Im Gegensatz zu den Gängen im ersten und zweiten Stockwerk sind die Gänge im Erdgeschoss sehr breit und bieten viel Platz. Erst vor kurzem wurde das Parterre des Waisenhauses renoviert, wodurch er einen neuen Boden, eine neue Treppe und sogar neue Möbel erhielt. Hier und da haben einige Bänke, gepflegte Pflanzen und andere dekorative Gegenstände ihren Platz gefunden. An den Wänden hängen viele abstrakte Bilder; direkt neben der automatischen Eingangstür befinden sich an der Wand Bilder der drei Erzieher samt Informationen.
Statt sich einfach zu verziehen setzte er dieses Grinsen auf, was ihr signalisierte, dass er das auf keinen Fall machen würde. Hatte er keine anderen Hobbys? Oder Freunde? Anscheinend war das etwas was man hier eher seltener fand. Freunde. Wie auch immer. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sie seinen Finger in ihrer Wange spürte. Dann nochmal. Auch hiermit hatte sie nicht gerechnet und so wie es aussah fand er es eher lustig. Insgeheim wusste sie, dass sie es ihm nicht übel nehmen konnte. Sie hätte bestimmt auch so reagiert, es lustig gefunden und immer weiter gereizt. Aber vielleicht störte sie genau das daran, dass er sich so verhielt wie sie. "Was soll denn das?!", zischte sie und rieb sich ihre Wange als ob dort jetzt irgendwas kleben würde, dass sie unbedingt abbekommen müsste. Es wäre schön gewesen wenn sie irgendeine Fähigkeit in Bezug auf Eis oder Feuer gehabt hätte, dann wäre seine Hand bei ihrer Berührung eingefroren oder verbrannt worden. Das wäre auch witzig gewesen. Gedanken lesen, manipulieren oder löschen, brachte ihr nicht sehr viel. Ihre Ohren machten deutlich, dass sie jetzt aufmerksamer war und von nun an damit rechnete falls er sie noch mal Berühren würde, aber die nächste Berührung blieb aus. Stattdessen steckte er seine in die Hosentasche und stellte sich vor. Was sollte das jetzt werden? Dachte er sie tauschten fröhlich Name und Nummern aus und würden sowas wie, sie traute sich gar nicht daran zu denken, Freunde? Freak. Zu allem übel musste sie sich eingestehen, dass sie auch ein Freak war und es war nun mal Tatsache, dass sie hier auch noch nicht sehr viele bis gar keine Freunde hatte. Vielleicht würde er ja noch nützlich werden. Also änderte sie ihre Miene und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Vielleicht dachte er jetzt, dass sie sich darüber freuen würde, das es so aussah als wollte er mit ihr befreundet sein oder er wurde einfach nur misstrauisch. Sie setzte einfach darauf, dass er nicht die gleichen Fähigkeiten hatte wie sie und ihr schönes Lächeln hatte schon so manche Überzeugt, auch wenn sie es schon lange nicht mehr benutzt hatte. SO lange er sie nicht wieder anfassen würde, wäre es auch kein Problem dieses Lächeln und diese Tour durchzuhalten. Also stellte sie sich hin, um möglichst mit ihm auf Augenhöhe zu sein, auch wenn er knapp 10 cm größer war, aber sie fand es unhöflich wenn sie saß und er stehen musste. Wobei er jetzt eher rumwippte als still stehen zu bleiben. Wie auch immer. "Ich bin Asuka", sie lächelte ihn immer noch an und selbst ihre Ohren verrieten sie nicht und hatten eine entspannte Haltung eingenommen. Immerhin einmal taten sie das was sie tun sollten. "Bist du schon lange hier?", vielleicht kannte er doch schon ein paar Leute und unter ihnen einen Magier, dann hätte er wirklichen einen Nutzen für sie. Außerdem empfand sie es als die beste Idee einfach auf was anderes umzulenken als weiterhin auf ihm rum zu hacken, das machte es auch deutlich einfacher so zu tun als ob sie ihn doch nicht so übel fand.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Wo kam denn dieses plötzliche Lächeln her? Aus dem Griesgram war auf einmal ein freundlich lächelndes Mädchen gewesen. Scheinbar hatte Mathéos Tuchfühlung wahre Wunder bewirkt. Bestimmt. Wenn man naiv war, würde man das sicher glauben. Aber Mathéo traute dem Wandel nicht. Zumindest traute er dem Grund dafür nicht, dass er sie erweicht hatte. Entweder sie bereitete insgeheim einen Racheakt vor, sie wollte umgekehrte Psychologie nutzen oder sie führte irgendwas anderes im Schilde, was immer noch nichts Gutes heißen musste. Was es auch war, Mathéo würde aufmerksam sein. Bis dahin spielte er jedoch das Spiel mit und grinste sie noch breiter zurück an. Asuka, hm?, wiederholte er ihren Namen in Gedanken. Auf ihre nachfolgende Frage antwortete er kurz mit: „Mehr oder weniger. Ein paar Monate.“ Im Grunde genommen stimmte das und dann stimmte es auch wieder nicht. Die letzten Wochen war er nicht auf der Insel gewesen sondern in der englischen Heimat. Offiziell jedoch war er seit ein paar Monaten auf Isola, ging zum Unterricht, besaß mittlerweile ein Haus in der Stadt. Ein kleinwenig konnte er davon sprechen, sich eingelebt zu haben. Und nun kam die Finte. „Aber wirklich vertraut mit der Insel und der Stadt bin ich noch nicht. Wenn du dich hier schon besser auskennst, kannst du mir ruhig mal eine kleine Führung spendieren.“ Zum Ende hin bekam seine Stimme einen leichten Schalk im Unterton. Sein Grinsen wich natürlich währenddessen nicht. Mathéo wollte so oder so weg vom Waisenhaus. Wenn sie etwas im Schilde führte und ihm dafür ein Lächeln vorlog, sollte es ihr nur entgegenkommen, ihm eine freundliche Geste machen zu können, um sein Vertrauen zu erhaschen. Dass sie sein Angebot annehmen würde, um ihr vorheriges Verhalten wiedergutzumachen, schloss er direkt aus.
Ein paar Monate also nur. Wenn er sich so anstellte wie sie, hatte er mit Sicherheit auch noch keine Freunde gefunden. Vielleicht hatte sie sich getäuscht und er war doch nicht nützlich, andererseits schien er ein ziemlich offener Typ zu sein, da würde es ihm bestimmt nicht schwer fallen jemanden kennen zu lernen. mehr als abwarten konnte sie jetzt sowieso nicht. Viel schlimmer war, dass er sich hier nicht auskannte. Was bitte hat er in der ganzen Zeit gemacht? Sich in irgendwelche Betten rumgetrieben und die Zeit verstreichen lassen? Wirklich zeigen konnte sie ihm aber auch nichts, zwar kannte sie den einen oder anderen Ort, aber auch nur weil sie stumpf durch die Gegend gelaufen ist und das waren jetzt auch keine super geheimen Treffpunkte. Was also sollte sie sagen? Das sich hier zwei gefunden hatten, die hier absolut niemanden kannten und sich nicht auskannten? Das konnte ja noch ein unterhaltsames Gespräch werden. Auf seine Antwort hin seufzte sie leise und schüttelte leicht den Kopf. "Tut mir leid, aber falls du irgendwelche aufregende oder geheime Orte meinst, da bist du bei mir an der falschen Adresse. Was das angeht, kenne ich mich hier leider nicht so aus.", sagte sie und versuchte einen entschuldigenden Ton hinein zu bringen. Warum entschuldigte man sich überhaupt wenn man jemandem nicht helfen konnte. War doch nicht ihre Schuld. "Hast du niemanden mit dem du durch die Gegend ziehst?", möglichst unschuldig fragte sie das, jedoch nur um herauszufinden ob er wirklich keine Freunde hier hatte. Schließlich wollte sie nur einen mächtigen Magier finden und wenn er keinen kannte, konnte sie wenigstens aufhören weiterhin so nett zu ihm zu sein und versuchen ihn los zu werden. Aber alles zu seiner Zeit. Sie steckte ihre Hand in ihre Jackentasche und zog einen zusammengefalteten Zettel raus. Das war eine Karte die sie sich mal gemacht hatte, um zu sehen wo was war. Falls er also einen Ort suchte wo er hingehen könnte, würde sie ihm einfach einen Ort zeigen der möglichst weit weg war und hoffen, dass er sie dann in Ruhe weiter jammern ließ.
Matheo
Mathéo Tristam
309 Charakterbogen Aufenthaltsort: Aktuelles Outfit: grüne Haremshose mit orientalischem Muster, schwarzes Leinenhemd, kein Stirnband, Augenklappe
Das Mädel war wohl doch nicht zu gebrauchen für einen Stadtbummel. Dabei war er gar nicht scharf gewesen auf geheime und aufregende Orte. Die konnten ihm momentan getrost gestohlen bleiben. Zu viel ungeplante Aufregung. Mathéo war nicht mehr der Jüngste, dass er sich von einem Abenteuer ins nächste stürzen konnte. Die Jahre nagten an seinen müden Knochen und forderten ihren Tribut ein. So oder so ähnlich könnte es sein, wenn dies sein Großvater gesagt hätte. Der rothaarige Tristam dagegen steckte noch mitten in der Blüte seines Lebens. Er war nur etwas unbetagt momentan. Ändern konnte sich das sicherlich, wenn er für mindestens zehn Minuten neben Levi sitzen würde, da das Virus die Zeit hätte, zu ihm überzuwandern und ihn zu infizieren. „Klar, viel zu viele; aber keine Ahnung, wo die gerade herumgeistern.“ Es war Nachmittag und die meisten sollten bereits das Bett verlassen haben. Bei Levi war er sich dagegen nicht so sicher. Immerhin hatte er den letzten Tag mit viel Promille und viel Vorbau verlassen. Mathéo würde sich nicht wundern, wenn der Halunke immer noch zwischen den Federn und den Vorzügen seiner Abendgesellschaft stecken würde. Ach ja, dieser Kerl. Die Wahrscheinlichkeit, ihn irgendwo abgreifen zu können, erschien dem Tristam ausgesprochen dünn. Da konnte er ganz froh sein, jemanden aufgegabelt zu haben, der bzw. die das kompensieren konnte. Wie gut ihr das gelang, sollte sich noch herausstellen. „Da kommst du mir viel gelegener.“ Mathéo setzte einen Schritt Richtung Pforte. „Ich wollte mir anschauen, was vom Weihnachtstreiben noch übrig ist. Kommste mit, Asuka?“ Seinem Lächeln, so strahlend und unschuldig wie ein Engelspopo, musste sie erst mal widerstehen können. Das, was seine Worte mitgeteilt hatten, war auch das, was ihm just im Sinn stand. Weihnachten war voll im Gange und der Dämon fragte sich, wie sich das in der Innenstadt zeigte. Allzu viel Zeit zum Stöbern hatte er seit seiner Rückkehr nicht gehabt und … vielleicht war sie gar nicht so übel und man konnte Spaß mit ihr haben. Er musste es nur aus ihr heraus kitzeln. Kein Problem!
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Da war es was sie hören wollte! Jedenfalls fast. Er kannte immerhin welche und bestimmt würde sich darunter irgendein Magier finden, schließlich war das ein Ort an dem ein Haufen übernatürliche Wesen herum schlenderten. Peinlich genug als zu erwähnen, dass sie bisher noch keinen Magier getroffen hatte. Aber das konnte ihr jetzt egal sein. Er kannte welche und wenn sie ihn begleiten würde oder sich anfreunden würden, würde sie schon jemanden kennen lernen. Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken und dieses mal war es aufrichtig. Sie freute sich darüber endlich einen Fortschritt gemacht zu haben, wenn auch nur ein kleiner, aber sie würde alles nutzen was sich anbot, und bald konnte sie endlich wieder nach Hause. Das würde garantiert das einzige Weihnachtsfest in ihrem Leben sein, dass sie alleine verbracht hatte, das schwor sie sich. Ihre Gedanken wanderten zu ihrer Familie, zu ihrem Bruder und sie freute sich schon darauf endlich wieder mit ihm durch die Gegend zu ziehen und klar zu stellen wer das sagen hatte. Etwas komisch war es schon, dass sich in der ganzen Zeit niemand gemeldet hatte, vor allem nicht ihre Eltern. Vermissten sie sie gar nicht? Interessierte es sie nicht, ob sie endlich wieder normal war oder auf dem guten Weg dahin? Sie schob den Gedanken beiseite. Darauf hatte sie jetzt keine Lust, schließlich war sie schon traurig, dass sie hier alleine herum saß, da brauchte sie nicht noch den Schmerz der sich in ihr kleines Herz schlich wenn sie solche Gedankengänge hatte. Glücklicherweise redete der Junge weiter, so dass sie aus ihren Gedanken wieder auf tauchte. Sie kam ihm gelegener? Das hörte sich so an, als ob es ihm egal wäre, wer gerade da war, dass er einfach denjenigen nehmen würde der gerade da war um seine Zeit zu vertreiben. Hatte sie sich getäuscht und er hatte gar keine Freunde. Ihre Augenbraue wanderte ein wenig in die Höhe und ihr rechtes Katzenohr zuckte kurz und äußerte ein wenig Misstrauen. Egal, immerhin kannte er jemanden und das musste vorerst ausreichen. "Ziemlich Plump.", sagte sie dazu nur, zuckte dann aber kurz mit den Schultern, um deutlich zu machen, dass es ihr im Moment egal war. Sie hatte nichts anderes von ihm erwartet. Auf seinen Vorschlag hin zog sie sich die Kapuze über, steckte ihre Hände in die Taschen und lächelte ihn wieder an. Nicht das er noch auf die schwachsinnige Idee kommen würde, ihre Hand zu nehmen. Es bestand zwar kein Grund dazu, aber sicher ist sicher. "Klar können wir machen, ich habe gerade zufällig Zeit und ich glaube da Weihnachten ist bin ich mal so nett und schenke dir etwas davon.", einen kleinen gemeinen Kommentar konnte sie sich nicht verkneifen, auch wenn es eher witzig gemeint war. Kaum zu glauben, aber mit seiner Begegnung und der Möglichkeit endlich weiter zu geben, hatte er ihr ein wenig Hoffnung geschenkt und den Tag ein wenig verbessert. Vielleicht konnte es also doch noch ganz witzig werden. So lange er seine Hände bei sich behielt. Sie blickte ihn von der Seite an, vergrub ihre Hände tiefer in die Taschen und ging Lächelnd mit ihm mit.
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Fion stolperte in das Parterre und fiel über seine eigene Füße. Er schaffte es sich mit seinen Händen noch aufzustützen, doch seine Knie knallten auf den harten Untergrund. Er gab einen undefinierbaren Laut der Überforderung von sich, als er sich versuchte wieder aufzurichten um seine Sporttaschen wieder aufzulesen. Als er sich wieder aufgerichtet hatte, sah er sich hektisch um ob jemand ihn gesehen hatte und kaute nervös auf seiner Unterlippe. Erleichtert stellte er fest das er anscheinend alleine im langen Gang war und versuchte seine vor Scham und Aufregung glühende Wangen zu verbergen. Doch er spürte das Ziepen und wusste das die silbernen Schnurrhaare die ihm wie aus dem Nichts aus dem Gesicht sprossen, nicht mehr aufzuhalten waren. Peinlich berührt blickte er auf den Boden und versuchte so unaufällig wie möglich weiter zu laufen. Beruhige dich Fion. Ins Büro der Heimleitung und dann darfst du dich in deinem Zimmer verkriechen. Doch ohne es zu wissen lief er schnurstracks in das falsche Zimmer.
Serenity hörte laut Musik als sie durch die Gänge des Waisenhauses marschierte umd ja von niemandem angesprochen zu werden. Doch zum Glück war es ohnehin relativ ruhig hier. War das zu dieser Uhrzeit normal? Serenity hoffte es. Sie mochte es an sich lieber wenn es ruhiger war. Sie war ohnehin immer ein sehr angespanntes Nervenbündel...überall herumgeisternde Mitschüler würden das nur noch schlimmer machen. Nach einiger Zeit fand sich Serenity wieder in der Parterre des Waisenhauses wieder. Vorhin war sie so darauf fixiert gewesen so schnell wie möglich zum Zimmer zu kommen, dass sie sich nicht dazu durchringen konnte sich hier etwas genauer um zu sehen. Nun...es war ganz schick hier. Es war sauber, die Möbel schienen gemütlich und die überall stehenden Pflanzen beruhigten das fuchsartige Halbwesen etwas. Das beste jedoch war, dass sie hier im Moment noch niemanden entdecken konnte. Es war still, es war Menschenleer, es war gemütlich...eigentlich der perfekte Moment um ihr aktuelles Buch weiter zu lesen. "Ach verdammt nochmal...! Es liegt noch auf dem Zimmer...aber...huuu...?", Serenity fauchte wütend in sich hinein als sie bemerkte, dass sie nur ihre Musik mitgenommen hatte. Die Bücher hatte sie vorhin alle eingeräumt! Unsicher legten sich die Ohren des Mädchens an, als sie in den Gang zurückblickte. Sollte sie noch einmal zurück gehen...? Nein...vermutlich war ihre Mitbewohnerin schon da. Und wenn sie Pech hatte, dann hatte diese direkt etwas auszusetzen. Serenity hatte zur Zeit wirklich nicht viel Glück...also wollte sie es nicht provozieren. "Ich mag es hier nicht...ich...will nach Hause...", flüsterte Serenity leise als sie sich auf eine nahe Bank setzte und betrübt an ihrem Handgelenk herum spielte. Nun...ganz alleine war sie ja nicht. Sie hatte Thanatos. Aber sollte sie ihn nun rufen? Er konnte immerhin auch nichts machen. Soul Esper konnten immerhin nicht reden. Aber im Grunde brauchte sie das nicht. Blicke und Gesten reichten, damit sie sich verständigen konnten. Serenity begann mit dem Gedanken zu spielen ihren einzigen, verbliebenen Freund zu rufen. Immerhin war ohnehin niemand hier den es stören konnte. Und ihr war nicht bewusst, dass es verboten wäre ungefährliche Magie im Waisenhaus zu wirken...
Heulend lief ich die Gänge entlang und konnte vor Tränen schon nur noch verschwommen sehen. Innerhalb kürzester Zeit war ich bereits im Parterre angekommen. Aber ich dachte gar nicht daran stehen zu bleiben. Ich wollte weg. Weg von diesem Waisenhaus. Weg von der Schule. Weg von der Insel. Und weg von Shiki. Obwohl... Wollte ich das wirklich? Und hasste Shiki mich wirklich? Oder hatte ich das alles nur falsch verstanden? Jetz war ich am überlegen ob ich wirklich weg wollte. Doch ich dachte nich lange darüber nach, denn schon im nächsten Moment wurde es schmerzhaft. Da ich nicht genau sah wo ich hinrannte und auch nicht wirklich aufpasste rannte ich gegen einen Sessel und flog einmal quer darüber. Doch da war nicht nur der Sessel. Scheinbar saß dort gerade jemand den ich landete relativ weich. Abgesehen von meinem Kopf, der auf die Tischkante des Tisches knallte, der direkt vor dem Sessel stand. "Autsch! Verfluchte Schei...!" rief ich etwas laut und hätte am liebsten weitergesprochen. Doch aufgrund der Tatsache das ich hier nicht alleine war verkniff ich es mir weiter zu fluchen. Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht und versuchte denjenigen zu erblicken, den ich da gerade umgenietet hatte. Während ich erkennte das von mir ein Mädchen mit tierischen Ohren saß griff meine Hand etwas weiches, pelziges. Ich ließ sofort los, denn es war mir sofort klar das das nur der Schweif des Mädchens sein konnte. Es wäre sehr verwunderlich wenn sie solche Ohren hätte aber keinen dazu passenden Schweif. "E-e-entschuldigung." stotterte ich immer noch geschockt vor mich hin. "Ähm...ich bin Lisanna. Tut mir wirklich.... weiter kam ich nicht, denn als ich mich um mich zu entschuldigen etwas nach vorn beugte tropfte etwas von meinem Kopf. Ich fasste mir an den Kopf und hoffte inständig das es nur Wasser aus der Blumenvase war, die ich bei meiner Landung umgerissen hatte. Dem schien aber leider nicht so zu sein. Es war warm und verklebte meine Haare. Fuck. Blut. Ich hatte mir tatsächlich so sehr den Kopf angehauen das ich blutete. Mir wurde langsam schwindelig und ich kippte nach vorne um. Zum Glück für mich landete ich weich auf dem Schoss des Mädchens. Alles um mich herum drehte sich aber ich blieb bei Bewusstsein. "Fuck." murmelte ich leise und legte meine Hand an den Kopf. Na das war ja mal geil. Eine neue Bekanntschaft durch einen Unfall zu beginnen. Schlimmer konnte es kaum noch werden.
Serenity lächelte leicht als sie weiter darüber nachdachte Thanatos zu rufen. Wenn sie so darüber nachdachte...dann hatte sie wirklich keine Regeln mitbekommen die besagten, dass man hier nicht zaubern durfte. Natürlich sollte man mit Sicherheit nicht das Gebäude abfackeln oder dergleichen. Aber eine kleine Beschwörung schadete hier niemandem. Serenity erhob gerade ihre Hand um den Zauber zu wirken, da hörte sie wie sich schnelle Schritte nährten. Bevor sie jedoch reagieren konnte wurde sie mitsamt des Sessels von einer fremden Person umgerannt. "NEIN!", schrie Serenity erschrocken als sie zu Boden fiel. Nachdem das Geschepper vorbei war, öffnete das Fuchsmädchen wieder ihre Augen und blickte wütend das Mädchen an, welches gerade ihren Schweif umgriff. Was zum Teufel war hier los?? Warum passierte so eine Scheiße nur immer ihr?! "SOFORT LOSLASSEN!", brüllte Serenity das Mädchen wütend an, woraufhin diese auch sofort von ihr abließ. Serenity wollte sich gerade dafür bereit machen diese Verrückte nach allen Regeln der Kunst zur Schnecke zu machen, doch da erkannte sie das Blut an der Stirn der Fremden. Irritiert entschloss sie sich dazu erst ein mal zu schweigen. Das was als nächstes passierte half Serenity nicht dabei ihre Aufregung wieder zu verlieren. Das Fremde Mädchen stellte sich ihr auf einmal unaufgefordert vor und kippte direkt wieder vorne über und landete mit einem unangenehmen Stoß im Schoß des Fuchsmädchens. "Hey. Alles klar?", noch als sie diese Frage stellte, realisierte Serenity, dass das wohl wirklich nicht der Fall sein konnte. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie konnte schlecht gehen und das Mädchen hier einfach verletzt liegen lassen. Sie hatte etwas gegen Bekanntschaften und war sehr abgeneigt dazu Freundschaften zu schließen...aber das machte sie noch lange nicht zu einem Monster. Aber auf der anderen Seite wusste sie ja nicht mal wo man hier Hilfe für Verletzte oder Kranke finden konnte. Schöne Scheiße.
"Ach verdammt nochmal...Thanatos!" Serenity erhob wieder ihre rechte Hand in die Luft, woraufhin ein gleißender, schwarzer Blitz fast schon schlangenähnlich an ihrem Arm heraufkroch, sich an ihren Fingerspitzen von ihr Löste und inmitten der Halle in einem kleinen Lichtblitz die Form von Serenitys Soul Esper, Thanatos, annahm. Die fast drei Meter große, schwebende Kreatur starrte Serenity mit seinem Augenlosen Gesicht an und schien auf einen Befehl zu warten."Großer...nimm sie mir mal ab und lege sie da auf die Bank. Machst du das bitte?", Thanatos nickte und griff mit überraschender Vorsicht den Rücken sowie die Beine der verletzten und trug sie gleichmäßig durch die Luft schwebend zur Bank auf die Serenity eben gedeutet hatte. Diese nutzte die Chance um endlich aufzustehen und an sich herunter zu blicken. "Wunderbar...Blut auf meiner Jacke...jetzt können alle direkt denken, dass ich schon mit jemanden Streit angefangen habe...", murmelte das Fuchsmädchen leise als sie sich die Klamotten wieder gerade klopfte. Thanatos nutzte die Zeit um das fremde Mädchen behutsam auf die nahe Bank zu legen. Serenity wusste nicht viel von erster Hilfe...aber in diesen Situationen war es doch angebracht die Verletzten auf eine weiche, gerade Unterlage zu platzieren...oder? "Nun...du solltest zum Krankenflügel gehen falls es hier einen gibt. Wir haben kurz vor elf und dann beginnt die Nachtruhe, oder? Ich...", Serenity erhob leicht ihre Hand und gab Thanatos das Zeichen wieder zu verschwinden. In einem kurzen, grellen Lichtblitz verschwand der Soul Esper und hinterließ nur eine kleine Spur glitzernden Staubes, ehe sich auch dieser kurz darauf in Luft auflöste. Serenitys Blick war während der ganzen Zeit auf das blutende Mädchen vor ihr gerichtet. "...ich werde jetzt gehen", mit diesen Worten drehte sich das Fuchsmädchen um und ließ das Mädchen, welches sich vorhin als Lisanna vorgestellt hatte auf der Bank zurück. Serenitys Blick war angespannt auf den Boden gerichtet als sie die Zähne sichtbar zusammen biss und sich wieder auf den Weg zu ihrem Zimmer machte. Es war kein gutes Gefühl dieses Mädchen dort einfach liegen zu lassen. Aber Serenity konnte es einfach nicht...sie konnte einfach nicht da bleiben und ihr helfen. Auch wenn es sich nicht richtig anfühlte, so konnte sich einfach nicht dem Drang wiedersetzen sich wieder zurück zu ziehen. Diese Lisanna würde schon zurecht kommen...ganz bestimmt.
Ich konnte meinen Augen kaum trauen. Nachdem dieses Mädchen, das sich mir als Serenity vorgestellt hatte, dieses riesen Vieh hebei gezaubert hatte und mich auf's Sofa verfrachtet hatte, lies sie mnich einfach hier liegen und verschwand wieder. So musste ich jetzt gezwungenermaßen selbst meine Verletzung verarzten. Nachdem ich das getan hatte ging ich auf mein Zimmer zurück und schlief relativ schnell ein.
05.01. 7:00 Uhr:
Nachdem nun wieder ein paar Wochen vergangen waren war mal wieder so weit. Die Schule fing wieder an und es wurde wieder wärmer. Glücklich lief ich durch's Waisenhaus und freute mich schon auf den Unterricht. Wobei, so wirklich glücklich war ich nicht. Seit Shiki mich versehentlich mit in seine Erinnerungen gezogen hatte hatte ich keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt. Ich hatte mich absolut nicht getraut zu ihm zu gehen oder ihn anzusprechen wenn ich ihn sah. Das lag zum einen daran das ich etwas Angst hatte, da ich ja nicht wusste wieso er mich damals zurückgewiesen hat und zum anderen lag es daran das ich nicht wollte das er die Verletzung sieht, die ich mir an dem Tag zugezogen hatte. Man konnte sie zwar immer noch ganz blass erkennen, doch da meine Haare davor hingen würde das wohl keiner merken. Jedenfalls sollte ich mich so langsam mal auf den Unterricht vorbereiten. Ich machte mich also auf den Weg zurück zu meinem Zimmer.