Der große Speisesaal im Parterre des Wohnheims bietet Platz für unzählige hungrige Mägen. Zu Schulzeiten breitet sich hier morgens und abends der Geruch frisch zubereiteter Mahlzeiten im gesamten Erdgeschoss aus, die von der alteingesessenen Sayaka liebevoll zubereitet werden, die den Heimbewohnern schon lange nicht mehr fremd ist. Auch am Morgen kümmert sie sich darum, dass das Frühstücksbuffet immer nachgefüllt wird und am Abend steht sie an der Essensausgabe. Sie schenkt den Schülern nicht nur eine warme Mahlzeit, sondern auch ein wohltuendes Lächeln. An manchen Tagen lässt sie sich allerdings von einer wohlgenährten Frau mittleren Alters vertreten, die nur sehr wortkarg ist und gerne auch zu kleine Mahlzeiten austeilt.
Der Speiseplan
Montag - 20.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsTsukune-Don - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
AbendsGebratene Nudeln mit Tofu und Gemüse
Dienstag - 21.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Miso-Suppe, Wok mit Gemüse und Reis
AbendsGericht - Gebratene Weizennudeln mit Rindfleisch und/oder Gemüse
Mittwoch - 22.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Reis/Kartoffeln mit Tafelspitz und Meerrettich
AbendsGericht - Spaghetti Napoli
Donnerstag - 23.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Lasagne mit Salat
AbendsGericht - Toast Hawaii
Freitag - 24.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts
MittagsGericht - Hühnersuppe mit Nudeln oder alternativ reine Gemüsebrühe
AbendsGemüsepfanne -
Samstag - 25.07.2015
MorgensBuffetfrühstück - versch. Sorten Brot/Brötchen, Getränke und Beläge aller Art, Pancakes, Waffeln, Früchte, Müslis und Joghurts, nur heute: frische Spiegeleier vom Wachtelhuhn!
MittagsGericht - Hähnchenbällchen-Spieße mit Yakitori Soße auf Reis
Überaus positiv erleichtert, dass der andere Mann auf die leise Anmerkung einging entspannten sich meine Schultern ein wenig, die ich ganz unbewusst angespannt haben musste. Es war viel einfacher sich zu unterhalten, wenn der Gesprächspartner ebenso viel Interesse an ein Gespräch zu haben schien. Ich lächelte leicht, senkte kurz den Blick und nickte dann erneut, als er sich vorstellte. Wie ich vermutet hatte war er einer der Erzieher. Und ein freundlicher obendrein, wie es schien. "Mein Name ist Ciarán." Ausgeprochen Ki-ran, auch wenn meine Schwester manchmal aus Spaß das erste A mit aussprach, um mich zu ärgern. Auf seine Frage hin nickte ich still, ehe ich mir innerlich einen Schubs gab. "Äh- Ja, genau. Es ist noch ein bisschen fremd und ich kenne noch niemanden..." Das war ja auch der Sinn der ganzen Aktion. "Aber das ist ja nichts, was sich nicht ändern lässt. Und... immerhin kenne ich jetzt Sie." Erneut breitete sich ein leichtes Lächeln auf meinem Gesicht aus, auch wenn ich noch immer etwas unsicher war. Oder soll ich ihn duzen? Erzieher wollten doch eigentlich einen lockeren Umgang pflegen, oder nicht? Und er duzt mich ja auch..."Bi-bist du schon lange auf der Insel?" Das Wort du sprach ich mit äußerster Vorsicht aus, sollte er sich daran stören, dass ich ihn duzte. Und dass ich vor lauter Unsicherheit auch noch stotterte verunsicherte mich noch mehr, sodass ich mir schon wieder einbildete das Lachen meiner Schwester zu hören. Wahrscheinlich würde mich dieses Geräusch noch eine ganze Weile begleiten.
Keine Worte von ihr erklangen. Weder auf die Antwort die sie sich erhofft hat, wie auch bekam, noch auf die weitere Aussagen seiner Vergangenheit beziehungsweise seines Ursprungs. Doch sie fragte sich gerade in diesem Moment, was sie denn sei. Ihr Blick wanderte schräg zu ihren Ohren. Sie legte das Messer und die Gabel zur Seite und griff an das spitze elfenähnliche Ohr. Sie zwirbelte daran ohne es wirklich war zu nehmen. Sogar herunterziehen konnte sie sie ohne, das ihr Schmerzen dabei entstehen würden. Es schein beinahe so als würde sie alles bereits vergessen haben und den Groll auch Marik nicht mehr zu heben. Das Ausatmen war so deutlich spürbar, wie dass die Last von ihr gewichen war. Im Endeffekt hat dieser rotäugige Halbdämon doch recht gehabt. Sie kann nicht zurück und muss akzeptieren, dass was sie nun ist. Sie hat die Chance bekommen, ein zweites Leben anzufangen - sei es Bestimmung oder das Schicksal, das sie dafür auserkoren hat. Semiramis schloss kurz die Augen, ließ ihr Ohr in Frieden dieses Ohr sein und schaute dann auf Marik. Er hatte sie in den Fokus genommen. Es war ihr etwas peinlich. Ohne Halt und ohne Vorwarmung waren ihre Wangen gerötet. "Kannst du aufhören mich so anzustarren? Ich bin nicht Sie.", sagte sie und hatte bereits vorher schon die Vermutung, dass ihn etwas beschäftigte. Schließlich ist Semiramis eine Frau, wenn auch anders als die meisten, aber dennoch schlug diese seltsame Macht nie fehl. Gemeint ist ohne Wiederrede die weibliche Intuition. Das Lippenbeißen war für sie ein Zeichengewesen, dass man verlegen war. Sogar Korkett wenn man weit treiben wollte, aber in diesem Fall sah sie Marik an und legte dann das Essen bei Seite. Sie war satt. Der Teller war leer. "Und du kannst nicht sagen, dass ich da falsch liege. Und dein verlegener Blick sagt auch bereits mehr als tausend Worte..". Sie war sich sicher und sie klang nun schon wieder eher nach einer Lehrerin als nach einer Person die vor wenigen Minuten einen Gefühlskolaps erlebt hat.
Mein Gegenüber stellte sich mir vor, aber natürlich kannte ich seinen Namen schon, was er jedoch nicht wissen konnte. Also nahm ich es nickend zur Kenntnis. Da sich zwischen uns nun ein richtiges Gespräch anbahnte, stach ich mit meiner Gabel nicht mehr ins Essen, weil es mir unhöflich vorkam, zu essen. Als er mich dann siezte, verzog ich kurz mein Gesicht. Es war komisch gesiezt zu werden, in meiner Zeit gab es so welche Anredeformen nicht. Doch ich wusste, dass man ältere und wichtigere Personen damit ansprach. Natürlich wollte und sollte ich eine Respektsperson sein aber ich musste auch eine gewisse Nähe zu den Schülern aufbauen. Nähe und Distanz. Auch wenn ich erst seit wenigen Monaten diesen Job ausübte, so hatte ich schnell fest gestellt, dass dies gar nicht so einfach war. “Genau, und morgen ist ja dann auch wieder Schule, da wirst du auch gleich deine neuen Klassenkameraden kennenlernen.“ Aufmunternd lächelte ich ihn, weil ich mir gut vorstellen konnte, dass nicht jeder so schnell und einfach neue Freunde findet. Mir fiel es leicht andere anzusprechen und mit ihnen zu mindestens eine Bekanntschaft zu schließen. Als Ciarán mich dann fragte, ob ich schon länger auf der Insel sei, lies er das Sie weg und es fühlte sich schon besser an. Natürlich könnte es unprofessionell wirken, sich mit dem Vornamen und dem Du anreden zu lassen aber mir kam es einfach richtiger vor und so lange ich meine Autorität trotzdem durch setzte konnte, sollte es mir keiner Vorwerfen können. “Ich bin selber erst seit Anfang des Jahres hier, aber ich kann dich nur ermutigen, man lebt sich hier schnell ein, Ciarán.“ Es war wichtig ihn ein bisschen zu ermutigen, besonders wenn er wirklich so schüchtern und zurückhalten ist, wie er im ersten Augenblick wirkte.
Morgen ist der erste Schultag."Ja, richtig.", stimmte ich zu, "Ich erinnere mich." Sonderlich ermutigt klang ich dabei vielleicht nicht. Wer begab sich auch gern in einem Haufen Leute, wenn man vermeiden wollte berührt zu werden? Aber er hatte Recht, ich würde meine Klassenkameraden kennen lernen, neue Bekanntschaften schließen. Also waren seine Worte doch recht ermutigend. Vielleicht fiel es mir einfacher mich zu öffnen, wenn ich ein paar Leute kennen gelernt oder ein paar Bekanntschaften gemacht hatte. Positiv denken, Ci. Es überraschte mich ein bisschen zu hören, dass Tyrus selbst noch nicht so lange auf der Insel war, weshalb ich auch entsprechend überrascht zu ihm auf sah. "Oh, tatsächlich seit Anfang des Jahres?", hakte ich nach, "Ich meine.." Ein kurzes Zögern meinerseits. "Natürlich braucht das Wohnheim hin und wieder einen neuen Erzieher. Da sollte das vielleicht nicht so überraschend sein." Ein vorsichtiges Lächeln. Aber er schien damit selbst ein lebender Beweis dafür zu sein, dass man sich hier schnell einlebte, wie er mir gesagt hatte. "Vielen Dank.", entgegnete ich also daraufhin und nickte, um auszudrücken, dass ich seine Worte wertschätzte. "Können... Ähm... Kannst du mir vielleicht ein paar Tipps geben? Das wird morgen das erste Mal sein, dass ich mit Leuten unterrichtet werde, mit denen ich nicht verwandt bin." Es war das erste Mal, dass er auch nur einen Fuß von dem Anwesen seiner Familie gesetzt hatte. "I-ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass ich... Probleme haben werde mich zu... integrieren.", erklärte ich, sprach das letzte Wort mit einer Unsicherheit aus, die mit meiner Schüchternheit weniger zu tun hatte. Ein paar Wörter der Sprache waren mir noch etwas zu fremd, um sicher zu sein, dass ich sie im richtigen Zusammenhang verwendete.
Da ich doch langsam meinen Hunger in der Bauchgegend spürte und es immer schwieriger wurde, diesen zu ignorieren, besonders wenn das Essen direkt unter meine Nase so gut roch, stach ich mit meiner Gabel in das Fleisch und schob es mir in meinen Mund, während der Schüler vor mir redete. Immerhin waren wir hier im Speisesaal, da sollte es als nicht ganz so unhöfliche rüberkommen und immerhin, würde ich ja nicht mit vollem Mund sprechen. Mit seiner Feststellung, dass so ein Wohnheim immer mal wieder neue Erzieher brauchte, lag er komplett richtig. Ich war ja selber sehr überrascht, dass ich den Job bekommen hatte. So ohne Vorerfahrung und Ausbildung. In meiner ersten Woche hatte ich dann hier einen Crash-Kurs bekommen aber diese paar Tage ersetzten bei weitem keine ganze, fachliche Ausbildung. Ein Hoch auf den Erzlehrermangel!“Genau, das Personal wechselt hier allgemein sehr oft. Wahrscheinlich auch öfters, als so manche Schüler hier, ihre Unterhose wechseln.“ Leicht grinste ich, damit er wusste, dass ich diese Aussage nicht ganz so ernst meine, obwohl es vielleicht doch nicht so abwegig wäre. Aber woran es lag, dass die Lehrer, Erzieher etc. so schnell wieder die Insel verließen, konnte ich noch nicht herausfinden. Als Ciarán mich dann nach ein paar Tipps für seinen ersten Schultag fragte ließ ich meine Gabel wieder sinken. Ich sah ihn direkt an und überlegte erst mal ein paar Sekunden lang. Auf so eine Frage könnte ich nicht einfach leicht hin antworten, immerhin schien es dem Jungen wichtig zu sein und auf keinen Fall wollte ich daran Schuld haben, wenn er einen schrecklichen ersten Tag hat, wenn er sich an meine Tipps halten würde. Ich atmete noch einmal ein und wieder aus und antwortete ihm dann. “Also ich denke, es wäre schon mal ein guter Anfang, wenn du nicht gleich verschläfst und unter Stress in die erste Unterrichtsstunde platzt. Also schön den Wecker stellen und dann auch gleich aufstehen.“ Ich lächelte ihn an. “Sei offen für Gespräche und bring dich so gut es geht im Unterricht ein. Du wirst bestimmt nicht der einzige neue Schüler sein, vielleicht hältst du dich erst mal an deine Sitzbachbern. Aber eigentlich ist es immer am besten auf seinen eigenen Instinkt zuhören und das zu machen, was sich für dich am besten anfühlt.“
Sacht lächelte ich auf die Bemerkung von Tyrus über die oft wechselnden Erzieher. Es war ein bisschen schwer zu unterscheiden, ob das Amüsement wirklich von mir entsprang oder ob es von Tyrus herrührte, aber da es eine Art Scherz war, die ich auch machen würde, machte das keinen großen Unterschied. Als er mir schließlich die Tipps gab, um die ich gebeten hatte, nahm ich mir die Zeit aufmerksam zuzuhören, statt auf das Hühnchen zu achten. Was er sagte machte ja durchaus Sinn. Allerdings wird es für mich sicher nicht so einfach mich daran zu gewöhnen zu einer festen Zeit Unterricht zu haben. Zwar hatte ich auf dem Dabhaidh-Anwesen auch feste Unterrichtsstunden gehabt, doch da war es nicht problematisch zu spät zu kommen. Dann wurde der Unterricht einfach ein wenig nach hinten verschoben. Manchmal wurde der Unterricht auch früher beendet oder für einen Tag ganz gestrichen, wenn unser Lehrer das für angebracht hielt. Mit meiner Entscheidung herzukommen hatte ich auf solch eine Flexibilität verzichtet. Du kannst keinen Rückzieher machen, Ciarán, erinnerte ich mich. "Vielen Dank.", entgegnete ich ehrlich und schaute kurz zu ihm auf. "Ich werde mir das gern zu Herzen nehmen." Gedanklich begann ich bereits mir für heute Abend und Morgen früh eine To-Do-Liste zu erstellen, damit nichts schief ging. Ganz oben stand meinen Wecker zu finden und direkt neben mein Bett zu stellen. "Ich hoffe, meine Lehrer werden so nett wie du."
Zufrieden stellte ich fest, dass Ciarán mir aufmerksam zuhörte und konnte mir gleich gut vorstellen, dass er wahrscheinlich ein sehr fleißiger Schüler sein würde. Wahrscheinlich gab es wirklich wenige Bewohner des Waisenhauses die Tipps für ihren ersten Schultag wollte, zu mindestens war er bisher der Erste gewesen, der mich danach gefragt hatte. Ich ging davon aus, dass die meisten so einen Tag einfach hinter sich haben wollten, ohne dabei zu sterben. Viele wollen einfach schnell aus der Schule raus und mit ihren Freunden abhängen oder was auch immer die Jugend von heute so machte. An ihren... ehm... Mobiltelefonen chillen. “ Mach dir am besten gar nicht so viele Gedanken, du wirst den Tag schon schaukeln.“ Mittlerweile war ich mit meinem Essen fast am Ende und auch der Speisesaal war nun so gut wie leer. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es auch schon bald wieder Zeit für das Abendbrot war. Womit hatte ich nur meinen ganzen Tag vertrödelt? In der heutigen Zeit schien es ganz normal zu sein einen Tag zu vergeuden, besonders Sonntage werde nicht mehr genutzt, nur weil, laut den Christen, Gott am siebten Tag eine Pause einlegte. Innerlich schüttelte ich meinen Kopf. Das Christentum war nicht die Religion, mit der ich groß geworden bin und somit konnte ich es überhaupt nicht verstehen, wie man einfach wertvolle Stunden davon ziehen lassen konnte, besonders, wenn das Wetter auch noch so gut war. Aber anscheinend, hatte ich mich doch zu gut, an das neue Jahrhundert gewöhnt, denn wichtige Sachen hatte ich heute nicht erledigt. Leise seufzte ich. Das musste ich eindeutig noch ändern. “Du scheinst ein sympathischer Junger zu sein, ich glaube, du wirst keine Probleme haben, schnell Freunde zu finden.“ Wieder lächelte ich ihn an und hoffte, dass er mir auch glaubte, denn ich meinte die Worte wirklich ernst. Ich hatte schon deutlich schrecklichere Jugendliche kennengelernt. “Ich muss mich leider aber auch schon wieder verabschieden, die Arbeit bleibt leider auch Sonntags nicht liegen.“ Ich stand von meinem Tisch auf und nahm meinen Teller in die Hand. “Und falls du doch Probleme haben solltest, kannst du jeder Zeit an meiner Zimmertür klopfen.“ Zum Abschied nickte ich ihm zu, dann ging ich vom Tisch weg, brachte meinen Teller zur Abgabe und verließ den Speisesaal.
Er beobachtete ihre Bewegungen wie sie sich ihre spitzen Elfenohren berührte. Es wirkte einen Moment intim. Er hatte solche Ohren sicherlich noch nie gesehen. Vielleicht etwas Elfisches? Seine Stirn schlug Falten und ihre sekündige Minute verstrich. Als sich ihre Augen wieder in seine bohrten, schien die Finsternis, nein der Ärgernis von den Zügen von Ira verschwunden zu sein. Doch ihre Bemerkung, die folgte, ließ einen Stich in sein Herz fahren. "Wie bitte?" Eine Augenbraue rutschte an die verkehrte Stelle, und in seinem Gesicht schien eine Erschrockenheit aufgetaucht zu sein. Er fühlte sich ertappt und hatte ein Gefühl in inneren seines Herzens, das auf Flucht und Angst hinwies. Sein Teller war schon eine Weile leer gefegt, auf Nachschlag hatte er keinen Hunger, nicht mal mit einem Bissen konnte er seine Verwirrung überbrücken. Woher wusste Ira also, was Marik beschäftigte? War es weibliche Intuition? Erschrocken über diese Erkenntnis, legte er Messer und Gabel fein säuberlich übereinander auf den Teller und nur das Klappern der anderen Besucher war zu hören. Es war wie eine Schweigeminute, welche nur für Marik bestimmt war. Seine Stirn kräuselte weiter. Woher wusste Ira in jenem Moment, das er an eine Andere dachte? War es ethisch falsch zwei unterschiedliche Frauen zu vergleichen und ihre Merkmale zu analysieren? Nachdem auch Semiramis ihren Teller geleert hatte, stellte er seinen auf ihren und sah sie an. Ihre Worte glitten aus ihren Munde und sie wirkte nicht mehr wie die durcheinander geratene Frau von eben. "Nun, es ist nur ein Mädchen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde ich sie eh nicht wieder sehen." Ein leichtes Schmunzeln lag auf seinen Lippen. Es erheiterte Ihn wenn er über diese Sky sprach. Ihre wilde Art, unbeschreiblich und ihre Aufmüpfigkeit war einer ihrer Charakterzüge. Dabei wollte er eigentlich nur diesem fremden Wesen helfen. Doch Marik winkte in jenem Moment ab. "Nun, ich wollte dir sicherlich nicht das Gefühl vermitteln, an eine Andere zu denken während wir hier saßen." Er stand auf, seine Haare fielen an ihren rechtmäßigen Platz und mit geschwinden Schritten brachte er das Geschirr in die Ablage ehe er wieder neben der Lehrerin trat. Er hielt ihr auffordernd die Hand hin. Sicherlich sah diese Szene eher aus, als würde er sie um einen Tanz bitten und doch war er einfach ein Gentlemen. Ein Beschützer. "Ich möchte dich gerne nach Hause begleiten. Die Sonne steht schon tief und eine hübsche Frau sollte nicht um diese Uhrzeit alleine nach Hause gehen." Sein Kopf legte er leicht zur Seite und seine roten Augen funkelten. Ein abendlicher Spaziergang wäre sicherlich das Richtige um das Abendessen und das Gesagte zu verdauen und vielleicht erfuhr der junge Runologielehrer noch ein paar Kleinigkeiten über seine neuen Schüler?
Sie kniff ihre AUgen misstrauisch zusammen. Hatte er das gerade eben wirklich gesagt? Er wird sie nie wieder sehen? Na, wenn Semiramis da nicht ein wenig nachhelfen konnte - dann wusste sie auch nicht. Sie mochte es gerne ein wenig Schabernack zu treiben, doch nach all ihren kleineren Anfällen ihm gegenüber musste es nicht sein. Dennoch war sie sich sicher, dass dieses Mädchen wohl auch zur Mannschaft der Schülerschaft gehörte und somit Marik wohl oder übel noch über den Weg laufen würde. Aber sind solche Beziehungen nicht verboten? Dunkel erinnert sie sich an eine Regelung die ihm Gesetzesbuch stand, aber der genaue Wortlaut war auch ihr Fremd in diesem Moment. So schnell wie er ging, so war er auch zurückgekehrt und hielt ihr bereits die Hand hin. Kurz blendete sich ein anderes Bild ein und für Semiramis stand dort nicht Marik, sondern ein völlig anderer Mann. Könnte es sein? Sie griff vorsichtig nach seiner Hand und empfing sofort seine Wärme. Welch Kontrast, dachte sie sich und erhob sich. Sie strich sich ihren Rock glatt und zog einmal mehr die Strümpfe zurecht. "Man sind die unbequem.", nörgelte sie und bemerkte gar nicht wie weit sie sich nach vorne gebeugt hatte. Nicht das man etwas sehen würde, dennoch war Vorsicht die Mutter der Porzelankiste. Mit einem Satz hob sie ihren Körper nach oben und strich sich am Hintern den Rock zurecht. Etwas rötlicher im Gesicht hatte sie bereits seine Aussage aus dem Kopf gestrichen. Sie nickte nur etwas benommen und beschämt zu gleich. "Ja, gehen wir.", sagte sie zusätzlich zu ihren wirren Nicken.
Lydia folgte Lucina ins Zimmer, was Lucina sehr freute, denn sie wusste nicht genau, ob Lydia ihren Plan mitmachen würde. Als die beiden im Zimmer waren, nahm Lydia eine kleine Tasche mit. Diese sah aus wie eine Tasche in welcher man sein Duschzeug aufbewahren konnte und das erinnerte Lucy daran, dass sie ihr Duschzeug auch schon einmal mitnehmen konnte, welche sie am Morgen schon bereit gestellt hatte. Als Lydia anschließend sagte, dass sie nach dem Duschen gerne nochmal in Zimmer gehen wollte, um sich umzuziehen, nickte Lulu zustimmend und sagte: „Ja. Ich muss mich auch noch umziehen“. Nachdem Lucina geantwortet hatte, fragte ihre Zimmermitbewohnerin, was sie denn auf die Party anziehen würde. Das war eine gute Frage, denn Lucina hatte noch gar keine richtige Idee. Sie hatte zwar ihre Altgasklamotten, aber so konnte sie nicht auf eine Party gehen. Sie überlegte kurz, was für Klamotten sie besaß. Lucy war nie die Person, die sich sehr schickte Klamotten kaufte, sie wusste auch nicht was genau ihr stehen würde, deswegen kaufte sie meisten nur normale Klamotte, welche nicht sehr ausgefallen waren. Doch wären sie darüber nachdachte fiel ihr ein, dass sie ein schönes rotes Kleid besaß, welches sie von Sophia geschenkt bekommen hatte. Lulu erinnerte sich noch an den Tag, als Sophia zu ihr kam und zu ihr sagte, dass sie dieses Kleid einmal anprobieren sollte. Sophia erzählte dabei, dass sie dieses Kleid gekauft hätte, aber es ihr nicht stand. Als Lucina das Kleid dann anprobierte, staunte ihre Freundin nicht schlecht und sagte, dass sie sehr schön in diesem Kleid aussah. Seitdem hatte Lulu das Kleid, aber sie hatte es bis jetzt noch nie zu einer Party angezogen. „Ich hab so ein rotes Kleid einmal geschenkt bekommen, aber ich hatte es bis jetzt noch nie irgendwo hin angezogen. Ich denke, dads es hier sehr gut anbieten könnte“, erklärte sie Lydia nach ihrer kleinen Reise in die Vergangenheit. Mit dem Duschzeug unterm Arm ging die Orangehaarie in Richtung Tür.„Können wir los?“, fragte sie Lydia und machte sich anschließend auf den Weg zum Speisesaal, bei welchem sie nun wusste wo dieser war. Im Speisesaal angekommen roch sie schon das warme Essen. Durch den Geruch fing ihr Magen an zu knurren. „Jetzt bin auch sehr hungrig“, sagte sie und ging zu der Theke Sie nahm sich ein Teller und und füllte diesen mit dem Gemüseeintopf, welcher heute auf dem Speiseplan stand. Sie wartete anschließend auf Lydia und fragte: „Wohin wollen wir uns setzen?“