Der große Speisesaal im Parterre des Wohnheims bietet Platz für unzählige hungrige Mägen. Zu Schulzeiten breitet sich hier morgens und abends der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss aus, die von der alteingesessenen Sayaka liebevoll zubereitet werden, die den Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd ist. Auch am Morgen kümmert sie sich darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe. Sie schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die nur sehr wortkarg ist und gerne auch zu kleine Mahlzeiten austeilt.
Der Speiseplan
Montag - 20.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsTsukune-Don - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
AbendsGebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse
Dienstag - 21.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Miso-Suppe, Wok mit Gemüse und Reis
AbendsGericht - Gebratene Weizennudeln mit Rindfleisch und/oder Gemüse
Mittwoch - 22.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Reis/Kartoffeln mit Tafelspitz und Meerrettich
AbendsGericht - Spaghetti Napoli
Donnerstag - 23.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Lasagne mit Salat
AbendsGericht - Toast Hawaii
Freitag - 24.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Hühnersuppe mit Nudeln oder alternativ reine Gemüsebrühe
AbendsGemüsepfanne -
Samstag - 25.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts, nur heute: frische Spiegeleier vom Wachtelhuhn!
MittagsGericht - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
Bedingungslos begann sie zu akzpetieren. Leicht war alles andere als das, aber in einem gewissen Punkt hatte er wohl recht. Irgendwo und irgendwie gab es wohl jemanden der ihr nah stande. Oder wo sie jemanden nah stand. Die Zeit war schnell vergangen und sie fühlte sich im Endeffekt immer noch schuldig für ihren Ausbruch der Emotionen. Sie hatte sich einfach nicht mehr unter Kontrolle gehabt und wusste dies nun auch. Aber wieso war er einfach nur so gelassen bei all dem? Überspielte er es einfach weiter hin oder ging ihm sowas einfach nichts an die Materie? Wohlmöglich hatte sie ihn auch die ganze Zeit über falsch eingeschätzt. Ihr Blick wanderte auf ihre Hand. Nichts. Nicht einmal die Spur des Feuers, dass Marik erzünden ließ um das kochende Gebräu zu verdampfen. Er schien wohl doch sehr talentiert zu sein. Etwas von dem sie nicht sagen konnte, dass sie es war. Alles was sie konnte, war einen Speer zu manifestieren, der nach wenigen Sekunden verschwand. Also keine wirkliche Fähigkeit, die man erwähnen hätten können.
Das Knirschen des Stuhls brachte sie zurück. Es war als wäre ein Zeitsprung vollzogen worden und sie musste erst kurz wieder orientieren wo sie denn war. Speisesaal, richtig. Sie schaute auf ihr Handy und die Zeit zeigte tätsächlich schon Mittag an. Wahnsinn, dachte sie sich nur. Die ganze Zeit über war sie ein Monopol gewesen, dass von sich aus nur sprach. Sie wischte sich die letzten Tränen weg, während Marik wohl am Buffet stand, welches sie sah als sie ihm unbewusst nachsah, wo er hinging. An sich war er schon ein attraktives Kerlchen, aber sie wusste nicht mehr wie sie auf ihn reagieren soll. Oder wie sie mit ihm sprechen soll.
Er kam zurück und setzte sich. Überraschenderweise brachte er ihr trotz all dem sogar etwas zu essen. Sie schaute auf den Teller. Ein Stück Hühnchen dazu eine Schüssel Reis und wieder etwas warmes zu trinken. Kaffee? Er wusste halt einfach echt gut, wie man einen brodelnden Vulkan zu beruhigen wusste. "Vielen dank..", wisperte sie in einem noch angeschlagenen Ton und lächelte so gut sie im Moment konnte. Es sah unbeholfen aus, aber es war ein ehrliches Lächeln. "Kleine Heldin, hm?", sagte sie als sie bereits ein Stückchen Hühnchen im Mund hatte und es in ihren Wangen versteckte. SIe wurde etwas rot. Mit Komplimenten, selbst nach so etwas umzugehen, war ihr schwer und verstecken konnte sie es nicht besonders gut. "Lass es dir schmecken..", sagte sie noch als Antwort auf Marik.
Kurze Zeit darauf fiel ihr etwas in den Sinn. "Abgesehen von all dem, was war das für eine Magie?", fragte sie interessiert nach und zeigte dabei kurz auf ihre Hand. Vor allem auf die Stelle, an der sie noch bis vor kurzem Wasser hatte. Es waren bis lang immer noch keine Spuren zu sehen.
Lucina schlug vor, dass die beiden ihre Ideen zusammentun sollten. Sie wusste nicht wie Lydia auf diese Idee reagieren würde, ob sie diese nun gut finden würde oder doch eher schlecht. Sie wusste ja noch nicht mal, ob Lydia mit Lucina was zu tun haben wollte. Aber Lucy war sehr positiv gegenüber der Idee. Sie kannte Lydia zwar nicht sehr lange, aber sie hatte schon eine gewisse Sympathie zu ihr aufgebaut. Nachdem sie ihre Idee preisgeben hatte, gab ihre Zimmermitbewohnerin von sich, dass dies perfekt sei und sie sich nach dem Essen direkt auf den Weg machen könnten. Es freute Lulu, dass ihre Idee bei Lydia anklang gefunden hatte und dass sie Lucina sogar gerne begleiten würde. Die Orangenhaarige freute sich die Stadt zu erkunden, um zu sehen, was diese Insel alles an Kostbarkeiten zu bieten hatte. Nachdem Lydia und Lucina fertig gegessen hatten, fragte Lydia, ob die beiden nun los gehen wollen. Lucy merkte wie sich Lydia darauf freute in die Stadt zu gehen. Wenn Lucy der Geschichte von Lydia richtig entnommen hatte, war sie in ihrer Heimat noch nicht einmal in der Stadt gewesen. Das bedeutete, dass es für Lydia das erste Mal wäre und da kann man die Vorfreude natürlich nachvollziehen. Lucina war damals öfter einmal in der Stadt, nur sie konnte nie wirklich lange bleiben. Einmal kurz Klamotten kaufen war für sie schon anstrengend genug. Aber, da sie ihre Tarnkräfte nun besser unter Kontrolle hatte und auch viel länger ihre Wolfsohren und ihren Wolfsschweif tarnen konnte, war es für sie auch kein Problem mehr in die Stadt zu gehen und falls sich ihre Kräfte einmal dem Ende neigen würden, könnte sie ihren Ohren und ihren Schweif einfach endtarnen, da es auf dieser Insel nichts Ungewöhnliches sei. „Ja, gerne“, antwortet Lucy während sie aufstand. „Lass uns was erleben!“, sagte sie und ging mit stolzem Schritte aus dem Speisesaal, in der Hoffnung, dass Lydia ihr folgen würde.
Tbc: Die Stadt | Stadzentrum | Yashidori | Yashidori-Auf der Strassen
Lydia sah sich weiterhin im Raum um, als sie auf die Antwort ihrer Mitbewohnerin wartete. Zwar haben schon sehr viele Menschen den Raum verlassen und man konnte nun endlich ein wenig aufatmen, trotzdem füllte sich der Raum nach kurzer Zeit wieder ein wenig. Gut, es war jetzt nicht unbedingt so, dass der Speisesaal wieder richtig voll werden würde, doch ein paar Personen füllten den Raum schon wieder ein wenig. Ob Lydia alle Personen hier einmal kennenlernen würde? Wahrscheinlich nicht, denn es waren doch sehr viele Personen. Bei so einer beliebten und großen Schule konnte man aber auch nichts anderes erwarten. Nun ja, jedenfalls ging die Wölfin davon aus, dass diese Schule sehr beliebt war. Trotz wahrscheinlich guter Klimaanlage, wurde der Schwarzhaarigen heiß am Körper. Sie kannte dies schon. Es war zwar unangenehm, trotzdem war sie es schon ziemlich gewohnt. Gott sei Dank hatte sie etwas an, das nicht so stark Hitze erzeugte. Denn sonst wäre sie wirklich arm dran gewesen. Lucina sagte zu der Irin, dass sie nun was erleben sollten. Lydia folgte ihr, stellte doch ihr Tablett bei der Abgabe zuerst ab. Anschließend folgte sie ihr. Wo sie wohl hin gehen würden? Immerhin hatte die Orangehaarige nichts erwähnt. Gespannt folgte sie ihrer Mitbewohnerin.
Nachdenklich betrachtete Kazuya Ayumi. Er fand nicht, das es so einfach, direkt Herr Chandler als Vampir einzuordnen, da es auch andere Wesen mit spitzen Eckzähnen gab. Aber gut, da will er mal nicht mit einer Diskusion am Morgen anfangen. Sie konnte ja auch nur gut geraten haben. Er hatte eh noch heue anderes vor. Sich ein wenig de neue Umgebung ansehen und vielleicht sehen, was der Tag sonst so noch bringen mochte. Zumal er noch etwas erledigen wollte. Daher lächelte er nur kurz und aß sein Brötchen auf, womit er ja nun mit dem Frühstück fertig war. Jedoch interessierte ihn ja noch der Erzieher. Bzw. dessen Beweggründe, weshalb er sich dazu entschlossen hatte, Erzieher zu werden. Kazuya selbst wusste noch gar nicht, was er mal beruflich machen wollte. Oder wofür er überhaupt geeignet war.
Ein wenig Zeit blieb ihm ja noch zum nachdenken. Doch schadete es sicherlich nicht, sich jetzt schon Gedanken zu machen und sich zu erkundigen, weshalb man welche Berufe einschlug. Es überraschte ihn allerdings, als Chandler sagte, das er erst Erzieher war, seitdem er hier angefangen hatte. "Also frisch aus der Ausbildung oder dem Studium raus?", fragte er daher. Doch erklärte Chandler auch schon was es damit auf sich hatte. "Verstehe, dann haben Sie ja wirklich Lebenserfahrung damit. Ist das nicht sogar besser, als wenn man den Beruf nur gelernt hat, ohne jegliche Erfahrung zu haben? Denn in der Praxis wird man doch auch mit unvorhersehbaren Dingen konfrontiert."
Nun gesellte sich jedoch noch ein weiterer Junge an ihren Tisch. Das Mädchen davor hatte ihn nicht sonderlich interessiert, da sie zu Ayumi wollte und Kazuya sie ja nicht kannte. Doch war das was der Junge von sich gab... nun sehr ungewöhnlich. Direkt aber eben seltsam. Doch schien er sich auch selbst über seine Worte zu wundern. Chandlers Mimik zeigte deutlich, das auch ihn diese Worte irritierten, doch konnte er damit umgehen. Denn schien er ruhig und sachlich zu bleiben. Zumindest äußerlich.
Allerdings konnte Kazuya nicht weiter darüber nachdenken, da er im nächsten Moment etwas am Kopf abbekam, was sich überhaupt gar nicht gut anfühlte. Es hatte nicht weggetant, doch roch er auch schon, das es sich um das Zeug auf seinem Kopf um etwas zu essen handelte. Müsli hatte ja einen leicht wiedererkennbaren Geruch. Und als er sich in die Haare fasste seufzte er er gedehnt. Da durfte er also wieder duschen gehen. Er hörte noch, wie ein Name gerufen wurde, welcher wohl in Zusammenhang mit dem "Unfall" zu stehen schien. Trotzdem prägte sich Kazuya mal auch die Stimme desjenigen ein, der den Namen rief, um ihn später vielleicht zu fragen, wer genau dieser @Damien war.
Denn wenn es ein versehen war, wäre man doch direkt hingegagangen und hätte sich entschuldigt. Er merkte, das auch Ayumi etwas abbekommen hatte und seufzte erneut. Umdrehen und nachsehen wäre auch eine Devise, doch, wollte er nun auch nicht umbedingt alles einsauen. Über Chandlers Angebot, das Kazuya nicht durch das halbe Wohnheim rennen musste, um sich die Haare von dem Zeug zu reiningen. Daher folgte er dem Erzieher, kurz nachdem dieser aufgestanden war. Mit dem Frühstück war er fertig und die Mitarbeiter des Wohnheimes hatten sicherlich verständnis dafür, wenn er nicht direkt das Geschirr wegräumte, sondern sich erst mal darauf konzentrierte, das Missgeschickt in seinen Haaren zu beseitigen.
Ich kippte mir schnell eine Tasse nach der anderen rein, erst den Tee, dann den Kaffee oder anders rum? Ich bin wohl noch nicht ganz wach doch dieser Zustand wird sich hoffentlich nach dem ganzen Getränken ändern. Meine Anwesenheit wurde auch nicht großartig betrachtet, was wohl auch gut so war, mein erscheinen war des eines guten Ersteindrucks nicht würdig. Nur Ayumi und das Prinzesschen reagierten auf mich, wobei die zweitgenannte sofort wieder Aufstand und ging. Hoffentlich hatte das nichts mit mir zu tun. Erstere fragte mich dagegen schon fast bösartig ob ich nicht auch eine Freundin hätte. Dass sie mich damit Provozieren wollte kam in meinem noch halb verschlafenen Oberstübchen nicht an und so antwortete ich fast schon zu ehrlich "Nein, kann sich aber noch ändern"
Es schien fast so als würde ich weiterreden wollen, doch dann stopfte mir ganz Frech mir meine eigene Hand mein Frühstück in den Mund und es wurde von meiner seite aus wieder still. Nach einem Bissen, stand ich auch schon wieder auf und verließ den Raum
Mit einer Mischung aus Neugierde und Unsicherheit blieb ich am Eingang des Speisesaals stehen und schaute hinein. Wie zu erwarten waren zur Mittagszeit recht viele Leute hier. Machte ja durchaus Sinn, immerhin war Essenszeit. Ich hatte nur irgendwie nicht damit gerechnet, dass hier so viele Leute lebten. Du kannst keinen Rückzieher mehr machen, ging es mir durch den Kopf. Mit einem leisen Seufzen machte ich also fast schon vorsichtig einige Schritte hinein und beobachtete die Leute einen Moment, ehe ich zur Essensausgabe ging, um mir eine Mahlzeit zu holen. Die Reise hierher hatte ewig gedauert und ich hatte in der Zwischenzeit keinen Bissen hinunter gekriegt. Mein Bauch tat schon fast weh vor Hunger. Ich bedankte mich leise bei der Frau, die das Essen austeilte, ehe ich ein paar Schritte beiseite trat und nach einem leeren Tisch suchte. Vermutlich wirkte ich auf andere einen Moment lang verloren, atmete kurz darauf aber erleichtert auf, als ich in einer Ecke einen Tisch fand und ging hinüber, um mich zu setzen. Es war nicht einfach sich bei der Flut an Emotionen zu konzentrieren und gab mir Mühe die vielen Gefühle zu filtern, bis nur noch meine eigenen übrig waren. So konnte ich sie besser ignorieren und mein Essen genießen. Insgeheim hoffte ich, dass ich das auch in Ruhe und allein tun konnte.
Er musterte die Leherin eine Weile, als sie aß. Es war eine ungewollte Stille eingetreten und diese mochte er gar nicht. War er wirklich so über die Grenze geschossen? Nach und nach verschwand das Hühnchen auf seinem Teller und legte fein säuberlich Gabel und Messer beisamen um sich dann in seinem Stuhl zurück zulehnen. Ihre Frage überraschte ihn nicht sonderlich. Jeder hätte so verdutzt ausgesehen, wenn man keinerlei Verbrennungen auf der Hand sah obwohl dort circa 250 ml heißer Tee drauf gelandet war, doch der Ägypter winkte ab. "Feuer." Doch er wusste, das er mit einer simplen Antwort sich nicht aus dieser Lage befreien würde, also fing er an mit langsamen Worten zu erzählen. "Mein Vater ist ein sehr alter Dämon und meine Mutter eine talentierte Magiern. Die Dämonengene in mir, lassen das Feuer schwarz wirken und meine Augen färbten sich dadurch Rot." Er zuckte wieder die Schultern. Wie lange hatte er gebraucht diese Fähigkeit zu kontrollieren? Pures Feuer einfach herbei zu beschwören und niemand dabei zu verkokeln? Er wusste es nicht mehr. Er wusste nur, das seine Mutter keinerlei Stolz gezeigt hatte. Sie war eine Tyrannin gewesen. Er war ein Halbwesen. Halb Dämon und Halb Magier. Wahrscheinlich war dies eine recht häufige Kombination und doch hatte er selten andere Halbwesenkinder gesehen. Meist waren sie von reiner Natur. Er schob seinen Teller zur Seite und starrte einen fixen Punkte an. Er hatte keinerlei Bemühungen den anderen Schülern Aufmerksamkeit zu schenken, denn die Frau vor ihm verlangte ihm einiges ab. Auf der einen Seite war sie Stur, wiederum war sie Sensibel. Eine harte Schale und darunter ein sanfter Karamellkern. Er sah wieder zu Ira und schmunzelte. "Ich habe vor mehrere Jahren gelernt, Menschen mit Feuer keinen Schaden zuzufügen." Er lehnte seine Arme auf den Tisch und sah der Frau in die Augen. Er musterte sie, so wie Sie es getan hatte als Er an das Buffet getreten war. Er hatte ihre Blicke gespürt und doch konnte er keinerlei Gedanken auffassen. Sie war eine hübsche Frau und sicher eine der Kandidatinnen gewesen, die seine Mutter bevorzugte und doch zeigte sich keinerlei Regung in seinem Gefühlstumult. Dieses Mädchen. Sofort trat Skys Ebendbild vor seinem geistigen Auge und ließ ihn auf seine Lippe beißen. Er wandte seinen Blick ab und lehnte sich wieder zurück und wartete ab, bis Semiramis aufgegessen hatte.
Nachdem ich den Vormittag dazu genutzt hatte, den Garten des neuen Wohnheims auf Vordermann zu bringen, führte mich nun mein knurrender Magen in den Speisesaal. Wenn ich in der Natur war und meine Zeit mit jeglicher Art von Pflanzen verbrachte, vergaß ich oft die Zeit und bemerkte vor allem die Bedürfnisse meines Körpers nicht. Nachdem ich das ganze Unkraut gejätet und zufrieden meine Arbeit betrachtet hatte, bemerkte ich dann doch, dass starke Hungergefühl in meinem Bauch und so war meine nächste Aufgabe klar: Essen. Da wir Erzieher und das andere Personal beim Aufbau und Umzug in die neue Unterkunft helfen musste, kann ich mich für den zweiten Tag hier, schon sehr gut aus und ging den Weg zielstrebig voran, welcher mich zum Speisesaal führte. Erst seit Anfang des Jahres besaß ich diesen neuen Job als Erzieher und eins der ersten Sachen, die ich überprüft hatte, war, mit welcher Qualität hier gekocht wird. Erstaunlicherweise legten die Heimleitung der Schuldirektor sehr viel Wert auf gutes Essen. Die Nahrungsmittel waren alle stets frisch und das Essen wurde erst kurz vor den Mahlzeiten zubereitet. Es wurden also keine Kosten und Mühen gescheut und so konnte ich mit einem ruhigen Gewissen meine Teller voll machen. Der Speisesaal war zu dem Zeitpunkt, als ich ihn betrat, nicht sehr voll gewesen und darüber war ich froh. Zu den Hauptzeiten war es hier immer sehr laut und turbulent, da konnte ich das Essen nicht wirklich genießen. Ich schnappte mir ein Tablett und einen Teller und befüllte ihn mit dem Mittagessen. Lecker Hähnchenbrust. Dazu nahm ich mir noch ein Glas voll mit Wasser und dann suchte ich nach einem Platz. Ich entdeckte in der Ecke einen Tisch, wo ein Junge saß. Ich wusste, dass er neu hier auf der Insel war, da ich über jeden neuen Schüler informiert werde. Ciarán Dabhaidh, 17 Jahre, Dabhaidh-Fluch. Auch wenn ich diesen Job nie gelernt hatte, so nahm ich ihn doch sehr ernst und merkte mir immer die Eckdaten von jedem Schüler. Da ich vorher noch nie von diesem Fluch gehört hatte, musste ich mich erst mal darüber informieren und konnte mir gut vorstellen, wie schwierig diese Bürde zu tragen war. Ich setzte mich zu @Ciarán an den Tisch, nickte ihm freundlich aber stumm zu und machte mich dann dran mein Essen zu mir zunehmen. Auf keinen Fall wollte ich mich aufdrängen und vielleicht wollte er mit Absicht alleine sitzen aber zu meinen Aufgaben gehörte es, mich um jeden neuen Schülern zu kümmern. Wie ich dies tat, war mir überlassen und oft mals reichte es, wenn sie wussten, dass es jemanden gab, zu dem sie gehen konnten.
So wie es aussah, war es mir nicht vergönnt meine Mahlzeit allein einzunehmen, denn schon kurz nachdem ich begonnen hatte zu essen - was wiederum tatsächlich ein paar Minuten gedauert hatte - setzte sich jemand zu mir. Etwas überrascht sah ich auf, erwiderte das stumme Nicken und schaute mir den Mann einen Augenblick an. Ich hatte mich im Vorfeld über die Angestellten hier informiert und wusste, dass es Erzieher im Wohnheim gab. Dass der Mann vor mir älter aussah als die meisten anderen hier, ließ mich vermuten, dass er einer dieser Erzieher war. Er schien aber nicht das Gespräch zu suchen, weshalb ich schon fast vorsichtig den Blick wieder auf meine Mahlzeit richtete. Es war ziemlich lecker. Und doch, nach ein, zwei Bissen fühlte ich mich etwas unwohl jemandem bei mir sitzen zu haben, mit dem ich nicht sprach. Ich hab bisher nie eine Unterhaltung mit jemandem geführt, mit dem ich nicht verwandt bin, ging es mir durch den Kopf. Was sagte man in so einer Situation? Ich konnte meine Schwester lachen hören, obwohl sie nicht einmal da war. Sie hatte es schon immer amüsant gefunden wie unbeholfen ich manchmal war. Nachdenklich ließ ich den Blick einen Moment schweifen, lenkte ihn einen Moment auf den Mann und sah schließlich wieder auf das Hühnchen auf meinem Teller. "Das... Essen hier ist sehr gut.", bemerkte ich leise. Ein kläglicher Versuch eine Unterhaltung zu beginnen.
Das Essen schmeckte mal wieder sehr gut und ich genoss jeden einzelnen Bissen in meinem Mund. Gutes Essen war für mich immer wieder etwas besonders. Ich mochte viele Sachen im 21ten Jahrhundert nicht aber die Essensqualität hatte über die Jahrzehnte deutlich zu genommen und deswegen war ich wirklich froh, schon so lange zu leben. Der Junge, zu dem ich mich gesetzt hatte, erwiderte mein Nicken und schien etwas überrascht zu sein, dass ich mich bei ihm nieder lies. Recht hatte er auch.So voll war der Speisesaal nicht und es gab genügend andere Plätze, die ich mir hätte aus suchen können aber nicht jeder möchte unbedingt alleine essen. Man merkte Ciarán an, dass er nicht wusste, was und ob er überhaupt etwas sagen sollte oder wollte und ich lies ihn diese Entscheidung selber fällen. Wenn es nach mir ginge, müssten wir nicht reden. Es würde auch reichen, wenn wir einfach beide schweigend unser Essen zu uns nahmen, aber trotzdem würde ich mich nach dem Schüler richten. Und er schien sich für eine Konversation zu entscheiden, da er mir mitteilte, dass er das Essen hier gut finden würde. Lächelnd sah ich ihn an und nickte zustimmend. “Da hast du vollkommen recht, bei den Mahlzeiten hier kann man wirklich nicht meckern.“ Erst jetzt bemerkte ich die unterschiedlichen Farben seiner Augen und fand diese Feststellung sehr interessant. “Ich bin Tyrus und einer der Erzieher hier.“ Auch wenn wir nicht viele Erzieher waren, so konnte man nicht davon ausgehen, dass jeder Schüler uns kennen würde. “Du bist erst vor kurzem auf diese Insel gekommen, oder? Ich hoffe, du hast dich schon etwas eingelebt.“ Natürlich war es meine Aufgabe nett zu den Bewohnern vom Wohnheim zu sein aber so leise wie Ciarán vorhin zu mir gesprochen hatte, konnte ich fast seine Unsicherheit greifen und es gab mir das Gefühl, ihm gegenüber besonders darauf zu achten ihm nicht vor den Kopf zu stoßen. Für viele Jugendliche konnte dieses neue Leben sehr überfordernd sein. Das erste Mal weg von Zuhause, der Familie und alten Freunden, so viele neue Eindrücke, neue Strukturen und Abläufe, neue Regeln und allgemein einfach ein ganz neues Leben. Da schien es für mich, nur normal zu sein, wenn man seine Zeit brauchte, um aus sich heraus zu kommen.