Nach einem langen Vormittag in der Schule beschließt Oliver kurzerhand in den Laubwald und Wasserfall zu gehen, um dort ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch die Ruhe hält nicht lange an, da Caiwen wohl dieselbe Idee hatte. Wie das Treffen wohl enden wird?
Endlich war der Tag, was das Schulische anging, zu ende. Nun konnte Oliver das ganze Wochenende relaxen. Er wollte auch gleich mal damit anfangen. Zuerst zog er sich um, denn in den Schulklamotten wollte er einfach nicht relaxen. Als er sich dann endlich bequemere Kleidung angezogen hatte, stellte sich der Dämon die Frage, was er nun tun sollte. Hausaufgaben hatte er nicht zu erledigen und auch sonst hatte er keine Ahnung, was er tun sollte. Da fiel ihm ein, dass er letztens einen Ort gefunden hatte im Laubwald. Einen Fluss, um genauer zu sein. Dort gab es Bäume, falls die Sonne unerträglich wurde und es war unglaublich angenehm, um zu relaxen. Also wieso nicht dorthin gehen? Der Wetterbericht konnte zwar nicht eindeutig sagen, welches Wetter dieses Wochenende auf die Insel zukam, aber egal. Ein T-Shirt und eine Jeans würden schon reichen, um nicht allzu krank zu werden, falls es anfing zu regnen. In einem Rucksack packte sich Oli noch einen Regenschirm, ein bisschen Wasser und ein paar Süßigkeiten zum Naschen ein. Danach konnte sein Ausflug in die Natur beginnen.
Als er beim Fluss angekommen war, schien noch die Sonne. Betonung auf noch, denn die dunklen Wolken waren doch auch sehr stark im Himmel vertreten. Sollte der Amerikaner eventuell umkehren? Nein. Viel zu gerne wollte er jetzt einfach nur sich auf den Boden legen, die restliche Sonne genießen und dem Klang der Natur lauschen. Kaum hatte sich dies der Schwarzhaarige gedacht, führte er es auch schon aus. Ein angenehmes Plätzchen war recht schnell gefunden und seinen Rucksack stellte er neben sich ab. Danach legte er sich hin und schloss die Augen. Er hörte dem Plätschern des Flusses zu und hörte auch Vögel die noch zwitscherten. Manchmal vernahm er auch in der Nähe seines Gesichts eine Biene, die aber, so schnell sie gekommen war, auch schon wieder verschwand. So lag der Schwarzhaarige da. Er genoss die Natur und die Einsamkeit.
Caiwen
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298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ach herrje, was für ein Vormittag! Die Schule war sehr intensiv und anstrengend. Es ging alles so schnell, sodass mein Kopf beinahe explodierte. Schon die ganze Zeit in der Schule hatte ich mich darüber gefreut am Nachmittag etwas raus zu gehen. Ich benötigte dringend frische Luft und Bewegung. In letzter Zeit hatte ich mir sehr wenig Zeit gegönnt für Dinge, die mir gut taten. Umso mehr erfreute es mich, dass ich ein leichtes Mittagessen zu mir nahm, im Zimmer mir eine halbe Stunde im Bett gönnte und noch ein paar Seiten im Buch las, ehe ich mich umzog und mich bereit machte zum Laufen gehen. Ich zog mir meine Sportkleidung an. Bewusst entschied ich mich für ein die kurze Variante, da ich wusste, dass mir warm wurde. Ich steckte mir die Kopfhörer in meine Ohren und stellte den Player ein. Natürlich erhöhte ich die Lautstärke, sodass ich nicht mehr hören konnte wie mir jemand nachrief und ich diese Personen gekonnt ignorieren konnte. Ich brauchte meine Auszeit, ansonsten werde ich unberechenbar. “Dann kommt der böse Wolf zum Vorschein…“, dachte ich mir und bekam schon fast Angst vor mir selber. Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken wieder zu verwerfen und sauste aus dem Waisenhaus.
Alsbald ich draußen angekommen war, lief ich auch schon los. Im Gleichschritt zur Musik startete ich meine Laufrunde und verschwand in einer anderen Welt. Durch die Musik, die in meinen Ohren dröhnte, konnte ich zur Gänze abschalten und alles um mich herum vergessen. Durch die sportliche Aktivität konnte ich den Tag neustarten und meinen Kopf von unnützem Quatsch befreien. Es war, als würde man mit jedem Schritt ein Steinchen Probleme abwerfen können. So wurde ich mit jedem Schritt schneller und schneller und konnte mein Tempo erhöhen, bis ich das Gefühl hatte frei laufen zu können. Dann behielt ich diese Geschwindigkeit und erkannte, wie weit ich denn schon war. Wohin ich ging, war tagesabhängig. Heute war ich motiviert über Stock und Stein zu springen um mich kognitiv zu beschäftigen. So bog ich in den Wald ein, bei dem ich im ersten Moment eine leichte Gänsehaut bekam, da der Schatten doch kühler war, als ich dachte. Dennoch lief ich ihm zügigen Tempo weiter, sprang motiviert über die Wurzeln der Bäume, über Äste und Steine, sodass mir vorkam, als hätte jemand die Heizung aufgedreht.
Im Gleichschritt joggte ich den Fluss entlang, auch die Atmung war regelmäßig und kontrolliert. Alles hatte seinen Ablauf, wenn etwas nicht passte, merkte man es rasch anhand von Seitenstechen oder Kreislaufproblemen. Mein Blick war auf den Boden vor mir gerichtet, konzentriert lief ich immer tiefer den Wald hinein. Meine Beine wurden immer schwerer. Das Springen über die Wurzeln wurde von Zeit zu Zeit schwieriger. Es musste sich ansehen, als würde ich Schlafwandeln oder in Trance laufen, da ich nicht merkte, was um mich herum geschah, so sehr konzentrierte ich mich auf meinen Körper und meinen Weg. So joggte ich an einen Jungen vorbei, den ich nicht einmal anhand des Geruches bemerkte.
An ihm vorbei gerannt wurde ich etwas langsamer. Ich atmete schwer, es war ein langer Weg. Eine Sekunde wurde ich abgelenkt und zack – schon blieb ich mit meinen Laufschuhen an einer Wurzel hängen. “Wuuuuaaaaaaahhh…“, keuchte ich und ruderte mit meinen Armen. “Nur nicht hinfallen!“, dachte ich mir und sprang noch wenige Meter weiter mit dem Versuch nicht hinzufallen. Schlussendlich rutschte ich an einem Stein nahe am Wasser aus, sodass mein linker Fuß ins Wasser glitt. “Huuuuch!“ entkam es mir und ich plumpste auf den Boden. Doch war dies nicht das erste Mal, dass dies mir passierte. Natürlich war ich tollpatschig. Aber mittlerweile wusste ich, wie ich richtig fallen musste. So hatte ich mich mit meinen Handflächen am Boden abgestützt und fiel auf meinen Po. Ich fühlte etwas unangenehmes nasses... Welch ein Glück, dass nur mein Fuß im Wasser landete. Verwirrt schaute ich mich um. Was hatte mich denn da so plötzlich abgelenkt? War ich so müde geworden? “Was zur Hölle…!!!”, rief ich empört und bemerkte, wie still es geworden war. “Meine Musik!“ Doch bevor ich mich um meine Musik kümmerte, hob ich meinen linken Fuß an, welcher triefte vor Nässe. “Chhhh… Mist!“ Erst eine Sekunde später wurde mir bewusst, was mich aus meinem Trance herausgebracht hatte. “Wer war das?“ Ich streifte meine dreckige Handfläche über mein Gesicht um meinen Schweiß wegzuwischen und blinzelte mehrmals. "Ein ... Junge? Hier draußen?"
Das Vogelgezwitscher war richtig angenehm und die Sonne fühlte sich auch angenehm auf der Haut an. So kam es, dass der Amerikaner sogar ein wenig einnickte. Er genoss die Einsamkeit und die Natur einfach so sehr. Aber verkehrt war ein Nickerchen sowieso nie, denn Oliver schlief ab und zu nicht so gut in der Nacht und da musste man den restlichen Schlaf halt tagsüber nachholen. Mit dem früh aufstehen hatte er schon immer seine kleinen Problemchen gehabt. Aber gut, solange er noch zur Schule ging, konnte er ja notfalls an manchen Nachmittagen immer schlafen, das war ja kein Problem.
Oliver schlief so vor sich hin und hört im Unterbewusstsein dem Vogelgezwitscher und dem Wasser des Flusses zu. Es tat ihm sichtlich gut, doch dann hörte er etwas, was ihn aufsehen ließ. Es war ein Mädchen, das hier joggte? Verwirrt darüber, warum man an einem Fluss, der ein unebenen Boden hat, joggt, sah er ihr hinterher. Sie schien doch recht sportlich zu sein und würde sicherlich keinerlei Probleme beim Laufen haben. Doch gerade als er sich wieder seinem Nickerchen zuwenden wollte, schien sie gerade zu stolpern. Der Amerikaner sah hin, denn eventuell brauchte sie ja seine Hilfe. Doch sie flog nicht hin. Nein, stattdessen fing sie sich wieder, aber ihr Fuß landete im Wasser, was wohl durch die Temperaturen eine Erfrischung sein würde. Das Mädchen machte sich durch ihre dreckigen Hände noch ihr Gesicht schmutzig. Oliver erhob sich in die Höhe und ging zu dem Mädchen. „Alles okay bei dir?“, fragte er sie anschließend. Er kannte sie nicht, vielleicht vom Sehen her, aber der Schwarzhaarige merkte sich nicht viele Gesichter. „Dein Gesicht ist wegen deiner Hände ganz dreckig, sieh mal ins Wasser, da siehst du es“, schlug er ihr anschließend vor. Vielleicht gefiel ihr aber auch der Dreck im Gesicht? Wer wusste das schon? „Wer bist du eigentlich und warum hast du so ein Gelände zum Joggen ausgewählt?“, fragte er sie anschließend noch. Dass er sich noch nicht vorgestellt hatte, war ihm in diesem Augenblick nicht aufgefallen, denn er war viel zu sehr damit beschäftigt seine Fragen offen auszusprechen.
Caiwen
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Nun saß ich auf meinem hübschen Po, ärgerte mich über meinen nassen Fuß und zog diesen aus dem Wasser heraus und fluchte. Jedoch verstummte ich rasch, als ich hörte, wie sich mir jemand näherte. Ich schaute auf, als ich einen Schattern erkannte, welcher näher kam. Nachdem ich mir den Schweiß aus dem Gesicht und den Dreck ins Gesicht schmierte, blinzelte und erkannte eine Gestalt, die vor mir stand. Ich blickte von seinen Füßen langsam nach oben in sein Gesicht. Da stand ein Junge vor mir und sah mich genau an. Auch ich musterte seine Statur, doch so von unten sah es etwas merkwürdig aus. "Eh.. Ja... denke schon...", antwortete ich auf seine Frage hin, jedoch ohne überlegt zu haben, ob dies auch wirklich stimmte. Ich wandte meine Augen keine Sekunde von ihm weg, da ich versuchte mich zu orientieren. Wo war ich, dass ich hier einen blauäugigen dunkelhaarigen Typen fand? Ich wurde etwas rot im Gesicht, als er anmerkte, ich wäre dreckig im Gesicht. Was für ein Glück, dass man dies unter dem Dreck nicht sehen konnte. Oder etwa doch? Langsam drehte ich mich um und stand vorsichtig auf. Ich schaute mir meine Hände an und erkannte, dass sie tatsächlich voller Dreck waren. "Ewww..." Ich blickte auf und stand dem Jungen nun gegenüber. Oh, er war ja immer noch groß. Ich blickte in seine blauen Augen, als er mich fragte, wer ich sei und was ich hier machen würde. Meine Augenbrauen verzogen sich. "Jaja, und danke für deine Hilfe.", meinte ich recht schnöselig und zeigte ihm meine Handflächen. "Ich dachte es ist lustig, wenn hier im Wald so viele Leute sind, vor denen ich auf die Schnauze fallen konnte." murmelte ich und war etwas beleidigt auf mich selber, dass mir dies passierte. Ich mochte meine Tollpatschigkeit nicht. Für einen Augenblick hatte ich vergessen, dass ich dreckig im Gesicht war. Als ich mich wieder daran erinnerte, schnappte ich kurz nach Luft. "Und was machst du hier? Beobachtest du gerne Mädchen beim Schlammbaden?" Dass ich so unfreundlich zu ihm war, war für meine Verhältnisse nicht üblich. Doch meine Laune hatte sich rasch verändert und dieser Junge schien dies nun abzubekommen. Normalerweise lies ich es beim Laufen einfach raus. Doch diese Störung brachte meine Laune durcheinander. Zudem war er es doch gewesen, der mich irritiert hatte. Ich drehte mich von ihm weg und wandte mich erneut dem Wasser zu. Ich trat etwas zum Fluss und kniete mich erneut nieder. Vorsichtig streckte ich meine Hände aus um sie zu waschen und schöpfte mir frisches Wasser in mein Gesicht. "Wuaah....", zischte ich erfrischt, da das Wasser sehr kalt war.
Das Fluchen des Mädchens war eindeutig nicht zu überhören. Doch als Oliver nach ihrem Wohlbefinden fragte, antwortete sie ihm direkt. Es schien ihr bis auf den nassen Fuß doch gut zu gehen. Dann konnte sich der Schwarzhaarige nachher doch wieder seiner Beschäftigung widmen, wenn sie keine medizinische Hilfe oder sonst etwas dergleichen brauchte. Doch zuvor sah sie ihre Hände an und sie schien richtig angewidert zu sein. Es war doch nur ein wenig Dreck, aber manche waren in solchen Sachen halt anders als andere. Mittlerweile schien das Mädchen auch recht schnöselig und beleidigt zu werden. Ups, da hatte der Amerikaner sie wohl am falschen Fuß heute erwischt. Naja, konnte mal vorkommen. Sein früheres Ich wäre jetzt wahrscheinlich einfach weggegangen und hätte sie stehen gelassen, aber mittlerweile hatte er sich an die verschiedensten Charaktere auf der Insel gewöhnt und blieb deswegen noch gegenüber von ihr stehen, ohne abzuhauen. Oliver grinste frech bei den leisen Worten der Schwarzhaarigen. Sie versuchte zwar leise zu reden, aber er hatte es trotzdem gehört und es war doch eine lustige Idee, wenn man freiwillig hinfallen wollen würde, um so die Leute in der Umgebung zu unterhalten. Das Grinsen wich nicht aus dem Gesicht von Oliver, als er die nächsten Worte der Schwarzhaarigen hörte. „Ja, aber nur die hübschen”sagte er und grinste sie frech an. Das Mädchen sah auf jeden Fall gut aus und schien auch ein wenig Sinn für Humor zu haben, auch wenn sie versuchte unfreundlich zu sein. Doch bei dem Amerikaner prallte sie da auf eine Wand. Mittlerweile hatte es das Mädchen geschafft ihr Gesicht zu waschen. Nun konnte er das Gesicht des Mädchens besser erkennen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sie schon öfters im Speisesaal gesehen hatte. Auch eine Schülerin hier auf der Insel. Der Schwarzhaarige atmete einmal laut aus und wandte sich dann ernst dem Mädchen wieder zu. „Spaß beiseite. Ich bin Oliver und der Grund, warum ich hier bin, ist damit ich abschalten kann. Der Tag war viel zu anstrengend“, erklärte er dem Mädchen. Ob sie nun freundlicher auf ihn reagieren würde, oder sich immer noch schnöselig verhalten würde, würde sich ziemlich gleich zeigen. Oliver war sich da nicht sicher, aber ansonsten könnte er immer noch weggehen und sie sich ihrem Schicksaal überlassen, denn so wie es aussah, konnte sie nicht lange alleine in der Wildnis überleben.
Caiwen
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Ich wusch mir mit dem eiskalten Wasser das Gesicht. "Was für eine Qual!" Doch spätestens jetzt war ich wieder wach und fit. Also hatte es auch etwas Gutes, sich damit das Gesicht zu waschen. Ich nutzte meine Position um auch etwas davon zu schlürfen. Schließlich war das Rennen ja anstrengend gewesen. Es horchte sich nicht besonders sexy an, doch das war mir einerlei. Wer Durst hatte, musste was trinken. Ich hielt inne, als er meinte, er würde >nur die Hübschen< beobachten. Ohne ihn anzuschauen, ließ ich das auf mich wirken. "Bitte was?" Ich stellte mir vor, wie er so alleine hier im Wald saß mit einem Fernglas und stundenlang wartete, bis dann doch ein Mädchen vorbei spazierte. "Hallelujah!" Ob er das wirklich des Öfteren unternahm? Ich vermutete, dass auch er sich einen Scherz mit mir erlaubt hatte. Daraufhin schielte ich zu ihm, nahm mit beiden Händen etwas Wasser und warf es in seine Richtung. "So ist das also." kommentierte ich und hatte ihn mit dem Wasser ablenken wollen. So hatte er keine Zeit zu sehen, dass ich rot geworden war, da ich das Kompliment wohl zu ernst nahm. Schlussendlich stand ich wieder auf um mich in voller Pracht zu zeigen. Anhand meines Gesichtes konnte man erkennen, dass ich die schlechte Laune abgeschüttelt hatte. Ich schmierte meine nassen Hände an meinem T-Shirt ab, ehe ich sie ihm hinhielt. "Na, hallo Oliver.", meinte ich und schmunzelte. "Was war denn so anstrengend an deinem Tag?", fragte ich und machte erst keine Anstalten mich vorzustellen. Dies lag nicht an meiner Unhöflichkeit, sondern daran, dass ich es als nicht so wichtig empfand und es mir darum nicht durch den Kopf ging. Einfache Vergesslichkeit. Obwohl er nicht sonderlich farbenfroh und munter gekleidet war, wirkte er sehr nett. Je mehr ich ihn anschaute, desto komischer kam mir die Situation vor. Warum? Das erkannte ich nicht. "Dann habe ich dich indemfall in deinem Herunterfahr-Prozess unterbrochen. Das tut mir natürlich leid.", erklärte ich, doch so leid tat mir das eigentlich gar nicht. Dennoch blieb ich höflich. "Du solltest mal eine Zeit lang durch den Wald rennen, DAS ist anstrengend." Schon während ich das sagte, musste ich kichern. Mein nasser linker Fuß ging mir etwas auf die Nerven. Ich setzte mich somit nocheinmal hin um mir die Schuhe auszuziehen, anschließend auch die Socken. "Hoffentlich hat Oliver keinen Fußfetisch.", dachte ich mir, doch ich entschied mich, beide Schuhe einfach auszuziehen. Lieber keine Schuhe als nasse Schuhe. "Und wo hattest du dich versteckt?" "Als ob man sich vor einem Werwolf verstecken konnte...." Ich schaute mich um und erkannte einen Rucksack nur wenig weit weg von uns entfernt. "Aaaaaha...." Dann schaute ich wieder in das Gesicht des Fremden. Doch so fremd war er mir nicht. Kannte ich ihn schon? "Oliver.... Oliver... Hmmm..." Ich überlegte, doch ich war mir nicht sicher. Ein Brennen in meiner Handfläche lies mich meine Überlegung unterbrechen. Ich sah mir meine gewaschene Hand nochmals an. "Upsi." Ich hatte mich wohl etwas aufgeschürft. Es war nicht schlimm, es kam nur ganz ganz wenig Blut heraus. Was für ein Glück, dass es nur mein eigenes war. Mir wurde etwas mulmig im Magen, als ich meine Hand so anstarrte. Dann schaute ich nochmals in die blauen Augen meines Gegenübers. "Erm...", meinte ich schüchtern und fragte: "Hättest ... du vielleicht... ein Taschentuch für mich?"
Den Witz, den er zuvor gemacht hatte, schien nicht so gut angekommen zu sein? Er war sich bei der Reaktion des Mädchens gar nicht sicher, denn sie warf Wasser vom Fluss einfach in sein Gesicht. Er schloss kurzzeitig seine Augen und öffnete sie anschließend gleich wieder, als das Wasser an seinem Gesicht angekommen war. Seine Haare haben auch ein bisschen etwas abbekommen. Aber gut, eventuell hatte er es ja wirklich verdient. Vielleicht würde er es ihr aber später noch zurückzahlen. Oliver war sich darüber noch unsicher. Gleich danach hielt sie ihm die Hand hin und grüßte ihn. „Hallo, und du bist?“, fragte er, als er ihre Hand schüttelte. Danach fragte sie ihn nach seinem Tag. Wollte sie wirklich wissen, was er heute so erlebt hatte, oder tat sie nur so freundlich und wollte eigentlich wieder abhauen? Oli war sich unsicher, aber er beantwortete ihre Frage. „Ach, das Übliche, es war nur langweilig in der Schule und ich musste früh aufstehen, was ich nicht mag“, sagte der Amerikaner zu ihr. Anschließend entschuldigte sich das Mädchen noch, da sie seine Ruhe gestört hatte. Oliver sah sie ein wenig verwirrt an. „Dafür musst du dich doch nicht entschuldigen. Das hier ist doch ein öffentlicher Platz damit musste ich rechnen“, sagte er zu ihr. Es war wirklich nicht ihre Schuld. Genauso gut hätte dies im Garten des Anwesens oder an sonst einem Ort passieren können. Der Schwarzhaarige hätte ja auch das Mädchen ignorieren können und weiter seinem Nickerchen nachgehen können. Den Sport ließ das Mädchen nicht los, denn sie schlug vor, dass auch Oliver einmal durch den Wald rennen sollte, denn das sei anstrengend. Er schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich hab bei dir gerade gesehen, wie das ausgeht. Sowas mach ich eher auf einem Weg, der besser fürs Laufen ist“, sagte er und deutete indirekt auf den Unfall der Schwarzhaarigen hin. Oliver hatte keine Lust sich zu verletzen, also würde er dies hier am Fluss nicht ausprobieren. Sie wollte dann noch wissen, wo der Dämon sein Lager aufgeschlagen hatte. „Da hinten“, sagte er und zeigte in die Richtung. Sein Rucksack würde ihr sicherlich zeigen, wie nah er war, als sie stürzte. Anschließend sah sie noch ihre Handfläche an. Oliver sah auch darauf und sah, dass sie sich wohl aufgeschürft hatte. Der Dämon nickte und ging zu seinem Rucksack. Dort holte er ein Taschentuch heraus und brachte es dem Mädchen. „Hier. Wenn es später immer noch stark schmerzt, dann solltest du einen Arzt darüber sehen lassen“, sagte der Schwarzhaarige vorsorglich. Ob sie des Öfteren ein kleiner Tollpatsch war? Klein war sie auf jeden Fall.
Caiwen
Caiwen
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Komplimente habe ich noch nie gerne angenommen. Auch wenn sie nur nett gemeint waren, es war mir immer sehr unangenehm. Oliver reagierte nicht sonderlich verärgert auf meinen Wasserangriff. Es störte ihn womöglich nicht sonderlich, dass ich ihn sogar ins Gesicht getroffen hatte. Nun hatten wir was gemeinsam - etwas Wasser auf dem Körper. Als mein Gegenüber nachfragte, wer denn ich sei, lächelte ich. "Ich bin Caiwen.", stellte ich mich schlussendlich doch noch vor. Er nahm meine Hand entgegen und schüttelte sie einmal ordentlich, ehe er sie wieder los ließ. Während meine Hand eiskalt vom Wasser war, war seine angenehm warm. Er erzählte mir von der Schule. "Schule?" Oh, kannte ich ihn etwa von da? "Oliver, kein Frühaufsteher.", sagte ich und tat so, als ob ich mit einem imaginären Stift dies auf ein Papier schrieb und mir das Papier dann einsteckte. "Ist notiert." Ich schmunzelte, als er meinte, er müsse mit solch einem Ereignis rechnen. "Ach ja? Ist dir das etwa schon öfters passiert?" Meine Vermutung war eher, dass er es nicht so ernst meinte, wie ich ihn gerade aufzog. Ich fand es nett, dass er sich nicht von mir gestört fühlte. Rasch teilte er mit, dass er dieses Laufen mir nicht nachmachen wolle. "Naja, ist vielleicht besser...", stimmte ich ihm zu. Doch ich tat dies eigentlich sehr oft und genoss es im Normalfall absolut. Eigentlich aus dem Grund, dass sich nicht viele hier her verirrten und ich alleine konzentriert laufen konnte. "Heute ausnahmsweise mal nicht..." Ich schaute zu seinem Schlafgemach und hatte mit dem Rucksack wohl recht gehabt, dass es seiner war. Oliver war so fürsorglich und gab mir folgend ein Taschentuch für meine Hand, welches ich dankend entgegennahm. "Das ist lieb von dir, danke." Ich drückte es gegen meine Handfläche und schaute zum Schwarzhaarigen hoch. "Ernsthaft? Wegen diesem Kratzer geh ich doch nicht zum Arzt..." Das wäre mir äußerst peinlich. Ein Taschentuch wird da bestimmt reichen. "Es schmerzt nicht sonderlich.", meinte ich, schaute zu ihm hoch und lächelte breit um zu untermalen, dass es mir gut ginge. "In welcher Klasse bist du denn? Bist du schon lange hier? Tut mir leid für die Fragen, aber ich versuche gerade herauszufinden, woher ich dich kennen könnte", fragte ich neugierig nach. Es war ruhig geworden um uns herum. Die Vögel zwitscherten, der Fluss plätscherte, mehr war hier nicht zu vernehmen. Weit und breit war niemand zu hören. Ich konnte den Jungen verstehen, warum er sich hier eine Auszeit gönnte.
Nachdem der Schwarzhaarige das Mädchen mehr oder weniger dazu aufgefordert hatte, ihren Namen preiszugeben, tat sie dies auch. Caiwen. Hm… hatte er diesen Namen denn schon irgendwann einmal gehört? Oliver glaubte dies nicht, aber er war sich trotzdem unsicher. Ihr Gesicht kam ihr auf jeden Fall bekannt vor. Wahrscheinlich vom Vorbeigehen oder so, aber den Namen nicht. Also war sie keine seiner Klassenkammeraden. Oli gab zu, dass er kein Frühaufsteher war und Caiwen machte sich ein wenig lustig darüber, indem sie es sich im Kopf notierte. Er grinste frech zurück. „Lustigerweise nicht. Ich glaub aber, dass viele diesen Ort gar nicht kennen. Trotzdem hätte ich damit rechnen müssen, dass früher oder später mal jemand auftauchen würde“, gab der Dämon offen und ehrlich zu. Er hätte es ja besser wissen müssen, aber gut, man konnte nicht immer alles hervorsehen. Aber es störte ihn nicht, dass er nun mittlerweile Gesellschaft bekommen hatte. Im Gegenteil, das Mädchen schien nach ihrer anfängigen Schnöseligkeit jetzt doch nett geworden zu sein. Der Amerikaner zog Caiwen mit dem Laufen durch den Wald ein wenig auf. Gut, war ja auch klar, nach so einem spektakulären Sturz. Was jedoch verwunderlich war, war, dass sie ihm zustimmte. Viel eher hätte er jetzt einen gut gespielten Konter erwartet. Aber gut, er nahm dies so hin und ging nicht mehr weiter darauf ein. Eventuell würde es sonst auch am Ego von Caiwen kratzen oder so und dies wollte er auf gar keinen Fall. Dies würde nicht seinem Charakter entsprechen, wenn er weiter darauf rumreiten würde.
Das Taschentuch nahm die Schwarzhaarige sehr gerne an und drückte es auf ihre Handfläche. Doch das, was Oli dann als nächstes sagte, verneinte sie sofort. „Ich mein ja nicht jetzt sofort. Ich mein, wenn sich die Verletzung entzünden sollte oder so. Immerhin hattest du ja dreckige Hände und hast dir die dann mit dem Wasser vom Fluss gereinigt. Da können ja Keime in die Wunde kommen und das so entzünden“, sagte er und versuchte damit seinen Standpunkt weiter zu erklären. Ob dies für das Mädchen Sinn machte, wusste er zwar nicht, aber wenn sie eine Entzündung bekommen würde, würde sie sicher so oder so zum Arzt gehen, denn das konnte wahnsinnig schmerzhaft sein. Danach lenkte Caiwen das Thema auf die Schule. Sie versuchte herauszufinden, woher er den Dämon kennen könnte. Dabei kannte er sie genauso wenig. „Also ich bin in der Mondklasse und auf der Insel bin ich seit Mitte März dieses Jahres“, erklärte er ihr zuerst seine Eckdaten. „Was ist mit dir?“, gab er die Frage anschließend zurück. „Aber ich muss dir sagen, dass ich dich nicht wirklich kenne. Ich hab dich im Speisesaal oder so manchmal gesehen, aber das wars eigentlich“, ergänzte er noch. Vielleicht würde Caiwen dies ja ein wenig helfen.