Den ganzen Nachmittag haben fleißige Schülerinnen und Schüler der Shima no Koji Oberschule damit verbracht, aus der sonst recht tristen Sporthalle einen atemberaubenden Ballsaal zu zaubern: Betritt vom reichlich mit Fackeln beleuchteten Sportplatz aus die Sporthalle durch die große Doppel-, oder durch eine der Nebentüren, so fällt sofort auf, dass Sportunterricht am heutigen Abend wohl nicht an der Tagesordnung steht. Jegliche Utensilien vom Sportunterricht wurden verräumt, stattdessen entfaltet sich ein riesiger Saal mit einer erhöhten Bühne am Ende der Sporthalle. An der Decke schweben vereinzelnte glitzernde Luftballone, die Wände sind mit unzähligen Girlanden und Lichterketten dekoriert worden. Im vorderen Bereich des Ballsaals sind elegant dekorierte, runde Stehtische angebracht, die bereits mit Sekt- und Weinflaschen, sowie Gläsern und Blumen gedeckt sind. Gegenüber dieser Tische am Rande der Sporthalle gibt es eine Bar zur Selbstbedienung, bei der man sich an weiteren analkoholischen und alkoholischen Getränke bedienen kann. In der hinteren Hälfte des Saals befindet sich die große Freifläche zum Tanzen, die erhöhte Bühne, sowie der heiß begehrte DJ-Pult der Schule. Je nach Programmpunkt werden die Lichtverhältnisse dazu angepasst, man kann sich jedoch sicher sein, dass der Ballsaal wohl über den Ballabend hinweg wohl stets etwas abgedunkelt sein wird. Ohne dies würde die gigantische Discokugel über der Tanzfläche ja gar nicht zur Geltung kommen!
Die Antwort, dass er ganz ihr gehörte, schien Helena zu gefallen. Es war ein taktisch guter Plan gewesen so zu antworten. Innerlich klopfte der Italiener sich auf die Schulter. Dieses innerliche Spiel hatte er bereits einige Male hinter sich gebracht. Aber er war auch ein Teufelskerl. Ein kurzes Zwinkern ließ er sich nicht nehmen, um seine Aussage nochmals zu unterstreichen, während sie sich weiter auf der Tanzfläche bewegten. Wirklich viele Gesichter konnte er aufgrund der Tätigkeit nicht ausmachen. Aber er wusste ohnehin, wer sich hier alles herumtrieb. Einem Geschöpf wollte er allerdings nicht begegnen. Zumindest wollte er die nächste Begegnung, so lange es ging, aufschieben. Das sah Helena sicher ebenso wie er. Immerhin wurde er als ihre Ballbegleitung gewählt. Und die Französin wollte diese Begleitung sicher behalten. Daher mussten sie an einem Strang ziehen, damit man sie so schnell nicht entzweien konnte. Zumal sie es ohnehin erst vor kurzem geschafft hatten, traute Zweisamkeit zu genießen. Immer kamen Verpflichtungen dazwischen. Doch jetzt genoss er ihren Tanz und die Wärme die von ihrem Körper ausging, der dicht gepresst an seinem lag. Es war definitiv schon ein wenig intimer geworden. Helena war bei weitem nicht so zurückhaltend, wie man es vielleicht erwartet hätte, aber das war ihm bereits bei ihrem ersten Gespräch auf der Terrasse aufgefallen. Damian konnte nicht abstreiten, dass es ihm nicht gefiel. Frauen die wussten was sie wollten, waren irgendwie sexy. Daher senkte er hin und wieder seinen Blick um die Blondine zu mustern. Den Zusatz mit dem gefährlich, konnte er allerdings nicht mehr unkommentiert lassen und setzte sogleich zu einer Antwort an. »Meine Devise lautet: Leben am Limit. Ich habe keine Angst vor der Gefahr.« Eine männlichere Antwort konnte es gar nicht geben, wobei er sich ein schiefes Grinsen ebenfalls nicht mehr verkneifen konnte. Die eventuellen Mordpläne von Helena an seiner Person hatte er ja bereits über Bord geworfen. Somit hatte er absolut nichts zu befürchten. Und was die Blondine mit dieser Aussage bezwecken wollte, fand er hoffentlich noch früh genug heraus. Aber zuerst wurde der Tanz beendet bevor man die Flucht von der Tanzfläche anstrebte. Und Helena schien es ein wenig eilig zu haben, was nicht weiter verwunderlich war. Der Feldwebel konnte überall sein und was dieser von Helenas Ballbegleitung hielt, war bereits in Stein gemeißelt. Obwohl man Damian keinen Fehler in seinem Verhalten vorwerfen konnte. Zur Flucht ließ er sich nicht zweimal auffordern und folgte Helena auf dem Fuße. Damit man sie noch weniger erkennen konnte, zog er sogar seinen blonden Schopf ein wenig ein. Die umstehenden Leute gaben einen perfekten Sichtschutz ab. Der Ausgang wurde somit hoffentlich ungesehen erreicht. Zumindest mussten sie nur an einer Person ungesehen vorbeikommen und das war ihnen garantiert gelungen. Immerhin hatte man es hier mit dem Team Korrupt zu tun.
Sie glaubte wirklich, dass sie ihn damit hätte aufziehen können, trat damit jedoch selbst in ein Fettnäpfchen. Serah nippte zwar vorsichtig an ihrem Sekt, trotzdem verschluckte sie sich fast, als er ihr antwortete und gleichzeitig nur ihre Wissbegier entfachte. Im selben Zug hätte er sich auch sein eigenes Grab schaufeln können, denn ihre Fragen waren stets endlos, weshalb der selbst erwählte Freitod die angenehmere Alternative war. Sie ging einen Schritt weiter zu ihm. „Also seid ihr... eh..“ Die Dämonin ins stottern und stocken zu bringen, brauchte in der Regel viel mehr, aber sie fühlte sich gerade so überrumpelt - obwohl sie es mit ihm vor hatte - dass sie erst nach den richtigen Worten suchen musste. Beziehungen waren schon immer ein Rätsel für sie, insbesondere weil ihr einziges Wissen auf irgendwelchen kitschigen Romanen und Magazinen basierte, in denen eine Kombination aus Mann und Mann oder Frau und Frau nie Erwähnung fand. Die Schülerin schwieg noch einen Moment, um sich und ihre Fragen zu sortieren, bevor sie mit vollem Fragenkatalog auf den armen Jungen lospreschte. Sein Name und alles andere gerieten dabei in Vergessenheit. Wer er war, war nicht wichtig für sie.
Einen weiteren Schritt getan, stand sie neben ihm, bevor sie sich mit dem Rücken zur Bar drehte um ihren Blick durch die Menge schweifen zu lassen. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie die selbe Konstellation vor Augen hatte und nur übersah? „Wie habt ihr euch kennengelernt?“, fragte Serah ohne sich auch nur Gedanken darüber zu machen sich selbst zunächst vorzustellen. Er war niemand aus ihrer Klasse, denn selbst wenn sie Schwierigkeiten mit Namen hatte, kannte sie jedes Gesicht und seines fiel ihr zum ersten Mal hier auf. „Wer verliebte sich zu erst?“ Sie wartete gar nicht darauf, dass er erst antworte und sie die nächste Frage stellte. Ganz im Gegenteil: fest davon überzeugt, dass er auf alles antworten würde, war sie bereit dazu ihn sollend zu Löchern, bis sie zufrieden war. Im Zweifelsfall wurde sie ihn wie ein verlorenes Küken hinterher laufen. Sie sah zu ihm herüber und musterte ihn, ehe sie fortfuhr. „Wie fühlt es sich an?“ Er machte einen unauffälligen Eindruck auf sie - als wäre er ein normaler Mensch. Doch ein Großteil der Anwesenden besaß auffällige Besonderheiten - als wäre sie dabei völlig fehl am Platz. Er war weder außergewöhnlich attraktiv noch äußerlich interessant, also gar nicht ihr Typ - wobei Serah nicht wusste wie dieser überhaupt aussah - dafür bot er immerhin genug anstatt interessante Aspekte. „ Wusstest du es schon immer?“ Vier Fragen reichen zu Beginn - so konnte sie sich seine Antworten nach der Reihe einprägen.
Der Engel fühlte sich nur leicht gestalkt, als das Mädchen von gerade eben den beiden Engeln auch an den Tombolatisch folgte, auch wenn er in seinem Autogewinnspielrausch sie für einen kurzen Moment völlig vergessen hatte. „Nur dass das klar ist, das Auto krieg‘ ich.“, stellte er ernster als gewollt aber dennoch leicht grinsend klar und streckte seinen Kopf etwas aus, um einen Blick auf Lydias Nummer zu erhaschen. Als Leviathan damit rechnete, dafür jetzt eine auf den Hinterkopf zu bekommen zuckte er zusammen und kam sich dabei leicht blöd vor, weil Lydia nur mit etwas total Belanglosem ankam. Na ja, so belanglos war es dann vielleicht auch nicht. „Mike?“, fragte er unglaubwürdig und suchte den Ballsaal kurz nach seiner vertrauten Visage ab, konnte sie auf die Schnelle nicht ausfindig machen. Während Lydia weiter sprach schüttelte der größere den kleinen Engel leicht von sich ab, sodass er wieder festen Boden unter den Füßen spüren würde, denn immerhin musste er sich jetzt konzentrieren. Er wollte was wissen? „Hä?“, kam es nach einer kurzen Pause und der Schwarzhaarige sah dem Mädchen verwundert ins Gesicht. Dann legte er Daumen und Zeigefinger an sein Kinn, blickte nachdenklich nach oben. „Sie hat mir tanzen beigebracht, so ein bisschen, weil ich noch mit Jul tanzen muss und eigentlich noch nie getanzt hab, und Ivy hat das aber schon gemacht“, begann er ausführlich, auch wenn das gar nicht die Antwort auf ihre Frage war. „Dann bin ich auf ihr Kleid gestiegen und…“, er überlegte weiter, als er bei dem Punkt angekommen war, als Ivy mit ihm tatsächlich über Mike gesprochen hatte und wissen wollte, ob zwischen ihm und Lydia was laufen würde. In was für einer scheiß Soap befand er sich eigentlich gerade? „Wir haben darüber geredet… na ja…“ Der Engel verharrte kurz, beugte sich dann aber etwas zu Lydia hinunter, legte seine freie Hand – mit der anderen hielt er immer noch das kühle Blonde – schützend vor den Mund und flüsterte: „…wir haben unsere Köpfe zusammengesteckt und überlegt, wie die Löcher in den Käse der Käsespieße kommen, die es beim Buffet nicht gibt.“. Zur Bestätigung nickte er noch einmal ernsthaft. Er hatte weder Bock, in irgendwelche von Mikes Frauenspielchen miteinbezogen zu werden, noch dass er über Ivy irgendetwas in die weite Welt hinaus trug, das vielleicht niemanden etwas angehen würde. „Also kannst du ihm sagen, dass es nicht gegen ihn ging.“ Und das war tatsächlich die Wahrheit. Ophaniel war inzwischen irgendwo in der Menschenmenge verschwunden und schmiss sich vermutlich dem nächsten Opfer auf den Rücken oder hing sich an fremde Beine. Oder folgte bereits dem unwiderstehlichen Geruch frisch gegrillten Fleischs, der gerade in den Ballsaal strömte. Während der Engel den Ballsaal abermals mit seinen Blicken nach Ophaniel durchforstete, fiel ihm auf, dass Mike wieder da war. Er war gemeinsam mit Ivy an der Bar, also war es wohl gut für sie gelaufen. „Schau mal, da ist dein kleiner Freund wieder“, meinte er zu Lydia und deutete mit dem Zeigefinger zu Mikhail. „Vielleicht kannst du Ivy ja erklären, wie die Löcher rein kommen. Ich geh mir was zu essen holen.“, verabschiedete er sich von ihr und wandte seinen Körper etwas. Es wunderte ihn nicht groß, dass er Vivian und Ari auf der Tanzfläche sah (fuck, warum konnte er überhaupt tanzen?), aber diese romantische Stimmung, die zwischen den beiden zu herrschen schien, war dann doch etwas zu viel. Sie betatschten gegenseitig ihre Hände und schienen über irgendwas voll wichtiges zu sprechen. Dem Engel fehlten die Worte. Mike hatte gleich 2 Mädels, die sich um ihn prügelten und Ari war gerade drauf und dran, die schärfste Blondine der Schule abzuschleppen. Hallooo? „…aber zuerst brauch ich noch was zu trinken.“, brummte er vor sich hin, stapfte anschließend an Lydia vorbei und ging an das andere Ende der Bar, wo Mike und Ivy nicht standen. Wahrscheinlich konnte man seinen angefressenden Gesichtsausdruck aber auch aus 10m Entfernung sehen. Der Schwarzhaarige entschied sich für ein Glas Rotwein, denn Rotwein war er nicht gewohnt und das würde bestimmt besser einfahren. Bewaffnet mit der Bierflasche in der einen, dem Rotweinglas in der anderen Hand, marschierte er durch die Masse nach draußen auf den Sportplatz. Er wusste auch nicht genau, was ihm gerade so auf die Eier ging. Wahrscheinlich die Tatsache, dass er der einzige Versager des Abends war und Mike und Ari gerade den Spaß ihres Lebens hatten und der bereits konsumierte Alkohol seinen emotionalen Einbruch nur unnötig verstärkte. Er nahm einen kräftigen Schluck vom Rotwein, während er zwei Typen aus dem Weg stieß, die die doch recht große Türe zur Sporthalle leicht versperrten und trat schließlich nach draußen, wo es im Gegensatz zu drinnen noch gefühlte tausend Grad hatte. Oder bildete sich Levi das ein?
Anscheinend glaubte die Grünhaarige, dass sie zwischen ihr und einem Gespräch mit den anderen stehen würde. Chloe schüttelte den Kopf daraufhin und fing an zu sprechen. „Du stehst nicht zwischen mir und den anderen. Wir können ja auch nachher gemeinsam zu ihnen hin gehen und mit ihnen reden, wenn du willst“, schlug die Schwarzhaarige vor und lächelte die Grünhaarige freundlich an. Es war ja nichts Schlimmes, wenn die beiden hingehen würden. Es wäre sicherlich toll, wenn die beiden gemeinsam sich zu einer Gruppe dazugesellen würde. Sie könnten ja danach wieder gehen, wenn sie keine Lust mehr hatten dort zu sein. Nachdem die Griechin ihrer Freundin dieselbe Frage gestellt hatte, warf sie sich regelrecht auf Chloe und umarmte sie. Anscheinend wollte Sabi sie sich heute angeln. Die Schwarzhaarige erschrak kurz, doch gleich darauf erwiderte sie die Umarmung und lächelte sie an. „Aber du weißt doch, dass du mich doch schon lange in deinen Bann gezogen hast. Wir sind immerhin sehr gute Freundinnen“, sagte die Griechin mit einem Lächeln im Gesicht. Es war wirklich so, die beiden hatten einfach so viel miteinander erlebt, dass Chloe echt nicht mehr wissen würde, was sie ohne die Grünhaarige tun sollte. Ob dies umgekehrt für Sabi auch so war? Chloe hoffte es jedenfalls. Als Wasabi die Umarmung wieder löste, merkte die Griechin, wie etwas Kaltes an ihrem Bein ein wenig herunterlief. So wie es aussah, hatte Sabi ein bisschen was von ihrem Getränk ausgeschüttet. „Ach, das ist ja nur ein Kleid, ist ja nicht schlimm, wenn was daneben geht. Aber mein Bein hast du erwischt, was auch nicht schlimm ist“, als sie dies gesagt hatte, wischte sie mit ihrem Handrücken über die Stellen, damit diese wieder trocken wurde. „Siehst du, alles wieder gut“, sagte sie und lächelte sie dann wieder an.
Mit Wasabi & Vincent Kurz nach dem Zwischenfall mit dem Getränk von Sabi, kam Vincent auf die beiden Frauen zu und sprach sie auch direkt an. Ob dies wohl nun die Möglichkeit war, wenigstens jemand der Belegschaft kennenzulernen? Meinte es das Schicksaal eventuell gut mit der Griechin? Sie war sich unsicher, aber sie freute sich sehr über den unerwarteten Besuch. „Hallo, klar gerne“, sagte die Schwarzhaarige und lächelte dabei. Währenddessen wartete sie noch die Antwort von Sabi ab. Falls sie die beiden lieber alleine gehen lassen würde, dann würde Chloe auf jeden Fall protestieren, denn ohne die Grünhaarige würde die Griechin nicht gehen. Ob sie dies ihr in ihrem Gespräch davor verdeutlicht hat, würde sich jetzt zeigen.
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Nachdem sich der Rothaarige nun ein Los ausgesucht hatte, wartete er gespannt auf die Nummer von Saiyana. Es war die 17. Ob eine der beiden Nummern den Hauptgewinn abstauben würden? Der Engländer glaubte auf jeden Fall fest daran. Irgendeinen Preis würden die beiden schon gewinnen und teilen würde er sowieso immer mit der Weißhaarigen. Sai neckte Matt indem sie sagte, dass sie niemals mit ihm teilen würde. Da machte sich ein breites Lächeln im Gesicht des Rothaarigen breit. „Tzzzz dann teile ich halt auch nicht mit dir“, sagte er zu ihr frech zurück. Nachdem aber Saiyana sich doch dazu bereit erklärt hatte, dass sie ruhig teilen könnten, war der Rothaarige glücklich. Generell war der Tag heute mit Saiyana richtig schön. Wahrscheinlich würde der Engländer heute Nacht sehr gut schlafen, was aber kein Wunder war. Immerhin hatte er einen wunderschönen Tag mit Sai verbracht, die er liebte, und nun waren sie noch gemeinsam auf dem Ball und er konnte sogar ihre Hand durch die Handschuhe halten. Es war, als würde ein Traum in Erfüllung gehen und fast mehr wollte sich Matthew eigentlich gar nicht mehr wünschen, denn es war schon so sehr schön.
Dass Lagerfeuer schien es Sai angetan zu haben, denn sie hatte auch Hunger. Gerade als sie das Wort ausgesprochen hatte, fing der Magen des Rothaarigen lautstark zu knurren an. „Wow, so wie es aussieht hab ich auch Hunger. Das hab ich gar nicht mitbekommen“, sagte er mit einem verlegenen Lächeln zu ihr. „Indem Fall, gehen wir zum Lagerfeuer, in der Hoffnung, dass wir bald etwas zu essen bekommen“, sagte er und nahm anschließend ihre Hand, um dann mit ihr gemeinsam Hand in Hand zum Lagerfeuer zu gehen.
Ivy musste grinsen bei Mikes Worten. Nur ist die Frage, ob ich überhaupt eine ganze Flasche alleine schaffe. sagte sie kichernd. Außer du willst mich abfüllen. Sie grinste und sah dann wieder auf ihr Los. Oha eine Yacht? fragte sie und sah Mike mit großen Augen an, als würde sie ihm das direkt glauben. Dann könnte ich viele coole Partys veranstalten! Wehe es wird nur was langweiliges! Sagte sie und sah Mike drohend an, aber grinste dann nach einigen Momenten wieder verschmitzt. Es war wirklich angenehm, wieder jemanden zu haben, mit dem sie so locker und spaßig umgehen konnte. Gott sei dank hatte Jacob ihr heute den Kopf gewaschen und sie war wieder zur Vernunft gekommen. Ein wenig später und vielleicht hätte sie Mike nicht mehr davon überzeugen können.
Mike sah sich wieder ab und zu um und Ivy tat das dann auch einfach mal, während sie einen großen Schluck von ihrem Glas nahm. Durch die frische Luft hatte sie ihre kleine angetrunkene Phase gut überstanden, doch schon der Schluck von dem Glas, ließ ihre Wangen wieder ein wenig erröten. Sie sah sich um und entdeckte @Leviathan und bei ihm war @Lydia Johnson. Kurz musste Ivy schlucken. Über was redeten sie? Hoffentlich würde Levi nichts sagen über das, worüber sie beide gesprochen hatten. Eigentlich schätzte sie ihn nicht so ein, als würde er es einfach ausplaudern, allerdings kannten sie sich ja auch gar nicht so lange. Als Levi dann schlecht gelaunt aus dem Saal ging, wollte sie ihm eigentlich erst zuwinken, doch als er dann Leute aus dem Weg schubste, ließ sie die Hand wieder sinken. Was ist dem denn über die Leber gelaufen? fragte sie an Mike gerichtet und sah kurz in Richtung von Levi, ehe er aus dem Saal ging.
Ihr Blick ging zurück und sie sah Lydia, die nun alleine dort stand. Unsicher lächelte sie ihre ehemals beste Freundin an und sah dann wieder zu Mike. Ich rieche es tatsächlich auch. Gab sie zu und nickte dann eifrig. Man kann doch schlecht auf leerem Magen trinken! sagte sie energisch und grinste. Sie hatte wirklich schon Hunger. Sie sah wieder zu Lydia und atmete tief ein. Sie ging ein paar Schritte auf sie zu. Hey, wir wollen zum Lagerfeuer etwas essen, vielleicht willst du ja mit? fragte sie freundlich und lächelte Lydia an, dann drehte sie sich um und ging wieder zu Mike und in Richtung Ausgang. Lass uns los, sonst verhungere ich! sagte sie kichernd und schaute über die Schulter zu Lydia zurück und nickte ihr ermutigend zu. Dadurch, dass sie quasi gar nicht auf eine Antwort gewartet hatte, hatte Lydia eigentlich gar keine andere Wahl gehabt.
Saiyana grinste ihre Begleitung an, als dieser meinte, dass er auch nicht mit ihr teilen würde. Es war erfrischend, dass sie so entspannt miteinander umgehen konnten. So wohl hatte sich Sai schon lange nicht mehr gefühlt. Auch wenn man bedenkt, dass sie gerade auf einer Veranstaltung war, mit echt vielen Leuten. Normalerweise wäre sie niemals erst hierhin gekommen. Viel zu viel Risiko und zu hohe Gefahr, dass jemand sie auch nur aus Versehen berühren würde. Doch nun war sie nicht mehr alleine, sie hatte Matt an ihrer Seite, der sich so unglaublich süß um sie kümmerte.
Fröhlich lächelte sie ihn an und musste dann lachen, als plötzlich sein Magen zu knurren anfing. Oh, da sollten wir uns wohl beeilen, bevor du noch verhungerst. Scherzte sie und sah dann kurz zum Ausgang. Ich bin mir sicher, dass wir etwas kriegen werden. sagte sie zuversichtlich und wunderte sich kurz, als Matt plötzlich ihre Hand nahm. Sofort wurde sie rot und sah verlegen zur Seite. Es war ein tolles Gefühl, Hand in Hand mit Matt zu laufen. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass es irgendwann einmal passieren würde. Sie hielt seine Hand fest und ging dann mit ihm Richtung Ausgang. Während sie so nebeneinander herliefen, sah Saiyana ganz kurz schüchtern zu Matt. War das ein Zeichen, dass er sie vielleicht doch etwas mehr mochte? Also so sehr mochte, wie sie ihn? Bei dem Gedanken wurde sie noch röter und sie wendete wieder schnell verlegen den Blick ab. Ihr Herz raste und sie versuchte einfach nicht zu stolpern, oder sonstiges.
Gemeinsam zu ihren Arbeitskollegen rübergehen — das wäre natürlich das ideale Szenario. Dennoch würde es bedeuten, dass Chloe keine Gelegenheit hätte, um ein ausführlicheres Gespräch mit einem Kollegen zu führen. So war das eben, wenn man permanent ein sehr aufmerksamkeitsbedürftiges Etwas an sich kleben hatte. Nichtsdestotrotz lächelte Wasabi zurück, den Blick dabei leicht dem Fußboden zugewandt. Vielleicht wäre es am besten, wenn sie sich im Laufe des Abends davonschlich, um Chloe die Möglichkeit zu geben erwachsene Kontakte auf dem Ball zu knüpfen. Der Gedanke kam ihr zumindest kurz in den Sinn. Zum Glück hatte sie längst nicht genug Zeit, um in trübsinnige Gedanken oder ausgefeilte Pläne zu versinken. Chloe erwiderte ihre Umarmung, was der Grünhaarigen ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. Am liebste hätte sie die Ärztin gar nicht mehr losgelassen und sich stattdessen für den Rest des Abends an sie geklammert. Doch das wäre wohl nicht nur sehr nervig, sondern auch unpraktisch in vielerlei Hinsicht. „Du bist meine beste Freundin, Chloe“, erwiderte Wasabi schließlich gänzlich überzeugt, während sie langsam wieder Abstand von Chloe nahm. Die einzige Person, der sie sich näher verbunden fühlte, mochte Rhea sein, doch diese war eher eine Art Ersatzmutter für die Grünhaarige. Chloe hingegen war eine Freundin, der sie eher auf Augenhöhe begegnen konnte. Das wunderhübsche Kleid hatte sie glücklicherweise nicht erwischt, dafür aber Chloes Bein. Sie reagierte, wie so oft verständnisvoller, als Wasabi verdient hatte. „Trotzdem, Entschuldigung. Ich pass besser auf“, sagte sie schmollend und klammerte ihre Finger fest um das ohnehin leere Weinglas. Es wäre schon schlimm genug, wenn ihr so ein Unfall bei Chloe unterlief, doch wenn es bei einer engstirnigeren Person passierte, wäre Wasabi unter Umständen in Schwierigkeiten. Sie musste sich zusammenreißen und auf ihre Umgebung achten, das stand fest.
In Gedanken noch bei dem kleinen Wein-Zwischenfall, erschrak die männliche Stimme auf dem Off sie beinahe, sodass Wasabi ihr Glas hochriss und ein wenig zusammenzuckte. Sie hatte nicht damit gerechnet plötzlich Gesellschaft zu bekommen und schon gar nicht vom Heimleiter. Nachdem der kleine Schrecken überwunden war, scannte sie Vincent flüchtig. Zwar hatte sie ihn schon aus der Ferne auf der Bühne gesehen, doch hatte sie seiner Kleidung da überhaupt keine Beachtung geschenkt. Nachdem Chloe ihn begrüßt hatte, deutete Wasabi lächelnd auf Vincents Brust. „Ich mag deine Krawatte! Wie findest du mein Outfit? Chloe hat mir geholfen es auszusuchen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich einmal um die eigene Achse, um alle Winkel ihres eleganten Hosenanzugs zur Schau zu stellen. Ihr strahlendes Gesicht zeugte unmissverständlich davon, wie stolz sie auf ihre Abendgarderobe war. Kein Wunder, wenn man sie sonst nur in Overalls und ausgelatschten Schuhen zu sehen bekam. Bevor sie auf den Sekt eingehen konnte, stattete die Direktorin ihrer kleinen Runde einen überraschenden Besuch ab. Und sie schien wie immer nicht gut gelaunt zu sein. Eine richtige Begrüßung waren sie ihr offenbar nicht wert und die wenigen Worte richteten sich hauptsächlich an Vincent. Unbewusst versteckte Wasabi sich einen Schritt hinter Chloe und vermied jeglichen Blickkontakt mit der Direktorin. Lediglich ein aus Höflichkeit gemurmeltes „Tschüss“ brachte sie über sich, bevor Frau Bardera bereits davon stiefelte. Daraufhin brauchte Wasabi ein paar Sekunden, um den Schock zu verdauen. Ihr war, als wäre sie flüchtig von einem Dämon heimgesucht worden — einem anderen als dem, der in ihrem Körper lebte. „Ich trinke ein kleeeines kleines bisschen. Bis hier“, meinte sie dann und hielt Vincent ihr Glas hin, damit er es bis zu dem Punkt, den Wasabi mit dem Finger markierte, füllen konnte. „Hast du auch schon ein Los gekauft? Weißt du, was es zu gewinnen gibt?“ Sie blinzelte den Heimleiter erwartungsvoll an. Bestimmt wusste er, welche Preise ihnen blühten! Jetzt galt es nur noch, es aus ihm herauszukitzeln.
„Hab ja nicht gesagt, dass du die allein trinken musst“, grinste er zurück, zweifelte dabei aber nicht unbedingt daran, ob Ivy eine Sektflasche alleine schaffte. Er wusste ehrlich gesagt gar nicht, wie es um ihre Alkoholtoleranz stand, aber Sekt hatte nun wirklich keinen allzu hohen Alkoholgehalt, wenn man ihn auf den ganzen Abend hochrechnete. Er hoffte wirklich, dass der Preis nicht allzu enttäuschend ausfallen würde. Natürlich würde Ivy keine Yacht abstauben, aber sowas wie eine Handyhülle oder einen Gutschein konnte er sich schon vorstellen. „Heh, mal gucken“, schmunzelte er. Es blieb ihnen sowieso nichts anderes übrig als abzuwarten. Vielleicht könnte man versuchen die Tombola Ladies nach den Preisen auszuquetschen, aber die Mühe war es Mike ehrlich gesagt nicht wert.
Während er gut gelaunt an seinem Bier nippte, erhaschte er einen überraschenden Blick auf Levi. Er hatte seinen Bro seit einiger Zeit nicht mehr gesehen und ihn so plötzlich und dazu auch noch in so einem angefressenen Zustand zu sehen, ließ Mike kurz innehalten. Er überlegte tatsächlich, ob er hinterhergehen sollte, um der miesen Laune des anderen auf den Grund zu gehen, doch wäre er überhaupt von Nutzen? Darin Leute aufzuheitern, war der Werwolf ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht angehen sollte. Und wahrscheinlich hatte sich einfach nur jemand an der Bar vorgedrängelt, was für Levis genervte Visage sorgte. Schulterzuckend wandte Mike sich daher an Ivy, der der Griesgram ebenfalls nicht entgangen war. „Kein Plan, aber mit der Fresse angelt der sich heute keine Freundin“, merkte er mit gerunzelter Stirn an. Ein kleines bisschen Sorge verblieb trotzdem noch im Hinterkopf — immerhin war Levi einer seiner besten Kumpels — aber er war nicht der Aufpasser seiner älteren Freunde. Wenn tatsächlich etwas vorgefallen wäre, würde der Engel schon auf ihn zukommen.
Ivy schien von dem Vorschlag, etwas zu essen, nicht gänzlichen abgeneigt zu sein. Mike musste zugeben, dass es ihn ein wenig erleichterte und ihren Worten konnte er im Geiste nur beipflichten. Auf leeren Magen zu trinken, endete meist in einer halben Katastrophe. „Dafür knallt der Alk jetzt mehr“, gab er trotz allem halbgrinsend zurück und nahm einen demonstrativen Schluck Bier. Da der Abend aber voraussichtlich noch lang war, wäre es dumm, sich jetzt schon abzuschießen. Immerhin wollte er das große Feuer und die Auflösung der Tombola noch mitbekommen. „Aber hast recht. Ich will nicht nach ‘ner Stunde schon tot in der Ecke liegen“, fügte Mike hinzu und stieß sich von der Theke ab, um langsam den Ausgang und damit auch den Grill anzupeilen. Er hielt inne, als Ivy sich von der Bar entfernte und… auf Lydia zuging? Mit gehobenen Augenbrauen verfolgte er das Geschehen, nicht bereit und nicht gewillt sich einzumischen. Das war nun wirklich ein Gespräch, das die beiden Mädels untereinander und ohne seine Kommentare führen mussten. Mike schaute absichtlich in eine willkürliche andere Richtung und nippte an seinem Bier. Dabei stieg ihm der Geruch des gegrillten Fleischs prompt immer mehr in die Nase. Ob es Schaschlik-Spieße gäbe? Dafür würde er jetzt wirklich töten. „Man ja, geht mir auch so. Ich hab seit dem Frühstück nichts mehr gegessen“, sagte er gequält und ging mit Ivy nach draußen. Einen flüchtigen Schulterblick zu Lydia konnte er sich dabei nicht verkneifen. Würde sie ihnen folgen? Wenn Ivy und Lydia sich vertragen würden, wäre das wirklich das Sahnehäubchen des bisherigen Abends.
Der Werwolf hatte alle Mühe, sich ein kleines Lachen zu verkneifen, als die Unbekannte sich auf seine Antwort hin fast an ihrem Sekt verschluckte. Wahrscheinlich wusste sie es wirklich nicht, doch das machte es ja gerade so amüsant. Besonders, weil sie keinerlei Probleme mit so einer Art Beziehung zu haben schien, wodurch sie bereits jetzt einen Pluspunkt zu verbuchen hatte – und sogar einen von der großen Sorte, denn das war so ziemlich das Wichtigste, worauf er bei seinen Bekanntschaften acht legte. Alle, die ein Problem damit haben wenn er mit Lyall knutschend in der Ecke steht konnten direkt auf dem Absatz kehrt machen. Belustigt schenkte er ihr bei dem Stottern seine volle Aufmerksamkeit und vergaß für den Augenblick das Glas in seiner Hand, das hier konnte amüsant werden. Schob er die Suche nach seinem Schatz wohl noch etwas weiter nach hinten. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen überlegte er, wie schnell er wohl mit der Sprache rausrücken sollte. Immerhin haben sie sich noch nicht einmal vorgestellt, sie könnte sonst wer sein. So würden zumindest die meisten Erwachsenen denken die er kannte, doch für ihn hatten Namen bei weitem nicht eine so hohe Relevanz. Er mochte ihr Auftreten, das reichte fürs Erste. Und so durch den Wind wie sie zu sein schien wollte er ihr nicht noch mit der Frage nach ihrem Namen dazwischen grätschen. „Mhm, Lyall ist mein fester Freund“, sprach er nun das Offensichtliche aus und ging etwas zur Seite, damit sie in die kleine, menschenleere Lücke zwischen der Meute und der Bar passte. Während sie es sich bequem machte, nahm er noch einen Schluck seines Biers und wollte sich gerade vorstellen, da kam auch schon die nächste Frage. Ging das jetzt so weiter? Doch er hatte ja eh nichts Besseres zu tun, es sprach also nichts dagegen, noch etwas länger mitzuspielen. „Kommt drauf an, wie viel du wissen willst. Aber die Kurzfassung reicht sicher“, begann er, nun etwas leiser sprechend, damit nicht alle versammelten mithören konnten. „Er hat mich auf einem Pegasus aus einem riesigen Turm gerettet, wo mich eine böse Hexe eingesperrt hat. War ganz schön knapp, sie hatte schon den Ofen vorgeheizt und wollte mich essen“, sprach er mit dramatischer Stimme, hatte jedoch alle Mühe, sich das Lachen zu verkneifen. So sympathisch das Mädchen auf den ersten Blick auch wirkte, diese Geschichte ging nicht jeden etwas an. Er wusste nicht mal, ob seine besten Freunde darüber Bescheid wussten. Zumal sie direkt mit den nächsten Fragen ankam. Es war fragwürdig, ob sie die Antwort der Ersten überhaupt so schnell registriert hatte. Nun doch etwas skeptisch geworden ließ er sie ihren Fragenkatalog zu Ende aufzuzählen, nur um ihr kurz danach einen Dämpfer zu verpassen. „Warum sollte ich dir das alles einfach so erzählen?“, fragte er, nun doch etwas ernster klingend. Sie musste etwas neuer auf der Insel sein, zumindest war sie ihm noch nie ins Auge gestochen. „Zumindest nicht ohne Gegenleistung.“ Ein kurzes, nachdenkliches Schweigen folgte. Dabei wanderte sein Blick kurz zu den Gläsern in ihren Händen und ein Hauch von Neugier lag in seinem Blick. „Verträgst du ein bisschen was?“, wollte er vorher noch klarstellen. So gerne er Avon auch ärgerte, etwas Ruhe wollte er ihm vor dem Aufwischen der ersten Kotze doch noch gönnen.
