Dies ist, unschwer zu erkennen, der Kunstraum der Schule. Überall stehen offene oder gar verschlossene Farben, Plakate, Leinwände und Staffeleien herum und an den Wänden hängen wunderschöne Bilder, die einst von Schülern gemalt und hier ausgestellt wurden. Der Kunstraum ist in zwei Hälften gegliedert: Die eine, vordere Hälfte besteht einzig und allein aus einigen Staffeleien, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Dahinter, also im zweiten Teil des Raums stehen Schulbänke der Reihe nach aufgegliedert, wie sie auch in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Allerdings sind die Tische und Stühle hier von der etwas antikeren Sorte, als jene in den Klassenräumen. Erschreckt euch nicht, wenn ihr am frühen Morgen oder am späten Abend den Raum betritt und ihr plötzlich angestarrt werdet - es sind nur die Puppen, die gerne zum Malen verwendet werden.
Soviel von dem Gesagten der Anderen bekam der Türkishaarige nicht mit. Seine Augen klebten förmlich an seinem Schwarm. Toyo musste sich wirklich ermahnen, dem Unterricht zu folgen. Einen schlechteren Eindruck als das Zuspätkommen wollte er nicht machen. Schließlich war er ja noch nicht lange hier und wollte sich nicht gleich mit den Lehrern anlegen. Das war einfach nicht sein Ding. Trotzdem hatte er von dem, worum es eigentlich gerade ging, nicht sonderlich viel Ahnung. Klar er interessierte sich auf eine gewisse Weise für Kunst und konnte auch zeichnen, aber hatte bis jetzt nichts mit Epochen und der Geschichte der Malerei zu tun. Was eigentlich ziemlich schade war, es schien interessant zu sein.
Die Lehrkraft stellte sich ebenfalls noch einmal vor. Was er eigentlich gar nicht hätte tun müssen. Alexander Alvarez war sein Name. Diesen Namen sollte man sich sicher merken. Doch Kaoru und Toyo waren nicht die Einzigen, die den Klassenraum erst später gefunden hatten, ein Blauhaariger war ebenfalls erst hier in den Unterricht gestolpert und machte jetzt schon einen schlechten ersten Eindruck auf den Lehrer. War wohl seine Art so mit der Tür ins Haus zu fallen, nicht jeder konnte damit umgehen, wie man unschwer erkennen konnte. Doch genug der Ablenkungen, die Sprache kam auf den Surrealismus. Toyo konnte nur mit dem Wort 'surreal' etwas anfangen, alles andere was damit zu tun hatte, war ihm nicht bekannt. Und es kam sogar noch schlimmer. Ihr Sensei führte die Stille, die von Toyo und ein paar Mitschülern ausging auf deren Schüchternheit. Manchmal stimmte es sogar, doch in diesem Moment war es nicht der Fall. Ein Mädchen [Naomi] hatte sich zu Wort gemeldet und legte ihre Antwort auf den Tisch warum sie denn so still sei. "Ich kann damit leider auch nicht viel anfangen. Nur das Wort surreal ist mir geläufig, was so viel wie 'unwirklich, traumhaft' bedeutet.", gab er Herrn Alvarez mit einem entschuldigenden Lächeln sein Statement ab. Man konnte eben nicht alles wissen und genau aus diesem Grund ging er ja zur Schule.
"Korrekt, Jona. Das Bild, welches du meinst ist übrigens mit eines der berühmtesten Werke Dalis." Nun gut all zu viel hatte sie nicht gesagt, doch zumindest konnte sie etwas mit dem Begriff anfangen. Außerdem hatte der Lehrer aufgrund der wenigen verbliebenen Zeit nicht weiter vor all zu tief in die Materie abzutauchen. Dafür würde man weit mehr Zeit benötigen.
Leicht verwundert blickte Alexander auf die Schülerin welche hinzugestoßen war. Eine weitere Schülerin? In seinen Unterlagen konnte er nichts über sie finden. Vermutlich hatteman sie erst im letzten Moment seiner Klasse hinzugefügt und somit noch nicht in die Liste eingetragen, weshalb der Lehrer diese Änderung kurzer Hand selbst vornahm. "Grund der Verspätung? Ich nehme an Probleme mit der Raumfindung?" Nachdem die Schülerin ihren Platz eingenommen hatte begannen Zac und Naomi mit ihrem kleinen Rebellenspiel. "Es ist neun Uhr, geht und holt euch eure Materialien - wir beginnen jetzt mit der heutigen Praxiseinheit." Lächelnd ging der Lehrer durch die Reihen bis hinter zu ihnen. Mit einem festen Schlag auf Naomis Tisch verschaffte er sich erst einmal die endgültige Aufmerksamkeit der Schüler. Schnell hatte er auch schon den Nagellack der Schülerin ergriffen. "Wenn ihr meint, ihr könntet euch hier benehmen, wie es euch beliebt, dann habt ihr euch gewaltig getäuscht. Es ist mir recht, wenn ihr keine Lust auf den Unterricht habt - dann erhaltet ihr schlechte Noten und könnt wieder gehen. Aber ich kann und werde es NICHT tolerieren, wenn ihr glaubt, ihr könntet meinen Unterricht stören." Obgleich der Lehrer nun sichtlich erbost war behielt er sein Lächeln bei. Es war nicht so, dass sie ihn erfolgreich provoziert hatten - nein dazu war der Lehrer viel zu gelassen. Er begegnete ihnen lediglich so, wie sie es verdient hatten. Seine Blicke wanderten zwischen den beiden hin und her. "Wenn ihr keine Lust auf Unterricht habt, Naomi, Zachary." den Namen des Jungen betonte er besonders. "Dann rate ich euch, still zu sein, wenn ihr euch schon nicht beteiligen wollt - andernfalls weren wir heute Nachmittag gemeinsam Überstunden machen. Es würde mich ehrlich gesagt sogar freuen - mein Arbeitsplan für heute ist ziemlich leer, ein wenig Extra-Unterricht kommt mir da nur gelegen. Frontal-Unterricht." Mit diesen Worten kehrte er den beiden den Rücken zu, den Nagellack nahm er dabei mit. Ruhig setzte der Lehrer sich auf sein Pult, stellte das Fläschchen mit dem Nagellack neben sich ab, ehe dieses, in eine kleine violette Kugel gesperrt, über dem Pult zu schweben begann. Nun erst ging der Lehrer auf die Wortmeldungen Toyos und Flamex' ein. "Zu aller erst ist es absolut untersagt Waffen mit in die Schule zu nehmen. Wirst du dabei erwischt ist sie weg.Daher rate ich davon ab", erklärte er mit einem sachten Nicken. "Was genau ihr im Magie-Unterricht lernen werdet hängt von den euch gegebenen Möglichkeiten ab, doch das besprechen wir im Magie-Unterricht. Solltest du jedoch qualifiziert dafür sein - ja." Einen Moment lang hielt der Lehrer Inne, blickte dann zu Toyo und nickte sachte. "Verzeih. Ja du liegst mit deiner Beschreibung absolut richtig, Toyo. Der Surrealismus steigt über die Realität hinaus und stellt Dinge auf gerade zu traumhafte, absurde Art und Weise dar. Sehr gut." Lobend fuhr sein Blick über die Klasse. Es war faszinierend. Bereits nach dieser ersten Stunde waren die meisten Schüler problemlos einzuschätzen. Seien es nun Hoffnungsträger, schüchterne jedoch höfliche Schüler oder aufgeblasene Störenfriede. Alexander hatte auf jeden Fall eine spannende Zeit vor sich.
Sayo war ein ganz klein wenig genervt von der Gesammtsituation. Ihre Mitschüler machten Stress, ihr Lehrer machte Stress und Flamex stelle seltsame Fragen. Sie musste unbedingt eine Gelegenheit erwischen sich für ihr Verhalten von vorhin zu entschuldigen und eventuell etwas grade zu biegen, auch wenn sie noch nicht genau wusste wie oder was. Im Moment mochte sie Alvarez nicht besonders, er kam ihr irgendwie arrogant vor und all sein "Macht dies und jenes vorbildlich dann sind wir Freunde"-Getue ging ihr auf den Geist. Sie hatte nicht die mindeste Absicht sich mit ihm anzufreunden. Sie wollte lernen und dabei ihre Ruhe haben, mehr nicht und ihr war es egal ob andere zu spät kamen oder etwas gegen den Unterricht hatten oder nicht, solange diese sich einigermaßen still verhielten und die Aufmerksamkeit des Lehrers nicht vom Stoff ablenkten. Als Alvarez endlich den praktischen Teil der Stunde ankündigte, stand die Gestaltwandlerin auf und holte sich Material nur um sich gleich darauf wieder an ihren Tisch zu setzen. Sie sah über die Schulter zu dem Platz wo Flamex saß und schob ihren Tisch kurzentschlossen an seinen heran. Solange sie ihn später wieder an den ursprünglichen Platz rückte und bei einer Unterhaltung mit Flamex ihr Bild nicht vernachlässigte würde das schon kein Problem geben. Sie setzte den Stift auf und fing an die groben umrisse eines Walttümpels aufs Papier zu bringen. "Das vorhin...", setzte sie leise zu Flamex gewannt an, "...tut mir Leid dass ich nicht geantwortet hab... bist du wütend? Wie genau hast du das gemeint?" Die Gestaltwandlerin sah ihn nicht an, doch ihre Ohren zuckten verlegen. Ihre Laune war nicht die beste und die Situation verbesserte diesen Zustand auch nicht wirklich. Sie kannte den jungen Magier zwar erst einen Tag, doch er war seit langer Zeit der Einzige mit dem sie halbwegs gut zurecht kam. Von ihr aus gesehen könnte sich das ganze zu einer Freundschaft entwickeln... aber wenn Flamex mit seiner Frage dass meinte wonach es sich angehört hatte... Sayo wollte garnicht daran denken. Auf eine gewisse Art und weise war sie froh ihn zu kennen, auch wenn selbst er ihr hin und wieder zu viel redete. Er war einfach viel unruhiger als sie und dass war etwas was ihr gegen den Strich ging. Genau wie eine Katze mochte sie eben keine hektischen Bewegungen.
Auf ihrem Stuhl sitzend blickte Misaki hinaus. Sie war noch etwas müde von dem gestirgen Abend, waren sie mit Matheo udn Velia doch zusammen in die Bar gegangen. Dort hatte sie auch Levi noch einmal getroffen ud wollte ihn etwas ärgern aber seine Freundin die mit dabei war hatte das ganze unterbunden und das hatte sie doch etwas gelangweilt wenn sie es den zu gab. Jedenfalls saß sie nun im Unterricht und war mit ihren Gedanken gar nicht da. Sie war auch zu spät gekommen weil sie so lange geschlafen hatte aber um ärger zu vermeiden unterdrückte sie es hier im Unterricht zu gähnen. Stattdessen wuschelte sie sich durch die Haare, die noch mehr abstanden und rieb sich ihre müden Augen. Am liebsten würde sie ja den Kopf auf die Bank legen und schlafen, einfach nur schlafen. Aber sie musste ishc so durch den Tag kämpfen, Misaki war eh überrascht gewesen das man sie in diese Klasse gesteckt hatte. Das war mit unter einer der Begründungen wieso sie zu spät gekommen war, weil man sie erst hatte darüber aufklären müssen das sie nun nicht mehr in der Sonnenklasse sondern in der Regenbogenklasse war. ihr sollte es recht sein auch wenn die SOnne immer zu ihr gepasst hatte.
Ich hörte etwas über den Boden schleifen und schaute von meinem Platz auf. Als sie mich ansprach, zuckte ich kurz zusammen. Hatte sie das wirklich so verstanden? "Ich..., ich habe das nicht so gemeint. Keine Angst ich bin dir nicht böse. Ich wusste nicht, dass du das so verstanden hast. Das hatte ich wirklich nicht andeuten wollen. Ich habe mir nur gedacht, du bist okay." Langsam wandte ich meinen Blick ab und schaute aus dem Fenster. Schon wieder war ich in eine höchst unangenehme und nervige Situation geraten. Ich wollte sie nicht beleidigen, oder anmachen, weshalb ich einfach nur noch schwieg. Da Sayo schon begonnen hatte zu zeichnen, entschied ich mich auch etwas zu kreieren. Weil mir nichts Besseres einfiel, beschloss ich, ein seltsam verzerrtes Monster zu zeichnen. Nach einer Minute schaute ich zu Sayo. "Meine Frage hast du noch immer nicht beantwortet. Du musst natürlich nicht antworten. Wenn nicht, werde ich mir einfach jemanden anderen suchen müssen." Es war zwar nicht meine Absicht gewesen, Sayo als ersetzbar darzustellen, aber Worte waren wie Pfeile. Wurden sich einmal abgeschossen, konnte man sie um keinen Preis mehr zurückholen. Das hatte ich von meiner unbedachten Art. Ich schaute zu meinen Lehrer und fragte mich, wie er wohl mit unserer Klasse fertig werden wollte. Mich wunderte es schon, dass er so ruhig geblieben war. Wenn mir jemand so blöd gekommen wäre, hätte ich ihm einfach eine gescheuert. Das konnte er als Lehrer nicht tun, bestrafen konnte er uns aber trotzdem. Daraufhin wandte ich meinen Blick wieder zu Sayo und wartete auf ihre Antwort.
Jona beobachtete das Spiel zwischen dem Lehrer sowie Zac und Naomi zunächst schweigend, konnte sich jedoch irgendwann ein genervtes Knurren in deren Richtung nicht mehr verkneifen. Na toll. Jetzt kann ich das mit de Rausgehen wohl vergessen., dachte sie, griff sich wieder ihren Stift und verfeinerte noch ein wenig das Federkleid ihres Vogels. Dabei sah sie immer mal wieder auf und musterte die Schüler, welche neu hinzugekommen waren oder warf einen faszinierten Blick zu dem nun schwebenden Nagellack. Als schließlich Sayo ihren Tisch mit dem von Flamex zusammenschob, seuftze Jona ergeben auf und legte ihren Stift beiseite. Auch ihre Skizze drehte sie herum und schob sie in eine Ecke des Tisches. Viel zu sehr erinnerte sie das Bild daran, dass sie nun nicht mehr nach draußen durfte. Daher stand sie kurz auf und nahm sich ein neues Blatt Papier. Ich will auch mit jemandem sprechen während ich male. Sie sah noch einmal über die Klasse, in der recht viele interessante Charaktere vertreten waren. Ob ein paar von ihnen zu ihrem neuen Rudel werden würden? Sie spürte ihr Herz einen aufgeregten Hüpfer machen und wandte sich schnell ihrem neuen Bild zu. Nachdem ein paar feine Linien entstanden waren sah sie wieder auf. Sie wollte sich niemandem aufdrängen - das mochte sie selbst immerhin auch nicht - aber vielleicht kam ja jemand zu ihr? Sie stellte neugierig die Ohren auf sah noch öftes über die Gruppe, während sie langsam an ihrer neuen Skizze arbeitete.
Stille... Einfach nur bedrückende Stille. Ich hatte eigentlich nichs gegen Ruhe, aber das war nun wirklich abartig. Vorher war ich Sayo nicht böse. Jetzt war ich jedoch tatsälich ein bisschen sauer. War sie so beschränkt, dass sie mir nicht antworten konnte? Sicherlich nicht. Mein Blick wurde starr und meine Körperhaltung änderte sich schlagartig. Von genervt auf "Wenn hier nicht gleich was passiert, springe ich auf, packe den nächstbesten Schädel und schlage ihn so lange gegen die Wand, bis entweder die Wand oder der Schädel ein Loch hat." Kurz und einfach gehalten, einfach nur aggressiv. Meine Hände schlugen unsanft auf den Tisch und ich ließ meinen Blick langsam durch die Klasse schweifen. "Bei allem Respekt, aber was machen wie hier? Wettschweigen?" Der alles durchlöchernde Blick, den ich aufgesetzt hatte, wanderte nun zu unserem Lehrer. "Bitte nehmen sie mir das nicht übel, Herr Professor Alvarez, aber wir könnten ja auch etwas sinnvolles tun." Mein Arme vollführten eine ausladende Geste und deuteten unbestimmt in die Klasse. "Was machen wir hier? Wir könnten uns um organisatorische Dinge kümmern, die mich sowieso immer abgrundtief nerven, aber danach bräuchten wir uns nicht mehr darum kümmern. Wir könnten auch den Unterricht weiter führen." Als ich den letzten Satz beendet hatte geriet ich kurz ins stocken und schüttelte unmerklich den Kopf. "Nein, lieber doch nicht, aber wir könnten sicherlich irgendetwas anderes sinnvolles tun. Ich führ meinen Teil habe viele Sachen, um die ich mich kümmern könnte. Fragend schaute ich zuerst in die Klasse und dann wieder zu unserem Lehrer.
Out: Sorry, dass ich euch so "hängen" lassen hab .__. ich war die letzten Tage echt net in der Lage hier was zu schreiben D: fühl mich schon ganz schlecht ;______;
Nach seiner Ansprache war die Klasse ruhig geworden. Die Schüler hatten sich ihre Materialien genommen, manche unterhielten sich, die meisten jedoch schwiegen. Das war Alexander recht. Er war zwar für gewöhnlich kein Freund der Stille, zog es jedoch vor, den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich vollkommen auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Die Zeit verflog nach und nach, die Augen des Lehrers huschten immer wieder über die vielen Schüler. Erst nach vierzig Minuten erhob sich der Lehrer und trat näher an die Schüler heran, gerade zeitgleich mit Flamex welcher sich über die Stille ärgerte. Alexander blickte den Schüler an, zog dabei die Brauen überrascht in die Höhe und begann dann leicht zu schmunzeln. "Es tut mir leid, wenn dir diese Form des Unterrichts nicht gefällt, doch wir befinden uns hier im KUNSTunterricht und da ist die Praxis nunmal ein wesentlicher bestandteil. Ich hatte vor euch heute noch etwas zu verschonen und Praxis und Theorie erst ab nächster Stunde zeitgleich zu unterrichten. Dennoch freut es mich, deine Meinung zu hören, lass dir versichern, dass ihr ab der nächsten Stunde auch im Praxisunterricht stärker von mir gefordert werdet." mit einer Handbewegung wies er den Schüler an sich zu setzen, schien dabei über dessen Reaktion entzückt zu sein. Er wusste, dass es Flamex nicht unbedingt um den Unterricht ging, doch es gefiel ihm, dass er nichtsdestotrotz Arbeitswillen bewies. "Ich werde die nächsten zehn Minuten benutzen, um mir eure bisherigen Werke anzusehen. Wer nicht gearbeitet haben sollte darf sich über eine entsprechende Note für diese Stunde nicht wundern." erklärte der Kunstlehrer, alle einmal ansehend. Sein stetiges Lächeln war längst gewichen, er zeigte sich nun einfach nur noch gelassen und entspannt.
Gemächlich begab sich der Lehrer zwischen den Schülern entlang in die zweite Reihe, blieb zwischen Jona und Flamex stehen. "Zeigt mir bitte, was ihr bislang gemacht habt und erzählt mir, was ihr euch zu euren Bildern gedacht habt. Wieso habt ihr eure Motive gewählt? Was fühlt ihr, beim Zeichnen dieser Bilder? Verbindet ihr sie mit etwas?" fragte er die beiden Schüler wobei er die Hände faltete. "Toyo mach bitte auch du dir schon einmal ein paar Gedanken - du bist der Nächste."
Jona hatte den Rest der Stunde in Ruhe weiter an ihrem zweiten Bild gearbeitet und nur ab und an noch einmal die Klasse betrachtet. Als sich der Unterricht dem Ende neigte und Herr Alvarez sich erhob, warf sie noch einen enttäuschten Blick über die Gruppe. Vielleicht lerne ich sie ja in der nächsten Stunde besser kennen., dachte sie und schreckte dann auf, als sie angesprochen wurde. Ihr Blick huschte kurz zu Flamex, bevor sie dann als erste die Initiative ergriff. Langsam drehte sie ihre zwei Skizzen auf ihrem Tisch so, dass der Lehrer sie sehen konnte. Was hatte sie sich bei den Bildern gedacht? Brauchte ein Künstler immer eine Intention? Sie beschloss sich direkt auf die zweite Frage zu beziehen und deutete zuerst auf die Skizze des Vogels. „Der flog eben vor dem Fenster herum.“ Ihr Finger deutete auf das zweite Bild, bei welchem die anfänglichen Striche zu einer recht naturgetreuen Abbildung eines Waldes herangewachsen waren, durch den ein kleiner Bach plätscherte. „Ich glaube, an diesem Ort war ich einmal.“, erklärte sie dabei, wie sie zu den Motiven gekommen war. Was fühlte oder verband sie mit diesen Bildern? „Mit Bildern verbinde ich Erinnerungen. Er wird mich immer an meine erste Unterrichtsstunde erinnern.“, hatte sie recht schnell eine Erklärung für den Vogel parat. Das andere Bild war schon schwerer, war diese Erinnerung doch einfach nostalgischer und nicht ganz so leicht zu fassen. So zuckte sie nur kurz mit den Schultern, was das andere Bild betraf. „Ich bin früher viel gereist.“, murmelte sie einfach zur Erklärung und sah dann kurz auf. Während sie sich noch fragte, was der Lehrer wohl zu ihren Sachen sagen würde, wanderte ihr Blick wieder zu Flamex um zu sehen, was er produziert hatte und wie er antworten würde. Auch flog ihr Blick schon einmal kurz zu Toyo, woraufhin sie sich leicht zurücklehnte, um ihren Mitschülern zuzuhören.
Die Gestaltwandlerin entspannte sich. Zum Glück hatte sie Flamex falsch verstanden gehabt. Sie wollte sich garnicht vorstellen wie es gewesen wäre, wäre es nicht so gewesen wie es war. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und ihre Ohren stellten sich auf, jedoch fing Flamex exakt in dem Moment an sich zu beschweren als sie den Mund aufmachen wollte um ihm zu antworten. So schloss sie ihn wieder. Ihr selbst wäre es ziemlich peinlich gewesen so etwas vor der gesammten Klasse zu sagen, aber wie sie schon mitbekommen hatte schien Flamex sehr oft ziemlich unüberlegt zu handeln und ihm war ja oft sowiso alles egal. Wieder huschte ein Lächeln über das Gesicht der Gestaltwandlerin, es verschwand jedoch eben so rasch wie es gekommen war wieder. Sie war eben schweigsam. Sayo redete nicht gerne und erinnerte sich nur schwach an den Tag an dem sie zuletzt einen ganzen Satz gesagt hatte, bevor sie gestern auf Flamex stieß. Alls sich Flamex wieder hingesetzt hatte -- auf Alvarez Worte hörte sie nur nebenbei -- antwortete sie ihm, ohne auf sein Aufspringen von gerade einzugehen: "Na dann...klar können wir was zusammen machen... eventuell an den Strand oder so?" Sayo sah ihn hoffnungsvoll an. Sie liebte das Meer hier und schwamm ja auch sehr gerne. Aber auch den warmen Sand mochte sie und darum hoffte die Gestaltwandlerin, dass es Flamex genauso ging.