Brav, vielleicht war das nicht unbedingt das richtige Wort, aber ein besseres war ihr nicht eingefallen, warum es nun nicht auch dabei belassen? »Bin ich doch immer!« entgegnete sie noch grinsend, ehe sie den Wassertropfen bemerkt hatte...und sich etwas änderte. Calleigh konnte nicht genau sagen was, fest stand, dass Kurya schwieg und sie selbst auch nichts mehr zu sagen wusste. Dass der Blonde da aufstand, um ihren Worten Folge zu leisten war wahrscheinlich das logischste, damit dass er ihr die Fernbedienung zuwarf hatte sie allerdings nicht gerechnet. Folglich fing sie sie auch nicht auf, sodass sie auf dem Bett landete. Von ihrer jetzigen Lage aus konnte sie den Fernseher ohnehin nicht sehen, hörte nur irgendwelche Stimmen und betrachtete die Bedienung auf dem Bett. Sie konnte sich nicht erklären warum sie den Tropfen nicht gelassen hatte wo er gewesen war, ebenso wenig warum sie diese Nacht hier hatte schlafen wollen. Als dann aber Kuryas Stimme aus dem Bad zu ihr herüber kam, erwachte sie aus ihren Gedanken und nahm die Fernbedienung letztlich auch in die Hand - um sich wieder aufzurichten und sogleich auf den Tasten herum zu drücken. »Bin noch am gucken.« rief sie ihm zurück, was nun auch keine Lüge mehr war. Es liefen Filme die sie nicht kannte, Nachrichten die sie nicht interessierten. Im Grunde brauchte sie im Augenblick nur ein Bett zum schlafen. Aber warum sich die Möglichkeit entgehen lassen, das Programm auszusuchen? So schaltete sie Kanal für Kanal durch, bis sie irgendwann bei einem Film stehen blieb, den sie zwar kannte, aber nicht unbedingt schlecht fand. Viel von übrig war allerdings nicht mehr - bald würde er zu Ende sein. »Avatar läuft.« sagte sie dann zu Kurya, wieder lauter, weil sie immer noch glaubte er sei im Bad - ob das stimmte konnte sie allerdings nicht mit Sicherheit sagen, nur wollte sie sich nicht umdrehen, um nachzuschauen. Lieber legte sie sich wieder auf die Seite, dieses Mal so, dass sie den Fernseher im Blick hatte.
Gelangweilt stand der Dämon nur im Bad seines kleinen Zimmers und trocknete sich mit dem Handtuch die Haare. Einen Föhn würde er nun bestimmt nicht mehr benutzen, so wichtig war es da ja nun auch nicht. Während er also vor dem Spiegel stand, ein Handtuch um die Schultern hängen hatte und mit der Zahnbürste im Mund sich noch die Zähne putzte schaltete die Blondine auf seinem Bett durch das Fernsehprogramm. Zwar konnte er nichts sehen, aber die Lautstärke der Flimmerkiste reichte aus um ihm ein gutes Bild geben zu können. Nachrichten über irgend welche Krisen, Filme die noch schlimmer waren zu dieser Uhrzeit und von der Inhaltsreichen Werbung ganz zu schweigen. Nach einigen Minuten kam dann Kurya - mit getrockneten Haaren und geputzten Zähnen - aus dem Badezimmer und legte sich wieder auf das Bett. "Ich sehs.", war bloß der neutrale Kommentar des Blonden. Wie oft lief dieser Film eigentlich in letzter Zeit? Hatte er den nicht auch noch gestern gesehen gehabt? Konnte gut sein, dass das nun die Wiederholung war. Schwach gähnte er nur, hielt er sich noch die Hand vor den Mund während er auf die Uhr sah. Es war schon wieder so spät, ja? Und dann durfte er sich am nächsten Tag schon wieder die Schule antun?
Offensichtlich war Kurya längst wieder da gewesen, als sie ihm mitgeteilt hatte, was der Fernseher zeigte, aber das störte sie nicht. Sie drehte sich auch nicht zu ihm um, sondern blieb liegen, ohne sich groß zu rühren. Sie war müde und erschöpft und hatte eigentlich zu nichts mehr wirklich Lust. Sie betrachtet die Bilder im Fernseher, schloss aber irgendwann die Augen, noch bevor der Film zu Ende war. Mit Kurya reden...wollte sie eigentlich auch nicht mehr, denn erstens fiel ihr nichts gescheites mehr ein und zweitens war sie nicht hier, um ihm auf die Nerven zu gehen. Er wollte sicher auch seine Ruhe, was sie durchaus verstehen konnte. »Gute Nacht.« sagte sie aber noch zu ihm. Beinahe würde sie einschlafen...aber eben nur beinahe. Ihr ging durch den Kopf, was mit ihrer Schwester war, sie dachte darüber nach, dass ihre Mutter bereits wieder betrunken gewesen war und kam dann gedanklich zu dem Haus, das vielleicht bald ihr gehörte. Sie hatte das Geld ihrer Mutter gestohlen - und damit auch irgendwie ihrer Schwester. Obwohl sie alle Gefühle immer in sich verschloss, war es nicht so, dass sie sich nicht schuldig fühlte. Sie hasste ihre Mutter. Ihre Schwester aber liebte sie. Sie öffnete ihre Augen wieder und starrte die Wand an. Kurya würde davon gar nichts mitbekommen. Vielleicht war er sogar schon eingeschlafen...sie selbst brauchte lange, um endlich in ihren Träumen zu versinken.
Mit den Armen hinter dem Kopf lag der blonde Dämon in seinem Bett und betrachtete halbherzig die Flimmerkiste. Er kannte den Film schon, da musste er ihn nicht noch einmal sehen. Jedenfalls jetzt. Außerdem war er doch recht müde wenn er ehrlich war. Es wäre also wirklich das beste, wenn er nun einfach schlafen gehen würde. Calleigh schien es ja ebenfalls so zu sehen, kam von ihr noch ein Gute Nacht. "Nacht.", war bloß seine leise Antwort darauf. Wenn sie schlafen wollte, wäre es wohl das beste wenn er nun auch schlafen gehen würde...
OUT: Am nächsten Morgen (Gegenwart)
Leise tönte der Radiowecker auf dem Nachttisch immer weiter von sich, verkündete irgend eine Wettervorhersage das heutige Wecker bevor wieder Musik eingespielt wurde. Immer lauter und lauter wurde der kleine, graue Kasten. Solange, bis Kurya mit der Hand nach dem Stummschalter tastete und ihn nach längerem suchen auch endlich fand. Müde öffnete der Dämon die Augen, sah kurz zur Decke bis sein Blick zu dem Rücken von Calleigh wanderte. "Aufstehen Schlafmütze." Ohne große Rücksichtnahme brummte der Blonde nur diese Worte während er langsam durch das Zimmer schlürfte. Mit einem schnellen Zug waren die Vorhänge der Fenster auf gezogen und eine menge Sonnenlicht strahlte auch schon in das Zimmer herein. Aufstehen liebe Calleigh. "Raus aus den Federn. Wenn du noch duschen und frühstücken willst müssen wir uns beeilen. Immerhin bist du noch bandagiert." Ein freches Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Dämons während er zu ihr herunter sah. Sie wollte ja unbedingt hier schlafen..
Sie wusste nicht einmal, wann sie eigentlich eingeschlafen war, doch es hatte sehr lange gedauerte. Die Gedanken waren gerast, doch dann als sie endlich so müde war, in Schlaf zu versinken, hatten ihre Gedanken sie auch dann nicht in Ruhe gelassen. Sie hatte geträumt und war mitten in der Nacht Schweißgebadet wieder aufgewacht. Ihr Herz raste und stumm waren Tränen über ihre Wangen gelaufen, doch irgendwann war sie selbst dann wieder eingeschlafen...und nun würde sie erneut jäh aus ihrem Schlaf geweckt. Dieses Mal war es kein Albtraum, sondern ein schriller Ton, gefolgt von einer Stimme und Musik, die irgendwann ausgeschaltet wurde. Calleigh war längst wach, trotzdem waren ihre Augen geschlossen, weil sie eigentlich nicht wach sein wollte und so war sie fast wieder eingeschlafen, als sie Kuryas Stimme hören konnte. Zunächst ignorierte sie sie einfach. Darin war sie geübt, denn auf die Weckversuche ihrer Mutter war sie auch nie angesprungen. Doch als er auch noch durch das Zimmer ging und die Vorhänge öffnete, kurz bevor er sie erneut zu wecken versuchte, schlug sie doch die Augen auf, mit der Gewissheit, dass sie vermutlich nicht unbedingt toll aussah. »Jaja, ich dich auch.« sagte sie, beinahe grummelnd, doch eigentlich recht freundlich, was man vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte. Sie hatte es sich ja ausgesucht hier zu übernachten. Vermutlich war das immer noch besser als in ihrem eigenen Zimmer zu schlafen. Und heute war ein großer Tag! Heute würde sie erfahren, ob sie das Haus bekommen würde oder nicht. Also richtete sie sich tatsächlich relativ zeitnah auf und sah - müde - zu Kurya hoch. »Guten Morgen!« begrüßte sie ihn dann, legte ein eher schiefes, nicht ganz ehrlich gemeintes Lächeln auf und erhob sich schließlich vom Bett - nach wie vor mit Schmerzen am Rücken, die jedoch nicht mehr so stark waren wie am Abend zuvor. »Wenn du mir schon anbietest, die Dusche zu benutzen, sei doch so freundlich und mach den Verband ab, damit ich deinem Angebot nachgehen kann.« sagte sie fast ein wenig zu übertrieben freundlich, es war sogar etwas sarkastisches darin zu vernehmen, was sich Calleigh selbst nicht erklären konnte. Entweder war es, weil sie eigentlich keine Lust hatte, dass Kurya den Verbandswechsel übernahm, sie aber glaubte, dass es schmerzfreier ablaufen würde, wenn er sich der Aufgabe zuwandte oder es war, weil die letzte Nacht einfach scheiße gewesen war, sie das aber unter keinen Umständen publik machen wollte. Der Grund war letztlich auch egal - sie war übertrieben freundlich und beinahe schon fröhlich, vermutlich viel zu sehr, als dass irgendjemand es ihr abnehmen würde.
Das grinsen des Dämons blieb ungeschlagen in seinem Gesicht als er die unausgeschlafene Calleigh hörte, sie ihn wohl fast schon wieder verfluchen wollte. Aber das sie nun so geweckt wurde, hatte sie sich selbst zuzuschreiben! Sie hatte unbedingt hier bei ihm schlafen wollen, da durfte sie sich nicht auch noch über seinen Weckservice aufregen. Aber dann auf einmal richtete sie sich fast schon Blitzschnell auf und grinste ihn nur breit an. Hatte er etwas komisches gesagt? "So gut gelaunt kenn ich dich ja gar nicht. Hatten wir die Nacht guten Sex von dem ich nichts mehr weiß?", witzelte der Blonde ein wenig provokant. Ja, er fing heute schon so früh am Morgen damit an! Einerseits schien sie ihm wirklich übertrieben freundlich und fröhlich als das da was nicht stimmen konnte und andererseits..sie war hier. Irgend jemand musste ihn ja bei Laune halten. "Wie du wünscht." Langsam ging Kurya um das Bett herum und trat auf das Mädchen zu. Sie wollte also nun das er sie aus dem Verband befreite, ja? Nun gut. Schnell hatte er ihren Rücken zu sich gedreht und ihr das Shirt ausgezogen. Vorsichtig öffnete er den Knoten mit dem der Verband zusammen gehalten wurde. Langsam wickelte er die einzelnen Bandagen von ihrem Körper, versuchte er - wie gestern Abend auch schon - unnötige Berührungen ihres Oberkörpers bei diesem Unterfangen zu vermeiden. Das er ein oder zweimal mit der Hand dann doch ihre Brüste streifte war dann doch leider nicht zu vermeiden gewesen. Nach einigen Minuten hatte er dann ihren Oberkörper komplett von dem Verband befreit, sah er sich die Kratzer erneut an. Immerhin hatten sie schon einmal aufgehört zu bluten, aber von Wundheilung sah man noch nicht viel. "Dann viel Spaß im feuchten Nass. Duschen kannst du ja bestimmt alleine." Ein wenig frech schob der junge Dämon die Blondine in Richtung des Badezimmers, konnte er es sich nicht verkneifen ihr einmal schwach in den Hintern zu kneifen. Spätestens jetzt müsste diese übertrieben gute Laune doch wohl vorbei sein!
Und er fing schon wieder damit an. Kaum hatte sie einen Tag mit seinen Sticheleien überstanden, da ging es auch schon weiter. Gut, sie hätte nicht hier sein müssen, war es aber nun, weshalb sie wohl damit klarkommen musste. »Das bezweifle ich ganz stark.« gab sie ihm nur als Antwort, immer noch freundlich, brachte aber etwas ähnliches wie ein verächtliches Schnaufen heraus, nicht besonders laut und auch nicht unbedingt böse klingend, es brachte nur zum Ausdruck, dass es ganz und gar unmöglich war, dass die beiden miteinander geschlafen hatten. Was er natürlich auch wusste. Also konnte zum nächsten übergegangen werden - dem Verband, der nun entfernt werden musste. Natürlich war Calleigh, wie auch am Abend zuvor, nicht begeistert davon, nur zeigte sie es dieses Mal nicht einmal ein klein wenig. Sie hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen, auch wenn sie am liebsten jedes Mal, wenn er ihre Brust berührte, seine Hand wegschlagen wollte - was sie jedoch nicht tat. Sie hielt weiter an ihrer fröhlichen - gespielten - Laune fest, von der sie hoffte, sie noch eine Weile durchziehen zu können. Nach einigen Minuten war der Verband dann entfernt und ihr Arm verdeckte zumindest einen Teil ihrer Brüste, als sie zu ihrer Tasche griff und letztlich von Kurya ins Bad geschoben wurde - nicht ohne den Versuch, sie ein weiteres Mal zu ärgern. »Bis gleich.« sagte sie dazu jedoch nur, nach wie vor freundlich, jedoch ohne ein Grinsen im Gesicht, höchstens mit dem Anflug eines Lächelns, bevor sie die Badezimmertür abschloss und auch jenes gänzlich erstarb. Die falsche Fassade fiel, ebenso wie ihre Tasche, die nun auf dem Boden landete. Daraus holte sie sich, was sie brauchte, ging jedoch erst einmal zum Spiegel, um zumindest einen kleinen Blick auf die Verletzung werfen zu können. Alles war nicht zu sehen, doch es genügte, um in ihr den Wunsch aufkommen zu lassen, es nicht gesehen zu haben. Wie soll das denn spurlos verschwinden...? dachte sie verzweifelt und konnte bereits jetzt in Tränen ausbrechen. Es sah furchtbar aus! Sie wandte sich vom Spiegel ab und zog sich auch den Rest ihrer Kleidung aus, ehe sie unter die Dusche ging und das Wasser anmachte, welches ihr sofort in sehr kalten Temperaturen den Körper hinunter floss. Sie hatte gehofft, dass es nicht schmerzen würde, doch sobald das Wasser über ihre Wunde rann, fing es an zu brennen und sie schlug mit der flachen Hand gegen die Duschwand, während sie sich jegliche Schreie unterdrückte. Sie stöhnte nicht einmal. Doch während sie ihren Körper einseifte und ihre Haare wusch, fingen langsam Tränen an, ihren Weg ins freie zu finden. Unter dem vielen Wasser wohl nicht zu erkennen, doch Calleigh wusste, dass sie da waren. Ihre beinahe schon zu übertriebene Fröhlichkeit war nur dazu da gewesen, um zu verdecken wie sie sich wirklich fühlte. Sie war nicht nur müde, sondern auch wütend, vor allem aber hatte sie seit vergangener Nacht noch mehr Angst um ihre Schwester als zuvor - obgleich es nur ein Traum gewesen war. Schon als sie fertig war mit der eigentlichen Dusche - die Verletzung hatte sie nicht mit Duschgel gewaschen, trotzdem war es nicht zu vermeiden gewesen, dass Shampoo hinein geraten war, was die Sache noch schlimmer gemacht hatte - hockte sie sich auf den Boden und schlug die Hände vor ihre Augen, während von oben das kalte Wasser auf sie herab fiel. Das Brennen in ihrem Rücken bekam sie kaum noch mit. Leise weinend saß sie eine Weile dort, bis sie sich letztlich doch erhob, denn sie war schließlich nicht allein, dies war nicht ihre Dusche und Kurya fragte sich sicher bereits, was sie so lange hier drinnen machte. Vermutlich gab er gleich wieder irgendeinen Spruch von sich, den niemand gebrauchen konnte. Sie stellte das Wasser ab, griff zu ihrem Badetuch und trocknete sich damit ab, um sich gleich darauf Unterwäsche und einen Teil der Schuluniform anzog - ihren Oberkörper musste sie dabei ja leider unbedeckt lassen. Mit einem kleineren Handtuch trocknete sie zumindest ein wenig ihre Haare, der Rest musste später folgen, bevor sie sich die Zähne putzte und neu schminkte. Dann betrachtete sie sich noch einmal im Spiegel. Dass sie geweint hatte sah man ihr nicht an und als sie lächelte, glaubte selbst sie, dass es echt sein könnte. Sie verwandelte es in ein ebenso glaubhaftes Grinsen, nahm sich ihre Tasche und verdeckte mit dem kleinen Handtuch ihre Brüste, als sie wieder ins Zimmer trat. »Dann kannst du ja nun wieder zur Tat schreiten.« Was sie damit meinte lag wohl auf der Hand. Dass sie es weniger amüsant fand als sie es in Augenblick zeigte, konnte Kurya sich vielleicht denken, jedoch nicht erkennen.
Grinsend sah der Dämon nur mit verschränkten Armen der Blondine hinterher während sie ihr Hinterteil in sein Badezimmer bewegte, die Tür abschloss und kurz darauf auch sogleich schon die Dusche aufdrehte. Und was machte er nun? Bis zum Schulbeginn war es noch etwas Zeit und da er am Abend geduscht hatte, und weil die beiden die Nacht keinen guten - oder schlechten - Sex gehabt hatten, konnte er sich das morgendliche Duschen auch sparen. Folglich musste er sich bloß anziehen, die Zähne putzen und konnte dann auch schon Frühstücken gehen. Kurz sah der Blonde zu der Tür des Badezimmers. Das Wasser rieselte schon ganz schön lange herab und er glaubte eben auch einen dumpfen Schlag gehört zu haben. Ob er nachfragen sollte? Ein Gedanke, welchen der Dämon schnell wieder verwarf. Selbst wenn Caleigh ein unglaubliches Talent dafür besaß, sich in Schwierigkeiten zu bringen, so war sie doch eine erwachsene Person. Sollte der Dickkopf ernste Probleme haben, würde sie ihn bestimmt rufen. Von daher ging der Dämon zu seinem Schrank und legte sich schon einmal seine Schuluniform heraus. Anziehen jedoch, nein. Noch wäre es nicht dafür Zeit sie komplett anzuziehen, jedenfalls nicht bei dem was er noch Calleigh antun musste.. Seine Boxershorts wechselte er schon einmal, zog sich die Hose der Uniform an und schlüpfte in das Hemd, welches er jedoch noch nicht zuknöpfte. Und nur kurz nachdem er dies getan hatte, öffnete sich die Tür und "Barbie" kam genauso freudestrahlend wie eben - und nun frisch geduscht und geschminkt - heraus. "Erstmal muss ich noch was erledigen." Mit einem grinsen im Gesicht war der Blonde an ihr vorbei zum Badezimmer gelaufen, kramte er anscheinend im Schrank über dem Waschbecken. "Leg dich schon mal ins Bett auf den Bauch." Ob sie mit seinem kleinen Befehl einverstanden war, konnte er nicht sehen. Er bezweifelte es zwar stark, aber auch davon bekam er nichts mit. Als er nach ein paar Minuten wieder aus dem Badezimmer trat, eine kleine Holzbox in seiner Hand, da lag sein Gast wirklich mit dem Bauch auf dem Bett. Auch noch genau so, dass sie nicht zu ihm sehen konnte. Schwach grinste der Dämon nur wieder als er sich neben sie auf das Bett setzte, die Box - ungesehen von ihr öffnete - und seine Finger in diese schmierige, klare Mixtur tunkte. "Das könnte nun etwas brennen. Und kalt sein. Und schmerzen. Und womöglich auch jucken." Direkt nachdem er diese winzige Warnung ausgesprochen hatte, schmierte er eine ganze Ladung von dieser Gelartigen Salbe auf das linke Schulterblatt der Blondine. Genau dorthin, wo eine ihrer Wunden war.
Er musste noch etwas erledigen, was dieses etwas war konnte Calleigh nicht sagen, doch so hatte sie noch ein wenig Zeit, ehe es wieder losging. Sie ließ die Tasche wieder auf den Boden fallen und setzte sich auf sein Bett, ließ ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen und seufzte innerlich. Sie konnte nur hoffen, dass ihr heute niemand quer kam. Vom Badezimmer aus wurde ihr zugerufen, dass sie sich schon einmal auf den Bauch legen sollte, was Calleigh sogar ohne große Wiederworte tat. Im Liegen war es ohnehin viel angenehmer, abgesehen davon brauchte sie dann das Handtuch nicht mehr festhalten. Es kam ihr also nur gelegen. Noch bevor Kurya wieder kam, schloss sie bereits wieder die Augen, da sie doch müder war, als gewollt, trotzdem hörte sie, dass er zu ihr trat und sich letztlich neben sie auf das Bett setzte. Und dann, ehe sie sich versah, bekam sie mehrere Warnungen an den Kopf geklatscht, bei denen sie natürlich sofort protestieren wollte. »Was?!« brachte sie noch fast empört heraus, da fühlte sie auch schon, wie er die Salbe auftrug und all das auf einmal auftrat, wovor er sie gerade gewarnt hatte. Sie biss die Zähne zusammen, um nicht zu stöhnen und krallte sich zusätzlich noch in der Bettdecke fest. Damit war es wohl aus mit der fröhlichen Stimmung ihrerseits - die ohnehin nur gespielt, jetzt aber gänzlich verschwunden war. Dass sie zusammen gezuckt war, musste er gewiss gemerkt haben, doch war es wunderlich? »Und du bist sicher dass das hilft? Im Augenblick merke ich davon nämlich nichts.« brachte sie unter zusammen gebissenen Zähnen hervor, den Wunsch in sich tragend, sofort aufzuspringen und die Salbe Salbe sein zu lassen, ohne auch nur einen weiteren Tropfen davon auf ihren Verletzungen spüren zu müssen. Und es war erst der Anfang gewesen. Wieder stiegen Tränen in ihre Augen, dieses Mal nicht aus den selben Gründen wie zuvor, sondern weil die Verletzung brannte und schmerzte, sie zwar damit gerechnet hatte, es deshalb aber nicht weniger gut war. Sie schloss ihre Augen wieder, um sich ein wenig zu beruhigen und zwang sich, weiterhin stumm liegen zu bleiben. »Was ist das für ein Zeug?« wollte sie dennoch wissen, immerhin empfand sie es als sinnvoll, zu erfahren, was da soeben auf ihren Rücken geschmiert wurde.
Ein schwaches Grinsen lag im Gesicht des Dämons. Er wusste ganz genau wie die Substanz wirkte aber genauso wie unangenehm es war sie aufzutragen zu lassen. Da war ihre empörte Frage gar nicht so fehl am Platz. Kaum hatte er auch nur einen seiner Finger auf ihren Körper gelegt, da verkrampften sich auch schon ihre Hände und krallten sich in die Bettdecke. Vorsichtig massierte er diese Salbe auf der ersten Wunde ein, ganz sanft und langsam. "Das wird helfen." Ruhig sprach der Blonde bloß, dass Grinsen in seinem Gesicht war gänzlich verschwunden. Vielleicht war die Vorwarnung doch zu gering gewesen? Er wusste genau wie sehr diese "Medizin" brannte und schmerzte, dabei gab es für niemanden etwas lustiges. Sanft streichelte er mit der anderen Hand über die ihre, so etwas einfaches half meist wirklich schon dabei jemanden zu beruhigen. Konzentriert tauchte er die rechte Hand wieder zum Teil in diese seltsame Box bevor er die Creme auf ihre rechte Schulter schmierte. Das selbe Prozedere wie zuvor schon wiederholte sich dort wieder. Die Schmerzen, welche die Blondine gerade wohl durchleben musste, waren mit Sicherheit noch schlimmer als sie es erwartet gehabt hatte. "Wenn ich dir das sagen würde, würdest du aufspringen und die anderen Wunden nicht versorgen lassen." Mit einem schwachen Grinsen in der Stimme witzelte er ein wenig herum, vielleicht half es ja. Zum dritten mal wiederholte sich das Spielchen mit dem auftragen der Salbe, dieses mal auf der linken Seite am unteren Rückenteil. Ob es da noch mehr trat aufzutragen? Kurya versuchte sich beim einmassieren der Salbe zu beeilen, war auch schon bald die vierte - und zum Glück auch letzte - Wunde dran. "Das ist eine tierische Salbe aus meiner Heimat. Hilft wunderbar bei Verletzungen, bloß sind bei der Jagd darauf schon mehr Leute gestorben als die Salbe gerettet hatte." Dieses mal musste der Dämon sogar leicht lachen, dabei hatte er dieses mal die Wahrheit gesprochen gehabt. Die Salbe war wirklich eine wahre Seltenheit, aber immerhin hatte er auch gleich alle Wunden versorgt. Vorsichtig klappte er mit der linken Hand die Box wieder auf. "Das ganze jetzt noch 10 Minuten lang einziehen lassen." Sanft drückte der Dämon einen schwachen Kuss auf den Hinterkopf von Calleigh. So eine tapfere Patientin hatte er noch nie versorgen dürfen! Bisher hatte jeder, den er damit behandeln musste vor Schmerz geschrien. "Machst das gut." Und kaum hatte er das gesagt, war der Dämon wieder vom Bett aufgestanden, stellte die Salbe weg und wusch sich die Hände. In der Zeit wo Calleigh dort liegen musste konnte er sich ja nun die Zähne putzen. Optimale Zeitausnutzung!