Die Straßen im Barádori-Viertel gehen entlang einer Unterführung, da sich oberhalb eine Autobrücke befindet. Besonders auffallend in dieser Gegend sind die Kritzeleien an den Wänden, die schon oftmals Rätsel hervorgerufen haben, denn normalerweise befinden sich an solchen Stellen Graffitis, die von Jugendlichen gemalt wurden. Stattdessen erinnern die Kritzeleien an Kinderzeichnungen und niemand weiß, woher diese überhaupt kommen. Bei Nacht und vor allem bei Regen suchen Obdachlose hier des öfteren Schutz - auch wenn diese auf Isola eher selten vertreten sind.
Das Mädchen hatte mich offensichtlich zuerst nicht gehört. War anscheinend zu sehr mit Schluchzen beschäftigt gewesen. Dennoch hob ich leicht eine Augenbraue an, als sie so zusammen zuckte und wegrückte, folgte ihr jedoch nicht. Wäre ja arg aufdringlich gewesen. "So?" Alles war also super? Sie schäfte es ja noch nicht einmal, ein richtiges Lächeln zustande zu bringen, und ich sollte ihr abnehmen, dass alles in Ordnung war? Natürlich. "Wenn bei dir alles super ist, war mein Vater ein reiner Engel." Mit einem leichten Seufzer ließ ich mich im Schneidersitz an der Brückenmauer nieder, neigte den Kopf ein wenig in den Nacken, ehe ich nochmal an der Zigarette zog und den Rauch langsam wieder in die Luft herausstieß. Ich sah leicht zur Seite, und bemerkte, wie sich das Dunkelhaarige Mädchen wegdrehte. Anscheinend konnte sie es nicht haben, wenn man sie in solch schwachen Momentan sah. Verständlich. Ich hatte sowas auch nicht gerne, bzw., wenn ich in tiefer Trauer war, hatte ich sowieso so meine anderen Problemchen. Deswegen verweilte ich auch nie besonders lang in Trauer. Eine ganze Weile lang schwieg ich, und achtete weniger auf das Mädchen, was man sowohl als ignorant, wie auch taktvoll ansehen konnte. Ignorant, weil ich mich nicht bemühte, sie zu trösten, aber auch taktvoll, weil sie es scheinbar eben nicht gern hatte, so gesehen zu werden. Wie schon erwähnt. Als sie jedoch aufstand offensichtlich gehen wollte, knickte sie wieder ein. Ich zog die Augenbrauen zusammen, und wippte nach vorne auf meine Knie. "Kleine, vielleicht solltest du eher sitzen bleiben, bis du dich ganz beruhigt hast, hm? Sonst schadest du dir nur selbst. Hier." Aus einer Tasche zog ich eine Taschentuchpackung hervor und ließ sie in ihren Schoß fallen, ehe ich sie anlächelte. "Schon klar, wenn du nicht darüber reden und auch nicht von einer Fremden gesehen willst. Aber wenn ich fragen darf; wirst du damit alleine fertig?"
Dina nahm dankend die Taschentücher und schnaufte kräftig hinein. War zwar nicht gerade elegant aber es half ein bisschen. Sie starrte das Mädchen mit leeren Augen an. Sie wollte daraus kein Geheimnis machen, doch sie wollte eigentlich auch keine Show daraus machen, was aber gerade passiert war. Sie war vom Wesen her eigentlich offen, doch sie wollte es auch nicht ALLEN sagen. Sie überlegte einen Moment. Das Mädchen sah so aus, als interessierte es sie wirklich und schließlich war sie auch so nett gewesen und hat wenigstens nach dem Grund gefragt. Allerdings wollte sie auch niemanden mit ihren Problemen belästigen. Sie wusste nicht was sie machen sollte. In der Zeit, wo sie überlegte, was sie machen sollte, trockneten ihre Tränen und sie fühlte sich schon wesentlich besser. Sie ging sich einmal durch die Haare, die in ihr Gesicht gefallen waren und nun an den trocknenden Tränen klebten. Ihr war das Alles grad irgendwie zu viel, also entschied sie sich einfach dem Mädchen davon zu erzählen. Sie schaute zu Boden. Es fiel ihr sichtlich schwer. Sie atmete tief ein, um nicht gleich wieder loszuheulen. Es geht um meine Schwester... Sie hielt inne. Plötzlich schossen ihr Bilder von dem Erdbeben in den Kopf und wie sie die Hand ihrer Schwester losließ. Sie fühlte, wie sie sich zusammkrampfte und ihre Augen wurden glasig. Ich kann das nicht! Sie stand auf. Tut mir Leid, ich möchte dich nicht mit meinen Problemen belästigen! Sie verwandelte sich in eine Katze und rannte aus dem Tunnel, doch als sie draußen war stand plötzlich ein Hund vor ihr. Sie fauchte und verwandelte sich blitzartig in einen Vogel und wollte wegfliegen, doch der Hund hatte sie und biss ihr in den Flügel. Sie verwandelte sich wieder in einen Menschen und schrie zum Hund, der nun ihren Arm zwischen seinen Zähnen hatte. Lass mich los, du Mistvieh! Sie fluchte und presste vor Schmerz ihre Zähne aufeinander. Das ist ja ein toller Tag! dachte sie ironisch und seufzte innerlich. Jetzt würde sie das Mädchen nicht auch noch für schwach halten, sondern auch für vollkommen bescheuert...
Ich beobachtete das Dunkelhaarige Mädchen kurz, ehe ich den Blick nach vorne wandte und mich wieder an die Brückenwand lehnte, als sie sich die Nase putzte. Ich musste sie dabei ja nicht unbedingt beobachten- ehrlich gesagt, hatte ich auch wenig Neigung dazu. Als ich jedoch ihren Blick spürte, wandte ich ihr wieder mein Gesicht zu, währenddessen ich einen erneuten Zug von der halb abgebrannten Zigarette nahm. Sie schien sich einigermaßen beruhigt zu haben, allerdings wirkte ihr Blick immer noch leer und glasig, man sah ihr also an, dass sie kurz zuvor noch geweint hatte. Ich neigte abwartend den Kopf zur Seite, während sie so aussah, als wolle sie etwas sagen, oder besser gesagt, überlegte, ob sie es sagen sollte, oder eben nicht. Ich hatte nicht vor, sie zu irgendetwas zu drängen. Immerhin kannte ich sie nicht, sie kannte mich nich, und Fremden erzählte man für gewöhnlich auch nicht so ohne Weiteres sein Leben. Dementsprechend hatte ich durchaus Verständnis für, wenn sie mir nichts erzählte. "Um deine Schwester also..." Ein leises Seufzen entglitt mir. Ich konnte es nur ansatzweise nachvollziehen. Erst einmal, weil ich nicht genau wusste, was mit ihrer Schwester war, und dann hatte ich keine Geschwister. Wobei, nein. Das stimmte nicht. Ich hatte einen Bruder, doch wusste ich verdammt nochmal nicht, wo er war, wie er hieß, wie er war, wie es ihm ging und warum ich nur von seiner Existenz wusste und nicht mehr. Vielleicht sollte ich dem irgendwann mal auf den Grund gehen. Mit einem ruhigen Blick sah ich das Mädchen an, als sie wieder glasige Augen bekam. Doch bevor ich noch mehr tun konnte, war sie aufgesprungen, hatte sich in eine Katze verwandelt und war davon geflitzt. Ich seufzte leicht. Ich hatte sie ja selbst gefragt, also kommte man wohl kaum von richtiger Belästigung reden. Ich zog erneut an der Zigarette, als ich das Mädchen von eben ein so genanntes Mistvieh anschreien hörte. Ich zog die Augenbrauen zusammen, stand auf und ging in die Richtung des Geschreis. Ein Hund hatte sich in den Arm des Mädchens verbissen. "Was hast du denn angestellt? Nein, warte. Ich glaub, ich wills gar nicht so genau wissen." Ich richtete den Blick auf den Hund, und schritt langsam auf ihn zu, während ich die Aura der Werwolfshälfe praktisch.. 'auspackte'. Ich war zwar nur zur Hälfte Werwolf und hatte eigentlich auch mehr einen guten Draht zu Wölfen, als zu Hunden, doch es sollte auch so funktionieren. Leise redete ich auf den Hund ein, welcher mich misstrauisch fixierte, strich durch sein Fell, ehe ich seinen Kiefer nahm und ihn mit sanfter Gewalt zwang, jenen langsam zu öffnen, ehe ich den Kopf des Hundes weg zog und dem Tier nochmal über den Kopf strich, während jener nun doch interessiert an mir schnupperte. Er nahm offensichtlich das wölfische an mir war. "Na komm. Geh nach Hause, wo auch immer das ist.", sagte ich zum Hund, welcher sich zuerst nicht anmerken ließ, irgendetwas verstanden zu haben, ehe er davon trabte. Ich war eigentlich keine Hundeflüsterin, und sowas funktionierte bei weitem auch nicht immer. Eigentlich hing das immer von der Situation und dem Hund ab. In dem Falle hatte ich wohl Glück gehabt. Das Mädchen hier allerdings nicht unbedingt. Zu eben jenem wandte ich nun auch wieder den Blick. "Gehts- oder willst du ins Krankenzimmer?" Immerhin konnte sich so eine Bisswunde nur allzu schnell entzünden, und sowas war unschön. Man konnte in diesem Falle aber auch von Glück sprechen, dass der Hund kein Tollwut gehabt hatte. Ansonsten wärs nochmal ne Stufe schlimmer für die 'Kleine' hier gewesen, nahm ich mal an. Ich wollte immerhin nicht am eigenen Leib erfahren, wie es war, Tollwut zu bekommen.
Dino starrte das Mädchen an. Wie hast du das gemacht? fragte sie ein wenig verblüfft, denn sie hatte so etwas noch nie gesehen. Der Hund wollte nicht loslassen, doch als das Mädchen irgendetwas machte, ließ er aufeinmal los und verschwand. Sie stand auf und plötzlich bemerkte sie, wie ihr Arm zu schmerzen anfing. AU! Dadurch, dass der Hund seine Zähne aus ihrem Arm nahm, tat es mehr weh. Sie starrte auf den Arm, der mittlerweile voller Blut war. Oh Scheiße! fluchte sie mehr zu sich selbst. Sie konnte Blut nicht wirklich leiden. Sie merkte, wie ihr schwindelig wurde und ihr schlecht wurde. Sie streckte ihren Arm von sich weg und drehte den Kopf zur anderen Seite. Sie hielt sich mit ihrem Handrücken von dem "gesunden" Arm vor den Mund und würgte einmal kurz. Hoffentlich musste sie jetzt nicht kotzen, denn dass würde bestimmt auch für das anwesende Mädchen unangenehm sein. Sie kniff die Augen vor Schmerz zusammen. Es tat höllisch weh! Sie hatte bis jetzt ziemlich viel Blut verloren und deshalb sank sie wieder auf die Knie. Boah ist mir schwindelig! dachte sie nervös. Ihr Arm war blutüberströmt, sodass man die tiefe Bisswunde kaum erkennen konnte. Sie zitterte. Tut mir Leid! sagte sie, während sie dachte: Oh mein Gott! Die muss mich jetzt für völlig bescheuert halten! Super erster Eindruck!Ah Scheiße! Sie hielt ihren Arm nun vor der Brust fest und mittlerweile war es ihr egal geworden, wie viel Blut da war, denn es tat einfach viel zu sehr weh. Sie hatte nichts, womit sie den Arm verbinden konnte und ihr Kleid war auch schon ziemlich blutgetränkt. Sie fluchte. Es war ihr Lieblingskleid und würde bestimmt lange dauern, um es zu reinigen, wenn es überhaupt jemals wieder sauber wird. Sie schnaufte und kniff die Augen zu, als sie mit einem Taschentuch versuchte etwas Blut abzuwischen. Unglaublich, dass ich mich gerade so anstelle, schließlich war es nur ein kleiner Hundebiss! dachte sie ironisch und tupfte den Arm weiter ab. Ich hasse Ärzte! ging es ihr durch den Kopf, als das Mädchen etwas von Krankenzimmer erwähnte. Auf keinen Fall wollte sie irgendwo hin, wo Ärzte waren! Es tat zwar weh und sah auch nicht gerade gesund aus, aber ins Krankenzimmer wollte sie auf keinen Fall. Es geht schon so!! sagte sie schnell, obwohl sie es selbst bezweifelte. Sie lächelte das Mädchen schmerzverzerrt an. Wie heißt du? Ich bin Delea, aber alle nennen mich Dino! sagte sie. Dino wollte von ihrem Arm ablenken. Super Show! fluchte sie innerlich. Erst heule ich und jetzt sowas! Sie seufzte. Super erster Tag! Schlimmer kann es ja wohl kaum werden! Ihr wurde wieder etwas schwindelig und sie starrte auf ihren Arm, der schon wieder voller Blut war, obwohl sie ihn gerade erst sauber gemacht hatte, doch sie achtete nicht mehr darauf, auch wenn es höllisch wehtat. Sie wollte schließlich endlich auch den Namen des Mädchens erfahren, denn es interessierte sie schon länger. Ihre Neugierde ließ nicht nach und ihr fiel wieder ein, dass das hier ein Waisenhaus für magische Wesen war und immerhin war ihre Zimmergenossin ein Vampir. Was bist du für ein Wesen? Ich bin eine Gestaltenwandlerin! Sie war froh eine Gestaltenwandlerin zu sein, denn sie liebte Tiere und jetzt konnte sie selber ein Tier sein! Irgendwie konnte sie sich nicht ganz konzentrieren, denn immernoch schwirrten Schmerz und alte Erinnerungen in ihren Gedanken rum.
Ich neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Ihrer Frage nach zu urteilen, schien sie etwas~ ungewöhnliches oder so als Antwort zu erwarten, wenn ich mich nicht täuschte. Ich seufze leicht, ehe ich lächelte. "Ich hatte Glück, dass der Hund so war, wie er ist. Eigentlich habe ich sonst nicht oft so viel Einfluss auf einen Hund; ich bin zur Hälfte Werwolf, und es wohl der Wolf, der Verwandte des Hundes, der es mir dann und wann erlaubt, so einen Einfluss auch auf Hunde zu nehmen. Bei Wölfen klappts aber eigentlich besser, aber auch nicht immer." War ein ganz nettes Feature zur Abwechslung. Ansonsten hatte ich einiges an Schwierigkeiten, Dämon und Werwolf ruhig zu halten. Beide Rassen zeugten immerhin durchaus von Aggressivität, Unbeherrschtheit und Zerstörungswut- teilweise auch Blutdurst. Das Schicksal hatte mir kein einfaches Leben vorgesehen. Oder besser; mein Vater hatte einen, für ihn, tödlichen Fehler begangen. Hastig und unwirsch riss ich meine Gedankengänge von der Richtung wieder fort. Es würde nur darin enden, dass ich wieder aggressiv wurde. Außerdem sollte ich mich ohnehin eher auf die Gegenwart konzentrieren; die Wunde des Mädchens blutete überaus stark. Stark genug, dass man die Bisswunde an sich eigentlich gar nicht mehr richtig ausmachen konnte. Das war schlecht. Ich lächelte mitleidig auf ihre Reaktion hin. Gab einige, durchaus vor allem Mädchen, die Blut oder solche Wunden -wobei man die in diesem Fall ja nicht sah- nicht sehen konnte. Ich gehörte nicht zu solchen Exemplaren. Ich war ohnehin immerzu mit meinen Hobbys etc. wenig mädchenhaft gewesen. Während sie ihren Arm wegstreckte und kurz würgte, nahm ich sachte ihr Handgelenk und begutachtete die Bisswunde. Ich hatte nie besonders viel mit Medizin und Heilung zu tun gehabt, doch die wichtigsten Dinge kannte ich eigentlich schon. Die Wunde sollte einmal gereinigt und optimal auch desinfisziert werden, bevor man sie verband. Optional half es auch, wie beim Blutabnehmen, die Adern zusammenzudrücken, damit das Blut nicht nachfloss. Und dann konnte man durch Druck noch versuchen, die Blutung einzudämmen. Und bei hohem Blutverlust war es wichtig, möglichst bald viel zu trinken- zumal man ohnehin bald ein Durstgefühl verspürte, dass immer wieder eigenartig stark auftauchte. Das Problem fing ja schon beim ersten Punkt an; ich sah nirgendwo Wasser. Desinfektionsmittel gabs auch nirgendwo- dabei wär wenigstens Wasser nich schlecht gewesen, da im Speichel des Hundes auch ohne Tollwut Bakterien waren, die die Wunde entzünden konnten. Und direkt etwas um die Wunde abzubinden, oder zu verbinden hatte ich auch nicht. Was zu trinken auch nicht. Ich seufzte und zupfte an meinem T-Shirt. Ich hatte noch nicht mal was Spitzes dabei! Wobei... das T-Shirt war nicht besonders dick. Schade um das Teil, und eigentlich war ich weder gut in sowas, noch machte ich sowas gerne, aber was solls. Bevor das Mädchen hier verblutete ich auch iwie dran Schuld war. Ich zerrte mit einem Ratschen ein schmales, leicht dreieckiges und langgezogenes Stück Stoff ab und ging in die Hocke, als das Mädchen auf die Knie fiel. "Schon gut. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen- wofür auch? Könnte jetzt aber was unbequem werden." Verdammt. Früher hatte ich oft irgendetwas Verbandartiges bei mir gehabt. Aber wie so oft hatte man sowas dann, wenn man es brauchte, natürlich nicht dabei. Zumal das ohnehin schon bald ein Jahr her war. Seit dem hatte ich mein Lebensstil eh geändert, weswegen Verbände weniger notwendig waren. Zumindest in aller Regel. Ich band den Stofffetzen straff um den Oberarm des Mädchens und verknotete ihn- würde vielleicht die blutung nach und nach immerhin etwas hemmen, auch, wenn der Druck irgendwann verdammt unangenehm wurde. Aber bis dahin war hoffentlich eine andere Möglichkeit gefunden. Mit einem erneuten Ratschen riss ich ein kleineres Stück von dem Saum meines T-Shirt ab, und zog den Arm sachte wieder zu mir. "Zähne zusammen beißen. Könnte brennen." Ich wischte zuerst ein wenig Blut ab, ebenso wie sie zuvor mit dem Taschentuch, ehe ich es sachte auf die Bisswunde legte und dann behutsam Druck ausübte. Ehrlich gesagt, wollte ich nicht mit dem Mädchen tauschen; konnte mir gut vorstellen, dass das brannte, zumindest vorerst. Aber immerhin noch besser, als mit der blanken Hand zu drücken. Das Salz der Hand würde vermutlich nur noch mehr brennen. Zweifelnd sah ich das Mädchen an, als sie sagte, dass es auch so gehe. Ich seufzte. Offensichtlich konnte sie Behandlungen oder so nicht ausstehen- oder sie wollte mir "nicht weiter zur Last fallen". Ehrlich gesagt, hatte ich gerade aber auch kein Bock, das Mädchen hier gewaltsam auf die Krankenstation zu schleifen. Zumal sie sich offensichtlich mühte, von ihrer jetzigen Situation abzulenken. Ich seufzte, ehe ich lächelte, weiterhin aber auch mit dem Stoff dazwischen auf ihre Wunde drückte. "Kiyomi. Steht dir aber frei, ihn abzukürzen, mit Yomi z.B. Wie kommt man eigentlich von Delea auf Dino?" Gut. Wollte ich mal ihr Spiel mitspielen- vielleicht half es ihr letzten Endes sogar wirklich, den Schmerz immerhin etwas zu vergessen, zumal sie die Wunde an sich jetzt sowieso nicht mehr sah- höchstens das Blut, das drumherum noch lag und langsam trocknete. Mir machte aber eher die Bakterien sorgen, die zweifellos noch in der Wunde sein mussten. Wirklich mies, dass es hier kein Wasser gab. Und das hier war auch nur überaus provisorisch- mehr oder wengier Erste, vorrübergehende Hilfe halt. Und da war schon durch die zwei vorran schreitenden Worten klar, dass das kaum wirklich ausreichen würde. Zu schade, dass sie offenbar keine besonderen Selbstheilungskräfte hatte- und ich kannte keine überzeugenden Rituale, mit denen man eben jene aktivieren hätte können. Hatte mich nie interessiert. Fand ich immerzu überflüssig. Aber auch nach dem heutigen Tag würde ich nicht unbedingt damit anfangen, so etwas zu lernen. Ich blickte auf, als sie den Smalltalk weiter führte, obgleich ich sah, wie die Farbe in ihrem Gesicht fehlte. Ich hoffte, dass sie nicht zusammen klappte, aber die Wahrscheinlichkeit war durchaus bei 50%, vermutete ich. Immerhin war es warm, sie hatte viel Blut verloren, die Wundversorgung war nicht optimal, die Wunde war nicht gereinigt und sie dürfte wohl auch früher oder später Durst bekommen. "Gestaltenwandlerin also- nicht schlecht. Verstehe. Erklärt die Sache von vorhin. Ich bin ein Halbwesen. Halb Dämon, halb Werwolf. Wobei ich, ehrlich gesagt, lieber ein reinrassiger und reinblütiger Werwolf wäre. Auf die andere Hälfte bin ich nicht besonders stolz. Außerdem ist die Rassenbändigung nicht einfach." Ich zuckte mit den Schultern und ein lockeres, breiteres Lächeln, dass die Augen nur zur Hälfte erreichte, trat auf meine Züge, während ich leicht den Stofffetzen anhob um einen Blick auf die Wunde zu werfen, ehe ich wieder unbeirrt weiter Druck ausübte. Noch hatte sich da nicht besonders viel geändert, und vermutlich hatte ich das Teil an ihrem Oberarm auch nicht fest genug gebunden, sodass immernoch mehr Blut als gewollt nach unten durchkam, doch war ich eigentlich nicht so wirklich geneigt, es bei ihr so fest anzuziehen- vermutlich, weil sie ohnehin schon genug Schmerzen hatte und so zart wirkte. "Gehts einigermaßen? Oder soll ich dich wenigstens in die Stadt bringen- irgendwohin, wo du was trinken und die Wunde reinigen kannst?" Aber auf jeden Fall sollte sie aus der Sonne weg. Das würde die ganze Sache nur verschlimmern, da sie noch schneller Durst bekommen würde und... naja. Wärme und Sonnenschein war jetzt nicht unbedingt das, war ich gerne hätte.
[Falls da iwas unlogisch sein sollte, oder wahre Fakten verdreht sin, einfach mal großzügig ignorieren, ja? xD" Edit: Eh.. oh. Un is was lang geworden. Sry XD']
Dino wünschte sich einfach, dass ihr Arm abfallen würde, so sehr tat es weh. Und das kiyomi auf dem Arm rumdrückte war auch nicht gerade besser. Sie dankte Kiyomi zwar dafür, doch es tat trotzdem einfach zu weh. Sie presste die Zähne aufeinander und vversuchte an etwas schönes zu denken, doch so einfach war das nicht, denn dann dachte sie an Pino und sie wurde wieder traurig, also versuchte sie einfach an gar nichts zu denken. Wie man sich vorstellen kann, fiel das Dino noch schwerer. Ich kann das nicht! sagte sie plötzlich, stand auf und rannte weg.
Meine braunen Augen fand die seine und ich konnte sie nicht abwenden. Verdammt, er war es! Nicht ganz bei der Sache hörte ich ihm zu. Er erzählte wie er mir das Leben gerettet hatte und deswegen aus dem Himmel verbannt wurde. Langsam dämmerte es mir, wo von er redetet. Mir ging an diesem Tag ziemlich beschissen und mir war alles egal gewesen, zu dieser Zeit wäre ich wohl froh gewesen zu sterben. Er war der Typ gewesen der mir meine Handtasche geklaut hatte, dem ich hinter her gerannt war und der die Tasche dann einfach wieder fallen gelassen hatte. Wegen ihm bin ich nicht über die Straße gegangen und wurde wahrscheinlich nicht von einem Auto überfahren oder so. Nein, wegen ihm bin ich an diesem Abend zum Vampir geworden. “Du bist Schuld das ich nun ein Vampir bin….” murmelte ich und eigentlich war es gar keine Anschuldigung gewesen. Er schubste mich in Richtung Wald, ziemlich grob. Ich warf ihm einen bösen Blick zu, ging aber in da lang, wo er mich hin lenkte. Zwar war ich froh das wir weg von der Tankstelle waren aber der Ort nun war nicht wirklich besser…
Wir waren unter einer Brücke. “Warum sind wir nun unter einer Brücke?” Vorsichtig sah ich mich um, doch erkannte nicht wirklich viel. Es war zu dunkel und der rote Mond spendete unter der Brücke nicht gerade eine Menge Licht. Aber vielleicht war es hier sicherer als an der Tankstelle. Ich ging zu den Säulen, die die Brücke stützten, sah mich ein bisschen genauer um. “Ja, er war mein Verlobter. Darf man sich so früh nicht verloben?” Er schien sich wirklich nicht zu erinnern und ich hatte keine Ahnung ob ich ihm nicht einfach alles erzählen sollte aber ich war mir nicht sicher. “Wir wollten ja auch nicht sofort heiraten.” Mit langsamen Schritten schlenderte ich von den Säulen zum Geländer und sah daran herunter. Ziemlich tief und ziemlich dunkel. Sofort ging ich ein paar Schritte zurück. “Und warum hast du mir das Leben gerettet? Es ist… ähm war doch dein Job andere umzubringen “, fragte ich ihn und seufzte. Mein Blick wanderte zu ihm rüber, während ich erst mal still auf einer Stelle stehen blieb. Das war alles für mich ein komplettes Rätsel. Er war für mich ein komplettes Rätsel und ich war so müde. Leise gähnte ich, hielt mit die Hand vor dem Mund.
Genau, genau, man rettete ein Leben, und bekam auch noch Vorwürfe. Ich öffnete kurz den Mund, um etwas zu erwidern, schüttelte dann den Kopf und schloss ihn wieder. Die Brücke wurde noch nicht von Werwölfen besucht, und ich hoffte, das würde weiterhin so bleiben. Dabei war ich mir sicher, dass sie eigentlich nicht auf den Gedanken kommen müssten, hier irgendwen zu finden. Irgendwann hatte ich aufgehört, zu schubsen, da dieses blonde, höchstwahrscheinlich sehr naive Wesen einfach folgte. Ich musste nichtmal irgendwas sagen. Hielt ich persönlich für richtig blöd, wenn man sich einfach darauf verließ, dass einem nichts passierte, andererseits war es auch angenehm, da sie nicht irgendwie versuchte, mir zu widersprechen. "Nur weil du nicht selbst auf dich aufpassen kannst, bin ich ja wohl kaum Schuld, dass du Vampir bist." Der rote Mond leuchtete nur schahl unter die Brücke, war eigentlich kaum eine Lichtquelle. Ich beobachtete Sky's Silhouette, die rot umrandet war, ihre Gesichtszüge konnte ich jedoch kaum erahnen. "Lieber tot, als untot, oder wie? Wenn du magst, können wir das ändern.", ich ließ eine riesige Sense in meiner Hand erscheinen, nur, um ihr ein wenig Angst zu machen. Außerhalb des Dienstes musste ich das Ding nicht umbedingt benutzen. Ein Schnitt, und die Werwölfe wären futsch. Aber es war nicht meine Entscheidung, wer lebte, und wer nicht. Zumindest nicht immer. Ich schwang die Sense und mähte ein Stück Gras, das unter dieser ungemütlichen Brücke wuchs, bevor ich die Sense wieder verschwinden ließ. Ein kurzes Aufleuchten meiner Hand und sie war weg. Auf die Frage, wieso unter dieser Brücke, antwortete ich simplerweise: "Weil es hier so romantisch ist." Kratzbürstig und abweisend; so sehr es nur ging. Meine Augen blickten auf meine rauen Handflächen; die man in dieser Dunkelheit kaum sah, ich selbst machte es mir einige Sekunden später auf dem Stein der Brücke bequem. Ich war verdammt glücklich darüber, dass er nicht nass war; aber das war wohl das Mindeste, was in dieser Situation sein konnte. Total aus dem Zusammenhang gerissen, so schien es mir zumindest, fuhr sie mich an, ob man sich denn nicht früh verloben durfte. Ich hob eine Braue. "Gibt kein Gesetz, das das verbietet, aber das ist doch unnatürlich. Als ob man so früh schon wüsste, mit wem man sein Leben verbringen will.", ich schüttelte mich angewidert, grinste dann, "Naja, ist ja nicht meine Sache." Dass der junge Kerl verstorben war, musste dann doch frustrierend sein; als Vampir würde man noch ewig weiterleben, während man davon wusste. Trotzdem war es nicht meine Aufgabe, nun Mitleid zu empfinden. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen, und mir war es egal, ob wer nun leidete, oder eben nicht. "War halt so.", antwortete ich. Denn ich musste ihr kaum auf die Nase binden, dass es ihre Erscheinung und ihr Wesen gewesen sein musste, dass mich um den Verstand gebracht hatte; dass mich dazu trieb, entgegen aller Warnung sie vor ihrem Schicksal zu bewahren. Wenn ich nun darüber nachdachte, wusste ich nur noch, dass es vollkommener Unsinn gewesen sein musste, und ich eigentlich gar keinen Grund dafür gehabt haben durfte. "Ach wärst du nur gestorben.", seufzte ich laut. Eine Plage weniger. Vielleicht wäre sie dann auch bei ihrem Verlobten. Im Himmel, oder so. Schliesslich sah ich sie wieder an, ihre Augen glänzten in der Dunkelheit. Meine ernstgemeinte Erklärung folgte auf dem Fuß: "Es gibt Regeln nicht, ohne dass ich sie mal brechen muss." Grinsend ließ ich mich auf den Rücken fallen und erwartete kaum, dass mein Hemd danach sauber bleiben würde. Rechts, neben Sky erschien ein riesiger Schatten in Form eines Wolfes. Überrascht setzte ich mich auf, beobachtete die Stelle, die kleiner und kleiner wurde und sich in einen kleinen Hund verwandelte. Charlie! Oh. Er war verschwunden? Und anscheinend auch irgendwie wiedergekommen. Kläffend sprang er auf mich zu und stellte seine dreckigen Pfoten auf meinen Jeans ab. "Genau, du dreckiger Köter.", murrte ich und schubste ihn weg, woraufhin er an meinen Händen leckte. Schließlich nahm ich ihn auf meinen Schoß. Sky wollte ich nicht mehr erklären, darum lenkte ich vom Thema ab. "Sky, das ist Charlie, Charlie, das ist Sky.", stellte ich einander vor und winkte mit Charlie's Pfote.
Ich zuckte mit meinen Schultern, was er wahrscheinlich noch nicht mal sah. “Ja, lieber tot als untot, oder wie findest du die Vorstellung für immer zu Leben, während all deine Bekannte, Freunde und Verwandte sterben und dann auch noch dieses ekelhafte aber wichtige Blut ständig trinken zu müssen?” Wahrscheinlich würde er es toll finden… Durch die Dunkelheit blickte ich zu ihm rüber “So toll ist das wirklich nicht.” Seine Sense, die er erscheinen lies, beeindruckte mich nicht sonderlich. Er würde mir nichts tun. Das glaubte ich zu mindestens. Und eine Sense könnte mich doch nicht töten. Mit kleinen Schritten ging ich am Geländer weiter lang. Der Gedanke das wir gerade die anderen im Stich lassen, während wir hier gemütlich plauderten, kam mir gar nicht und somit kam auch kein schlechtes Gewissen auf. Ja, irgendwo in mir drin, war ich sogar richtig froh nicht mehr auf diesem Pausenhof zu sein. Ich streckte meine beiden Arme nach oben in die Luft und rekelte mich. Der Tag kam mir so ellenlang vor, ob er jemals enden würde? Langsam lies ich meine Arme wieder sinken und sah dann an mir herunter. Erschreckt stellte ich fest, dass ich grausam aussehen musste. Das Blut an meinem Top und der Hot Pants war mittlerweile schon getrocknet und somit würde ich es wohl nie raus bekommen. Adieu Klamotten. Der ganze Dreck auf meiner Haut wird wahrscheinlich erst nach fünf mal Duschen -oh Gott, ich würde nun alles für eine warme Dusche geben- abgehen und wie mein Gesicht und die Haare aussahen, konnte ich nur erahnen. Leise seufzte ich. Ich hatte echt keine Lust mehr. Als Cruel sich ruckartig aussetzte und überrascht an mir vorbei blickte, folgte meine Augen der Richtung und ein… ein Hund lief an mir vorbei, zu ihm rüber. Leicht verwirrt beobachtete ich Cruel und den Hund. Gehörte er ihm? Es schien auf jedenfall so. Charlie? Ein bisschen verwundert hob ich eine Augenbraue, schmunzelte dann aber und ging zu Cruel rüber. “Na, du?” Ich hockte mich vor dem kleinen, süßen Hund hin und streichelte ihn. Charlie fing darauf hin an mit seinem Schwanz zu wedeln und leckte mir über die Wange. “Bäh…” leise lachte ich und wischte mir den Sabber aus meinem Gesicht. “Ich hatte auch mal einen Hund der Charlie hieß.”, erzählte ich dann, während ich den kleiner Racker kraulte. Mason hatte ihm den Namen gegeben gehabt. Charlie drehte sich auf den Rücken und ich streichelte seinen Bauch. “Ist das deiner?”, fragte ich Cruel und sah zu ihm hoch, ehe ich mich dann wieder um den Hund kümmerte. Als ich dann fand, dass ich Charlie genug verwöhnt hatte, klopfte ich ihm auf seinen runden Bauch und stand wieder auf. Aber anscheinend war Charlie damit nicht einverstanden. Er setzte sich vor mich hin, wedelte mit seinem Schwanz und sah mich aus großen, dunklen, erwatungsvollen Augen an. “Ich glaube er mag mich.”, stellte ich mit einem grinsen fest und konnte einfach nicht anders, als Charlie wieder zu streicheln. Ich setzte mich Cruel gegenüber, auf den kalten, jedoch trockenen, Boden, da ich nicht mehr stehen konnte. Müde rieb ich mir mein eines Auge. Wenn ich nicht aufpasse schlafe ich noch ein. Langsam wanderte mein Blick nach oben zur Brücke und unweigerlich überkam mich ein Schauer. Was wenn die Brücke einstürzt? Das war zwar ein total dummer Gedanke, aber ich mochte keine Brücken. Weder auf ihnen zu sein, geschweige davon unter ihnen zu sitzen. Ich wendete meine Augen wieder ab. Einfach nicht daran denken. Einfach nicht dran denken. Ich sah wieder zu Cruel. Woran er wohl gerade dachte? Ich musterte sein Gesicht genauer, das was ich zumindest in der Dunkelheit erkennen konnte. Mason… “Wie lange bist du schon ein Engel?”, fragte ich dann, obwohl ich irgendwie das Gefühl hatte, dass er nicht so gerne von sich erzählt. Aber vielleicht könnte ich ja doch noch was erfahren. Irgendetwas, was mich nicht mehr so im dunkeln Tappen lässt. Ohne das ich es wirklich mit bekam, legte sich Charlie auf meinen Schoß und ich streichelte ihn weiter. Obwohl jeder zum Engel wird, wenn er stirbt? Mein Blick hielt ich weiter hin auf Cruel gerichtet.
"Wäre frustrierend, also solltest du dich in deinem Leben nicht an allzu vieles binden.", meinte ich relativ kühl. Ich selbst hatte meine Freunde und Familie verlassen, als ich gestorben war, sofern ich welche besessen hatte, und sicher war ich mir nicht, ob mich nun irgendwer vermisste. Sie waren mittlerweile sicher auch schon tot, aber das machte mich nicht traurig, oder depressiv, da ich sie eben nicht mehr gekannt hatte. "Und Blut müsste dir doch als Vampir eigentlich schmecken." Verstand ich eher nicht, was man mit dieser Kreatur bezweckt hatte, die sich selbst quälen musste; zumindest, wenn ihr das Blut nicht schmeckte. Gab es da Unterschiede? Vermutlich genauso viele wie bei den Engeln. Eine frische Brise fuhr über das Gebiet und das Geräusch machte mich wahnsinnig. Als würde jemand von dort oben jeden Gedanken verfolgen und dann eine Brise schicken.Unter der Brücke konnte man fast gar nichts spüren, meine Stirnfransen wehten nur leicht auf und ab. Sky schien sich nicht wirklich mehr um den Kampf zu kümmern, und mir war es auch gleich. Der riesige Schatten Charlies hatte sie auch nicht überrascht. Sie streichelte ihn, als wäre nichts dabei, und Charlie, die kleine Sabbermaschine machte ihr Gesicht nass. Sah nicht unbedingt schön aus, aber irgendwie musste ich auch lächeln. "Achja? Hast du ihn so genannt?" Eigentlich war Charlie ein absolut normaler Name, und auch nicht unüblich, aber selten kam jemand darauf, seinen Hund so zu nennen, oder? Charlie, ehrlich? Eher sowas wie Rex, Jackie, Puffy,oder so'n Kram. "Er gehört mir und Levi.", meinte ich knapp und setzte mich neben Charlie und betrachtete sein dümmliches Gesicht, das auch mich anblickte. Nun schaute er zwischen mir und Sky hin und her, wedelte mit dem Schwanz. "Ich denke, das liegt eher an den Hundekeksen, die neben dir liegen." Die waren mir nämlich vorhin aus der Tasche gefallen, als ich mich genau an dieselbe Stelle gesetzt hatte. Ich gab Charlie die entsprechenden Kekse, nachdem ich mich lange über Sky's Schoß gestreckt hatte,und schon ging der ADHS kranke Hund fressend und krümmelnd wieder von ihrem Schoß runter und weg, sprang in der Gegend rum. Die nächste Frage stellte Sky sogleich. Keine Ahnung, ob sie das Gerücht, dass ich Mason Blue sein sollte, immernoch für wahr hielt, aber ich bezweifelte es, da ich sicher ganz und gar nicht einem sich jung verlobenden Kerl wirken musste. "Du fragst mich, wie lange ich schon Engel bin? Ich frag mich, was dich das angeht.", erklärte ich und lächelte, doch dann zuckte ich mit den Schultern: "Keine Ahnung, das Leben ist hier zeitlos. Es könnten ein paar Monate sein, aber auch Jahre. Außerdem ist irdische Zeit doch unterschiedlich zur jenseitigen Zeit." Ich stand auf und ging näher zum Fluss, schaute in die trübe Brühe, die rotes Licht reflektierte. War der Kampf denn endlich bald vorrüber? Niemand wusste wirklich Bescheid. "Ich fühle mich, als sollte ich in den Krieg zurückziehen.", meinte ich belustigt und klopfte meine Kleidung ab.