Der Garten des Anwesens deckt ein großes Areal hinter dem Gebäude ab. Zu finden ist dort ein Paradies für wohl jeden Botaniker. Blumen aller Art werden dort angesiedelt und blühen zur richtigen Zeit in der verschiedensten Farben. Natürlich sind auch hier ein paar Bäume zu finden um welche nicht selten ein Blumenbeet angelegt ist. Die Ruhe und die Natur laden dementsprechend auch mal zum Entspannen ein. Ob dies nun in einem der zwei Pavillons entlang der Wege passiert, auf den zahlreichen - weiß bestrichenen - Bänken, oder mit einem Handtuch auf einer der Grasflächen, ist jedem selbst überlassen. Nachts wird der Weg von Laternen beleuchtet welche ein angenehmes, warmes Licht verbreiten und so hat der Garten auch zu dieser Tageszeit seinen ganz eigenen Charme: Ideal für Abendspaziergänge oder andere romantische Vorhaben. Denn, in so einem doch sehr großen Areal findet man durchaus auch mal Ecken, wo man ungestört ist ...
Mittlerweile war die Sonne schon weiter aufgegangen und wahrscheinlich hatte ich das Frühstück schon komplett verpasst, dabei bekam ich nun langsam Hunger. Leise seufzte ich und versuchte es auch gar nicht mehr, irgendwelche Rest in der Cafeteria abzustauben, stattdessen blieb ich außerhalb vom Wohnheim. Ein paar Wolken bedeckten den blauen Himmel, weswegen die Sonne nicht ihre ganze Wärme verbreiten konnte und somit wurde es mir auch nicht zu warm in meiner langen Hose. Ich schlenderte langsam über das Gelände und sah mir das Gebäude nochmal bei Tageslicht an, da es gestern schon relativ dunkel war, als ich hier endlich mit Inori ankam. Leise summte ich ein Lied vor mich her und bemerkte gar nicht wirklich, dass meine Laune nicht mehr ganz so weit unten war, wie noch vor ein paar Stunden. Ich kam in einem Garten an und musste automatisch lächeln, als ich die ganzen schönen Blumen sah, die dort überall blühten. Mit meinen Füßen folgte ich erst mal dem vorgeben Pfad und genoss es, wenn die Sonnenstrahlen mein Gesicht erreichten und es wärmten. Während ich immer wieder meinen Blick über die schöne Gartenlandschaft gleiten lies, entdeckte ich dabei eine bekannte Gestalt, welche an einem Baum lehnte und anscheinend schlief. Gerade wollte ich mich auf den Weg zu Inori machen und sie unverschämterweise aufwecken, da schlug sie schon von alleine die Augen auf. Ich beobachtete, wie sie aufsteht und dann wieder auf ihren Hintern fiel, weil sie wohl das Gleichgewicht verloren hatte. Breit grinsend machte ich mich auf den Weg zu ihr rüber. “Ich hoffe, du hast dir dabei nicht dein Steißbein gebrochen, die Landung sah schon etwas hart aus.“ Ich tat es ihr gleich und lies mich in den Schneidersitz neben ihr nieder. “Freut mich dich wiederzusehen, denn das heißt, dass deine Mitbewohner dich nicht umgebracht habe.“ Ich grinste sie an, bei der Erinnerung, wie wir gestern Abend über die Betten gehüpft und Kissen durch die Luft geworfen hatten. Langsam streckte ich meine Beine dann doch aus und lehnte mich etwas gegen den Baum hinter uns. Kurz musterte ich meine Freundin und stellte wieder fest, dass sie deutlich jünger sein musste als ich. “Wie war dein erster Morgen in deinem neuen Zuhause, hm?“ Ich sah sie fragend an.
Murrend starrte Inori auf ihre Füße als ein Schatten sich über das Mädchen beugte. Mit großen Augen sah sie das Mädchen an, das fröhlich vor sich hinträllerte. Sky Love. Hatte sie Inoris Selbstgespräche mit angehört? Sofort war ein Gefühl von Unbehagen in ihre Brustrichtung gerutscht und ein großer Kloß war dabei sich in ihrem Hals zu bilden. Doch ihre Ansprache glich nicht der, die Inori erwartet hatte. Steißbein? Was? Fragend zog die Schülerin eine Augenbraue in die Höhe und dann ging er das lang ersehnte Lichtlein auf. "Achso!" Sky sprach wohl von ihrem Hintern und automatische winkte Inori ab. "Nein, nein. Mir gehts gut." Lüge. "Hatte nur Gleichgewichtsprobleme." Die Medikamente. Inori biss sich auf die Lippe und sah fragend zu Sky welche sich neben der unwissenden Dämonin dazugesellte. Ein Lächeln breitete sich automatisch auf dem Gesicht des Mädchens aus und nickte. "Helena hat mich nur gescheucht die Unordnung zu beiseitigen, aber ich wette unter den Betten liegen immer noch Federn." Ein Kiechern war zu hören und glückseelig erinnerte sich Inori an den gestrigen Abend. Sie waren auf das Zimmer gegangen und hatten die Betten einen Härtetest unterzogen. Danach waren sie eilig aus dem Zimmer verschwunden. Es war schon ein lustiger Abend. Es war eine nette Erinnerung die Inori am gestrigen Abend in ihrem Tagebuch festgehalten hatte. Als Sky sich an den Baum lehnte, tat Inori ihr gleich und sah wieder in die Wattewolken.
Als Sky auf den heutigen Morgen jedoch zu sprechen kam, wurde Inori sofort Mulmig zumute und schwieg einige Zeit. Konnte sie Sky erzählen was vorgefallen war? Instiktiv spielte Inori mit ihren Fingern, ließ sie kreisen und wischte sie an ihrer Hose ab. Was wenn Sky sie verurteilen würde? Sie wollte die Lippen öffnen, schloss sie dann aber sofort wieder. Verdammt! Sie wollte nicht wieder weinen. Sie wollte den Kram vergessen und in einen gemütlichen Tag starten. Seufzend sah sie wieder in dem Himmel. "Er war in Ordnung, nichts weltbewegendes." Wieder eine Lüge. Hätte Inori vorhin diese Subtiva nicht genommen wäre es wohl sicher etwas Weltbewegendes. Aber si schluckte sie den Kloß einfach herunter und hoffte das Sky niemals nachfragen würde. Das sie nichts bemerken würde und gut war. Und somit versuchte Inori einfach abzulenken. "Wie war dein Morgen? Du wirkst etwas durch den Wind." Es war dieses kindliche Lächeln auf Inoris Wangen, das einen Vergessen ließ.
“Na, dann hast du ja noch mal Glück gehabt.“ Ich grinste sie an und war froh, dass sie es so locker nahm, immerhin hatte sie ja gestern noch etwas Angst gehabt, dass sie ärger bekommen würde. Der Wind wehte Angenehm über die Wiese, bog die Blumen, wirbelte ein paar Blätter auf, welche von den Bäumen gefallen waren und brachte meinen Pony durcheinander. Schnell strich mir meine braunen Haare wieder glatt und sah hoch in den Himmel, wo sich gerade ein paar Wolken vor die helle Sonne schoben. Als Inori mir meine Frage beantwortete, welche ziemlich knapp ausfiel, sah ich sie wieder an. Entweder war wirklich nichts Interessantes passiert oder sie wollte es mir nicht erzählen. Da ich dieses Mädchen erst seit gestern kannte, konnte ich sie diesbezüglich schlecht einschätzen und deswegen würde ich es auf sich beruhen lassen. Zwar bin ich von Natur aus eher neugierig, aber ich konnte mich doch sehr gut zügeln. “Durch den Wind?“ Etwas verwirrt sah ich sie an, denn so fühlte ich mich ganz und gar nicht. “Hmm, eigentlich war mein Morgen auch nicht sehr weltbewegend. Ich hatte schlecht geschlafen und bin ans Meer gegangen, dort habe ich einen merkwürdigen Kerl getroffen und nun bin ich hier.“ Ich zuckte mit meinen Schultern, da war wirklich nichts dabei gewesen, was mich durcheinander gebracht hätte. Es entstand ein angenehmes Schweigen und die Sonne kam wieder zum Vorschein und wärmte meine Haut. Ich lies mein Blick wieder zu den vielen schönen Blumen wandern und entdeckte dort tatsächlich auch meine Liebsten. Mohnblumen. Unweigerlich musste ich Lächeln, denn mit dieser Entdeckung, kam gleich eine Erinnerung mit. Mason wollte mir mal eine Freude machen und pflügte sie direkt von einem Feld weg, doch natürlich verwelkte sie direkt in seiner Hand. Sein entsetzter Gesichtsausdruck, weil er keine Ahnung hatte, wie empfindlich diese Blumen waren, war Gold wert gewesen. Doch mein Lächeln gefror in demselben Augenblick, in dem ich wieder dieses unangenehme Stechen in meiner Brust fühlte. “Sag mal, hast du schon mal eine Party organisiert?“ Fragte ich Inori dann schnell und sah sie wieder an. “Ich bin nämlich der Meinung, wir sollten das Wohnheim einweihen und heute hatte ich an irgendeiner Tür das Wort ´Partykeller´ gelesen!“ Erzählte ich ihr begeistert von meiner spontanen Idee und hoffte, ihr würde es auch gefallen, denn ich brauchte eindeutig mehr Ablenkung.
Nachdem ich für meine Verhältnisse wirklich extrem lange geschlafen hatte machte ich mich auch mal so langsam daran aufzustehen. Meine Mitbewohner hatten mir einen Zettel hinterlassen auf dem stand das sie zum Frühstück im Speisesaal sind. Und obwohl es bereits eher Zeit für's Mittagessen war beschloss ich zum Speisesaal zu gehen, in der Hoffnung ich würde dort Ayumi oder unsere Zimmergenossin antreffen. Das ich aber mal wieder überall ankam, nur nicht am Speisesaal hätte mir eigentlich klar sein müssen. So fand ich mich nun im Garten des Wohnheims wieder. Okey, dann eben nicht. Dann vertreib ich mir eben irgendwie die Zeit bis ich meine Freundin durch Zufall irgendwo treffe. Und wo wir gerade bei Zufall sind, saß das zufällig Sky mit einem anderen Mädchen unter einem der Bäume. Wie lange war das jetzt schon her das ich Sky das letzte Mal gesehen hatte? Zu Weihnachten? Oder war es letzten Sommer am Strand? Ach, ist ja auch egal, es war bereits viel zu lange her. Umso mehr freute es mich natürlich sie jetzt wieder zu sehen. Fröhlich lächelnd eilte ich also zu ihr und kam direkt vor ihrer Nase erst wieder zum Stehen. "Hey Sky, lange nicht gesehen." begrüßte ich begrüßte ich die hübsche junge Dame, ehe ich mich zu dem Mädchen neben ihr drehte und dieses musterte. Lange schwarze Haare, wunderschöne bernsteinfarbene Augen und blasse Haut. Sie war echt süß. Nicht so süß wie Ayumi aber schon recht nah dran. Moment mal, warum vergleiche ich sie gerade mit Ayu? Was geht in meinem Kopf falsch? Naja, wird Zeit das ich mich mal vorstelle. "Hi. Ich bin Evangeline Usagi. Freut mich dich kennen zu lernen." Und jetzt wo das erledigt war blieb nur noch eine Frage. "Was macht ihr zwei hübschen hier so alleine? Hättet ihr was dagegen wenn ich euch Gesellschaft leiste?" Freundlich lächelnd schaute ich die beiden an und hoffte das sie mich nicht wegschicken würden.
Einen merkwürdigen Kerl? Ein Kiechern kam aus dem Munde des Mädchens. "Für einen merkwürdigen Mann machst ein ziemlich verdrosseltes Gesicht." Ein Lachen. Es war ein wirklich warhaftiges Lachen und ehe sich Inori versah, war der Stress am Morgen verschwunden. Nachdem sich das Mädchen wieder beruhigt hatte lauschte sie der Stimme ihrer neuen Freundin. Warum hatte sie sich solch einen Kopf gemacht? Sie verbannte die schlechten Gedanken aus ihrem Hohlraum, den man wohl Gehirn nannte und hörte der aufgeregten Stimme zu. "Eine Party? Also...nein." Sie hatte niemals Geburtstag gefeiert. Sie war niemals auf den Feiern ihrer Eltern dabei. Und auf Feten von Freunden war sie auch nie eingeladen gewesen, was wohl eher daran lag das sie keine Freunde besessen hatte zu jenem Zeitpunkt. Inori nickte. Eine Einweihungsparty klang gut, auch wenn sie selbst wahrscheinlich nicht teilnehmen würde. Sie hatte zu sehr Angst fremden Menschen zu begegnen, doch ein flaues Gefühl in der Magengegend sagte ihr, das sie wohl nicht Drumherum kommen würde. Die Euphorie, die von Sky ausging, schwappte auch zu Inori hinüber. "So eine Richtig? Mit Musik, Luftballons, Luftschlagen und Konfetti?" Mit großen Kulleraugen sah sie Sky an. Aufgeregt klatschte sie in die Hände und zum ersten Mal wirkte sie wie ein 14-Jähriges Mädchen, das Leben wollte. "Ich puste ALLE Ballons auf und beschmeiß die Leute mit Konfetti." Kiecherte das Mädchen fröhlich vor sich hin. In ihrer Vorstellung war es eine Fete, die einem Kindergeburtstag gleich kam. Es fehlten nur Einhörner und eine bunte Torte mit Smarties und die Erfüllung aller Kinderwünsche des Mädchens wären erfüllt. Als Inori in diesem Moment auf einer fluffigen Wattewolke angekommen war, wurde sie in jenem Moment auch schon wieder in die Relität gezogen.
Vor Ihnen war ein weiteres Mädchen erschienen. Ihre blonden Haare glitzerten im Lüftchen und ihre Augen hatten einen erfahrenen Ausdruck. Instinktiv rutschte Inori einige Meter weiter an Skys Körper heran und sah erschrocken zu der Fremden die sich als Evangeline outete. Außerdem bemerkte die Schülerin ebendfalls das sie von oben bis unten gemustert wurde. Sie konnte dem Blick einfach nicht standhalten und sah reflexartig auf den Boden. "Inori Yamito." Flüsterte sie leise vor sich hin. Inori hatte immer noch diese Zweifel. Sie hatte einen grässlichen Morgen gehabt und freute sich, das Sky sie in ihren Partyplanungen einbeziehen würde. Doch wie ist wohl diese Fremde? Sie wollte sicherlich keinen unwillkommenen Eindruck hinterlassen. Also nickte das Mädchen unauffällig. "Du störst nicht." Und doch flatterte Inoris Herz vor sich hin. Wer war diese fremde Person und wie lange kannten Sie und Sky sich schon? Neugierig betrachtete sie das Mädchen. An sich wirkte sie Hübsch, unverbraucht und voller Lebensfreude. 'Wenn du dich darauf nicht einlässt, wirst du nie Freunde finden.', trällerte ihre innere Stimme. Seufzend sah Inori wieder zu Sky und wartete ihre Reaktion einfach ab.
Ich verzog meine Augenbrauen und fragte mich, ob mein Gesicht wirklich so durcheinander aussah. Immerhin gab es dafür nun nicht einen Grund. Klar, die Begegnung mit dem Kerl an der Küste war leicht seltsam gewesen aber nicht etwas, was mir nun noch ewig in Gedanken herumgeistern würde. Immerhin hatte er sich ja nicht mal vorgestellt. “Hmm, wenn du meinst.“ Ich zuckte mit meinen Schultern und damit hatte sich das Thema für mich eigentlich erledigt.
Lächelnd sah ich dabei zu wie Inori sich für die Idee einer Party begeisterte und vielleicht etwas... ehm übertrieb? “Musik ja, aber mit der Deko sollten wir es nicht so übertreiben.“ Ich verzog meine Lippen zu einem entschuldigenden Lächeln, da ich mir ziemlich sicher war, dass sie sich am meisten auf die Luftballons und aufs Konfetti gefreut hatte. “Viel wichtiger ist bei so einer Party der Alkohol, meine liebe Inori.“ Wahrscheinlich hatte das Mädchen neben mir, in ihrem Leben, noch keinen Schluck Alkohol getrunken und das sollte auch so bleiben. “Sag mal, wie alt bist du eigentlich?“ Und noch bevor sie mir auf meine Frage eine Antwort gab, nahm ich es mir zur Aufgabe, sie vor jedem Tropfen Hochprozentigem zu beschützen. Ich streichelte ihr über die dunklen Haare. “Aber ich denke, ein paar Luftballons können wir ruhig aufpusten.“ Mein Blick glitt wieder über das Gelände, während ich über die Sachen nach dachte, die wir zu organisieren hatten und das schien noch so einiges zu sein. Zu aller Erst sollten wir wohl mal den Partykeller anschauen, um zu wissen, ob wir da noch was machen müssen und ob genug Getränke da sind, dann müssen wir uns auf eine Uhrzeit einigen. Ich teilte Inori meine Gedanken mit. “Oh und sollten wir die Heimleitung darüber informieren, was meinst du?“ Immerhin gab es bestimmt Regeln bezüglich Partys im Wohnheim aber... “Ach lieber nicht, hinterher wird es uns noch verboten!“ Ich lächelte meine Freundin wieder breit an und wollte dann schon weiter reden, da kam jemand auf uns zu und sprach uns beide auch gleich an. Bei der Stimme klingelte es auch gleich in meinem Kopf, aber ich kam nicht sofort darauf, wer es war. Auch der Blick zu dem Mädchen mit den langen blonden Haaren, half da nicht unbedingt weiter. Wir schienen uns aber auf jeden Fall zu kennen, denn sie sprach mich mit meinem Namen an und meinte, wir hätten uns schon lange nicht gesehen. Ich lächelte auch sie an und tat dann so als wüsste ich, wer sie war. “Recht hast du.“ Gott sei Dank stellte sich die Blondhaarige dann noch vor und bei dem Namen Eva machte es auch klick in meinem Kopf. Wie konnte ich das nur vergessen? Inoris eigene Vorstellung war so leise, dass ich mir nicht unbedingt sicher war, dass Eva es hören würde. “Inori und ich planen gerade eine Einweihungsparty für das Wohnheim, du kannst uns gerne dabei helfen.“ Ich erzählte ihr von den Punkten, die wir noch erledigen wollten. “Wir könnten ja eine Rund-SMS an alle verschicken, damit jeder Bescheid weiß. So welche Flugzettel sind ja nicht mehr ganz so modern.“
Matthew
Matthew Mason
98 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 204 Aktuelles Outfit: Knielange Bluejeans, schwarzes T-Shirt und dunkle Sneakers
Auch Akaya schien schon gespannt darauf zu sein, wie der Garten heir wohl aussah. Doch der Garten war doch einige Minuten vom kleinen Rosengarten entfernt. Matthew dachte eigentlich, dass es ziemlich nahe sein musste, doch da schien er sich getäuscht zu haben. Es hätte auch gut ein Wanderausflug mit Akaya werden können. Jedenfalls fühlte es sich für den Rothaarigen ein wenig so an. Zwar war keine Steigung da, aber es war zwischen den beiden eine Stille, die nur von zwitschernden Vögel unterbrochen wurde. „He Akaya, sag mal, bist du zufrieden mit dem Leben, das du jetzt führst? Oder wärst du gerne in deinem Zeitalter erwachsen geworden?“, fragte der Engländer, um die Stille ein wenig zu dämmen. Nach einiger Zeit kamen die beiden tatsächlich am Garten an. Es schien ein riesen großer Garten zu sein. Also gab es hier genug Möglichkeiten sich an warmen Tagen unter die Bäume zu legen und sich ein wenig auszuruhen. Ob hier viel los immer sein würde? Auf jeden Fall würde er diesen Ort auch mal ausprobieren, denn es roch sehr angenehm nach verschiedene Blumen und es gab genug Schatten, um nicht von der Sonne verbrutzelt zu werden. Matthew sah sich einige Blumen an. Manche kannte er und andere wiederum sahen für ihn überhaupt nicht bekannt aus. „So wie das hier aussieht müsste das ein Traum jedes Botanikers sein“, sagte der Rothaarige zu Akaya. „Wobei auch der Rosengarten auch eine Art Traum für die Botaniker sein müsste“, fügte er dann noch hinzu. Generell fand Matt, dass dieses Waisenhaus und diese Insel generell ein perfekter Ort für Pflanzen war. Es war warm, aber nicht zu heiß. Und so wie alle Pflanzen aussahen, gab es auch genügend Wasser. Ein perfekter Ort also. Auch hier hörte der Engländer Vögel zwitschern und er entdeckte ein Eichhörnchen, als er einen Baum ansah. Hier waren auch sehr viele Tiere. Gut, wer würde nicht an solch einem Ort wohnen, wenn er die Gelegenheit dazu hatte? Jedenfalls gefiel es ihm sehr gut hier. Matthew sah auf die Uhr und erkannte, dass sie viel zu viel Zeit mit dem Rosengarten und dem Garten des Waisenhauses verbracht haben. „Du Akaya? Wenn wir uns ranhalten, dann schaffen wir es vielleicht noch mit dem Schwimmen gehen. Komm holen wir schnell unsere Sachen und gehen dann die Stadt erkunden und anschließend ein bisschen schwimmen“, sagte der Rothaarige zu seinem Freund, wartete seine Reaktion ab und ging anschließend mit ihm schnell in ihr Zimmer.
Der Weg zum Garten war eine halbe Weltreise bemerkte Akaya. Der Halbdrache hatte eher gedacht, dass es relativ nah sein müsste, doch er bemerkte, dass sie schon mehrere Minuten am Laufen waren. Nach einiger Zeit unterbrach Matt endlich die Stille und fragte Akaya, ob er mit seinem jetzigen leben zufrieden sei oder ob er lieber in seinem Zeitalter erwachsen geworden wäre. Akaya sagte nach kurzem Überlegen: „Also wenn ich könnte wäre ich schon gerne in meinem Zeitalter aufgewachsen auch nur aus dem Grund, dass mein Dorf dann nicht meinetwegen ausgelöscht werden würde. Aber ich bin nicht unzufrieden mit meinem jetzigen Leben, denn ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen und das einzige was ich jetzt für mein Dorf tun kann, ist weiter zu leben, keinen von ihnen zu vergessen und ein erfülltes Leben zu führen." Akaya lächelte anschließend. Er hatte schon oft darüber nachgedacht und kam immer zum gleichen Ergebnis, dass er weiter Leben müsse und sein Leben in vollen Zügen genießen sollte. Aber er dürfe keinen von ihnen vergessen niemals. Akaya hatte fast nur gute Erinnerrungen gesammelt, als er als Kind in das Dorf kam, deshalb war er auch nicht traurig, wenn er an sie dachte. Endlich beim Garten angekommen, musste Akaya staunen. Der Garten war genauso schön wie der Rosengarten und es sah wahrlich wie ein Paradies aus. Es gab Blumen aller Art selbst die Bäume waren von Blumenbeeten umgeben. Genauso wie beim Rosengarten waren hier Pavillons und Bänke. Akaya konnte es kaum erwarten sich hier in die Sonne zu legen, um sich zu entspannen. In seinen Gedanken lag Akaya schon auf der Wiese und entspannte sich. Matt riss Akaya aus seinen Gedanken als er sagte, dass es hier ein Traum eines jeden Botanikers war. Dann sagte er noch, dass auch der Rosengarten ein Traum eines jeden Botanikers war. Akaya nickte zustimmend und sagte nachdenklich: „Wenn hier jetzt noch Jungfrauen auf uns warten würden, könnte man denken, dass man soeben gestorben ist und im Himmel aufgewacht." Akaya bemerkte auch, dass der Garten sehr belebt war und man überall Tiere sah. Es war wahrlich ein Paradies für jeden, der die Natur liebte, deshalb konnte Akaya sich ein Lächeln nicht verkneifen. Als Matt auf die Uhr sah, sagte er, dass wenn sie sich ranhalten würden sie es noch zur Stadt schaffen würden. Akaya nickte und sagte: „Ja, ich habe auch nicht auf die Zeit aufgepasst" . Anschließend machte er sich mit Matt auf den Weg zu ihrem Zimmer, um ihre Badesachen zu holen.
Nicht viel Dekoration. Nicht gerade etwas was das Herz des Mädchens erfüllte und doch kam ein großes Ohh aus dem Mund der Schülerin, welchen sie sofort wieder verschloss. Sie ließ sich gegen den Baum fallen und hatte die Fremde vollkommen ausgeblendet. Sie wirkte auf die Dämonin skurril, zwar nett, aber irgendwie verwirrt. Nachdem auch Sky das Mädchen begrüßt hatte, sah Inori zu wie diese Evangeline sind neben sie setze und leise vor sich hinsummte. Ob sie ebenfalls in ihrer Klasse war? Kopfschüttelnd sah sie wieder zu Sky und nickte. "Hast du denn alle Handynummern? Vielleicht gibt es auch ein schwarzes Brett oder so." Obwohl Sky recht damit hatte das Flugblätter unmodern waren, würde ein Zettel am Aushang sicherlich auffallen, denn auch Inori wusste das Sky sicherlich nicht ALLE Handynummern der einzelnen Schüler der Shima No Koij hatte. Das wäre beinah ein Unding. Ungeduldig tippte das Mädchen auf ihrem Oberschenkel herum und biss sich auf die Lippe. "Wie willst du denn an Alkohol kommen?" Natürlich hatte sie keinerlei Ahnung von einer Party. Sie hatte das letzte Mal einen Kindergeburtstag gefeiert bevor die heile weite Welt zusammen gebrochen war. Bevor ihre Eltern solche Monster wurden und bevor sie die Kontrolle über was auch immer verlor. Sie hatte die Ansicht angenommen das alle an der SnK so verrückt sein würde, wie sie selber. Oder war sie gar nicht verrückt? Nachdenklich sah sie wieder in die Plüschwolken und dachte darüber nach. Eilig zog sie sich auf die Füße und hielt Sky zur Hilfe die Hand hin. "Es wird spät, ich denke wir sollten langsam den Keller suchen oder?" Lächelnd sah sie zu ihrer Freundin. Einer Freundin die sie wahrscheinlich ihr Lebenlang besitzen wollen würde. Sie war glücklich darüber das sie Sky hatte. Sie fühlte sich nicht mehr verloren und einsam. Sie hatte Menschen kennengelernt die ihr einen gewissen Halt gaben und dabei war das Mädchen erst weniger als 24 Stunden an der Schule und so viel Inori Sky in die Arme und drückte sie an sich, flüsterte leise "Danke." und sah sie dann mit glitzernden Augen, aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen an.
Nachdem ich Inoris Fragen beantwortet hatte, stellte sie mir gleich zehn weitere. Also nicht wirklich zehn, aber so fühlte es sich an. Ihre Frage, beziehungsweise ihren Zweifel an meinem Vorschlag, mit der Rund-SMS konnte ich aber auch nachvollziehen. Natürlich hatte ich nicht von jedem Bewohner des Wohnheims die Handynummer, wäre ja auch etwas komisch. “Aber vielleicht könnte man ja die anderen drum bitten, die Info weiter zu leiten? Ein schwarzes Brett wäre wohl auch eine gute Idee, aber dann wüssten ja auch gleich die Erzieher Bescheid und nicht, dass die dann gleich zum Aufpassen vorbeikommen...“ Ich verzog nachdenklich mein Gesicht und überlegte, wie wir das Problem am Besten lösen könnten. Hmm... Als Inori mich dann auch schon gleich fragte, wie ich an den Alkohol kommen würde, lächelte ich verschwörerisch. “Ach, das wird das kleinste Problem sein, meine liebe, kleine und unschuldige Inori.“ Ich wuschelte ihr durch die Haare. Zwar lebte ich noch nicht ganz so lange auf dieser Insel, aber in dieser Zeit wurden schon genug Partys gefeiert und dementsprechend auch schon genug Alkohol uns Wohnheim und auch in die Schule geschmuggelt. Wahrscheinlich hatte mittlerweile auch schon jeder Schüler einen kleinen, geheimen Vorrat irgendwo versteckt. Ich hatte es auf jeden Fall, auch wenn mein eigener Alkoholkonsum immer recht mager war, so tranken andere Schüler um so mehr. Das schwarzhaarige Mädchen neben mir, schlug vor, dass wir so langsam mal den Partykeller suchen sollten, ich stimmte mit einem nicken zu und wollte gerade schon aufstehen, da schlang sie plötzlich ihre Arme um meinem Körper, drückte sich an mich und flüsterte mir ein ´Danke´ zu. Irritiert sah ich ihr in die großen Augen, blinzelte ein paar Mal und erwiderte dann ihr Lächeln. “Gerne doch.“ Ich wusste zwar nicht, wofür sich bedankte, aber das war auch nicht so wichtig. Ich erwiderte noch ihre Umarmung und stand mit ihr auf und gemeinsam gingen wir los, um den Partykeller zu finden.