Ein kleiner aber feiner Teich befindet sich inmitten des Waldes, welcher vor allem in Zeiten wie diesen sehr beliebt ist: Immer mehr Leute borgen sich Eisschuhe am Weihnachtsmarkt in der Stadt aus, um ein paar Runden über das Eis des Teiches zu drehen. Eine abwechslungsreiche Beschäftigung - denn wie oft hat man auf Isola wohl die Möglichkeit, sich auf einem Teich fortzubewegen?
Die junge Lady sprach mir nach - wie reizend! Doch sie schien nicht besonders viel Hoffnung darin zu haben, dass ich ihre Sorgen vertreiben könnte. Schade eigentlich, doch sie hat in so fern Recht damit, dass ich in meiner erwachsenen Form als Gentlemen eine Dame besser ihren Schmerz vergessen lassen könnte. Doch das wäre wohl kaum angebracht. Schämen sollte ich mich. Ich schüttelte Lächelnd meinen Kopf als sie sich bei mir entschuldigte. "Nicht doch!" Eine Dame sollte sich für nichts entschuldigen! Es sind die Männer, die den Fehler machen, solch perfekten Geschöpfen nicht gerecht zu werden! "Ohhh~ Eve~" stieß ich in kindlicher Begeisterung aus, als sie mir ihren namen nannte. Wahrlich ein schöner Klang! "Wie "Christmas Eve"!" ich kicherte kindlich um meine Sympathie gegenüber dieses hübschen Namens zu unterstreichen. Nun wurde ich nach meinen Namen gefragt. Als wäre er es wert, von solch einer jungen Schönheit ausgesprochen zu werden. Doch Kinder denken über so etwas nicht nach - sofern sie überhaupt denken. "Noro- ...nenn mich Noro!" Ich hätte zu gern ihre zierliche Hand geküsst, doch als Kind tut man so etwas nicht. Sprösslingen wie mir sollte nicht bewusst sein, wie wertvoll Rohdiamanten wie Eve sind. Daher schüttelte ich ihre Hand bloß. Nicht zu fest, damit ich ihrer zierlichen Erscheinung keinen Schaden zufüge! "Dann los, es wird bald Nacht!" meinte ich dann eher ungestüm und lief ein paar Schritte vor, während ich auf die Sternenpracht über uns deutete, die weitaus unspektakulärer erscheint als Eve selbst.
Zärtlich schüttelte er meine Hand nach meiner Vorstellung. Es war ein seltsames Gefühl und ich schaute erst einmal ein wenig überrascht. Auch wie er meinen Namen im Nachhinein wiederholte. Ich würde Lügen wenn ich mich nicht geschmeichelt fühlen würde. Es war mal ein Erfahrung der ganz anderen Art. "Ja.", gab ich auf seine ziemlich schöne Verbindung des anstehenden Ereignisses von mir. "Wie "Christmas Eve"., wiederholte ich es noch einmal und lachte dabei. Trotz meines noch relativ Erwachsenen Geistes fand ich es unglaublich süß von ihm. Solche Namensvergleiche habe ich noch von niemandem bekommen. Jetzt nannte er mir auch seinen Namen. Na gut, er sagte mir wie ich ihn nennen könnte. Dennoch hörte es sich wie ein richtiger Name an. Deswegen ging ich davon aus das es sein wirklicher Name war. "Nett dich kennen zu lernen Noro. Du hast ebenfalls einen schönen Namen, auch wenn ich dir keinen Vergleich darauf anbieten kann", sagte ich und ließ seine Hand wieder los. Ich fragte mich ob ich gerade nicht ein wenig zu erwachsen gewirkt hatte. Mehr Zeit hatte ich allerdings auch nicht um großartig darüber nachzudenken. Mit den Worten "Dann los, es wird bald Nacht!" preschte er nämlich plötzlich ein paar Schritte vor und schaute dabei in den Himmel. Am Anfang blieb ich verdutzt stehen. Mit einer solch schnellen Reaktion hatte ich nicht gerechnet. "Ja, beeilen wir uns besser.", stimmte ich ihm zu nachdem ich mich wieder gesammelt hatte und folgte ihm sogleich in dieselbe Richtung. Auf dem Weg folgte ich seiner Blickrichtung in den Sternenhimmel. Es sah wirklich schön aus. Auf keinster Weise vergleichbar mit den Winternächten in England.
Natsuki runzelte leicht die Stirn und zog den Arm etwas nach hinten, als Takumi ihre Hand tatsächlich annahm und sie als Hilfe benutze, um aufzustehen. "Nein, ich brauche sie nicht.", murmelte sie, bevor sie sich wieder zu ihm zurück drehte, ein leichter Rotstich auf ihren Wangen zu sehen. Sie beugte sich vor und zog dem Jungen die Mütze aus der Hand. Genauso wie er es vorher getan hatte, stülpte sie diese über seine Haare und betrachtete mit einem leichten Lächeln ihr 'Werk'. Doch dann fiel ihr auf, dass es immer dunkler wurde. Kein einziges Orange war mehr am Himmel, lediglich Schwärze und Sterne, die ihnen entgegen leuchteten. "Ich glaube, wir sollten gehen." Es zog Natsukis Laune runter, als sie erkannte, dass der Spaß und die Freude für heute beendet war, denn sie heute keine Lust auf Probleme mit den Erziehern, weder noch Takumi selbst Probleme zu bringen, weil sie egoistisch war und ihn zum bleiben zwang. Sie schüttelte leicht den Kopf und schaute ihm in die Augen. Zögernd beugte sie sich vor und legte die Arme um seinen Nacken, zog ihn etwas näher an sich. "Danke für den Abend.", hauchte sie in sein Ohr und konnte ein Strahlen in ihren Augen nicht unterdrücken. Sie beugte den Kopf ein wenig nach hinten und gab ihm einen kaum bemerkbaren Kuss auf die Seitealias Wange, was ihre Wangen zu einem Konkurrenzkampf mit ihren eigenen Haaren trieb. Als sie sich wieder komplett zurückzog wagte sie es nicht, Takumi anzuschauen, weshalb sie sich einfach von ihm wegbewegte und auf den Rand des Teiches zusteuerte. Nachdem die Schülerin mit Mühe die Eisfläche verlassen hatte und durch den Schnee gestapft war, sich wieder auf den Stein gesetzt und die Schlittschuhe ausgezogen hatte, schlüpfte sie rasch in ihre Stiefel. Sie umfasste die Schlittschuhe und drückte sie gegen ihren Mantel. "Bis morgen, Takumi.", lächelte sie und schaute noch einmal zu ihm, bevor sie schnellen Schrittes auf das Waisenhaus und somit ihr Zimmer zuging.
Es verwunderte den Jungen doch ein wenig, als sie zunächst behauptete, sie bräuchte die Mütze nicht mehr, sie ihm jedoch im nächsten Moment wieder aus der Hand nahm. Schließlich hätte Takumi ja nicht ahnen können, dass sie ihm die Mütze über seinen eigenen Kopf ziehen würde. "So so, keine Stimmungsschwankungen..., das hat sie bei unserer ersten Bewegung auch gesagt", dachte er daher, allerdings bevor sie letztere Aktion durchführte. Bei dem Gedanken an ihr erstes Treffen, damals vor vier Monaten, musste der Magier schmunzeln. Das Kämpchen, welches sie sich am Schoolpool geleistet hatten war schon witzig gewesen, aber auch sehr interessant. Erst ihre Worte konnten ihn wieder in die Realität zurückholen, sodass auch er seinen Blick für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde gen Himmel richtete, seinen Kopf dabei jedoch so hielt, dass er im nächsten Augenblick wieder Kontakt zwischen ihren und seinen Augen herstellen konnte. Doch bevor er seinen Blick wieder von dem strahlenden Himmelszelt abwenden konnte, spürte er, wie sich ihre Arme auf seinem Nacken fanden, ihr Kopf auf seiner rechten Schulter. Völlig überrumpelt von diesem Umarmungsszenario hätte er es fast verpeilt, seine Arme um ihren Rücken zu legen, aber nur fast! In dieser einen Sekunde wünschte Takumi sich, dass die Zeit stehen bleiben würde. Klar er hätte das durch seine eigenen Skills beeinflussen können, aber das wäre nicht richtig gewesen. "Da gibt's nicht zu danken", flüsterte er ebenfalls, auch wenn sich sein Mund nicht direkt neben ihrem Ohr fand. In dem Moment, indem sie mit ihren Lippen seine roten Wangen berührte, zuckte er leicht und ihm wurde trotz der Eiseskälte ganz warm. Als sie die Umarmung löste und sich von ihm entfernte, um ihre Treter zu wechseln und anschließend im Wald zu verschwinden, stand der Blauhaarige mit leicht geknickten X-Beinen auf der Eisfläche und schaute ihr dabei zu, hätte dabei fast sein Gleichgewicht verloren und sich zum dritten Mal heute verletzt, sofern es nicht nach 24:00 war, was es ja auch nicht war. Dabei hätte er ihren Kuss gerne erwiedert, auch webn ihr ebenfalls nur einen aif die Wange anbieten könne doch sie war einfach zu schnell gegangen. "Bis Morgen...", murmelte er gerade so, dass sie es noch hören würde, war mit seinen Gedanken jedoch schon ganz woanders. "Warum hat sie das gerade gemacht? ...sollte sie etwa...? Quatsch, wie paradox von mir!", sagte sich der Schüler selbst, trotz der Tatsache, dass es stimmte. Die nervigen Blicke der Leute um ihn herum ignorierend, machte er sich ebenfalls auf den Weg in sein warmes, gemütliches, weiches, kuscheliges...,diese Liste schien endlos, jedenfalls in sein Bett zu springen und sich den morgigen Tag schon auszumalen.
