Das Waisenhaus ist ein gigantisches Gebäude, das vorallem in der untergehenden Abendsonne sehr einladend wirkt. Links vom Hauptgebäude, in welchem die normalen Zimmer der Jungen und Mädchensind, befindet sich der Neutrakt und hinter dem Hauptgebäude haben die Badehäuser samt Aussenbad ihren Platz gefunden. Der Platz vor dem Waisenhaus ist sehr gross, sogar ein Basketballkorb hat hier noch hingepasst. Im obersten Geschoss des Neutraktes befinden sich die Zimmer der Erzieher! Die Treppe ausserhalb ist lediglich ein Fluchtweg und darf in der Regel auch nur als ein solcher genützt werden.
Eine kleines Weilchen rannte der Kitsune vergnügt der Maus hinterher, die dann plötzlich im Busch verschwand. Sofort kam der Weißhaarige zum still stand und sah seinem kleinen Freund geknickt nach. Wahrscheinlich hatte dieser gedacht das er gleich gefressen wird, wenn er sich nicht sofort in Sicherheit bringt. Naja, eigentlich hatte der Kitsune so etwas gar nicht vor, aber das konnte die Maus ja nicht wissen. Bevor er seine volle Aufmerksamkeit etwas anderem widmen konnte bemerkte er eine magische Aura in seiner Nähe, die sich in seine Richtung bewegte. Neugierig wandte er deswegen seinen Blick in diese Richtung, als auch schon ein Junge direkt vor ihm stand und ihn ansprach. "Entschuldigung,".. fragend legte Yoru seinen Kopf zur Seite und starrte wie gebannt auf den Fyler, der seit paar Stunden seine Runden machte um jeden an das Fest zu erinnern. So wie es aussah wusste der Junge vor ihm rein garnichts über die Situation was darauf schließen konnte das er noch nicht sehr lange hier war. Schließlich war diese Nacht mit den Werwölfen noch nicht all zu lange her. So wie es immer alle taten beugte sich der Jüngere nach unten, um mit Yoru auf der gleichen Augenhöhe zu sein was Yoru mit einem belustigten lächeln quittierte. Wäre er in seiner richtigen Gestalt dann wäre er um einiges Größer als der Bengel vor ihm, aber das wussten nur die aller wenigsten. Kichernd tippte er auf den Fyler und fixierte dann mit seinen verschieden farbigen Augen den Jungen. Hat da jemand nicht im Unterricht aufgepasst? fragte der Weißhaarige belustigt, da die meisten Schüler davon wussten. Vor paar Monaten wurde diese Insel von Werwölfen angegriffen und fast komplett zerstört. Es sind viele magische Wesen gestorben und auch normale Menschen. Und heute ist der Tag an dem die Insel nach der Zerstörung wieder komplett aufgebaut wurde. Aus diesem Grund haben die Bewohner diesen Tag zu einem Feiertag erklärt und veranstalten dieses Fest. Du solltest auch zum Kiido Schrein gehen und dir etwas für die Insel wünschen... oder für dich selbst ~ erklärte Yoru dem Neuling und wippte dabei mit seinen Schwänzen hin und her. Er fand diese Idee der Menschen wirklich schön und bedeutungsvoll - auch die vielen Blumen, die extra für diesen Tag, eingepflanzt wurden waren wirklich toll. Man konnte sie wirklich überall sehen.. ein Meer aus Blumen. Wie es aussah hatte der Junge, namens Ray, auch manieren. Schließlich hatte er nicht vergessen sich vorzustellen. freut mich, Ray. Ich heiße Yoru ~ mit sanftem Blick lächelte er seinen Gegenüber an und stellte sich ebenfalls vor. So wie es sich eben gehörte.
In meinem Zimmer angekommen warf ich mich erstmal auf's Bett und starrte an die Decke. Ich konnte immer noch nicht fassen das ich Mitsuki gerade geküsst hatte. Es war zwar nur ein Kuss auf die Wange aber peinlich war es mir trotzdem. Eigentlich wollte ich ihr erst später sagen das ich lesbisch bin. Ich hoffte inständig das sie noch nichts anhte. Nachdem ich mich dann wieder etwas eingekriegt hatte stand ich vom Bett auf und lief zu meinem Kleiderschrank. Es dauerte beinahe 20 Minuten bis ich meinen Kimono endlich fand. Weitere 20 Minuten vergingen dann bis ich ihn endlich an hatte. Erleichtert betrachtete ich mich im Spiegel. Der Kimono passte immer noch perfekt, was allerdings auch bedeutete das ich in den letzten 100 Jahren nicht gewachsen war. Schnell band ich noch meine Haare zum Zopf zusammen und machte mich dann auf den Weg nach unten.
Vor dem Waisenhaus:
Als ich unten ankam und nach draußen auf's Gelände trat war Mitsuki noch nicht zu sehen. Wahrscheinlich war sie gerade dabei ihren Freund zu suchen. Ich setzte mich also auf eine der Bänke die da standen und schaute zum Himmel hinauf. Viel war da leider nicht zu sehen. Viele Wolken bedeckte den Großteil des Himmels. Trotzdem war es draußen angenehm warm.
In gewisser Art und Weise wirkte das Schieflegen seines Kopfes recht niedlich - auch wenn er mir immer noch etwas befremdlich vorkam. Es war einfach ungewohnt, solche Merkmale wie die Schwänze zu sehen. Er lächelte mich an, aber es fühlte sich irgendwie... seltsam an. Und spätestens seit seinem Kichern war mir auch klar, wieso das so war. Anscheinend machte der Junge sich über mich lustig. Und war anscheinend auch bestens im Bilde über die Bedeutung des Ganzen. Deswegen ertrug ich auch seine Stichelei. Oder nein, ich hätte sie wohl so oder so hingenommen. Warum hätte ich mich auch über solche Kleinigkeiten aufregen sollen? Nun, jedenfalls erzählte der Kleine die Geschichte des Festes. Werwölfe und Angriffe, hier auf der Insel? Nicht, dass es mich überrascht hätte, soviel wusste ich immerhin auch noch. Aber dass man den Wiederaufbau der Stadt mit einem Feiertag ehrt fand ich doch etwas... übertrieben. Nur mal angenommen, sie würden häufiger angreifen und die Stadt zerstören, würde dann nicht irgendwann mehr lokale Feiertage im Kalender stehen als Arbeitstage? Und Wünsche? Nicht, dass ich keine hatte, aber an solche Sachen zu glauben, dass sich diese durch Schreinbesuche erfüllen? Nein, das war zu abwegig. Mein Gegenüber jedoch schien das zu gefallen, wenn ich mir seine Schwänze ansah, die sich während seines kleinen Vortrages stetig hin- und herbewegten. De Facto irritierten (und faszinierten) sie mich auch ein wenig. Diese Flüssigkeit in den feinen Bewegungen beispielsweise... Natürlich sah ich ihn in die Augen, aber aus den Augenwinkeln nahm ich die ganze Zeit über die Schwänze wahr. Bevor ich aber noch weiter von ihnen in den Bann gezogen wurde, stellte er sich mir vor. Yoru, wie? Nachdem ich ihn ausreden ließ, ergriff ich wieder das Wort. "Ah, vielen Dank, Yoru. Das wusste ich leider noch nicht. Und wegen dem Aufpassen im Unterricht..." Ich zögerte kurz, ehe ich weitersprach. "Naja, von nicht aufpassen kann nicht die Rede sein. Ich bin erst gestern Abend hier angekommen. Ehrlich gesagt dachte ich auch erst", ich zog mit den Zeigefinger ein wenig an den Kragen meiner Schuljacke, "dass heute ein Schultag wäre. Bis ich heute Morgen diesen Flyer sah." Ich steckte den Flyer zurück in die Jackentasche und sah ihn wieder an. Yoru hatte zwei Augenfarben. Interessant... Ich habe mal gehört, dass sich jemand mit einer Schere ins Auge gestochen hatte und deswegen eine neue Augenfarbe auf das verletzte bekam... Aber auch so war er interessant. Nicht nur wegen dem Aussehen, aber man hatte das Gefühl, als würde der Weißhaarige viel mehr sein als er sich eigentlich gibt. Als wäre das jetzt nur Fassade. "Ich weiß, das kommt jetzt vielleicht direkt aus heiterem Himmel und ist recht unhöflich, aber... was genau bist du...?" Wirklich, ich hatte noch nie so ein Wesen vorher gesehen, geschweige denn getroffen. Hastig fügte ich noch hinzu: "Natürlich musst du nicht antworten! Entschuldige..." Schon peinlich, dass ich meine Neugier nicht zurückhalten konnte. Verlegen kratzte ich mir dabei am Hinterkopf.
Langsam öffnete ich die Augen und schaute mich verschlafen um. War ich etwa beim warten eingeschlafen? Ich schaute irritiert auf die Uhr und stellte fest das ich bereits ein paar Stunden geschlafen habe. Wo war Mitsuki? Eigentlich wollten wir uns doch hier treffen. War irgendetwas dazwischen gekommen? Etwas enttäuscht stand ich auf und ging in mein Zimmer zurück um mich umzuziehen.
In Evangeline's Zimmer:
In meinem Zimmer angekommen zog ich meinen Kimono wieder aus und legte mich erstmal aufs Bett. Da lag ich nun in Unterwäsche auf meinem Bett und dachte an Mitsuki. Wieso war sie nicht gekommen? Ist ihr vielleicht irgendwas passiert? Oder hatte sie mich versezt und wollte mit ihrem Freund alleine sein? Diese und viele andere Gedanken schossen mir durch den Kopf. Fakt war allerdings das ich den Grund vielleicht nie erfahren werde. Nach einer Weile stand ich auf und lief zu meinem Schrank. Ich holte mein Gothc-Outfit raus und zog mich wieder an. Ich entschied mich in die Stadt zu gehen, da war ich schließlich noch nie. Ich verließ mein Zimmer, schloss die Tür ab und machte mich auf den Weg in die Stadt.
Der Bus hielt vor dem Waisenhaus. Nachdem ich ausgestiegen war, half mir der Busfahrer meinen Koffer aus dem Bus zu hieven. Der Koffer war riesig. Eigentlich hatte er nicht viele Klamotten inne, die Schuluniform, einige Oberteile, drei Jeans, zwei Röcke, zwei Kleider, zwei Paar Schuhe. Aber ich hatte auch noch vielen anderen Krimskrams dabei. Kosmetiksachen, ein Kissen, viele Schulsachen. Und was man sonst noch so dabei hat, wenn man umzieht. Außer mir war noch ein Mädchen ausgestiegen, sie war kleiner als ich, wahrscheinlich auch jünger. Ich wendete meinen Blick von ihr ab und richtete meinen Blick auf das Gebäude. Es war groß und schien auch angemessen gepflegt zu sein. Die Vormittagssonne schien und die Bäume warfen Schatten. Ich roch den Sommer förmlich. Aber auch wenn es warm war, fröstelte es mich ein wenig. Das musste an der Aufregung liegen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust um meine Arme vor der vorrüberziehenden Brise zu schützen.
Endlich bin ich draußen!, denkt Hikari, als sie endlich den Bus verlässt. Erst die lange Bootsfahrt und jetzt auch noch in einem, alten Bus fahren! Ich bin ja weiß Gott nicht empfindlich, aber das wird mir dann doch zuviel! Nachdem der Busfaherer endlich ihre vielen Koffer entladen hat, merkt Hikari das neben ihr noch ein Mädchen steht. "Wuhaaa!", schreit Hikario entsetzt. Diese Tatsache das sie nicht alleine das steht, erschreckt fast zu Tode! Hikari macht einige Schritte nachhinten, worauf sie über einen ihrer Koffer stolpert und von den restlichen fast begraben wird. "A-aua...", jammert Hikari.
huch? Ich drehte mich um. Das andere Mädchen war über ihre Koffer gestolpert. Die schöne Atmosphäre war zwar dahin, aber wie das Mädchen dort lag, sah so lustig aus, dass ich ein Grinsen unterdrücken musste. Ich ließ meinen Koffer stehen und ging zu dem Mädchen um ihr hochzuhelfen. Der Bus fuhr los und hinterließ eine große Wolke aus Abgas, die mich zum Histen brachte. Hustend hob ich den Koffer, unter dem sie begraben hoch und reichte ihr meine Hand. Alles-brachte ich unter dem Husten hervor. Ich drehte mich kurz weg und hustete einmal kräftig. Tschuldigung. Alles in Ordnung? fragte ich und grinste sie an.
Toll! Und schon hat die erste über mich gelacht! Gerademal 1 Stunde auf der Insel und schon hat jemand über mich gelacht!, denkt Hikari etwas geärgert. Dann atmet sie einmal tief durch um sich zu beruhigen. Diesmal will sie einen guten Eindruck hinterlassen! Hikari steht auf und klopft sich den Schmutz von ihrem Rock. Als sie an ihrem Rock herum klopft merkt sie, das sie da einen großen schwarzen Fleck am Rock hat! Scheiße!, denkt sie sich. Kurzerhand nimmt sie eine ihrer Taschen und wühlt darin, bis sie ihren Zauberstab findet. "So... und jetzt...",murmelt sie vor sich hin. Sie hält ihren Zauberstab an den Fleck und brabbelt irgendwelche unverständlichen Worte vor sich hin. und schon scheint der Fleck verschwunden! Dann dreht sie sich zu dem Mädchen das ihr gerade geholfen hat um. "Danke. Danke das du mir geholfen hast. Ich bin Hikari und bei wem darf ich mich bedanken?", sagt sie. Das ist mal wieder typisch Hikari! Obwohl sie total schüchter ist tut sie mal wieder gelassen. Zum Glück wird Hikari nicht so schnell rot, sonst wäre sie jetzt rot wie eine Tomate!
Das Mädchen schien sich nicht gerade über meine Hilfe zu freuen. Auch egal. Das Mädchen hatte gerade einen Fleck auf ihrer Tasche verschwinden lassen! Diese Art von Magie hatte ich noch nicht gesehen. Magie mit Farben oder wie? Ich entschied mich einfach zu fragen. Was war das denn bitte für eine art von zauberei?!, fragte ich ziemlich verwirrt. Da merkte ich, dass sie nach meinem Namen gefragt hatte. ich bin Kathleen fügte ich hastig hinzu.
Unhöflich! Mich so direkt zu fragen ohne auf meine Frage zu antworten!, denkt sich Hikari. Sie seufzt und sagt: "Eigentlich wollte ich ja deinen Namen erfahren... Nun ja. Meine Magie ist äußerst selten es ist die Magier Illusionen zu erschaffen. Oder mit anderen Wort es ist Farbmagier. Zum Beispiel so:", ruft Hikari und hält ihren Zauberstab auf das Mädchen gerichtet. Hikari schließt die Augen und konzentriert sich. Ihr ganzer Körper find leicht an zu leuchten, bevor eine Arte kleiner Blitz auf das anderer Mädchen niederprallt. Das tut natürlich nicht weh, aber dafür hat Hikari die Haarfarbe des anderen Mädchens in pink geändert. "So ungefähr funktioniert meine Magie. Jedoch kann ich natürlich nicht nur Gegenstände oder Lebewesen färben, sondern auch die Luft!", sagt sie entschlossen. Diesmal richtet Hikari ihren Zauberstab auf den Boden. Sie scheint sehr konzentriert und murmelt eine komplizierte Formel vor sich hin. "Illosion... DOG", schreit sie und plötzlich scheint ein kleiner Hund vor ihnen zu sitzen, welcher sich sogar bewegt! Kurz darauf verschwindet der Hund und Hikari läuft eine Schweißperle über ihr Gesicht. Es ist wirklich schwer für sie Illusionen zu erzeigen. "Und so funktioniert meine Magie in etwa.", mit diesen Worten nimmt sie ihre Koffer und läuft los.
![Vor dem Waisenhaus [Das Gelände] - Seite 31 29x88bc](https://2img.net/h/oi39.tinypic.com/29x88bc.jpg)
