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West-Apartment - Gabriel Wallin
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Leviathan

Leviathan

Zen 136

Charakterbogen
Aufenthaltsort: Zimmer 205
Aktuelles Outfit: Offenes, grau kariertes Hemd über weißem T-Shirt, knielange Jeasshorts, weiße Sneakersocken
Leviathan

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BeitragThema: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyMo 16 Apr 2018 - 12:02
das Eingangsposting lautete :

Das West-Apartment





Die Kleinwohnung, die sich im Westflügel des Erdgeschosses befindet verfügt in etwa über 45 m² und wird vom Erzieher Gabriel Wallin bewohnt. Der größte Raum bildet den Wohnbereich, in welchem sich ein großes Doppelbett sowie ein Schreibtisch und ein gemütliches Sofa befindet. Der Raum wirkt äußerst gepflegt und auch der alte Parkettboden scheint neu geschliffen zu sein. Einzelne Details wie ein Kronleuchter an der Decke oder dezente Kerzenhalter an den Wänden verleihen dem Apartment das Ambiente, das ihm in den Gemächern eines solchen Anwesens auch zustehen sollte. Neben den beiden Türen, die in die kleine Küche und Badezimmer führen, lehnt ein charakteristischer Kleiderschrank, der sich zwar nur mit einem Knarzen öffnen lässt, dafür aber sehr viel Stauraum bietet.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptySo 13 Sep 2020 - 13:11
Dienstag, 23. Juni 2015
mit Riley


Alleine die Vorstellung von Spinnen-Karina jagte dem Vampir einen eiskalten Schauer über den Rücken. Doch sie hatte bestimmt besseres zu tun, als auf Nachrichten von ihm zu warten. Bestimmt. Hoffentlich. So genau wollte er da ehrlich gesagt gar nicht drüber nachdenken, auf die Albträume konnte er getrost verzichten. „Ne du, ich hoffe mal nicht.“, ging er auf die achtbeinige Theorie ein und schüttelte noch einmal mit abwehrender Körperhaltung den Kopf. „Vielleicht kommt ihr ja noch etwas dazwischen“, ließ er teils Hoffnungsvoll verlauten. Irgendwie wäre das ja gut. Aber andererseits auch nicht, weil er sich die Nachricht sonst komplett hätte schenken können und vermutlich nie erfahren wird, was er bei seiner Herzensdame wohl falsch gemacht hat. Oder nicht falsch gemacht. Ein Teufelskreis. Und egal, was er machen würde, am Ende war er der Angearschte. Entweder, weil Roxanne vom Erdboden verschwunden blieb und er nie den Grund dafür erfahren würde. Oder, weil Karina ihn auseinandernimmt. Natürlich nur verbal, ihre Griffel hält sie aus Respekt vor ihrer besten Freundin ja meistens bei sich. Zum Glück.

Dass Riley ihr Dreierdate ablehnte, war ja irgendwie abzusehen. Enttäuscht, aber trotzdem mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen schüttelte er den Kopf. „Hättest mir doch einfach sagen können, dass du panische Angst vor Spinnen hast.“ Wobei es mittlerweile offensichtlich geworden war, dass der Doc in seiner Freizeit andere Gesellschaft zu schätzen wusste. Das mit dem Notruf vermerkte er dennoch auf seinem gedanklichen Notizzettel. Man konnte ja nie wissen. Und für eine Rettung aus jeder möglichen Situation war ein Kaffee noch eine preisgünstige Bezahlung, denkt man nur mal an den Drachenzwischenfall zurück. Ja, da wäre er gern um einen Kaffee ärmer, um seine eigenen Nerven zu schonen. Leider war es dafür jetzt zu spät. Aber dennoch, für die Zukunft würde er sicher mal drauf zurückkommen. „Ich hoffe du weißt, worauf du dich damit einlässt.“ In Anbetracht seines Talentes, immer in den unmöglichsten Situationen irgendwo aufzutauchen. Naja. Kein Thema für nach dem Frühstück.
Eher für das angekündigte Grillen. Na, einen guten Eindruck schien er dann ja wider erwarten hinterlassen zu haben. Auch, wenn er seinen Spitznamen dadurch noch immer nicht losgeworden ist. „Klar, für Essen bin ich immer zu haben. Besonders, wenn‘s um blutige Steaks geht. Ich würde sogar den Alibi-Salat mitbringen, soll ja niemand behaupten, wir würden nur von Fleisch leben.“ Bei dem Wort Blut musste er unweigerlich grinsen, sodass seine spitzen Eckzähne kurz zum Vorschein kamen. Nichts, was den Arzt groß beeindrucken würde. So hob er zum Abschied nur noch kurz die Hand, das zur Tür geleiten war in der kleinen Wohnung ja ohnehin hinfällig. „Einen schönen Tag noch.“

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war ging er zum Schrank, kramte ein paar frische Klamotten heraus und verschwand schnell unter die Dusche. So langsam wurde es Zeit, die Wohnung mal zu verlassen. Er konnte seine Kollegen ja nicht die ganze Arbeit alleine machen lassen.
Nachdem er wieder vorzeigbarer aussah und die nach Lagerfeuer riechenden Klamotten endlich in den Wäschekorb gewandert sind, verließ er damit bewaffnet die Wohnung.

Tbc: Das Wohnheim - Parterre - Souterrain - Lagerraum


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyMo 12 Okt 2020 - 12:51
Dienstag, 23. Juni 2015
mit Wasabi


Cf: Das Wohnheim - Parterre - Souterrain - Lagerraum

Es war ja fast schon niedlich, wie glücklich Wasabi über seine Zustimmung zu sein schien. Aber warum auch nicht? Gab keinen Grund, ihr unnötig Steine in den Weg zu legen. Außerdem, das musste er zugeben, war es ja schon verdammt mutig von ihr. Nicht jeder würde so eine Entscheidung treffen und sie am Ende auch durchziehen. Gut, bei Letzterem war er sich noch nicht vollends sicher. Doch er würde schon dafür sorgen, dass die baldige Schülerin morgen früh nicht stiften geht. Selbst wenn das bedeuten würde, dass er das Gespräch alleine mit dem Heimleiter führen musste. Somit kam es ihm sehr entgegen, dass sie sein Übernachtungsangebot angenommen hatte. „Nein, nein. Du bist mein Gast. Da gibt’s was Besseres als die Couch oder gar den Boden“, schmetterte er ihre Einwände sofort ab. Es war zwar lieb von ihr, aber kam leider gar nicht in Frage. Da saß dem Vampir die gute Erziehung doch etwas zu sehr im Nacken, als dass er auf so etwas eingehen würde. Mit dem Koffer in der Hand ging er voraus, legte vorm Waschraum allerdings noch einen kurzen Stopp ein. Mit den Worten: „Bin sofort wieder da“, huschte er schnell hinein und holte seine feuchten Klamotten aus der Maschine, sie etwas lieblos in den Wäschekorb stopfend und mit diesem ging es dann zurück auf den Flur. Mit etwas Geschick schaffte er es, Korb und Koffer gleichzeitig zu tragen und steuerte nun endlich Richtung Zuhause.

Vor der Wohnungstür angekommen stellte er zunächst Wasabis Gepäck ab und platzierte den Wäschekorb auf dem Koffer. Jetzt hatte er zumindest eine freie Hand, um die Tür aufzuschließen und im Anschluss auf zu schubsen. So konnte er beide Sachen nach drinnen schieben und danach selbst durch die Tür schlüpfen – diese selbstverständlich noch offenhaltend, bis sein Besuch eingetreten war. Zum Glück hatte er heute Morgen schon aufgeräumt, sonst würden die Spielkarten samt Bierflaschen noch immer auf dem Tisch rumstehen. „Sieh dich ruhig etwas um“, bot er ihr an, während er den Wohnungsschlüssel sicher am Schlüsselbrett parkte und sich die Schuhe auszog. „Hast du schon zu Abend gegessen? Wenn nicht, kannst du dich in der Küche ruhig bedienen. Oder ich koche uns gleich noch was schnelles.“ Und damit war er mit seiner Wäsche erstmal im Bad verschwunden. Der Korb wurde auf einer Kommode zwischengeparkt, damit er in der Zeit den klapperigen Wäscheständer aus dem Schrank holen und aufbauen konnte. Beim Aufhängen beeilte er sich etwas, schließlich wollte er seinen Besuch nicht allzu lange warten. Aber nasse Wäsche über Nacht im Korb lassen? Ne, muss jetzt nicht unbedingt sein. Ebenso wie nochmal waschen. Es dauerte ja nicht lange, da hing alles ordentlich auf der Leine und der Vampir kam wieder aus dem Bad, diesmal mit zielsicherem Gang zum Kleiderschrank. Aus einem der oberen Fächer angelte er ein frisches Bettlaken, inklusive Bezüge für Kissen und Decke. Was war das denn auf einmal so spät? Ohne weitere Zeit zu verschwenden machte er sich daran, das Bett für seinen Gast neu zu beziehen, die alten Bezüge wanderten direkt in den Wäschekorb. „Ich schreib Vincent besser mal, damit er uns morgen schonmal einplanen kann.“ Es wäre mies, wenn Wasabi sich jetzt die halbe Nacht den Kopf zerbrach und der Heimleiter am nächsten Tag gar keine Zeit für sie hatte. Nein, dem würde er lieber schnell entgegenwirken, so zog er das Handy aus der Hosentasche und verfasste eine kurze Nachricht.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyMo 12 Okt 2020 - 20:40
Cf: Das Wohnheim - Parterre - Souterrain - Lagerraum

Wasabi hatte sich schon gedacht, dass Jacob auf sein Angebot bestehen würde. Erwachsene waren da irgendwie meist sehr vehement und ließen sich nicht umstimmen. Dass das an der Höflichkeit lag, die einem von der Gesellschaft vorgeschrieben wurde, konnte die Grünhaarige sich zusammenreimen. In den Genuss einer liebevollen, aber durchaus strengen Erziehung war sie bei ihren Adoptiveltern ebenfalls gekommen. „Wie du willst“, gab sie unbeschwert zurück und wartete schließlich zwischen Flur und Waschraum auf Jacob. Wortlos beobachtete sie seine Handgriffe mit einer gewissen Neugierde in den Augen. Spannend war die Haushaltstätigkeit vielleicht nicht, dafür der Geschicklichkeitsakt, den Jacob mit dem Wäschekorb und dem Koffer hinlegte. Wasabi überlegte ihm den Koffer abzunehmen, doch er schien so zielstrebig in Richtung Apartment zu marschieren, dass sie den Gedanken wieder fallen ließ.

Sie wartete brav darauf, dass ihr Eintritt gewährt wurde und betrat nach einem kurzen Augenblick des Zögerns als erste die Wohnung. Staunend begutachtete sie die noble Einrichtung, die böse Zungen wohl auch als altmodisch bezeichnen würden. Wasabi hingegen fühlte sich in diesen charmanten vier Wänden wohler als in ihrer modernisierten Strandwohnung. Es hatte einfach etwas heimeliges und gemütliches im Vergleich zu der fast klinischen Atmosphäre, die — nicht zuletzt wohl weder der fehlenden Deko — bei ihr herrschte. Wasabi ließ ihren Rucksack vor das Bett zu Boden gleiten, bevor sie wieder zur Tür tapste und dort ebenfalls ihre Schuhe auszog. Wo waren nur ihre Manieren? Und dass bei dem nagelneuen Parkettboden. Sie reihte die Turnschuhe neben Jacobs ein und musste feststellen, dass er im nächsten Moment auch schon verschwunden war. Da Wasabi sich in dieser schönen, aber fremden Wohnung etwas verloren fühlte, folgte sie dem Schwarzhaarigen wie ein kleinerer, grünhaariger Schatten zum Badezimmer, wo sie unverfroren im Türrahmen hängenblieb und ihm beim Wäschemachen zusah. „Du hast Essen hier, obwohl du ein Vampir bist?“, fragte sie erstaunt blinzelnd. Das passte in ihrem Kopf nicht so ganz beieinander. Andererseits hielt sich Wasabis Wissen über Vampire, generell andere Wesen, sehr in Grenzen. Oder hortete Jacob Lebensmittel für den Fall, dass er Besuch bekam? Das wäre so aufmerksam, dass es zu ihm passen würde. „Ich suche mir etwas“, verkündete sie dann nach einer Weile und rauschte ab in Richtung Küche. Es war ein merkwürdiges Gefühl sich am Kücheninhalt einer Person zu bedienen, mit der Wasabi weder verwandt noch gut befreundet war, doch da Jacob es ihr explizit angeboten hatte, überwandte sie sich und öffnete einige Schränke, bis sie auf eine angefangene Packung Toastbrot stieß. Der Hunger, der sich mittlerweile breitmachte, trieb sie dazu eine Handvoll Scheiben herauszunehmen und sich ungetoastet über der Kücheninsel in den Mund zu schieben. Keine kaiserliche Mahlzeit, aber allemal besser als das Abendessen im Lagerraum: Eine große Portion von Nichts.
Als sie an ihrer dritten Scheibe kaute, betrat Jacob endlich wieder den Wohnbereich. „Daf mufft du nifft“, schmatzte sie eilig, als er das Bett komplett neu beziehen wollte. Allerdings sagte ihr der Erfahrungswert, dass der Erzieher sich sowieso nicht davon abbringen lassen würde, also drängte sie ihn dahingehend nicht weiter. „Okay. Oh… ich muss Chloe sagen, wo ich bin. Vielleicht macht sie sich Sorgen.“ Fast synchron mit Jacob kramte sie ihr eigenes Handy heraus und verfasste eine SMS an ihre beste Freundin, während das letzte trockene Toaststück aus ihrem Mund hing. Nachdem die Nachricht versendet und das Abendbrot verspeist war, stiefelte sie zu ihrem Rucksack, um ihren Pyjama und ihre Zahnbürste rauszukramen. „Kann ich mich fertig machen?“, fragte sie mit einem kurzen Blick zum Bad und schließlich wieder zu Jacob. Immerhin war es sein Reich und er hätte zuerst Anrecht auf das Badezimmer, sollte es pressieren. Gab er ihr das OK, verschwand sie rasch nach nebenan, schloss die Tür hinter sich und erledigte ihr Abendritual, das aus Zähne putzen, Gesicht waschen und Umziehen und der Reinigung ihres Glasauges bestand. Also noch ziemlich minimalistisch für eine junge Frau.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyDo 15 Okt 2020 - 13:45
Dienstag, 23. Juni 2015
mit Wasabi


Während er die schwarze Socke mit einer Wäscheklammer an der Leine befestigte warf Wasabi eine nicht ganz unbegründete Frage in den Raum. Essen. Ein Schmunzeln huschte über die Lippen des Blutsaugers, doch es war ja nicht so, als hörte er diese Frage zum ersten Mal. „Natürlich habe ich Essen da“, antwortete er in ihre Richtung, während sich auch die zweite Socke des Paares auf den Weg zum Aufhängen machte. „Klar, Blut ist super. Aber es ist eben einfach nur… Blut?“ Er überlegte, wie man das einer fremden Rasse wohl am ehesten nahebringen kann. Allerdings nicht, ohne nebenher weiter seiner Arbeit nachzugehen. „Ich nehme mal einen Apfel zum Vergleich“, begann er mit seiner hoffentlich einleuchtenden Erklärung. „Wenn du ihn immer nur so isst, schmeckt er zwar, aber es ist eben immer das Gleiche. Packst du ihn allerdings in Apfelkuchen, Obstsalat oder machst aus ihm Saft, sind das ganz andere Möglichkeiten. Mit menschlichem Essen hat man so viele Variationen, wie man es zubereitet. Vermutlich ist es das, was mich daran fasziniert?“, führte er weiter aus. So intensiv hatte er sich darüber bis jetzt nie wirklich Gedanken gemacht. Wurde also eh mal allerhöchste Zeit. „Außerdem“, er zog ein weißes Hemd aus dem Wäschekorb und griff nach zwei Klammern: „macht es wirklich Spaß, für oder mit anderen zu kochen.“ Somit sollte auch erklärt sein, warum er ihr vorhin dieses Angebot unterbreitete. Doch leider lehnte die Hausmeisterin es ab, gut, konnte man ihr nicht verübeln. Während der Grünschopf aus seinem Sichtfeld verschwand, beendete er seine Arbeit und verließ das Badezimmer.

Hatte sein Gast sich wirklich mit trockenem Toast zufriedengegeben? Vielleicht waren es aber auch nur die Überreste von dem Abendessen, er wusste es ja nicht. Hoffte es allerdings, während er sich an dem Bettzeug zu schaffen machte und anschließend die Nachricht schrieb. „Natürlich, geh ruhig zuerst ins Bad“, überließ er seinem Gast den Vortritt. Weshalb sollte er auch ablehnen? Außerdem, sie hatte ja bereits alles aus ihrer Tasche gekramt. So konnte er die Zeit, die sie im Bad verbrachte anders nutzen. Nämlich mit dem Umzug von seinem Bettzeug auf die Couch. So unbequem war das Ding gar nicht, zum Glück. Und selbst wenn, er hatte ja jetzt Vitamin B zu den Ärzten. Auch wenn die sicherlich weitaus wichtigeres zu tun hatten, als Rückenschmerzen zu lindern. Aber es würde nicht die erste Nacht werden, die er auf der Couch verbrachte. Und auch nicht die Letzte. Bis jetzt sah seine Rückenschmerzenbilanz diesbezüglich aber noch recht gut aus, sodass er gar nicht daran dachte, zu meckern.
Es dauerte nicht lange, da kam seine Besucherin auch schon wieder aus dem Bad und er konnte ihren Platz einnehmen. Auf dem Weg angelte er sich noch ein Shirt und eine seiner Jogginghosen – konnte ja schlecht in Unterwäsche vor ihr schlafen – und verschwand im Bad. Auch bei ihm fiel das abendliche Ritual recht kurz aus. Umziehen, Zähne putzen, Gesicht waschen. Danach ging es dann auch schon in sein Ersatzbett, allerdings nicht, ohne den Wecker für den morgigen Tag zu stellen. Sofern dieser überhaupt nötig war, meistens waren die Kinder auf ihrem Weg zum Speisesaal Frühs laut genug, um ihn aus dem Schlaf zu reißen. Danach kuschelte er sich in seine – bei den Temperaturen eigentlich überflüssige – Decke ein und beendete den Tag für heute. Natürlich nicht, ohne noch ein: „Gute Nacht, schlaf schön“, in Richtung Bett zu schicken.

Zeitsprung zum Mittwoch, 24. Juni 2015

Die Nacht war recht ruhig und zu seiner Überraschung wachte der Vampir tatsächlich erst mit dem Wecker, nicht mit dem Kindergeschrei auf. Wie im Märchen. Mit dem Gesicht halb unter der Decke gähnte er herzhaft, ehe seine Hand noch etwas unkoordiniert nach dem Handy grabschte, um den schrillen Weckton auszustellen. Vielleicht gab es vom Heimleiter ja auch schon eine Antwort? Die müden Augen wanderten kurz über den Display. Anschließend aber zum Bett, um sich zu vergewissern, ob Wasabi noch in den Federn lag, oder schon längst getürmt war.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptySo 18 Okt 2020 - 10:55
Ihre Mutter hatte immer gesagt, man könnte Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Aber scheinbar sehr wohl mit Blut. Während Wasabi dem Erzieher aufmerksam zuhörte, nahm ihr Gesicht immer verständnislosere Züge an, bis er sie bei dem Saft schließlich komplett verloren hatte. Ihr wollte sich nicht erschließen, wieso man Blut und Saft vermischte oder es in seinen Apfelkuchen gab. Sie verurteilte ihn nicht, denn andere Rassen hatten andere Sitten, aber für sie wäre es definitiv nichts. Wasabis Blick war inzwischen zu einer kleinen Spinne gewandert, die an der Decke über dem Kronleuchter saß. Erst als Jacob seine ausführliche Erklärung abschloss, wandte sich die Grünhaarige ihm wieder zu, mit einem etwas schlechten Gewissen, da sie seine letzten Sätze nicht mehr ganz aufgenommen hatte. „Ach soo..“, erwiderte sie langsam und kratzte in ihrem müden Kopf nach Worten. Sie wollte ja nicht desinteressiert wirken, nachdem sie die Frage gestellt hatte. Das wäre furchtbar unhöflich. „Ich glaube das würde mir nicht schmecken. Aber wenn es dir schmeckt, ist das gut.“ Lächelnd beließ sie es bei diesen — für Jacob wohl völlig zusammenhanglosen Worten — und machte sich auf in den Nebenraum.
Nachdem sie ihre Abendroutine fix beendet hatte, verschwand auch Jacob nochmals im Bad. Wasabi nutzte den kurzen Augenblick, um sich mit dem fremden Schlafplatz vertraut zu machen. Alle Betten hatten irgendwo ihre Besonderheiten und sie war in der Hinsicht froh, dass es kein Wasserbett oder Sarg war, sondern einfach ein stinknormales Doppelbett. Trotz der Wärme krabbelte sie unter die Decke, schob einen Arm unter das Kissen und mummelte sich ein. Sofort fielen ihre Augen zu und sie schaffte es gerade noch ein leises „Du auch“ ins Kissen zu flüstern, bevor sie einschlief.

nächster Tag ...

Wasabi war in der Nacht kein einziges Mal wachgeworden. An sich nichts Ungewöhnliches für die Grünhaarige, doch wegen des unbekannten Schlafplatzes hatte sie erwartet, zumindest ein paar Mal durch ungewohnte Nebengeräusche aus dem Schlaf gerissen zu werden. Aber nichts dergleichen.
Sie wusste nicht, wie spät es war, doch die Sonne schien bereits schwach durch die großen Fenster ins Apartment. Ob Jacob schon wach war? Mit angehaltenem Atem horchte Wasabi hin, doch von der Couch kamen noch keine Bewegungen. Vorsichtig schüttelte sie die Decke zurecht, die in der Nacht ein wenig verrutscht war. Auf der Suche nach einer Uhr setzte sie sich auf, wurde in dem Raum jedoch nicht fündig und kletterte daher möglichst geräuschlos aus dem Bett, um an ihren Rucksack zu gelangen. Gerade als sie ihr Handy in der Hand hielt und die Uhrzeit ablas, ertönte ein Wecker und brachte Wasabi dazu innerlich zusammenzuzucken. Aus dem ersten Reflex heraus regelte sie hektisch die Lautstärke ihres Handys herunter, bis der Ton stoppte und ihr kurz darauf dämmerte, dass nicht ihr Gerät der Unruhestifter war, sondern Jacobs.
Ihr Herz schlug immer noch zu schnell für die frühe Uhrzeit, als sie sich zu ihm umdrehte und ihm mit einem verhaltenen Lächeln ein heiseres „Hallo“ zukommen ließ. Nachdem sie sich geräuspert hatte, warf sie ein „Guten Morgen“ hinterher und wusste ab dem Punkt nicht mehr, was sie sagen oder tun sollte. Nachdem sie einen Augenblick lang nur dagestanden und ihr Handy von einer Hand zur anderen hat wandern lassen, setzte sie sich schlussendlich im Schneidersitz zurück ins Bett. Diese Situation unterschied sich so stark von ihrer lang etablierten und sicheren Routine, dass Wasabi plötzlich eine Nervosität verspürte, die am Abend noch nicht präsent gewesen war. Vielleicht, weil ihre Entscheidung nun vollständig zu ihr durchgedrungen war und allmählich alles real wurde. Binnen weniger Stunden würde sie mit Vincent sprechen, ihren Job kündigen und zum ersten Mal seit einer langen Zeit die Schulbank drücken. Oder sie könnte ihre Sachen nehmen, zurück in ihre Wohnung gehen und in ihren Arbeitsoverall schlüpfen…


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyDi 20 Okt 2020 - 16:50
Mittwoch, 24. Juni 2015
mit Wasabi


Es dauerte etwas, bis sich die empfindlichen Vampiraugen an das grelle Sonnenlicht gewöhnt hatten und Jacob erkennen konnte, dass das Bett leer war. Wasabi war doch nicht- ruckartig setzte er sich auf. Sein Blick brauchte nicht lange, bis er die Grünhaarige erfasst hatte und ein erleichtertes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. So ein Glück. Er hatte wirklich kurz gedacht, sie hätte kalte Füße bekommen und das Weite gesucht. Es freute ihn wirklich, dass dem nicht so war. Aber das sollte er vermutlich besser für sich behalten. „Guten Morgen, konntest du halbwegs schlafen?“, erwiderte er, mit dem Blick zurück auf sein Handy wandernd. Der Heimleiter nahm sich Zeit für sie, dass klang doch schonmal super. Die Anrede eher weniger. Aber das sollte im Moment sein geringstes Problem sein, schließlich ging es hier nicht um ihn. Der Vampir hatte ja eh so sein Talent dafür, sich bei der Belegschaft schräge Spitznamen einzuhandeln. Nichts, womit er sich nicht längst abgefunden hätte. Kurz sah er wieder auf, zu Wasabi, die sich mittlerweile wieder auf sein Bett setzte. „Was meinst du, frühstücken wir erst? Danach können wir ja direkt zu Vincent. Dann hast du es hinter dir und schaffst es vielleicht sogar heute schon pünktlich zum Unterricht.“ Wenn er sich nicht irrte… ja, da war was. „Die Klassen wurden glaube ich auch neu eingeteilt. Die perfekte Chance, ein paar Freunde zu finden“, hing er lächelnd mit an und tippte die Nachricht an seinen Chef. Danach wanderte das Handy – den Benachrichtigungston hatte er zur Sicherheit mal an gemacht – zurück aufs Kissen. Na dann, Frühstück. Hoffentlich hatte er noch genug für zwei da. Wenn nicht, ein kleiner Diättag würde ihn nicht umbringen. Nachdem er sich aus der Decke geschält hatte, ging der Schwarzhaarige zum Schrank und kramte ein paar frische Klamotten hervor. Ein weißes Hemd, eine schwarze Hose. Keinerlei Abweichungen zu sonst – warum auch? „Ich würde zuerst ins Bad. Dann mache ich das Frühstück, während du beschäftigt bist.“ Und mit diesen Worten verabschiedete er sich fürs erste.
Im Badezimmer angekommen schloss er die Tür hinter sich und legte die frischen Klamotten auf eine Kommode. Ob die Wäsche schon trocken war? Prüfend tastete er die dicksten Kleidungsstücke ab, entschied sich aber dafür, das Ganze noch etwas hängen zu lassen. Um etwas mehr Platz zu haben, schob er den Wäscheständer weiter an die Wand und machte sich vorm Spiegel anschließend fertig. Viel war es nicht, geduscht hatte er ja erst und seine Haare machten eh meist, was sie wollten. Beim Gedanken an die Dusche legte er ein frisches Handtuch auf den Wannenrand und zog sich anschließend fertig an. Seine Schlafsachen ließ er vorerst in einer Schublade verschwinden und dann wars das auch schon. Nachdem er aus dem Raum trat, suchte er zuerst wieder Blickkontakt mit seinem Gast. „Ich hab dir ein frisches Handtuch hingelegt, falls du duschen möchtest.“ War ja schließlich ein mehr oder weniger großer Tag für sie. Nun ging es aber endlich ans Frühstück. Schließlich wollten sie nicht zu spät kommen. In seinen alten Trotz zurückfallend wurde natürlich zuerst die Kaffeemaschine gefüttert und anschließend angestellt. Da fiel ihm ein… „Trinkst du auch Kaffee?“, rief er gen Badezimmer und hoffte, noch gehört zu werden. Wenn nicht, kochte er sicherheitshalber einfach etwas mehr. Alle werden würde es auf jeden Fall, daran würde es also keinesfalls scheitern. Mit einem Blick in den Kühlschrank stellte der Gastgeber ernüchternd fest, dass die Eier alle waren. Gut. Die hatten gestern Morgen eh nur Knapp für den Arzt und ihn gereicht. Da musste es heute leider etwas weniger Ausgefallenes werden und er stecke zwei Toastscheiben in den Toaster. Währenddessen stellte er Geschirr und Besteck auf den Tisch, gefolgt von Erdbeermarmelade und Honig. Und da er nicht wusste, wie Wasabi ihren Kaffee trinken würde – sofern das überhaupt zutraf – stellte er noch Zucker und Milch dazu. Fehlte noch etwas? Kurz ließ er seinen Blick schweifen, begab sich anschließend auf die Suche nach der Butter und wurde auch hier schnell fündig. So. Das war alles, zumindest alles, was er für ein halbwegs gutes Frühstück noch da hatte.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyDo 22 Okt 2020 - 19:16
Auf die Frage, ob sie halbwegs gut geschlafen hätte, nickte Wasabi bejahend. „Sogar sehr gut“, erwiderte sie fast schon stolz, als wäre es eine Leistung, die sie erbracht hatte. Dabei war es, wenn überhaupt, Jacobs bequemes Bett, das die Lorbeeren einheimsen durfte.
Frühstück klang, nach dem einseitigen Abendbrot gestern, nach einer tollen Idee. Da Wasabi pflegeleicht war, was Nahrung anbelangte, müsste Jacob sich nicht einmal wirklich ins Zeug legen, um sie zu beeindrucken. Ein Spiegelei oder ein Müsli und dazu ein Glas Wasser stellten sie bereits voll und ganz zufrieden. Da er sie jedoch nicht nach ihren Wünschen fragte, nickte sie bloß abermals zustimmend. „Ja, Frühstück ist gut.“ Denn auch, wenn sie es eilig hatte ihren Vorsatz umzusetzen, bevor sie kalte Füße bekam, konnte sie diesen großen Tag nicht mit einem knurrenden Magen angehen.
Neue Klassen … Wasabi kannte ja kaum jemanden, was die Schüler betraf. Mit viel Glück könnte sie einigen Gesichtern Namen zuordnen, doch darauf beschränkte es sich. Dennoch war sie gespannt darauf mit wem sie in Zukunft eine Sitzreihe teilen und Unterrichtsnotizen austauschen würde. Was sie anging, hegte sie keinen Groll gegen irgendeinen Schüler. Nicht einmal gegen das braunhaarige Mädchen, das Wasabi auf dem Ball grundlos geärgert hatte. Wenn sie in sich ging und komplett ehrlich war, wollte sie möglicherweise nicht unbedingt mit dem Mädchen in einer Klasse landen, doch auch damit könnte sie sich arrangieren. Die Grünhaarige war eine größtenteils sehr anpassungsfähige Persönlichkeit. Vielleicht bewahrheiteten sich Jacobs Worte und sie fand wirklich ein paar Freunde in ihrem Alter.

Während Jacob im Bad war, suchte sie ihre Kleidung von gestern zusammen und drapierte alles schon einmal auf dem Bettende. Ob sie heute schon eine Schuluniform bekäme? Musste man so etwas bestellen oder gab es einen riesengroßen Kleiderschrank, aus dem man sich die passende Größe herauspicken konnte? Sie hoffte, dass solche Formalitäten — inklusive ihres zukünftigen Zimmers — bei dem Gespräch mit Vincent geklärt werden würden. Sie machte sich nach Jacob auf den Weg ins Badezimmer und fischte auf dem Weg dorthin einige frische Kleidungsstücke aus ihrem Koffer. Im Bad angekommen, steckte sie ihren Kopf noch einmal durch die Tür. „Ich mag keinen Kaffee. Ich mag Wasser… oder Saft, wenn du das hast. Bis gleich.“ Damit verschwand sie hinter verschlossenen Türen, um denselben Prozess wie am Abend zuvor zu wiederholen. Kurz spielte Wasabi mit dem Gedanken eine Dusche zu nehmen, doch sie wollte einerseits nicht unnötig viel Zeit bis zu dem Treffen verplempern und hatte andererseits nicht das Gefühl, dass sie schon wieder eine brauchte. Ein wenig sprach da wohl die wasserscheue Kreatur in ihr, doch auch ihre Haare machten im Spiegel zwar einen leicht wirren, aber keinen ungepflegten Eindruck. Nach der Katzenwäsche schlüpfte sie in frische Klamotten und stiefelte anschließend wieder in den Hauptraum.
„Oh!“, rief sie begeistert darüber aus, wie schnell Jacob es geschafft hatte ein anständiges Frühstück auf den Tisch zu zaubern. Unachtsam ließ sie die alten Klamotten über ihren Koffer fallen und setzte sich mit einer fröhlichen Miene an den Tisch. Es war zwar „nur“ Toastbrot, aber es wurde getoastet und mit zweierlei Aufstrichen angerichtet. Das war bedeutend aufwendiger als ihr übliches Frühstück, das nicht selten nur aus einem halben Schokoriegel bestand (die andere Hälfte ging traditionsgemäß an Chloe). „Guten Appetit!“, wünschte sie Jacob, während sie eine Scheibe mit Marmelade und eine zweite mit Honig bestrich. Anschließend vereinte sie die Hälften, presste sie zusammen, sodass die Konfitüre beinahe an den Rändern herauslief und biss beherzt hinein.
„Ähm… weiß Herr Vincent schon bescheid? Also… worum es geht“, fragte sie zurückhaltend, nachdem sie den Bissen heruntergeschluckt und ihr Zuckerbomben-Sandwich kurz abgesetzt hatte. Sie schüttelte sich einige lange Haarsträhnen aus dem Gesicht, bevor sie noch in die süße Masse zwischen ihren Toastscheiben rutschten. Dann wäre definitiv eine Dusche fällig.


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptySo 25 Okt 2020 - 11:40
Mittwoch, 24. Juni 2015
mit Wasabi


Dass die – bald ehemalige – Hausmeisterin gut geschlafen hatte, freute den Gastgeber wirklich. Sie konnte es heute nicht gebrauchen, eine unangenehme Nacht hinter sich zu haben und einen Gähner nach dem anderen bekämpfen zu müssen. Nein, für so einen mehr oder weniger großen Tag sollte man schon ausgeschlafen sein. Und das war sie zum Glück auch, was alles direkt viel angenehmer machen sollte. Doch er wollte nicht unnötig viel Zeit vertrödeln – schließlich sollte Wasabi es ja noch pünktlich zum Unterricht schaffen. Sofern alles mitspielte. So verschwand er schnell im Bad, überließ anschließend seinem Gast das Feld und machte sich ans Frühstück. Dass sie keinen Kaffee mochte war nicht ganz ideal, doch irgendwie ließ sich auch damit umgehen. Saft, Saft… Hatte er irgendwo nicht noch etwas? Nachdem er einige Schränke vergeblich auf gerupft hatte, fand er die angefangene Flasche schließlich im Kühlschrank. Allerdings konnte er sich nicht erinnern, wann diese geöffnet wurde. War das beim Essen mit Roxanne? Er kam beim besten Willen nicht drauf. Und entschied sich so dafür, die Flasche lieber an Ort und Stelle zu lassen. Er wollte schließlich niemandem den Magen verderben, nicht heute. Und auch sonst nie.

Nachdem die Dame im Badezimmer fertig war, setzte er sich zu ihr an den Tisch – selbstverständlich mit Kaffeetasse in der Hand. „Ebenfalls, ich hoffe es reicht dir“, lächelte er entschuldigend und bestrich sich ein Toast mit Marmelade. Wasabi ging das ganze etwas kreativer an, aber gut, so viel Hunger hatte der Vampir heute Morgen seltsamerweise gar nicht. Also, zumindest nicht auf Toast. Ja, es war mal wieder an der Zeit, einen kleinen Ausflug in den Wald zu machen. Doch das konnte noch warten, sodass er sich vorerst mit der alternativen roten Farbe auf seinem Brot zufriedengeben musste. Und Erdbeeren waren ja nun auch nicht übel. „Ja, ich hatte ihm geschrieben“, beantwortete er die Frage zwischen einem seiner Bissen und holte dabei das Handy hervor. Der Chef hatte sogar schon geantwortet. „Also“, setzte er an, entschied sich aber kurzerhand dafür, vorher noch einen Schluck zu trinken und das Toast hinunter zu spülen. „Er ist sogar schon auf dem Weg. Aber nein, ich habe nur geschrieben, dass du ein Anliegen hast.“ Hätte ja sein können, dass sie es sich doch noch anders überlegte. Und wenn Vincent dann schon wüsste, was Sache war, müsste sie sich mühsam herausreden. Oder es gab ihr den nötigen Tritt in den Arsch? Egal, jedenfalls hielt der Erzieher es für das Richtige, wenn Wasabi vor dem Heimleiter selbst mit der Sprache rausrückte. So drängte er sie zu nichts, könnte im Notfall aber trotzdem noch eingreifen, sollte sie ihren Wunsch nicht über die Lippen bringen. „Ich würde sagen, wir beeilen uns etwas und lassen ihn lieber nicht zu lange warten.“ Gesagt, getan. Mit den nächsten Bissen war das Toast verdrückt, die letzten Tropfen Kaffee ausgetrunken und der Schwarzschopf erhob sich. Wasabi konnte ja ruhig noch in Ruhe aufessen, trotzdem würde er schonmal mit dem Spülen anfangen. Zumindest mit seinem Teller und der Tasse. Nachdem sein Gast fertig war fanden auch Marmelade und Honig zurück in den Kühlschrank und den Schrank, anschließend klaute er noch den Teller des Grünschopfs und schrubbte auch diesen schnell sauber. „Pack deine Sachen ruhig schon zusammen, ich komme gleich“, hielt er sie vorsichtshalber von der Idee ab, ihm helfen zu wollen. Er wollte den alten Wolf wirklich nicht länger warten lassen, als nötig. Und es dauerte auch nicht lange, da sah die Küche wieder aus wie vorher. Ordentlich und sauber.
Nachdem er mit dem Raum zufrieden war ging es zur Garderobe, Schuhe und Jacke anziehen. Mit einem prüfenden Blick vergewisserte er sich, dass Wasabi auch alles eingepackt hatte, dann ging es mit dem Wohnungsschlüssel bewaffnet auch schon auf den Flur.

Tbc: Das Wohnheim - Parterre - Ostflügel - Büro der Heimleitung


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BeitragThema: Re: West-Apartment - Gabriel Wallin West-Apartment - Gabriel Wallin - Seite 5 EmptyDi 27 Okt 2020 - 12:07
Selbst wenn das Toast-Frühstück ihren Hunger nicht ganz stillen würde, könnte sie sich in wenigen Stunden auf das Mittagessen in der Cafeteria verlassen. Oder im äußersten Notfall einen Snack aus einem der Automaten ziehen. Da Wasabi sich vor ihrem ersten Schultag aber nicht den Bauch vollschlagen und in ein Futterkoma fallen wollte, waren die zwei süß bestrichenen Scheiben genau richtig. „Na klar reicht das“, bestätigte sie Jacob lächelnd und fuhr sich mit dem Daumen über die Mundwinkel. Sie war zwar das Gegenteil von eitel, aber einen Blick in den Spiegel durfte sie vor dem Treffen mit Vincent dennoch nicht vergessen. Marmelade im Gesicht zu haben, hörte jenseits des Kindergartenalters auf niedlich zu sein.
Dass der Heimleiter noch keine konkreten Informationen hatte, traf bei der Grünhaarigen auf gemischte Gefühle. Es bedeutete, dass sie ihren Entschluss ein weiteres Mal in Worte fassen und erklären müsste. Sie wünschte sich Jacob hätte ihrem Vorgesetzten bereits alles offengelegt, sodass sie nur noch irgendwo unterschreiben und ihre Arbeitskleidung gegen eine neue Schuluniform austauschen musste. Aber so funktionierte das Erwachsenenleben nicht. Wasabi konnte sich schon glücklich schätzen, dass Jacob das Treffen in die Wege geleitet hatte und ihr nun mit Rat und Tat zur Seite stand. „Oh, okay …“ Sie nickte und bemühte sich um ein verständnisvolles Lächeln. Da es ihr nicht so ganz gelang den leichten Unmut aus ihrem Gesicht zu vertreiben, machte sie sich stattdessen daran, ihr Frühstück zu verdrücken.
Auch ihr Toast war nach Jacobs sanfter Aufforderung rasch aufgegessen, sodass dem Aufbruch zum Büro nichts mehr im Wege stand. Bevor Wasabi ihr Geschirr zur Spüle bringen konnte, kam Jacob ihr zuvor. „Ich gehe noch einmal kurz ins Badezimmer“, informierte sie ihn, während er das Geschirr spülte. Die Tür ließ sie dabei offen und brauchte wirklich nur eine halbe Minute, um sich die Essensreste vom Kinn zu schrubben und sich nochmals mit den Fingern durch die Haare zu kämmen. „Fertiiig“, kündigte sie sich im Hauptraum wieder an und schob die verstreuten Klamotten zwischen ihre Habseligkeiten. Der Reißverschluss wurde zugezogen und sowohl der Koffer als auch der Rucksack schon einmal an die Tür gestellt. Mit einem mulmigen Gefühl in der Brust zog sie sich die Schuhe an, schulterte ihren Rucksack und bedeutete mit einem Nicken, dass sie startklar war.

Tbc: Büro der Heimleitung


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