Ein kleiner aber feiner Teich befindet sich inmitten des Waldes, welcher vor allem in Zeiten wie diesen sehr beliebt ist: Immer mehr Leute borgen sich Eisschuhe am Weihnachtsmarkt in der Stadt aus, um ein paar Runden über das Eis des Teiches zu drehen. Eine abwechslungsreiche Beschäftigung - denn wie oft hat man auf Isola wohl die Möglichkeit, sich auf einem Teich fortzubewegen?
Wie ich erwartet hatte war sie wieder einmal zu falschen Schlüssen gelangt, sie dachte anscheinend das ich sie wegen irgendetwas anderem so genervt angesprochen hatte. Aber dem war eben nicht so, also nahm ich eine Hand und schnipste mit einem Finger an ihre Stirn. Schatz mach dir keine Gedanken ich mag es nur nicht einkaufen zu gehen das ist alles Damit sollte sie klar kommen und das sollte sie auch verstehen, mir war dennoch klar das sie eben empfindlich war.Was eigentlich wenn ich nachdachte normal war bevor man seine erste Beziehung gehabt hatte, aber nun fragte ich mich auch langsam wie viel sie überhaupt über Beziehungen und ähnliche dinge wusste. Dennoch war das hier der falsche Ort für so etwas, wir mussten das unter uns besprechen und dann würde sie möglicherweise auch offener reden können. Zumindest war das meine Hoffnung, aber man konnte es eben nicht wissen und ich wollte es auch nicht vor all den Leuten hier herausfinden. Denn das wäre für sie sicherlich ein wenig zu peinlich und ich als ihr freund konnte das wohl auch nicht zulassen. Ich musste für sie da sein und sie beschützen, das war der Sinn meines Lebens für den Moment. Wo sollen wir zuerst hingehen mein Schatz?
Saiyana lächelte schwach und wusste nicht genau, ob er es wirklich so meinte, oder er wirklich genervt war. Sie überlegte und schaute dann wieder zu Cain. Ich muss auch noch ein Wichtel Geschenk kaufen, wollen wir auf dem Weihnachtsmarkt gehen? Fragte sie und dachte an die ganzen Menschenmassen und bekam eine Gänsehaut. Das würde sicherlich wieder schmerzhaft werden, doch leider konnte sie daran nichts ändern und sich davon fernhalten würde sie trotzdem nicht. Sie nahm schüchtern Cains Hand und verschränkte ihre Finger in seine und natürlich wurde sie dabei wieder rot, doch sie lächelte. Was würde es wohl geben, wenn er wissen wollte, wie sie weitermachen sollen? Sie hätte absolut keine Ahnung davon und sie wusste ja auch gar nichts über Beziehungen… Wirklich nichts! Vielleicht würde sich Cain dann von ihr abwenden? Sie hatte Angst vor solchen Gesprächen und wenn es auch nur irgendwie ging würde sie immer versuchen solchen Gesprächen auszuweichen. Egal wie. Es war ihr peinlich und unangenehm mit 17 noch keine Erfahrung bei sowas zu haben. Vielleicht sollte sie Cain auch noch vorwarnen, dass sie überhaupt kein Alkohol vertrug? Sie überlegte sich schon, ob sie überhaupt einen Glühwein vertragen würde? Wahrscheinlich nicht, aber das würde Cain dann ja sicher merken.
Sie schlug vor auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, nur das ich dort eben das Geschenk das ich wollte nicht bekommen würde. Hmm ich wollte aber erst einmal in den Supermarkt, danach können wir ja zum Weihnachtsmarkt. Es war schon seltsam all diese unnützen Überlegungen, wir würden das alles schon irgendwie hinbekommen.Nachdem ich mich ein wenig selbst verwirrt hatte mit all dem denken um Saya wurde ich wieder ein wenig gefasster und blickte mich um. Es waren nach wie vor ziemlich viele Leute hier, genauso wie auf dem Weihnachtsmarkt und das fand ich dennoch relativ seltsam.Ich hatte diesen Schnee erst vor einigen Wochen heraufbeschworen, dennoch hatten sie sich so schnell daran gewöhnt und waren sogar glücklich darüber.Die Menschheit war doch ein seltsames Völkchen, ich hatte solch eine Anpassung zwar oft genug erlebt aber ich hatte auch oft genug bemerkt das sich Menschen an manche dinge nicht wirklich anpassen konnten.In diesem Fall hätten sie sich eigentlich nicht anpassen sollen bzw. sie hätten es nicht können sollen da auf dieser Insel normalerweise subtropische Temperaturen und nun herrschten hier Temperaturen die mich an die Tundra erinnerten.Dennoch hatten sie sich angepasst, ich fragte mich wie sie das getan hatten und ob das Beisammensein von übernatürlichen Wesen, welche hier sicherlich genug vertreten waren der Auslöser dafür sein konnte.Während ich überlegte blickte ich in den Himmel über uns und bemerkte das der Schneefall wohl nicht mehr nachlassen würde, zumindest nicht in nächster Zeit.
Saiyana nickte lächelnd. Ja okay gerne. Sie sah wie Cain sich ein wenig umsah und dann tat sie das gleiche und es waren wirklich viele da, die sich über die Kälte und Abwechslung gefreut hatten. Ihr selber war es ein wenig zu kalt und das merkte sie auch sofort, als sie zu weit von Cain weg stand. Sie zitterte und ihre Zähne klapperten ein wenig, so stellte sich so nah wie möglich an Cain. Ein wenig sah es für außenstehende sicherlich so aus, als würde sie ihn wegschubsen wollen, doch das wollte sie natürlich nicht. Sie freute sich etwas mit Cain machen zu können und sie wollte solangsam auch keine Zeit mehr verlieren. Komm schon. Sagte sie leicht kichernd und zog ihn dann hinter sich her. Sicherlich hatte er es nicht erwartet, aber daran sollte er sich gewöhnen. Saiyana war immer für Überraschungen gut, gerade jetzt wo sie ihm vertrauen konnte und sie sich länger kannten.
Saya hatte zugestimmt somit musste ich lediglich noch überlegen wie wir am besten dorthin gehen konnten.Ich kannte mich mittlerweile ziemlich gut hier aus und dennoch teleportierte ich mich normalerweise und achtete deshalb kaum auf den weg.Aber in diesem Fall wollte ich nicht Teleportieren, da ich so mit Saya Händchen halten konnte. Außerdem hatte sie sich ein wenig von mir weggestellt als ich nachgedacht hatte, es störte mich dann schon ein wenig aber ich versuchte nicht mich darüber aufzuregen. Es hatte eben keinen Sinn und dann fing sie an zu hetzen, keine Ahnung wieso aber sie wollte das wir uns beeilen und ich folgte ihr einfach und nahm ihre Hand in die meinige.Sie zog mich schon ein wenig mit sich und ich blickte sie einfach nur ein wenig lächelnd an, in der Hoffnung das sie den weg kannte.
Mit gesenktem Blick und den Händen tief in meiner Jackentasche vergraben ging ich einfach drauf los. Von meiner ursprünglichen Fröhlichkeit war nicht mehr viel übrig. Es konnte doch nicht sein das mir so ein Mist genau jetzt passiert. Das konnte einfach nicht so sein. Ich weiß ja das ich generell tollpatschig war, aber SO tollpatschig nun auch nicht mehr. Meine Güte. Aber dieser Gedankengang half mir im Moment nicht sehr weiter wie ich feststellen musste. Jetzt blieb ich stehen. Auf dem See waren alle möglichen Leute. Alle liefen Schlittschuh oder standen, wie ich, am Rand und schauten denen zu die es taten. Ich selbst schaute mir nun auch die Menge genauer an die auf dem zugefrorenen See ihren Spaß hatte. Es brachte zumindest mein Lächeln zurück, änderte aber nichts an der aktuellen misslichen Lage in der ich mich befand. Als ich dann jedoch ein Kind sah wie es sich mit den Schlittschuhen komplett hinlegte, konnte ich nicht anders. Ich musste einfach lachen. Es sah so zum Schreien komisch aus wie er sich nach einem gefühlten ewigen Streit mit der Schwerkraft letzten Endes doch geschlagen geben musste und dann mit einem sehr unzufriedenen Gesicht auf dem Eis lag. Eigentlich war ich ja nicht so der Typ für Schadenfreude, aber dieses Mal ging es einfach mit mir durch. Nur dumm das mich dadurch ein paar Leute die neben mir standen blöd anguckten. Sofort war ich wieder still und packte meine Hände in die Hosentasche und vergrub mein Gesicht im Schal. "Entschuldigung.", murmelte ich nur in die Richtung der Personen und machte mich weiter auf den Weg. Immer weiter am See entlang. Auf einer Bank ließ ich mich Schließlich fallen und ließ meinen Kopf im Schal vergraben. Aufgrund des Rocks den ich nur gefunden hatte war mir trotz der langen Kniestrümpfe untenrum etwas kalt. Aber das kümmerte mich ziemlich wenig. Ich musste meinen Zustand loswerden. So schnell wie möglich.
Die Kalte Luft streifte mein Gesicht und mir lief ein kalter Schauer den Rücken runter, ja das war Winter. Das beste an dem Wetter war für mich ja die so frische Luft. Aber all das weiß war auch sehr toll. Meine Hände hatte ich in den Taschen, da sie mittlerweile von der ganzen Kälte rot waren, vielleicht hätte ich an diesem Tag doch besser Handschuhe mitnehmen sollen. Mein letzter Tag als es Schnee fiel, als ich noch nicht hier war, war schön gewesen. Und jetzt ist es hier auch sehr schön. ich sah zum gefrorenen See, der auch schön aussah. Manche wussten es nicht, aber der Winter ist nicht nur kalt, sondern auch sehr schön. Eis und Schnee haben etwas schönes, was viele Leute wissen, aber nicht alle. Viele Leute fuhren auf dem Eis herum oder standen so wie ich einfach hier rum und sahen sich das alles an. Ich rückte kurz meinen Schal zurück und dachte kurz daran wie ich meinem besten Freund damals versuchte hatte Schlittschuh fahren beizubringen. Er kann es bis heute nicht, er muss es ja auch nicht können. Ich seufzte kurz und sah dann in dem Himmel von den leichte Schneeflocken runter fielen. Nachdem ich hier etwas war ging ich dann doch wieder..
Man konnte schon die Menschen und Wesen dieser Insel von weitem hören. Ich brauchte dem Weg nicht mal zu folgen, die Stimmen und Geräusche führten mich eh schon zum See. Ich ging mit meinen Schlittschuhen bis zum Rand des Sees hinunter und bekam letztendlich doch Bammel, als ich sah, wie sich ein kleiner Junge direkt vor mir auf die Nase legte. Ich schluckte. Soll ich es wirklich wagen? Schließlich war ich seit ca. 100 Jahren nicht mehr auf dem Eis. Instinktiv wich ich ein paar Schritte zurück. Da komme ich lieber in der Nacht wieder, anstatt mich hier vor allen Leuten zu blamieren. Ein enttäuschtes Seufzen entglitt mir. Mein feiger Rückzug an sich, war schon eine Blamage für sich. Ich hoffte nur, dass mich hier niemand gesehen hat, den ich kenne. Ich drehte mich um und wollte gerade wieder gehen, da fiel mir ein Mädchen ins Auge, welches einer meiner neuen Kollegen verdächtig ähnlich sah. Tatsächlich, Miss Lunatique! Hat sie etwa eine kleinere Schwester? Ich würde gerne mit ihr reden, doch würde es nicht seltsam rüberkommen, wenn ein erwachsener Mann sich neben ein Mädchen irgendwo im Nirgendwo auf die Bank setzt und sie anplauscht? Im Schutze des Gestrüppes verwandelte ich mich kurzerhand. Jetzt seh ich genauso aus wie vorher nur etwa 292 Jahre jünger. Das einzige, was mich jetzt noch verraten könnte, sind die viel zu großen Schlittschuhe, die ich bei mir trage. Ich näherte mich dem Mädchen auf der Bank. "Hallo!" Trällerte ich kindlich und kletterte mit etwas Mühe auf die Bank. "Gehst du nicht Schlittschuhlaufen?" fragte ich sie dann. Doofe Frage. Ihr schien sogar etwas zu kalt zu sein, um hier draußen rumzulaufen, doch irgendwie musste ich ja ein Gespräch anfangen. Ich lächelte sie goldig an.
Immer noch versteckte ich meinen Kopf so gut es ging in meinem Schal. Mein Kopf glühte, weil ich mir gerade jeden nur erdenklichen Weg ausdachte um meinen Zustand wieder zu beseitigen. Das Einzige was ich davon allerdings bekam war ein leichter Anflug von Kopfschmerzen. Ich war gerade echt überfordert und fühlte mich irgendwie fremd in meinem eigenen Körper. Gerade viel mir eine neue schwachsinnige Idee ein, da vernahm ich ein "Hallo" direkt vor mir. Gut, es war etwas seitlich von mir. Dennoch konnte man es als vorne betrachten. Mit überraschtem Blick sah ich dem, wohl etwas kleinen, Jungen zu wie er sich mühselig auf die Bank hob und nun direkt neben mir saß. "Hallo.", erwiderte ich seine Begrüßung. Schon ein wenig seltsam das sich ausgerechnet jetzt jemand neben mich setzte, da sich doch sowieso keiner traute auf dieser Bank Platz zu nehmen. Mal abgesehen davon erinnerte mich der Junge stark an jemanden den ich kannte, doch ich hatte im Moment absolut keine Ahnung woher. Ich war einfach zu durcheinander. "Nein, ich bin nicht zum Schlittschuhlaufen hier.", verneinte ich seine Frage und schüttelte dazu ablehnend den Kopf, bevor ich mein Gesicht wieder in den Schal steckte. "Ich bin hier weil ich auf andere Gedanken kommen musste, aber es scheint nicht so wirklich zu funktionieren", sagte ich und versuchte dabei zu lächeln wie ich es immer tat, jedoch schlug das angesichts meiner aktuellen Situation in der ich mich befand, fehl. Es war einfach nicht so natürlich und ansteckend wie sonst auch. Je länger ich ihn anschaute, desto mehr und mehr kam er mir bekannt vor. "Sag mal, hab ich dich hier schon irgendwo mal gesehen?", fragte ich dann schließlich aus reiner Neugier. Er sah ja wirklich niedlich aus, das muss ich schon sagen. Die Art von Kind, bei der man gar nicht aufhören konnte das Haar zu wuscheln. Allein dieser, doch relativ lustiger Gedanke brachte mich doch wieder ein wenig zum Lachen. Es änderte nichts an der misslichen Lage in der ich mich befand, aber es half mir ein bisschen mich davon abzulenken.
Eine traurige junge Lady also. Als Mann ist es meine Pflicht, sie aufzuheitern, was könnte ich also für sie tun? "Du willst auf andere Gedanken kommen?" wiederholte ich und lächelte dann. "Lass uns rodeln gehen! Oder auf den Weihnachtsmarkt! Da vergisst du bestimmt deine Sorgen schneller!" Ich versuchte wie ein Kleinkind zu denken und irgendwie gelang es mir auch. Doch würde sie sich darauf einlassen? Sie fragte mich ob sie mich nicht schon mal irgendwo gesehen hätte und ich schüttelte den Kopf. "Also hier noch nie." Ich lachte kindlich und sprang dann auf. Natürlich kam sie mir ebenfalls bekannt vor, aber wenn sie wirklich Miss Lunatique sein sollte, wäre es vielleicht besser, wenn sie nicht direkt weißt, dass wir seit 5 Monaten zusammen arbeiten. Schließlich ist Miss Lunatique eine sehr attraktive Frau und es wäre doch schade, wenn sie nur an Arbeit denkt sobald sie mir ins Gesicht sieht. "Wie heißt du?" fragte ich sie dann, als ich mich direkt vor sie gestellt hatte.
