25. Juni 2015, Morgens
mit @Tigre


Das Anrempeln tat dem Engländer wirklich leid. Es war keine Absicht, aber er hatte trotzdem ein sehr schlechtes Gewissen. Er hätte seine Konzentration besser auf seine Umgebung hier im Speisesaal richten sollen. Stattdessen war er Gedankenverloren und hatte das arme Mädchen einfach angerempelt. Sie kam auch kurzzeitig ins Wanken und Matthew machte sich schon bereit sie aufzufangen. Ihr Tablett würde er nicht auffangen können. Wahrscheinlich wäre die Sayaka sauer geworden, wenn das Tablett mit dem Inhalt auf den Boden gefallen wäre. Aber darum konnte sich der Rothaarige nicht auch noch kümmern. Doch zum Glück musste er sich gar nicht mehr darum kümmern, denn das Mädchen schaffte es die Balance zu halten und das Tablett sah den Boden auch nicht von nahem. „Woah“, entkam es dem Magier. Er war überrascht, dass sie doch noch sehr gut ihr Gleichgewicht halten konnte. Doch ihr Glas hatte es leider nicht geschafft und kippte in dem Augenblick noch um, auf ihren Teller. Ihren Unmut konnte Matt schon richtig spüren. Er wäre wahrscheinlich auch nicht gut gelaunt, wenn ihm so etwas so früh am Morgen passieren würde. Aber - gut für das Mädchen – hatte sich der Magier in etwa gemerkt, was sie auf ihrem Teller hatte. Dass es sich bei ihrem Getränk um Blut handelte, konnte man über das ganze Tablett sehen. „Es tut mir so leid. Das war wirklich keine Absicht… Ich war in Gedanken und…“, versuchte sich der Rothaarige nochmals zu erklären. Doch er wollte seinen Plan, den er zuvor bekommen hatte, nun unbedingt auch in die Tat umsetzen. „Es tut mir echt leid. Gib mir einfach dein Tablett und setz dich doch da hinten zu meinem Platz. Ich bring dir ein frisches Frühstück“, schlug er dem Mädchen vor und zeigte auf den Platz, an dem sein Essen auf ihn wartete.
Danach nahm er ihr einfach das blutverschmierte Tablett ab und gab diesen ab. Ein böser Blick kam von Sayaka. Matthew lächelte nur ein wenig entschuldigend und verschwand sofort wieder. Er wollte sich ja nicht auf eine Diskussion mit der alten Dame einlassen.
Nun holte er ein neues Tablett und Teller. Auf diesen lud er Pancakes und Waffeln auf. Ob sie Sirup darüber hatte, wusste der Rothaarige nicht. Deshalb gab er ein wenig Sirup in ein extriges Gefäß, mit dem es dann auch einfacher war, den Inhalt über das Frühstück zu schütten. Aber Früchte hatte er gesehen. Er suchte sich die Früchte heraus, die er auf dem Teller gesehen hatte und gab diese über die Waffeln und die Pancakes. War da nicht noch was? Hm… Der Engländer überlegte kurz und dann viel ihm auf, dass das Mädchen noch ein Joghurt auf dem Tablett hatte. Auch das nahm er sich noch schnell. Danach noch das entsprechende Besteck und ein neues Glas mit Blut. Anschließend machte er sich auf den Weg zu seinem Platz.

Dort angekommen, stellte er das Tablett vorsichtig auf dem Platz vor dem Mädchen ab. Danach setzte er sich auf seinen Platz. „Einen guten Appetit wünsche ich dir“, sagte er zu ihr und freute sich nun auf sein Müsli. Nachdem er sich einen Löffel genehmigt hatte, wandte er sich an das Mädchen. „Ich kenn dich gar nicht. Wie heißt du denn?“, fragte er das Mädchen danach noch. Immerhin musste er ja wissen, wen er da angerempelt hatte.

25.06.2015, Morgen
mit Niemandem

cf: Wohnheim | Obergeschoss | Westflügel | Zimmer 106

Der Weg zum Speisesaal erwies sich als wenig kompliziert. Vereinzelt hörte Cynthia beim Verlassen des Zimmers ein paar Türen, vernahm ein paar gedämpfte Stimmen, aber die passenden Gesichter fehlten in der Geräuschkulisse, um das verschwommene Bild in ihrem Kopf loszuwerden. Sie kannte ja zum Glück nicht jeden hier auf der Insel. Auch wenn man sich das nach drei Jahren vielleicht denken sollte. Sie hatte mehrmals schon den Moment gehabt, an denen sie sich fragte ob der Typ schon die ganze Zeit da war, oder in den letzten Tagen die Insel erst betreten hatte. Hing vielleicht auch damit zusammen, dass sie sich nie so genau mit anderen auseinandersetze. Aneinandergeraten kann man ja nicht wirklich als kennenlernen betiteln. Außer man legte es natürlich darauf an. Herauszufinden, wie viel wirklich hinter der großen Klappe steckte, konnte die Löwin innerlich doch als legitimes Mittel abtun. War nur nicht besonders verträglich, wenn man sich ein paar Freunde suchte. Nur selten resultierten Schlägereien in anschließenden Freundschaften. Ihr selbst war das einmal passiert, aber wie hoch standen die Chancen für ein weiteres Mal? In Fakt hatte sich Cynthia seit dem März dieses Jahres überhaupt nicht mehr mit irgendjemandem angelegt. Reichte ja auch erstmal, denn auch für sie war die Nacht alles andere als prickelnd gewesen.

Deswegen wurde es Zeit die negativen Gedanken mit etwas Essen wieder in ihre dunkle Ecke zu vertreiben. So selbstbewusst wie eh und je stolzierte die Löwin in den Speisesaal hinein, den Rest der Leute mit ihrer täglichen Portion Desinteresse bombardierend. Nicht ein aufmerksamer Blick machte die Runde, während ihre Füße zielstrebig zur Essensausgabe wanderten und ihren restlichen Körper dabei mitzogen. Deutlich aktiver wurde ihr Verhalten erst, als sie am Buffet angekommen war und das ganze Essen begutachtete. Ohne zu zögern landeten vier Brötchen, Erdbeermarmelade, Wurst, Kaffee, Waffeln, sowie ein Müsli auf ihrem Tablett. Allein beim Anblick war ihrem Magen schon zum knurren zumute, was natürlich nur ein Ausdruck seines eklatanten Bedürfnisses nach Nahrung war.
Voll beladen mit allerhand Sachen musste nun lediglich der Weg an einen abgeschiedenen Futterplatz angetreten werden. Erst jetzt kümmerten sich ihre gelben Augen um die anderen hier Anwesenden. Die bunten Frisuren nur grob überfliegend bemerkte sie keinen, mit dem sie sich auch nur annähernd ein gemeinsames Frühstück vorstellen konnte. Weswegen ihre Wahl auf den leeren Platz am Fenster fiel. Sich seinem Futter hinzugeben und nebenbei einen guten Ausblick haben schien praktisch ein Grundbedürfnis ihrer Instinkte zu sein. Plus: Es war ein ganzer Tisch nur für sie. Was konnte es Besseres geben? Mit einem sich vor Freude kringelnden Schweif und zuckenden Ohren ließ sie sich nur wenige Sekunden nach ihrer Entdeckung schon dort nieder. Ihr Rucksack wurde, um Besucher zu verhindern, klassisch auf dem Stuhl neben ihr positioniert. Der Duft, der von ihrer Nahrung ausging, schaffte es ganz klar ihre innersten Triebe zu stimulieren. Aber der eifrige Jäger genoss seine Beute. Egal, wie einfach er an sie herangekommen war. Die Geschwindigkeit der Vorbereitung war also von außen betrachtet eher gemütlicher Natur. Tatsächlich schaffte es Cynthia ihre Umgebung, trotz ihres empfindlichen Gehörs, großteilig auszublenden. Lediglich ab und an ließ sie ihre Blicke durch den Raum schweifen und betrachtete die Gesichter. War wirklich ganz schön voll hier …

25. Juni 2015, Morgens
mit @Matthew Mason

Die Überraschung des Rothaarigen das sie hier ihr Gleichgewicht halten konnte, bekam Tigre gar nicht mit, war sie doch genau mit diesem Vorgang beschäftigt gewesen. Im nächsten Augenblick überrollte der Magier sie allerdings förmlich und übernahm direkt die Kontrolle über die Situation, wobei er sich einige Male entschuldigte. So deutete er auf einen Platz am Fenster in der Nähe, wo bereits sein eigenes Tablett stand und wies ihr an sich dort zu setzen. Sie tat wie ihr gesagt wurde, während er ihr anscheinend ein neues Frühstück holen wollte und beäugte währenddessen unauffällig sein Tablett, auf welchem lediglich ein Müsli und ein Glas Orangensaft stand. Das ganze sah insofern bisher recht normal aus und auch der Junge selbst schien bisher recht normal zu sein. Dennoch war die Vampirin momentan immer noch recht angespannt, wer vermochte schon zu sagen wie eine Person auf dieser Insel war. Gab es hier so etwas wie Normalität überhaupt. Nun kurze Zeit später kam er wieder zurück, stellte ein Tablett vor ihre Nase, setzte sich und wünschte ihr einen guten Appetit. Im nächsten Moment wurde ihr klar, dass sie nun auf dieser Insel mit jemandem zusammen am Frühstückstisch aß und hoffte nun, dass dies eine schweigsame Mahlzeit sein würde. Aber natürlich war das Schicksal ihr nicht gnädig und der Rothaarige musste beginnen ein Gespräch zu führen. In diese Situation gedrängt verfiel sie in ihre übliche Verhaltensweise, welche daraus bestand zunächst innerliche Panik zu spüren und dann versuchen die Situation einfach zu überstehen und zu hoffen das die Person vor ihr nichts fieses machen würde und diese Unterhaltung gut ausging. "Ähm, es ist wirklich ok, du hättest mir kein Frühstück holen brauchen. Ich heiße Tigre.", antwortete sie ihm daher mit einem leichten Zittern in der Stimme und immer noch einer leicht rosanen Färbung im Gesicht. Als nächstes wandte sie den Kopf ab und wendete sich ihrem Frühstück zu, wobei sie zunächst das Glas mit Blut anschaute, es sich nahm und in einem großen, langen Schluck austrank. Sie schüttelte sich ein wenig, bevor sie auf den weniger wichtigen aber gut schmeckenden Teil schaute: Die Waffeln und Pancakes. "Dir auch einen guten Hunger.", besann sie sich gerade noch rechtzeitig auf ihre Manieren und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln, bevor sie schnell etwas Waffel und ein paar Erdbeeren auf eine Gabel packte und diese in den Mund nahm. "Wow!", entfuhr ihr es im nächsten Moment, als sie das leckere Frühstück schmeckte. Dies war definitiv besser als die meisten Dinge, welche sie in den letzten Wochen gegessen hatte. Im nächsten Moment wurde sie allerdings knallrot und blickte auf ihren Nachbarn. "Ähm, sorry. Tut mir leid.", entschuldigte sie sich bei ihm für ihren Ausruf.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Tigre


Das Mädchen reagierte genauso, wie es sich der Rothaarige erhofft hatte. Sie ging zu dem Tisch, den Matthew ihr vorher gezeigt hatte und setzte sich derweil. Eigentlich hatte er mit Widerstand gerechnet. Um ehrlich zu sein war er darüber recht überrascht. Saiyana wäre so oder so zu seinem Platz gegangen, aber die beiden waren ja auch in einer Art Beziehung, wenn man das so nennen konnte. Die Rothaarige und der Magier kannten sich ja nicht und dann kam so ein halbfremder an und gab ihr Anweisungen. Da hatte er wirklich mit mehr Gegenwehr gerechnet.
Als er dann den Teller und das gesamte Tablett für das Mädchen ausgetauscht hatte, war er froh, dass das Mädchen nicht mittlerweile schon den Tisch gewechselt hatte. Er hätte es verstanden, aber er war trotzdem froh, dass er nicht allein Frühstücken musste. Wahrscheinlich hätte er auch Saiyana eine SMS schreiben können, aber Matthew wollte sie nicht aufwecken, falls sie noch schlief.
Die Entschuldigungen von Matt nahm das Mädchen an. Sie stellte sich auch gleich anschließend mal vor. Tigre… Tigre… Hm… Da klingelte es bei dem Engländer nicht. Er kannte sie nicht. Wahrscheinlich war sie doch recht neu hier auf der Insel. „Hallo Tigre. Ich bin Matthew“, stellte er sich selbst anschließend vor und lächelte sie freundlich an. Danach fing der Rothaarige mit seinem Frühstück an. Es war eine tolle Sache gemeinsam zu essen. Das Frühstück war wie immer sehr lecker und das obwohl Sayaka ihn zuvor böse angesehen hatte. Vielleicht würde sie aber auch ab morgen einfach sehr unhöflich zu ihm werden, oder gerade ihn sehr im Blick haben. Der Magier würde sich in der Hinsicht einfach mal überraschen lassen. Auch Tigre schien das Essen doch recht gut zu schmecken. Matt fing an zu lachen. „Ja, unsere Sayaka macht sehr gutes Essen“, antwortete er dem Mädchen anschließend noch. Er gönnte sich noch einen Löffel von seinem Müsli, danach beugte er sich ein wenig nach vorne, um Tigre eine Art geheime Information zu flüstern. „Sayaka ist diejenige, die im Normalfall das Essen ausgibt. Sie ist eigentlich sehr freundlich, aber wenn sie einem auf dem Kicker hat, dann hat sie immer so einen bösen Blick. Vorher, als ich dich angerempelt hab, hat sie mich auch recht böse angeschaut. Wenn Blicke töten könnten…“, sagte er zu ihr. Das Flüstern war eigentlich keines. Er sagte es in voller Lautstärke, ohne es selbst zu merken. Das nach vorne gebeugt zu sein war dementsprechend eigentlich auch recht überflüssig. „Ob sie mich jetzt auf dem Kicker hat?“, stellte Matthew sich selbst eher die Frage als Tigre. Er setzte sich wieder normal hin und nahm sich nochmals einen Löffel mit Müsli. Während er aß, sah er wieder zu der alten Dame und sah, dass sie ihn ziemlich böse ansah. Also hatte sie ihn nun wahrscheinlich doch auf dem Kicker. Ein kleines Zucken durchfuhr seinen Körper. Was das für die Zukunft genau bedeuten würde, wusste er nicht. Vielleicht würde er in Zukunft weniger zu essen bekommen, oder schlimmer, gar keinen Zutritt mehr zum Speisesaal bekommen. Der Rothaarige wusste es nicht, aber wenn es sein musste, würde er sich bei ihr sicherlich entschuldigen.

Luana [Früher Morgen, 25.06.2015]
mit @Tylor

Noch immer ihren Kaffee schlürfend, hörte sie Tylor zu. Natürlich zählte das Beobachten zu einer geheimen Leidenschaft ihrerseits. Und damit war sie gewiss nicht alleine. Allerdings gehörte zu einer erfolgreichen Beobachtung, dass man es unauffällig tat uns sich nicht dabei erwischen ließ. Ihr Zwillingsbruder musste in dieser Hinsicht noch ein wenig lernen. Oder es war ihm schlichtweg einfach egal, wenn er beim Starren erwischt wurde. »Um mich geht es gerade nicht.«, gab sie ebenfalls grinsend zurück, nachdem sie die Kaffeetasse auf den Tisch abgestellt hatte. Vorerst war es genug mit der braunen Flüssigkeit, immerhin lagen noch allerlei Köstlichkeiten auf ihrem Teller, die ebenfalls gewürdigt werden wollten. Nicht nur Tylor hatte zu einem Croissant gegriffen auch Luana hatte ein solches Hörnchen auf ihrem Tablett liegen. Aber bald schon, würde es in ihrem Magen verschwunden sein und was passte besser zu einem Croissant als Marillenmarmelade? Richtig, nichts. Daher dippte sie ihr Blätterteiggebäck in die Marmelade und biss herzhaft ein Ende ab. Kauend blickten ihre meerblauen Irden weiterhin auf ihren Zwilling. Es war einfach noch immer unfassbar, dass Tylor jetzt ebenfalls hier war. Eine Vorwarnung von ihren Eltern wäre wirklich wünschenswert gewesen, aber das hätte ja den Überraschungseffekt versaut. Und die Überraschung war wirklich gelungen. Zwar anders als erwartet. »Manchmal gibt es eben Tage, da bin ich eben früher wach. Wecker sei Dank.«, antwortete sie ihm wahrheitsgemäß. Dass es dazu 6 Wecker benötigte, wusste er ganz bestimmt. »Was machst du schon hier?«, stellte sie ihm die Gegenfrage, während sie weiterhin ihr Croissant verspeiste. Die Früchte auf ihrem Tablett kamen ganz zum Schluss dran. Vorher gab es noch ein wenig Müsli mit Joghurt. Da schieden sich ebenfalls die Geister. Müsli mit Milch oder Müsli mit Joghurt oder nur Müsli. Nur Müsli war das Essen von Psychopathen. So zumindest sah es die Langhaarige und von dieser Meinung ließ sie sich nicht abbringen. Außer die Bezahlung stimmte. Ihr Croissant war mittlerweile aufgegessen und so griff die Rosahaarige abermals zu ihrem Kaffee. Herrlich. Nicht so herrlich war Tylors Kommentar. Genervt verdrehte die Nixe ihre Augen. Gegen ihr Schicksal konnte sie sich eben nicht wehren und so war ihr Zwilling ebenfalls in ihrer Klasse gelandet. »Weißt du eigentlich, was das Lustige daran ist?«, stellte sie ihm eine rhetorische Frage, ohne auch nur die Antwort abzuwarten, die garantiert folgen würde, wenn sie ihm die Möglichkeit dazu gab. »Keine Ahnung wie gut du die Leute schon kennst. Aber es gibt noch ein Mädchen in der Klasse die Johnson heißt. Wir haben uns alle in einer Klasse versammelt oder zusammengerottet. Zur allgemeinen Verwirrung natürlich.«, sprach die Meerjungfrau und musterte ihren Bruder. Es war wirklich ein ungewöhnlicher Zufall, dass hatte Luana bereits bei Lydia gedacht. Aber jetzt war noch ein Johnson dazu gekommen. Aber wie hieß es so schön? - Alle guten Dinge sind Drei. »Verstehst du dich eigentlich mit deinen Mitbewohnern?«, gab sie Tylor ihre Überlegung bekannt. Das wollte sie ihn schon mehrmals fragen. Wobei sie noch gar nicht darauf geachtet hatte, mit wem er eigentlich im Zimmer war. Sollte sie bei Gelegenheit mal eruieren, wenn er nicht von selbst mit der Sprache rausrückte.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Matthew Mason

Der Rothaarige begann direkt ebenfalls zu Essen und danach förmlich in einen Redeschwall zu verfallen.
Er erklärte ihr das die Frau, welche das Essen machte Sayaka hieß und das Frühstück immer so lecker sei."Das Essen ist wirklich gut. Auch wenn ich auf das hier" ,sie deutete auf das leere Glas, "wirklich verzichten könnte.
Anscheinend war er besorgt darüber, das diese ihn nun nicht mehr mögen würde bzw. ihn nun im Auge haben würde. Hatte so etwas auf dieser Insel überhaupt Konsequenzen? Die Frau sah nicht so aus, als würde sie in das Essen von jemandem spucken, weil er diesen nicht leiden könnte, aber was wusste sie schon? Die Insel war nun einmal merkwürdig. Dennoch war Matthew noch die normalste Person, die sie getroffen hatte. Zwar war diese Geselligkeit, die er hier an den Tag legte, nicht wirklich ihr bevorzugter Menschenschlag, aber er war normal. Daher entspannte sie sich erst einmal ein klein wenig, mit der Frau die sie beobachtete würde er ihr sicher nichts tun und versuchte ein wenig auf die Konversation einzugehen. "Kannst du es ihr verübeln? Sie gibt sich bestimmt immer viel Mühe, wenn sie das Frühstück herrichtet und viel Arbeit ist es bestimmt auch. Aber ich bin sicher in ein paar Tagen hat sie den Vorfall wieder vergessen." Sie beendete ihre erste Waffel und widmete sich prompt den Pancakes, wobei sie darauf achtete mit jedem Bissen auch ein wenig von den frischen Früchten mit in den Mund zu nehmen. Die Säure der Frucht schaffte es immer wieder ziemlich gut, den metallischen Geschmack des Blutes zu verscheuchen, daher aß sie meistens irgendwelche Früchte zum Frühstück. Normalerweise natürlich nicht mit so unglaublich süßen Dingen wie Pancakes und Waffeln, sondern eher als Obstsalat, aber nach gestern war dies genau das was sie gebrauchen könnte. Sie sah Matthew an und war sich immer noch nicht wirklich sicher ob dieser Junge doch in ihrer Klasse war oder nicht. "Ähm, tut mir leid wenn ich das nicht fragen darf, aber in welcher Klasse bist du denn?", fragte sie daher unsicher und eigentlich auch nur um nicht zu unhöflich zu sein. So konnte sie vielleicht mehr über ihn herausfinden und ob er nicht doch ein Werwolf oder ähnliches war und gemieden werden musste.

25. Juni 2015, Morgen
mit @Luana

Es erstaunte ihn eher wenig, dass Luana abstritt selber zu dem Volk der Beobachter und kleinen Stalker zu gehören, aber er brauchte ihre verbale Zustimmung nicht, er kannte sie zwischenzeitlich gut genug. Er liess ihre Aussage unkommentiert und während sie sich nun ihren Köstlichkeiten widmete, begann auch Tylor sein Tablett zu leeren. Sein eigenes Croissant war in höchster Geschwindigkeit verdrückt und auch das Müsli, welches er selbst zubereitet hatte, verschwand bald in seinem Magen. Schüler hier mussten definitiv nicht hungern, die Auswahl am Buffet glich dem aus einem Hotel. Der Rosahaarige schaute währenddessen mit einem Lächeln zu, wie seine Schwester ihre Marmelade auf das Croissant strich und sich über das Frühstück freute. Es war einfach ein zufriedenstellender Anblick zu wissen, dass sie nicht jeden Tag leiden musste und dass es ihr hier auch ohne ihn tatsächlich ziemlich gut ging. "Ich brauche lustigerweise immer seltener einen Wecker. Früher war ich noch wie du mit deinen gefühlt dreissig Weckern, aber das scheint sich irgendwie zu legen, keine Ahnung warum", meinte er dann und zuckte mit den Schultern. Er wusste es wirklich nicht, aber seit er sich von Zuhause losgelöst hatte, war das Aufstehen weniger ein Problem als früher. "Wer weiss, vielleicht macht sich meine innere Uhr einfach Sorgen, dass du Unfug anstellst, deshalb rüttelt sie mich wach", fuhr er grinsend fort, als er das letzte Objekt auf seinem Tablar - den Orangensaft - in sich leerte und dann in eine ruhende Position stellte.

Beinahe hätte er verdrängt, dass sie nicht nur zum Spass hier sind, sondern auch effektiv Präsenzunterricht ablegen sollten. Die ersten drei Schultage waren für Tylor eher wenig besonders gewesen, er war kein Liebhaber von Unterricht, er gab sich einfach so viel Mühe wie es eben brauchte für einen guten Abschluss. Luana setzte zwischenzeitlich an und stellte ihm eine rhetorische Frage, die sie wenige Sekunden später bereits beantwortete und Tylor erklärte, dass sie noch eine dritte Person mit dem Namen Johnson in ihrer Klasse hätten. Es war schon ein guter Zufall, dass er mit seiner Schwester in den gleichen Raum geschmissen wurde, aber anscheinend kamen hier alle mit dem gleichen Namen zusammen? "Schande, die hat sich nicht einmal vorgestellt. Welche von denen war das? Wir müssen unbedingt zusehen, dass wir damit ein paar Lehrer verwirren können - oder sonst irgendwer. Die Welt ist echt zu klein." Das könnte unter Umständen tatsächlich noch lustig werden. In diesem Moment realisierte Tylor, dass er sich nicht besonders viel Mühe gemacht hatte, die Leute nach ihren Namen zu fragen. Auch Leute, die in seinem Zimmer sind, hatte er bisher eher wenig gesehen und sie daher noch nicht gut kennenlernen können, er musste definitiv noch ein paar Dinge nachholen. Trotzdem versuchte er dies Luana gegenüber nicht anmerken zu lassen und antwortete ruhig mit: "Scheinen okay zu sein. Negativ aufgefallen ist noch keiner." Er würde sie zu einem späteren Zeitpunkt updaten, wie seine Zimmergenossen so waren, wenn er wenigstens von allen den Namen kannte und wusste, was sie hier so trieben. Er realisierte nicht wirklich, dass Luana gleichzeitig darauf abzielte, dass er ihr Namen nannte, es zog einfach an seinem Kopf vorbei. Wahrscheinlich würde sie bald nachfragen und dann hätte er ein Problem, denn einen seiner vermeintlich drei Zimmergenossen hatte er noch nicht einmal gesehen. "Deine sind auch okay?", gab er dann die Gegenfrage um das Gespräch aufrecht zu erhalten. Wenn Luana alles schön fertig gegessen hatte, würde sich zeigen, ob sie noch weiterhin Zeit zum plaudern hatten oder ob es schon ans Eingemachte gehen würde.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Tigre


Das Essen schmeckte Tigre und dies freute natürlich auch den Magier sehr. Immerhin gab es hier auch Schüler, die sehr wählerisch waren, was das Essen anbelangte. Aber zum Glück war Tigre nicht so eine Person. Nein, sie konnte das Essen und deren Qualität wertschätzen. Aber bei ihren nächsten Worten runzelte Matthew ein wenig seine Stirn. „Wieso denn das? Du bist doch ein Vampir oder?“, fragte er nochmals nach. Jetzt war sich der Rothaarige unsicher. Er wusste nicht, wieso das Mädchen das Blut eigentlich nicht trinken wollte. Immerhin war es etwas Lebensnotwendiges für sie. Jedenfalls, wenn sie wirklich ein Vampir war.
Das schlechte Gewissen von Matthew verstärkte sich ziemlich schnell, nachdem Tigre ihm eine Antwort lieferte, mit der er nicht gerechnet hatte. Trotzdem gab sie ihm am Schluss noch einen Funken Hoffnung. Sicher war er sich da nicht, zumal er da auch schon einige Geschichten aus der Vergangenheit gehört hatte. Aber es war die Vergangenheit. Es könnte jetzt genauso gut anders aussehen. Jedoch war sich der Magier immer noch nicht sicher, weshalb das schlechte Gewissen einfach nicht wegging. „Ich weiß nicht. Es war ja ein Unfall, aber so wie sie mich vorher angesehen hat, wirkt es doch eher so, als ob ich bei ihr auf der Abschussliste stehe“, antwortete er ihr. Aber mittlerweile war ihm das nicht so wichtig mehr, denn sein Frühstück war ihm eindeutig viel wichtiger, als weiterhin über die alte Dame nachzudenken. Wenn sie Rache nehmen wollen würde, dann würde es ihr der Engländer sicherlich nicht böse nehmen. „Naja, egal. Reden wir lieber über etwas anderes. Was sind so deine Hobbies?“, fragte er Tigre anschließend und versuchte dadurch das Thema endgültig zu ändern.
Das Müsli des Rothaarigen neigte sich langsam schon dem Ende zu, als dann Tigre ihm eine Frage stellte. „Wieso solltest du das nicht fragen dürfen? Ist doch eine ganz normale Frage“, antwortete er ihr zuerst einmal und war ein wenig überrascht darüber, dass sie überhaupt nur den Gedanken hatte, dass sie das eventuell nicht fragen dürfte. „Aber ich bin in der Sternenklasse. In welcher Klasse bist du?“, fragte er sie anschließend die Frage noch zurück, ehe er sich wieder seinem Müsli zuwendete und gespannt auf ihre Antwort wartete.

Luana [Früher Morgen, 25.06.2015]
mit @Tylor

Sollte sie sich für ihren Zwilling freuen, dass er keinen Wecker brauchte? Tylor wollte sie ganz gewiss nur aufziehen, was die 30 Wecker auch andeuteten. Sie stand dazu. Luana brauchte eben mehr Zeit zum Wach werden. Eine übermäßige Frühaufsteherin war sie noch nie gewesen. Warum auch? Jede Minute mit ihrem Bett war eine kostbare Minute. Dass ihr Bruder allerdings die Frechheit besaß und sie bezichtigte Unfug anzustellen, war doch wohl unerhört. »Entschuldigung?! Hab noch nie in meinem Leben Unfug angestellt. Du brauchst nicht von dir auf andere schließen.«, zickte sie ihren Zwillingsbruder an und besah den jungen Mann, über ihren Kaffeebecher hinweg, mit zu Schlitzen verengten Augen. Tylor schaffte es einfach immer wieder die Nixe auf die Palme zu bringen. Das war leider eines seiner liebsten Hobbies. Zugeben würde es die Langhaarige niemals, aber in der Zeit alleine auf der Insel, hatte sie diese Sticheleien schon ein wenig vermisst. Jemand der sie nicht gut kannte, würde sicher denken hier eine ganz andere Person vor sich zu haben. Normalerweise war die Rosahaarige nicht so sehr auf Krawall gebürstet. Aber ihr Bruder erforderte härtere Bandagen. Trotzdem ließ sie das Thema vorerst fallen und schlürfte weiterhin ihre braune Flüssigkeit.

Die Neuigkeit über die dritte Johnson nahm er ganz gut auf. Es war sowieso nicht zu ändern. Allerdings bezweifelte Luana, dass man für allgemeine Verwirrung sorgen konnte. Dafür war die Haarfarbe nicht rosa genug. »Lydia ist die Schwarzhaarige mit den weißen Strähnen und der Heterochromie. Insofern du ihr bereits in die Augen geschaut hast.«, ließ die Langhaarige verlauten. Ob er damit schon genug anfangen konnte, war fraglich. »Sie hat Wolfsohren und Schweif.«, fügte sie daher noch hinzu. Damit musste selbst er etwas anfangen können. So blind konnte ihr Zwilling nicht sein. Allerdings wurde sie schon oft genug eines besseren belehrt.
Was seine Zimmergenossen anbelangte, hielt er sich ziemlich kurz. Ein wissendes Grinsen konnte sie sich nicht verkneifen, fragte jedoch nicht weiter nach. Tylor musste vermutlich noch ein wenig mehr Zeit mit ihnen verbringen, um mehr über seine Zimmerbewohner - wie Namen, Alter, Rasse und Eigenheiten - sagen zu können. »Meine Mädels sind schon in Ordnung. Sind ein bunt gemischter Haufen.«, war ihre Antwort. Was ihre neue Zimmerbewohnerin anbelangte, konnte sie noch nicht wirklich viel dazu sagen. Bislang war die Langhaarige nur zum Schlafen im Zimmer gewesen und hatte mit dem Neuzugang sichtlich wenig zu tun. Aber das kam sicher noch. Ob gewollt oder nicht.
Ihr Müsli war während ihrer Unterhaltung ebenfalls in ihrem Magen verschwunden und jetzt konnte sich die Langhaarige ihren Früchten widmen. »Willst du auch?«, und damit deutete sie mit ihrem Finger auf das Obst. Ein paar Obststücke trat sie ihrem Bruder gerne ab, wenn er denn überhaupt wollte. Natürlich konnte er sich auch selbst welche holen, aber so wie sie ihn kannte, war das zu viel Aufwand. Konnte sie ihm auch nicht verübeln. Mittlerweise war der Speisesaal noch immer gleich voll oder leer. Wie man wollte. Entweder ließen die Meisten heute das Essen ausfallen oder kamen erst später. War ihr auch recht.

25. Juni 2015, Morgens
mit @Matthew Mason

Der Magier musste seinen Finger natürlich direkt in die Wunde legen und fragte gleich nach, wieso sie als Vampir das Blut nicht mögen würde. Sie wusste daher erst einmal nicht wie sie antworten sollte und mampfte diplomatisch etwas mehr von ihrem Teller. "Du hast Recht, aber ich hab mir das nicht ausgesucht, weißt du? Und muss man immer jedem Stereotyp entsprechen?", hauchte sie schließlich kaum hörbar und wendete ihren Blick von ihrem Frühstück ab. Sie fand Matthew war bisher nett genug gewesen, das sie antworten konnte, allerdings wollte sie dieses Thema auch nicht weiter vertiefen.
Dennoch schien der Rothaarige wirklich in Ordnung zu sein und tatsächlich wenigstens halbwegs daran interessiert zu sein mehr über sie zu erfahren. Oder aber er fühlte sich in der Pflicht, da er ihr Essen ungenießbar gemacht hatte. Auf jeden Fall war er bisher so ziemlich die normalste Person, welche sie auf dieser Insel bisher getroffen hatte. Und nun fragte er nach ihren Hobbys? Das war ihr bisher auf jeden Fall noch nicht passiert, bisher waren die meisten Wesen auf der Insel eher darum bemüht so beeindruckend oder beängstigend wie möglich zu wirken, aber der Rothaarige fragte sie stattdessen allen ernstes nach Hobbys. Siebrachte ein schwaches Lächeln zustande. "Weißt du, das ist die normalste Frage die ich seitdem ich hier angekommen habe gehört habe. Nun zuallererst mache ich Leichtathletik. Ansonsten bin ich gerne alleine in der Natur. Obwohl gestern jemand was von Werwölfen erzählt hat. , sie erschauderte. Wenn das was Serah gesagt hatte stimmen sollte, war es ganz sicher keine Idee länger draußen zu bleiben oder aber gar zu weit vom Haus wegzugehen. Schließlich bestätigte er allerdings noch ihren Verdacht, dass sie in einer Klasse waren, hatte sie aber selbstverständlich noch nicht wirklich wahrgenommen. "Nunja, in der Sternenklasse. Aber nun erzähl mal etwas über dich, ich rede nicht gerne so viel. ", versuchte sie daher das Gespräch von ihrer eigenen Person fortzulocken, bevor sie ihren Joghurt öffnete und einen Löffel nahm.