Teilnehmer:@Caiwen, @Skadi, @Helena Chevalier Startort: Die Schule | Außerhalb | Vor der Schule Zeitpunkt: Mittwoch, den 15.07.2015 Beschreibung: Helena interessiert sich für vieles, was in der Schule und außerhalb so passiert. Noch mehr interessiert sie das allerdings, wenn ihre Freundinnen involviert sind. Gerade die letzten Wochen haben der Blondine einiges zum Nachdenken gegeben. Weswegen sie spontan beschloss den beiden etwas auf den Zahn zu fühlen; was am Besten mit dem Großstadthobby schlechthin ging: Dem Shoppen. Wo konnte man besser Ausfragen und Tratschen als beim gemeinsamen Einkaufen? Außerdem hoffte sie so auch Skadi mal mit Leuten aus anderen Klassen bekannt zu machen. Willkommen beim französischen Kreuzverhör!
Helenas Mundwinkel waren gefühlt bis zu ihren Ohren gezogen, als Caiwen schockiert die eben gesprochenen Worte wiederholte, als wären sie irgendeine Form moderner Ketzerei. „Hehe! Du weißt, wie das gemeint ist!~“, ermahnte die Engelin verspielt und schmunzelte. Natürlich wäre es gelogen, wenn sie sich durch die Komplimente nicht wenigstens ein bisschen geschmeichelt fühlte, aber darauf kam es ihr gar nicht an. Der Französin war sowieso klar gewesen, dass die beiden kein einziges negatives Wort über sie verlieren würden. Das war einfach nicht ihr Stil. Mal abgesehen davon, dass es Caiwens und Skadis Persönlichkeit einfach nicht hergaben. Beide machten einen eher verschlossenen und in sich gekehrten Eindruck. Sie würden vermutlich lieber sterben, als von ihr irgendwann mit vermeintlichen Aussagen konfrontiert zu werden. Denn – da konnte man sich sicher sein – Helena bekam sowas durchaus mit. Man konnte sich generell nie sicher sein, was genau die Blondine schon wusste – und was bis jetzt noch im Schatten verborgen blieb. Allerdings waren nur wenige Gerüchte oder Geschichten es wirklich wert, selbst Partei zu ergreifen … Umso besser, dass Caiwen am Ende mit dem Fluss der Argumente ging und sich von ihr in die Umkleide treiben ließ. Skadi – immer noch ein bisschen zurückhaltend, wie es schien – verblieb ebenfalls draußen. Nun … wer nicht wollte, der wollte eben nicht. Helena hätte es keine der Beiden vorgehalten, wenn sie sich dagegen entschieden hätten. Sie hatte bereits ihren Frieden damit gemacht, dass die Idee des Shoppings bei den beiden nicht so wirklich Anklang gefunden hatte. Anmerken tat man es ihr allerdings nicht. Zu stark thronte das selbstsichere Lächeln auf ihren Lippen, während ihre meerblauen Augen gespannt auf dem Vorhang lagen, welcher den Blick auf Caiwen versperrte. „Ich bin echt gespannt, ob das Hemd echt so einen starken unterschied macht.“, warf Helena ihre innere Vermutung zu Skadi hinüber und übte sich danach wieder in Stille. Als ob sich durch die Geräusche offenbaren würde, wie weit die Schwarzhaarige in ihrem Umzieh-Prozess fortgeschritten war. Soooo lange konnte das ja gar nicht dauern und … ja, das tat es auch nicht.
Auch, wenn Skadi die erste war, die sich auf den verzweifelten Hilferuf des Kopfes ohne Körper meldete und damit die eigentliche Adressantin gänzlich ignorierte. „Wir sind jetzt beide Helena.“, deutete sie scherzhaft an und legte ihren Arm um Skadis Schulter, was ihre neue Geistige-Verbundenheit signalisieren sollte. Doppelte Girl Power, um die Probleme der Dritten im Bunde zu lösen! Da konnte doch nichts schiefgehen … wenn sie das Problem doch nur wüssten. „So erzähle uns, oh schwebender Kopf: Wo liegt dein Problem?“, forderte sie Caiwen in einer leicht gehobenen Stimme auf und machte dabei eine auffordernde Geste dem körperlosen Geschöpf gegenüber. „Wir versprechen dir, dass deine Sorgen nicht auf taube Ohren stoßen werden!“, womit sie ihrer untertänigsten Anrede auch sogleich einen krönenden Abschluss verlieh. Nämlich durch ein Lächeln, wie es aufrichtiger nicht sein konnte. Zugegeben: Die Frau aus dem Land der Mode konnte sich sehr wohl vorstellen, wo genau das Problem lag. Wirklich sicher war sich die Blondine aber nicht. Zum Glück war sie sich nie zu schade, ihr Umfeld an genau diesen Theorien teilhaben zu lassen. Vielleicht beschleunigte das ja auch alles ein wenig. Sie wollten immerhin alle zum Buffet und den Kuchen essen. „Aber jetzt mal ernsthaft.“, ließ sie die Fassade deswegen fallen und schwang ihren Kopf leicht wie ein Pendel, als wöllte sie innerlich gerade zwei Theorien gegeneinander abwägen. „Bist du nicht zufrieden mit dem Hemd? Das kann nen richtig cuter Boyfriend Look werden, wenn du es richtig anstellst. Auch wenn ich dir dafür vielleicht eher einen Pullover – oder ein zu großes T-Shirt empfehlen würde.“. Dann stockte sie allerdings. Woher sollte Cai denn schon wissen, was ein Boyfriend-look war? Wenn alles schief ging, hatte sie gleich wieder eine Tomate hier stehen … oder zwei Tomaten. Je nachdem, wie Skadi auf das Thema reagierte. Huff … sie musste sich echt am Riemen reißen nicht ständig mit irgendwelchen Sachen aufzukreuzen, die Jungs involvierten. Den beiden Schildkröten zuliebe. „Oder …. eh … geht es gar nicht darum?“, war die unsichere Frage, ehe sie einen schnellen Blick in den Ausstellungsraum warf. „Sollen wir dir vielleicht was anderes raussuchen? Enger … Größer?“, womit sie immer wieder ihren Fokus zwischen Skadi und Caiwen wechselte, damit sie keiner der beiden ins Wort fiel. Auf die Idee, das Kleid von ihrer zweiten Helen abzutreten, kam sie schlichtweg nicht. Wie denn auch? Es war ja ihres und wenn, dann musste die brünette Dame schon von selbst mit dem Vorschlag kommen. Ihre Klamotten konnte sie ja schlecht abtreten … sie hatte das Zeug ja noch an …
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich ahnte ja nicht, dass Skadi derart ein Problem damit hatte, wenn ich mich selbst verbessern wollte und dem inneren Wolf entgegensteuern wollte. Es war der erste Schritt, den ich an eine katzenähnliche Person machte und mich schlichtweg zusammenreißen wollte. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie nach Katze stank - warum musste ich das ständig zu meinem Problem machen? Ich wollte die Kontrolle behalten und entschied mich zu wehren, auch wenn das Grollen des Wolfes innerlich immer lauter wurde. In der Umkleide selbst überlegte ich noch, wie die Worte der Blondine gemeint waren. "Unterschied? Was für ein Unterschied?" Alsbald ich Helena's Namen rief, stand schon Skadi davor und fragte, was denn los ist. "Erm... ich... bin mir nicht sicher..." Das war jetzt nicht so gemeint, dass ich nicht sicher war, was los ist, sondern dass dieses Hemd mir sämtliche Unsicherheit unter die Haut fahren ließ. Mein Blick fiel auf das blaue Kleid, das die Braunhaarige immer noch in der Hand hielt. "Oh, willst du es nicht anprobieren?", wechselte ich das Thema und lenkte von meinem eigentlichen Problem, dass ich den Vorhangstoff nicht von meinem Körper wegnahm, einfach ab. Noch bevor sie mir antworten konnte, stand die richtige Helena da und legte ihren Arm um das Mädchen, sodass sie mich gemeinsam ausgiebig im Vorhangstoff betrachten konnten. Unten lugten noch die blanken Beinchen hervor, doch das Hemd konnten sie noch nicht erkennen. Ich zuckte mit den Lippen, als Helena nachfragte, was es denn für ein Problem gab. Erneut wiederholte ich mich einfach: "Ich bin mir nicht sicher..." Helena brabbelte sogleich darauf los und erzählte von irgendeinem Boyfriend-Look, mit dem ich so überhaupt nichts anfangen konnte. "Nein ich... ich weiß nur nicht, ob das gut aussieht...", löste ich schlussendlich das Rätselraten der Engelin auf und öffnete den Vorhang um mich vor den Mädels zu präsentieren, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass keine fremde Person bei den Umkleiden unterwegs waren. Um alles zusammenzufassen: Es sah ganz niedlich aus, wenn ich die Variante des Oversize-Hemdes als Kleid nutzte und es nicht als Hemd ansah. Denn ein derartiges Hemd sah tatsächlich merkwürdig aus. Pullover in Übergröße hatte ich ja bereits genug, aber ein niedliches Hemd hingegen nicht. Ich mochte den Oversize-Look, da er überaus bequem war. Außerdem konnte darin niemand - wie hatte Skadi das nochmal erklärt? - meinen Po bewundern und nichts musste irgendwohin geschubst werden, was ohnehin nicht notwendig war. In jungen Jahren hatte man noch kein Problem eines Hängebusens oder derartiges. "Außerdem ist es auch gar nicht soo günstig. Ich habe ja Kleidung zuhause, also brauche ich es nicht unbedingt." Ich drehte mich und betrachtete mich erneut im Spiegel. So auf den zweiten Blick fand ich es gar nicht so schlecht. Neugierig zupfte ich an dem Stoff um es richtig zu positionieren. Zur Seite drehend blickte ich über die Schulter in den Spiegel. Ein sehr schwaches Lächeln zog sich auf meine Lippen, das Teil gefiel mir jetzt irgendwie doch mehr. "Aber du brauchst es nicht, das ist rausgeschmissenes Geld...", überlegte ich und seufzte. "Was meint ihr?"
Tatsächlich war Skadi die erste, die am Ort des Geschehens eintraf. Caiwen streckte ihren Kopf aus der Umkleide heraus und bedeckte sich ansonsten mit dem Vorhang. Wie sie wohl aussah? Neugierig versuchte die Gestaltenwandlerin einen Blick zu erhaschen, jedoch war Caiwen so geschickt darin sich zu verstecken, sodass es nicht einmal möglich war, über den Spiegel sehen zu können, wie das Shirt an ihr aussah. Sicher schien sich die Schwarzhaarige bei dem T-Shirt nicht zu sein, dies äußerte sie auch sogleich. „Hm…“, entkam es der Braunhaarigen nur. Sie konnte kein Urteil machen, wenn sie es nicht sah. Doch dann wurde Skadi tatsächlich für eine Sekunde abgelenkt, denn Caiwen fragte sie nach dem Kleid. „Was?“, fragte sie und blickte auf das Kleid in ihrer Hand. Oh… sie hatte dieses ja schon wieder fast vergessen. Eigentlich wollte sie es zurückgeben, aber vielleicht sollte sie es der Schwarzhaarigen geben? Ihr würde es sicherlich auch stehen. Doch so weit kam die Norwegerin erst gar nicht. Helena tauchte gleich darauf auf und legte ihren Arm um sie. Ein verlegenes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit. Danach versuchte die Blondine herauszufinden, was das Problem war. Die Unsicherheit offenbarte Caiwen nochmals. Als danach Helena vom Boyfriend-Look sprach, merkte die Norwegerin, dass sie eigentlich keine Ahnung von Mode hatte. War aber nichts neues. Ein einfaches Shirt und eine Jeans reichten ihr schon, um halbwegs in Ordnung auszusehen. Caiwen zeigte sich danach doch noch den beiden. „Aber das sieht doch mega süß an dir aus“, sagte die Braunhaarige mit einem sanften Lächeln. Natürlich verstand Skadi, dass ein neuer Look etwas war, was einen zweifeln ließ, da der alte immer gut genug aussah. Aber, manchmal musste man auch etwas neues wagen. Ob die Schwarzhaarige sich am Schluss trauen wird? Die Luchsin war gespannt. Vielleicht würde ihr Helena auch noch einige Tricks zeigen. Die Braunhaarige selbst konnte dies nicht, da sie genauso wenig Ahnung in diesem Thema hatte, wie Caiwen. Aber so würde sie auch noch etwas für die Zukunft lernen. Das anschließende Argument des Preises verstand Skadi sehr gut. Sie nickte deshalb auch zustimmend. „Es ist zwar nicht günstig, aber es steht dir. Wenn du etwas neues ausprobieren möchtest, würde ich es auf jeden Fall nehmen. Du kannst aber gerne auch das hier mal anprobieren. Ich glaube nämlich, dass dir dieses Kleid besser steht, als mir“, antwortete sie ihr und hielt ihr noch das blaue Kleid hin, das die Norwegerin sowieso nicht vorhatte anzuziehen.
Natürlich war am Ende der Preis das Einzige, was Caiwen wirklich von der Wahl ihres liebsten Fundes abhielt. Kein Wunder, dass die beiden hier so erpicht darauf waren ihren bisherigen Look so zwanghaft beizubehalten. Allein was es bedeuten würde, wenn sich plötzlich etwas außerhalb der bisherigen Kleiderordnung im Schrank befindet. Irgendwie hatte Helena das Gefühl, dass die beiden eher an die Anschaffungen danach dachten, als wirklich an das Hier und Jetzt. Wahrscheinlich musste es auf Teufel komm raus mit den anderen Dingen im Schrank kompatibel sein. Was – ehrlich gesagt – ein Ding der Unmöglichkeit war. Auf der anderen Seite … kam es ihnen wirklich darauf an? Bei ihrer Mode-Versessenheit hatte die Französin ernsthafte Zweifel an dieser Theorie. Mh …
„Wie Skadi schon sagte, richtig süß. Ich würde dich direkt mitnehmen!“, schob Helena ihre innerliche Diskussion mit einem frechen Kompliment beiseite und fokussierte sich stattdessen lieber darauf, dass die beiden wenigstens irgendetwas fanden, was ihnen zusagte. Caiwen schien auch gar nicht so abgeneigt zu sein. Die Art wie sie sich vor dem Spiegel drehte und sich selbst begutachtete. So verhielt sich kein Mädchen, dass von ihrem Look komplett angewidert war. An wen sie wohl gerade dachte, während sie sich selbst dort begutachtete? Sie platzte bei dem Gedanken geradezu vor Neugier. Wäre da nicht der vorhergehende Versuch gewesen, welcher grandios gescheitert war. Wenn auch wegen etwas komplett Nebensächlichem wie Reizwäsche. Tja … so war das Leben. Vermutlich konnte sie sowieso erst mehr von den beiden Erfahren, wenn sie sich besser kannten. Die Blondine konnte ja nicht erwarten, dass man einer komplett unbekannten all seine schmutzigen Geheimnisse anvertraute. Wobei schmutzig hier reine Interpretationssache war. Für die beiden würden manche ihrer Stories sicherlich hoch pikant wirken, obwohl es aus ihrer Sicht eigentlich was ganz Normales – wenn nicht sogar Urkomisches – war. Vielleicht sogar verbunden mit der simplen Frage, wie Helena sowas einfach geraderaus ausplaudern konnte. Nun, die Antwort war simpel: Selbstbewusstsein. Eine Sache, die sie ihren zwei Schildkröten hier jetzt auch langsam mal einprügeln wollte. Alles, was es dafür brauchte, war ein Schubs in die richtige Richtung – und wo ging das besser als in diesem Moment? „Ach, ist doch egal, was du schon hast.“, winkte die Blondine ab und löste ihren Arm wieder von ihrer braunhaarigen Stütze. „Alles - was zählt - ist, dass du dich in dem Stück hier wohlfühlst, es dir gefällt und du es auf jeden Fall öfter tragen wirst.“. Und als würde sie im Auftrag des Ladens hier Beratungsgespräch durchführen, trat sie damit auch hinter der dunkelhaarigen in den Spiegel, wo sie noch einmal kurz – ganz gespielt kritisch – ihr Auftreten begutachtete.
„Also … ganz ehrlich?“, sie schaute der Schwarzhaarigen ins Gesicht und lächelte, „Wenn es das nicht ist, dann ist es keines. Wirklich!“. Was Helena sogleich mit einem zufriedenen Seufzer unterstrich, während sie ihre Hände zufrieden an ihre Hüften stemmte. Es war klar erkennbar, dass sie mit ihrer Ansprache noch nicht fertig war. Denn kurz darauf kam wieder dieses leicht schelmische Grinsen über ihre Lippen gehuscht. Ein stilistisches Mittel, welches die Französin nur in der Gegenwart von den beiden nutzte. Ganz speziell, weil sie die Reaktionen darauf immer so unglaublich lustig fand. Als wäre sie ein böses Genie, dass sie eigentlich nur in eine Falle locken wollte und nun seinen teuflischen Plan erzählt. Zugegeben; Der Gedanke gefiel ihr, wäre aber zu viel Aufwand. Außerdem musste sie doch ihrem Engels-Dasein gerecht werden. „Plus: Ich weiß, dass du das Stück hier bereits ins Herz geschlossen hast.“, schloss sie mit einem Zwinkern ab und nickte dabei noch einmal bestätigend, „Weswegen das heute auf meine Tasche geht!“. Dann wäre sie eventuell auch die Drohung mit der Reizwäsche von vorhin endlich los. Den Rest des Ego-Boosts würde dann die Reaktion ihrer Umgebung übernehmen, wenn sie mit ihren neuen Klamotten auftauchte … hoffentlich. Bei Leviathan war sich die Französin eigentlich sehr sicher, dass gerade sowas überhaupt nicht auf seinem Schirm auftauchte. Vermutlich musste sie da eher auf die Freundinnen der Schwarzhaarigen vertrauen – ebenso wie bei Skadi. Sie war nämlich ihr zweiter Patient, wenn es um das Thema Selbstbewusstsein ging. „Und das Argument, Skadi … müssen wir echt im Vergleich sehen.“, womit sie ihre Hand gleich einladend in Richtung der Umkleiden ausstreckte. „Ich bin mir verdammt sicher, dass du in Kleidern phä-no-me-nal aussiehst.“. Dabei vollführt Helena eine Geste, als hätte sie gerade das beste Essen der Welt probiert. „Also ja keine falsche Scheu. Ich sagte bereits, dass nicht nur ich einen Kartoffelsack tragen kann.“. Aber – und damit musste sich die Blondine sowieso schon anfreunden – war es immer noch die Entscheidung der beiden, ob sie sich darauf einließen. Sie würde sich überraschen lassen. Es blieb ihr ja auch nichts anderes übrig.
Caiwen
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Irgendwie hielt sich Skadi nach der Reizwäscheabteilung wieder ziemlich zurück, was mich vermuten ließ, dass sie sich in solch einer Abteilung für Mutige viel wohler fühlte, als im restlichen Laden. Etwas irritiert blickte ich sie an, als sie mich nicht verstanden hatte. "Na - das Kleid...", meinte ich und nickte zu ihrem Arm, wo das Teil achtlos lag. Doch sie antwortete nicht darauf, weshalb ich nur meine linke Augenbraue hochzog und Helena das Wort übergab. Als ich mich dann präsentierte, kommentierte die Braunhaarige das Outfit mit einem süß und die Französin stimmte sogleich mit ein. "Süß?", wiederholte ich deren wortlaut und horchte zu, was die Blondine zu erzählen hatte. Natürlich versuchte sie mich zu überreden das Teil zu kaufen, schließlich war sie ja unsere Shoppingqueen! Egal, was ich schon habe - es war nur wichtig, dass es mir gut tat. Ich nickte verständnisvoll, jedoch nicht zustimmend. Im Anschluss trat sie mir näher und betrachtete mich im Spiegel. Ihr kritischer Modeblick entging mir keineswegs, doch scheinbar schien ihr es zu gefallen, weswegen ich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Es tat gut von jemandem ein Kompliment zu bekommen, auch wenn es eher das Kleidungsstück bekam als wirklich ich selber. "Danke", flüsterte ich fast nur mehr den beiden Mädels zu. Am Ende editierte Helena noch etwas, was mir gar nicht recht war. Mein Kinnladen fiel mir fast auf dem Boden runter, als sie meinte, sie würde das Teil bezahlen. "Was?! Nein, nein nein - das musst du nicht", meinte ich mit den Händen fuchtelnd und hatte mich in windeseile zu ihr umgedreht. Auch wenn sie Recht hatte, dass ich das Stück mochte. Im ersten Augenblick war ich bei jeder neuen Kleidung skeptisch und musste es etwas auf mich wirken lassen. Und als hätte die Sonnenklässlerin noch nicht genug von ihrer Ansprache, wandte sie sich auch noch an Skadi um sie zu motivieren, das Kleid anzuprobieren. "Au-jah! Das ist bestimmt ihre Farbe...", stimmte ich mit ein um sie ebenso etwas mehr zu motivieren. Nun war nicht mehr ich an der Reihe, was ich befürwortete. Dahingehend schubste ich die Neue in eine gewisse Richtung. "So, dann zieh ich mich schnell um", erklärte ich, als ich den Vorhang wieder zu machte und vor lauter Aufregung gar übersah, dass ein kleiner Spalt noch frei war. Ich knöpfte mir das Hemd auf um es wieder über die Stange zu hängen, ehe ich mein übliches Shirt wieder überzog und zurecht rückte. Es verging keine drei Minuten, da war ich auch schon fertig, nachdem ich mich im Spiegel betrachtet hatte und noch die Haare zurecht zupfte. So öffnete ich den Vorhang wieder und trat gemeinsam mit meinem neuen modischem Kleidungsstück heraus. "Wollte ich wirklich, dass Helena das bezahlt?" Ich schnappte mir nochmals das Preisschild und betrachtete es genau. "Das kann ich doch nicht einfach so zulassen, das ist viel zu teuer!" Genau genommen war es nicht so kostspielig, wie es sich für mich anfühlte. Denn es war bereits ein wenig reduziert und eines der Letzten, die noch an der Stange hielten - der Restposten eben. Ich fühlte mich dennoch unwohl dabei, wenn die Französin mir etwas zahlte und ich bei ihr etwas offen hätte. Außerdem war ich dann gefühlt verpflichtet dazu es immer dann zu tragen, wenn ich Helena erwartete zu sehen, damit ich ihr ja das Gefühl gab, dass es sich rentiert so viel Geld dafür auszugeben. "Vielleicht aber möchte sie es mal ausleihen", grübelte ich weiter darüber nach und musterte die Blondine unterbewusst ziemlich genau, nachdem ich vor der Umkleide stehen geblieben war. Womöglich war mir anzusehen, dass ich gerade sehr viel über etwas nachdachte.
Süß war das Outfit der Schwarzhaarigen auf jeden Fall. Sie konnte sich ruhig öfters in solcher Kleidung blicken lassen. Ob Caiwen das aber auch tun würde? Sicher war sich die Braunhaarige da nicht, aber es war auch nicht ihre Angelegenheit, sondern die der jungen Frau. Dass die beiden Helfer ihr Komplimente machten, schien der Schwarzhaarigen gut zu tun und sie bedankte sich auch bei ihnen. Ein sanftes Lächeln schlich sich in das Gesicht von Skadi. Es war nett, wenn man sich auch mal bei ihr bedankte. Es freute sie einfach und tat ihr auch gut. Gleich daraufhin verkündete Helena, dass sie die Kleidung, die sie auswählen würden, für sie kaufen würde. Die Luchsin war erstaunt über das Angebot der Blondine. Caiwen schien dieses Angebot nicht annehmen zu wollen, was die Norwegerin auch sehr gut verstand. So etwas war einfach zu viel. Das konnte man nicht annehmen, wenn man ein Gewissen hatte. „Ja, Caiwen hat recht. Das musst du nicht für uns tun“, stimmte sie der Schwarzhaarigen sofort daraufhin zu. Skadi bot als Alternative noch das Kleid für Caiwen an. Doch diese schien dies zu ignorieren. Vielleicht bewusst, weil sie wollte, dass es die Braunhaarige anziehen sollte? Sicher war sich Skadi nicht. Egal. Gerade als die Norwegerin sich auf den Weg machen wollte, um das Kleid wieder zurückhängen, erhob die Blondine nochmals das Wort und sprach zu ihr. Es schien so, als ob sie unbedingt wollte, dass die Gestaltenwandlerin das Kleid anprobierte. Caiwen fügte noch mit an, dass ihr die Farbe sicherlich stehen würde. „M… Meint ihr?“, fragte Skadi nochmals vorsichtig nach. Eigentlich hatte sie ja ursprünglich keine Lust auf Shopping, aber im Endeffekt hatte es doch Spaß gemacht. Da musste man wohl doch auch auf die anderen hören, wenn sie wollten, dass man etwas anprobiert. „Hm… ok, dann probier ich es, nachdem sich Caiwen umgezogen hat“, antwortete sie lächelnd zu den beiden. Im Anschluss zog sich Caiwen um. Als diese aus der Umkleide herauskam, ging Skadi hinein und schloss den Vorhang. Danach zog sie ihre Hotpans und ihr Shirt aus, um in das Kleid zu steigen und hochzuziehen. Die Braunhaarige zupfte es noch zurecht, damit es gut saß. Das Kleid ging bis zur Hälfte ihrer Oberschenkel. Eine Länge, die die Braunhaarige nicht gewöhnt war. Naja, generell war sie Kleider nicht gewöhnt, von dem her war es so oder so sehr ungewohnt. Das Kleid hatte einen V-Ausschnitt, Spagetti Träger und Off Shoulder. Es sah nicht schlecht aus, trotzdem war sich die Braunhaarige sehr unsicher. War es wirklich etwas, das sie tragen konnte? Vielleicht versank sie eigentlich in diesem Kleid. Unsicher darüber, wie es aussah, machte sie trotzdem den Vorhang auf und präsentierte sich den beiden jungen Frauen. „Und? Was denkt ihr?“, fragte sie die beiden gleich daraufhin. Egal, welche Antwort kommen würde, sie war auf jede innerlich vorbereitet.
„Oh doch! Und wie ich das muss!“, warf Helena ein und wischte diesen unwichtigen Einwand mit einer deutlichen Wischbewegung ihrer Hand zur Seite. Die Französin duldete in dem Punkt absolut keine Widerrede, was sie mit der kleinen Geste hoffentlich mehr als deutlich gemacht hatte. Caiwen MUSSTE dieses Top einfach haben, es ging gar nicht anders. Sie würde ja auch nicht ohne Tüten aus diesem Laden gehen – und mal ganz ehrlich: Wie sah das denn aus, wenn am Ende des Tages nur sie was dabeihatte? Shopping war etwas für alle! Gut, nicht für Jungs, da die generell so schnell aus dem Laden raus waren, wie sie reingekommen sind. Aber egal, darum ging es ja auch nicht. Dementsprechend zufrieden folgte der Blick von Helena auch Caiwen, als sie wieder in ihrer Umkleide verschwand. Dabei keineswegs den kleinen Spalt übersehend, den die Dunkelhaarige für etwaiges und neugieriges Publikum hinterließ … und besser sie schaute dort hindurch, als irgendein perverser Spanner. Natürlich hatte die Engelin nur die reinsten Intentionen, wenn es um die genauen und eiskalten Tatsachen von Caiwens Körper ging. Ehe sie dann, ganz unschuldig, den kleinen Spalt wieder zuzog, damit keine unnötigen Diskussionen aufkeimten. Einzig und allein das schwache Lächeln sollte Zeuge ihrer schelmischen Straftat sein, während in ihren Gedanken das wahre Kopfkino stattfand. In Sicherheit vor jeglicher Öffentlichkeit, damit man ihr nicht vorwerfen konnte, sie würde sich irgendetwas schändliches Ausdenken. Nun … zumindest verstand Helena nun eindeutig, was Leviathan außer der Freundschaft noch bei ihr hielt. Nur, um es mal vorsichtig in den Raum geworfen zu haben.
Denn Zeit, großartig darüber nachzudenken, hatte Helena nicht. Kurz nachdem Caiwen fröhlich – und in alten Hüllen – aus der Umkleide kam, huschte Skadi an ihr vorbei und hinter die Gardinen. Sie achtete darauf, dass kein Spalt in der Umkleide war, durch die zwei neugierige blaue Augen einen Blick auf sie erhaschen konnten. Das musste sie aber auch nicht, immerhin war die anschließend folgende Präsentation ein wahrer Augenschmaus! „Habe ich es nicht gesagt?“, suchte sich die Blondine Zuspruch bei ihrer Freundin und wechselte zügig mit ihren Blicken zwischen den beiden hin und her. „Einfach nur phänomenal, Skadi! Ich weiß gar nicht, warum du dich so geziert hast!~“. Wobei sich Helena natürlich ganz gut denken konnte, welche Gründe für sie eine übergeordnete Rolle gespielt haben könnten. Allerdings hoffte sie, dass durch dieses selbstbewusste Auftreten wieder mal ein Stück davon den Weg zu Skadi finden würde. So, wie es auch bei Caiwen geklappt hatte. Immerhin hatte sie sich am Ende nur noch über das bezahlen beschwert. Von einem unpassenden Look hingegen war gar nicht mehr die Rede gewesen. Mission erfüllt, könnte man sagen. „Ich meine, schau dir einfach mal im Spiegel an, wie gut das aussieht, wenn du in dem Kleid noch deine Beine in Szene setzt! Außerdem …“, und die Französin kreiste mit erhobenem Zeigefinger, als würde sie gerade eine Lehrstunde über Mode halten, „… du hast mit dem Ausschnitt echt eine gute Portion Aufmerksamkeit sicher! Du zeigst viel, aber auf der anderen Seite nicht zu viel. Es ist Meilenweit weg von irgendetwas anstößigem.“. Helena schüttelte ein kleines Lachen aus sich heraus, während sie erneut einen musternden Blick über die Aufmachung warf. „Richtig zurechtgemacht – und mit den richtigen Accessoires – kannst du da auch jeden gewünschten Flair mit reinbringen, den du willst. Ob nun neutral, teuflisch – oder unglaublich süß! Kurz gesagt: I like! Es passt zu dir!“. Womit Helenas Augen an Skadis Beinen hinabwanderten. „Ich meine, du musst ja eigentlich nur noch die richtigen Schuhe benutzen und das ganze ändert seinen Charme von Grund auf.“, ein aufmunterndes Lächeln durchfuhr ihre Lippen. „Alles, was du dann noch brauchst, ist - sagen wir - ein bisschen Schauspielkunst.“. Dabei neigte sich die Französin leicht von links nach rechts, ehe sie eine flotte Drehung um die eigene Achse vollführte. „Der Rest geht quasi von selbst, vertrau mir!~“. Skadi konnte eigentlich auch jede erdenkliche Farbe tragen. Allerdings würde sie ihr stark davon abraten – aufgrund der dunklen Haarfarbe – auf Schwarz zurückzugreifen. Für sie war Kleidung auch immer dazu da, um Akzente zu setzen. Aber hier schlich sich am Ende auch wieder die altbekannte Frage darüber ein, ob die beiden damit überhaupt was anfangen konnten. Nun, sie würde es sehen … „Naja, ich muss mich jetzt auch langsam Mal umziehen. Also, ich würde vorschlagen ihr sucht euch jetzt noch was … oder es geht weiter zum Kuchen!“, und mit diesem Statement schritt sie vor zur Umkleide. Sie blieb jedoch auf der Schwelle des Vorhangs noch einmal stehen. „Also, Mädels! Ich erwarte eure schwere Entscheidung, wenn ich wieder draußen bin!~“. Dann - mit einem letzten Zwinkern - verschwand sie hinter dem Vorhang.
Caiwen
Caiwen
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Skadi stimmte sogleich mit meiner Meinung überein, doch Helena war fest darauf fixiert die Kleidung auch zu bezahlen. "Oh nooo, wie unangenehm!", dachte ich mir nur und seufzte innerlich. Ich wollte ihr wirklich nichts schuldig sein, das fühlte sich nicht gut an. Klar, war sie eine Freundin und wollte nur das Beste für uns, aber uns einfach so etwas zu kaufen? Ohne dass ich irgendwie... Geburtstag oder irgendwas für sie getan habe? Ich war sichtlich irritiert über diese Aussage, sodass mir ein kurzer, wenn auch sehr leiser Seufzer entkam. Weiter auf das Thema eingehen tat ich nicht - wir konnten ja an der Kassa nochmal überlegen, wie wir damit umgehen sollten. Die Blondine klang überaus bestimmend - eines, ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Doch sie war eine gute Freundin, das musste man zugeben. Sie ermutigte mich und achtete darauf, dass keine neugierigen Blicke mich beim Umziehen beobachteten. Sogleich ich aus der Umkleide raustrat, stürmte auch schon die nächste hinein - denn nun war die Braunhaarige dabei das blaue Kleid endlich anzuziehen. Als der Vorhang zuging, schielte ich zu Helena rüber und hielt mir die Hand vor dem Mund, als ich mich seitlich zu ihr rüber beugte. "Ich bin gespannt, wie sie im Kleid aussieht.", tat ich meine Neugier flüsternd Kund und stellte mich wieder gerade hin, besonders als Skadi den Vorhang wieder öffnete und sich vor uns präsentierte. Ich öffnete den Mund und wollte gerade meinen Kommentar dazu abgeben, doch noch bevor ich einen Muckser abgeben konnte, warf sich die Sonnenklässlerin sogleich nach vor und bewunderte ihr Outfit. So hielt ich mich zurück und legte nachdenklich den Finger an mein Kinn, während meine blauen Augen das ebenso blaue Kleid von unten bis oben musterte. Es war ein eher kürzeres Kleid, doch es stand ihr wirklich gut. Nur die seitlich herabfallenden Ärmel gefielen mir nicht so ganz. Aber ihrer Figur stand das Kleid wirklich famos! Meine persönliche Abneigung den Trägern gegenüber war ja nichts auszusetzen, weswegen ich es nicht als angemessen empfand, dies zu bemängeln. "Wow, deine Beine sehen echt toll aus in dem Kleid!", bekräftigte ich Helena's Kommentar, denn sie hatte wirklich recht damit. Doch daraufhin brabbelte die Französin auch schon los und es gab kein Halten mehr. Mit großen Augen blickte ich abwechselnd zwischen dem Kleid und Helena hin und her. Ich hörte aufmerksam zu und wusste gar nicht, dass man nur über ein Kleidungsstück so viel dazu sagen konnte. Sie erwähnte noch die Schuhe und Accessoires, sodass sie ihren Charme von Grund auf ändern konnte. "Warum aber sollte sie das wollen?", fragte ich mich und behielt meine Augen auf das sich drehende Mädchen gerichtet. Ich versuchte Skadis Augenkontakt zu erwischen und nickte daraufhin bestätigend. "Du könntest auch barfuß laufen, dann wirkt es lockerer", meinte ich und war gespannt, ob Helena sich gegen mich stellen würde. Ein Outfit ohne Schuhe - war das für eine modebewusste Frau überhaupt annähernd akzeptabel? Schlussendlich kündigte auch die einzige Nicht-Single-Dame der Runde an, dass sie sich umziehen gehen möchte. "Ich bin für Kuchen", teilte ich kurz und schmerzlos meine Meinung. Alsbald auch Helena sich hinter einem Vorhang versteckte, drehte ich mich wieder zur Umkleide von Skadi. Okay. Ich war schon fertig. Wie lange die Beiden also benötigten? Um mir die Zeit totzuschlagen setzte ich mich auf einen weißen, ledernen Sessel, den es für die wartende Gemeinde bei den Umkleiden gab, und zog mein Handy hervor. Daraufhin tippte ich eine Nachricht, sodass ich nicht in Vergessenheit geraten oder wenigstens erklären konnte, wo ich mich herumtrieb. Eigentlich wollte ich ja heute Nachmittag zuerst die Hausaufgaben erledigen und dann noch eine Runde laufen gehen. Auch wenn ich da eher mit mir alleine beschäftigt war, wollte ich Leviathan noch kurz Bescheid geben, mit wem ich gerade was trieb. Vielleicht schrieb er mir ja zurück und wir konnten gemeinsam das Abendessen im Wohnheim futtern, ehe ich mich an die Hausaufgaben machte. Und gaaaanz vielleicht hatte er ja auch Lust mir bei den Übungen zu helfen - dann musste er nicht komplett alles alleine abschreiben, sondern lernte womöglich auch noch was daraus. So schnell die Nachricht gesendet war, so zügig schlüpfte das Handy auch schon wieder zurück in die Tasche...
Skadi war sich unsicher, was das Kleid betraf, denn sowas zog sie im Normalfall nicht an. Eine Jeans und ein Hoodie taten es in ihren Augen auch. Als sie dann die Umkleide öffnete und einen Schritt hinaus ging, schien Helena in ihrem Element endgültig angekommen zu sein. Warum sich die Braunhaarige so geziert hatte, könnte sie zwar beantworten, aber sie tat es nicht. Stattdessen kratzte sich die Norwegerin kurz am Hinterkopf und zog die linke Seite ihrer Mundwinkel nach oben. Danach redete die Blondine weiter. Sie zeigte ihr die Möglichkeiten auf, die sie mit diesem Kleid hatte. Zugegeben, schlecht sah das Kleid an der Gestaltenwandlerin tatsächlich nicht aus, aber trotzdem noch sehr gewöhnungsbedürftig, immerhin war sie sonst nie so angezogen. Als sich Helena eine ganz kurze Auszeit gönnte, wandte sich Caiwen noch an sie. Sie lobte ihre Beine. „Danke“, sagte sie leicht verlegen lächelnd. Es tat tatsächlich gut solche Worte von beiden zu hören. Es stärkte das Selbstbewusstsein und die Norwegerin war sich jetzt sicherer, dass sie das Kleid kaufen würde. Die Blondine ergriff daraufhin nochmals das Wort und erklärte, dass sie noch die richtigen Schuhe brauchte, um ihren Look zu vervollständigen. Hm… hatte sie solche Schuhe überhaupt? Tatsächlich hatte sie offene Sandalen, ob die Blondine aber so etwas damit meinte, wusste die Braunhaarige tatsächlich nicht wirklich. Caiwen fügte noch hinzu, dass sie auch Barfuß gehen könnte. „Gute Idee. Danke! Ich hab sonst noch Sandalen, die eventuell passen würden. Auf jeden Fall nehme ich das Kleid mal“, sagte sie lächelnd zu den beiden. Helena stellte die beiden Mädchen, bevor sie sich auch noch umzog, vor die Wahl, was sie tun könnten. Skadi hatte keine wirkliche Lust mehr auf Shoppen, deswegen würde sie natürlich den Kuchen wählen. Doch zuvor verschwand die Luchsin wieder in die Umkleide und zog sich um. Als die Braunhaarige das Kleid in der Umkleide ausgezogen hatte, sah sie sich das Preisschild an. Hm… zu teuer war das Kleid nicht, also würde sie dieses sicherlich mitnehmen. Dass Helena dieses zahlen würde, das wollte die Norwegerin natürlich nicht, aber ob sie das auch schaffen würde, dass sie ihr Kleid selbst bezahlen konnte? Schwierig… immerhin schien die Blondine einen sturen Kopf zu haben, wenn sie etwas unbedingt machen wollte. Aber versuchen konnte es Skadi nachher auf jeden Fall. Im Anschluss zog sie wieder ihre eigene Kleidung an und kam mit dem Kleid um den Arm gelegt aus der Umkleide heraus. „Also ich bin auch für Kuchen“, antwortete sie, als sie aus der Umkleide herausgegangen war und neben Caiwen wartete. Kuchen wäre jetzt noch perfekt, um diesen Tag zu vervollständigen. Ob das aber auch im Sinne von Helena war? Es schien immer so zu sein, als ob Shoppen ihre Lieblingstätigkeit wäre, deswegen war sich die Braunhaarige nicht sicher, aber die Blondine würde sicherlich ihre Meinung äußern, wenn sie lieber noch shoppen wollte. So wartete die Gestaltenwandlerin jetzt neben Caiwen, bis Helena auch aus der Umkleide kam.
Wenigstens in dem Aspekt hatte Helena mal wieder ihren Willen durchgedrückt. Als nämlich keine Widerworte auf ihre so penetrante Kaufentscheidung kamen, wertete die Blondine dies als vollen Erfolg. Was jedoch nicht so schön verlief, war die Diskussion um das passende Schuhwerk. Bei Sandalen konnte die Engelin ja noch mitgehen, aber Barfuß? Nicht alles auf Isola war auf einen schönen Strandausflug ausgelegt. Außerdem … zu viel Barfuß konnte die Haut an den Füßen rau werden lassen und … ach, es gab einfach so viele Dinge, die man hier beachten musste. Doch weder Caiwen, noch Skadi, schienen sich dessen bewusst zu sein. Die Unterschiede zwischen den Dreien konnten in dem Moment einfach nicht größer sein; und Helena ermahnte sich im Stillen nichts weiter dazu zu sagen und lediglich freundlich zu nicken. Vielleicht – und den Punkt musste sie auch mal beachten – waren die Umstände und Standards hier einfach anders. Im Augenblick redete sie mit ihren ganzen Andeutungen sowieso zur Hälfte unverständliches Zeug. Keine der beiden sagte ihr das zwar ins Gesicht, aber der Blick ihrer schwarzhaarigen Freundin sprach in vielen Situationen regelrechte Bände. Genug für ein ganzes Regal - mindestens. „Ob nun Sandalen oder Barfuß, ist eigentlich vollkommen egal.“, stimmte sie deswegen mit ein und fügte so ihrer anfangs stummen Reaktion noch etwas Stimme hinzu. „Am Ende kommt es einfach darauf an, wie du dich darin wohlfühlst. Und angesichts deiner Figur ist das auch mehr als begründet!~“. Womit das Verkaufsgespräch hoffentlich mehr als nur erfolgreich gewesen ist. Zwar hatte Skadi schon vorhin angedeutet hier ihr Geld zu lassen, aber es konnte ja nicht schaden so ein Verhalten noch einmal zu bekräftigen.
„Okay, okay! Dann gleich danach zum Kuchen!“, warf Helena überstimmt ein und verzog sich mit erhoben Händen und einem belustigenden Kopfschütteln zurück in die Umkleide. „Ihr hättet ja wenigstens anstandshalber warten können, bis ich wieder draußen bin!“, dementierte sie halb lachend zum Vorhang gerichtet, während sie sich ihre alte Hülle zurechtlegte. Mit den neuen Sachen ausgezogen blieb da eigentlich nicht mehr viel zu tun … außer. Der Spiegel in der Umkleide war dann doch verlockender, als sie sich am Anfang eingestehen wollte. Mit dem Fokus auf ihre Erscheinung gerichtet betrachtete die Französin ihre immer noch menschliche Silhouette. Ob sie sich seit ihrer Wiedergeburt verändert hatte? Leicht nachdenklich schaute Helena ihren eigenen Bewegungen zu, ehe sie an sich herunterblickte. Ein leicht grüblerisches „Mhhh …“ entkam ihren Lippen, als sie mit beiden Händen ihren Bauch berührte und diesen – im Zuge eines sporadischen Fett-Tests – nach innen drückte. Nur, damit dieser sich wenige Sekunden später wieder in Form brachte. War sie dicker geworden? Nein, unmöglich. Engel wurden nicht fett, dass ging gar nicht! Und mit diesem Gedanken zog sie sich dann auch ihre alte Hülle über und trat hinaus in die Freiheit des Ladens, wo die anderen beiden bereits auf sie warteten. „Also dann, auf zum Kuchen!“, kündigte sie mit einer episch erhobenen Handgeste zum Ausgang an, ehe sie ihren heutigen Kaufwunsch über ihrem Arm hängend zur Kasse trug. „Denkt daran, was ich gesagt habe.“, ermahnte Helena mit erhobenem Finger und verlangte vor der Kasse die Kleidungsstücke der anderen Mädels. Ihre andere Hand auf die Suche nach ihrem Geldbeutel schickend. Was – in Anbetracht der Beschaffenheit von Handtaschen – keine leichte Aufgabe war. Mit großartigem Widerstand rechnete die Französin nicht, im Anbetracht der bereits vorausgegangenen Diskussion um ihre spendable Ader. Und selbst wenn sie gerade mit einem lieblichen Lächeln dort stand und von den anderen ihre Waren verlangte, so sollten ihre meerblauen Blicke sehr schnell klarstellen, dass hier eigentlich nur blinder Gehorsam verlangt wurde. Vielleicht war sie ja doch irgendwie eine Art Diktatorin … eine Shopping-Diktatorin. „Also? Wenn ich um eure Kleidung bitten dürfte!~“.