie laberten und laberten, bis sie selbst nicht mehr wussten, worum es ging! Schokopudding. Aber dank Rotzi hatte ich keinen Hunger mehr. "Und überhaupt, du solltest die Messlatte nicht so hoch legen. Denn, du bist auch nicht grad die erste Wahl." Schlagend ehrlich. Denn er müffelte. Wäh, und, was zur Hölle machte er denn da? Ich rief "iehhh!", wie ein kleines Kind, als er sein fettiges Haar wegstrich. Man, da hatte wohl wer einen Bad Hair Day. "Weißt du, mit Waschen kriegst du das sicher raus..", murmelte ich, als er mir seinen Namen verriet. "Bee- was?", ich fing an zu lachen. Aber so richtig hart. Klopfte auf den Tisch, klopfte auf meinen Schenkel, grinste ihn an, lachte weiter. Ja, wenn er nicht so gut drauf war, dann war ich sicher gleich in zwei Minuten tot oder so. Irgendwie wollte er auch nämlich zur Fleischerei - das hiess sicher nichts gutes. Als ich dann fertig war mit Lachen, schlug mich tatkräftig die Realität mit den Worten: Junge, mach nicht so nen Unsinn. Vielleicht redet er die Wahrheit. Meine Antwort lautete ungefähr so: Danke, Realität. Dank dir krieg' ich jetzt mit, wenn er mich ersticht. Ansonsten hätte ich wohl einfach weitergelacht. Dieser innere Dialog verursachte zwei Minuten absolute Stille bei mir, bis ich dann langsam fragte: "Ist das dein Ernst? Beelzebub? Wer zur Hölle nennt denn sein Kind Beelzebub? Ist das irgendwie dein Spitzname? Oder dein Deckname? Oder dein Transenname!" Transen gaben sich doch dann auch ihrem neuen Geschlecht entsprechend Namen. "Was warst du dann vorher? Beelzegirl?" Das war ja nunmal wirklich ein Rätsel. So, drei Sekunden sollte ich noch haben, um zu fliehen, oder? Bevor der absolute Zorn auf mich herabregnete. Wie Segen. "Also, eigentlich, ich glaub, ich muss unbedingt gehen, oder so." Na, ob das überzeugend war? Fluchtartig schaute ich mich um, bis mein Blick wieder auf den Buben fiel. Alter Schwede, ich hatte Mitleid. Realität: Du brauchst kein Mitleid zu haben, du Schwuchtel. Der wird dich mit Sicherheit töten. Alter, konnte mein Hirn auch mal ruhig sein? Oder die Realität? Oder sogar beides. "Nah, aber jetzt wo wir Freunde sind, hau ich nicht ab." Beelzebub kam mir vor wie ein verwahrlostes Küken, das man unbedingt aufnehmen musste. Ein verwahrlostes, stinkendes, widerliches, nicht gerade unschuldiges Küken. Arrr. "Wir sollten besser, mega den Spaß haben! Bräute aufreissen und so." Jetzt, wo ich auf Levi sauer war.
Siku folgte Daniellas aufforderung und trat in die Cafeteria ein. Hier war eine Menge los, aber Siku lies sich davon nicht stören und holte sich etwas zu Essen. Es sah soweit ganz lecker aus, aber man weis ja nie. Siku ließ seinen Blick durch den Raum wandern und suchte einen freien Tisch. Etwas abseits fand er einen und begab sich dorthin, wo er auf Daniella wartete.
out: Sorry hab nich viel Zeit, muss noch lernen und so und jetzt noch schnell kochen. Waah wir ham schon nach 10 -.-
Wer quatschte eigentlich davon, dass ich so einen nervigen Fleischklumpen an meiner Hacke haben wollte!? Ja. Er. Da prasselten aber zwei Sätze und Gedanken aufeinander. Wer hier wohl der Aufreißer war, war wohl festzustellen. Ich war es jedenfalls nicht und ich war auch nicht sonderlich scharf drauf, ganz ehrlich. Schielte ich auch säuerlich wieder zu ihm hinüber, als er mein Aussehen in Frage stellte. ”Du hast in Spiegel geguckt, schön“, murmelte ich ihm dazwischen. Die Obermegabombe war er auch nicht, also sollte er mal schön die Bälle flach halten. Da war man auch noch sichtlich kindlich. So konnte man wohl einiges nicht mal unterscheiden. Ich verdrehte die Augen. Auf was war ich hier nun gestoßen? Erst das Gammelfleisch und nun Mister “ich äußere mich dazu, es iehhh! zu spotten”? Obwohl, spotten? Ach bitte. Das kam erst danach. Er machte sich sichtlich über mich lustig und das gefiel mir so gar nicht. Über seinen Krüppelnamen hatte ich mich diesbezüglich auch nicht lustig gemacht.
Ich sendete ihm in diesem Fall schon allerlei giftige Blicke zu, sodass sein Körper von innen einfach durch die blickwerfende Säure verätzen musste und sich elendig nach außen fressen musste, damit mag praktisch durch seinen Körper hindurch sehen konnte. Ach ja und der kam auch gar nicht auf die Idee, das einzustellen. Erhob sich auch wütend mein Schatten hinter mir, um ihn mit blitzenden Augen anzusehen. ”Der Satan persönlich, du Schwachmatt!”, fuhr ich ihn an, wodurch der Schatten wuchs. ”Zügle deine Zunge, ich warne dich. Es wäre besser für dich.” Es war mal ein gut gemeinter Rad. Und wenn er nicht unbedingt mit auf der List der Opfer landen wollte, dann sollte er sich das auch zu herzen nehmen. Zwei standen ja mittlerweile schon darauf. Und mit was kam er plötzlich? Mit seinem Freunde-Getue. Ich seufzte sauer und schaute wo anders hin. ”Ob du bleibst oder gehst. Is relativ. So würde ich mir das auch noch mal überlegen, ob ich dich nicht doch fresse… oder dich eher an die Höllenwürmer verfüttere…”, brummte ich leise und hatte den Strohhalm schon längst wütend zusammen gepresst - so klein, wies ging - und auf den Boden geworfen, um mit der Schuhspitze etwas Druck darauf auszuüben. Der Knabe war dabei, es sich gewaltig zu verscherzen, wenn er so weitermachte. Wanderte mein Blick auch wieder leicht zu ihm, ohne, dass ich den Kopf bewegte. Bräute aufreißen… natürlich. Hatte ich es nicht gesagt? Er war hier der so genannte Frauen… schlag mich tot. Unter Spaß verstand ich etwas anderes. ”Und so? Also “Bräute aufreißen“ ist was für dich, ja? Dann geh ich meinen Tätigkeiten nach. Außer, wenn du das Wort “aufreißen“ auch anderweitig verwendest…” Immerhin war es auch anders zu nutzen. In einem anderen Zusammenhang. Halt, jemanden aufreisen. Das innere sehen. Ein Mensch war von innen viel interessanter, als von außen. Ich klopfte etwas im Takt gehalten auf den Tisch und schaute mich etwas in der Teria um. ”Alle Wesen sind wie Pappschachteln…”, fing ich an und fixierte eine Person, dessen Bewegungen ich beobachtete, ”von außen total langweilig… aber wenn man sie öffnet~♪”, dann sah das ganze schon sehr viel anders aus. Und auf Bräutezug würde er nur gehen, wenn auch so etwas für ihn dabei herausspringen würde.
Leviathan wollte gehen, obwohl Joyce gerade dabei war, sich in einen richtig schnafften Hut zu verlieben und ihr die Verkäuferin Leid tat, weil ihre einzigen Kunden nun ihre Flügel ausbreiteten und davon flogen. Also geflogen war Joyce - bis auf aus dem Unterricht - noch nie, umso mehr hatte sie das Bedürfniss, während des Fluges alles zu kommentieren, was aus der Höhe merkwürdigerweise kleiner aussah. Dabei wurde sie etwas neidisch auf Leviathan. Sie in Hundegestalt konnte lediglich Flöhe transportieren und das auch nur auf festem Boden. In der Cafeteria angekommen sprang Joyce aus Leviathans Armen und taumelte leicht hin und her. Aber es ging. Nachdem sie jemanden angerempelt hatte. "Entschul-", wollte Joyce die Person um Verzeihung bitten, doch als sie sich umdrehte, fand sie nur einen Stuhl vor sich stehen. Hatte sich die Person eben etwa in einen Stuhl verwandelt? Verdutzt blinzelte Joyce mehrmals mit den Augen, wandte sich dann jedoch, ohne dabei ihren Blick vom Stuhl abzuwenden, wieder an Leviathan. "Suchst du hier jemanden?", fragte sie ihn. Denn was sonst wollten sie in der Cafeteria. Gegessen hatten sie schließlich beide bereits. Doch im Moment interessierte sie sich eh mehr für den Stuhl. Sollte sie ihn einfach mal ansprechen? Als sie jedoch gegen ihn trat, passierte nichts Besonderes, und dann hatte selbst sie erkannt, dass der Stuhl alles andere als ein Mensch war, sondern einfach nur ein Stuhl. Enttäuscht löste sich Joyces Blick von ihm und fiel auf Leviathan.