Das Dōjō wird sowohl für den Kampfunterricht als auch für die Kampf AG gebraucht. Man kann sie aber durchaus auch als Meditationshalle verwenden. Das Dōjō ist ein grosser Raum, das ziemlich dank der unzähligen Fenster gut beleuchtet wird. Das ganze Haus ist aus Holz gebaut und deshalb sind jegliche Feuerspielchen oder gar Rauchen strengstens verboten. In der ersten Hälfte ist der Boden ebenfalls aus weichem Holz, in der zweiten Hälfte befinden sich Matten für Anfänger der Kampfkunst. Neben dem Dojo befindet sich ein kleiner Umkleideraum für Mädchen und Jungen. Gutes Training hat keine Zeit für visuelle Ablenkungen!
Sein Vater sah es genauso wie sie? Das war dann doch recht merkwürdig. Aber gut, es war auch egal. Sie lächelte noch, sagte aber nichts mehr dazu, da sie nicht wusste, was. Sowieso fand sie die Antwort auf ihre Frage viel wichtiger. Nur fühlte sie sich damit nicht wohler. "Woher willst du das wissen?" stellte sie ihm die Frage, was im Kopf des anderen vorging, konnte man immerhin nicht wissen. Und Velia glaubte schon, dass er alles dafür tun würde, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Aber das ging ja auch auf anderem Wege. Dafür musste er nicht unbedingt jemanden darüber in Kenntnis setzen. Trotzdem konnte man ja nie wissen, was in seinem Kopf so vorging. "Wieso..hat er..das eigentlich... gemacht?" fragte sie vorsichtig. Irgendwie ergab das kaum Sinn, immerhin kannten sie sich davor nicht einmal. Und auch jetzt kannte sie seinen Namen nicht. Das wollte sie ja fragen, nur wusste sie noch immer nicht, wie. "Irgendwie..." fing sie an, um ihm zu antworten, doch wusste sie nicht weiter. Innerlich schüttelte sie den Kopf. Es konnte ja nicht so schwer sein, nach einem Namen zu fragen. "Du kennst meinen Namen, ich aber..nicht mehr deinen." brachte sie schließlich doch hervor; peinlich war das, aber eben nicht mehr zu ändern. Sie wusste ja nicht mal mehr, wie sie überhaupt in seine Wohnung gekommen war.
Anscheinend gefiel ihr seine Antwort über die Sache mit dem Kurzhaarigen nicht so ganz. "Naja, er muss ja mit meinem Körper auskommen. Deswegen würde er nicht etwas tun, was mir schadet, wie verraten was passiert war.", meinte er nur nachdenklich. Nein, auch wenn der Kurzhaarige viele Dumme Sachen schon vollbracht hatte, so würde er niemals etwas tun was ihm direkt Schaden würde. Wahrscheinlich war sie total verwirrt von seiner gespalteten Persönlichkeit. Nun, dass war er selbst aber auch. Als sie noch nach dem warum fragte, schüttelte er nur bedrückt mit dem Kopf. "Am besten fragst du ihn wenn sich die Chance dazu ergibt. Ich weiß es nicht..", meinte er leise zu ihr. Sie ging näher darauf ein, was sie bedrückte. Sie..sie wusste ihn nicht mehr? Hatte ihr der Kurzhaarige ihn überhaupt gesagt? Er lächelte leicht, aber nur weil es nicht schlimm war. "Das muss dir nicht peinlich sein. Wahrscheinlich hatte er dir eh einen falschen Namen genannt oder so." Der junge Lehrer sa zu der Schülerin. "Slevin Baylon ist übrigends mein richtiger Name."
Natürlich musste er mit seinem Körper auskommen - ein weiterer Grund, wieso die Angst bei Velia zu Beginn noch so groß gewesen war, obwohl es sich auch dort shon um ihren jetzigen Gegenüber gehandelt hatte. "Aber ist es ihm nicht egal, was mit dir - ihm - passiert?" So wie er sich bisher nämlich verhalten hatte, war sie davon sogar fest überzeugt. Sonst hätte er ja gar nicht so gehandelt. Und obwohl sie das Warum wirklich wissen wollte, schüttelte sie bei seinem Vorschlag direkt den Kopf. Sie wollte ja nicht einmal mehr überhaupt mit dem anderen sprechen, da würde sie ihn sicher nicht etwas so wichtiges fragen, wenn sie befürchten musste, keine ehrliche Antwort zu bekommen. "Auf keinen Fall! Wieso weißt du das nicht? Ich dachte, dass er..irgendwie mit dir kommuniziert oder so. Wieso sollte er das dann verheimlichen?" fragte sie, obgleich sie nicht einmal wusste, ob ihre Vermutung der Wahrheit entsprach. Immerhin kannte sie bisher niemanden mit zweigeteilter Persönlichkeit, also was wusste sie schon? Nicht viel. Aber immerhin war sie nun um eine Information reicher. Slevin Baylon also. Stellte sich jetzt aber die Frage, wie sie ihn nennen sollte. Das war alles so kompliziert! Aber sie glaubte nicht, dass ihr der andere einen falschen Namen genannt hatte. Warum sollte er das auch tun? "Nein, ich glaube, er hat ihn mir genannt...aber ich weiß es nicht genau." sagte sie und sah überall hin, nur nicht in seine Augen. Vielleicht musste es ihr nicht peinlich sein. Aber das war es. Das alles. Und daran konnte auch kein Wort etwas ändern. "Ich..weiß nicht, ob ich das kann. So tun, als wäre nichts passiert, wenn du unterrichtest. Ich weiß nicht mal...wie ich dich ansprechen soll.." sagte sie leise und sah wieder zu ihm. Er würde ihr zumindest dabei helfen können - wenn nicht wieder der andere zum Vorschein kam. Aber da das bisher nicht der Fall war, glaubte sie nicht, dass es in nächster Zeit nochmal passieren würde.
"Hu..?!" Noch immer saß er verborgen im Schatten des Dojo, doch war der junge Mann durch einige Stimmen hochgeschreckt worden. Hastig kramte er sein Handy hervor, um mit einem kurzen Blick festzustellen, dass er anscheinend eingenickt war, jedoch nichts verschlafen zu haben schien. Gut so. Immerhin würde nun der wohl einzige Unterricht folgen, an welchem der Deutsche so etwas wie Spaß hatte - als Experiment, welches nur für den Kampf erstellt wurde, sollte dies auch nur unschwer nachzuvollziehen sein. Und so erhob er sich, langsam und gelangweilt, um aus seinem verborgenen Schattenplatz hervorzutreten, die anderen bereits anwesenden Leute schlichtweg zu ignorieren und im Dojo zu verschwinden, um sich schon einmal umzuziehen. Vermutlich würde eh niemand mit ihm reden, wenn es denn nicht unbedingt sein musste - ein Fakt, welcher auf Gegenseitigkeit beruht. Und nach dem Vorfall der letzten Stunde, innerhalb derer er von diesem Vollidioten von Lehrkraft rausgeworfen wurde, welche sich auch noch Pädagoge schimpfte, wäre er wohl eh erst einmal bei den 'ordentlicheren' Schülern unten durch. Hoffentlich würde der jetzige Unterricht besser werden - und er zum Training einen guten Partner zugeteilt bekommen! Mit irgendeinem Schwächling würde Raphael sich auf jeden Fall nicht zufrieden geben - ohne eine gewisse Herausforderung wäre diese Unterrichtseinheit immerhin völlig für die Katz'. Nicht nur wegen dem fehlenden Spaß, sondern vor allem aus dem Grund, dass er diese Unterrichtsstunde eigentlich als Ersatz für sein heutiges Training geplant hatte - immerhin wollte er sich nachher noch mit Lilian treffen, und diese mit seinem Training zu belästigen lag dem Deutschen nun einmal mehr als nur fern. Während er sich eine Sporthose und ein enges Shirt über zog, musste er mit einem leicht wehleidigen Grinsen an ihr gestriges Zusammentreffen denken, bei welchem sie im ersten Moment durchaus Angst vor ihm hatte, was aber kein Wunder war - wer würde sich nicht erschrecken, wenn urplötzlich eine Gestalt aus einem Wasserfall hervortrat..?
Der junge Baylon schütte leicht mit dem Kopf. "Nein, egal scheint es ihm nicht zu sein.", sprach er ruhig zu ihr. Aber es schien so, als ob sein Vorschlag keine Früchte bei ihr trug. Sie schüttelte auch nur energisch den Kopf. Hatte sie so große Angst vor dem Kurzhaarigen? Obwohl, nachvollziehn konnte er es bestimmt eh nicht. Immerhin ist ihm soetwas nicht passiert.. "Wenn er nicht mit mir reden will, redet er nicht mit mir. Seine Gedanken kann ich nicht lesen.", meinte er leicht traurig darüber ihr so wenig helfen zu können. Innerlich überlegte er nicht nur, er fragte auch den Kurzhaarigen einfach danach. Aber der blieb stumm. Als hätte er es aus einem bestimmten Grund getan der unbedingt verheimlicht werden muss. Oder wollte er einfach nur seine Gelüste befriedigen und wollte das vor ihm nicht zugeben? Er würde sein zweites Ich wohl nie verstehen. Aber wie sollte man auch schon jemanden in seinem eigenen Kopf verstehen können? Ging das denn überhaupt? "Irgendwie..müssen wir einen Weg finden, wie wir beide es können.", sagte er nur mit nachdenklicher Mine. Ob es einen Weg gab? Konnte er sie Unterrichten, ohne jede Sekunde daran erinnert werden zu müssen was geschah? Als sie aber aufeinmal ihre Bedenken bezüglich dem Ansprechen äußerte musste er wieder Lächeln. "Ein Slevin reicht total. Bei Mr. Baylon fühl ich mich so alt.", meinte er nur mit einem freundlichen Lächeln zu ihr. Klar reichte ein Slevin. Reichte ja voll und ganz. Ist ja nicht so, als ob er jetzt der Tausend Jahre alte Sensei vom Mt. Futji wäre. Er war gerade mal ein, mehr oder weniger, normaler Lehrer. Da genügte doch der Name vollkommend.
Durch die ganzen Antworten, die sie bekam, wurde ihre Verwirrung nur noch größer. Wahrscheinlich war es einfach besser zu akzeptieren, ihn nicht verstehen zu können. Das war ohnehin alles kompliziert und letztlich hatte Velia keine Lust, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. "Also ist es wirklich so, dass ihr...zwei verschiedene Menschen seid..." murmelte sie vor sich hin; im Grunde war es keine Frage, vielmehr eine Feststellung für sich selbst, die allerdings auch nicht wirklich hilfreich war. Trotzdem sahen sie gleich aus und irgendwie waren sie..eben doch eins. "Und du kannst ihn nicht dazu bringen, mit dir zu reden? Irgendwie?" fragte sie, obwohl sie sich langsam selbst die Frage stellte, wieso das 'Warum' eigentlich so wichtig war. Oder ob sie es hören wollte. Das bezweifelte sie nämlich sowieso. Also war es ja eigentlich auch egal, ob ihn die Frage erreichte - oder? Wichtiger war ohnehin, wie sie damit umgehen sollte. Gab es überhaupt einen Weg? Im Augenblick glaubte sie nicht daran, aber vielleicht würde sie ja wirklich einen finden. "Und du bist dir sicher, dass es einen gibt?" fragte sie ihn trotzdem; im Moment war sie einfach nicht sehr positiv eingestellt, auch wenn sie es versuchte. Bis vor der Pause ging es noch, auch wenn sie an der Tafel etwas rechnen musste, bei dem sie sich in keinster Weise sicher über die Richtigkeit ihrer Rechnung gewesen war. Aber da hatte sie zumindest verdrängen können; jetzt war das schlicht unmöglich. Aber zumindest wusste sie jetzt, wie sie ihn ansprechen konnte. Aber mit dem Vornamen? Verdutzt sah sie den Lehrer an. Das war etwas äußerst ungewöhnliches. "Und die anderen nennen dich dann auch so, ja?" Das musste noch sicher gestellt sein, denn die Einzige, die ihn so nennen würde, wollte sie ganz sicher nicht sein.
Mit einem Anflug von müdigkeit nickte der Langhaarige leicht. Diese Verwandlungen, das wechseln der Persönlichkeit, kostete den Körper seinen Tribut. Und dieser Tribut fing bei weitem nicht zu gering aus, aber in den Jahren hatte er sich daran gewöhnt. Auch wenn der Kurzhaarige nach wie vor still blieb, so versuchte Slevin unachgibig ihn zum reden zu bringen. Aber leider blieb es ohne Erfolg. Bei der Frage von Velia musste er müde Lächeln. "Wie oft ich mir schon gewünscht habe, dass es einfach so geht..", meinte er nur leise, fast schon eher zu sich selbst. Er hatte es sich sogar schon sehr oft gewüscht gehabt. Einfach einen Hebel umlegen und die Gedanken des anderen verstehen. Am besten den anderen auch noch kontrollieren. Oder nein, gleich ganz ausschalten. Als das Mädchen ihm Gegenüber ihn fragte, ob er an einen Weg glaubte. "Es gibt immer einen Weg. Das weiß ich.", meinte der junge Lehrer. Das wusste er allerdings genau. Er hatte miterlebt das es einen Weg gibt. Immerhin lebte er auch mit dem Kurzhaarigen. Er schaute kurz auf seine Uhr. Es war schon wieder 10 Uhr? Dann ging ja der Unterricht gleich los. Oh man, dass kann ja etwas werden. "Naja, ich biete allen an, mich so nennen zu können. Ob sie es tun weiß ich nicht. Aber ein paar aus der Klasse tun es..oder taten es zumindist letzte Stunde.", sprach er wieder mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Ihm machte es nichts aus beim Vornamen genannt zu werden. Immerhin war er fast genauso alt. Oder sogar jünger.
Irgendwie konnte es Velia nach wie vor nicht ganz nachvollziehen, wieso Slevin die Gedanken des anderen nicht hören, oder zumindet erahnen und ebenso wenig mit ihm kommunizieren konnte, wenn der andere es nicht wollte. Aber sie musste es hinnehmen, wie sie auch hinnehmen musste, dass sie ihren inneren Werwolf im Grunde nicht kontrollieren konnte - bei Vollmond war dieser immer besonders stark und bisher hatte sie es nicht ein einziges Mal geschafft, sich nicht zu verwandeln. Das war wohl das Los, das man als Werwolf gezogen hatte. Veränderbar war es jedenfalls nicht, zumindest nicht nach Velia's Wissen nach. Damit musste sie eben leben, ob es ihr gefiel oder nicht - und es gefiel ihr ganz und gar nicht. Immerhin glaubte einer daran, dass es einen Weg gab - Velia nämlich bezweifelte das stark. Und selbst wenn es einen geben würde, wie sollte man ihn finden? Es schien ihr schier unmöglich, damit überhaupt irgendwie klar zu kommen, obwohl sie es den gestrigen Tag wohl doch recht gut gemeistert hatte. Irgendwie schaffte man alles - daran hatte sie bis vor kurzem noch geglaubt, jetzt allerdings war sie sich dem nicht mehr so sicher. "Und woher weißt du das?" fragte sie ihn in dem Moment, als ihr Handy zu klingeln begann und sie daran erinnerte, es gar nicht auf lautlos gestellt zu haben. Wer ihr wohl eine SMS geschrieben hatte? Ihre Freundinnen? Jayden? Bei dem Gedanken musste sie unwillkürlich lächeln und sofort holte sie ihr Handy aus ihrer Tasche heraus. Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihr allerdings schon, dass es nicht Jayden war, was sie zwar ein wenig traurig stimmte, doch dass es sich um Mathéo handelte, freute sie trotzdem sehr. Sie musste grinsen, sogar leicht auflachen, als sie die SMS las und schnell eine Antwort zurück schrieb. Ja, sie hatte den Weg tatsächlich gefunden, auch wenn sie zunächst nicht ganz in die richtige Richtung gegangen war. Lächelnd schüttelte sie den Kopf, stellte ihr Handy auf Vibrationsalarm und verstaute es wieder in der Tasche. Gleich darauf kam wieder die Sprache auf seinen Namen; noch immer fand Velia es ungewöhnlich, dass man einen Lehrer beim Vornamen nennen durfte, aber wenn auch manche ihrer Mitschüler ihn so nennen würden, ging das wohl alles noch. "Okey..gut." sagte sie und schob ein leichtes Lächeln hinterher. Wie sie eben auf ihrem Handy gesehen hatte, hatten sie bald schon wieder Unterricht, was die Schwarzhaarige nicht unbedingt erfreute. Lieber blieb sie hier im Nebenraum und machte nichts, sprach vielleicht noch weiterhin über irgendetwas Belangloses, als gleich in die Menge von Schülern zu kommen mit einem Lehrer, vor dem sie zur Hälfte Angst hatte. Allerdings konnte sie daran wohl nichts ändern. "Und..was macht man so im Kampfunterricht?" fragte sie, um zumindest irgendwas zu sagen; Stille zwischen den beiden hielt sie nur schwer aus.
Gerade in dem Moment, wo er ihr Antworten wollte klingelte ihr Handy. Mit einem Grinsen sah er nur zu ihr als sie das Handy aus der Tasche kramte. Jeder andere Lehrer hätte es wohl weggenommen, sie zum nachsitzen verdonnert oder sonst was, aber er blieb gelassen. Schließlich hatte er auch ein Handy dabei was mal klingeln konnte. War doch nicht schlimm. Nagut, ein normaler Lehrer war er aber auch nicht. Aber wer war schon normal? "Vermisst dich jemand?", fragte er einfach nur so. Irgendwie musste er ja auch mal über etwas anderes mit ihr reden können als nur den Kurzhaarigen und die vergangene Nacht. Gegen die Sache mit dem Vornamen hatte sie nun wohl auch nichts mehr einzuwenden. Mal sehen ob diesesmal viele Schüler da sind. Und vorallem ob viele neue Schüler dabei waren. Als sich wieder anfing Schweigen zwischen den Beiden auszubreiten schluckte er schwer und sah auf die Uhr. Aber zum Glück stellte ihm Velia eine Frage, welche ganz und klar zu etwas anderem gehörte als die Erlebnisse am Wochenende und den Kurzhaarigen. Für diesen Umstand atmete er tief aus. Aber was genau sollte er jetzt eigentlich antworten? "Nichts wirklich schweres. Selbstverteidigung halt und so. Jedenfalls normalerweiße.", sagte er normal aber fing an sich am Kopf zu kratzen. "Aber nach dem was passiert ist..am Donnerstag..soll ich auf Wunsch vom Direktor Techniken gegen Werwölfe lehren.", er beendete seinen Satz mit einem weiteren Lächeln aber als er plötzlich Niesen musste zuckte er nur zusammen.
Gerade, als der junge Mann dabei war sich sein Shirt überzuziehen, hörte er das Klingeln seines Handys in der bereits ausgezogenen Hose der Schuluniform, woraufhin er dieses gemächlich hervorzog, die Tastensperre löste und nach einem Moment bereits erkennen konnte, dass es eine weitere Nachricht von Lil war, welche nur darauf wartete, gelesen zu werden. Mit einem ganz seichten Lächeln überflogen seine Augen den Text, ehe er schließlich damit begann, ihr eine Antwort zu schreiben. Hieß es etwa tatsächlich, dass sie ihn gut leiden konnte, wenn sie extra noch einmal betonte, dass dies in ihrer Klasse nicht unbedingt der Fall war? Noch einmal an die Worte von Eleanor zurückdenkend, musste er kurz den Kopf schütteln, ehe er sich bewusst wurde, dass ihm diese Möglichkeit irgendwie.. Freude.. bereitete. Konnte es denn wirklich sein, dass seine beste Freundin recht gehabt hatte? Und Raphael Lilian wirklich attraktiv fand? Er? Erneut wackelte sein Kopf von links nach rechts, ehe er schließlich dennoch in seiner Nachricht schrieb, dass er sie mochte - wenngleich in einer für ihn recht typischen, beiläufigen Art und Weise, welche sich selbst ein wenig zu widersprechen schien. Mit den Schultern zuckend, tippte er schließlich auf abschicken, ehe er das Handy in der Hosentasche seiner Sporthose versinken ließ, nur um seine Uniform unachtsam inmitten seiner Bücher im Rucksack verschwinden zu lassen und mit diesem in der Hand erneut hervortrat, doch noch immer niemanden sehen konnte, mit dem er Kontakt zu halten pflegte - nun ja, kein Wunder, hatte er mit Wesen aus seiner Klasse immerhin nichts am Hut. In diesem Punkt schien es dem Sprössling der Möllers genauso zu gehen wie Lilian. Sich an der Mauer des Dojo anlehnend, wartete er nun darauf, dass die Pause endlich vorbeigehen würde. Die paar anwesenden Leute waren ihm zwar herzlich egal, aber dennoch ließ er es sich nicht nehmen, ein wenig lauter seine Intentionen von sich zu geben, sodass diese es auch klar und deutlich hören konnten: "Ich will keine Schwächlinge als Gegner..." Seine Stimme klang weder bedrohlich, noch arrogant, sondern vielmehr ein wenig genervt. Der Mathelehrer von zuvor ging ihm immerhin ziemlich auf die Nerven, und obwohl Raphael keinerlei Absicht hatte, seinem Aufruf zum Nachsitzen Folge zu leisten, war ihm dennoch klar, dass dieser Idiot dies sicherlich nicht auf sich sitzen lassen würde. Nervige Angelegenheit. Absolut.