Auch der Sportplatz ist am Abend des 22. Juni in ein ganz anderes Licht gerückt. Schon von Weitem sticht das imposante Mittsommerfeuer, das relativ zentral am Sportplatz und zu Beginn des Schulballs entfacht wurde, hervor. Der wie eh und je gepflegte Rasen wird wohl nicht wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Das gesamte Areal ist mit Fackeln und Papierlampignons ausgestattet und durch Lichterketten, die an der Außenfassade der Sporthalle angebracht sind, wird auch ihre Bedeutung deutlich hervorgehoben. Auch wenn das Mittsommerfeuer erst kurz vor Sonnenaufgang in den Fokus des Geschehens tritt, kann man am Sportplatz vereinzelt Seelen antreffen, die den Ballsaal kurz- oder langzeitig für zu laut oder zu voll empfinden. Ein Hotspot ist einerseits das Feuer an sich, anderseits aber auch die mit Bänken und Liegestühlen ausgestattete Ruhezone am Rande des Platzes, sowie ein längst vergessener Pavillon.
Das Mittsommerfeuer
Seit Sonnenuntergang erhellt das imposante Mittsommerfeuer nun schon die Weiten des Sportplatzes. Endlich ist es soweit. Der Grill ist schon länger nicht mehr im Betrieb, stattdessen hat sich eine junge Gruppe an traditionellen Taiko-Trommlern beim Feuer versammelt und sorgen für musikalische Unterhaltung während der Tänze. Mal schnell, mal langsam und rythmisch - sollte für alle etwas dabei sein.
Eine alte, isolanische Legende besagt, dass man bis zur nächsten Wintersonnenwende von Glück und Erfolg vorangetrieben wird, wenn man in der Nacht der Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang mit einer vertrauten Person das Tanzbein um das Feuer herum schwingt. Vor allem nach den verheerenden Angriffen in diesem Jahr verwundert es nicht, dass sich schon vor Sonnenaufgang einige übereifrige Paare tanzend um das Feuer bewegen. Wer könnte es ihnen auch verübeln. Hast du schon jemanden ins Auge gefasst, mit dem du dein Glück teilen möchtest?
Amüsiert lachte die Pariserin auf, als Damian seine Fähigkeiten zur Satzformulierung noch einmal bekräftigte. „Dann ist ja gut.“, fügte sie an und ging zu einem leichten kichern über. Wer würde es nicht total niedlich finden, wenn das Balldate mit einem sichtlich hörbaren Grummeln ihre körperliche Trennung kommentierte? Es gab wohl kein besseres Signal dafür, dass sie den Italiener vorhin wohl zu sehr verwöhnt hatte. Vermutlich ging es sogar eher in diese Richtung, da die Französin ein ähnliches Entzugsgefühl bekommen hatte, es jedoch nur nicht so deutlich zeigte. Sie sollten echt aufpassen das ganze nicht zu schnell anzugehen. Auf der anderen Seite hatten sich die Beiden vorher schon ein paar mehr Monate Zeit gelassen. Es war also sicherlich noch in einem verzeihlichen Rahmen … bestimmt. „Den schickst du auf jeden Fall mit!“, sprudelte es vor Selbstsicherheit strotzend zwischen ihren Lippen hervor. Immerhin spornte das die Beiden Turteltauben sicherlich selbst mal an, ein bisschen mehr in die vollen zu gehen. Zumindest hatte das damals bei einigen ihrer Freundinnen in Frankreich regelrechte wunder gewirkt. Ein bisschen die Rivalität entfachen, zeigen das man schneller ist. Obwohl die Motive bei Lu eher eine liebe, fürsorgliche Natur hatten. Die Engelin verstand ohnehin nicht, warum ihre Freundin so lange Single über die Erde gewandert war. Woraus die junge Dame auch nie einen Hehl gemacht hatte. Wäre sie ein Junge … die Nixe hätte sich warm anziehen können. Ihre Wenigkeit wäre die Rosahaarige auf jeden Fall nicht losgeworden, so viel war sicher.
Doch zurück zum altbekannten Problem: Dem Grill und der Schlange davor. Damians Antlitz konnte zwar immer wieder eine gekonnte Ablenkung für die Französin sein, aber der Hunger wurde – nicht zuletzt wegen des Geruchs – immer größer. Da war die Frage nach seinen Freunden auch eher als eine Art Beschäftigungstherapie zu sehen, damit sie ihn nicht an Ort und Stelle anknabbern würde. Sicherlich keine erotische Vorstellung, wenn man plötzlich eine gesträhnte Engelin mit ihrem Gebiss in seinem Arm hängen hatte. „Stimmt, Leviathan und Mike hatte ich auch schon gesehen.“, deutete sie seinem Blick folgend an und wartete auf das Ende seiner Aufzählung. Besonders bei dem Wort „Isa“ spitzten sich die Ohren der Französin und suchten daraufhin angestrengt nach der braunhaarigen Katze. „Wo?“, fragte sie leicht orientierungslos und versuchte dem Blick ihres Freundes über den Platz zu folgen. Sie brauchte ein bisschen, doch letzten Endes sah sie ihre Freundin dort mit jemand anderem stehen. Ein Mädchen, wie sie es an der Kleidung ableitete … mh, mit roten Haaren? War es @Ruby Fire? Nein, sie hatte keinen Pferdeschwanz, welcher für sie so typisch war. Ein Neuankömmling? Mh, konnte sein. „Ach, da hinten. Jetzt sehe ich sie auch.“. Vielleicht belästigte sie die Beiden ja später Mal, konnte sicherlich nicht schaden. Schließlich wirkte Isa der Unterhaltung nicht abgeneigt, also war die Unbekannte sicherlich auch von der eher angenehmen Sorte.
Doch so sehr die alten Bekanntschaften hier in der Umgebung ihren Charme entfalteten und nach einem Besuch riefen, so stark war der Drang etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Damian machte das mehr als deutlich, lenkte er doch einmal mehr das Thema wieder zum Grill zurück. „Ich will doch nicht, dass du dich wegen mir so verausgabst.~“, kommentierte sie fürsorglich das Angebot des Blondschopfes und ließ ein kleines Lachen folgen. Erst dann wanderten ihre blauen Augen ebenfalls zu den Grillmeistern und ihrem Gerät. Ein paar prüfende Blicke machten sich über das Angebot her. „Aber wenn du schon so fragst, Damian …“, setzte die Pariserin grübelnd nach und legte nachdenklich ihren linken Zeigefinger an die Unterlippe, „Drei Spieße wären wohl meine Wahl, die sehen eigentlich ganz lecker aus.“. Das sagte zwar meistens nichts über deren Geschmack aus, aber den konnte sie ja allein so auch schlecht herausfinden. „Scheinen auch unterschiedliche zu sein, so wie ich das sehe.“. Langeweile würde also wohl nicht aufkommen. Die einzige Frage blieb nur, ob ihr die Geschmackskombination munden würde. Nicht alles passte beim Essen gut zusammen. Niemand wusste das besser als die selbsterklärte Gourmet-Köchin. „Aber mache dir deswegen keine Sorgen. Ich werde mit dir anstehen.“, versicherte sie dem Italiener und drehte ihren Oberkörper direkt in seine Richtung, ein Lächeln ihre Lippen zierend. „Das heißt wenn du dich schon mit jemandem Prügelst …“, sie drehte symbolisch den linken Arm nach oben und versuchte so ihren Bizeps aufzuzeigen. „… dann bin ich mit dabei. So wie sich das gehört!“. Grinsend hielt sie diese Pose aufrecht und zwinkerte dem Blondschopf dann auch noch zu. Der rechte Arm unterstützend an der Hüfte geparkt, während sie sich leicht seitlich drehte. Muskelmasse suchte man bei der Blondine zwar vergebens, aber darum ging es ihr ja auch eigentlich gar nicht. Stattdessen fand man einen wohlgeformten Arm mit der wohl allseits bekannten, glatten Haut eines Engels. Würde man nun ein Foto machen, hätte man sie so wohl auch genauso gut auf das Cover eines Frauenmagazins packen können, hätte bestimmt einen inspirierenden Effekt.
Deirdre legte bei Amélies Einwand nachdenklich den Zeigefinger an ihre Unterlippe. Die Ärztin hatte einen guten Punkt, den die Erzieherin besser auch berücksichtigen sollte. Doch da sie sich ohnehin nicht besinnungslos trinken wollte, war der Verzicht kein großes Problem für sie. „Mehr als ein, zwei Gläser werde ich auch nicht trinken. Du hast recht — wer weiß wann die Pflicht ruft“, stimmte sie Amélie schmunzelnd zu. Sie hatte zwar heute Nacht keine Bereitschaft, nichtsdestotrotz sollte sie im Falle eines Notfalls einen klaren Kopf haben. Ihr Gesicht strahlte nur so vor Freude, als Amélie vorschlug zusammen einkaufen zu gehen. Zuerst wurde Deirdre als ihre Ballbegleitung auserkoren und nun hatte sie sich eine potenzielle Shopping-Begleitung geangelt? Der Abend hatte einen glücklicheren Auftakt, als die Erzieherin ursprünglich erwartet hatte. Hätte sie geahnt, dass sie mit Amélie auf einer Wellenlänge zu sein schien, hätte sie sich schon viel früher um eine Freundschaft bemüht. Nun ja, von viel früher konnte nicht unbedingt die Rede sein, da die Ärztin erst vor Kurzem auf der Insel angekommen war. Aber Deirdre hätte sich dennoch mehr ins Zeug gelegt, um Amélie kennenzulernen. Die verschwendete Zeit würde sie fast schon ein bisschen ärgern, wäre sie gerade nicht so unglaublich gut gelaunt. „Unbedingt! Ich zeig dir die besten Läden hier, die sonst niemand kennt“, sagte sie mit leicht gesenkter Stimme und einem verschwörerischen Zwinkern. Sie hoffte wirklich, dass Amélie ihr Angebot nicht bloß so daher gesagt hatte, sondern tatsächlich plante es in die Tat umzusetzen.
Ihr fehlte etwas? Verwundert sah Deirdre an sich herunter, ihre Lippen dabei zu einem fragenden „o“ geformt. Bevor sie die Gelegenheit hatte zu erfragen, was Amélie damit meinte, ließ diese wie durch Zauberhand eine rosafarbene Blüte in ihrer Hand erscheinen, die kurz darauf einen Platz in Deirdres Haar fand. Gleichermaßen überrascht und begeistert, fasste sie sich an ihren Haarschmuck, um zu prüfen, ob die Blüte wirklich in ihrem Haar steckte oder bloß eine Art Illusion war. „Wow… wie hübsch. Ich wusste nicht, dass du sowas kannst“, gab Deirdre zu, während ihre Fingerspitzen vorsichtig über die Blütenblätter strichen. Die Blume war also tatsächlich real. „Danke. Ich werde gut auf die Kosmee achtgeben“, lächelte sie und meinte es auch. Immerhin war es ein Geschenk und eine unglaublich liebenswerte Geste. Sie würde dafür sorgen, dass das Blümchen zumindest den heutigen Abend überlebte.
Nachdem Amélie sich ebenfalls gesetzt hatte, blieb es für ein, zwei Augenblicke still zwischen ihnen. Es war — zumindest für Deirdre — keine unangenehme Stille. So sehr sie eine gute Unterhaltung auch wertschätzte, empfand sie ununterbrochenes Plappern oft als Zeichen von Nervosität und Anspannung. Die Tatsache, dass sie in Amélies Gegenwart kurz in sich gehen konnte, war ein positives Zeichen. Während ihr Blick über die Schülerinnen und Schüler wanderte, sprach die Brünette Deirdres Gedanken von eben aus. Sie warf Amélie einen flüchtigen Seitenblick zu. Der Angriff… es war ein sensibles Thema für viele der Anwesenden. „Diese Auszeit haben wir uns alle verdient. Aber natürlich die Kinder ganz besonders“, gab sie zurück und kam trotz ihrer Bemühungen nicht umher dabei ein wenig wehmütig zu klingen. Doch trübe Gespräche über das Vergangene passten besser zu einem zweisamen Abend und einer Flasche Rotwein als einer heiteren Ballnacht. Umso dankbarer nahm Deirdre den Themenwechsel an. „Wir hatten auch nie Zeit uns richtig zu unterhalten. Ich bin ehrlich gesagt schon froh, dass du dich an meinen Namen erinnert hast… letztendlich.“ Lachend legte sie ihre Handtasche neben sich und warf ihr langes Haar über ihre Schulter nach vorn, um ihren Rücken freizulegen. Bei der Wahl des perfekten Kleides hatte sie jegliche Aspekte berücksichtigt — dabei natürlich auch die Möglichkeit, ihre Flügel auszuspannen. Es dauerte kaum länger als zwei Wimpernschläge, bis zwei smaragdgrüne Flügel auf Höhe ihrer Schulterblätter erschienen. Vorsichtig streckte sie ihre Flügel ein wenig aus, aber nur soweit, dass sie Amélie nicht streiften. Es gab immerhin Personen, die selbst Schmetterlingsflügel als abstoßend empfanden und Deirdre wusste nicht, ob Amélie eine dieser Menschen war. „Bevor du irgendwas sagst — nein, ich bin keine Fee oder Elfe oder sowas. Obwohl mich ein kleines Mädchen schon mal gefragt hat, ob ich die Zahnfee wäre“, lachte sie, was ihre Flügel ebenfalls zum Beben brachte. Dann wartete sie auf Amélies Reaktion und vielleicht einen kleinen Versuch ihre Rasse zu erraten? Das war dann doch ein wenig spannender, als die Antwort gleich vorwegzunehmen.
Isalija
Isalija
85 Charakterbogen Aufenthaltsort: ??? Aktuelles Outfit: - schwarzes T-Shirt, lange graue Jogginghose, unterschiedliche Socken (links braun, rechts blau), Puschen
Felina Interesse an mir und meiner nicht existierenden Beziehung war offenbar größer, als ich dachte, weshalb ich mich gezwungen sah das Essen einen Moment zu unterlassen, um über ihre Frage, ob ich jemanden süß fand, zu überdenken. Süß. Wenn ich so darüber nachdachte, war Matthew ja schon süß. Immer so darauf bedacht es allen recht zu machen. Und Lyall war zum Knuddeln. Und das kleine weiße Flatterdings aus meiner Klasse natürlich. Aber wenn ich so darüber nachdachte, war das wahrscheinlich nicht die Art süß, die Fenia gemeint hatte. "Hmmm...", machte ich nach einigen Sekunden, "Darüber hab ich nie nachgedacht." Nachdenklich legte ich den Kopf ein wenig schief. "Es gibt schon ein paar Jungs, die ich gern habe, aber ich glaube nicht, dass ich mit denen einen Beziehung haben will.", erklärte ich dann zögerlich und sah wieder zu Fedora auf. Ich muss mir unbedingt ihren richtigen Namen merken. Das ist ja peinlich... Meine Antworten lösten bei ihr jedenfalls eine weitere Wörterflut aus, weshalb ich wieder ein bisschen Zeit hatte, mein Fleisch zu essen, während ich ihren Fragen lauschte. "Mh... Ja...", antwortete ich anschließend und schluckte hastig. "Über die Lehrer und den Unterricht können wir gern wann anders reden. Uhm... Eingelebt hab ich mich auch und.... viel verpasst hast du eigentlich nicht. Zumindest nicht, seit ich hier bin. Soweit ich weiß." Bei ihren Worten über den Garten, notierte ich mir innerlich ihr @Avon vorzustellen. Ich stellte es mir ziemlich lustig vor, wie sie den stillen Mann so vollplapperte. Wie er wohl darauf reagierte? "Ich stelle ihn dir gerne vor. Er ist auch hier auf dem Ball." Es war irgendwie ein bisschen niedlich zu sehen, wie enthusiastisch sie war. Selbst von dem guten Wetter war sie total begeistert. "Ich zeig dir morgen gern einmal alles. Aber bitte erst nach dem Mittagessen. Ich glaube, nach dieser Nacht, werde ich morgen lange schlafen." Immerhin sollte die Veranstaltung bis zum Sonnenaufgang andauern. "Dafür kann ich dir schon mal ein paar Leute vorstellen.", verkündete ich stattdessen, nahm das Baguette von meinem Teller, auf dem sich sonst nur noch leere Spieße befanden und warf diesen dann in die nächste Mülltonne, ehe ich den Blick gleiten ließ und etwas von dem Baguette abbrach, um es mir in den Mund zu schieben. "Mmmmh...", machte ich nachdenklich und blickte von einer Gruppe zur nächsten. Schließlich machte ich einen bekannten Rotschopf am Grill aus. Meine Augen leuchteten auf bei dem Gedanken mir noch etwas Fleisch zu schnappen, obwohl ich schon randvoll war. Trotzdem machte ich bereits die ersten Schritte in die Richtung und winkte Fen hinter mir her. Am Grill angekommen, gab ich Lyall einen Klapps auf den Hintern, ehe ich mich auf seine andere Seite stellte und bei ihm einhakte. "Hallo nochmal!", begrüßte ich ihn ein weiteres mal an diesem Tag und lächelte ihn an. "Tut mir leid, wenn ich dich auf deiner Jagd störe. Ich würde dir gern jemanden vorstellen." Mit diesen Worten deutete ich auf Fen. "Das ist... ähm... Fen." Sicher ist sicher. Den Spitznamen kann ich mir merken. "Sie ist neu auf der Insel." Dann richtete sich mein Blick wieder auf den Grill, weshalb der junge Mann, der sich darum kümmerte, mir einen skeptischen Blick zuwarf. Esse ich vielleicht doch noch etwas?
Nachdem Helena ihre Einwilligung zur Sendung des Selfies gegeben hatte, war es auch schnell angefügt. Damian hatte auch mit dem Gedanken gespielt es trotzdem mitzuschicken, allerdings er wollte sich nicht gleich wieder ins aus befördern und ihre Meinung diesbezüglich übergeben, Immerhin war Helena auch mit auf dem Bild. Dieser Gedanke war aber völlig unbegründet und so wurde es ohne Gewissensbisse mitgeschickt. Sein breites Grinsen als er das Bild nochmals betrachtete, konnte er nicht verbergen und schrieb sich schnell noch eine Notiz auf dem Startbildschirm. Er wollte nicht von Helena erinnert werden, ihr die Bilder zu schicken. Nachdem die SMS an Kiri rausgegangen war, verschwand das Gerät auch fix wieder in der Hosentasche. Dort wo es hingehörte, während man(n) es mit einer reizenden Begleitung zu tun hatte. Endlich ging die Schlange auch mal voran. Und auch Helena schien Mike und Leviathan bereits entdeckt zu haben. War auch nicht sonderlich schwer. Levi mit seinem Harem konnte man wohl kaum übersehen, außer man wäre blind. Manchmal fragte man sich wirklich, was den Stinktierjungen so anziehend machte, der Geruch konnte es auf alle Fälle nicht sein. Nachdem er der Blondine auch die Richtung von Isa gezeigt hatte und sie folgte, war auch dieses Thema erledigt. »Wir haben sicher noch genügend Zeit die ganzen Leute abzuklappen. Du kannst dich natürlich auch frei bewegen, ohne Anhängsel.«, kommentierte der Blondschopf und grinste der Französin zu. Seine Freundin zu befürworten oder ihr keinen Freiraum für ihre Freundschaften zu lassen, lag bestimmt nicht in seinem Ermessen. Allerdings war die erste Euphorie eben noch nicht verflogen und sich von Helena zu trennen, war wie zu erwarten weniger geil. Aber machbar. Anscheinend war Damians Aussage betreffend der Prügelei gewürdigt worden. Aber die Französin wollte ihn nicht zum Verausgaben bringen. Er war sich auch nicht sicher, ob er wirklich eine Prügelei für Essen angefangen hätte. Es war ja nicht so, als wäre nicht noch genügend vorhanden. »Die Verausgabung kann ich mir auch für später aufheben.«, lachte der Blondschopf und wackelte mit den Augenbrauen. Irgendwie konnte er sich diesen Spruch dann doch nicht mehr verkneifen, auch wenn ihre Beziehung gerade erst am Anfang stand. Helena konnte mit seinen blöden Sprüchen gut umgehen und konterte auch nur zu gerne. Jedenfalls fiel die Auswahl der gesträhnten Blondine auf die Grillspieße, die wirklich nicht schlecht aussahen. Ob drei Damian genug waren? Er wagte es zu bezweifeln, allerdings gab es auch noch Fleisch und sogar vegetarische Dinge. Und der Geruch ließ Damian das Wasser im Munde zusammenlaufen. Er musste sich wirklich am Riemen reißen, nicht die letzten Hindernisse aus dem Weg zu räumen um endlich einen gefüllten Teller in den Händen zu halten. Natürlich Helenas Teller zuerst. Die Engelin war sogar gewillt, weiterhin mit ihm anzustehen. Alles andere hätte ihn jetzt wirklich tief getroffen, allerdings wäre es auch okay gewesen, wenn sich die Blondine bereits um einen Sitzplatz kümmern würde. Aber die Treppen hatten noch genügend freie Plätze vorzuweisen. An einem fehlenden Sitzplatz konnte es also nicht scheitern. Es versetzte den Blondschopf in Verzückung, als die Pariserin sogar gewillt war, sich mit ihm zu Prügeln. Sollte es hart auf hart kommen. Sehr niedlich, vor allem wie sie sich in Position warf und ihren linken Arm wie ein Bodybuilder zur Schau stellte. Sehr angsteinflößend. »Das kann ich nicht verantworten. Schutzengel prügeln sich nicht.« , sprach der Italiener und nickte dabei mit seinem Kopf. »Ist dir eigentlich kalt? Willst du meine Jacke?«, sprudelten die Fragen aus Damians Mund, als er auch endlich seine Manieren wiedergefunden hatte. Seine Jacke konnte er getrost an Helena abtreten, die nur mit ihrem trägerlosen Kleid hier draußen stand. Wobei die meisten Mädels hier anscheinend von der resistenten Sorte waren. Es war auch nicht unbedingt kalt, aber kühler als mittags. Und sein Schutzengel sollte bloß nicht auf die Idee kommen, dass er sich nicht um sie sorgte. Und die Sorge was das Essen betraf, war fast schon aus der Welt geschafft. Die nächsten in der Reihe waren nämlich die Beiden.
Als der Rothaarige das Ketchup abwischte, konnte er das Gesicht von Sai von der Nähe betrachten. Am liebsten hätte er ihr auf die Stirn geküsst, aber er wusste, dass dies unmöglich war. Es war einfach schade, aber er konnte dies einfach nicht ändern. Ein kleiner Seufzer entkam dem Engländer. Er hätte so gerne ihre Wange berührt und sie danach einfach geküsst. Aber er konnte es nicht, wegen dem Fluch, der auf Saiyana lastete. Vielleicht sollte Matthew mal jemanden Fragen, der sich mit Flüchen auskannte? Der Rothaarige ließ den Gedanken sofort wieder fallen, denn es war die Angelegenheit von Sai und nicht seine, auch wenn er ihr gerne helfen wollte. Nachdem auch Sai satt war, waren die beiden bereit zum Tanzen. „Ich führe dich, du musst mir nur folgen. Aber ich bin selbst nicht der beste Tänzer. Die Grundschritte kann ich, aber für mehr bin ich leider nicht zu haben“, sagte Matt lächelnd. Ja, die Grundschritte waren ihm ein Begriff, aber bei mehr als das, würde es ein wenig kompliziert für ihn werden. Der Rothaarige gab die Teller und Bestecke der beiden weg. Anschließend stand der Engländer vor Saiyana und streckte die Hand nach Sais aus. „Also lass uns gehen“, sagte er und nahm dann ihre Hand, als sie diese in seine legte.
Die beiden kamen noch kurz am Grill vorbei. Dort sah er Isalija, Lyall und noch eine Person, die er nicht kannte. Er lächelte alle an und blieb bei der Gruppe kurz stehen. „Hallo Isa“, sagte er und umarmte Isalija anschließend. Danach wandte er sich Lyall zu. „Hallo Lyall“, sagte er und umarmte auch diesen. Danach wandte er sich an das rothaarige Mädchen, das er nicht kannte. „Hallo ich bin Matthew“, sagte er und lächelte das Mädchen an. „Saiyana und ich gehen jetzt das Tanzbein schwingen, vielleicht sieht man sich später noch. Ich wünsche euch noch einen guten Appetit“, sagte er in die Gruppe und machte sich anschließend gleich mit Sai auf den Weg zum Ballsaal. Es war zwar nur eine kurze Unterhaltung mit ihnen, aber Matthew war der Meinung, dass man wenigstens kurz Hallo sagen konnte.
Die Truppe, die dem zerstreuten Engel Zuflucht gewährte, hatte ihre ganz eigene Erklärung für das, was ihm kurz zuvor geschehen war. Demonstrativ klopfte sich der Engel auf die Stirn. „Psychofähigkeiten!“, wiederholte er Mikes lautstarken Worte und man konnte förmlich die Glühbirne über seinem Kopf leuchten sehen. „Das muss es sein!“, bekräftigte er seine Erklärung und empfand es selbst auch um einiges logischer als Frau Jansson als Hexe abzustempeln – wobei, wo fing Psycho an und wo hörte Hexe auf? Es war eigentlich auch egal, Fakt war, dass sie kleine, unschuldige Schüler in ihre Gewalt brachte und das war nicht in Ordnung!
Endlich schien der Schüler auch das Mitgefühl seines Kumpels zu haben, der sich behütet um den Engel kümmerte, indem er ihn fast schon anbrüllte und ihm verwehrte, wieder zu Karina zurückzugehen. Der Werwolf spielte emotional in einer ganz anderen Liga als Levi, der sich zwar derbe hintergangen fühlte, sich von der unschuldig wirkenden Aura der nun alleine vor sich hinvegetierenden Lehrerin doch fast schon wieder einlullen ließ. Er zwang sich, seinen Blick nicht wieder an Mikes Birne in ihre Richtung vorbei zu spicken und ließ nach der Standpauke seines Freundes den Kopf ein wenig hängen. „Ja, ist ja gut, brauchst nicht so schreien.“, zog der Schwarzhaarige eine Schnute. Er hatte aber auch Recht, was wollte er jetzt noch bei ihr? Schon wieder war es Lydia, die den Engel aus seinem Loch herausholte und erklärte, dass sich sein Scheinproblem in Wohlgefallen aufgelöst habe. Neugierig hob er seinen Kopf wieder an und funkelte ein zweites Mal dankbar zu Lydia, ehe er mit seinen Blicken doch wieder zu @Karina Aurelia Jansson schweifte, die tatsächlich Besuch bekommen hatte. Ihr nächstes Opfer? „Avon ist unser Hausmeister?“, war dann wohl doch erstmal wichtiger als der Umstand, dass er tatsächlich von der Hexe verschont bleiben würde, die sich wohl gerade an ihr nächstes Opfer heranpirschte. Nicht mehr Levis Problem! Er war erlöst und hatte keine Lust mehr, sich den Ballabend, der sowieso bislang alles andere als nach Plan verlaufen war, vermiesen zu lassen. Lydias und Ivys Einladung, den Abend mit ihnen und unter ihren Schutz zu verbringen, kam ihm also gerade wie gerufen. Mit ein bisschen mehr Alkohol, Mädchen, Mike würde er die gruselige Aktion hoffentlich bald vergessen. „Ja? Geil, das machen wir!“, willigte er ein und nahm den Werwolf kurz in einen dezenten Schwitzkasten, was angesichts seiner Körpergröße ja fast schon eine Einladung war. „Bist du nicht noch ein bisschen zu klein für einen Schnapsbunker?“, spottete er auf seine Frage hin herum, ehe ein weiteres Mal sein Smartphone mit dem vertrauten Arschloch-Benachrichtigungston erklang. Da seine zweite Hand ob der Bierflasche nicht frei war, ließ er seinen Kumpel wieder los und kramte sein Handy hervor, das er entsperrte und sogleich erkannte, dass er eine Nachricht von einer unbekannten Nummer erhalten hatte. Levis Magen zog sich zusammen, als er die Worte still und heimlich las und sein Herz schlug schneller. Er wollte sich nichts anmerken lassen, doch das Leuchten des Bildschirms musste seinen drei Mitspielern unwillkürlich zu verstehen geben, dass da gerade etwas nicht in Ordnung war. Sein krampfartiger Gesichtsausdruck, die panischen Blicke in Karinas Richtung würden wahrscheinlich auch einen Teil dazu beitragen. Wie machte sie das bitte? Konnte sie jetzt auch ihr Handy in ihre Gewalt bringen und zwar so, dass es sich selbstständig machte? Der Engel schluckte, als ihm angst und bange wurde, doch bevor er noch mehr in seinem Selbstmitleid versinken würde entschied er sich, die Nachricht zu löschen. Aus dem Handy und wenn möglich auch aus seinen Gedanken! „Eheh ja, immer diese dummen Kinder mit ihren Kettenbriefen, du wirst sterben und so ein Zeug“, spielte er die Situation einfach ab und wischte sich die dezent verschwitzte Hand an dem Stoff seines Hemdes ab, nachdem er das Gerät wieder in die Hosentasche verschwinden ließ.
„Einen Schnapsbunker hab ich nicht…“, murmelte Levi und legte Daumen und Zeigefinger an sein Kinn. „Aber ich weiß, wo es was hochprozentiges gibt!“, meinte er entschlossen und streckte den Zeigefinger nach oben. Da war sie schon wieder, die Glühlampe über seinem Schopf, als er sich an den Kräuterkunde-Unterricht im vergangenen Schuljahr erinnert hatte. „Mir nach, Kameraden!“, forderte er die drei Fragezeichen auf, salutierte und marschierte zielsicher von dannen, in Richtung … Blieb eigentlich nur zu hoffen, dass keiner der Spaßbremsen und Aufsichtspersonen den Marsch der Truppe mitbekommen würde. Aber was war schon daran verboten, ein bisschen am Schulgelände spazieren zu gehen?
Lyall,22.06.2015, abends mit Isalija & Fenice, kurze Interaktionen mit Mikhail, Damian & Helena, Matthew
Oh, dieses Fleisch. Es war so köstlich, Lyall hätte es nicht in Worte fassen können. Diese Konsistenz, diese Würzung, der perfekte Grillpunkt. Wenn er könnte, er würde sich in das Fleisch legen, sich darin wälzen. Wer dies übertrieben fand - hallo, er war ein Werwolf, der sechzehn Jahre lang im Wald gelebt hatte, wo er fast nur erlegte Beute gespeist hatte. Natürlich war er da so intensiv auf Fleisch getrimmt. Seine Ansprüche waren auch nicht hoch, hatte es manchmal über ganze Winter nur magere Kaninchen gegeben, die zu teilen waren und eben nicht toll mariniert und gegrillt. Umso mehr schätze er das Essen, was er nun aufsaugen durfte und genoss es in vollen Zügen, was man an seinem Gesichtsausdruck vernahm und Laute von sich gab - von denen man meinen könnte, diese würde nur Cyril im Schlafzimmer vernehmen. Die klangen ganz anders! Zumindest ein wenig. Aufjedenfall würde man sicher komisch gucken, wenn man in seine Hörweite gelang und nicht sehen würde, dass er gerade aß. Aber das war ihm so egal! Allgemein besaß er so als Buschkind wenig Schamgefühl - wenn er dürfte, würde er nur nackt rumrennen -, da scherte er sich um keine komischen Blicke. Welche er für sein Gesamtbild des öfteren mal bekam, aber interessierte es ihn kein Stück. Nur, wenn wer Cyril blöd anguckte. Dann wurde er auch gerne mal brummelig und starrte! So im Fleischrausch hatte er gar nicht mitbekommen, wie sein Teller ruckzuck leergefegt war. Er wollte nach einem weiteren Stück Fleisch greifen, stieß aber nur auf abgenagte Knochen. ,,Oh. . .", entkam es ihm verdutzt. Sich wie ein Mund die Lefzen leckend, trank er anschließend etwas von seinem Erdbeersekt mit Orangensaft Zuschuss. Bevor er aufstand, geradewegs zum Grill gehen wollte, um sich Nachschub zu holen. Dabei blickte sich der rote Wolf um. Aus der Ferne erkannte er seinen Werwolfkumpel @Mikhail, welchem er fröhlich zuwank, dabei völlig ausblendend, dass er noch immer voller Fleischsauce war, die er noch nicht aus dem Gesicht und von den Händen gewischt hatte. Dachte er auch nicht dran, als er beinahe in die Person lief, die man unter den Schülern am unwahrscheinlichsten übersehen konnte. @Damian. Diesen blickte er erst an, bevor er doof ein: ,,Hiiii~", kicherte und seinem großen, blonden Freund einfach einen dicken Saucenschmatzer auf die Wange drückte, wo er dan dasselbe seiner reizenden Begleitung (@Helena Chevalier) gab, bevor er auch schon, ohne ein weiteres Wort, weiterging. Seine Aufmerksamkeit galt wieder dem köstlich duftendem Fleisch vom Grill.
Die lavendelfarbenden Augen bewunderten die große Auswahl und bevor er sich entscheiden konnte, kam etwas dazwischen. Gerade stieg ihm der Geruch von Katze in die Nase, da vernahm er schon einen Klaps auf dem Po, welchen ihn etwas aufzucken lassen ließ, aber auch lachen. Zu der Braunhaarigen blickend, welche sich gerade bei ihm einhakte, begrüßte er sie lächelnd, indem er kurz, wie zwei Tierchen, Köpfchen an Köpfchen rieb. ,,Hii~" Die Worte zur Jagd ließen ihn breit grinsen, bevor sich sein Augenpaar auf das unbekannte Gesicht legte. Seine ohnehin freudige und gelassene Mimik hellte sich nochmals auf, immerhin handelte es sich bei dem Werwolf um eine sehr kontaktfreudige Persönlichkeit. ,,Oooh, hey! Ich bin Fen- ne - ah! Ich bin Lyall!", musste er kichern. Seinen Fehler eher lustig findend, als zu realisieren, dass sich langsam der Alkohol in seinem Kopf meldete. Immerhin trank er nie und heute schon drei Sektgläser. Das war eine Steigung für den so sinnempfindlichen Wuff. Sich wieder fangend, blickte er die Grünäugige an, mit einem freundlichen Lächeln. ,,Neu also? Du bist erst seit heute hier, also ganz neu, oder? Weil ich Deinen Geruch gar nicht kenne, wärst Du seit gestern hier, hätte ich Deinen Geruch sicher mal im Eingangsbereich vernommen! Und hey-!" Sich etwas vorbeugend blickte er Fenice genau in die Augen. ,,Wooh, Du hast richtig tolle Augen! Hat Dir das schonmal jemand gesagt? Wie Edelsteine! Wie hießen die grünen nochmal. . . ehm. . . ah - wie Smaragde! Echt toll, solch intensiv grüne Augen sieht man selten!" Direkt wieder zu Isalija blickend, fragte er: ,,Hat sie nicht tolle Augen?", bevor es im nächsten Ruck auch schon wieder weiterging. Wenn ein eh schon aktiver Werwolf angeschwipst war ... Kurz blickte Matthew bei der Truppe vorbei, welchen Lyall feste drückte - so gut, wie es mit Teller und Rippchen in der Hand halt ging, ohne den anderen vollzusauen -, bevor der Rotschopf Nummer drei auch schon wieder die Biege machte. ,,In welche Klasse gehst Du, Fen? Weißt Du das schon? Ich geh Aufjedenfall in die Mondklasse! Genauso wie mein Freund! Da, der - der süße da, mit der lilanen Strähne!" Mit einem abgenagten Rippchenknochen in der Hand deutete er geradewegs zu seinem Freund (@Cyril van Nykvist). Nur wenige Sekunden diese anblickend, wurde sein Blick weich, ein verliebtes Seufzen entkam ihm und er schwärmte direkt: ,,Ist er nicht süüüß. . .?"
Karina
Karina Aurelia Jansson
141 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Die Haare sind fast ganz unten mit einer Schleife zusammengebunden. Am Oberkörper ist ein schwarzes Jackett mit weißer Bluse darunter. Am Hals sitzt ein Halsband mit einer grünen Brosche, fein säuberlich in den Kragen eingearbeitet. Die Beine verdeckt ein schwarzer und leicht kürzerer Bleistiftrock, sowie eine Strumpfhose. An den Füßen finden sich zwei schwarze Schuhe mit Absatz wieder. (Siehe Signatur)
Mehr als ein interessiertes Funkeln ihrer Smaragde sollte Avon nicht auf seine Erwähnung der Eigeninitiative bekommen. Die Verkündigung beflügelte die Sukkubus ja geradezu. Das Interesse seine wahren Intentionen offenzulegen, seinen Plan zu erraten und hinter die leicht kryptischen Aussagen zu steigen. Karina war nicht leichter in den Bann zu ziehen als durch Geheimnisse und Verhüllungen, seien sie auch noch so unbedeutend. Trotzdem mussten auch hier nun ein paar Prioritäten gesetzt werden. Immerhin war sie auch gerade beim Essen und Avons Mühe mit der Serviette sollte schließlich nicht mit Ignoranz gestraft werden. Also ging es dem Fleisch erst einmal weiter an den Kragen. Ganz unspektakulär, versteht sich. Aber es musste ja auch nicht immer alles auf pure Attraktivität getrimmt werden. Manche Leute würden sich wundern, wie schnell die Blondine dieses Schauspiel ablegen konnte, um letzten Endes eine ganz andere Persönlichkeit an den Tag zu legen. Der Nix hatte damals ja nur eine kleine Kostprobe bekommen, der Rest blieb selbst vor seinem Antlitz verborgen. Selbst Vincent hatte nicht alles von ihr gesehen, obwohl er über die ganzen Jahre in Schweden sicherlich ein besseres Gefühl dafür aufweisen würde.
Aber der Blauhaarige war dieses Mal in jedem Falle gefasster als so manches andere Mal. So trocken wie er ihr die eigenen Wörter im Mund verdrehte und gegen sie verwendete. Zugegeben: Damit hatte die Dämonin nicht gerechnet, aber sie begann bei dem Satz unwillkürlich zu Grinsen. Ihr alter Bekannter war heute wohl ein bisschen auf Krawall gebürstet, wie es schien. So viele Widerworte, so scharf gestochene Antworten. So langsam stieg wirklich die Idee in ihr empor, dass der Nix tatsächlich andere Pläne hatte. Aber um ehrlich zu sein: Es gefiel ihr. Vermutlich auch wegen der Situation vorhin mit Leviathan, welcher ihr einmal mehr das Gefühl absoluter Kontrolle gab. Das Raubtier wollte wohl noch ein bisschen spielen. Nicht zuletzt deswegen folgte auch ihre Frage, obgleich ihr Blick eine ganz andere Richtung andeutete. „Also wolltest du mich nur in falsche Sicherheit wiegen … ich verstehe.“, ergriff sie nach ihm erneut das Wort und stellte ihr Weinglas auf der freien Seite ab, ehe ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Nix gerichtet war. Jetzt hatte der Blauhaarige im wahrsten Sinne des Wortes ein Problem. Niemand machte Karina neugierig und ging dann einfach wieder weg, ohne den Preis dafür bezahlt zu haben. Wobei dieser von kleinen Erkenntnissen, bis hin zu großen Sachen reichte. Die Sukkubus war da sehr variabel und launisch. Verwunderlich war es deswegen wohl nicht, dass ihre nun freie Hand einen Platz auf seinem Oberschenkel suchte, sich jedoch nicht bewegte. Nur ganz leicht drückte sie ihre Hand zusammen, damit es auch spürbar für den muskulösen Mann war. Die grünen Seelenspiegel der Dämonin legten es derweil darauf an seine Rubine in ihren Bann zu ziehen. Scharf wie die Blicke eines Jägers, strahlten sie dem Nix durch die Brillengläser entgegen. „Ich weiß nicht, wo wir dann hinkommen.~“, kam es in einer tiefen und durchaus verführerischen Stimme zwischen ihren Lippen hervor. Das momentane Kopfkino, welches die Blondine sich gerade innerlich anschaute wollte sie ihm auf jeden Fall nicht offenlegen. Man konnte es jedoch, sollte man ganz genau hinschauen, an ihren wieder erweichenden Gesichtszügen erkennen, welche ein leicht schelmisches Lächeln offenbarten. „Ich könnte mir einige Sachen vorstellen ... aber das wäre ja nur meine Fantasie und nicht deine.“, setzte sie nach und nutzte die Gelegenheit gleich aus, um ihre Hand wieder von seinem Bein zu entfernen. „Deswegen zeige mir doch mal deine anderen Facetten, mh? Wie wäre das?“. Ein Zwinkern verdeckte kurzzeitig eines ihrer grünen Augen, ehe sie sich kurz noch einmal die Brille wieder richtig auf die Nase schob. Vielleicht konnte sie ihn ja dadurch aus der Reserve locken. So zumindest war der originale Plan der Dämonin in diesem Moment gewesen. War es also ein Bluff, dann würde sie ihn spätestens jetzt dabei enttarnen. Wenn nicht … na dann hatte sie eine durchaus interessante Entdeckung gemacht. Es war schließlich allgemein bekannt wie Avon auf die Leute wirkte. Sie hatte gegenüber dem normalen Fußvolk da einen kleinen Vorteil. Das bedeutete aber nicht, dass die Blondine gleich alles über den Meeresbewohner wusste. Ganz im Gegenteil: Es gab sicherlich noch sehr viel zu entdecken. Aber zurück in das Hier und Jetzt. „Vielleicht lernst du dadurch ja auch eine ganz andere Seite von mir kennen … Liebling.“. Und es folgte ein leises Kichern von ihrer Seite aus, ehe sich ihr Blick nun aber abwendete und zum Feuer hinübersah, dem Nix die Seite ihres Gesichtes präsentierend und ein kleines Stück Fleisch nachschiebend. Leviathan und seine Gruppe verließen gerade das Gelände in Richtung Schule, was sie kurz grübeln ließ, aber letzten Endes nicht mehr weiter interessierte. Ihre Gedanken waren viel mehr bei Avon und seinen nächsten Aktionen, was ein wiederkehrender Blick in sein Gesicht auch verdeutlichte, obwohl sie nichts sagte. Der Hausmeister würde sie sicherlich nicht von jetzt auf gleich zu anderen Orten entführen, um irgendetwas verruchtes zu machen. Das war nicht sein Stil. Ihrer hingegen schon … manchmal.
Wenn sie es jetzt wirklich darauf angelegt hätte, so würde Damian nun sicherlich einen Klaps gegen die Schulter bekommen. Stattdessen lachte die Französin nur kurz auf und wanderte mit ihrem Blick einen kurzen Moment zur Seite weg. Die Verausgabung für später aufheben. Wer das nicht verstand, dem konnte sie auch nicht weiterhelfen. „So lange die Verausgabung nicht zu früh eintritt, kein Problem.~“, stellte sie frech ihre Bedingungen und streckte dem Blondschopf dabei kurz die Zunge heraus. Das mit den Augenbrauen konnte sie immerhin noch nicht, deswegen musste es halt so passieren. Und einen Konter lieferte man immer solide, nicht experimentell. Aber so wichtig war es sowieso nicht, denn das Essen drängte sich auch sogleich wieder in den Vordergrund der Gedanken.
So gut ihre Pose wohl auch gewesen war, überzeugen tat sie den Italiener wohl nicht. Obwohl ein Schutzengel sicherlich auch sowas in seinen Pflichten hatte, oder? Obwohl … jetzt, wo sie es kurz gedanklich durchspielte, waren sie ja eher immer passiv an Sachen beteiligt. Mh … seltsam. „Na gut, ausnahmsweise.“, lenkte sie ein und löste ihre Pose wieder auf, um zu ihrem leicht eleganten Antlitz an seiner Seite zurückzukehren. Sie mussten immerhin noch in der Schlange auf ihren Zug warten, was zum Glück nicht mehr so lange dauern sollte. Nur noch wenige Personen standen zwischen den beiden und ihrer Versorgung für den Abend. „Es geht noch, aber ich werde darauf zurückkommen, danke.“, kümmerte sie sich noch um das fürsorgliche Angebot des Riesen und warf ihm einen kleinen Kuss mit der Hand zu, schweifte dann allerdings schon wieder ab. Helena wollte die Gelegenheit nutzen, um sich schon einmal nach einem Sitzplatz, oder einem Tisch, umzusehen. Letzteres schein aber nicht so wirklich vorhanden. Nur die Treppenstufen etwas abseits des Feuers waren der Engelin direkt ins Auge gefallen. Vermutlich auch gar nicht so schlecht, die Idee. Immerhin konnte man dort auch seine Sachen ablegen, falls man sich mit anderen Dingen beschäftigen sollte. Außerdem hatte man sicherlich einen guten Überblick. Was bedeutete, dass man Luana und Ciaran sicherlich schon früh erkennen würde, falls sie sich überhaupt hier draußen trafen. „Sag mal, wo …“, drehte sich ihr Kopf wieder zu ihrem Freund hinüber und sah nur noch einen Rothaarigen auf ihn zu stolpern, welcher ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Verdutzt sah sie die Szenerie vor sich an und wollte noch einmal ansetzen, da hatte auch sie den lieben Wolf an sich kleben, ehe er wieder in der Menge verschwand. „Ehhhh…“, verließ es etwas ratlos den Mund der Blondine. Hatte er schon so viel Getrunken, dass er einfach so kontaktfreudig durch die Gegend stolzierte? Naja, lustig war es ja trotzdem gewesen, was sie auch leicht auflachen ließ. Als ihre blauen Augen in Damians Gesicht die Soßenreste entdeckten, verschwand die Fröhlichkeit kurz aus ihrem Gesicht. Wie aus Reflex kramte sie in ihrer kleinen Tasche nach einem Handspiegel, welchen sie sich auch gleich vor das Gesicht hielt. „Echt jetzt?!“, haute sie leicht genervt einfach heraus und griff in ihrer Tasche nach einer Packung Taschentücher, welche sie auch ihrem Balldate entgegenhielt. Kurz warf sie noch ein paar mordende Blick in die Richtung des Wolfes, dann entspannte sich ihre Mimik schnell wieder und das Lächeln kehrte zurück. „So schnell wollte ich mich nicht mit Marinade beflecken.“, lachte sie los und trug ein wirklich sehr anzügliches Grinsen auf ihren Lippen. Wenn schon in so einer Situation, dann mit Würde und Witz wieder heraus. Sich deswegen den Abend zu vermiesen wäre einfach nicht ihr Stil gewesen. Außerdem: Der Wolf war vermutlich wirklich betrunken, also brachte es vermutlich auch nichts ihm nun wütend hinterherzustapfen. Wenigstens aber hatte die Aktion die Wartezeit überbrückt, denn kurz danach hatten das Pärchen die begehrte Speise in den Händen.
„Was ich dich vorhin fragen wollte …“, griff Helena ihr Thema von vorhin wieder auf und suchte die Blicke des Blonden, „Wo treffen wir uns eigentlich? Also zum Date.“. Ihr Finger zeigte dabei auf die freien Treppenstufen etwas abseits des Feuers. „Weil dann würde ich mich dort hinten einfach niederlassen, dort können wir auch unsere Sachen ablegen und müssen sie nicht die ganze Zeit mit uns rumschleppen. Außerdem sind die Hände dann vielleicht auch für andere Sachen zu gebrauchen.~“, schilderte sie ihre Intentionen, ehe der letzte Teil mit einem anzüglichen Unterton belegt wurde. Mehr ließ sich Helena in diesem Moment allerdings nicht zu Schulden kommen. Auf diesem Wege würde der Italiener sicherlich nichts dagegen haben. Außer er hatte vielleicht eine noch bessere Idee, was die Location für’s Essen anging. Am Grill wollte die Französin in jedem Falle nicht noch länger bleiben. Der Geruch nagte auch so langsam an ihrer Disziplin und der Hunger musste gestillt werden.
Mike war gerade doch ziemlich froh über die Anwesenheit der beiden Mädchen, die einen deutlich kühleren Kopf bewiesen als er und offenbar auch bessere Augen hatten. Als er eben kurz zu Karina herübergelinst hatte, war sie allerdings auch noch allein gewesen. Obwohl er es wohl besser lassen sollte, drehte er sich abermals zu der Lehrerin, um Lydias Worte bestätigt zu sehen. Bevor er dies kommentierte, wandte er sich vorher an Levi, der einen auf Schmollmops machte und schnalzte mit der Zunge: „Sonst hörst du Luftkopf ja nicht zu.“ Was im Grunde nur eine billige Ausrede für Mikes kurze Zündschnur war. Aber das war für Levi mittlerweile ja nichts neues. Den Einladungen der Mädchen, mit ihnen den Abend zu verbringen, hatte er nichts mehr hinzuzufügen. Er hatte sowieso ursprünglich vorgehabt, den Ball mit einem seiner Kumpels zu verbringen. Da Damian scheinbar besseres zu tun hatte, fiel die offensichtliche Wahl auf Levi. Fast hätte er diese Meinung jedoch wieder revidiert, als sich sein Kopf im nächsten Moment in einer ungemütlichen Position in Levis Armbeuge befand. Obwohl der Engel ihn schon wenige Augenblicke später wieder befreite, ließ Mike es sich nicht nehmen, empört zu schnauben und den Versuch zu unternehmen, sich zu befreien, indem er Levi mit dem Schädel in die Bauchregion boxte und ein giftiges „Arsch“ von sich gab. Er half Levi dabei von Frau Jansson wegzukommen und das war sein Dank? Angefressen zupfte er an seiner Frisur herum, während Levi sich seinem Handy widmete. Mike konnte leider keinen guten Blick auf den Bildschirm erhaschen und konnte seinem Bro nur dabei zusehen, wie er förmlich mit jeder Sekunde blasser und unruhiger wurde. „Was ist jetzt schon wieder?“, murrte er, während er vergeblich versuchte die Nachricht zu lesen. Kettenbriefe? Ungläubig starrte er Levi von der Seite an. „Jaa… okaaay.“ Er hatte keine Ahnung, was heute mit Levi los war, aber irgendwie häufte sich das merkwürdige Verhalten seines Kumpels. Ob er in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte, die er vor Mike verheimlichte? Vielleicht müsste er Levi ein paar Drinks später auf den Zahn fühlen, um die Wahrheit aus ihm herauszubekommen.
Es war echt ein Armutszeugnis, dass Levi in all den Jahren keinen geheimen Bunker angelegt hatte. Das musste unbedingt nachgeholt werden! Während Mike sich diese mentale Notiz machte (die er später wohl sowieso wieder vergessen würde), erspähte er einen befreundeten Werwolf, der ihm von Weitem zuwinkte. Grinsend winkte Mike zurück und deutete dabei mit den Fingern demonstrativ auf sein eigenes Gesicht. Ob Lyall wusste, dass er so aussah, als wäre er kopfüber in ein Fleischbuffet gefallen? Die Vorstellung ließ Mike kurz glucksen, bevor er sich wieder seiner Truppe zuwandte. Irgendwie hatte das seine Laune gerade wieder beträchtlich gehoben, zusammen mit Levis Aufforderung ihm zu folgen — hoffentlich in Richtung Alkohol. „Captain Levi!“, erwiderte er den Salut grinsend und hakte Ivy und Lydia jeweils an einer Seite bei sich unter. Die Mädchen neben sich her ziehend, folgte er Leviathan zu… wohin denn eigentlich?