Dies ist, unschwer zu erkennen, der Kunstraum der Schule. Überall stehen offene oder gar verschlossene Farben, Plakate, Leinwände und Staffeleien herum und an den Wänden hängen wunderschöne Bilder, die einst von Schülern gemalt und hier ausgestellt wurden. Der Kunstraum ist in zwei Hälften gegliedert: Die eine, vordere Hälfte besteht einzig und allein aus einigen Staffeleien, die von den Schülern im Unterricht genutzt werden können. Dahinter, also im zweiten Teil des Raums stehen Schulbänke der Reihe nach aufgegliedert, wie sie auch in einigen Klassenzimmern zu finden sind. Allerdings sind die Tische und Stühle hier von der etwas antikeren Sorte, als jene in den Klassenräumen. Erschreckt euch nicht, wenn ihr am frühen Morgen oder am späten Abend den Raum betritt und ihr plötzlich angestarrt werdet - es sind nur die Puppen, die gerne zum Malen verwendet werden.
Ob die Klasse nun schon voll war? Grübelnd über diese kleinen Klassen hier an der Schule, legte ich die Zeichenblätter weg und lächelte in die Runde."Morgen,",meinte ich freundlich zu den Schülern. "Da ich hier nur Vertretung mache, verzichten wir auf große Theorie und machen eine etwas lockere Stunde. Setzt euch bitte alle an eine Leinwand." Ich lehnte mich lässig an den Lehrerpult und zeigte auf die freien Plätze ganz vorne. "Oh, übrigens könnt ihr mich Shinichi nennen. Mit oder ohne Sensei ist euch überlassen.". Da ich ja leider keine großen, magischen Kräfte besaß verteilte ich Pinsel und Farbe selber. Vielleicht konnte mir ja Liam ein wenig Magie beibringen. Und ich würde ihn stattdessen zeigen, wie man sich in einen Werwolf verwandelt! Oder so in etwa halt. Als ich die Zeichenutensilien ausgeteilt hatte, stellte ich mich vor die Schüler. "Ich finde mit Musik lässt es sich viel besser malen.",meinte ich und stellte einen alten, staubigen CDPlayer auf den Tisch [wo ich den wohl herhatte!] und legte eine CD ein, die hier auch rumgegammelt hatte. Wunderschöne klassische Musik a lá Beethoven. "Entschuldigt, andere Musik gab's hier nicht.",erklärte ich der Gruppe, als der erste Ton erklang. "So und nun schließt für einen Moment die Augen, vielleicht so eine Minute und lasst die Musik in euch wirken. Und dann malt das, was euch als Erstes einfällt auf die Leinwand vor euch!". Damit waren sie nun beschäftigt. Ich setzte mich auf den Lehrertisch und lies die Beine runterbaumeln, während ich zufrieden die Schüler angrinste und beim Zeichnen beobachtete.
Tristan war stinkig! Er lebte jetzt schon 17 Jahre hier.....ging 17 Jahre hier ein und aus, aber WIESO zum Geier hatte er diesmal nur WEIBER in der Klasse???? Na ja, Pino war inzwischen ein normales Mädchen für ihn! "Achso...äh ja...hier!" er gab Pino ihre Sachen und ließ sich neben sie an den Tisch plumpsen. Unbemerkt schob er den Tisch etwas näher an ihren heran. *GRMPF! Warum habe ich mit Pino nicht oben bleiben können!? Verflixte Kiste nochmal!* Tristan weigerte sich am Unterricht teilzunehmen???? DAS war echt was Neues! Dann hieß es an eine Leinwand setzen! Tristan war so frei und schnappte sich Pino´s Hand, das sie auch SICHER bei ihm in der Nähe saß! Wieder knallrot grummelt ließ Tristan sich plumpsen. "Sag jetzt nichts!" Tristan versuchte sich auf den Lehrer zu konzentrieren, aber zur einen Hälfte fixierte er immer wieder Pino! "Immer diese große Laberei am Anfang!* Tristan kannte den Lehrer, schließlich war Tristan hier seid 17 Jahren. Na ja, aber in 17 Jahren verändert man sich. Tristan war am grübeln....WAS sollte er zeichnen, als der Lehrer Musik anstellte! "Äh...sorry, aber MUß das sein? Ich kann mich nicht konzentrieren bei Musik!" Herr Gott...WER konnte sich bei Musik konzentrieren oder überhaupt lernen? Tristan HASSTE das! Im Grund war er überhaupt KEIN Musikfan. Lernen und RUHE....DAS war die Realität! Im notfall würde Tristan sich auch Ohrenstöpsel basteln, wenn es sein muss, aber DAS ging echt nicht! *Jemand der bei Musik sich konzentrieren kann muß echt einen an der Klatsche haben...also echt!* Das Tristan nebenbei schon zeichnete (ohne hinzusehen) bemerkte er nicht einmal, aber die Musik nervte! Ausserdem war es nicht die Musik die ihn inspirierte....oh nein.....es war dieses Wesen das verursachte das er immer knallrot wie ein Tomate anlief!
Schon kurz nach ihr betraten die beiden Quasselstrippen den Raum, die wohl die ganze Zeit in der Klasse geblieben waren. Jedenfalls vermutete Chloe das. Fraglich war nur, woher der Junge ihren Namen kannte. Denn mit 100%iger Sicherheit hatte sie diesem nur dem Jungen genannt, der ihr nichteinmal ein einziges Wort entgegen gebracht hatte. Als Chloe an ihn denken musste, verschlechterte sich ihre Laune gleich wieder rapide, sodass sie nun genervt Richtung Lehrer blickte. Der Junge und das Mädchen traten ein und setzten sich und gleich darauf betrat auch schon noch ein Mädchen das Klassenzimmer. Auf diese richtete Chloe nun ihr Augenmerk, ohne daran zu denken, wie das vielleicht rüber kommen mochte. Aber das war ihr auch egal. Sie fand es merkwürdig, wie sie dem Lehrer erst etwas zuflüsterte, sich dann aber der Klasse zuwandte und ihren Namen aussprach. Ungläubig über ihre Worte, sie würden sich freuen, hier zu sein, zog sie die Augenbraue in die Höhe. Schon jetzt hatte Chloe das Gefühl, dass das Mädchen überhaupt keine Gegenargumente zulassen würde, wenn es denn mal soweit sein sollte. Ihre Stimme war sehr selbstsicher und ihr schien es total egal zu sein, die Neue zu sein. Und dann setzte sie sich auch noch einfach neben Chloe. Diese musterte sie, hörte dem Lehrer nur am Rande zu. Dennoch registrierte sie seinen Namen und auch, was sie nun zu tun hatten. Ohne Aleksandra eines Wortes zu würdigen, stand sie auf und ließ sich vor einer der leeren Leinwände nieder. Diese stand eher in einer Ecke, in der sie irgendwie hoffte, allein bleiben zu können. Aber bei ihrem Glück vermutete sie schon, dass einer der beiden Mädchen - Aleksandra oder die an den Bildern - sich bestimmt gleich zu ihr setzen würden. Was läuft eigentlich zwischen Tristan und Pino? fragte sie sich ganz nebenbei, kurz bevor die Musik angeschaltet wurde und ihre Gedanken nun eher um diese schwirrten. Was sollte das denn bitte? Generell hatte Chloe ja nichts gegen Musik, während sie malte, zeichnete oder laß - was alles sowieso nicht oft vorkam - doch bei dieser Musik war es etwas anderes. Dennoch sagte sie nichts gegen die Musik, wandte sich einfach der Leinwand zu, ohne das Gesicht zu verziehen und klatschte den ersten Pinselstrich auf die Wand, die sie nun bemalen sollten. Was sie da kreirte, wusste sie zwar noch nicht so genau, aber irgendetwas würde daraus schon entstehen.
Stumm starrte sie mit gelangweiltem Blick nach vorne. Momentan ging ihr so einiges gegen den Strich. Die sonst so fröhliche Pino war irgendwie verschwunden, zumindest zeitweilig, für wie lange war unklar. Zum Beispiel nervte es sie, dass sie jetzt Kunstunterricht hatte, so etwas Blödes, wirklich, dann nervte es sie, dass sie nicht mehr mit Tristan oben alleine in der Sonnenklasse war, dass sie nicht mehr seine Hand halten konnte und dass sie sich nicht mehr einfach so unterhalten konnten. Ihre Augen wanderten in die rechten äußersten Ecken als sie ein Mädchen musterte, dass wie der Ein-Mann-SEK in die Klasse reinplatzte und sich später als Aleksandra Sophia k’Hel vorstellte. Mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgte sie weiter ihr Tun - welches sie ganz am Rande bemerkt als höchst eigenartig empfand. "Was tuschelt die denn da zum Lehrer?", ging es ihr durch den Kopf. Dass es das Mädchen wirklich freute in dieser Klasse zu sein konnte man ihr nicht ganz abnehmen, das was sie sagte passte nun einmal überhaupt nicht auf ihren Gesichtsausdruck. Kommentarlos starrte die Gestaltenwandlerin sie noch so lange an, bis sie sich neben das Mädchen mit den kurzen braunen Haaren... wie hieß sie noch gleich? Chloe?... setzte. Natürlich war es ihr nicht entgangen, dass der Tisch des Jungen neben ihr auf einmal deutlich näher an ihrem Stand als zuvor. Erst verwundert dann grinsend sah sie zu ihm herüber. Dann fing der Lehrer vorne an zu reden. Mit dem gleichen desinteressierten Blick musterte sie ihn und hörte ihm wenig interessiert zu. Auf sein 'Morgen' hin nickte sie nur und zwang sich ein Lächeln ab. "Vertretung? Was hätten wir denn eigentlich für einen Unterricht...?", dachte sie, planlos wie sie war, "Soso, Shinichi, na mal sehen wie der Unterricht wird..." Mit einem unruhigen Blick stand sie auf und... und nun? Einen Platz mit einer Leinwand suchen... das war nun angesagt. Staffeleien konnte sie nicht leiden, sie hatte den Gegenstand auf dem sie malte oder zeichnete lieber eben vor sich legen... und Leinwände konnte sie erst recht nicht leiden, die hatten so eine unebene Oberfläche! Plötzlich packte eine bereits gewohnte Hand die ihre, ohne zu gucken wer es war wusste Pino das es Tristans war, ein Lächeln hellte ihre Stimmung auf, ohne Widerstand ließ sie sich mitziehen und setzte sich auf den Platz den er ausgesucht hatte. "Eh, nein, ich...", fing sie an, endete jedoch in einem entzückten Kichern. Er war ja so schrecklich niedlich! Allein schon die Tatsache, dass er wollte das sie neben ihm saß freute sie - wie so auch immer - so sehr, dass sie ihre vorherige Miese Stimmung fallen ließ. Nur hatte das auch einen Nachteil: sie hörte dem Lehrer nicht mehr so recht zu. Eine leichte röte stieg ihr ins Gesicht, die Tasche neben den Stuhl gestellt nahm sie einen breiten feinhaarigen Pinsel in die Hand - erst einmal einen Hintergrund schaffen. Ein wenig zitterte ihre Hand noch, als ob es nicht ihre wäre starrte sie sie einen Augenblick lang an, schielte dann ganz kurz und unauffällig zu Tristan herüber, um anschließend ihre Konzentration den Farben und der Leinwand vor sich zu schenken. "Nein halt, wenn der Hintergrund hellgrün werden soll... muss ich das ja erst mischen, wie umständlich", nuschelte sie mehr in sich hinein. Mit einem Mischpinsel warf sie so lange die entsprechenden Farben zusammen, hauptsächlich weiß, grün und gelb, bis sie den gewünschten Farbton hatte, legte den einen Pinsel bei Seite, nahm den anderen wieder, tauchte in leicht in die Farbe und wollte gerade zum ersten Strich ansetzen als-! "Die Musik kenne ich doch... das ist doch... Beethoven!" Ein wunderbarer Komponist wie sie fand. Strahlend blickte sie zum Lehrer mit einem Blick der etwa 'Eine wunderbare Auswahl und Idee' sagen sollte. Dabei schien sie so ziemlich die einzige zu sein, der die Musik gefiel, ebenso Tristan wie Chloe schienen dem ganzen mehr abgeneigt als fröhlich entgegen zu stehen. "Ehm, was zeichnest du, Tristan?", fragte sie um ihn von der Musik abzulenken. Ja, was zeichnete er da eigentlich? Sie lehnte sich rüber zu ihm, ihre Haare fielen nach vorne über seine Schulter, und sah auf das Blatt. Viel konnte sie dem nicht entnehmen. Ihren Augen wanderte weg von seiner Leinwand, unbewusst fing sie an seinen Körper an zu starren, seine Arme, seinen Hals und sein Gesicht, dabei kam sie ihm immer näher. Mit einem Hicks wich sie zurück, schaute wo anders hin und fing schließlich an kommentarlos die Leinwand hellgrüngelblich zu färben. "Hilfe, was mache ich denn da? Wir sind im Kunstunterricht! Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen, na immerhin schein er es nicht bemerkt zu haben...", dachte sie verzweifelt.
[Out: Da Amaya und Aleksandra irgendwie nicht posten, tu' ich es jetzt einfach. ^_^]
Wow. "Ich persönlich finde, jemand der einfach mal so mitten im Unterricht losbrüllt hat mehr einen an der Klatsche.",sagte ich grinsend zu dem Jungen. Wie auch immer er hieß. Ich fühlte mich überhaupt nicht davon angegriffen. Gute Künstler hatten doch generell einen an der Klatsche. Also von daher. Ich ging ein wenig durch die kleinen Reihen und sah den Schülern beim Malen zu. Immerhin dem braunhaarigen Mädchen schien die Musik zu gefallen. Sie und ihr Partner [ich nahm einfach an die Zwei wären zusammen] zeichneten schon, auch wenn er es anscheinend gar nicht bemerkte. Tristan hieß er. Das bekam ich mit, weil das Mädchen ihn fragte was er denn male. "Das würde ich auch gerne wissen, Tristan.",meinte ich mit einem skeptischen und gleichzeitig belustigten Blick. Auf seiner Leinwand waren kreuz und quer irgendwelche Farbkleckse. Zugegeben, auch sowas war Kunst. "Scheint, als hättest du ein verborgenes Talent.". Denn die Kleckse und Striche wandelten sich beim längeren Betrachten in eine Art Fantasietier...oder so etwas.
Ich ging weiter zu den kurzhaarigen Mädchen, die mit einem recht emotionslosen Blick auf ihr Werk starrte. Krass, wie böse sie gucken kann. Aber ihre Zeichnung sah gar nicht so schlecht aus. "Malst du öfters?",fragte ich sie und blickte nachdenklich auf ihr Bild, auf dem man schon ein wenig erkennen konnte. "Du gehst leicht in den Expressionismus, das gefällt mir.". Ich blieb neben ihr stehen und sah ihr noch ein wenig zu, während die 3. Sinfonie des tauben Komponisten aus dem CD Player erklang.
Tristan konnte sich echt nicht richtig konzentrieren! Auf Pino´s Frage hin sah er erstmal nur zu ihr und sagte: "Das was sich ergibt!" Tristan war eigentlich oft am zeichen.....wenn er sich zurückzog zbs. trainierte er nicht nur, studierte oder las. OH NEIN! Tristan war auch künsterlisch begab, aber DAS wusste hier noch Niemand, ausserdem verheimlichte er es! Warum auch immer. Erst jetzt bemerkte Tristan das Pino sich ziemlich weit zu ihm gebeugt hatte! DA! Ein leichtes Lächeln huschte mal über seine Lippen! Pino hatte es tatsächlich geschafft! Zwar sah Tristan nicht in ihre Richtung, aber.....diesmal war das Lächeln nicht nur flüchtig. Trotzdem auf das Kommentar des Lehreres verzog er das Gesicht wieder! "Klatsche hin oder her, hauptsache man ist nicht blöd und hat was in der Birne!" Tristan konnte sich einfach nicht bei Geräuschen konzentrieren! Na ja...es musste wohl sein! Taschentuch raus und Ohrstöpsel gebastelt! Er sah nochmal zu Pino. "Sorry, aber es geht nicht anderst! Reden wir später wieder!" Er schnappte sich Pino´s Hand und drückte sie kurz, dann ließ er sie wieder los. Tristan war wieder etwas errötet, denn es war peinlich, das er Ohrenstöpsel brauchte! Dann tauchte der Lehrer bei ihn und Pino auf! Was er sagte hörte Tristan und schnaupte genervt. *Malen und zeichen ist ein Unterschied! Kunstlehrer und kann das nicht unterscheiden?* Tristan zeichnete nur mit einen Stift! Malen war nicht so sein Ding. KUNST war erst zeichnen und DANN Farbe! Die Farben kamen bei ihn immer hinterher dazu....anscheinent sah der Lehrer nur das was er sehen "wollte". Tristan sah das erste Mal selbst auf seine Leinwand....denn bis jetzt hatte er immer nur zu Pino gestarrt, aber wieso? Er riss die Augen auf und sah wieder zu Pino, dann wieder auf das Bild! Es war noch nicht fertig, aber es war......er hatte Pino angefangen zu zeichnen! Moment mal....Tristan hatte doch die ganze Zeit zu ihr hinüber gesehen...soll das heißen er hatte den Stift einfach so geführt??? *Grüne Güte!* Seine Wangen glühten.
Chloe musste grinsen, als sie dem Lehrer und Tristan bei ihrem 'kleinen Gespräch' zuhörte. Nicht ungewollt, sondern mit voller Absicht. Natürlich hätte sie auch vielmehr der Musik lauschen können, aber das musste ja nicht unbedingend sein. Chloe wusste nicht, was Tristan zeichnete - oder malte - und sie hatte auch nach den Worten des Lehrers nicht vor, sich sein 'Kunstwerk' mal anzusehen. Es interessierte sie nicht, was andere taten oder erschufen und sie hoffte auch, dass sich niemand groß für das interessieren würde, was sie gerade auf diese Leinwand brachte. Ihrer Meinung nach konnte sie nicht wirklich gut malen. Doch Shinichi schien da wohl ganz anderer Meinung zu sein. Leicht verwirrt zog Chloe die Augenbrauen hoch. "Nein...ehrlich gesagt habe ich das letzte Mal als Kleinkind gemalt." gab sie ihm als Antwort, darauf bedacht, nicht allzu verwirrt zu klingen - auf keinen Fall wollte sie, dass hier jemand deswegen über sie lachen würde, was in ihrem Leben schon oft genug passiert war. Expressionismus? Ähm...wenn ich jetzt noch wüsste, was genau das ist... Chloe wurde mal wieder bewusst, dass sie nicht die geringste Ahnung von Kunst hatte. Wie dem Lehrer das also gefallen konnte, wusste sie nicht. Genauso wenig, wie sie wusste, was der Expressionismus war. Doch nachfragen würde sie nicht - aus dem gleichen Grund auch, wieso sie nicht allzu verwirrt hatte klingen wollen. Sicherlich wusste jeder in ihrer Klasse, was es mit dem Expressionismus auf sich hatte und da wollte sie nicht als Doof dastehen. Deshalb zauberte sie auch nur ein einziges, leichtes Lächeln auf ihre Lippen, was allerdings schnell wieder verschwand. Anders als der Lehrer, der direkt hinter ihr stehen blieb. Toll, und wieso bleibt er jetzt ausgerechnet bei mir stehen? Sie versuchte, sich nicht ablenken zu lassen und kritzelte einfach weiter auf der Leinwand herum, ohne zu wissen, was genau sie da eigentlich tat. Doch nach Näherem Betrachten konnte man ein kleines Häuschen erkennen, inmitten eines von Bäumen überwucherten Waldes. In einem solchen Haus hätte Chloe gerne einmal gewohnt, doch war sie froh, jetzt überhaupt etwas zum Wohnen gefunden zu haben. An die Musik im Hintergrund gewöhnte sich die Kurzhaarige sogar auch langsam und fand es zunehmend beruhigender, überhaupt Musik im Hintergrund zu haben. Ohne diese wäre sie mit den Gedanken wahrscheinlich schon wieder ganz woanders. "Mit der Zeit ist die Musik gar nicht so schlimm." murmelte sie vor sich hin, eigentlich eher zu sich selbst, doch hatte sie vergessen, dass der Lehrer noch hinter ihr stand, der das nun eigentlich hätte hören können - wenn er ihr denn überhaupt zuvor auch schon Gehör geschenkt hatte. Wer wusste schon, ob man ihr hier zuhören würde.
Alexandra
Alexandra Chevalier
58 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: Ball-Outfit; siehe Link in der Signatur!
[Out: Sorry, aber wollte auf Amaya warten wegen der Reihenfolge. Nächstes Mal einfach ‘ne PN schicken, dann spring ich sofort ein!]
Vom Lehrkörper her kam der Befehl zum Malen. Aleksandra hatte Kunstunterricht, der Aufforderung sprach also nichts entgegen. Es war eine einfache Weisung, sich an eine Leinwand zu setzen und die Pinsel zu schwingen. Doch für Aleksandra blieb die Welt trotzdem für einen Moment stehen. Innerlich fragte sie sich selbst, ob sie das richtig verstanden hatte oder aber sie wollte es schon aus den Sinnen verbannen. Was es auch war, ihr Blick sagte, dass sie nicht erfreut über die Aufgabe war. Sie zu tolerieren war kein Problem. War auch nicht schwer, einfach sagen, dass man es geschehen lässt und schon war die Sache geklärt. Aber Akzeptanz … das war nicht immer so einfach, wie etwas zu tolerieren. Man musste es immerhin annehmen, es notgedrungen tatsächlich selber anwenden. Man musste diesem gewissen Etwas in die Augen sehen und es begrüßen – hereinlassen in den eigenen Geist. Viel zu viele Gedanken, sprangen in ihrem Kopf herum, die alle nur angetanzt waren, weil sich Aleksandras Gemüt gen Boden senkte. Seufzend aber ohne niedergeschlagener Miene verließ sie ihren Sitzplatz und tat, wie man ihr befohlen hatte. Das Mädchen, neben der sie bis eben gesessen hatte, schnappte sich eine Leinwand möglichst abseits. Das Zweiergespann blieb weiterhin zusammen. Der Lehrer holte einen Apparat heraus, den Aleksandra nur in etwa kannte. Er war bullig, aufwendig bestückt. Radio, ich glaube, das war ein Radio. Zumindest sieht es so aus wie jenes, welches mir Großvater zeigte. Aber was legt er da ein? Eine Schallplatte? So klein? Wenn das wieder was wichtiges Modernes ist, was ich eigentlich kennen sollte, schreibe ich Abend sofort einen Brief nach Hause, mich beschweren. Unakzeptabel. Vermutlich ebenso unakzeptabel wie die weiße Wand vor ihr. Aleksandra hatte sich einen Arbeitsplatz circa mittig zwischen allen anderen Schülern genommen. Sie hätte sich wieder zu der Kurzhaarigen setzen können, doch dann würde diese auf Aleksandras Missstände aufmerksam werden. Die junge Dame mochte viele, viele Bücher lesen können, um Neuartiges oder einfach Fremdes zu verstehen, doch für so etwas wie Malen hatte sie noch keine Literatur in die Finger bekommen. Sie wusste gar nicht, wie sie mit ihrem „Werkzeug“ umgehen sollte. Immerhin konnte man dick, dünn, flach, breit auftragen. Man hatte so viele Farben und sicher zig tausend abstoßende Kombinationsmöglichkeiten, welche Aleksandra aus Versehen anwenden konnte. Nein, das konnte nicht gut gehen – nicht mit ihr. Zwar saß sie schon vor der Leinwand, doch ihre Finger schoben den Pinsel bereits beiseite, um den Dienst zu quittieren. Lieber ließ sie sich an die Hunde der Unterwelt verfüttern, als dass sie sich dieser Schmach hingab. Und wäre nicht dieses Radio mit der Miniaturschallplatte im Raum, hätte sie dies auch wirklich gemacht. Mit dem Anschalten der Musik, dem Eintreten der Töne Beethovens blitzten Aleksandras Augen prompt auf. Aus der waagerechten Miene wurde ein erfülltes Lächeln. Seligkeit strömte über ihr Gesicht, strahlte förmlich aus ihren tief blauen Augen. Ein beruhigender Anblick. Den Pinsel legte sie trotzdem beiseite, setzte sich gerade – recht grazil – auf ihren Platz vor der weißen Wand und schloss die Augen. Nur ihre Ohren waren aktiv, lauschten der angenehmen Musik. Genau solche Töne liebte sie. Heutzutage gab es nur noch abstoßendes Geläut mit schrillen Stimmen. Seit eine ihrer Freundinnen Aleksandra ein Stück vorgeführt hatte, um sie in die moderne Welt eintauchen zu lassen, wäre sie fast sofort wieder zurückgefallen in die schläfrige Vergangenheit. Es war ein Hammerschlag, ein gigantischer. Doch diese harmonischen Töne der Sinfonien belebten ihren Geist, trugen ihre vampirische Seele Schritt für Schritt weiter. Abgeschnitten von der Außenwelt bewegten sich ihre Gedanken in einer grenzlosen Welt, in der die Wellen der Musik den Weg und den Himmel zeichneten. Blutrote Flüsse grenzten die Wegränder. Flügellose Engel fielen bergab. Eine Welt, für manchen Sinn obszön – für Aleksandra ein Paradies, ohne Gleichen umgarnte ihr Bewusstsein, sodass ihr Unterbewusstsein einsetzte. Willenlos griff sie nach dem Pinsel, ließ ihn die rote Farbe aufsaugen und setzte dann zu einem großen, runden Kreis an. Dann nur noch zwei Striche - relativ nah beieinander, obere Mitte – gefolgt von einem nach oben offenen Bogen unter den beiden Strichen. Ein fröhliches Gesicht in blutroter Manier zierte ihre Wand, ein Smiley, wie es die Leute von heute nannten. Den Pinsel legte sie so, wie er war, wieder zur Seite, dann ruhte die Hand wieder. Im Inneren schwebte sie weiter auf ihrer Welle.
Sie mochte Roxy nicht. Gut, das war etwas übertrieben, aber dass ihr das Mädchen offensichtlich in die Gedanken sehen konnte, verunsicherte sie nur zunehmen – so etwas wie Privatsphäre schien sie ja nicht zu kennen. Es war mehr ihre Direktheit, als das Wissen über sie, was ihr zu schaffen machte, das mulmige Gefühl in ihrem Magen ließ sie kurz tief einatmen. „Es geht mir nicht darum, dass du siehst, dass ich ein Dämon bin“, zischte sie spitzzüngig in ihre Richtung, als sich ihr blaues Auge wieder verschlossen hinter dem Haarpony befand. Sie war also neu auf der Schule? Wie viele es wohl noch werden würden? Gestern erst kam sie frisch an und nun hatte sie eine Neue vor sich – anscheinend gab es viele Wesen die Unterschlupf auf dieser Insel suchten, um von Vorne anfangen zu können.. oder von ihren Eltern hierher gezwungen wurden. Ihre Augenbrauen fielen noch mehr, als Roxy noch weiteres über die Arisako ausplauderte. In ihrer Nähe hatte sie wohl keinen Gedanken für sich, keine Ruhe, nichts. Das Mienenspiel hielt nur kurz an und die schmalen Lippen wurden wieder zu einer geraden Linie, die Brauen hoben sich. Es lohnte sich nicht sich über die Fähigkeiten des jungen Mädchens aufzuregen – denn wenn sie genau darüber nachdachte, musste es doch eine unheimliche Belastung sein, wenn man jeden noch so kleinen Gedankengang von allen Personen in Reichweite mitbekam. „Freut mich dich kennen zu lernen, Roxy“, lächelte sie eher zaghaft und streckte dem Dämon die Hand entgegen. Die obligatorische Verbeugungsgeste, wie sie es bei Mathéo getan hatte, ließ sie aus – hatte sie doch gelehrt bekommen, dass man dies nur beim männlichen Geschlecht zu machen hatte, außerdem schien sie sich mit dieser Bewegung allein zu fühlen, da sie noch niemanden kannte, der selbiges tat. Als sie nach dem eigenen Namen gefragt wurde, blinzelte sie etwas überrascht, obgleich es das normalste der Welt war, dass man sich, wenn man sich zum ersten Mal traf, einander vorstellte. Himura-san hätte ihr spaßeshalber in jenem Moment einen leichten Klaps auf den Hinterkopf gegeben, um ihren „Hänger“, wie man es von alten Schallplatten kannte, zu beheben, doch dieses mal war sie es selbst, die sich den Klaps verpasste – zumindest auf mentaler Ebene. „Du kannst mich Yui nennen“, kam es dann endlich von ihr und die kurze Pause war beendet. Erst als sie zufällig ein Läuten vernahm, schreckte die Arisako auf und ließ dabei das Büchlein fallen. Innerlich stieß sie einen Fluch aus, bevor die Schwarzhaarige kurz in die Hocke ging, um ihr Gedächtnis aufzuheben und die wenigen losen Seiten aufzusammeln, ehe ihr die Seite mit dem einzigen Foto ins Auge fiel. Ihre erste Romanze, ihre erste große Liebe.. und so viele fehlende Erinnerungen. Für einen Moment hätte sie sich verloren, jedoch fing sie sich rasch genug und stand wieder aufrecht vor ihr. „Wir kommen zu spät zum Unterricht!“ Da ihre Klasse die einzige war, welche Frei hatte, ging sie einfach davon aus, dass Roxy ebenfalls in die Sonnenklasse ging. Just in dem Augenblick in dem Yui zur Dachtür hasten wollte, griff ihre Begleiterin ihren Arm und schüttelte den Kopf. Ein kurzes „Halt dich fest“, war das letzte was sie hörte und ehe sie sich versah, flogen sie. Oder zumindest Roxy, die sie trug. Der Mischling war ja schon von dem Ausblick vom Dach aus begeistert gewesen, aber frei von Oben auf alles hinab zu sehen, war wiederum etwas ganz anderes. Zum ersten Mal sah sie wie groß das eigentliche Gelände war. Lange konnte sie es jedoch nicht genießen, denn keinen Moment später standen sie im Schulflur, den sie durch ein offenes Fenster betreten hatten. Ihre dünnen Finger schlangen sich um die von Roxy und zogen sie dreist mit sich in Richtung des Kunstraumes. Yui wusste nicht ob das Mädchen die Räume kannte, daher nahm sie die Dämonin Sicherheitshalber gleich mit. Vor der Schwelle klopfte sie leise, als jedoch keine Reaktion kam, wagte sie einen zweiten Versuch. Wieder nichts. Kurz legte sie ihr Ohr an das Holzstück und vernahm die sanften Klänge der Musik, die sie im Raum abspielten. Das war also der Grund für die Ignoranz. Etwas notgedrungen und ängstlich öffnete die Arisako deshalb einfach die Tür, den Lehrer direkt ins Visier nehmend. „Entschuldigen sie die Verspätung, Shisho*-Sama“, brachte sie nach Luft japsend heraus, bevor sie still mit Roxy zu zwei freien Plätzen ging und auf Anweisungen wartete. Falls die Lehrkraft freundlich war, würde Kunst wahrscheinlich zu ihrem Lieblingsfach werden – denn es vereinte zwei Vorlieben von ihr. Musik und das Malen. Diese zwei Sparten der Kunst gehörten zu ihren liebsten, da sie so ihre Gefühlswelt ausdrücken konnte, ganz ohne Worte, ohne die in der heutigen Zeit unbedeutenden Worte, die viele nicht mehr wahr nahmen. Ihr Keuchen nahm ab, sie begann zu entspannen und sich von den sanfte Klängen tragen zu lassen – ganz in die Welt ihrer Gedanken, die so viele unbeantwortete Fragen beinhalteten…
Da hatte die Dämonin aber wirklich einen wunden Punkt bei der Arisako getroffen, und um das zu bemerken musste man nicht mal solch in feinfühliger Mensch wie die Nakamura sein, denn an dem zischelnden Unterton in der sonst so sanften Stimme war deutlich hörbar, dass sie ein wenig verärgert gewesen war. Warum genau konnte das Mädchen jedoch nicht mehr ausmachen, und so entging ihr leider auch, dass Yui sie schlichtweg einfach nicht mochte. Oder zu mindestens ihre direkte Art. Da sie aber versuchte sich aus ihren Gedanken heraus zu halten, um diese Imens anstrengende Stimme des Dämon endlich aus ihrem Hirn zu kriegen, hatte sie diesen Gedankengang nicht mehr mitbekommen. Vielleicht auch besser so, ansonsten würde sich das Mädchen nur wieder in den nächsten Mist stürzen. Außerdem machte ihr dieses Monster schwerwiegende Probleme, welche in Verbindung mit den Kopfschmerzen zu einem unangenehmen Übel wurden, dennoch rang sie sich ein ehrliches, wenngleich mildes Lächeln ab, als auch Yui sich bemühte, freundlich und ehrlich zu wirken, als sie meinte, sich über die Bekanntschaft zu freuen. Ob es der Wahrheit entsprach oder nicht würde die halbe Engländerin wohl nicht mehr herausfinden, zu mindestens nicht all zu bald, was wohl auch durchaus so gewollt gewesen war. Zur Abwechslung war es mal ganz angenehm nicht genau zu Wissen, was der andere da gerade dachte, oder ob er wirklich ehrlich mit dem war, was er meinte. Immerhin war heute ihr erster Tag, und auch wenn sie Menschen nicht wirklich leiden konnte, sollte sie es nicht unbedingt gleich in den ersten Stunden mit allen vermasseln. Daher nickte sie freundlich auf die Antwort des Mädchen. Yui also, mh? Ein knapper Name, mit gerade einmal drei Buchstaben, aber dennoch sehr schön. Jetzt wusste sie zu mindestens, wie sie das Wesen ansprechen konnte, ohne dabei auf seltsame Kosenamen zurück greifen zu müssen, die sie wohl möglich am Ende noch verletzen, oder schlimmeres. Dennoch war sie etwas verwirrt darüber, weshalb das Mischauge etwas abwesend wirkte, zu mindestens schien sie mit den Gedanken nicht ganz hier gewesen zu sein, als sie nach ihrem Namen gefragt wurde. Vielleicht glaubte sie auch schlichtweg, ihn bereits erwähnt zu haben, obwohl das gar nicht der Fall war? Sie wusste es nicht, und langsam wurde der 17-jährigen klar wie sich Leute fühlten, die anders wie sie nicht in die Gedanken anderer sehen konnten. Nämlich ziemlich seltsam, denn man konnte immer nur erahnen, was in dem anderen gerade vorging, und wandelte mehr auf rohen eiern, als auf festem Boden, und man lief vor allem Gefahr ständig etwas falsches zu sagen. Gut, die Nakamura tat dies eh ständig, aber immerhin log sie nicht, und wusste immer genau, was der andere gerade wollte, oder am liebsten sagen, oder machen würde. So war sie völlig der Willkür hingegeben, und musste sich auf ihre gute Kenntnis verlassen, die ihr allerdings nur sagte, dass die Arisako relativ abwesend war. Zu mindestens mit dem Geiste. Und als sie dann plötzlich los stürmen wollte, weil ja eigentlich längst der Unterricht begonnen hatte, griff Roxy wie aus Reflex nach dem Arm des Mädchen, und drehte sie wieder zurück zu sich. „Halt dich fest.“, murmelte sie knapp, umschlang die Hand der Dämonin fester, ehe sie im nächsten Augenblick plötzlich in der Luft schwebten. Auch wenn sie es niemals zugeben würde, fühlte sich das Mädchen irgendwie dafür verantwortlich, dass Yui jetzt zu Spät zum Kunstunterricht kommen würde, außerdem.. naja, sie fühlte sich einfach dazu verpflichtet. Und so flog der Dämon durch ein offenes Fenster im Erdgeschoss, und ehe die beiden die Füße auf dem Boden hatten, verschwanden die Rabenschwarzen Flügel und die beiden verweilten in einem Menschenleeren Flur. Ohne etwas sagen zu können, zog plötzlich jemand an ihrer Hand, und als ihr Kopf der Bewegung folgte, erkannte sie Yui, die sie an der Hand durch das Schulgebäude im Laufschritt zum Klassenraum jagte. Scheinbar erschöpft durch den kleinen Sprint ließ das Mädchen ihre Hand los, und klopfte zaghaft an der Tür, ehe sie, nach mehreren versuchen Aufmerksamkeit zu erregen, die Türe einfach auf schob. Musik? Wohl der Grund, weshalb niemand das sanfte streicheln des Holzes vernahm, da die Musik deutlich lauter war, als das Geräusch welches Yui erzeugt hatte. Milde nickend, um der Aussage der Arisako zu zu stimmend ging sie mit ihr zu den freien Plätzen, und ließ sich neben ihr nieder. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer, vor allem da hier einige Menschen waren, deren Gedanken echt laut und nervig waren. Einige bekannte Gesichter aus der ersten Stunde erblickten die blauen Augen auch, jedoch versuchte sie sich, auf Yui zu konzentrieren, da es ihr irgendwie nicht gut zu gehen schien. Ob das an ihr lag? Sie ließ ihren Blick auf ihre Hand fallen. Seltsam.. der Arisako schien gar nicht aufgefallen, dass die Haut der Nakamura Eises kalt war. Seltsamerweise war ihr jedoch auch nicht aufgefallen, dass die haut Yuis warm war. Normalerweise fühlte sich Haut immer sehr, sehr warm für das Mädchen an, aber bei ihr war das anders gewesen. Ob sie wie sie dieses kalte Dämonenhaut besaß? Wahrscheinlich. Nachdenklich schweifte ihr Blick wieder rüber zu ihr. Noch immer rang sie leicht keuchend nach Luft, und auch wenn es irgendwie.. seltsam war, sie machte sich etwas Sorgen, dass es an ihr lag. Das es schlichtweg daran lag, das beide vorhin einen Sprint hingelegt hatten, kam ihr nicht in den Sinn. Sie als Spitzensportlerin empfand diesen Dauerlauf als normales gehen, und Konditionsmäßig kratzte es nicht einmal an ihren Energiereserven. Das es bei anderen Menschen, vor allem bei Yui, nicht der Fall war, fiel ihr im Moment einfach nicht in den Sinn. Für sie war es einfach normal gewesen... „Hey. Alles in Ordnung?“, flüsterte sie ganz leise, während sie sich leicht vor gebeugt hatte, und den trüben Blick auf das Mädchen gerichtet versuchte hinter der großen Leinwand zu verstecken. Immerhin war Unterricht, und der Lehrer sollte nicht merken, dass sie im Moment geistig noch gänzlich woanders steckte.