Das Zimmer ist auf der Fensterseite mit zwei Betten an der linken und rechten Wand, den dazugehörigen Nachtkästchen und einem kleinen Regal, das von beiden Mitbewohnern benützt werden darf, ausgestattet. Auf der Türseite befinden sich zwei Schreibtische mit Lampen und ein Kleiderschrank, um die Klamotten der Schüler aufzubewahren. An besonders heissen Tagen sorgt die im Zimmer eingebaute Klimaanlage für ausreichend Abkühlung. Die kürzlich neu gestrichenen, weissen Wände lassen den Raum besonders freundlich wirken.
298 Charakterbogen Aufenthaltsort: Zimmer Nr. 205 Aktuelles Outfit: offene Haare, schwarzes T-Shirt (bedruckt mit einer kleinen Sonnenblume auf der linken Seite), kurze Jeansshort, olivgrüne Sneaker
Ich kuschelte mich in meinen Schal, es war unheimlich kalt. Zwar müsste ich es gewohnt sein, also diese Kälte aufgrund meines früheren Heimatortes. Aber dieser plötzliche Einbruch von eisiger Kälte und Schnee, diese Umstellung traf jeden auf der Insel sehr hart. Da war es egal ob man vom Nordpol kommt oder von Hawaii, es verursachte bei vielen Kopfschmerzen. Aber nicht mit mir! Ich hatte mich gut eingepackt und wartete auf den Zeitpunkt, an dem diese Temperaturen und der Schnee Spaß machen würde. Und es war hoffentlich bald so weit - schließlich war ja heute schon der 23. Dezember, das heißt, bald kommt jemand mit Geschenken! Joggend tapste ich durch den Gang des Jungentrakts und blieb anschließend vor Levi's Zimmer stehen. Die Hände hatte ich in die grüne Jackentasche gesteckt, damit sie nicht noch kälter wurden. "Rentiert es sich überhaupt meine Kalten Pfoten rauszuholen und diese kalte Tür zu berühren?" Ich probierte es erst mit Gedankenübertragung. "Leviii, mach die Tüüüüür auf!" Und ich wartete. Aber nicht lange, dann versuchte ich es nochmals voller Hoffnung. "Leviathan, höre meine Stimme!" Ob das wirklich funktionieren konnte? Schlussendlich stupste ich mit meinem Fuß an die Tür um auf mich Aufmerksam zu machen. "Haaaallooooooo" rief ich durch den Schal und stieß nochmals drei mal gegen die Zimmertür. "Als ob die Heizung ausgefallen wäre... Doch darum kümmerten sich die Heimleiter ja eigentlich auch schon mittels Brennholz und so Zeugs. Ob es den anderen auch so erging wie mir? Schließlich lehnte ich mich an die Türe und versuchte mit dem Ellbogen den Türhenkel nach unten zu drücken, um die sie zu öffnen. Ich, der Tollpatsch, dachte nicht daran, dass die Türe ja wirklich aufgehen konnte. Schwuppdiwupp lag ich auf dem Boden. "Oh. Ups. Hallo!"
Es war der 23. Dezember und es war nicht mehr früh am Morgen. Dennoch hatte es der kälteempfindliche Engel es noch nicht aus den Federn geschafft - warum aber auch, wenn das Bett doch so viel Wärme hergab? Cruel war auf Achse und Levi konnte sich einen chilligen im Bett machen - perfekt! Immer wieder nickte der Schwarzhaarige ein und zog dabei die Decke über sein halbes Gesicht und wie es nicht anders kommen konnte, wurde er aus diesem Halbschlaf relativ unsanft geweckt. Caiwen war ganz elegant, wie man es von ihr gewohnt war, ins Zimmer gestolpert. "Anmutig wie ein Elefant im Porzellanladen", nuschelte der Engel unter seiner Decke hervor, nachdem er sich kurz vergewissert hatte, wer denn auf die glorreiche Idee kam, den Jungen zu wecken. "Du siehst aus wie ein Eskimono, Caiwen.", plapperte er weiter, ohne überhaupt zu wissen, wie diese Gestalten wirklich hießen. Kimono klang ja schonmal ganz gut. Mittlerweile hatte sich Levi im Bett aufgerappelt und kroch langsam aus seinem Schlafgemach heraus - wie eine Raubkatze, das ihr Territorium verließ. Mit Boxershorts und einem fetten Hoodie, darunter einem Shirt, bekleidet wanderte Levi mit quer durchs Zimmer zur Türe - zog seine Rotzfahne symbolisch hinterher - um seiner Freundin spät aber doch vom Boden aufzuhelfen. "Ich will auch - woher hast du das ganze Zeug?!", jammerte der Engel und zupfte an ihrem Schal und ihrer dicken Jacke herum. Dass die Heimleitung warme Kleidung für jeden Bewohner bereit stellte, hatte der Nephilim wohl irgendwie verpennt. "Es ist so kaaalt, ich schwör, wenn ich den Verantwortlichen zwischen die Finger krieg.....", jammerte der Junge, der so gut wie noch nie Schnee gesehen hatte oder sich zumindest nicht erinnern konnte, und grabschte an Caiwens Schal herum, band ihn zusätzlich auch um seinen eigenen Hals, sodass die Köpfe der beiden nicht mehr ganz so weit voneinander entfernt waren. "Gibts unter der Jacke auch noch Platz?" Und schon grinste der Engel wieder breit über beide Ohren - scheinbar hatten die eisigen Temperaten ja doch was Gutes.
Caiwen
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Elefant? So dick war ich nun auch wieder nicht! Ich versuchte meinen bösen Blick aufzusetzen, doch dann meinte er ich würde aussehen wie ein ... Eskimono. "Ein Eskimo mit einem Kimono?" sagte ich fragend und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Und dann entdeckte ich ihn - Leviathan, der Engel auf Erden. Das klingt zwar komisch, ist aber nun mal so. Während ich mir den Arsch abfrierte, kuschelte er sich den ganzen Tag unter die Bettdecke. Die Idee war auch nicht so übel. Eigentlich war sie genial. Doch das würde ich nie zugeben, dass das Huhn eine glorreiche Idee hätte. Dann würde er doch grad meinen, ich würde ihn Loben. "Ich glaub die Meisten hier sehen so aus. Es ist ja ziemlich kalt." Und viele hier hatten gerne Kimonos an. Und das nicht nur zum Kimono-Festen oder feierlichen Zeiten, manche trugen das hier Tag ein und Tag aus. Ich hatte mich aufgerappelt - wenigstens lag ich nicht am Boden, sondern hockte im Schneidersitz, sodass ich die Türe hinter mir zustoßen konnte. Nicht dass hier noch ein kalter Windstoß das Zimmer kalt macht. Levi rappelte sich auf und zeigte sich in voller Pracht - Boxershorts und Pulli. Sehr netter Anblick. "Ah. Wusstest du..." meinte ich zu dem Engel, als er mir mit einem Ruck aufhalf, "Es gibt da einen Markt, wo man so Zeugs auch kaufen kann." Doch anstelle sich selbst einen zu holen, schlüpfte er zu mir. "Nein, aber ich hab gehört bei dir is noch ein wenig Platz" Ich schlüpfte mit meinen eisigen Händen unter seinen Hoodie, grinste frech und patschte sie an seinen Bauch. "Huuch ... fein waaaaaarm..." meinte ich und wärmte mir die Hände an ihm. Doch dann machte ich einen Schritt zurück, der Schal löste sich von meinem Hals und ich sprang zu seinem Kleiderschrank. "Soooo...!" rief ich und öffnete die Pforten. "Jetzt wirds ernst." Ohne zu Fragen oder ihm einen Blick zu würdigen durchwühlte ich seine Klamotten. "Zieh dir was Warmes an." Ich wollte den Schnee hier erkundigen. Und es musste doch irgendetwas zu tun geben mit dem Schnee. Es musste doch irgendetwas Gutes an sich haben. "Wenn schon der Piepmatz Cruel nicht da ist, muss ich das Ausnutzen, dass ich dich komplett für mich alleine habe." Ich warf ihm Hose und drei Paar Socken zu, erst dann schaute ich zu ihm. "Na... mach schon!" Das Risiko, dass er hier auftauchen würde, war groß. Schließlich war das ja auch sein Zimmer. Also nichts wie weg von hier!
"Was...?" Etwas perplex hatte der Nephilim schon aus der Wäsche gestarrt, als er allmählich realisierte, dass das Wort vielleicht doch nicht Eskimonos hieß. "Ich meine Eskimos", nuschelte der Junge noch leise ins einen nicht vorhandenen Bart und linste leicht betreten zu Boden. Woher sollte er sowas aber auch schon wissen? "Ich bin aber ziemlich knapp bei Kasse!" Der Engel war heilfroh, dass das Thema nun scheinbar vom Tisch war und dachte über die Worte seiner Freundin nach. Warum sollte er sich auf Isola überhaupt Wintersachen kaufen?! "Ich bin mir sicher, morgen scheint wieder die Sonne." Na ja, an grenzenlosen Optimismus fehlte es dem jungen Herr nicht. Zumindest so lange, bis Caiwen auf den Einfall hatte, den Engel mit ihren Pfoten zu Eis erstarren lassen zu wollen, indem sie unter seinen Hoodie fuhr und mit ihren kalten Patschehändchen den Bauch des Jungen abtastete. Ein kalter Schauer fuhr über den Rücken Leviathans und auch sein Gesichtsausdruck erstarrte beinahe zu Eis. Mutig biss er die Zähne zusammen und knirschte ein paar Laute durch seine Zähne hervor. "Kkkkk....alllt" Caiwen wusste, wie man Leviathan animierte, nach draußen zu gehen. Aber scheinbar wandte sie diverse Methoden nicht an, sondern efreute sich an einem gefroreren Gefieder. "Wut? Was machst'n jetzt?", fragte Leviathan und verzog sein Gesicht zu einem doch recht verwundertem Ausdruck, nachdem sich Caiwens Schal wieder von Levis Hals befreit und sie sich über den Kleiderschrank des Jungen hermachte. Leviathan aber ließ sein Hinterteil teilnahmslos auf den Stuhl fallen und fing die Kleidungsstücke auf, die ihm seine Freundin zugeworfen hatte, oder ließ sich zumindest von jenen bewerfen. "Was hast du denn mit mir ganz alleine vor?", grinste der Engel breit, schlüpfte dann immernoch im Sitzen in seine Hose und zog 2 der 3 Paare Socken an. Missmutig schlüpfte er in seine Stiefel, die zwar nicht wirklich für den Sommer gedacht, aber für den Winter bzw. starkem Schneefall auch nicht wirklich passend waren. Den Hosenstoff am unteren Ende stopfte Leviathan in die Stiefel hinein. Eine Jacke, oder gar einen Schal oder Fingerwärmer hatte der Junge wirklich nicht. Wann brauchte man hier auch schon sowas? "Wollen wir auch ein Los mit unsren Namen in den Wichteltopf schmeißen gehen? Ich steh auf Geschenke!" Dass das ganze mit ein klein wenig Aufwand und damit, dass man auch selbst jemanden etwas schenken musste, blendete der Junge zu diesem Zeitpunkt noch aus. Oder wusste es gar nicht. Noch nie zuvor hatte Leviathan "gewichtelt" - lediglich ein Gespräch beim Abendessen am Nachbarstisch vor ein paar Tagen belauscht.
Caiwen
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Knapp bei Kasse? Darum versuchte er sich in meinen Schal zu schmeißen, er hatte also gar keinen? Ich streichelte ihm über den Kopf. "Och, du Aaarmer..." tröstete ich ihn und verwuschelte seine bereits verwuschelte Frisch-Aufgestanden-Frisur. Und er sah immer noch gut aus. Ich schaute ihn skeptisch an, als er mir seinen Optimismus mitteilte. Doch als er meine kalten Finger berührte - gezwungenermaßen - dachte ich, dass er sich diesbezüglich seine Meinung geändert hatte. "Ich zieh dich an, wenn du es schon nicht hinbekommst." Zog man Jungs wenn überhaupt nicht eher aus, statt an? Doch bei diesen Temperaturen zog sich ja echt Keiner freiwillig aus. Das Durchwühlen des Kleiderschranks brachte mir persönlich nicht weiter. Wo hatte er seine Wintersachen? Pulli und Hose hatte er ja an. "Muss reichen", dachte ich mir und drehte mich zu ihm um, als er fragte, was ich denn vor habe. Er zog sich brav seine Socken an, ich vermutete, dass er dies nur tat, weil er auch kalte Füße hatte. Ich schaute ihm zu, wie er sich seine Hose hochzog. Ein Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen. Gerade als ich es ihm verraten wollte, ergriff Leviathan erneut das Wort. "Wichteltopf?" Ich hatte noch nie gewichtelt. Ich hatte ja auch nie eine gute Gemeinschaft bei der sich das machen ließ. Bei solchen Gedanken wird man wirkte die eigne Stimmung plötzlich etwas melancholisch. Doch ich ließ mir das natürlich nicht anmerken. "Muss das sein?" Das Problem an der Sache war, dass man nicht wusste, wem man etwas schenken musste. Man wusste nicht was, man wusste nicht, wer das ist - das ist doch Stress pur! Und dann kriegt man selbst ein labbriges Geschenk, welches man nicht mal weiter schenken kann, weil es sooo laaaahm ist. Es soll ja nicht groß was Wertvolles sein. Ich machte den Kleiderschrank zu und sprang auf den Schoß des Jungen. "Ist das Alles, was dir dazu einfällt, was man mit mir machen kann?" sprach ich und glubschte ihn neugierig an. Doch im Blinzelkrieg war ich noch nie die Beste. "Na guuuut. Dann lass uns zum Wichteltopf gehn....!" meinte ich nur und war gespannt, ob da wirklich viele mitmachen würden. Wär doch lustig, wenn wir nur zu zweit Wichteln würden, dann wüsste ich was ich ihm schenken würde - Schal, Kappe und Handschuhe.
"Jahaa, das muss sein!" Levi saß auf seiner Meinung fest wie eine Henne auf ihre frisch gebrüteten Eier. Zumindest hatte er sich wieder auf den Drehstuhl gesetzt, nachdem er in seine Stiefel geschlüpft war. "Stehst du nicht auf Geschenke, oder was?" Missmutig hob der Junge eine Braue an. "Ich freu mich jedenfalls riesig auf deins!", hing er noch dran und machte Caiwen damit das Leben wohl zur Hölle. Ein verspieltes Grinsen umschloss die wegen der kalten Temperaturen trockenen Lippen des Engels. Damit sich ihre Kinnlade nicht auch noch am Boden festhielt, entschärfte er seine Erwartungen ein kleines bisschen und kicherte dann vergnügt über sein Späßchen - auch wenn so ein persönliches Geschenk von Cai schon seinen Anklang bei Levi finden würde. Doch sehr unerwartete landete das Werwolfsmädchen nach einem Sprung auf dem Schoß des Engels. "Mir fallen bestimmt noch vieele andere, schöne Dinge ein, die wir zwei so anstellen können.", gab er seiner Freundin zurück und ließ seine Augenbrauen höchst erotisch zucken, kurz bevor er sich ein paar mal mit Caiwen auf seinem Schoß im Kreis drehte. "Aaaaber der Topf dauert ja auch nicht so lange!" Abrupt stoppte Levi wieder mit seinen Füßen ab, klopfte auf Caiwens Schenkel und stand dann gemeinsam mit ihr auf. "Die Eskimonos auf geheimer Missiooon in die unerforschte Eiszeiiit" Trällerte Levi, den Arm in die Luft streckend verließ er dann mit Cai das Zimmer, aber seine gute Laune bezüglich des Winters sollte nicht von langer Dauer sein, das würde sich bestimmt sehr bald bestätigen.
Die letzte Nacht endete flüssig für Leviathan und Caiwen und erst spät war der Junge in sein Bett gekommen. Demzufolge verschlief er auch den ganzen Vormittag und wurde durch laute Ganggeräusche, die in sein Zimmer drangen, endgültig geweckt. "Hä...?", verwundert öffnete der Engel seine Augen und schob reflexartig seine Decke weg. "Ahhhh kakke!" ... vergaß allerdings für kurze Zeit den Wintereinbruch auf der Insel, der nun schon ziemlich lange anhielt. Er könnte schwören, er hätte etwas Sommerliches geträumt. Es wurde wirklich wieder Zeit für warme Temperaturen. Levi war es nicht anders gewöhnt. Mit Veränderungen konnte er nicht umgehen.
Nachdem er sich aber doch aus dem Bett gekämpft und sein Handy abgecheckt hatte, kam er drauf, dass er Misu im Halbschlaf auf eine SMS geantwortet hatte. Sie wollte den heutigen Abend mit ihm verbringen - nach der Weihnachtsparty. Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Engels aus - es war auch einfach viel zu lange her gewesen, als er das letzte Mal in irgendeiner Weise auf seine Kosten gekommen war. Mit Misu war das alles total easy, von dem her freute er sich auf den heutigen Tag. Nicht zuletzt, weil auch die Schneeballschlacht stattfinden würde und für so einen Scheiß war Levi natürlich immer zu haben. Da war ihm die Kälte dann auch wieder egal.
Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, um erstmal die Reste des Frühstücks aus dem Speisesaal zu futtern, trottete der Nephilim ins Badezimmer, machte sich dort frisch, indem er sich lange und heiß duschte und seine Zähne putzte. Nachdem er wieder im Zimmer zurückgekehrt war, zog er sich warm an. Eingepackt in dicken Socken, einer langen Jeans, einem roten Shirt, einem schwarzen Hoodie sowie seinen schwarzen Stiefeln verließ Levi das Zimmer von ihm und seinem Kumpel Cruel und machte sich auf dem Weg zum neuen Spielplatz, wo bald die Schneeballschlacht stattfinden würde.
Die Weihnachtsparty am Abend des Vortages entpuppte sich für den jungen Engel als voller Erfolg - nicht nur dass er abermals in den Genuss mächtig viel Alkohols kam - er hatte auch eine wesentliche, neue und gut ausgestattete Bekanntschaft geschlossen. Die vergangene Nacht würde Leviathan wohl trotz der zerstören Gehirnzellen lange in Erinnerung bleiben. Erst in den Morgenstunden hatte der Nephilim sein Zimmer betreten, um sich völlig entkräftet in sein Bett fallen zu lassen und den vermissten Schlaf nachzuholen. Aus diesem Grunde strotzde der Engel auch nicht vor Verwunderung, als er seine Augen erstmals öffnete und die digitale Uhr auf seinem Nachtkästchen ihm verriet, dass der Abend bereits angebrochen war. "Sobald Schule wieder anfängt bin ich sowas von am Arsch...", nuschelte Levi motivationslos in sein Kissen und verzog im Nachhinein empört das Gesicht, als er keine Antwort bekam. "SOWAS VON IM ARSCH!", rief er dann lauter und stampfte im Anschluss aus seinem Bett und kurz darauf auch aus seinem Zimmer. Sein völlig zerstörter Schlaf-Wach-Rhythmus und der viele Alkohol in letzter Zeit hinterließen scheinbar auch seine Spuren. Nicht umsonst war Levi so neben der Spur. Eine kalte Dusche verschaffte ihm aber Abhilfe, sodass er nach etwa einer halben Stunde frisch geduscht und angezogen wieder in seinem Zimmer stand. Er war spät dran. Den Gutschein für den Gratiseintritt in den Vergnügungspark mit seiner Schneeballmannschaft hatte er natürlich nicht vergessen, für eine Portion Spaß war Levi immerhin jederzeit zu haben. "Das Unwetter scheint sich wohl wieder beruhigt zu haben", murmelte der Nephilim zu sich selbst, ehe er den Vorhang des Fensters wieder zu zog, durch das er soeben noch hindurch gesehen hatte. Levi entschied sich außer der langen Jeans und einem Hoodie noch für seine Winterjacke, die er sich zuletzt ergattert hatte und verließ das Zimmer dann auf seine typische Art und Weise - indem er das Fenster aufmachte und davon flog.
25. Dezember. Spät abends. Viel früher, als Sky im Waisenhaus ankommen würde, werkelte Leviathan bereits am Fenster seines Zimmers herum, dass mal wieder nicht geöffnet war, wie jener es hinterlassen hatte, sondern gekippt. Vermutlich der bessere Gedanke bei Temperaturen wie diesen - hatte Cruel tatsächlich mal sein Hirn eingeschalten? "Haalloo", jammerte der Engel rum, quetschte sein Geschicht gegen die Scheibe, im nächsten Moment allerdings schaffte er es, das Fenster von außen zu öffnen, um in sein Zimmer einsteigen zu können. Cruel schlief bereits tief und fest - eine Tatsache, die Levi verriet, dass es wohl wirklich ziemlich spät zu sein schien. Immerhin - Levi war nüchtern. Im Vergleich zu den letzten Abenden eine wahrliche Glanzleistung. Ungewohnt. Diesmal machte sich der Engel doch tatsächlich noch die Mühen, zum Bad runterzuschlurfen, um sich all den Dreck wegzuwaschen, und schlenderte halb von der Müdigkeit, halb vom heißen Wasser benebelt wieder zurück in sein Zimmer, wo er sich in Boxerhorts und T-Shirt bekleidet auch endlich in das wohlverdiente Bett fallen ließ.
Ich war in der letzten Nacht früh eingeschlafen und heute vor jeglichem Weckerklingeln aufgewacht. Für einen Moment schreckte ich hoch. Ob ich grad Unterricht verschlief? Dann entspannte ich mich jedoch ziemlich schnell. Was bockte es mich, ob ich Unterricht verschlief? Ich seufzte auf und drehte mich auf die andere Seite, konnte aber nicht so einfach wieder einschlafen. Levi pennte auf dem Bett an der anderen Wand ruhig vor sich hin und ich beobachtete den Trottel für ein Weilchen, bevor ich schließlich aufstand und in meinen Schlafklamotten aus dem Zimmer trottete.