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Leviathan

Leviathan

Zen 136

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Leviathan

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BeitragThema: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptyMi 14 Okt 2009 - 20:38
das Eingangsposting lautete :

Das Parterre


Das Parterre - Seite 13 2nkl0n9

Im Gegensatz zu den Gängen im ersten und zweiten Stockwerk sind die Gänge im Erdgeschoss sehr breit und bieten viel Platz. Erst vor kurzem wurde das Parterre des Waisenhauses renoviert, wodurch er einen neuen Boden, eine neue Treppe und sogar neue Möbel erhielt. Hier und da haben einige Bänke, gepflegte Pflanzen und andere dekorative Gegenstände ihren Platz gefunden. An den Wänden hängen viele abstrakte Bilder; direkt neben der automatischen Eingangstür befinden sich an der Wand Bilder der drei Erzieher samt Informationen.



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Anonymous

BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptyMi 2 Apr 2014 - 21:41
Unverzüglich nachdem Rei in das Büro gegangen ist schlug ich das kleine Buch auf und las darin. Oder eher: versuchte, denn die verschwommenen Buchstaben vor mir schienen keinen Sinn zu ergeben, bis ich meine Lesebrille aus einer meiner Taschen herausgefischt und aufgesetzt hatte. Zunächst blätterte ich grob durch und stellte fest, dass ein Großteil noch leer war. Verwunderlich war das jedenfalls nicht, wenn sie ohnehin erst seit kurzem wieder im freien war. Ich blätterte wieder zurück zu den Seiten am Anfang und fing irgendwo an zu lesen. Innerlich war es mir zwar immer noch unverständlich, wie man einem Fremden sowas überlassen konnte, aber was hätte mir eine Komplettverweigerung gebracht? Nichts. Von daher...
Jedenfalls bestätigte schon der erste Eintrag (der übrigens erst vom letzten Abend war), dass Rei nicht normal war, sofern man das auf einer Insel mit sehr viel unnormalem sagen konnte. Jedoch kann ich es ihr als Opfer von eienr Amnesie nicht verübeln, dass sie bis dahin noch keine guten Bekanntschaften hatte. Allerdings bereitete mir der Absatz danach etwas Kopfzerbrechen. Er zeugte von einer gewissen Weltfremdheit, oder eher einer gewissen Unfähigkeit, andere Leute zu durchblicken, sie einzuschätzen. Gut, zugegeben, auch das schob ich auf ihre Amnesie.
Irgendwie juckte es mich in den Fingern, darunter eine Anmerkung zu schreiben, was ich mir aber verkniff. Es gehörte sich nunmal nicht, in solch privaten Sachen etwas hineinzuschreiben. Die Seite danach konnte ich leider nur zur Hälfte lesen, denn dann kam die Eigentümerin auch schon zurück und zwang mich damit eher unbewusst, mit dem Lesen aufzuhören. Behutsam klappte ich das Büchlein zu und nahm die Brille ab, behielt ersteres aber weiterhin in der Hand, während ich mich mit dem Kopf von der Wand abstieß und dieselbe Richtung wie Rei einschlug.
"Ich glaube nicht, dass es sonderlich aufregend wird. Wenn mich nicht alles täuscht, müssten die Räume mehr oder weniger gleich aufgebaut sein."
Eine kurze Stille trat ein, bevor ich auf ihren nächsten Satz antwortete.
"Okay... Wenn du nichts dagegen hast, dürfte ich es nachher noch ein wenig lesen? Natürlich nur, wenn du nichts dagegen!"
Ehrlich gesagt hatte ich kaum Zweifel daran, dass sie es gewähren würde, dennoch gehörte es einfach zum guten Ton, noch einmal nachzufragen.


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Anonymous

BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySa 5 Apr 2014 - 13:43
Ihre Neugier wurde nicht weniger, auch wenn Ray meinte, dass die Zimmer alle gleich aussehen müssten; Rei hatte keines davon bisher zu Gesicht bekommen und betrachtete diese Erfahrung daher als eine Neue, möglicherweise sogar Aufregende. Mit einer langsamen, bedachten Geste bedeutete sie dem Anderen, er möge über ihr Büchlein noch ein wenig verfügen, ehe sie mit gewohnter Langeweile antwortete: »Für mich sind alle diese Dinge neu. Es ist richtig, dass ich diese Sachen alle kennen müsste, aber das tu ich nicht. Für mich war dies heute das erste Mal alleine draußen, das erste Mal in einer Schule, in einem Klassenzimmer. Habe die erste Kühle eines Waldes verspürt, mich das erste Mal mit jemandem wirklich unterhalten und werde gleich das erste Zimmer sehen, in dem ich mich zuhause fühlen könnte.« Rei sah den Anderen lange an und schwieg vor sich hin. Bald jedoch setzte sie sich in Bewegung, auf das Treppenhaus zu, um den ersten Stock zu betreten. Sie senkte ihren Blick auf den Boden vor sich und drückte Minoto noch ein wenig enger an sich, die klagend wie immer in die Weltgeschichte starrte. Der Flur war ihr noch immer ein wenig zu hell, aber das ließ sich nicht ändern. Das Mädchen schwieg vor sich hin und konstruierte in Gedanken bereits den nächsten Eintrag, den sie in ihrem Büchlein verewigen würde, sobald sie die Zeit dazu fand. Jetzt aber musste sie noch eine Sache aus der Welt schaffen, die das Mädchen wirklich beschäftigte: »Findest du das … dumm?« Wie gehabt, sah man es Rei nicht an, aber irgendwo in ihr zog sich bei dem bloßen Gedanken der Geringschätzung etwas in ihr zusammen, als sie einer Antwort harrte, ohne anzuhalten. Seine schritte hatte der kleine Dämon so gewählt, dass Ray problemlos auch im Gehen lesen konnte, sofern er das wollte – schließlich brannte das Mädchen noch immer auf sein Fazit.

Was Rei später noch in ihr Büchlein schreiben wollte?
„Einen Augenblick nach meiner Begegnung mit dem Tier begegnete ich einem Jungen, Ray, der sich erkundigte, ob ich ein Geräusch in diesem wundervollen Wald verursacht hätte. Natürlich verneinte ich dies, beziehungsweise unterstrich mein Nichtwissen in dieser Sache. Auf eine mir nicht verständliche Weise einigten wir uns darauf, gemeinsam zum Waisenhaus zu gehen, von dem er gerade erst aufgebrochen war. Der Unterschied in unserer Körpergröße zwang mich, eine unangenehme Gangart einzuschlagen, aber es erwies sich als noch erträglich. Unsere philosophische Einlage zum Thema Erinnerungen, die wir auf dem Weg anstießen, empfand ich als erfrischend und ich werde vermutlich darauf hinarbeiten, eine solche Unterredung in näherer Zukunft nochmals herbeizuführen. Mir ist noch immer unbegreiflich, wie er auf das völlige Fehlen einer Identität neidisch sein könnte, aber ich bin sicher, dass ich diesen Vorhang bald werde lüften können.
Leider kamen wir viel zu schnell beim Waisenhaus an, dessen bloße Größe mich wirklich beeindruckte. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich mit einer schäbigen, kleinen Hütte mitten im Wald gerechnet – dass ich mich getäuscht habe, ist in dieser Hinsicht positiv! Unsere Unterhaltung über Wichtigkeit und Effekt von Erinnerungen dauerte an und ich eröffnete Ray, dass ich Aufzeichnungen über meine Eindrücke führte, als wir uns deren machten, herauszufinden, welches dieser Unmengen an Zimmern denn jetzt meines sein würde. Das Angebot, es ihm zur Durchsicht zu überlassen, lehnte er zunächst ab, jedoch konnte ich ihn mit ein wenig Nachdruck überreden, sich einen Eindruck von meinen bisherigen Erfahrungen zu machen. Es traf sich ganz ausgezeichnet, da er mir zuvor beschieden hatte, dass ich für ihn insgesamt schwer greifbar sei. Ich hege noch immer die Hoffnung, dass ich ihm mit dieser Geste ein wenig helfen konnte.“


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptyMo 7 Apr 2014 - 21:10
Aufmerksam hörte ich mir ihre Erklärung an, die an sich durchaus plausibel klang. Mein Kommentar machte daher für Rei keinerlei wirklichen Sinn, wenn sie sich sowieso nicht an ihr Leben vor ihrer Amnesie erinnern konnte, was das Mädchen mir mit etwas Nachdruck noch einmal klar machte. Ob sie deswegen wohl ungehalten war? Rei machte mir mit einer Handbewegung noch klar, dass ich ihr Büchlein noch etwas länger studieren durfte, weshalb ich meine Dankbarkeit mit einem entsprechenden Nicken ausdrückte. Wieder steckte ich meine Nase in das Buch, ohne dabei meine Umwelt zu vergessen.
"Zumindest hast du dann den Vorteil, dass du jeden Tag wieder etwas neues erlebst, auch wenn du es früher gekannt hattest. Langeweile solltest du dann eigentlich nicht haben, oder?"
gab ich trotz ihrer immergleichen Stimme zurück, die man fast, ach was, sogar komplett als die Inkarnation der Langeweile bezeichnen konnte.
Aber wo war ich stehengeblieben? Glücklicherweise quellte das Tagebuch nicht gerade mit gefüllten Seiten über, was mir die Suche erheblich erleichterte. Ohne eine Miene zu verziehen las ich mir die Einträge weiter durch. Offensichtlich war das Mädchen bereits in der Schule gewesen. 'Seltsam...', dachte ich mir, 'Wieso war sie dort, obwohl kein Unterricht war?'. Seltsam, aber nicht so bemerkenswert wie der folgende Absatz. Ob sie sich wohl genau so sträubt mit mir zu reden? Eigentlich lächerlich, ansonsten wäre Rei schon lange weg gewesen und hätte mir erst recht nicht ihr Büchlein gegeben. Jedoch schien sie wohl ein typisches klischeehaftes Problem mit ihrem Körper und ihrer Kleidung zu haben. Warum nur achtete Frauen nur so extrem auf ihre Linie? Mir war das unverständlich, weshalb ich die Seite umblätterte und mir den nächsten Eintrag vornahm, der zwar anfangs für sie recht normal erschien, später allerdings erste Anhaltspunkte lieferte. Was, wenn ihre Amnesie lediglich das aktive und nicht das Unterbewusstsein betraf? Wenn man diesen Gedanken folgte kam man unweigerlich zu dem Schluss, dass ihr Leben nicht so wunderbar gewesen sein kann. Ich konnte es ja sogar selbst nachvollziehen; das Gefühl selber war mir nicht fremd. Interessiert nahm ich den nächsten Eintrag unter die Lupe, der mich allerdings eher enttäuschte. Zum größten Teil nur Standardzeug. Lediglich ihre Begegnung mit den anderen Schülerinnen schien interessant und obgleich Rei einen guten Eindruck hinterlassen hatte (was ich insgeheim ein wenig bezweifelte), machte ich mir Sorgen. Mir war klar, dass nicht jeder ihre Art mögen oder überhaupt richtig ernst nehmen konnte. Ob sie sich dessen bewusst war?
Der bislang letzte Eintrag schien zudem abgebrochen zu sein, der Beschreibung nach war ich wohl dann dazwischengekommen. Damit war der erste Einblick ins Buch getan, sanft schlug ich es zu und nahm meine Brille wieder ab, welche ich sofort wieder verstaute, als in dem Moment das Mädchen eine in meinen Augen durchaus berechtigte Frage stellte.
"Ich kann es dir immerhin nicht verübeln, und mit meinem bisherigen Wissen über dich finde ich es auch nicht dumm. Es ist eben so, wie es ist. Das gleich als dumm abzustempeln wäre eher dumm."
Dabei schüttelte ich leicht den Kopf, wobei mein Blick kurz einen Aushang streifte, der mir bei näherer Betrachtung einen Stich ins Herz verpasste. Jetzt doch noch Unterricht? Mir fiel nichts besseres ein als kurzerhand den Eintrag mit einer gewissen Ruhe zu zitieren:
"Die Planung der Schulverwaltung kommt mir irrational, chaotisch und unverständlich vor.", ich richtete mein Augenmerk wieder auf das Mädchen vor mir, "In einer halben Stunde fängt der Unterricht an. Am besten du beziehst rasch dein Zimmer im ersten Stock, ich hole meine Sachen und wir treffen uns vor dem Eingang, wenn es dir recht ist, okay? Dann gebe ich dir auch Rückmeldung wegen den Einträgen."
Mit diesen Worten gab ich Rei ihr Tagebuch zurück und ging die Treppen hinauf, bis ich schlussendlich mein Zimmer erreichte.

tbc: Zimmer 211 - Ray


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptyDi 8 Apr 2014 - 18:53
Mit einer gewissen Zufriedenheit bemerkte Rei, dass ihr Begleiter sich wieder über das Büchlein hermachte, das sie ihm bereitwillig noch eine Weile überlassen hatte. Natürlich konnte sie nicht abschätzen, wie sein Standpunkt bezüglich der Dinge war, die er darin zu lesen bekam, aber die Hoffnung, später eine detaillierte Stellungnahme über genau diese Sache von ihm zu bekommen, gab sie nicht auf. Rei war gerade dabei, seine Antwort auf ihre Frage – ob es dumm sei, sich darauf zu freuen, ihr Zimmer zu Gesicht zu bekommen – zu verstehen, als ihr gewahr wurde, dass Rays Blick auf einem Aushang lag, das ihn dazu veranlasste, aus ihrem Tagebuch zu zitieren. Müde, ja geradezu träge folgte ihr Blick dem seinen, um das Zitat, das der andere soeben benutzt hatte, gerechtfertigt zu finden: »Zumindest in dieser Sache scheine ich nicht all zu unverständlich zu sein.« Ihnen blieb nur eine halbe Stunde; Rei überschlug in Gedanken schnell, wie sie diese füllen konnte, ohne zu spät zum Unterricht zu erscheinen und drängte das Gefühl des Unbehagens, das sich ob des unausweichlichen Unterrichts zurückmeldete, mit Macht zurück in den Hintergrund. Sie nickte Ray zu, der sich bereits daran machte, in das zweite Stockwerk zu verschwinden, um seinen eigenen Schulbesuch vorzubereiten und freute sich nicht wenig auf die angedrohte Rückmeldung. Das Mädchen neigte den großen, runden Kopf und antwortete vermutlich zu leise, als dass der Andere das noch mitbekam: »Gerne«, ehe es sich selbst anschickte, das eigene Zimmer zu begutachten, so sehr es eben noch ging.

Tbc: Zimmer 114


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptyFr 6 März 2015 - 22:20
<--??

Es war immer noch Weihnachten und es nahm einfach kein Ende. Das war das erste mal, das sie Weihnachten nicht mit ihrer Familie verbrachte sondern hier in dieser Hütte rumlungerte. Das machte sie irgendwie wütend und auch ein wenig traurig. Krampfhaft hatte sie versucht das Katzengen zu nutzen und möglichst Weihnachten zu verschlafen, aber das klappte nicht so ganz. Zwar schlief sie eine ganze Weile und verpasste anscheinend ein paar Tage, aber pünktlich zu Weihnachten wachte sie dann doch mal auf. Als ob das ein schlechter Scherz war. Also rutschte sie unmotiviert aus dem Bett und konnte sich dazu aufraffen sich die ein wenig die Gegend in ihrem Weihnachtlichem Zauber anzusehen. Allein bei dem Gedanken wäre sie lieber wieder ins Bett gegangen, aber sie hatte sich lange genug verkrochen und sie wollte auch niemandem den Eindruck vermitteln, dass sie traurig und wütend war. Falls jemandem aufgefallen war das sie fehlte. Auch wenn sie schon ein halbes Jahr hier war, noch hatte sie niemanden den sie als "Freund" beschimpfen konnte. Sie schlüpfte also in ihr hellblaues Lieblingskleid, zog sich ihre UGGs an und ihren schwarzen Mantel. Bevor sie rausging sah sie sich noch einmal im Spiegel an: Ihre Haare lagen einfach platt herunter und ihre Augen strahlten auch schon mal mehr. Aber was wollte sie auch nach einem mehrtägigem Schlaf erwarten? Selbst ihre Katzenohren hingen trostlos runter. Schnell stülpte sie sich die Kapuze über, die nicht nur ihre Ohren sondern auch ihr halbes Gesicht verdeckte, war zwar nicht das was sie bedecken sollte, aber Asuka streifte sie auch nicht zurück. Sie hatte jetzt so lange nicht mehr gegen dieses Katzengen gekämpft, dass sie etwas Angst hatte, das der Zustand jetzt dauerhaft war und deren trostlosen Anblick wollte sie auf keinen Fall sehen. Mit einem seufzen ging sie aus dem Zimmer und schloss die Tür.

Sie wusste ja das sie keine Lust hatte raus zu gehen, keine Lust dazu hatte in die fröhlichen Gesichter zu blicken, die einfach diese Weihnachtszeit genießen konnte und sie hatte auch keine Lust sich für andere zu freuen, aber das sie so langsam die Treppe runterging hätte sie nicht gedacht. Fast konnte man ihr schlendern als schleichen beschreiben, bedacht darauf niemandem zu begegnen, dem sie wahrscheinlich "Fröhliche Weihnachten" wünschen musste. Schließlich war sie an der automatischen Eingangstür angekommen, die sich Augenblicklich öffnete und ein kühler Wind blies ihr ins Gesicht. Kühl. Nicht kalt. Was waren das für Weihnachten gewesen? Vielleicht waren die anderen auch nicht gerade begeistert gewesen, dass sie Weihnachten hier verbringen mussten und es noch nicht einmal richtig kalt war. Ja, vielleicht waren sie auch traurig gewesen. Asuka atmete aus und bemerkte, dass sie die ganze Zeit über die Luft angehalten hatte und erst jetzt die frische Luft einatmete. War sie etwa erleichtert das andere vielleicht auch kein fröhliches Weihnachtsfest hatten? Es war gemein, das wusste sie, dennoch musste sie sich eingestehen, das sie genauso fühlte. Schließlich war sie an Weihnachten auch allein, warum sollten es die anderen nicht auch sein? Sie trat einen Schritt zurück und die Tür schloss sich wieder. Warum hatte sie sich überhaupt vorgenommen nett sein zu wollen? Nur wegen diesem Magier? Bis jetzt hatte es ihr gar nichts gebracht und wenn sie so gewesen wäre wie immer hätte sie wenigstens etwas Spaß gehabt. Stattdessen verschlief sie Tage, kannte kaum jemanden und war immer noch alleine. Alleine und traurig. Wie armselig. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust. So wollte sie nicht werden und dafür war sie auch nicht hier. Sie musste endlich jemanden finden der ihr diesen Fluch abnehmen konnte, damit sie wieder sie selbst werden konnte. Dieses Katzending macht sie weich und das mochte sie einfach nicht. Sie setzte sich auf eine der Bänke und sah auf den Boden, so dass niemand ihr Gesicht erkennen konnte. Vielleicht sollte sie sich erst einmal wieder beruhigen bevor sie rausging. Auch wenn sie es satt hatte nett zu sein wollte sie nicht in noch mehr Probleme rein rennen, das hier reichte ihr erst einmal.


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySa 7 März 2015 - 18:10
Cf. Dojo

Shoei beachtete gar nicht, das Aeris' Kleidung noch voller Blut war... es war nicht mehr wichtig, da der Heimleiter sich ja geheilt hatte. Ebenso wenig kümmerte ihn die Kälte und der Schnee... das war nichts im Vergleich zu der Winterzeit in der Shoei aufgewachsen ist. Die Tage waren doppelt so kalt und die Nächte hätte kein Mensch überlebt... dieser Winter hier war für Shoei wie Sommer... Ohne auch nur ein stückchen Gänsehaut zu bekommen spazierte Shoei, mit Aeris im Schlepptau, über das Gelände zum Waisenhaus. Es stimmt das Shoei zum ersten mal auf dieser Insel ist, jedoch gab es eine sehr gut beschriebene Karte der Insel, welche er sich auf dem Weg zur Insel auswendig gemerkt hat. Es war ein leichtes das Waisenhaus zu finden. Ohne dem äußeren des Gebäudes einen weiteren Blick zu zu werfen betrat Shoei das Parterre. Die große Glastür stand bereits offen und ein kleines Mädchen stand da. Sie trug eine Kapuze, sodass man ihr Gesicht nicht sehen konnte. Anscheinend eine Schülerin. "Hallo.", begrüßte er sie flach und ging dann einfach vorbei, dabei hat der Direktor völlig vergessen, dass Aeris immer noch ein verblutetes Hemd trug. Für Shoei war dieser Anblick völlig normal.. aber wie würde er für eine Schülerin sein? Am besten einfach weitergehen. "Komm, Aeris.", befahl er Aeris ihm zu folgen und ging dann einfach weiter bis sie am Heimleiter Büro ankamen...

Tbc. Heimleiterbüro


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySa 7 März 2015 - 18:36
Das Waisenhaus war erstaunlich.. er hätte ein Altes heruntergekommenes Gebäude erwartet, doch es war ganz nett. Doch das staunen hielt nicht lange an.. das einzige woran er denken konnte war sich umziehen zu können und endlich ins Warme zu dürfen. Der Weg war nicht Lang vom Dojo zum Waisenhaus, doch Aeris Kleider die voller Blut gesogen waren.. machten es schwerer gegen die Kälte anzukommen. Als sie die Paterre betraten stockte Aeris kurz..die Glastür stand offen und Shoei grüßte jemanden. Er hatte sich keine Gedanken gemacht.. was die Bewohner von ihm denken würden .. wenn sie ihn so sahen. Aeris schaute auf seine Kleidung und seufzte laut. Aeris atmete nochmal kurz durch und ging dann Shoei nach. Er schaute kurz zum Mädchen mit der Kapuze und versuchte weitere Gedanken zu verdrängen. "Hey.." sagte er knapp und lächelte sie an... ohne weiteres  befolgte Aeris den Befehl von Shoei und folgte ihm.  Aeris wusste nicht genau wohin man ihn brachte, doch er konnte sich es eigentlich denken. Der Erste Stop würde sein neues Büro sein.

Tbc. Heimleiterbüro


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Matheo

Mathéo Tristam

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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySo 8 März 2015 - 15:45
cf: Vor dem Waisenhaus / Tageswechsel


Merkwürdigerweise fand er sich schon wieder im Waisenhaus wieder; und das obwohl er hier kein Zimmer mehr hatte. Seine Bude im Park musste schon vor Eifersucht umkommen oder aber sich bereits die Kugel gegeben haben. Er musste schleunigst zurück und sie beruhigen.
Mathéo war aber auch selbst schuld, dass er schon wieder hier war. Hätte er am Abend zuvor nicht seine Handschuhe im Speisesaal vergessen, hätte er jetzt noch in den Federn liegen können. Da würde er sein Gesicht im Kissen verstecken und die Welt um sich herum ausblenden, bis irgendwann der Durst nach einem Kaffee so groß wäre, dass es ihn wie einen Zombie quer durchs Haus gezerrt hätte bis in die Küche. Nach dem ersten Schluck wäre er dann erst aufgewacht und hätte festgestellt, wieder zu leben. Tja, das wäre ein wundervoller Start in den Tag gewesen. Stattdessen aber wurde er aus dem Bett gebimmelt, musste sich mit eigener Kraft zur Kaffeemaschine zerren und sich dort mit der Technik herumärgern, weil die noch länger schlief als er.
Es war Mittagszeit – bald Essenszeit. Auf Frühstück hatte er keine Lust gehabt. Den grimmigen Blick in den Kühlschrank hatte er sich auch sparen können. Viel war dabei nicht rumgekommen. Jetzt aber merkte er ganz langsam, wie sich etwas in seinem Magen zusammenbraute: die Anzeichen eines Grummelns.
Eventuell bot es sich an, gleich noch einen Abstecher auf dem Markt zu machen und dort eine Weihnachtsspezialität abzugreifen.

Aber zurück zur Realität. Mathéo trampelte – mehr oder weniger – durch das Erdgeschoss Richtung Ausgang, als ihr ein kleines, mitleiderregendes Häufchen am Rande auffiel. Okay, die Bezeichnung war leicht übertrieben. Allerdings machte das Wesen keinen allzu glücklichen Eindruck mit ihrer verhüllenden Kapuze überm Kopf und dem Blick gen Boden. Mathéo konnte eigentlich gar nichts von ihr erkennen. Es hätte jemand aus seiner Klasse sein können, den er normalerweise auf Anhieb erkannt hätte; aber nicht in dieser Pose. An dieser Stelle war er zu viel Mathéo, als dass er schlicht vorbeigegangen wäre. Da aber nicht nur Mathéo draufstand, sondern auch Mathéo drin war, schlumperte er schnurstracks zu der Person auf der Bank herüber und zog ihr kurzerhand die Kapuze vom Kopf.
„Ah! Du!“, sagte er erst mal überrascht. „Kenn dich nicht.“, stellte er dann aber trocken fest mit kargem Blick. „Wer bist’n du?“, fragte er an dritter Stelle fast schon respektlos. Die Öhrchen musterte er kurz, wandte sich dann aber dem Gesicht zu, von dem er erwartete, dass es ihm gleich entgegenblicken würde. Mathéo hatte auf Isola schon ganz andere Dinge gesehen.


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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySo 8 März 2015 - 18:43
Kaum hatte sie da so hingesetzt kamen zwei junge Männer herein und begrüßten sie. Keine Ahnung wer das sein sollte, sie kannte sie jedenfalls nicht und sie hatte gerade auch keine große Lust zurück zu grüßen, also zeigte sie nur mit einem kaum erkennbarem Nicken, dass sie sie gehört hatte. Irgendwie kam sie sich dann aber doch ein wenig wie ein Freak vor, wie sie da so mit der Kapuze saß, auch wenn sie nicht abstreiten konnte, dass sie sich ein wenig sicher fühlte und nicht mehr so aufgebracht war. Gerade als die Männer weg waren atmete sie kurz durch, eher wieder jemand in ihrer Nähe war. War heute Tag der offenen Tür oder so was? Auch hier blickte sie nicht auf und hoffte einfach, dass derjenige schnell weitergehen würde und sie nicht weiter beachtete. Aber dem war nicht so. Stattdessen kam er näher bis er vor ihr stand. Angestrengt versuchte sie ein Lächeln aufzusetzen und wollte ihn gerade freundlichst darum bitten zu verschwinden, da fand sie sich auf einmal ohne Kapuze vor und hörte die Stimme von dem Jungen, die nur verlauten ließ, dass er sie nicht kenne. Ruckartig schossen ihre Hände in die Höhe und versteckten ihre Ohren, aber wahrscheinlich wäre es dafür schon zu spät gewesen. Was fiel diesem Typen überhaupt ein? Hätte man nicht vorher mal fragen können wer sie ist? Ihr einfach die Kapuze runterzureißen ist ja wohl ziemlich frech. Überhaupt wer mag es denn von fremden Leuten angefasst zu werden? Sie definitiv nicht. Ihr Lächeln das sie eigentlich aufsetzen wollte wich einem etwas erschrockenem und entsetztem Gesichtsausdruck. Sie musste zugeben, dass sie damit am allerwenigsten gerechnet hatte. Am liebsten hätte sie ihn angesprungen und seinen Kopf so lange herum gedreht bis es dieses knackende Geräusch gab, aber sie war hier nun mal nicht zu Hause, sondern auf einer Schule, in einem Waisenhaus. In einem Waisenhaus. Obwohl sie doch Eltern hatte. Schnell schob sie den Gedanken daran wieder beiseite, denn sie wollte nicht, dass er diese verletzliche Seite an ihr sah. Stattdessen fokussierte sie sich darauf, wie sie sich am besten rächen konnte. "Kann ich...", sie stockte. Wollte sie jetzt ernsthaft fragen was sie für ihn tun konnte? Ernsthaft? Was war nur los mit ihr? "Sag mal geht's noch??", nun konnte man deutlich hören das sie aufgebracht war und ein leichtes zucken in ihrem Mundwinkel deutete darauf hin, dass ihr diese Reaktion besser gefiel. "Musst du mich gleich anfassen? Kannst du nicht einfach fragen oder lernt ihr Bauerntrampel das hier nicht?", er musste ja nicht unbedingt wissen, dass sie schon ein halbes Jahr hier war, was, so wie es aussah, er auch nicht wusste.


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Matheo

Mathéo Tristam

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BeitragThema: Re: Das Parterre Das Parterre - Seite 13 EmptySo 8 März 2015 - 20:00
Stückchenweise, Schritt für Schritt, nicht zu schnell sondern sehr langsam … formte sich ein Grinsen in seinem Gesicht. Ach, wie süß, dachte er sich nur, als er ihre abwehrende Haltung musterte. Natürlich musste er sie anfassen. Er war süchtig danach, Mauerblümchen zu betatschen und zu begrapschen. Sah man ihm doch an – oder?
Kein bisschen sah man es ihm an, weil es nicht der Fall war! Eher war es Mathéo, der sich fragte, ob sie noch alle Tassen im Schrank hatte. War ja nicht so, dass er ihr seine Finger in die Nase gestopft hatte. Er hatte lediglich ihre Kapuze heruntergezogen, um zu prüfen, ob er sie kannte. Bis auf den Zug an ihrer Kleidung hatte sie seine Berührung gar nicht spüren können. Sicher gab es Wesen, denen es nicht behagte, wenn sie von anderen angefasst wurden; aber dann musste man sie auch erst mal richtig anfassen.
Was Mathéo damit meinte, zeigte er ihr direkt, indem er mit seinem Zeigefinger in ihre rechte Wange piekte. Natürlich war er vorsichtig, drückte nicht zu fest, sondern stupste sie nur. Dennoch machte er es stark genug, damit sie sich sicher sein konnte, angefasst worden zu sein. Sein Blick blieb dabei von seinem Grinsen gezeichnet.
„Angefasst.“
Er musterte ihre Reaktion. Glücklich schien sie nicht. Scheinbar machte er es nicht richtig. Ein neuer Versuch musste her. Wieder piekte er in ihre Wange.
„Wieder angefasst.“
Sein Grinsen wurde nochmal breiter. Es machte tatsächlich Spaß, sie zu necken.
Nach dem zweiten Mal ließ er jedoch von ihr ab. Allzu weit auf die Palme wollte er sie nicht hochschicken. Wäre ungünstig, wenn sie die Fähigkeit hätte, zu explodieren und dabei die halbe Insel mit sich in die Tiefe reißen würde.
Die Beleidigung als Bauerntrampel hatte er übrigens gekonnt ignoriert. Woher sollte sie auch wissen, dass er aus der Großstadt stammte. Allerdings fragte er sich, wo sie herkam, wenn sie sich anmaßte, andere als Bauerntrampel zu bezeichnen? Und was zur Hölle hatte sie für eine Sicht auf Bauern? Rannten die bei ihr daheim wild herum und fassten sich gegenseitig an? Merkwürdiges Mädchen - eindeutig.
Mathéo stopfte seine Hände in die Taschen seiner tannengrünen Hosen, welche von Innen übrigens beige-grün kariert waren, was man nur sah, wenn man sie weit öffnete und hinein lugte. Mit den Füßen wippte er etwas hin und her und nahm mit der Hüfte stets den Schwung auf.
„Da ich dich nicht kenne, wär’s toll, wenn du daran was ändern könntest. Ich bin Mathéo – und du?“


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